Materialien für Lehrer - Staatstheater Nürnberg
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<strong>Staatstheater</strong> Nürnberg – Materialmappe „Macbeth―<br />
auf den Pariser Schluss zugunsten des ursprünglichen Endes mit „Macbeths Tod―. Verdi hat<br />
das qualvolle Sterben seines Protagonisten mit genau dem Motiv vertont, mit dem dieser lange<br />
zuvor den Vollzug des Mordes gemeldet hatte: „Tutto è finito―. Man kann Macbeths „Tutto è<br />
finito― auch anders verstehen: Es ist alles zu Ende, und zu Ende ist die Welt des Macbeth<br />
lange bevor die Lady und er jeder für sich ihr sinnlos gewordenes Leben beenden.<br />
Kai Weßler<br />
(aus dem Programmheft zu „Macbeth―)<br />
„MACBETH― VON GIUSEPPE VERDI<br />
OPÉRA IN VIER AKTEN VON GIUSEPPE VERDI<br />
(FASSUNG VON 1865)<br />
Zweiter Aufzug<br />
Erstes Bild<br />
Lady Macbeth: Das Licht schwindet, die Leuchte erlischt,<br />
die in Ewigkeit den weiten Himmel durchläuft!<br />
Ersehnte Nacht, verbirg behutsam<br />
die schuldige Hand, wenn sie zustößt!<br />
Noch ein Verbrechen? Es ist notwendig!<br />
Das verhängnisvolle Werk muss vollendet werden.<br />
Den Gestorbenen liegt nichts an der Herrschaft;<br />
für sie ein Requiem und die ewige Ruhe!<br />
O Wollust des Throns,<br />
o Szepter, endlich bist du mein!<br />
Jedes irdische Begehren<br />
schweigt und erfüllt sich in dir!<br />
Bald soll er leblos fallen,<br />
dem die Königskrone verheißen ist!<br />
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