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Verabschiedungsrede f. Pfarrer Theo Kellerer Begrüßung ... - St. Josef

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Katholische Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

Georg-<strong>St</strong>robel-<strong>St</strong>r. 26 c<br />

90489 Nürnberg<br />

<strong>Verabschiedungsrede</strong> f. <strong>Pfarrer</strong> <strong>Theo</strong> <strong>Kellerer</strong><br />

<strong>Begrüßung</strong><br />

(Marius Aschoff)<br />

Liebe Gäste aus nah und fern, gekommen um einen in den Ruhestand zu<br />

verabschieden, bei dem es schwierig wird die richtige Anrede zu finden:<br />

Lieber Prälat, lieber Alt-<strong>St</strong>adtdekan, hochwürdigster Herr Domkapitular, aber<br />

ich glaube die wichtigste und zutreffendste Anrede ist:<br />

Lieber <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong>!<br />

Jetzt ist es soweit - und bei aller Traurigkeit darüber, müssen und wollen wir<br />

Sie in Ihren wohlverdienten Ruhestand verabschieden.<br />

Dies tun wir voller Dankbarkeit mit einem Rückblick auf die gemeinsame Zeit<br />

mit Ihnen, in der Sie „unser <strong>Pfarrer</strong>“ waren und den Charakter Ihrer<br />

Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> in Wöhrd wie kein anderer geprägt haben.


Katholische Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit<br />

Georg-<strong>St</strong>robel-<strong>St</strong>r. 26 c<br />

90489 Nürnberg<br />

Erstmal ein wenig Historisches<br />

(Detlef Hinz-Hemmers)<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong> ist in Waischenfeld geboren und aufgewachsen. Danach<br />

studierte er <strong>Theo</strong>logie und wurde im Jahre 1960 zum Priester geweiht. Es<br />

schloss sich eine Kaplanszeit in Bamberg an. In die 1956 gegründete<br />

Doppelpfarrei <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-Allerheiligen trat er dann 1962 als dritter Kaplan ein<br />

und betreute die Wöhrder Gemeinde.<br />

Aus der idyllischen Fränkischen Schweiz in das industriell und durch vielerlei<br />

Gebäck geprägte Nürnberg.<br />

Ganz so glücklich waren Sie ja nicht - am Anfang zumindestens.<br />

Wie stand dann aber in der Zeitung zu Ihrer Amtseinführung:<br />

„Als Jungmädchenseelsorger zeichnete er sich durch großes Verständnis für<br />

die Anliegen der Jugend aus.“<br />

Und weiter: „Die planmäßige Erziehung seiner Jugend zu kritischem Denken<br />

stellte er in einer Podiumsdiskussion ... unter Beweis und gab allen Zuhörern<br />

reichlich Gelegenheit, ihre persönliche Meinung zu äußern.“<br />

Heute selbstverständlich – damals neu und unbekannt.<br />

Als Kaplan zuständig für die seelsorgerische Betreuung des Wöhrder<br />

Gebietes, „ fand er rasch Kontakt zu den aktiven Laien und den Geistlichen<br />

der evangelischen Nachbarpfarrei.“ So wählte ihn das Ordinariat 1969 aus,<br />

die eigenständige Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> zu leiten, „trotz seiner Jugend“ wie die<br />

Zeitung bemerkte. <strong>Theo</strong> <strong>Kellerer</strong> war 34 Jahre jung.<br />

Geprägt und befreit durch das II.Vaticanuum, ließ er dessen frischen Wind in<br />

die neuen Kirchenmauern ein, wandte sich den Menschen in seiner Pfarrei<br />

zu und ließ neuen <strong>St</strong>römungen Raum. Das Miteinander mit seinen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Laien in der Kirchenverwaltung, im<br />

Pfarrgemeinderat und in den anderen Ehrenämtern vertrauensvoll zu<br />

gestalten, haben in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> eine Atmosphäre erzeugt, in der Gemeinde und<br />

Gemeinschaft wachsen konnte und erlebbar ist. Das aktive Engagement von<br />

Laien, Frauen und Männern, Jugendlichen und Alten war auf einmal<br />

gewünscht. Und er verteidigte dies auch gegenüber seinen „Vorgesetzten“.


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Sein Verhältnis zum Heimatbischof war geprägt durch den Spagat zwischen<br />

Treue und Rebellion - und diese Turnübung vollzieht er noch heute.<br />

Einige Beispiele dazu:<br />

– die Ministrantinnen - von manchem Bischof in den 70er Jahren nicht<br />

gerade begrüßt - von <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong> bei dessen Besuch herzlichst zum<br />

Dienst aufgeboten,<br />

– anläßlich der ökumenischen Versammlung für Frieden, Gerechtigkeit und<br />

Bewahrung der Schöpfung das zutiefst empfundene Bedauern über das<br />

Verbot der Teilnahme eines katholischen Jungpriesters am ökumenischen<br />

Gottesdienst,<br />

– oder in jüngster Zeit die Segnung der Räume des Vereins Donum Vitae<br />

nach dem Ausstieg der römisch-katholischen Kirche aus der<br />

Schwangerenberatung.<br />

Er wußte den Großteil der Gemeinde und auch viele Helfer hinter sich, die<br />

ihn beim Aufbau und der Führung der Gemeinde unterstützten und ihm Mut<br />

zusprachen: allen voran der „1. <strong>Pfarrer</strong> von <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>-Wöhrd“ Hans Wiech<br />

und seine Frau Susi, seine Katechetin Maria Wailersbacher, dann seine<br />

Kapläne und seine Gemeindereferentin Edith Sander, die Familien Rüttinger,<br />

Zistl, Scholz und Drachsler seien hier nur stellvertretend für viele andere<br />

genannt.<br />

Durch den Aufbau eines breiten Angebots der Erwachsenenbildung in<br />

unserer Gemeinde wurden alle Generationen am Dialog über Glauben,<br />

Politik und Lebensfragen beteiligt.


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Atmosphärisches<br />

(Marius Aschoff)<br />

Um die Atmosphäre in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> in den letzten 36 Jahren zu beschreiben, die<br />

unser <strong>Pfarrer</strong> entscheidend mitgeprägt hat, können drei Begriffe helfen:<br />

• Offenheit gegenüber den Menschen und ihren Sorgen<br />

• Toleranz gegenüber anders Denkenden, Lebenden und Glaubenden<br />

• Mitfühlendes Handeln - oft im Hintergrund<br />

<strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong> ist ein hinhörender, politisch denkender und aus seiner<br />

christlichen Überzeugung heraus handelnder <strong>Pfarrer</strong>. Die Realität im Blick zu<br />

behalten und dann authentisch <strong>St</strong>ellung zu beziehen, nicht mit lauten<br />

markigen Worten, sondern mit klaren einfühlsamen, sind Markenzeichen<br />

seines Wirkens und Verkündens.<br />

Im privaten Gespräch konnte er allerdings auch anders. Sein ironischer<br />

Humor brachte viele zum Lachen. Von Manchem wurde er aber als solcher<br />

nicht verstanden.<br />

Sehr bestimmt und laut wurde er nur, wenn es um Fanatismus jeglicher<br />

Couleur ging. Dies gilt auch für die eigene römisch-katholische Kirche. Da<br />

ging es ihm nicht mehr um Toleranz sondern um Schutz.<br />

Er beließ es aber nicht bei Worten, sondern ließ Taten folgen z.B. als<br />

Mitbegründer des „Runden Tisches gegen Ausländerfeindlichkeit“.<br />

Begründet durch seine Ämter als Domkapitular und <strong>St</strong>adtdekan u. v. a. mehr<br />

und dem damit verbundenen Zeitmangel, ließ er den Hauptamtlichen und<br />

Kaplänen sowie uns Ehrenamtlichen, freie Hand - immer mit dem Blick auf<br />

die Bedürfnisse der Gemeinde. Und er konnte sich auf sie verlassen.<br />

Er unterstützte uns, konnte aber klare Worte finden, wenn die Richtung ganz<br />

und gar nicht stimmte. So konnte er sicher nicht jedem gerecht werden und<br />

sicher fühlte sich der eine oder andere auch mal überlastet.


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Mit einem sicheren genauen Blick auf die Charismen der einzelnen<br />

Gemeindemitglieder (wie es so schön im neuen Pastoralplan heißt) knüpfte<br />

er sich ein Netz von Unterstützern, das die Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> über die<br />

Jahre zusammenhielt und trug.<br />

An den Kindern hatte <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong> große Freude. Er nannte sie liebevoll<br />

„die kleinen Kerle“ und nahm sich die Zeit beim Sommerfest des<br />

Kindergartens, beim Kinderfasching oder im Pfadfinder-Zeltlager vorbeizuschauen<br />

und sich an ihrer Vitalität, ihrer Ausgelassenheit zu erfreuen und<br />

diese in vielen Fotos festzuhalten.<br />

Die Kirchenmusik zu fördern und diese in ihrer Qualität zu erhalten, war ein<br />

großes Anliegen von <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong>. Er spielt ja privat selber Cembalo in<br />

seinem Wohnzimmer und man hat ihn auch schon an der Orgel von <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong><br />

gehört.<br />

So hat er sich sehr gefreut, dass Sie Herr Prof. Schnorr heute die Orgel<br />

gespielt und unser Chor aus <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und <strong>St</strong>. Karl Borromäus unter Leitung<br />

von Herrn Havla seinen Abschiedsgottesdienst musikalisch gestaltet haben.


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Spirituelles<br />

(Ingrid Zeitler)<br />

Das Feiern des Gottesdienstes und die spirituelle Unterstützung der<br />

Gemeinde war unserem <strong>Pfarrer</strong> immer das wichtigste Anliegen. Die<br />

Eucharistie als Zentrum zu begreifen und zu leben mit allen Menschen, die<br />

daran glauben, ist eine prägende Erfahrung für diese, Ihre Gemeinde.<br />

Die Feier der Taufe als Einstieg in das spirituelle Leben, lag <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong><br />

sehr am Herzen. Die Vorbereitung und die individuelle Gestaltung der Feier<br />

überzeugten manchen, auch aus anderen Gemeinden oder kirchenfernen<br />

Familien, hier bei uns in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> ihre Kinder taufen zu lassen.<br />

Die lebendige Gestaltung der Gottesdienste durch großes Engagement von<br />

Gemeindereferentin und Laien, sei es in den Familiengottesdiensten, den<br />

besonderen Gottesdiensten für weltkirchliche Anliegen, den<br />

Kindergottesdiensten oder den Osternachtgottesdiensten, ließen neue<br />

Formen der Gottesdienstgestaltung zu und den Geist des zweiten<br />

Vaticanuums spüren.<br />

Ein besonders schönes Beispiel dafür erlebten wir in der Eucharistiefeier<br />

anläßlich der Kirchweih im Jahr 2004, als auch die Kindergartenkinder in<br />

Form einer besonderen Mahlfeier daran beteiligt wurden. - Kinder sind in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Josef</strong> willkommen und können sich auf ihre Art am Gottesdienst aktiv<br />

beteiligen.<br />

Oder aber die alljährliche Feier der Tischeucharistie im Advent, erstmals im<br />

Jahre 1973 und bis heute eine lebendige Liturgie im Sinne des<br />

II.Vaticanuums. - Den Menschen zugewandt.<br />

Die Predigten unseres <strong>Pfarrer</strong>s waren geprägt vom Blick auf die Menschen in<br />

unserer Gemeinde, aber auch vom Blick über den Tellerrand hinaus in die<br />

Weltkirche und auf die gesellschaftlichen Prozesse in unserem Land und<br />

anderswo. Er bezog <strong>St</strong>ellung auf seine Weise – nicht laut, sondern leise -<br />

aber bestimmt von der Botschaft Jesu.


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Sich immer wieder der frohen Botschaft zu erinnern, sich ihr zu öffnen und<br />

ihre befreiende Wirkung zu spüren – dies konnten wir in den Exertitien, in<br />

den meditativen Adventsgottesdiensten oder auch bei unseren<br />

Gemeinschaftstagen mit ihm erleben.


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Menschliches<br />

(Detlef Hinz-Hemmers)<br />

Der Kontakt zu seiner Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> war ihm wichtig und gab ihm die<br />

nötige Bodenhaftung für seine vielfältigen Ämter außerhalb der Gemeinde.<br />

Die Sorgen und Freuden seiner Gemeindemitglieder direkt zu erfahren und<br />

wo es ging zu helfen, diese Erfahrung verbinden viele mit unserem <strong>Pfarrer</strong>.<br />

Die Familien zu unterstützen in Worten und Taten, die alten Menschen nicht<br />

allein zu lassen und zu begleiten, hat er sich bei aller Geschäftigkeit<br />

außerhalb unserer Gemeinde nicht nehmen lassen.<br />

Da ist ein Gesprächsangebot oder auch nur ein kleiner Zettel ausgelegt zur<br />

rechten Zeit, der einen Weg weist, bescheiden, nicht aufdringlich, sondern<br />

als Angebot.- Den Menschen zugewandt.<br />

Es sind Freundschaften entstanden in diesen vielen Jahren des Miteinanders,<br />

auf die Sie, lieber <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong>, auch weiterhin bauen können.<br />

Freunde, die sie nicht alleine lassen.<br />

Und Sie haben Seelenverwandte gefunden, wie z.B. Schwester Martha Maria<br />

von den Niederbronner Schwestern, die sie auch aus der Ferne begleiten.<br />

Sie haben vieles in dieser, ihrer Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, erlebt :<br />

– Gelungenes und Zerbrochenes<br />

– Menschen, Familien, Schicksale<br />

– die oft schwierige, doch sehr belebende Internationalität unserer<br />

Gemeinde,<br />

– - die bunte Gemeinschaft in unserem Kindergarten und den Schulen,<br />

– die Penner an Ihrer Haustüre, für die immer etwas übrig war.<br />

Sie haben viele Kapläne, 13 an der Zahl, mit ihren Eigenheiten und<br />

belebenden Einflüssen auf unsere Gemeinde erlebt . Der Austausch mit<br />

ihnen war Ihnen wichtig und sie haben sich gegenseitig bereichert, und<br />

manchem sind Sie Vorbild geworden.


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Vielleicht fehlte manch einem von ihnen die ein oder andere Verwöhneinheit,<br />

wie es Joachim Wild damals in einem Gedicht ausdrückte mit dem<br />

bezeichnenden Text: „Ach wär’ ich doch der Kasimir ...“: Anmerkung: Kasimir<br />

war die ehemalige Hauskatze von <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong><br />

Es gab auch Krisen in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>: einige, die mit Abstand betrachtet humorvoll<br />

waren und solche, die Wunden hinterließen, die leider zum Teil immer noch<br />

nicht verheilt sind.<br />

So kam es einmal zum völligen seelsorgerischen Zusammenbruch der<br />

Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> bedingt durch die sportlich exzessive Betätigung<br />

unseres <strong>Pfarrer</strong>s als Ski-Abfahrtskünstler und der gleichzeitigen Erkrankung<br />

des damaligen Kaplans Hans Eisend. Dieses wurde mit viel Organisationstalent<br />

bewältigt.<br />

Die schwierige Zeit in den letzten drei Jahren ist auch nicht vergessen und<br />

hätten wir Ihnen gerne erspart. Manche Wege muss man einfach akzeptieren<br />

mit allen, bekannten Konsequenzen und sich damit aussöhnen, so schwer es<br />

auch für alle Beteiligten ist.<br />

Es hat Abschiede gegeben, die weh taten und in denen Sie, lieber Herr<br />

<strong>Pfarrer</strong>, unserer Gemeinde Halt gegeben haben, und umgekehrt. Es ist das<br />

Leben – miteinander. Wir haben uns zusammen gefreut, zusammen gefeiert<br />

und getanzt - und auch geweint.<br />

Und es gab viel Anerkennung für Ihr Tun innerhalb und über die Pfarrei <strong>St</strong>.<br />

<strong>Josef</strong> hinaus. Sie wurden ja auch mal als bischofstauglich gehandelt.<br />

Eine tiefe, auf den ersten Blick humoristische, Wertschätzung haben sie aus<br />

dem Mund unseres OB Maly erst vor kurzem erhalten: Er würde ihnen auch<br />

seine Kinder als Opa anvertrauen.<br />

Ihnen wird großes Vertrauen entgegengebracht, und das wiegt mehr als alle<br />

Titel und Medaillen, die Sie in den langen Jahren Ihrer Priesterschaft erhalten<br />

haben. - Den Menschen zugewandt.


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Ökumene<br />

(Marius Aschoff)<br />

Über den heutigen gemeinsamen Abschiedsgottesdienst zusammen mit<br />

unserer evangelischen Nachbargemeinde <strong>St</strong>. Bartholomäus und der<br />

evangelisch-methodistischen Zionsgemeinde haben Sie sich sehr gefreut.<br />

Es zeigt, dass Ihre ökumenische Botschaft, das Trennende wahrzunehmen -<br />

das Verbindende zu leben, angekommen ist und dass Sie in Wöhrd über die<br />

Konfessionsgrenzen hinweg ein <strong>St</strong>ück unser gemeinsamer <strong>Pfarrer</strong> sind.<br />

Wir leben hier in Wöhrd eine ökumenische Nachbarschaft, mal intensiver,<br />

mal weniger, aber immer selbstverständlicher, nicht zuletzt durch Ihr Zutun.<br />

Die ökumenische Taufgedächtnisfeier mit der gegenseitigen Segnung der<br />

<strong>Pfarrer</strong> und Gläubigen beider Konfessionen und die ökumenischen<br />

Bibelabende sind fester Bestandteil des Kirchenjahres in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> und <strong>St</strong>.<br />

Bartholomäus. Auch die Kinder können diesen Geist bei den alljährlichen<br />

ökumenischen Kinderbibeltagen spüren.


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Weltkirche<br />

(Ingrid Zeitler)<br />

Unser <strong>Pfarrer</strong> hat dafür gesorgt, dass unser Blick nicht an der <strong>St</strong>adtgrenze<br />

von Nürnberg aufhört, sondern dass wir Teil einer weltumspannenden Kirche<br />

sind.<br />

Die weite Welt war in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> zu Gast bei den vielen weltkirchlichen<br />

Begegnungen, die uns Ihre Freundschaft zu Amtsbrüdern in aller Welt<br />

bescherten: Kardinal Franciszek Macharsky aus Krakau, Bischof Kyrillos aus<br />

Ägypten, der unsere Gemeinde schon häufig besucht hat, der Menschenrechtspreisträger<br />

Bischof Samuel Ruiz, dessen Projekte unser <strong>Pfarrer</strong><br />

unterstützt, und Schwester Teresita aus Mexiko, die polnischen Freunde aus<br />

Krakau und viele andere mehr.<br />

Ein <strong>St</strong>ück Weltkirche erlebt unsere Gemeinde mit den Menschen aus 50<br />

Nationen, die hier in Wöhrd wohnen. Das die polnische Gemeinde in <strong>St</strong>.<br />

<strong>Josef</strong> ihre Heimat gefunden hat – ein <strong>St</strong>ück Weltkirche vor Ort.<br />

Die Anliegen Gerechtigkeit und Frieden als Herausforderung für unseren<br />

Glauben waren immer wieder Thema Ihrer Predigten, nicht nur an den dafür<br />

vorgesehenen Sonntagen.<br />

Und wenn unseren <strong>Pfarrer</strong>, freiwillig oder unfreiwillig, das Fernweh packte z.<br />

B. auf seinen Reisen nach Ägypten oder Indien, so kam er immer wieder<br />

bereichert an Erfahrungen zurück, von denen er uns in Vorträgen berichtete.


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Abschiedsworte und Wünsche<br />

(Marius Aschoff)<br />

Wir verabschieden Sie nun, lieber <strong>Pfarrer</strong> <strong>Kellerer</strong>, in Ihren wohlverdienten<br />

Ruhestand und wir tun dies in großer Dankbarkeit für die vielen schönen und<br />

auch die schweren Jahre, die wir mit Ihnen gemeinsam erleben durften.<br />

Wir wünschen Ihnen, dass Sie Ruhe und Muße finden für die schönen Dinge<br />

wie Musik und Bücher finden, und dass Sie noch so manche Reise<br />

unternehmen. Dazu braucht man Gesundheit und geistige Frische, die<br />

wünschen wir Ihnen in ganzer Fülle.<br />

Und wenn Sie mal Sehnsucht haben, nach dem Auferstandenen über dem<br />

Altar von <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong>, nach der Taufkapelle, nach den Kindern im Kindergarten<br />

oder einfach nach uns, kommen Sie bitte in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> vorbei:<br />

Auf ein Gespräch bei einem Glas Wein. Oder vielleicht können wir auch ein<br />

WM-Fußballspiel zusammen anschauen. Oder natürlich einen Gottesdienst<br />

zusammen feiern.<br />

Wie haben wir in unserem Pfarrbrief geschrieben:<br />

Niemals geht man so ganz ...<br />

Ihre Spuren in <strong>St</strong>. <strong>Josef</strong> sind tief eingeprägt.<br />

Danke, lieber Herr <strong>Pfarrer</strong> für alles und Gottes Segen für Sie in Ihrem neuen<br />

Lebensabschnitt.

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