E-Government und Verwaltungsmodernisierung - Alcatel-Lucent ...
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Seite 33<br />
Staatsquote 1980: Staatsquote 2010:<br />
47,9% 46,0%<br />
Trier<br />
Bremen<br />
Kassel<br />
Hamburg<br />
Bochum<br />
Göttingen<br />
Speyer<br />
Nürnberg<br />
Mannheim<br />
Berlin<br />
München<br />
Potsdam<br />
Leipzig<br />
Abb. 4: Entwicklung von Lehrstühlen zum<br />
Public Management<br />
: Lehrstühle 1980<br />
: inzwischen gestrichen/r<br />
umgewidmete Lehrstühle<br />
: zur Zeit noch staatlich<br />
finanzierte Lehrstühle<br />
an Universitäten<br />
:Privat finanzierte<br />
Stiftungsslehrstühle<br />
nungswesens haben, der Leistungserfassung <strong>und</strong><br />
deren Management, der Steuerung von Wertschöpfungsprozessen<br />
(-ketten) oder bei dem Abbau<br />
der Dysfunktionalitäten kollektiver Finanzierungssysteme,<br />
um nur einige wenige Beispiele zu<br />
nennen. 1<br />
Man stelle sich einmal vor, es gäbe für die „Privatquote“<br />
von etwas mehr als 50% in Deutschland,<br />
also für den privatwirtschaftlichen Unternehmenssektor,<br />
an den Universitäten analog<br />
zum öffentlichen Sektor lediglich drei Lehrstühle<br />
für Betriebswirtschaftslehre – <strong>und</strong>enkbar. Ein<br />
ganz gravierendes Problem wird öffentlich nicht<br />
wahrgenommen <strong>und</strong> verdrängt.<br />
Würde man in Deutschland in Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre hinreichend Ressourcen für ein effizientes<br />
Management öffentlicher Organisationen bereitstellen,<br />
so ließen sich - bei pessimistischer Prog-<br />
1 Die kommunalen Spitzenverbände haben sich bereits Ende<br />
2008 in dieser Sache an die Ministerpräsidenten <strong>und</strong> Bürgermeister<br />
der B<strong>und</strong>esländer bzw. Stadtstaaten gewandt,<br />
ohne allerdings auch nur die geringste Resonanz hierzu zu<br />
erfahren.<br />
nose - jährlich gut 10% des öffentlichen Haushaltsvolumens<br />
einsparen. Dies sind etwa 120<br />
Mrd. Euro. Deutschland kann sich dies <strong>und</strong> die<br />
damit zusammenhängende unzulängliche Qualifizierung<br />
der Entscheidungsträger in Politik <strong>und</strong><br />
Verwaltung schon lange nicht mehr leisten. Die<br />
damit verb<strong>und</strong>ene Gefährdung des demokratischen<br />
Gemeinwesens resultiert nicht – wie in der<br />
Vergangenheit – aus einer Radikalisierung extremer<br />
„Ränder“ der Gesellschaft. Sie resultiert<br />
vielmehr aus dem zunehmenden Auseinanderfallen<br />
von Entscheidungs- <strong>und</strong> Verantwortungselite<br />
in der Mitte der Gesellschaft.<br />
Die aufgezeigte Entwicklung bringt zudem eine<br />
gewisse gesellschaftliche Schizophrenie zum<br />
Ausdruck. Während notwendige wissenschaftliche<br />
Analysen zum öffentlichen Sektor aus dem<br />
Wissenschaftssystem verdrängt werden, gewinnen<br />
Forschungen an Bedeutung, die eher zu gesellschaftlichen<br />
Problemfelder führen. Als Beispiel<br />
hierfür steht etwa neuronales Marketing<br />
einschließlich eines neuronalen Kindermarketings.<br />
3. Zukünftige Problemfelder, Forschungs-, Ausbildungs-<br />
<strong>und</strong> Gestaltungsbedarfe für den öffentlichen<br />
Sektor<br />
Jenseits dysfunktionaler Ressourcenverwendung<br />
im Wissenschaftssystem liegt ein gr<strong>und</strong>sätzliches<br />
methodisches Problem in der eindimensionalen<br />
Denkweise des Zweck-Mittel-Schemas. Dies führt<br />
zu fragmentierten, Interdependenzen <strong>und</strong> nicht<br />
zweckbezogene Folgen vernachlässigende Lösungsstrategien.<br />
Nachhaltige Problembewältigung<br />
erfordert aufgr<strong>und</strong> der realen Komplexität<br />
ein Systemdenken.<br />
Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage müssen Lösungen vor allem<br />
zu folgenden zukünftigen Problemfeldern<br />
entwickelt werden.