Aus dem Institut für experimentelle und klinische - Universität zu ...
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2. Einleitung 6<br />
Bei der intrazellulären Metabolisierung von 6-MP kommt es sowohl <strong>zu</strong>r Aktivierung<br />
als auch <strong>zu</strong>r Inaktivierung. Die jeweiligen Reaktionen konkurrieren miteinander.<br />
Folgende drei Metabolisierungswege werden unterschieden:<br />
1. Aktivierung von 6-MP <strong>und</strong> 6-TG durch Phosphoribosylierung <strong>zu</strong> -5’-Monophosphaten.<br />
Enzym: Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase<br />
(HGPRT).<br />
2. Oxidation <strong>und</strong> Inaktivierung von 6-MP durch die Xanthinoxidase (XO) <strong>zu</strong><br />
6-Thioharnsäure (6-THS).<br />
3. Methylierung durch Thiopurin-S-Methyltransferase (TPMT) (Elion <strong>und</strong><br />
Hitchings, 1975).<br />
Die Bildungsgeschwindigkeit aktiver <strong>und</strong> inaktiver Metabolite wird im wesentlichen<br />
durch die Aktivität der Schlüsselenzyme HGPRT, XO <strong>und</strong> TPMT bestimmt.<br />
HGPRT (EC 2.4.2.8) ist X-chromosomal lokalisiert <strong>und</strong> katalysiert die Synthese<br />
von 6-Thioinosin-5’-Monophosphat (6-TI-MP) aus 6-MP mit Phosphoribosyl-<br />
Pyrophosphat (PRPP) als Cofaktor. Das 6-TI-MP wird durch Inosin-Monophosphat-Dehydrogenase<br />
(IMPDH, EC 1.2.1.14) <strong>zu</strong> 6-Thioxanthosin-5’-Monophosphat<br />
(6-TX-MP) <strong>und</strong> durch die Guanosin-Monophosphat-Synthetase (GMPS,<br />
EC 6.3.4.1) in das 6-Thioguanosin-5’-Monophosphat (6-TG-MP) überführt (De<br />
Abreu et al., 1995).<br />
6-Thioguanin wird in Gegenwart von PRPP über HGPRT direkt in<br />
6-Thioguanosin-5’-Monophosphat umgewandelt. 6-TG-MP kann weiter über eine<br />
Diphosphokinase (EC 2.7.6.1) <strong>zu</strong> 6-Thioguanosin-5’-Diphosphat <strong>und</strong> weiter über<br />
eine Guanylatkinase (EC 2.7.4.8) <strong>zu</strong> 6-Thioguanosin-5’-Triphosphat phosphoryliert<br />
werden (Abb. 2, Breter <strong>und</strong> Zahn, 1979; Uchida et al., 1985). 6-TG-DP wird<br />
durch eine Reduktase <strong>zu</strong> 6-Desoxy-Thioguanosin-5’-Diphosphat (6-dTG-DP)<br />
umgewandelt, das weiter <strong>zu</strong> 6-Desoxy-Thioguanosin-5’-Triphosphat (6-dTG-TP)<br />
phosphoryliert wird. Ferner wurden 6-Desoxy-Thioguanosin-Nukleotide in der DNS<br />
6-Mercaptopurin behandelter Tumorzellen nachgewiesen (Scannell <strong>und</strong> Hitching,<br />
1966; Tidd <strong>und</strong> Paterson, 1974b).