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Fraktus Presseheft - Steinhaus Bautzen

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DAS LETZTE KAPITEL DER MUSIKGESCHICHTE


<strong>Fraktus</strong>, 1982


REGIE LARS JESSEN<br />

DREHBUCH STUDIO BRAUN, SEBASTIAN SCHULTZ, INGO HAEB & LARS JESSEN<br />

EINE CORAZÓN INTERNATIONAL PRODUKTION<br />

IN KOPRODUKTION MIT NDR/ARTE<br />

IN ZUSAMMENARBEIT MIT DORJE FILM<br />

DEVID STRIESOW<br />

HEINZ STRUNK<br />

ROCKO SCHAMONI<br />

JACQUES PALMINGER<br />

Verleih<br />

Pandora Film GmbH und Co. Verleih KG<br />

Lamprechtstrasse 11a - 63739 Aschaffenburg<br />

Tel: +49-(0)6021 – 150 660 Fax: - 150 66 19<br />

E-Mail: verleih@pandorafilm.com<br />

www.pandorafilm.de<br />

Pressekontakt<br />

FILMPRESSE MEUSER<br />

Niddastraße 64 h 60329 Frankfurt<br />

Tel: +49 (0)69-405 804 0 Fax: +49 (0)69-405 804 13<br />

eMail: info@filmpresse-meuser.de<br />

www.presse.pandorafilm.de


Der Film<br />

Von Westbam bis Scooter, von Blixa Bargeld bis Dieter Meier:<br />

Die Electronic-Szene ist sich einig - FRAKTUS waren es.<br />

FRAKTUS haben Techno erfunden.<br />

Haben seine Ästhetik, seine Klangrevolte, seine Technik vorweggenommen.<br />

Aber dennoch sind FRAKTUS ein Mythos geblieben.<br />

Trotz vielversprechender Anfangserfolge in den 80er-Jahren und ihrem einzigartigen<br />

Sound. Zwar enorm einflussreich und hochgeschätzt von Szene-Kollegen weltweit,<br />

aber als Band vor über 25 Jahren im Streit auseinander gegangen und heute nur<br />

noch Insidern ein Begriff.<br />

Was wurde aus ihnen?<br />

Was machen die drei heute?<br />

Kann es ein Comeback dieser Pioniere geben?<br />

Die Dokumentation spürt die drei grundverschiedenen Musiker auf:<br />

In Hamburg, in Brunsbüttel und auf Ibiza findet Musikproduzent Roger Dettner<br />

die deutschen Techno-Urväter. Und ihm gelingt die pophistorische Sensation:<br />

Er bringt sie an einen Tisch und FRAKTUS wieder ins Studio.<br />

Nach 25 Jahren schließt sich ein Kreis: FRAKTUS treten wieder auf.<br />

Die Musikhistorie wird neu geschrieben.<br />

Diesmal mit FRAKTUS als zentralem Kapitel.<br />

Geschichte vergisst wahre Erfinder nie.<br />

Selbst FRAKTUS nicht.<br />

5


Langinhalt<br />

Musikmanager Roger Dettner hat ein ehrgeiziges Ziel:<br />

Er will das legendäre Elektropop-Trio FRAKTUS, das<br />

seit über 25 Jahren getrennt ist, zu einem Comeback<br />

bewegen. Unter dem Vorwand, eine Dokumentation<br />

über die Band drehen zu wollen, macht er sich daran,<br />

die drei grundverschiedenen Musiker Dirk Eberhard<br />

(„Dickie“) Schubert, Bernd Wand und Torsten Bage<br />

aufzuspüren. Keine leichte Aufgabe, haben sich doch<br />

die „Urväter des Techno“ heute nicht mehr viel zu<br />

sagen.<br />

Nach ihrer Gründung 1979 hatten FRAKTUS in ihrer<br />

vierjährigen Bandgeschichte zwar wenig kommerziellen<br />

6 Erfolg, gelten aber ästhetisch wie klangtechnisch<br />

bis heute als einer der größten Einflüsse der späteren<br />

Technobewegung. Ihre selbstgebauten Instrumente,<br />

ihre kompromisslose Haltung und ihre minimalistischen<br />

Performances waren wegweisend und visionär.<br />

Mit dem eratisch-spackigen Song „Affe sucht Liebe“<br />

entern sie 1983 sogar die deutschen Charts. Doch<br />

die Konflikte innerhalb des Trios werden immer größer:<br />

Während Sänger Dickie Schubert der wachsende<br />

Ruhm zu Kopf steigt, zieht sich der Tontüftler Bernd<br />

Wand in ein Schneckenhaus immer abseitiger Klangexperimente<br />

zurück. Und Torsten Bage interessiert<br />

sich nur für den kommerziellen Erfolg.<br />

FRAKTUS letzter Auftritt in Hamburg im November<br />

1983 setzt dann den Schlusspunkt unter die kurze<br />

Karriere der Band. Während des Konzerts führt ein


Kurzschluss zu einem Feuer, Equipment und Halle<br />

brennen. Kurz darauf trennt sich die Band. Und wird<br />

zum prägenden Mythos.<br />

Roger Dettner begibt sich auf Spurensuche der Legende<br />

und findet tatsächlich zwei FRAKTUS-Mitglieder<br />

in Deutschland: Dickie Schubert betreibt<br />

inzwischen das Internetcafe ‚Surf’n’Schlurf’. Bernd<br />

Wand ist wieder zu seinen Eltern gezogen, macht mit<br />

ihnen bizarre Hausmusik als FRAKTUS II und hilft in<br />

deren Optikergeschäft aus.<br />

Dettner überredet die beiden in einfühlsamen Einzelgesprächen<br />

zu einem gemeinsamen FRAKTUS-<br />

Treffen auf Ibiza. Dort wohnt, inzwischen als hochkommerzieller<br />

Eurodisco-Produzent erfolgreich<br />

geworden, Torsten Bage, der beim Wiedersehen mit<br />

seinen ehemaligen Bandmitgliedern sichtlich ungehalten<br />

ist.<br />

Trotz größter Animositäten zwischen den ungleichen<br />

Musikern und zunehmender Spannungen schafft<br />

Dettner es, Neuaufnahmen für ein Comeback zu vereinbaren<br />

und einen Major-Plattenvertrag an Land zu<br />

ziehen.<br />

prominenter Fans wie Jan Delay auf dem MELT!-Festival<br />

auftreten. Auch mit dem international immens erfolgreichen<br />

Produzenten Alex Christensen (U96 – „Das<br />

Boot“) soll das Ruder noch einmal herumgerissen<br />

werden.<br />

Doch der erkennt sehr schnell die Unfähig- und<br />

Ziellosigkeit der von der Zeit überholten Gruppe.<br />

FRAKTUS haben fortan im Studio nichts mehr zu<br />

sagen und erhalten eine bis zur Schmerzgrenze kommerzialisierte<br />

House-Version ihres früheren Hits<br />

“Affe sucht Liebe”.<br />

Entehrt vermasselt die frustrierte Band sogar den Videodreh<br />

und wird von ihrer Plattenfirma fallengelassen.<br />

Völlig deprimiert scheinen FRAKTUS endgültig<br />

am Ende.<br />

Ob es diese Band noch einmal schafft?<br />

Zum Kinostart planen FRAKTUS ein Comeback<br />

mit einer kleinen Tour. Es ist ihre letzte Chance, das<br />

wissen sie genau – jetzt entscheidet das Publikum.<br />

Doch die ersten Studio-Sessions beim schmierig-jovialen<br />

Producer Tissy Tiemeyer geraten zum Desaster:<br />

FRAKTUS verzetteln sich in sinnlosen Klang-Experimenten,<br />

grotesken Eifersüchteleien und ihrer unbewältigten<br />

gemeinsamen Band-Vergangenheit.<br />

Dennoch dürfen sie aufgrund ihrer großen Reputation<br />

bei heutigen Musikgrößen und auf Fürsprache<br />

7


<strong>Fraktus</strong><br />

Die Gruppe FRAKTUS war eine deutsche Band, die während ihres Schaffens (1979<br />

hatte, später aber mit ihrem Werk großen Einfluss auf die Technobewegung ausübt<br />

werden sie auch als Erfinder des Techno bezeichnet.<br />

<strong>Fraktus</strong><br />

<strong>Fraktus</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Die<br />

Die<br />

Gruppe<br />

Gruppe<br />

FRAKTUS<br />

FRAKTUS<br />

war<br />

war<br />

eine<br />

eine<br />

deutsche<br />

deutsche<br />

Band,<br />

Band,<br />

die<br />

die<br />

während<br />

während<br />

ihres<br />

ihres<br />

Schaffens<br />

Schaffens<br />

(1979<br />

(1979 –<br />

1983)<br />

1983)<br />

wenig<br />

wenig<br />

Erfolg<br />

Erfolg<br />

hatte,<br />

hatte,<br />

später aber mit ihrem Werk großen Einfluss auf die Technobewegung ausübte. In Fachkreisen<br />

werden<br />

Die Gruppe später<br />

sie auch<br />

FRAKTUS aber mit ihrem Werk großen Einfluss auf die Technobewegung ausübte. In Fachkreisen<br />

werden sie auch<br />

als<br />

als<br />

Erfinder<br />

war eine<br />

Erfinder<br />

des<br />

deutsche<br />

des<br />

Techno<br />

Techno<br />

bezeichnet.<br />

Band, die während ihres Schaffens (1979 – 1983) wenig Erfolg<br />

hatte, später aber mit ihrem Werk großen bezeichnet. Einfluss auf die Technobewegung ausübte. In Fachkreisen<br />

werden sie auch als Erfinder des Techno bezeichnet.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Bandgeschichte<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Bandgeschichte<br />

1.1. Vorgeschichte<br />

1. 1.1.<br />

1.2.<br />

Bandgeschichte Vorgeschichte<br />

1.2.<br />

Bandgründung<br />

1.3.<br />

1.1. Bandgründung<br />

Veröffentlichungen<br />

Vorgeschichte<br />

1.3.<br />

1.4.<br />

1.2. Veröffentlichungen<br />

Bandauflösung<br />

Bandgründung<br />

1.4.<br />

1.5.<br />

1.3. Bandauflösung<br />

1.5.<br />

Solokarrieren<br />

Veröffentlichungen<br />

Solokarrieren<br />

2.<br />

2.<br />

Diskografie<br />

1.4. Bandauflösung<br />

Diskografie<br />

3.<br />

3.<br />

Literatur<br />

1.5. Solokarrieren<br />

Literatur<br />

4.<br />

2.<br />

4.<br />

Belege<br />

Diskografie<br />

Belege<br />

5.<br />

3.<br />

5.<br />

Weblinks<br />

Literatur<br />

4. Weblinks Belege<br />

5. Weblinks<br />


<br />


<br />

1. Bandgeschichte<br />

1.1. Vorgeschichte<br />

1.2. Bandgründung<br />

1.3. Veröffentlichungen<br />

1.4. Bandauflösung<br />

1.5. Solokarrieren<br />

2. Diskografie<br />

3. Literatur<br />

4. Belege<br />

5. Weblinks<br />

Vorgeschichte:<br />

1978 gründeten Bernd Wand, Dirk Eberhard („Dickie“) Schubert und Meinhard Gno<br />

Brunsbüttel die Band Freakazzé. Am Anfang experimentierten Freakazzé mit Gerä<br />

auf einem Revox A77 aufgenommen und anschließend zusammen geschnitten wu<br />

nahm Bernd Wand die Idee des Samplings mit einem einfachen Tonbandgerät vor<br />

Freakazzé hauptsächlich mit den selbstgebauten Instrumenten von Wand. Es folgt<br />

Jugendzentren und Discotheken, bei denen Meinhard Gnom Schlagzeug spielte un<br />

mit eigentümlichen Lautmalereien ergänzte. Freakazzés erste Single Big Bell (B-Se<br />

Anfang 1979 in 500er-Auflage auf dem selbst gegründeten Label Klangsalat. Der S<br />

aus Hundegebell, welches die Melodie von Big Ben nachspielt.<br />

Vorgeschichte:<br />

Vorgeschichte:<br />

1978<br />

1978<br />

gründeten Bernd Wand, Dirk Eberhard („Dickie“) Schubert und Meinhard Gnom in ihrem Heimatort<br />

Brunsbüttel<br />

Vorgeschichte: gründeten Bernd Wand, Dirk Eberhard („Dickie“) Schubert und Meinhard Gnom in ihrem Heimatort<br />

Brunsbüttel<br />

die Band Freakazzé. Am Anfang experimentierten Freakazzé mit Geräuschen, die von Bernd Wand<br />

auf<br />

1978<br />

einem<br />

gründeten die Band<br />

Revox<br />

Bernd Freakazzé.<br />

A77 aufgenommen<br />

Wand, Dirk Am Eberhard Anfang<br />

und anschließend<br />

(„Dickie“) experimentierten Schubert Freakazzé<br />

zusammen<br />

und<br />

geschnitten<br />

Meinhard mit Geräuschen, Gnom<br />

wurden.<br />

in ihrem die<br />

Mit dieser<br />

Heimatort von Bernd Wand<br />

auf<br />

Technik<br />

nahm<br />

Brunsbüttel einem Revox<br />

Bernd<br />

die<br />

Wand<br />

Band A77<br />

die<br />

Freakazzé. aufgenommen<br />

Idee des Samplings<br />

Am und Anfang anschließend<br />

mit<br />

experimentierten zusammen<br />

einem einfachen<br />

Freakazzé geschnitten<br />

Tonbandgerät<br />

mit Geräuschen, wurden. Mit<br />

vorweg. Später<br />

die dieser von Technik<br />

arbeiteten<br />

Bernd Wand<br />

nahm<br />

Freakazzé<br />

auf einem Bernd Revox Wand<br />

hauptsächlich<br />

A77 die aufgenommen Idee des Samplings<br />

mit den selbstgebauten<br />

und anschließend mit einem einfachen<br />

Instrumenten<br />

zusammen Tonbandgerät<br />

von<br />

geschnitten vorweg.<br />

Wand. Es folgten<br />

wurden. Später<br />

erste<br />

Mit<br />

Auftritte<br />

dieser arbeiteten Technik<br />

Freakazzé<br />

in<br />

Jugendzentren<br />

nahm Bernd hauptsächlich Wand<br />

und<br />

die mit den selbstgebauten Instrumenten von Wand. Es folgten erste Auftritte in<br />

Jugendzentren und<br />

Discotheken,<br />

Idee des Samplings<br />

Discotheken,<br />

bei<br />

bei<br />

denen<br />

mit<br />

denen<br />

Meinhard<br />

einem einfachen<br />

Meinhard<br />

Gnom<br />

Gnom<br />

Schlagzeug<br />

Tonbandgerät<br />

Schlagzeug<br />

spielte<br />

vorweg.<br />

spielte<br />

und<br />

und<br />

Dickie<br />

Später<br />

Dickie<br />

Schubert<br />

arbeiteten<br />

Schubert<br />

die<br />

die<br />

Musik<br />

Musik<br />

mit<br />

Freakazzé<br />

mit<br />

eigentümlichen<br />

hauptsächlich<br />

eigentümlichen<br />

Lautmalereien<br />

mit den selbstgebauten<br />

Lautmalereien<br />

ergänzte.<br />

ergänzte.<br />

Freakazzés<br />

Instrumenten<br />

Freakazzés<br />

erste<br />

erste<br />

Single<br />

von Wand.<br />

Single<br />

Big<br />

Big<br />

Bell<br />

Es<br />

Bell<br />

(B-Seite<br />

folgten erste<br />

(B-Seite<br />

Mäusemusik)<br />

Auftritte in<br />

Mäusemusik)<br />

erschien<br />

erschien<br />

Anfang<br />

Jugendzentren<br />

Anfang<br />

1979<br />

1979<br />

in<br />

und<br />

in<br />

500er-Auflage<br />

Discotheken,<br />

500er-Auflage<br />

auf<br />

bei<br />

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dem<br />

denen<br />

dem<br />

selbst<br />

Meinhard<br />

selbst<br />

gegründeten<br />

Gnom<br />

gegründeten<br />

Label<br />

Schlagzeug<br />

Label<br />

Klangsalat.<br />

spielte<br />

Klangsalat.<br />

Der<br />

und<br />

Der<br />

Song<br />

Dickie<br />

Song<br />

besteht<br />

Schubert<br />

besteht<br />

ausschließlich<br />

die Musik<br />

ausschließlich<br />

aus mit eigentümlichen<br />

aus<br />

Hundegebell,<br />

Hundegebell,<br />

welches Lautmalereien<br />

welches<br />

die<br />

die<br />

Melodie ergänzte.<br />

Melodie<br />

von<br />

von<br />

Big Freakazzés<br />

Big<br />

Ben<br />

Ben<br />

nachspielt. erste Single Big Bell (B-Seite Mäusemusik) erschien<br />

Anfang 1979 in 500er-Auflage auf dem selbst gegründeten nachspielt. Label Klangsalat. Der Song besteht ausschließlich<br />

aus Hundegebell, welches die Melodie von Big Ben nachspielt.<br />


<br />


<br />


<br />


Bandgründung:<br />

Im Frühjahr 1980 trafen Freakazzé den Produzenten Thorsten Bage beim Battle of the Bands in der Diskothek Bubble in<br />

Brunsbüttel. Bage hatte in den Jahren zuvor schon norddeutsche Bands wie Merle und Merle u.a. produziert. Anfang Mai<br />

stieg Bage bei Freakazzé ein. Kurz darauf änderten Freakazzé ihren Namen in <strong>Fraktus</strong>. Nach internen Streitereien wurde<br />

der Schlagzeuger Meinhard Gnom durch eine von Bernd Wand selbst gebaute elektronische Rhythmuseinheit (Beater)<br />

ersetzt. Bei der Produktion Bandgründung: ihrer ersten Platte war Gnom pro forma als Sound Engineer beteiligt und später hauptsächlich<br />

für den Live-Sound zuständig. Im Frühjahr Ab 1980 Anfang trafen 83 Freakazzé wurde Gnom den dann Produzenten nochmals Thorsten degradiert Bage und beim agiert Battle bis of zur the Auflösung Bands in der Diskothek Bubb<br />

Band nur noch als Roadie. Brunsbüttel. Bage hatte in den Jahren zuvor schon norddeutsche Bands wie Merle und Merle u.a. produziert. Anfang<br />

stieg Bage bei Freakazzé ein. Kurz darauf änderten Freakazzé ihren Namen in <strong>Fraktus</strong>. Nach internen Streitereien wu<br />

Veröffentlichungen: der Schlagzeuger Meinhard Gnom durch eine von Bernd Wand selbst gebaute elektronische Rhythmuseinheit (Bea<br />

Im Frühsommer 1980 ersetzt. begannen Bei der <strong>Fraktus</strong> Produktion mit der ihrer Produktion ersten Platte der LP war 7353=057, Gnom pro die forma im August als Sound 1980 Engineer auf dem beteiligt Hamburger und später hauptsäch<br />

Independentlabel ZickZack für den erschien. Live-Sound Hinter zuständig. dem Titel Ab verbirgt Anfang sich 83 <strong>Fraktus</strong>´ wurde Gnom Kritik am dann Drogenkonsum: nochmals degradiert auf den und Kopf agiert gestellt bis zur Auflösung<br />

ergibt die Zahlenkombination Band nur noch die Gleichung als Roadie. LSD = ESEL. Die Platte ist noch sehr roh und einfach produziert. Die<br />

besondere Charakteristik von <strong>Fraktus</strong> ist in den schrägen Texten aber schon zu erkennen, allerdings wirken die Songs<br />

noch recht hölzern und sind nicht richtig tanzbar.<br />

Veröffentlichungen:<br />

Im Frühsommer 1980 begannen <strong>Fraktus</strong> mit der Produktion der LP 7353=057, die im August 1980 auf dem Hambu<br />

1982 folgte Tut Ench Amour, die als der Meilenstein in der Geschichte von <strong>Fraktus</strong> gilt. Die Band ist auf dieser Platte ihrer<br />

Independentlabel ZickZack erschien. Hinter dem Titel verbirgt sich <strong>Fraktus</strong>´ Kritik am Drogenkonsum: auf den Kopf ges<br />

Zeit voraus. Die Songs<br />

ergibt<br />

dienen<br />

die Zahlenkombination<br />

noch heute vielen Technoproduzenten<br />

die Gleichung LSD<br />

als<br />

= ESEL.<br />

Inspiration.<br />

Die Platte<br />

Hervorzuheben<br />

ist noch sehr<br />

ist hier<br />

roh<br />

der<br />

und<br />

Track<br />

einfach produziert.<br />

Super-GAU, von dem sich Teile u. a. in Sonic Empire von Members of Mayday (Westbam) finden.<br />

besondere Charakteristik von <strong>Fraktus</strong> ist in den schrägen Texten aber schon zu erkennen, allerdings wirken die So<br />

noch recht hölzern und sind nicht richtig tanzbar.<br />

Im Herbst 1982 wechselten <strong>Fraktus</strong> von ZickZack zum Majorlabel Ariola. Auf Anraten der Plattenfirma nahmen <strong>Fraktus</strong> den<br />

Song Affe sucht Liebe in einer populäreren Version neu auf. Affe sucht Liebe´83 war <strong>Fraktus</strong>´ Versuch, dem damaligen<br />

Trend der Neuen Deutschen Welle zu folgen. Die Single belegte im Januar 1983 für eine Woche Platz 21 der deutschen<br />

Musikcharts. Es folgte ein Auftritt bei Formel Eins. Vielen Musikkennern gilt dieser Song wegen seines markanten Drum-<br />

1982 folgte Tut Ench Amour, die als der Meilenstein in der Geschichte von <strong>Fraktus</strong> gilt. Die Band ist auf dieser Platte i<br />

Zeit voraus. Die Songs dienen noch heute vielen Technoproduzenten als Inspiration. Hervorzuheben ist hier der T<br />

Super-GAU, von dem sich Teile u. a. in Sonic Empire von Members of Mayday (Westbam) finden.<br />

Breaks als Vorlage für den späteren Superhit Blue Monday der englischen Elektroband New Order.<br />

Im Herbst 1982 wechselten <strong>Fraktus</strong> von ZickZack zum Majorlabel Ariola. Auf Anraten der Plattenfirma nahmen <strong>Fraktus</strong><br />

Im Herbst 1983 veröffentlichten<br />

Song Affe sucht<br />

<strong>Fraktus</strong><br />

Liebe<br />

dann<br />

in<br />

die<br />

einer<br />

LP Automate,<br />

populäreren<br />

die<br />

Version<br />

den Endpunkt<br />

neu auf.<br />

in<br />

Affe<br />

der Bandgeschichte<br />

sucht Liebe´83 war<br />

markiert.<br />

<strong>Fraktus</strong>´ Versuch, dem damal<br />

Während der Produktion<br />

Trend<br />

wurden<br />

der Neuen<br />

Konflikte<br />

Deutschen<br />

innerhalb<br />

Welle<br />

der Band<br />

zu folgen.<br />

offenbar,<br />

Die<br />

worauf<br />

Single belegte<br />

die Plattenfirma<br />

im Januar<br />

externe<br />

1983<br />

Produzenten<br />

für eine Woche<br />

und<br />

Platz 21 der deutsc<br />

Komponisten einsetzte.<br />

Musikcharts.<br />

Die Platte<br />

Es<br />

wirkt<br />

folgte<br />

überproduziert<br />

ein Auftritt<br />

und<br />

bei Formel<br />

glatt. <strong>Fraktus</strong><br />

Eins. Vielen<br />

wurde<br />

Musikkennern<br />

von eingefleischten<br />

gilt dieser<br />

Fans<br />

Song<br />

und Kritikern<br />

wegen seines markanten Dr<br />

vorgeworfen, sich mit<br />

Breaks<br />

Automate<br />

als Vorlage<br />

an die Industrie<br />

für den späteren<br />

verkauft zu<br />

Superhit<br />

haben.<br />

Blue Monday der englischen Elektroband New Order.<br />

Bandauflösung: Im Herbst 1983 veröffentlichten <strong>Fraktus</strong> dann die LP Automate, die den Endpunkt in der Bandgeschichte markiert.<br />

<strong>Fraktus</strong> letzter Auftritt Während in der Turbine der Produktion in Hamburg wurden im November Konflikte 1983 innerhalb setzte der dann Band den offenbar, Schlusspunkt worauf unter die Plattenfirma die kurze externe Produzenten un<br />

Karriere der Band. Während Komponisten des Konzerts einsetzte. führte Die Platte ein Kurzschluss wirkt überproduziert an einem Theremin und glatt. <strong>Fraktus</strong> zu einem wurde Feuer, von das eingefleischten die Turbine bis Fans und Kritikern<br />

auf die Grundmauern vorgeworfen, nieder brannte. sich Kurz mit Automate darauf trennte an die sich Industrie die Band. verkauft zu haben.<br />

Bandauflösung:<br />

<strong>Fraktus</strong> letzter Auftritt in der Turbine in Hamburg im November 1983 setzte dann den Schlusspunkt unter die kurze<br />

Karriere der Band. Während des Konzerts führte ein Kurzschluss an einem Theremin zu einem Feuer, das die Turbine<br />

auf die Grundmauern nieder brannte. Kurz darauf trennte sich die Band.<br />


 
 
<br />

11<br />


<br />


Freakazzé, Big Bell, 7”, Klangsalat, 1979<br />

<strong>Fraktus</strong>, 7353=057, LP, ZickZack, 1980<br />

<strong>Fraktus</strong>, TUT-ENCH-AMOUR, LP, ZickZack, 1982<br />

<strong>Fraktus</strong>, AFFE SUCHT LIEBE, 7”, Ariola, 1983


<strong>Fraktus</strong>, AUTOMATE, LP, Ariola, 1983<br />

13


Plakate<br />

<strong>Fraktus</strong>, Konzertplakat, JUZ Flachsland, Hamburg, 1980 <strong>Fraktus</strong>, Konzertplakat, Markthalle, Hamburg, 1982<br />

14


<strong>Fraktus</strong>, Konzertplakat, Turbine, Hamburg, 1983<br />

<strong>Fraktus</strong>, A.S.L.-Werbeplakat, Award Records, 2012, unveröffentlicht<br />

<strong>Fraktus</strong>, AUTOMATE, LP, Ariola, 1983<br />

15 13


Dirk Eberhard („Dickie“) Schubert<br />

6


„Das Interesse mit der Musik war eigentlich<br />

schon mein ganzes Leben lang so. Auch bei<br />

FRAKTUS. Ich mein, die anderen beiden waren<br />

natürlich auch toll und haben geholfen, aber ich<br />

sag da immer: Stell dir mal einen Schmetterling<br />

vor: Zwei Flügel, ein Körper. Wer bestimmt, wo<br />

man hinfliegt? Die Flügel alleine reichen nicht<br />

aus. Du brauchst einen Körper, der die Richtung<br />

vorgibt. Und bei uns damals war Torsten meinetwegen<br />

der linke Flügel und Bernd der rechte<br />

Flügel, oder umgekehrt, ist ja egal. Wichtig ist:<br />

ich war der Körper in der Mitte.<br />

Und eines Tages habe ich die Flügel abgeworfen<br />

und bin zu dem geworden, was ich heute bin.“<br />

„Jetzt mache ich ein Internetcafe, ich hab nämlich<br />

eine Vision: Einmal in meinem Leben mit allen<br />

Musikern der Welt zeitgleich Musik machen!<br />

Und dieser Traum wird jetzt wahr und zwar durch<br />

das Internet. Ich hab hier in meinem PC die<br />

wahrscheinlich größte Sammlung an Bassdrums<br />

in Deutschland. Über 8000 Bassdrums, aus aller<br />

Welt zusammengetragen. Da bräuchtest du ’nen<br />

Tanker, wenn du die alle real verstauen wolltest.<br />

Die sind alle hier in diesem Computer drin. Und<br />

zwar digitalisiert!“<br />

Dirk Eberhard („Dickie“) Schubert,<br />

Internetcafe ‚Surf’n’Schlurf’, Hamburg, 2012<br />

17


„BIG Bell war unsere erste Single, damals<br />

noch ohne Torsten und unter dem Namen<br />

Freakazzé. Da habe ich eine Sache vorweggenommen,<br />

die später die gesamte Musikwelt<br />

revolutionieren sollte: und zwar das Sampling.<br />

Ich bin tagelang mit ’nem Revox A77 über die<br />

Bauernhöfe und hab da die Köter aufgenommen.<br />

Und zu Hause mit der Nagelschere dann<br />

den „Big Bell“ aus dem Tonband zusammengeschnitten.<br />

Der Schockeffekt war damals, dass die<br />

Leute Glocken erwartet haben.“<br />

„FRAKTUS ist für mich Vergangenheit. Ich stehe<br />

für eine Reunion nicht zur Verfügung. Ich<br />

habe FRAKTUS II gegründet – mit meiner Mutter<br />

und meinem Vater. Wir sind hier so eine Art<br />

Künstlerkommune. Freie Musik, freie Malerei,<br />

freie Liebe.“<br />

„Nein, im Ernst: Jedes Gesicht ist einzigartig,<br />

und jeder Mensch hat Emotionen. Das können<br />

Wünsche sein, aber auch Sehnsüchte. Und meine<br />

Aufgabe jetzt als Optiker ist es, diese Geheimnisse<br />

auszudrücken. Heutzutage ist die Brille<br />

der Spiegel unserer Seele. Und wenn dir eine<br />

Brille nicht steht, ist es vielleicht an der Zeit, dass<br />

du dich veränderst.“<br />

Bernd Wand, Optiker Wand, Brunsbüttel, 2012<br />

18


Bernd Wand


Torsten Bage<br />

6


„AFFE SUCHT LIEBE ist eigentlich die<br />

erste richtige FRAKTUS-Platte. Das hört man<br />

daran, dass ich da mit eisernem Besen einmal<br />

richtig durch die Platte durchgegangen bin und<br />

ein entscheidendes Element eingeführt habe:<br />

die Querflöte. Absolutes Novum in der Avantgarde-Szene,<br />

hat’s vorher nicht gegeben und<br />

nachher auch nicht wieder. Und dann habe ich<br />

Synthieflächen kombiniert, bis zu acht Mal hintereinander<br />

aufgenommen. Das ist vom Prinzip<br />

das Ding, was die frühen Bee Gees mit ihrem<br />

Gesang gemacht haben.<br />

Und das hat denn zu dem eigentlichen FRAKTUS-<br />

Sound geführt, von dem wir jetzt sprechen. Ich<br />

habe da Struktur reingebracht. Die meisten haben<br />

echt keine Ahnung!“<br />

„Mein Tattoo zum Beispiel unten auf dem Rücken,<br />

das nennen alle Arschgeweih jetzt. Aber ich<br />

war der erste, der sich das hat machen lassen, vor<br />

18 Jahren! Jetzt hat das vielleicht jede Prolette,<br />

aber die wissen doch gar nicht, was das bedeutet.<br />

Das ist ein 4000 Jahre altes Symbol der Macht,<br />

das Ipuma-Krieger bei der Sonnenweihe trugen.<br />

Das Auge der Macht sieht den Gegner, der sich<br />

von hinten anschleicht, und wird von ihm mit der<br />

handwarmen Blutlanze aufgespießt.“<br />

Torsten Bage, Hierro de Puta Studios, 2012, Ibiza, Spanien<br />

21


„Die Idee FRAKTUS ist größer als die Jungs selbst.<br />

Deshalb habe ich sie gesucht, deshalb wollte ich das Comeback!<br />

Obwohl die sich die ganze Zeit streiten, schlummert<br />

unter der Oberfläche eine ganz große Liebe. Das geht weit<br />

über Freundschaft hinaus. Was die zusammen durchgemacht<br />

habt, das schweißt für immer zusammen. Da ist etwas ganz<br />

Tiefes, das kann man kaum beschreiben - außer mit dem Wort<br />

Gänsehaut.“<br />

„Die drei sind historische Gestalten. Die Eins ist für uns die<br />

Null, das Nichts, das die Einheit nicht kennen kann. Zwei ist<br />

die Zahl der Täuschung, die Zwei ist nur ein Spiegelbild ohne<br />

Wesen. Die Drei aber ist die Zahl der perfekten Form! In der<br />

Dreieinigkeit liegt das abgeschlossene Ganze.“<br />

„Ich sah eine weite Landschaft, am Horizont drei Figuren, sehr<br />

klein, weit voneinander entfernt. Ich rief ihnen zu: Wer seid<br />

ihr, wohin geht ihr? Die drei Reisenden trugen silbernes Geschmeide<br />

und goldene Hüte. Aber sie sahen unglücklich aus.<br />

Ich fragte sie: warum seid ihr unglücklich?<br />

Sie wussten keine Antwort.<br />

Und da kam mir die Lösung. Ich rief ihnen zu: Steigt ab, ihr<br />

braucht diese Rösser nicht, schlachtet die falschen Kühe,<br />

stecht den Götzen die Augen aus. Ihr müsst die werden, die ihr<br />

wart. Und ich werde mit euch gehen. Lasst uns gemeinsam an<br />

den Ort zurückgehen, wo alles aufgehört hat.“<br />

Roger Dettner, Award Records, Hamburg, 2012<br />

22


Roger Dettner


„Viele Leute kennen von mir ein sehr<br />

bekanntes Lied „Sonic Empire“. Und<br />

da ist ein großes Rave-Signal drin,<br />

das ist inspiriert von FRAKTUS, das<br />

kann ich ruhig zugeben. Ich bin Fan<br />

seit der ersten Stunde! FRAKTUS<br />

haben auch Sprache benutzt wie<br />

eine Sequenz, das ist heute noch<br />

aktuell. Die waren das Missing Link<br />

zwischen Krautrock und der NDW.<br />

Aber die waren zu dritt und das ist<br />

eben immer eine schwierige Zahl.<br />

Drei, sagt man immer, ist einer zuviel.“<br />

WESTBAM<br />

DJ UND PRODUZENT<br />

„Für mich persönlich waren FRAK-<br />

TUS wie eine Entjungferung, also<br />

musikalisch gesehen!<br />

Ich hatte zuvor noch nie so etwas<br />

gehört. Hätte es die nicht gegeben,<br />

hätte es Techno so nicht gegeben.<br />

Nur waren die defintiv zu früh für<br />

den ganz großen Erfolg.<br />

Ich war auch bei ihrem letzten Konzert<br />

dabei, in der Turbine, die dann<br />

abgebrannt ist.<br />

Ich habe leider nie mehr was von der<br />

Band gehört.“<br />

MARUSHA<br />

DJ UND PRODUZENTIN<br />

„Für mich waren FRAKTUS immer<br />

die größten, muss ich sagen. Wir<br />

haben die sehr, sehr gut gefunden.<br />

Die Reduktion auf das Wesentliche,<br />

das haben die so gut gemacht.<br />

So haben wir selber das nie hingekriegt.“<br />

STEPHAN REMMLER<br />

TRIO


„Dickie hatte wirklich Charisma,<br />

der war live spektakulärer als Kraftwerk.<br />

Wand steuerte von hinten<br />

alles mit seinen selbstgebauten Instrumenten<br />

und Maschinen. Und<br />

dann Bage, der das breit machte.<br />

Ganz klar für mich: FRAKTUS waren<br />

genau so wichtig und auf einem<br />

Level wie Kraftwerk! Ich weiß aber<br />

gar nicht, was die heute machen. Es<br />

ist irgendwie richtig spooky, ein bißchen<br />

geheimnisvoll. Wie ein Krimi.“<br />

PETER URBAN<br />

NDR-MUSIKREDAKTEUR<br />

„Wenn ich gewusst hätte, was das<br />

für Einzeller sind, hätte ich die nicht<br />

vor uns beim MELT! auf die Bühne<br />

gelassen. Ich bin selten so leer gelutscht<br />

auf die Bühne, so haben die<br />

uns Energie abgesaugt. Nur weil ich<br />

denen vorher die Hand geschüttelt<br />

hatte! Als hätte ich eine Mathe-Arbeit<br />

geschrieben - und hätte nicht<br />

gelernt vorher. Helmut Kohl hat mit<br />

der Wiedervereinigung mehr zu tun<br />

als FRAKTUS mit Techno. FRAK-<br />

TUS gleich Abstellgleis.“<br />

PORKY<br />

DEICHKIND<br />

„Das ist ja eins der bekanntesten<br />

Phänomene der Musik- und Kunstgeschichte:<br />

Dass es immer Leute<br />

gab, die früher waren als andere und<br />

dann Dinge erfunden haben, die sich<br />

mit dem Zeitgeist nicht geschnitten<br />

haben. Und deshalb diese Explosion<br />

zum großen Hit nicht stattfand.“<br />

DIETER MEIER<br />

YELLO<br />

„Zum Zeitpunkt, als das rauskam,<br />

wusste man noch gar nicht, wie large<br />

das eigentlich ist. So war das auch<br />

bei FRAKTUS. Die Leute speichern<br />

das als was Schönes ab und dann<br />

merkt man erst 15 Jahre später,<br />

was für einen Impact FRAKTUS<br />

hatten.“<br />

JAN DELAY<br />

27


„Ob die wirklich ihrer Zeit voraus<br />

waren, kann ich nicht beurteilen, die<br />

Zeiten sind ja noch nicht abgeschlossen.<br />

Wichtig war, dass der Bernd<br />

Wand anfing, selber Instrumente zu<br />

bauen. Der hat ja ne Drummachine<br />

gebaut aus Schaltern! Dann haben<br />

FRAKTUS diese gerade Bassline<br />

vielleicht als erste benutzt, das kann<br />

sein, aber nicht aus einer kreativen<br />

Entscheidung heraus, sondern aus<br />

Unfähigkeit, etwas anderes zu tun.“<br />

BLIXA BARGELD<br />

EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN<br />

28<br />

„Auf ihrem ersten Album steht<br />

ja die „7353=057“. Wenn man<br />

die Platte umdreht, steht da<br />

„LSD=ESEL“ – was für eine sublime,<br />

tolle Anti-Drogen-Message!<br />

Und in „Bombenalarm“ haben<br />

FRAKTUS die Art und Weise, wie<br />

Inhalte und Texte später im Techno<br />

verwendet wurden, vorweggenommen.<br />

Das klang fast wie ein Mantra,<br />

ein Chant. Techno-Tracks wurden ja<br />

später auch Bomben genannt. Bei<br />

FRAKTUS war schon eine Menge<br />

visionäres Gespür da, ganz klar.“<br />

HANS NIESWANDT, SPEX<br />

„Zu früh, zu abgedreht, ihrer Zeit<br />

voraus – FRAKTUS sind schon die<br />

Erfinder von Techno. Ihre Soundideen<br />

wurden erst 10, 15 Jahre später<br />

wirklich für die Masse interessant.<br />

Für die, die Bescheid wissen,<br />

haben sie einen festen Platz in der<br />

Geschichte. Schade, dass da nach<br />

1983 nie mehr was kam.“<br />

JÜRGEN LAARMANN, FRONTPAGE<br />

„Without FRAKTUS Techno would<br />

not have happened! You hear bands<br />

like Kraftwerk, Yello, New Order as<br />

the bands who influenced Techno,<br />

but that`s wrong!<br />

It was FRAKTUS!“<br />

STEVE BLAME, MTV<br />

„Ohne FRAKTUS wäre ich niemals<br />

auf die Idee gekommen, selber<br />

Musik zu machen. Das war für mich<br />

der Startschuss. Und da kannste<br />

eigentlich jeden fragen, der sich<br />

halbwegs mit Techno auskennt: Das<br />

zentrale FRAKTUS-Werk „Tutench-amour“<br />

ist das entscheidende<br />

Album, das hat alles geprägt, was<br />

danach kam.“<br />

H.P. BAXXTER<br />

SCOOTER


Regisseur<br />

Lars Jessen<br />

über FRAKTUS<br />

30


„Ich stamme ja aus derselben Gegend wie FRAKTUS und<br />

habe sie Anfang der 80er sogar noch live gesehen im „Bubble“<br />

in Brunsbüttel. Die waren damals schon irgendwie Kult, aber<br />

keiner konnte so richtig was damit anfangen - aus heutiger Perspektive<br />

waren sie einfach der Zeit voraus. Und das hat mich<br />

auch gekickt bei dem Projekt: Wie wäre es, sie in der Gegenwart<br />

für ein neues Publikum wieder zu entdecken!? Wenn ich<br />

aber vorher gewusst hätte, wie schwer das Ganze wird, weiß ich<br />

nicht, ob ich mich darauf eingelassen hätte. Ich habe ja schon<br />

mit vielen kapriziösen Schauspielern gearbeitet, aber Dickie<br />

Schubert, Bernd Wand und Torsten Bage waren mit Abstand<br />

die kompliziertesten Menschen, die mir je vor die Kamera gekommen<br />

sind. Trotzdem: Jetzt, wo der Film nach über 10 Jahren<br />

endlich fertig ist, bin ich sehr stolz drauf! Die Musik, die<br />

Typen, die ganze Atmosphäre des Films sind durchströmt von<br />

einer positiven Energie, wie ich sie seit 1984 nicht mehr erlebt<br />

habe. FRAKTUS ist nicht nur ein Film für Ethnologen und Dabei-Gewesene,<br />

sondern im besten Sinne ein Film für die ganze<br />

Familie.“<br />

Lars Jessen drehte diverse Dokumentarfilme, Fernsehfilme und<br />

Serien wie „Butter bei die Fische“, „Tatort“, „Mord mit Aussicht“<br />

oder „Großstadtrevier“. Bereits in einigen seiner Kinofilme, etwa in<br />

„Am Tag als Bobby Ewing starb“, „Hochzeitspolka“ oder „Dorfpunks“<br />

näherte er sich der Schattenseite bundesdeutscher Realitäten<br />

an und porträtierte nach bürgerlichen Maßstäben gescheiterte<br />

Lebensentwürfe.<br />

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„Für mich geht mit der Wiedervereinigung von FRAKTUS ein dreißigjähriger<br />

Traum in Erfüllung: Anfang der 80er hatte ich einen Plattenladen, war Manager<br />

von einigen Bands und wollte unbedingt FRAKTUS groß rausbringen. Leider<br />

zerstritten sich die drei Spacken, bevor ich meine Pläne umsetzen konnte. Nun<br />

konnte ich das als Film-Produzent nachholen und mit dieser Doku den wahren<br />

Pionieren das verdiente Denkmal bauen. Echt gute Sachen brauchen manchmal<br />

echt viel Zeit, damit sie echt gut werden. Und was vor 20 Jahren noch als dilettantisch<br />

galt, entpuppt sich heute manchmal als unerkannte Genialität.<br />

FRAKTUS haben aus meiner Sicht alles verdient: Das Koks, die Frauen, die<br />

Hummer. Damals gab es das alles für Dickie Schubert, Bernd Wand und Torsten<br />

Bage noch nicht - nach diesem Film von Lars Jessen sehe ich da aber rosig.“<br />

Klaus Maeck ist Produzent und Geschäftsführer bei Corazón International. Bis 1983<br />

führte er Hamburgs ersten Punk-Plattenladen Rip Off und war Manager von u.a.<br />

Einstürzende Neubauten. Danach Mitbegründer und langjähriger Geschäftsführer<br />

des Independent-Musikverlages „Freibank“.<br />

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Produzent<br />

Klaus Maeck<br />

über FRAKTUS<br />

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STUDIO BRAUN<br />

über FRAKTUS


„Wo in der heutigen Häppchenkultur findet man noch<br />

Künstler wie FRAKTUS, die kompromisslos, gradlinig und unbeirrbar<br />

„ihr Ding“ machen? Fast schon ein Anachronismus, ein<br />

Relikt aus der goldenen Epoche der Kunst scheinen diese drei<br />

vom Zeitgeist ignorierten Wundermenschen zu sein. Dass sie<br />

jetzt wieder auf dem Trapez des Lebens rumbalancieren dürfen,<br />

haben sie nicht zuletzt diesem sympathisch-gigantischen Film<br />

zu verdanken. Einem Film, der die Musikermotten FRAKTUS<br />

wieder ins heißeste Licht fetter Scheinwerfer wirft, wo sie sich<br />

so gern verbrennen, diese Narren. Ehrlich gesagt sind FRAK-<br />

TUS wie Studio Braun: Eine fragile Lebensgemeinschaft, deren<br />

langer Atem noch viele wunderbare Werke an die Busscheibe<br />

der Kunst hauchen wird. Danke.“<br />

Studio Braun (Heinz Strunk, Rocko Schamoni, Jacques Palminger)<br />

gelten als Kaderschmiede des psychedelischen Humors. Nach stilprägenden<br />

Telefonstreich-CDs widmete sich das Trio zunehmend<br />

Schauspiel- und Musik-Projekten und dampfte selbst größte Theaterbühnen<br />

Deutschlands zu einfachen Kasperlebuden runter.<br />

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Besetzung<br />

DEVID STRIESOW<br />

HEINZ STRUNK ROCKO SCHAMONI JACQUES PALMINGER<br />

Piet Fuchs Anna Bederke Hannes Hellmann Felix Goeser<br />

FRAKTUS 80er JAHRE:<br />

Marcus Engelhardt Kenny-David Baehr Rafael Weitzel<br />

feat. Jan Delay, Westbam, H.P. Baxxter, Alex Christensen, Dieter Meier,<br />

Stephan Remmler, Blixa Bargeld, Marusha, Steve Blame u.v.a.<br />

Stab<br />

Regie: LARS JESSEN<br />

Drehbuch: STUDIO BRAUN, SEBASTIAN SCHULTZ,<br />

INGO HAEB, LARS JESSEN<br />

Bildgestaltung: OLIVER SCHWABE<br />

Schnitt: SEBASTIAN SCHULTZ<br />

Musik: CARSTEN „EROBIQUE“ MEYER & STUDIO BRAUN<br />

Ton: BENJAMIN SCHUBERT<br />

Szenenbild: DORLE BAHLBURG<br />

Kostümbild: INGKEN BENESCH<br />

Maske: MAIKE HEINLEIN, ANJA BISSINGER<br />

Grafik & Musik Artwork: FELIX SCHLÜTER, TYPEHOLICS<br />

Licht: STEFAN FAHLE UHLENBROCK<br />

Mischung: RICHARD BOROWSKI, KAI STORCK<br />

Herstellungsleitung: CHRISTIAN SPRINGER<br />

Produktionsleitung: ECKART LIPPENS<br />

Producer: ANN-KRISTIN HOMANN<br />

redaktion: JEANETTE WÜRL, ANDREAS SCHREITMÜLLER<br />

associate Producers: FATIH AKIN, ALBERTO FANNI, FLAMINIO ZADRA<br />

Produzent: KLAUS MAECK<br />

corazón international GmbH & Co KG<br />

Ditmar-Koel-Str.26, 20459 Hamburg, Germany<br />

49 40 311 82 38 30<br />

Photography: C 2012 Corazón International 39


www.fraktus.de<br />

www.facebook.com/fraktusmusik

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