NEUE MOBILITÄT FÜR DIE STADT DER ZUKUNFT - Stiftung Mercator
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2.2<br />
› ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong><br />
FORMEN <strong>DER</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> IN <strong>DER</strong> <strong>STADT</strong> › ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong><br />
Fahrzeuge mit elektrischer Antriebsart sind<br />
keine neue Erfindung. Schon zu Beginn des<br />
20. Jahrhunderts waren in Deutschland sogar<br />
mehr Fahrzeuge dieser Art als Autos mit<br />
Benzinmotoren auf den Straßen. Doch aufgrund<br />
einer deutlich beschränkten Reichweite<br />
und komplizierter Ladevorgänge von<br />
Elektroautos konnte sich das Benzinfahrzeug<br />
durchsetzen [18].<br />
Weder die Ölkrise im Jahr 1973 noch verstärkte<br />
Bemühungen zur Luftreinhaltung in<br />
den Vereinigten Staaten von Amerika konnten<br />
dem Elektroauto zur Massenproduktion<br />
verhelfen [19]. Doch insbesondere die<br />
bereits angesprochenen gesellschaftlichen<br />
Trends, der Klimawandel, die unabdingbar<br />
notwendige Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />
sowie die Suche nach Alternativen<br />
für den fossilen Antrieb des Autos haben der<br />
Elektromobilität zu einer neuen Dynamik verholfen.<br />
Elektrisch betriebener Individualverkehr<br />
wird momentan in Politik, Wirtschaft und<br />
auch Stadt- und Verkehrsplanung als Möglichkeit<br />
einer nachhaltigeren Mobilität diskutiert<br />
und erprobt. Dabei wird jedoch oftmals<br />
übersehen, dass ein elektrischer Antrieb des<br />
Automobils nur einen Teil der Probleme löst.<br />
Elektrisch betriebene Mobilitätsformen verursachen<br />
zwar lokal keine Schadstoff- und<br />
auch deutlich weniger Lärmemissionen und<br />
unter der Voraussetzung, dass die für den<br />
Betrieb notwendige Energie regenerativ gewonnen<br />
wird, kann diese Antriebsform darüber<br />
hinaus sogar einen wichtigen Beitrag<br />
zu Klimaschutz und Energiewende beitragen.<br />
Die Flächeninanspruchnahme durch stehende<br />
und fahrende PKW bleibt jedoch unabhängig<br />
von der Antriebsart bestehen [20].<br />
Eine Verknüpfung von Elektromobilität mit<br />
Sharing-Angeboten – egal ob elektrisch betriebene<br />
Fahrräder, Roller oder Autos – hätte<br />
somit einen doppelten Nutzen. Einerseits ist<br />
so eine umweltverträgliche Fortbewegung<br />
selbst im PKW möglich und andererseits besteht<br />
durch das Angebot, jederzeit ein Auto<br />
nutzen zu können ohne es dafür besitzen zu<br />
müssen, die Möglichkeit, auf die Anschaffung<br />
eines eigenen PKW zu verzichten oder<br />
sogar ein bestehendes Auto abzuschaffen.<br />
Potenziale im urbanen Raum<br />
Um Potenziale aus verkehrlicher Sicht für<br />
den Essener Raum zu ermitteln, wurde mit<br />
Schwerpunktsetzung auf den PKW-Verkehr<br />
geprüft, welche Auswirkungen der Einsatz<br />
von Elektroautos als Zweitwagen auf den<br />
Gesamtverkehr hat. Während sich dabei<br />
die Anzahl der Wege nicht ändert, ergeben<br />
die Simulationen, dass 29 % aller Wege von<br />
Zweitwagen mit Elektrofahrzeugen durchgeführt<br />
werden könnten. Dies hätte neben einer<br />
beträchtlichen Reduktion von CO 2<br />
-Emissionen<br />
vor allem auch Verringerungen von Lärmemissionen<br />
zur Folge.<br />
Doch die Elektromobilität beschränkt sich im<br />
Rahmen des Forschungsprojektes nicht nur<br />
auf elektrisch angetriebene PKW. Geprüft<br />
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