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Übung 1 - Centre of Structure Technologies - ETH Zürich

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Composites Technologien<br />

HS 09<br />

Übung 12 – Musterlösung<br />

c) Nennen Sie die Hauptvorteile bzw. -nachteile von thermoplastischen Halbzeugen gegenüber<br />

duroplastischen Halbzeugen.<br />

Bei der Herstellung von Duroplast-Halbzeugen lässt man das Matrixsystem lediglich bis zur leichten Gelierung<br />

reagieren, damit das sogenannte Prepreg klebrig bleibt und leicht in das Werkzeug drapiert werden kann. Da<br />

jedoch die Reaktionspartner des Matrixsystems bereits vermischt wurden, müssen solche Halbzeuge gekühlt<br />

gelagert werden oder sie härten schnell aus. Dennoch bleibt die Haltbarkeit selbst bei guter Kühlung beschränkt,<br />

da die Reaktion nur verlangsamt und nicht vollständig unterbunden wird.<br />

Die Verarbeitung von FV-Thermoplasten ist in der Regel mit keiner chemischen Reaktion verbunden. Thermoplasten<br />

sind schmelzbare Kunstst<strong>of</strong>fe und die Erweichungs- und Erstarrungsvorgänge sind rein physikalische<br />

Prozesse, welche reversibel und theoretisch (auf Grund von thermischen Degradationsprozessen aber nicht<br />

praktisch) beliebig <strong>of</strong>t wiederholbar sind. Da dabei kaum Dämpfe entweichen, ist die Arbeitshygiene wesentlich<br />

unproblematischer. Die Halbzeuge besitzen ausserdem eine unbegrenzte Lagerstabilität, sind aber schwierig in<br />

der Handhabung.<br />

Aufgabe 2: Fussballschuhsohle<br />

Die unten gezeigte Fussballschuhsohle der Marke Puma wird aus FV-Thermoplasten in industriellem<br />

Massstab hergestellt. Diese Sohle ist ein gutes Beispiel für das wirtschaftliche<br />

Diaphragma-Umform-Verfahren. Die Produktion ist einfach, sehr kosteneffizient und geeignet<br />

für das benötigte grosse Produktionsvolumen.<br />

Schlagen Sie eine mögliche Materialkombination/Halbzeuge vor. Begründen Sie ihre Antwort.<br />

Für die Herstellung der Puma Fussballschuhsohle werden vorimprägnierte Halbzeuge aus glasfaserverstärktem<br />

PA 6,6 verwendet. Die über den gesamten Querschnitt verlaufenden Endlosglasfasern (Faserlänge entspricht<br />

Bauteilgröße) gewährleisten maximale Festigkeit und Steifigkeit. Das PA 6,6 Matrixmaterial weist sehr gute mechanische<br />

Eigenschaften, hohe Abriebfestigkeit, Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit sowie Gebrauchstemperaturen<br />

zwischen -30°C und 130°C auf.<br />

Beim Diaphragmaverfahren werden vorimprägnierte flächige Halbzeuge zur dreidimensionalen Sohle umgeformt.<br />

Dazu wird die Faserverbund-Platte zwischen zwei Trennfolien gelegt, innerhalb dieser erwärmt und in einem<br />

Gummi-Diaphragma unter Druck umgeformt. Die Zykluszeiten liegen zwischen 15 und 50 Sek. Dieses Verfahren<br />

ist die wirtschaftlichste Methode zur Herstellung von Bauteilen mit geringem Umformgrad.<br />

<strong>ETH</strong> Zürich<br />

Zentrum für Strukturtechnologien 2

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