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Erfahrungsbericht zur Ohrrandnekrose bei ... - Deutscher Pinscher

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Norbert Notthoff, Straßburger Str. 42,<br />

44623 Herne<br />

<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Ohrrandnekrose</strong> <strong>bei</strong> meinem<br />

Deutschen <strong>Pinscher</strong><br />

Vorbemerkung<br />

Ich habe zwar ein naturwissenschaftliches<br />

Studium (Physik) hinter mir, bin<br />

aber kein (Tier-) Mediziner. Die folgenden<br />

Ausführungen sind also als reiner<br />

<strong>Erfahrungsbericht</strong> eines medizinischen<br />

Laien und Hundehalters zu verstehen.<br />

Ich bemühe mich aber um naturwissenschaftliche<br />

Sachlichkeit. (Deshalb tue<br />

ich mich mit sog. Alternativen Heilmethoden<br />

etwas schwer, um die es sich<br />

hier aber nicht handelt.)<br />

Einleitung<br />

Das Problem der blutigen Ohren bzw.<br />

Ohrränder tritt nicht nur <strong>bei</strong>m Deutschen<br />

<strong>Pinscher</strong>, sondern <strong>bei</strong> unterschiedlichen<br />

Hunderassen auf. Allein mir ist schon<br />

bekannt, daß <strong>bei</strong>spielsweise Rhodesian<br />

Ridgebacks, Dackel, Dobermänner und<br />

sogar Podencos (mit Stehohren!) betroffen<br />

sind. Bei einer Informationsveranstaltung<br />

<strong>bei</strong>m DVG Recklinghausen<br />

berichtete eine Tierärztin, daß sie mehrere<br />

betroffene Patienten unterschiedlicher<br />

Rassen habe, deren Behandlung<br />

schwierig sei. Auch mein Haustierarzt<br />

hat mehrere Patienten, die keine <strong>Pinscher</strong><br />

sind.<br />

Im nachfolgenden Text wird über Erfahrungen<br />

mit einer Behandlungsmethode<br />

berichtet, die der Schulmedizin zu<strong>zur</strong>echnen,<br />

aber trotzdem noch nicht sehr<br />

weit bekannt ist, da das Medikament<br />

(ein spezielles Heilpflaster aus der Humanmedizin)<br />

wohl noch zu neu auf dem<br />

Markt ist. Auch die genannte Tierärztin<br />

hatte, wie viele ihrer Kollegen, damit<br />

noch keine Erfahrung. Eine Zuhörerin<br />

fragte, unabhängig von mir, <strong>bei</strong> dem<br />

Vortrag danach und berichtete ebenfalls<br />

von sehr guten Heilerfolgen.<br />

Ohne zu übertreiben kann man sagen,<br />

daß die nachfolgend beschriebene Behandlungsmethode<br />

aus einem ziemlich<br />

Seite 1<br />

katastrophalen Problem fast eine Lappalie<br />

macht. Ich konnte es erst selbst<br />

kaum glauben, daß die Wirkung so gut<br />

ist, habe aber genau diese Erfahrung<br />

gemacht, und praktisch alle, die ebenfalls<br />

die beschriebene Behandlung der<br />

Wunden durchgeführt haben, waren von<br />

dem Erfolg ebenso überrascht. (Das<br />

hört sich fast wie ein Werbespruch an,<br />

ist aber keiner: Ich habe mit den Herstellern<br />

nichts zu tun und verdiene auch<br />

nichts an deren Produkten; außerdem<br />

habe ich eine ausgeprägte Skepsis gegen<br />

alles, was als „Wundermittel“ gilt.)<br />

Der folgende Text ist lang, aber ich<br />

wollte eine komplette und möglichst<br />

lückenlose Schilderung meiner Erfahrungen<br />

geben, die vielleicht anderen<br />

helfen kann. Wer keine Geduld hat oder<br />

an den Details nicht interessiert ist, findet<br />

ganz hinten eine Zusammenfassung.<br />

Außerdem habe ich versucht, den<br />

Text durch Zwischenüberschriften und<br />

Bilder zu gliedern und dadurch übersichtlicher<br />

zu machen.<br />

Wie es begann<br />

Als mein <strong>Deutscher</strong> <strong>Pinscher</strong> knapp ein<br />

Jahr alt war, passierte Folgendes:<br />

Ein Bekannter, mit dem mein Hund<br />

schon als Welpe immer sehr gern „geschmust“<br />

hat, hatte nach überschwänglicher<br />

Begrüßung durch meinen Hund<br />

plötzlich Blutspuren im Gesicht. Wir<br />

vermuteten zuerst, daß der Hund ihn mit<br />

seinen Krallen oder Zähnen unbeabsichtigt<br />

verletzt hatte.<br />

Es stellte sich dann aber bald heraus,<br />

daß das Blut vom Hund stammte: Der<br />

Hund hatte an seinem rechten Ohrrand<br />

vorn unten eine ganz kleine Wunde, die<br />

etwas blutete, gerade soviel, daß das<br />

Blut auf der Hand eine kleine Spur hinterließ,<br />

wenn man das Ohr berührte.<br />

(Das Titelbild der PSK-Klubzeitschrift<br />

PuS von Januar 2003 zeigt meinen<br />

Hund an seinem ersten Geburtstag, und<br />

diese Wunde ist an seinem rechten Ohr<br />

unten erkennbar.)<br />

Das sah alles ganz harmlos aus, war<br />

aber erst der Anfang eines Problems,


das sich noch als ziemlich groß herausstellen<br />

sollte. Dies wiederum lag daran,<br />

daß ich es anfangs mangels Erfahrung<br />

nicht richtig behandelte. Anderen dies<br />

zu ersparen, ist Zweck dieses ausführlichen<br />

<strong>Erfahrungsbericht</strong>s. Wichtige Erfahrungen<br />

sind aus Gründen der Übersichtlichkeit<br />

nachfolgend durch Fettdruck<br />

kenntlich gemacht.<br />

Das rechte Ohr war relativ harmlos<br />

Die Wunde am rechten Ohrrand war,<br />

wie gesagt, recht klein und blutete auch<br />

nicht ständig, sondern nur ab und zu.<br />

Die Wunde fing immer genau dann an zu<br />

bluten, wenn der Hund aufgeregt war,<br />

also wenn er herumtobte, besonders um<br />

einen Menschen oder einen anderen<br />

Hund zu begrüßen oder auch nur, wenn<br />

er sich auf einen Spaziergang freute.<br />

Das Bluten trat, auch später, <strong>bei</strong> meinem<br />

Hund nicht bevorzugt im Winter auf, sondern<br />

meist im Frühsommer bis Herbst.<br />

(Allerdings gibt es hier im Ruhrgebiet<br />

ohnehin keine kalten Winter.)<br />

Aus Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

betroffenen Hundebesitzern kann ich<br />

inzwischen sagen, daß das Problem<br />

meist zum ersten Mal im Alter von etwa 7<br />

bis 8 Monaten auftritt, sich steigert und<br />

dann wieder <strong>zur</strong>ückgeht. Wenn der Hund<br />

erst einmal über 2 ½ Jahre alt ist, tritt es<br />

in der Regel kaum noch auf.<br />

Wie gesagt, das war aber am rechten<br />

Ohr alles noch ziemlich harmlos. Es<br />

blutete nicht sehr stark und hörte auch<br />

von selbst wieder auf. Unangenehm war<br />

nur, daß der Hund sich manchmal<br />

schüttelte und dann Umstehende kleine<br />

Bluttropfen auf ihre Kleidung bekamen.<br />

Ich mußte also den Hund notgedrungen<br />

jetzt öfters zuhause lassen, damit niemand<br />

geschädigt wurde.<br />

Die Wunde selbst war unmittelbar am<br />

Ohrrand, direkt an der Kante also. Faßte<br />

man die Stelle mit Zeigefinger und<br />

Daumen an, so hatte man kleine Krümel<br />

(wohl geronnenes Blut und auch abgestorbenes<br />

Gewebe) zwischen den Fingern.<br />

Im Laufe der Zeit starb immer<br />

mehr Gewebe ab, so daß der Ohrrand<br />

dort eine kleine Kerbe bekam. Je stärker<br />

Seite 2<br />

sich die Kerbe ausbildete, um so weniger<br />

blutete das Ohr schließlich.<br />

Erste Heilungserfolge<br />

Das rechte Ohr heilte nach ein paar Monaten<br />

praktisch dadurch, daß die Wunde<br />

direkt am Ohrrand war und das Gewebe<br />

an dieser Stelle abstarb. Dort bleib eine<br />

Kerbe <strong>zur</strong>ück und der Ohrrand verheilte<br />

wieder.<br />

Bild 1: Rechtes Ohr innen nach dem Abheilen<br />

Unterstützt habe ich das Verheilen<br />

durch Salben (dazu später mehr). Genau<br />

weiß ich das aber auch nicht mehr,<br />

weil in meiner Erinnerung das danach<br />

auftretende, viel größere Problem am<br />

linken Ohr alles dominiert.<br />

Mein Tierarzt sagte mir, daß es sich <strong>bei</strong><br />

dem Problem darum handele, daß das<br />

Gewebe des Ohrrands nicht genügend<br />

durchblutet werde und daß es dadurch<br />

absterbe. Er verordnete eine Salbe<br />

namens „Volominal“ und Tabletten zum<br />

Einnehmen namens „Trental 600“. Diese<br />

stammen aus der Humanmedizin und<br />

werden <strong>zur</strong> Durchblutungssteigerung<br />

und „Blutverdünnung“ besonders <strong>bei</strong><br />

Herzpatienten verschrieben. Bei Hunden<br />

werden sie in sehr hoher Dosierung angewendet<br />

(mehrfache menschliche Dosis).<br />

Zum Blutstillen bekam ich vom Tierarzt<br />

noch eine rote Flüssigkeit namens „Lotagen“.<br />

Diese wird in der Tiermedizin u.<br />

a. <strong>bei</strong> Geburten eingesetzt und ist auch<br />

in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Sie<br />

wirkte auch, und ich hatte dann unterwegs<br />

immer ein kleines, fest verschlossenes<br />

Fläschchen Lotagen da<strong>bei</strong>.


Das rechte Ohr war schließlich abgeheilt<br />

(siehe Bild 1) und wurde bis heute auch<br />

nie wieder blutig. Ich nahm mir dann vor,<br />

zukünftig die Ohren genau zu beobachten<br />

und <strong>bei</strong> der geringsten Verhärtung<br />

sofort fetthaltige Salben anzuwenden.<br />

Das linke Ohr wurde zum Problem<br />

Eine solche Verhärtung trat auch dann<br />

am linken Ohr auf, alle Salben verhinderten<br />

es letztlich doch nicht. Dies war<br />

aber (leider) diesmal nicht direkt am<br />

Rand, sondern einige Millimeter vom<br />

Rand entfernt innen, und zwar an zwei<br />

nebeneinanderliegenden Stellen. Es<br />

bildeten sich zunächst Krusten und dann<br />

zwei offene, blutende Wunden (siehe<br />

Bild 2 weiter unten).<br />

Was ich in der Folge dann mit dem linken<br />

Ohr erlebte, grenzt an einen Albtraum.<br />

Es begann im Herbst 2002 damit,<br />

daß ich den Hund abends zu einem<br />

Treffen mit Vereinsfreunden mitnehmen<br />

wollte und vorher mit ihm „Gassi“ ging.<br />

Während des Spaziergangs fiel mir auf,<br />

daß er immer mit den Ohren schüttelte.<br />

Ein Blick zeigte mir, daß von der Spitze<br />

seines linken Ohres ständig Blutstropfen<br />

herunterfielen. Innerhalb weniger Sekunden<br />

war der gesamte Kopf des Hundes<br />

vollkommen blutverschmiert.<br />

Ich beeilte mich, nach Hause zu kommen,<br />

ohne daß die uns entgegenkommenden<br />

Passanten eine Blutdusche auf<br />

ihre Kleidung bekamen. Der Hund<br />

schüttelte ständig seine Ohren, was die<br />

Blutproduktion offenbar weiter anregte.<br />

Er war aber nicht zu bremsen, weil ihn<br />

das tropfende Blut stark irritierte.<br />

Chaos in der Wohnung<br />

Zuhause ging es dann los: Innerhalb<br />

von wenigen Minuten entwickelte sich in<br />

meiner Wohnung ein regelrechtes „Blutbad“,<br />

Fußböden (durch das starke<br />

Tropfen) und Wände bis auf über 2 m<br />

Höhe (durch das ständige Ohrenschütteln)<br />

waren großflächig mit Blut verschmiert.<br />

Zum Glück waren Boden und<br />

Wände abwaschbar.<br />

Seite 3<br />

Ich war so in Panik, daß mir nicht einfiel,<br />

wie ich die Blutung zum Stehen bekommen<br />

konnte, obwohl das jeder von<br />

der Blutabnahme <strong>bei</strong>m Hausarzt kennt:<br />

Mit Druck auf die blutende Wunde. Ich<br />

stellte den Hund in die Badewanne, die<br />

dann auch völlig blutverschmiert war.<br />

Meinen Termin am Abend mußte ich<br />

natürlich telefonisch absagen. Während<br />

des Telefongespräches war der Hund<br />

aus der Wanne herausgesprungen und<br />

wälzte sich auf dem Bettvorleger, der<br />

dann auch völlig blutig war. Außerdem<br />

schüttelte er sich ständig und bespritzte<br />

eine weiße Vertikaljalousie und die Tapeten<br />

weiter mit Blut.<br />

Der Schaden nahm langsam ziemliche<br />

Ausmaße an, das Schlimmste war aber<br />

der Anblick des stark blutenden Hundes.<br />

Man sah förmlich, wie das Blut im Takte<br />

des Herzschlages aus den Wunden<br />

quoll. Erst Wochen später fiel mir ein,<br />

daß die nach wie vor eingenommenen<br />

durchblutungfördernden Trental-Tabletten<br />

die Blutung wohl noch erheblich<br />

verstärkten. Alles dies hätte ich uns<br />

wohl ersparen können, wenn mir in dem<br />

Moment zumindest bewußt gewesen<br />

wäre, wie man eine Blutung stoppt.<br />

Die akute Blutung bekommt man zum<br />

Stehen, indem man am besten eine Kompresse<br />

(das ist ein mehrlagiges Stückchen<br />

Verbandgaze aus der Apotheke)<br />

einige Minuten fest auf die Wunde<br />

drückt. Watte ist weniger geeignet wegen<br />

der Flusen. Man kann die Kompresse<br />

auch noch vorher mit „Lotagen“ (s. o.)<br />

tränken.<br />

Endlich stoppte die Blutung. Am nächsten<br />

Morgen gleich zum Tierarzt. Das<br />

Zeigen der Leine reichte schon wieder<br />

aus, daß der Hund sich freute und die<br />

Blutung prompt wieder losging (siehe<br />

oben). Der Tierarzt stoppte die Blutung<br />

durch einen Druckverband. Er legte<br />

danach in das Ohr eine Art Mullrolle und<br />

umwickelte das ganze Ohr. Weil der<br />

Hund sofort versuchte, das dicke Teil<br />

vom Ohr ab zu bekommen, erhielt er<br />

noch eine Halskrause. Am nächsten Tag<br />

hatte er es trotzdem geschafft, den Verband<br />

abzustreifen, so daß der immer<br />

wieder neu angelegt werden mußte.


Verschiedene Behandlungsversuche<br />

am linken Ohr<br />

Behandlung erfolgte weiter mit Volominal-Salbe<br />

und Trental-600-Tabletten. Es<br />

dauerte Wochen, bis die Wunden dann<br />

halbwegs verheilt waren. Aber zu früh<br />

gefreut!<br />

Immer wieder, wenn der Hund aufgeregt<br />

war und sich freute (vor Spaziergängen,<br />

vor der Hundeschule, <strong>bei</strong>m Begrüßen<br />

von Menschen), begann das Ohr wieder<br />

zu bluten. Es war so, als wenn ihm das<br />

Blut in den Kopf schoß und dann die<br />

Adern platzten.<br />

Das Chaos in der Wohnung konnte ich<br />

aber jetzt mit der beschriebenen Drucktechnik<br />

halbwegs begrenzen, ich konnte<br />

den Hund aber nirgendwo hin mehr mitnehmen,<br />

weil ständig die Gefahr bestand,<br />

daß er wieder blutete, sich<br />

schüttelte und alles und alle in der Umgebung<br />

mit Blut bespritzte. Selbst die<br />

von ihm und mir so geschätzte Hundeschule<br />

konnten wir nur noch sehr sporadisch<br />

besuchen. (Dort suchten oft Besitzer<br />

Goldener Retriever ihre Hunde nach<br />

Wunden ab, weil sie Blut am Fell hatten.<br />

Das hatte mein Hund ihnen aber <strong>bei</strong>m<br />

Ohrenschütteln angespritzt.)<br />

In dieser Zeit probierte ich alle möglichen<br />

Kopfverbände aus. Ohr auf den<br />

Kopf legen zwischen Kompressen und<br />

dann den Kopf mit Verbandmaterial<br />

umwickeln hielt einige Stunden, dann<br />

war der Verband zum Hals heruntergerutscht.<br />

Ein zusätzlicher Nylonstrumpf<br />

oder eine abgeschnittene Herrensocke<br />

über Kopf und Verband ziehen irritierte<br />

den Hund so, daß er sich nicht mehr zu<br />

bewegen wagte. Außerdem rutschte das<br />

auch alles nach ein paar Stunden nach<br />

hinten weg und baumelte dann um den<br />

Hals. Festkleben mit Leukoplast hielt<br />

etwas länger verursachte aber <strong>bei</strong>m<br />

Verbandwechsel Schmerzen <strong>bei</strong>m Abziehen<br />

und ein ramponiertes Fell.<br />

Ich dachte auch über Kupieren nach.<br />

Mein Tierarzt berichtete von einem seiner<br />

Patienten, einem Rodesian Ridgeback,<br />

der das Ohrenbluten auch extrem<br />

stark hatte und nur durch Kupieren geheilt<br />

werden konnte. Andererseits erfuhr<br />

Seite 4<br />

ich von einem Hund, <strong>bei</strong> dem das nicht<br />

die befriedigende Lösung war.<br />

Ich beschloß, das Kupieren nur als allerletzten<br />

Ausweg in Betracht zu ziehen,<br />

und hatte die Hoffnung, daß das linke<br />

Ohr irgendwann so abheilt wie vorher<br />

schon das rechte.<br />

Bild 2: Akut offene Wunden am linken Ohr innen.<br />

Bei der linken Wunde ist die Kruste frisch<br />

abgefallen. Beim „Toben“ des Hundes würde hier<br />

wieder Blut austreten<br />

Das Problem <strong>bei</strong>m linken Ohr war offenbar,<br />

daß die Wunden nicht unmittelbar<br />

am Ohrrand saßen, wie vorher am rechten<br />

Ohr, sondern etwas weiter nach<br />

innen gingen, so daß das Gewebe dort<br />

nicht einfach absterben und die Wunde<br />

dann verheilen konnte. Also quasi Heilung<br />

durch eine Art „Selbstamputation“<br />

des erkrankten Gewebes wie schon <strong>bei</strong>m<br />

rechten Ohr. (Das hätte <strong>bei</strong>m linken Ohr<br />

ja dann praktisch ein Loch geben müssen.)<br />

In dieser Zeit habe ich auch noch alle<br />

möglichen Salben und Öle ausprobiert,<br />

geholfen hat aber eigentlich nur „Volominal“,<br />

aber das auch erst nach vielen<br />

Wochen und nicht endgültig. Außerdem<br />

bekam der Hund wohl dadurch zeitweise<br />

eine kleine kahle Stelle hinter dem Ohr,<br />

so groß wie ein Centstück, inzwischen<br />

ist sie aber wieder zugewachsen.<br />

Angriff auf meinen Hund<br />

Dann passierte wieder etwas Schlimmes:<br />

Im Spätherbst 2002 (der Hund war<br />

jetzt fast 1 ½ Jahre alt) fuhren wir <strong>zur</strong><br />

wöchentlichen Hundeschule. Das Ohr<br />

blutete nicht, ich hatte aber routinemäßig<br />

immer ein kleines Fläschchen


Lotagen und Kompressen da<strong>bei</strong>. Vor der<br />

Übungsstunde tobten die Hunde in dem<br />

Kurs immer auf einer Hundewiese.<br />

Beim Toben ging natürlich die Bluterei<br />

wieder los. Mit Lotagen und Druck<br />

konnte ich sie aber immer wieder kurzzeitig<br />

stoppen. Irgendwann schrie mein<br />

Hund auch einmal <strong>bei</strong>m Toben mit den<br />

anderen ganz kurz, aber ich konnte wegen<br />

Dunkelheit keine Ursache erkennen.<br />

Die Übungen auf dem Platz haben<br />

wir dann die ganze Stunde über durchgehalten,<br />

obwohl er einen völlig blutverschmierten<br />

Kopf hatte.<br />

Zuhause entdeckte ich dann an seinem<br />

Bauch eine klaffende Bißwunde. Ich fuhr<br />

noch am Abend in die Tierklinik und ließ<br />

die Wunde versorgen und nähen. Was<br />

war geschehen?<br />

Die Ohren meines Hundes bluteten<br />

<strong>bei</strong>m Toben. Das Blut löste <strong>bei</strong> einem<br />

der anderen Hunde offenbar einen<br />

Jagdinstinkt aus, und er biß zu. Mein<br />

Hund selbst war durch sein Bluten die<br />

ganze Zeit schon so sehr irritiert, daß er<br />

auch nicht natürlich reagieren konnte.<br />

Dadurch war wohl das ganze Sozialverhalten<br />

und die Kommunikation unter den<br />

Hunden, die sich ja eigentlich kannten<br />

und immer friedlich waren, völlig aus<br />

dem Gleichgewicht und es kam <strong>zur</strong><br />

Beißattacke.<br />

Ich bin dann erst im Frühjahr 2003 wieder<br />

<strong>zur</strong> Hundeschule gegangen, als es<br />

abends wenigstens wieder so hell war,<br />

daß ich meinen Hund ständig überwachen<br />

konnte, und auch die Wunde <strong>zur</strong><br />

Ruhe gekommen war, d. h. nicht mehr<br />

blutete.<br />

Bei blutenden Hunden also unbedingt<br />

darauf achten, daß sie nicht von anderen<br />

Hunden angegriffen werden können.<br />

Immer noch keine Lösung<br />

In dieser Zeit setzte ich dann die Durchblutungstabletten<br />

„Trental 600“ ab. Das<br />

ergab eine Verbesserung: Das Bluten<br />

wurde seltener und weniger heftig, war<br />

aber nie ganz weg. Es konnte jederzeit<br />

wieder auftreten, wenn der Hund wieder<br />

aufgeregt wurde. Und das tat es auch.<br />

Seite 5<br />

Am meisten tat mir leid, daß ich den<br />

Hund praktisch nirgendwohin mehr mitnehmen<br />

konnte. Es mußte ja überall mit<br />

Verschmutzungen durch Blut gerechnet<br />

werden.<br />

Die Lösung kommt in Sicht<br />

In der Internet-<strong>Pinscher</strong>liste <strong>bei</strong> Yahoo<br />

wurde neben diversen „Hausmitteln“<br />

auch ein Verband namens „Duoderm“<br />

erwähnt, mit dem aber wohl noch keiner<br />

Erfahrungen hatte. Zudem war er in<br />

Deutschland nicht erhältlich. Nach einigen<br />

Wochen machte mich meine Züchterin<br />

auf einen ähnlichen Verband (eigentlich<br />

ein Pflaster) namens „Varihesive<br />

E“ aufmerksam und schickte mir<br />

gleich ein Stückchen zu.<br />

Es handelt sich um einen sog. Hydrokolloidverband,<br />

ein Pflaster, das direkt<br />

auf die Wunde geklebt wird und durch<br />

seine spezielle „Konstruktion“ die Bildung<br />

von Epitelzellen und damit die<br />

schnelle Heilung fördert. Es stammt aus<br />

der Humanmedizin und wird z. B. <strong>bei</strong> der<br />

Altenpflege <strong>zur</strong> Wundheilung verwendet.<br />

Das Praktische am Varihesive-Pflaster ist<br />

auch die gute Handhabbarkeit und die<br />

Tatsache, daß bis zu 7 Tagen kein den<br />

Hund nervender Verbandwechsel nötig<br />

ist.<br />

Erster Heilungserfolg<br />

Im Frühsommer 2003, mein Hund war<br />

knapp 2 Jahre alt, fing das linke Ohr<br />

wieder zu bluten an. Die <strong>bei</strong>den Wunden<br />

waren bis zu diesem Zeitpunkt trotz Anwendung<br />

diverser Salben nie ganz verheilt<br />

gewesen. Mal war Schorf drauf,<br />

mal waren sie offen. Jetzt war der Zeitpunkt,<br />

das neue Pflaster auszuprobieren.<br />

Ich schnitt ein passendes Quadrat<br />

von ca. 1,5 cm Kantenlänge ab und<br />

klebte es auf die Wunden in der Innenseite<br />

des Ohrbehangs. Darüber kam <strong>zur</strong><br />

Fixierung ein Stückchen „Leukosilk“ aus<br />

der Apotheke (ähnlich Leukoplast, aber<br />

besser abzuziehen, weil es nicht so<br />

stark am Fell festklebt).<br />

Das Pflaster war so leicht und klein, daß<br />

es den Hund kaum irritierte und er nicht<br />

versuchte, es abzuschütteln oder zu entfernen.


Nach ca. 5 Tagen fiel das Pflaster von<br />

selbst ab, da das Leukosilk wohl wegen<br />

des vorher angetrockneten Blutes am<br />

Ohr von Anfang an keine allzu große<br />

Klebkraft entwickeln konnte.<br />

Ich sah mir die Wunden an: Sie waren<br />

weg! Völlig zugeheilt und kein Schorf<br />

darauf. Weiche Haut war darüber, die<br />

natürlich etwas anders aussah, als die<br />

übrige Haut. Aber die Wunden waren<br />

definitiv zu. Einen solchen Erfolg in so<br />

kurzer Zeit mit so wenig Umständen<br />

hatte bisher kein Mittel gebracht.<br />

Zweiter Heilungserfolg<br />

Im Herbst 2003 wurde eine Wunde und<br />

(erstmals) der Ohrrand selbst noch einmal<br />

blutig, zuerst erkennbar an einzelnen<br />

Blutstropfen auf den Bodenfliesen.<br />

Es blutete aber nicht sehr stark, und das<br />

Blut verkrustete auf der Wunde sofort.<br />

Solange eine Wunde aber nur verkrustet<br />

ist, kann der Schorf jederzeit abfallen<br />

und das Bluten geht wieder los.<br />

Ich klebte sofort zwei kleine Varihesive-<br />

Pflaster von <strong>bei</strong>den Seiten gegen die<br />

Ohrenspitze, die die verschorfte kleine<br />

Wunde und den blutigen Ohrrand bedeckten,<br />

darauf wieder Leukosilk <strong>zur</strong><br />

weiteren Befestigung (s. Bilder 3 und 4).<br />

Der Hund war sofort wieder voll<br />

einsatzfähig. Wir konnten sogar problemlos<br />

<strong>zur</strong> Hundeschule und auch<br />

sonst überall hin, das Ohr war komplett<br />

versorgt. Nach 6 Tagen entfernte ich<br />

Bild 3: Pflaster <strong>bei</strong>dseitig an der Ohrenspitze,<br />

befestigt mit „Leukosilk“-Klebestreifen. Das<br />

Klappern der Hundemarke lenkt den Hund <strong>bei</strong>m<br />

Schütteln vom Pflaster ab<br />

Seite 6<br />

das Pflaster (Bild 4): Wunde und Ohrrand<br />

waren völlig verheilt.<br />

Bild 4: Oben links zwei benutzte Pflaster<br />

(orange), die von <strong>bei</strong>den Seiten gegen den<br />

Ohrrand geklebt waren. Auf dem linken<br />

Pflaster ist in der Mitte deutlich der runde<br />

Ohrrand als Blutspur zu erkennen<br />

Unten (stehend, damit man im Querschnitt die<br />

Schichten sieht) ein Stückchen frisches<br />

Pflaster mit angehobener Schutzfolie, rechts<br />

Leukosilk-Klebeband, mit dem die Pflaster<br />

zusätzlich überklebt wurden<br />

Seit dieser Zeit hat das Ohr bisher nicht<br />

wieder geblutet. Die Wunden sind wirklich<br />

zu, und ich kann den Hund wieder<br />

überall hin mitnehmen. Zurück blieben<br />

nur eine Art Narben an der inneren<br />

Behangspitze und eine kleine Kerbe am<br />

rechten Ohr (Bild 5). Sollte es in Zukunft<br />

wieder zu einer Blutung kommen oder<br />

eine Wunde entstehen, kommt sofort ein<br />

Pflaster drauf und fertig! Welcher Unterschied<br />

zum Blutchaos in meiner Wohnung<br />

im Herbst 2002.<br />

Wie bereits anfangs erwähnt, fand im<br />

Januar 2004 in der Hundeschule <strong>bei</strong>m<br />

DVG Recklinghausen ein Infoabend zu<br />

Erziehungs- und Gesundheitsproblemen<br />

statt, auf dem eine Hundebesitzerin<br />

ebenfalls von Erfolgen durch einen<br />

Hydrokolloidverband berichtete.<br />

Da das Pflaster nur in 10er-Packungen<br />

erhältlich ist, mußte ich diese Menge<br />

kaufen. Verbraucht habe ich aber nur<br />

ein Pflaster, denn es hat die Größe 10<br />

cm x 10 cm, und man kann aus einem<br />

solchen Stück viele kleine Pflaster<br />

schneiden. Nachdem <strong>bei</strong> meinem Hund<br />

die Ohren endgültig abgeheilt waren,<br />

hatte ich mir ein Pflaster in Reserve gelegt<br />

und die anderen einzeln zum<br />

Selbstkostenpreis an andere betroffene<br />

Hundebesitzer abgegeben. Fast alle


haben mich später angerufen und berichtet,<br />

daß sie meine Erfahrung bestätigen<br />

können und auch <strong>bei</strong> ihrem Hund<br />

der Heilerfolg in gleicher Weise eintrat.<br />

Bild 5: Verheilte Ohrenspitzen innen<br />

Übrigens ist das Problem <strong>bei</strong> den Deutschen<br />

<strong>Pinscher</strong>n offenbar weit gestreut:<br />

Es sind unterschiedliche Zuchten betroffen<br />

und dann wohl auch immer nur<br />

einzelne Wurfgeschwister.<br />

Hier nochmals eine Zusammenfassung<br />

und eine Anleitung <strong>zur</strong> Behandlung:<br />

Zusammenfassung<br />

Von Zeit zu Zeit traten <strong>bei</strong> meinem <strong>Pinscher</strong><br />

die bekannten Probleme mit<br />

Wunden am Ohrrand auf. Zuerst hatte<br />

ich die Wunden behandelt mit folgenden<br />

Mitteln:<br />

- Volominal-Salbe vom Tierarzt<br />

(enthält Kortison, kann Haarausfall<br />

bewirken)<br />

- Bepanthen-Salbe (aus der Apotheke,<br />

frei erhältlich)<br />

- Ichtholan-Salbe (dito)<br />

- Vaseline<br />

- Melkfett mit Ringelblumenextrakt<br />

- Ballistol-Öl<br />

- Teebaumöl<br />

Ergebnis: Die Salben und Öle sind eher<br />

<strong>zur</strong> Prophylaxe geeignet, um das Ohr<br />

geschmeidig zu halten. Heilung einer<br />

akuten Wunde erfolgte lediglich in dem<br />

Fall Volominal, aber erst nach etlichen<br />

Wochen und <strong>bei</strong> kleiner Wunde.<br />

Bei akuten Wunden ist es außerdem ein<br />

Problem, einen Verband anlegen zu<br />

Seite 7<br />

wollen, was <strong>bei</strong> akuter Blutung angezeigt<br />

ist. Versuche mit Kopfverbänden<br />

(Verbandpäckchen) und über den Kopf<br />

gezogenen Strümpfen waren nicht befriedigend:<br />

Die Verbände rutschten nach<br />

hinten weg, der Hund versuchte sie zu<br />

entfernen oder man mußte zum Fixieren<br />

soviel Leukoplast kleben, daß das<br />

ganze Fell <strong>bei</strong>m Verbandwechsel lädiert<br />

wurde und der Hund da<strong>bei</strong> jammerte.<br />

Auf einen Tipp hin probierte ich eine<br />

neue Pflasterart mit dem Namen "Hydrokolloidverband<br />

Varihesive E" (erhältlich<br />

in Apotheken, teuer). Dies ist ein<br />

beliebig teilbares, zunächst 10 x 10 cm<br />

großes Pflaster, das u. a. eine dünne<br />

Schaumgummischicht besitzt und auf<br />

der ganzen Fläche klebrig ist (kommt<br />

auch so auf die Wunde).<br />

Es handelt sich um ein sog. „Gelpflaster“.<br />

Für die Leser, die der Wirkmechanismus<br />

näher interessiert, gebe ich<br />

nachfolgend die wesentlichen Aussagen<br />

der Packungs<strong>bei</strong>lage dazu wieder,<br />

wo<strong>bei</strong> ich (als medizinischer Laie) versucht<br />

habe, mit meinem Fremdwörterbuch<br />

und meinen übriggebliebenen<br />

Latein- und Chemiekenntnissen eine<br />

Übersetzung der Fachausdrücke in<br />

eckigen Klammern anzugeben:<br />

Der Wirkmechanismus des Hydrokolloidpflasters<br />

besteht darin, daß es zusammen<br />

mit dem Wundsekret ein<br />

feuchtes Milieu bildet, das den Heilungsprozeß<br />

(entscheidend!) begünstigt.<br />

Dies geschieht durch eine Unterstützung<br />

des autolytischen Debridements [autolytisch<br />

= sich selbst auflösend, Debridement<br />

= schichtweises Abtragen von Gewebeschäden,<br />

die durch das Absterben<br />

von Zellen entstehen (Nekrosen)], eine<br />

Erleichterung der Wanderung von Epithelzellen<br />

[Epithel = oberste Zellschicht<br />

der Haut] und einem atraumatischen<br />

[atraumatisch = nicht durch Gewalteinwirkung<br />

verletzend] Verbandwechsel,<br />

der neugebildetes Gewebe nicht verletzt.<br />

Die adhäsive Schicht [adhäsiv =<br />

klebend] enthält elastomere Polymere [=<br />

gummiähnliche Kunststoffe], die die<br />

Möglichkeit des Pflasters unterstützen,<br />

Wundexsudat [Exsudat = eiweißhaltige


Flüssigkeit, die <strong>bei</strong> Entzündungen aus<br />

den Gefäßen austritt] durch die Bildung<br />

eines kohäsiven [kohäsiv = zusammenhängend]<br />

Gels aufzunehmen.<br />

Auf der mit dem Pflaster bedeckten<br />

Wunde bildet sich kein Schorf („Kruste“).<br />

Dieser wird vielmehr durch das Pflaster<br />

quasi ersetzt, und die Wunde heilt darunter<br />

ab.<br />

Es gibt das Pflaster auch in einer dünnen<br />

Ausführung als Varihesive ED<br />

(=extra dünn) und auch mit einem breiten<br />

Kleberand, der keine Wirksubstanz<br />

trägt, sondern nur <strong>zur</strong> Befestigung dient,<br />

(Varihesive Border). Außerdem habe ich<br />

mittlerweile Gelpflaster von Hansaplast<br />

gesehen, die aber auch sehr dünn, zudem<br />

klein und ebenfalls mit Kleberand<br />

sind. Die eigentliche Wirkfläche ist <strong>bei</strong><br />

<strong>bei</strong>den Produkten also kleiner und wegen<br />

der geringen Dicke möglicherweise<br />

auch nicht so gut <strong>zur</strong> Aufnahme von<br />

Exsudat fähig. Der vorgefertigte Klebrand<br />

paßt in der Regel auch nicht <strong>zur</strong><br />

Form der Wunde am Ohr.<br />

Das von mir verwendete Pflaster heißt<br />

„Varihesive E“ (das „E“ ist wichtig!) und<br />

ist ca. 2,5 mm dick. Ein einzelnes Pflaster<br />

hat das Format 10 cm x 10 cm und<br />

ist gut mit der Schere zu schneiden, so<br />

daß man daraus viele passende Pflaster<br />

für mehrere Behandlungen des Hundes<br />

herstellen kann.<br />

Ergebnis der Behandlung: Nach jeweils<br />

wenigen Tagen war die Wunde völlig<br />

abgeheilt. Das war bisher eindeutig das<br />

beste Mittel!<br />

Es hat außerdem folgende Vorteile:<br />

- gut zu verar<strong>bei</strong>ten<br />

- kaum Behinderung des Hundes<br />

(kein Kopfverband nötig)<br />

- keine Blutungen mehr, der<br />

Hund ist mit dem Pflaster praktisch<br />

voll "einsatzfähig"<br />

- bis zu 7 Tage kein Verbandwechsel<br />

nötig<br />

- kleines Pflaster, irritiert den<br />

Hund kaum (Ich habe ihm zusätzlich<br />

ein Halsband mit klappernder<br />

Hundemarke umge-<br />

Seite 8<br />

-<br />

hängt. Wenn er sich dann<br />

schüttelte, hat er nur die Hundemarke<br />

wahrgenommen und<br />

war vom Pflaster abgelenkt. Er<br />

hat nicht versucht, es zu entfernen.)<br />

sehr wirksam<br />

Nachteil:<br />

- ziemlich teuer, da in der Apotheke<br />

nur in 10er-Packung zu<br />

knapp 90 EUR erhältlich. (Ich<br />

kann aus meinem Vorrat aber<br />

einzelne Pflaster gegen<br />

Kostenerstattung<br />

siehe unten.)<br />

abgeben,<br />

Genaue Gebrauchsanleitung zum<br />

Pflaster<br />

Man schneidet von einem Einzelpflaster<br />

(hat die Größe 10 cm x 10 cm) ein passendes<br />

Stück ab, groß genug für die<br />

Wunde, aber nicht zu groß, damit es<br />

den Hund nicht zu sehr irritiert, wenn es<br />

am Ohr klebt. Dann entfernt man das<br />

Schutzpapier und klebt es mit der klebrigen<br />

Fläche mittig direkt auf die Wunde<br />

(ohne irgendwelche Salben u. ä. dazwischen).<br />

Wichtig ist der gute Kontakt der<br />

Klebefläche mit der verletzten Haut. (Die<br />

Fellhaare hatte ich <strong>bei</strong> meinem Hund<br />

aber nicht wegrasiert.)<br />

Abweichend von der Gebrauchsinformation<br />

für Menschen sollte das Pflaster<br />

nicht zu groß sein, damit es den Hund<br />

möglichst wenig irritiert. Es muß aber<br />

groß genug sein, um die Wunde sicher<br />

zu überdecken (es sollte ca. 1 cm überstehen).<br />

Wenn die Wunde stark blutet,<br />

sollte man die Blutung vor Anbringen<br />

des Pflasters mit einer Druckkompresse<br />

erst stoppen, damit das Pflaster nicht<br />

„wegschwimmt“.<br />

Ist die Wunde genau am Ohrrand, sollte<br />

man das Pflaster nicht „um die Ecke“<br />

biegen, weil es dann gerade am Rand<br />

(wegen der doch in gewissem Grad vorhandenen<br />

Steifigkeit des Pflastermaterials)<br />

eine Wölbung bildet und in diesem<br />

Bereich nicht mehr auf der Haut aufliegt.<br />

Besser ist, man schneidet sich zwei<br />

Stücke <strong>zur</strong>echt, die man von <strong>bei</strong>den


Ohrseiten aus "gegeneinander" an den<br />

Ohrrand klebt, und zwar so, daß sie<br />

überstehen. Der Ohrrand liegt so quasi<br />

mitten in diesem „Sandwich“ und die<br />

verletzte Haut hat sicher Kontakt mit<br />

einem der Pflasterstücke (vgl. oben Bild<br />

4 und auch 3).<br />

Die Selbstklebung reicht aber <strong>bei</strong> diesem<br />

Bild 6: Aufnahme des Kopfes am<br />

Ende der Behandlung. Die Wunden<br />

sind verheilt, die Ohren blieben<br />

unkupiert. Lediglich am rechten<br />

Ohrrand ist eine kleine Kerbe<br />

sichtbar, wenn man schräg gegen<br />

die Ohrkante sieht (wie hier die<br />

Kamera)<br />

Pflaster nicht aus; es würde nach kurzer<br />

Zeit wieder abfallen. Man muß zusätzlich<br />

über das Pflaster <strong>zur</strong> weiteren<br />

Fixierung immer ein Klebeband anbringen.<br />

Das gängige Klebeband<br />

„Leukoplast“ ist weniger geeignet, da es<br />

nach Tagen so fest klebt, daß <strong>bei</strong>m<br />

Abziehen schmerzhaft Fellhaar mit abgeht.<br />

Besser ist "Leukosilk" (2,5 cm breit), ein<br />

weißes Klebeband aus der Apotheke<br />

(Bild 4). Es klebt gerade gut genug auf<br />

dem Fell, läßt sich aber nach Tagen<br />

wieder relativ gut entfernen; evtl. zum<br />

Entfernen einige Zeit mit Öl einweichen.<br />

(Das Varihesive-Pflaster selbst kann bis<br />

zu 7 Tagen auf der Wunde bleiben,<br />

dann löst sich das Leukosilk auch meist<br />

schon wieder teilweise ab.) Ich klebe<br />

zwei Leukosilk-Streifen von ca. 5 cm<br />

Länge kreuzweise (längs und quer zum<br />

Ohr) über das Pflaster. Die Streifen sind<br />

dann etwa <strong>zur</strong> Hälfte auf dem Pflaster<br />

und <strong>zur</strong> Hälfte auf dem Fell.<br />

Seite 9<br />

Nachwort<br />

Nachdem die Nachfrage recht groß ist,<br />

habe ich auf entsprechende Bitten meinen<br />

Vorrat wieder ergänzt und kann<br />

weiter an Interessenten Einzelpflaster<br />

zum Selbstkostenpreis von z. Z. 10 Euro<br />

einschl. Porto abgeben. Ein Einzelpflaster<br />

ist ca. 10 cm x 10 cm groß; aus ihm<br />

kann man mit der Schere selbst etliche,<br />

<strong>zur</strong> Wunde passende, Stücke schneiden,<br />

die für viele Behandlungen ausreichen.<br />

Leukosilk bekommt man als Rolle<br />

(2,5 cm x 5 m) problemlos in der Apotheke.<br />

Einzelne Kopien dieses Textes dürfen<br />

frei an Betroffene und Interessenten<br />

weitergegeben werden. Bedingung ist,<br />

daß dies kostenlos geschieht und der<br />

Text nicht verändert wird. Das Recht <strong>zur</strong><br />

weitergehenden Veröffentlichung (z. B.<br />

im Internet oder in Zeitschriften) behalte<br />

ich mir aber selbst vor.<br />

Alle Angaben nach bestem Wissen und<br />

Gewissen, aber ohne Gewähr.<br />

Email: N.Xxxxxxxx@online.de (Bitte die<br />

acht X durch meinen Nachnamen ersetzen!)<br />

Falls ein persönliches Gespräch gewünscht,<br />

bitte Telefonnummer <strong>bei</strong> einem<br />

Züchter oder <strong>bei</strong> mir per Email erfragen.<br />

(Diese Verfahren dienen dem Spamschutz.<br />

Wer aber Fragen zu dem Thema<br />

hat, braucht keine Bedenken haben,<br />

mich zu behelligen und kann mich gern<br />

kontaktieren. Mir geht es darum, mich<br />

zu bemühen, den Hunden zu helfen,<br />

weil ich ein großer Hundeliebhaber bin,<br />

wie wohl die meisten Hundebesitzer. Ich<br />

käme mir auch komisch vor, wenn ich<br />

anderen Betroffenen nicht zu helfen versuchte.<br />

Anfragen sind also ausdrücklich<br />

willkommen.)<br />

© N. Notthoff 1106

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