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Rundbrief - St. Nikolaus Wendelstein

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1. <strong>Rundbrief</strong> für Betriebsräte und Freunde der<br />

KATHOLISCHEN BETRIEBSSEELSORGE<br />

Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt Sept.//1. Okt. 2010<br />

Rupert-Mayer-<strong>St</strong>r. 2 Tel.: 0170-5631977, 0911-80000-57 Fax -58<br />

90475 Nürnberg Mail: BetriebsseelsorgerReinelt@emailn.de<br />

kreinelt@bistum-eichstaett.de und Pfarrbüro <strong>Wendelstein</strong>: 09129-4245<br />

I. Was ist die Betriebsseelsorge und für wen ist sie da?<br />

Die katholische Betriebsseelsorge ist eine hauptberuflich geführte Einrichtung der Katholischen<br />

Kirche für die Interessen der Arbeitnehmer/innen.<br />

Sie arbeitet mit kirchlichen <strong>St</strong>ellen wie der Mobbingberatung, Arbeitslosenseelsorge,<br />

Caritas, Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und der katholischen Arbeitnehmerbewegung<br />

(KAB) sowie mit evangelischen (kda, afa), (DGB-)gewerkschaftlichen und anderen Einrichtungen<br />

partnerschaftlich zusammen. Die benachbarte „Betriebsseelsorge Nürnberg“<br />

(einschließlich Fürth, Ansbach, Lauf und Erlangen) ist in die Erzdiözese Bamberg eingegliedert,<br />

meine Betriebsseelsorge in die Diözese Eichstätt; für diese (einschließlich<br />

insbesondere Ingolstadt, Roth, Gunzenhausen, Weißenburg und Neumarkt/Opf.), nimmt<br />

die KAB die Aufgaben der Betriebsseelsorge und deren diözesane Sprecherrolle wahr.<br />

Aufgaben der Betriebsseelsorge sind die partnerschaftliche und parteiliche Begleitung<br />

von Betriebsräten/innen und anderen Arbeitnehmervertretern/innen, die Sorge für Gute<br />

Arbeit, Leiharbeitnehmer/innen und Sonntagsschutz, die möglichst frühzeitige Vermeidung<br />

von Arbeitslosigkeit, Armutslöhnen („Prekariat“) und Mobbing, sowie der seelsorgerliche<br />

Umgang mit Krisen und Erscheinungen des Scheiterns. Betriebliche Schwerpunkte<br />

und deren Netzwerke meiner Betriebsseelsorge sind (wie die letzten drei Jahre)<br />

die Druck-, Kunststoff-/Chemie-/Pharma-, Pflege-/Wohlfahrts- und Baufacility-Industrie.<br />

Zentrum der Seelsorge und christlichen Verkündigung ist die Würde jedes Menschen.<br />

II. Kollegenbeitrag von Peter Heller aus Feucht von der Fa. Excella GmbH.<br />

Feucht ist seit 2008 einer von 27 <strong>St</strong>andorten der in neun Ländern mit 5000 Mitarbeitern<br />

aktiven (überwiegend französischen) Holding Fareva SA. Im <strong>St</strong>andort mit<br />

ca. 420 Beschäftigten (1/5 promoviert), der als Heumann Pharma gegründet über<br />

Monsanto, Pharmacia u. Pfizer zu Fareva kam, werden Arzneimittel in fester Form,<br />

Tabletten- oder Kapselform für namhafte Hersteller mit pharmazeutischer Chemie<br />

produziert und abgepackt, sowie hochwirksame <strong>St</strong>offe gehandhabt. Kollege Peter<br />

Heller ist auch ehrenamtlicher 1. Vorsitzender der IGBCE Bezirk Mittelfranken.<br />

1. <strong>Rundbrief</strong> Betriebsseelsorger Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt, 0170-5631977 9-2010 1


Verehrte Leserin, geehrter Leser,<br />

man sagt schlechthin, wir leben in einer<br />

Informationsgesellschaft und falls man<br />

unterstellt, dass diese Aussage stimmt,<br />

ist es nur als gut zu bezeichnen, wenn<br />

jetzt Diakon Kurt Reinelt einen breiteren<br />

Kreis von aktiven Personen, die auf der<br />

betrieblichen Ebene Verantwortung übernommen<br />

haben, mit einem periodisch<br />

erscheinenden <strong>Rundbrief</strong> erreichen will.<br />

Ich wünsche Kurt dazu die notwendige<br />

Ausdauer und Zähigkeit, die erforderlich<br />

ist, eine regelmäßig erscheinende Publikation<br />

am Leben zu erhalten. Ausdauer,<br />

Zähigkeit und ein gehöriges <strong>St</strong>ück Mut<br />

hat Kurt als Betriebsseelsorger in der zurückliegenden<br />

Zeit bewiesen - und deshalb<br />

ist mir auch nicht bange, was die<br />

Lebenszeit dieser <strong>Rundbrief</strong>e betrifft.<br />

„Mut“ brauchen wir als betriebliche Interessenvertreter<br />

nahezu täglich, wenn es<br />

gilt für eine gerechtere Verteilung der<br />

durch uns geschaffenen Werte einzutreten.<br />

Schnell sind wir dabei mit Interessengruppen<br />

in Konflikt, die für sich das<br />

Recht herausnehmen, einen größeren<br />

Anspruch aus der Wertschöpfung aller<br />

zu ziehen.<br />

Mut zu haben, setzt zum einen Wissen<br />

voraus; aber dazu ist auch eine klare<br />

Vorstellung notwendig, wie eine gerechte<br />

Ordnung der Werteverteilung aussehen<br />

kann und muss.<br />

Unser Hl. Vater Benedikt XVI. hat in einer<br />

2005 erschienenen Enzyklika von<br />

der Politik (und dazu zähle ich auch unter<br />

anderem die Betriebsräte und gewerkschaftlichen<br />

Vertrauensleute in den<br />

Betrieben) die gerechte Ordnung unserer<br />

Gesellschaft als zentralen Auftrag eingefordert.<br />

Durch die Unterstützung der Betriebsseelsorge<br />

wird der Glaube und damit<br />

auch ein <strong>St</strong>ück Mut - auf der Grundlage<br />

christlicher Orientierung – gefördert,<br />

was uns mit Fähigkeiten ausstattet, in<br />

den Betrieben und bei politischen Willenskundgebungen<br />

stark, im Sinne unserer<br />

Überzeugung aufzutreten.<br />

Christlicher Glaube und Engagement in<br />

den großen Einzelgewerkschaften schließen<br />

einander nicht aus, sondern ergänzen<br />

sich in nahezu idealer Weise.<br />

Mir gibt der Glaube die Kraft, die ich<br />

brauche, um mein Amt einigermaßen gerecht<br />

auszuüben - und zusätzlich die E-<br />

nergie, die mir erlaubt, zusammen mit<br />

meinen Kolleginnen und Kollegen mit einer<br />

<strong>St</strong>imme für soziale Gerechtigkeit im<br />

Betrieb und in der Gesellschaft zu sprechen.<br />

Das Modell Deutschland – wie es seit<br />

Jahren von der Industriegewerkschaft<br />

Bergbau, Chemie und Energie auf der<br />

Basis der sozialen Marktwirtschaft als<br />

zentrale politische Aussage - vertreten<br />

wird, ist und bleibt Ziel meiner Arbeit.<br />

Peter Heller, Vorsitzender des Betriebsrats<br />

Excella GmbH, 92348 Feucht.<br />

1. <strong>Rundbrief</strong> Betriebsseelsorger Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt, 0170-5631977 9-2010 2


III. Grußwort des benachbarten Regionalsekretärs Kurt Schmidt von der Katholischen<br />

Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Diözesanverband Eichstätt. Kurt Schmidt<br />

ist Bildungsreferent der KAB der Diözese Eichstätt, betreibt schon seit 2000 neben<br />

seinem vorrangigen Verbandsengagement ebenfalls Betriebsseelsorge.<br />

die Verbindung zwischen Arbeit und Kirche<br />

klar herausstellten.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ich hoffe, dass Kurt Reinelt seine vielen<br />

aufgebauten Kontakte ausweiten und<br />

vertiefen wird. Die dort gewonnenen Informationen<br />

und Erfahrungen werden<br />

dann sicherlich über diesen regelmäßig<br />

erscheinenden <strong>Rundbrief</strong> auch Ihnen zu<br />

Vor acht<br />

Gute kommen. Denn Betriebsratsarbeit<br />

Jahren habe ich Kurt Reinelt als Referent<br />

und Betriebsseelsorgearbeit lebt von der<br />

eines (7-Abende-) „Gordon-Familientrainings“<br />

im Rahmen der KAB-<br />

Vernetzung und Kooperation. In Zeiten<br />

schwindender finanzieller und personeller<br />

Ressourcen ist es daher wichtig, dort<br />

Bildungsarbeit kennen und schätzen gelernt.<br />

Auch als KAB-Mitglied des KAB<br />

wo gleiche Ziele verfolgt werden, die<br />

Ortsverbandes Nürnberg-Moorenbrunn,<br />

Kräfte kooperierend zu bündeln. So wie<br />

als engagierter Diakon und als KAB- Referent<br />

für weitere Themen hatte er schon<br />

das Gewerkschaften und Kirchen beim<br />

Schutz des Sonntags tun. Ich wünsche<br />

vor seiner Vollzeittätigkeit als Betriebsseelsorger<br />

Kontakt zu mir. Seit Septem-<br />

meinem Namenskollegen bei seinem<br />

Einsatz in den Betrieben Gottes Segen,<br />

ber 2007 arbeitete Kurt Reinelt - neben<br />

das nötige Verständnis und Einfühlungsvermögen<br />

für die Anliegen der BR/PR-<br />

den Kollegen der Katholischen Betriebsseelsorge<br />

der Erzdiözese Bamberg und<br />

/MAV-Vertreter, die nötige Ruhe, wenn<br />

mir als regional (auch für Ansbach, Gunzenhausen<br />

und Weißenburg) zu-<br />

einmal etwas erst “gären“ muss und die<br />

Ausdauer, die man in dieser <strong>St</strong>ellung benötigt.<br />

Analog gilt dies natürlich auch in<br />

ständigen KAB-Diözesansekretär - in der<br />

Betriebsseelsorge der Diözese Eichstätt.<br />

seiner nun zusätzlichen Gemeindearbeit<br />

Bei vielen Gelegenheiten waren und sind<br />

als Diakon in <strong>Wendelstein</strong> bei Nürnberg.<br />

wir Mitstreiter, etwa in der „Nürnberger<br />

Ich bin mit Ihnen gespannt auf die nächsten<br />

Ausgaben des <strong>Rundbrief</strong>es und freue<br />

Allianz für den arbeitsfreien Sonntag", in<br />

der „Initiative für gerechte Entlohnung in<br />

mich, wenn es ihm damit gelingt, aktuell<br />

der Pflege“, im Kampf gegen Mobbing<br />

und authentisch viele Menschen über<br />

und beim Weißenburg-Treuchtlingerseine<br />

Aktivitäten und seine Erfahrungen<br />

Betriebsräte-DGB-Treff. Hervorheben<br />

zu informieren.<br />

möchte ich zwei von Kurt organisierte<br />

Kurt Schmidt, KAB Diözesansekretär,<br />

Betriebsbesuche mit unserem gemeinsamen<br />

Bischof Gregor Maria Hanke, die<br />

90473 Nürnberg, Namslauer <strong>St</strong>r. 9.<br />

1. <strong>Rundbrief</strong> Betriebsseelsorger Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt, 0170-5631977 9-2010 3


Editorial 1.10.2010<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Themen-, Branchen- und Betriebsschwerpunkte<br />

meiner Betriebsseelsorge<br />

sollen in diesem <strong>Rundbrief</strong> insbesondere<br />

an betroffene Betriebsratsvorsitzende<br />

und an interessierte enge Netzwerkpartner<br />

kommuniziert werden. Mit der diözesanen<br />

Rückübertragung meiner weitgehend<br />

gleichbleibenden Aufgabenbereiche,<br />

die fortbildungsbedingt 1997 im<br />

Team der Erzdiözese Bamberg errichtet<br />

und fortentwickelt worden sind (s. o.<br />

S.1), verändert sich primär die Fachzuweisung:<br />

Neuer Fachvorgesetzter ist<br />

Herr Domkapitular Alfred Rottler in Eichstätt,<br />

dem “eine glückliche Führungsund<br />

Lobbyhand” gewünscht wird. Vorgänger<br />

war in Bamberg Herr Dr. Manfred<br />

Böhm, ihm und seinem Team, besonders<br />

Frau Barbara März und Herrn Oswald<br />

Greim von der benachbarten Bamberger<br />

“Betriebsseelsorge Nürnberg”, sei nochmals<br />

für die gute Einarbeitung und abwechslungsreiche<br />

Fortbildungsbegleitung<br />

lobend gedankt. Ohne sie wären die<br />

Errichtung, viele Kontakte und die Erfassung<br />

vieler komplexer Zusammenhänge<br />

nicht möglich gewesen. An ihre <strong>St</strong>elle<br />

des fachspezifischen Austausches und<br />

der Beratung sind inzwischen primär erfahrene<br />

Betriebsratsvorsitzende und Gewerkschafter<br />

getreten. In jedem <strong>Rundbrief</strong><br />

soll eine/einer von ihnen vorgestellt<br />

werden und zu Wort kommen.<br />

Trotz oder auch wegen vieler Rettungsschirme<br />

(z.B. für Banken und Euro) und<br />

deren Ursachen gingen viele Arbeitsplätze<br />

verloren und die neuen sind leider<br />

oft nur “Leiharbeit, befristet, Teilzeit und<br />

zusätzlich Niedriglohn, also prekär und<br />

Hartz-IV-nah.” Die Kirche möchte gerade<br />

diese Menschen wahrnehmen und unterstützen,<br />

insbesondere auch über ihre<br />

Betriebsräte, Gewerkschaften und sog.<br />

“<strong>St</strong>ammbelegschaften”; Gerechtigkeit,<br />

Solidarität und Gemeinschaft sind für jeden<br />

Menschen auch<br />

schöpfungs- und<br />

erlösungstheologisch<br />

unverzichtbar:<br />

“Kein Mensch kann<br />

allein existieren!”<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Euer Kurt Reinelt<br />

V. Aus den Branchen und Betrieben (diesmal relativ kurz).<br />

’„Heuschrecke“ rettet Ecka-Gruppe, US-Investor Platinum-Equity kauft Metallbetrieb aus<br />

Insolvenz und bringt Branchenerfahrung mit’: Nachdem das Eckawerk Trautenfurt bei<br />

Spalt von der schweizer Gruppe GGP Metallpowder AG und schon 2001 der ursprüngliche<br />

Mutterkonzern Eckart von Altana übernommen worden sind, ist nun auch Ecka Velden-Fürth<br />

vorerst gerettet: http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/heuschrecke-rettet-ecka-gruppe-1.172023?rssPage=TsO8cm5iZXJnZXIgTmFjaHJpY2h0ZW4=<br />

VI.<br />

1. <strong>Rundbrief</strong> Betriebsseelsorger Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt, 0170-5631977 9-2010 4


Aus der Arbeitslosenstatistik u.a.: „Immer mehr fallen raus:“ Zwar sind nur knapp<br />

über drei Mio. als erwerbslos gemeldet, die niedrigste Zahl seit 1992, aber davon sind<br />

67,7 % im Hartz-IV-Rechtskreis als langzeitarbeitslos zu vermerken und weitere fallen<br />

heraus: die über 58-jährigen und seit 12 Monaten Grundsicherung beziehen, wer von<br />

einem privaten Arbeitsvermittler betreut wird oder an einer Maßnahme zur Aktivierung<br />

und beruflichen Eingliederung teilnimmt. ‚Rund 5,739 Millionen erwerbsfähige Männer<br />

und Frauen hatten im August Anspruch auf Arbeitslosengeld’ (I oder II). Und: ’5,8 Millionen<br />

Menschen würden in Deutschland von einem gesetzlichen Mindestlohn in Höhe<br />

von 8,50 Euro profitieren’. Und: „Soziale Schieflage. Kürzungen zu Lasten Schwacher’<br />

(…). Wenn die Bundesregierung tatsächlich Schulden abbauen und die Krisenkosten finanzieren<br />

wollte, müsste sie das Mehrwertsteuergeschenk für Hoteliers rückgängig machen,<br />

den Spitzensteuersatz erhöhen, Börsenumsätze mit der Mehrwertsteuer belegen<br />

und endlich Schluss damit machen, dass die Bundesrepublik für reiche Erben und Besitzer<br />

großer Vermögen eine <strong>St</strong>eueroase ist“, sagte Frank Bsirske,’ der Ver.di-<br />

Vorsitzende seit 20.3.2001. Quelle: VER.DI PUBLIK 08 09 2010 S. 10.<br />

Die Hartz-IV-<strong>St</strong>atistik für Nürnberg ist kein Grund zum Jubel: Nürnberg ist relativ<br />

abgefallen mit rechnerisch 128,1 Beziehern auf 1000 Einwohner bis 65 Jahre; und es<br />

war „der Anstieg von 2008 auf 2009 am höchsten von allen 16 Großkommunen. ‚Die<br />

Wirtschaftskrise hat also in Nürnberg besonders zugeschlagen.’ 13.500 Kinder bis 15<br />

Jahre, fast ein Viertel ihrer Altersgruppe, sind von der Verarmung verstärkt und konkret<br />

betroffen, sowie der hohe Anteil Alleinerziehender. “ NN 24.9.2010 S.13.<br />

VII. Termine: <strong>St</strong>ammtische sind am 7.10. 17-19 Uhr (BRs FM-Facility-Service), 13.11.<br />

18-21 Uhr (Leiharbeit), jeweils Vordere <strong>St</strong>erngasse 1; 29.10. 19-21 Uhr „Pflege“ (Nachbarschaftshaus<br />

Gostenhof), 27.10. 17-20 Uhr „BRs/DGB Weißenburg-Treuchtlingen“ in<br />

Treuchtingen (Kath. Pfarrheim, Elkan-Naumburg-<strong>St</strong>r.1, gemeinsam mit Kurt Schmidt).<br />

Aktionen gegen das unsolidarische Sparpaket u. a. sind insbesondere am 17. 10.<br />

11.55 Lorenzer Platz (10 Uhr Gottesdienste in der Innenstadt). 19.10. 18 Uhr Uhrenhaus<br />

Sandreutherstr. 29 (DGB). (7. u. 20.10.??). 5.11 13-17 Uhr (ver.di); 13.11. 10/11-<br />

14 Uhr (DGB) jeweils Kornmarkt. 17.11. 19.30 Uhr <strong>St</strong>. Peterkirche Regensburger <strong>St</strong>r. 62<br />

in Nürnberg. Bitte unbedingt auf weitere Aktionstermine achten und diese unterstützen!<br />

Sonstiges: 9.10. 10-17 Uhr 9. Antidepressionstag (Haus Eckstein, Burgstr. 1-3, Anmeldung<br />

0911-398366). (Sonntag) 17.10.2010 17 Uhr Einführungsgottesdienst<br />

u. a. auch für Kurt Reinelt in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Nikolaus</strong>, <strong>Wendelstein</strong>, Sperbersloher <strong>St</strong>r. 6.<br />

1. <strong>Rundbrief</strong> Betriebsseelsorger Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt, 0170-5631977 9-2010 5


VIII. Die Kirchliche Nachrichten diesmal von zwei Zivilcourage-Seligsprechungen:<br />

Jerzy Popieuszko, 14.9.1947-<br />

19.10.1984, war ein polnischer katholischer<br />

Geistlicher, der aufgrund seiner<br />

Unterstützung der Opposition um die<br />

Gewerkschaft Solidarno vom polnischen<br />

<strong>St</strong>aatssicherheitsdienst ermordet<br />

und am 6.6.2010 als Märtyrer selig gesprochen<br />

wurde. Aufgrund der 1980 von<br />

Lech Wasa geführten <strong>St</strong>reiks der Gewerkschaft<br />

Solidarno wurde Kaplan<br />

Popieuszko als Seelsorger zur Unterstützung<br />

der Warschauer <strong>St</strong>ahlarbeiter<br />

eingesetzt. Nach dem Verbot der Gewerkschaft<br />

Solidarno wurde seine <strong>St</strong>.-<br />

<strong>St</strong>anisaw-Kostka-Gemeinde zum Sammelbecken<br />

für oppositionelle Bürgerrechtler.<br />

In seinen Predigten kritisierte er<br />

scharf die damaligen kommunistischen<br />

Machthaber in Polen, das 1981 verhängte<br />

Kriegsrecht und das Verbot der Gewerkschaft<br />

Solidarno. Seine monatliche<br />

„Messe für das Vaterland“ fand so<br />

regen Zulauf, dass sie mit Lautsprechern<br />

ins Freie übertragen wurde. Sein Grab<br />

besuchten bisher etwa 24 Millionen Pilger.<br />

(nach wikipedia; Fotos im Internet).<br />

Gerhard Hirschfelder, Grafschaft-<br />

Glatzer Diözesanjugendseelsorger, ist<br />

seit 19.9.2010 seliggesprochen. Hirschfelder<br />

war am 17.2.1907 in der schlesischen<br />

<strong>St</strong>adt Glatz geboren und 1932 in<br />

Breslau zum Priester geweiht worden.<br />

Wegen seiner unehelichen Geburt hatte<br />

er auch kirchlich viele Nachteile; seine<br />

schließlich psychisch kranke Mutter ging<br />

am 16.2.1939 in die Glatzer Neisse; ihr<br />

Sohn hat sie selbst beerdigt. Als von der<br />

jugendemanzipatorischen Bewegung<br />

„Quickborn“ beeinflusster Kaplan stellte<br />

er sich gegen die Ideologie der Nationalsozialisten<br />

und wurde wegen seiner regimekritischen<br />

Predigten ("Wer der Jugend<br />

den Glauben an Christus aus dem<br />

Herzen reißt, ist ein Verbrecher!") mehrfach<br />

denunziert und verhört. Er wurde<br />

schließlich von der Gestapo verhaftet<br />

(am 1.8.1941) und ins KZ Dachau Als<br />

„Nr. 28972“ eingeliefert; dort starb er am<br />

1.8.1942 völlig entkräftet im Alter von nur<br />

35 Jahren. (nach wikipedia). U.a. Ortsbischof<br />

Ignacy Dec bezeichnet ihn u.a. wegen<br />

seines Alters und seiner Zivilcourage<br />

als „den Popieuszko der Deutschen.“<br />

IX. Literaturtipps: 1. Horst Klaus und Paul Ruppert (zwei Nürnberger IG-Metall-<br />

Bevollmächtigte im Ruhestand), Frieden – Arbeit – Menschenwürde: Leben für die Zukunft,<br />

VSA-Verlag. (NN Extra 16.9.2010, S.1). 2. „Kurz“ zu Thilo Sarrazin: In der „Therapie“<br />

könnte und sollte er statt Polemik und Genetik vorrangig „konstruktive Kurse“ fordern,<br />

nicht ablenken von ‚teuersten Rettungsfonds’ für Landesbanken und Bankensysteme,<br />

Aktien und Währungen etc., sondern auch menschenfreundlicher argumentieren.<br />

3. Wie sich Betriebsräte und Belegschaften gegen Heuschrecken wehren können steht<br />

bei Hennemann in: Jörg Huffschmid u.a. (Hrsg.), Finanzinvestoren: Retter oder Raubritter?<br />

Neue Herausforderungen durch die internationalen Kapitalmärkte. 128 Seiten<br />

(2007) EUR 11.80 ISBN 978-3-89965-269-7 Vgl. http://www.econ.upf.edu/~voth/hedgeseite.pdf.<br />

und http://www.vsa-verlag.de/books.php?kat=ap&isbn=978-3-89965-269-7.<br />

1. <strong>Rundbrief</strong> Betriebsseelsorger Diakon Reinelt, Diözese Eichstätt, 0170-5631977 9-2010 6

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