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Stuttgarter Zeitung - Stuttgarter CVJM Buaben

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<strong>Stuttgarter</strong> <strong>CVJM</strong> <strong>Buaben</strong><br />

Leinenweberstraße 27 • 70567 Stuttgart<br />

www.stuttgarter-buaben.de<br />

info@stuttgarter-buaben.com<br />

FAX: 0711 / 693 68 67<br />

<strong>Stuttgarter</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Erschienen am 06.3.2007<br />

Cacau erzählt von seiner Armut und der Liebe zu Gott<br />

Sportlergottesdienst mit dem VfB-Star im überfüllten<br />

Vereinsheim des Fanclubs "<strong>CVJM</strong>-<strong>Buaben</strong>" in Möhringen<br />

Beim VfB-Fanclub "<strong>Stuttgarter</strong><br />

<strong>CVJM</strong>-<strong>Buaben</strong>" in<br />

Möhringen wird der christliche<br />

Glaube ganz bewusst ins<br />

Spiel gebracht. Gestern ist<br />

der Stürmer Cacau zu Gast<br />

gewesen. Er betete und sang<br />

mit den Jugendlichen im<br />

überfüllten Vereinshaus und<br />

sprach über seinen Glauben.<br />

Eigentlich wollte Julia Hermenau<br />

gestern Abend zum<br />

Konzert von Nelly Furtado<br />

gehen, doch zuvor musste sie<br />

unbedingt noch ein Foto vom VfB-Stürmer Cacau schießen, der beim <strong>CVJM</strong> zu einem<br />

Sportlergottesdienst erwartet wurde. "Nur noch schnell schauen", sagte sie, während ihre<br />

Mutter langsam ungeduldig wurde. Denn sie musste die Tochter anschließend quer durch<br />

die Stadt in die Porsche-Arena fahren. Doch die Mutter Christine Hermenau hatte<br />

Verständnis für ihre Tochter, denn im Grunde ist sie froh, dass es so einen Fanclub in<br />

Möhringen gibt: "Hier verbindet sich der Glaube mit dem Hobby Fußball, das ist einmalig."<br />

Mittlerweile sind ihre beiden Kinder glühende VfB-Fans und gehen jeden Samstag ins<br />

<strong>CVJM</strong>-Vereinsheim, um über Gott und den VfB zu diskutieren. Einmal im Monat gibt es ein<br />

größeres Treffen, bei dem natürlich auch gekickt wird. Der von Benjamin Hirzel und zwei<br />

Freunden im Jahr 2003 gegründete christliche Fanclub hatte auch schon Philipp Lahm zu<br />

Gast. Auch da wurde auf eine kurze Andacht nicht verzichtet. Julia Hermenau ist übrigens<br />

nicht das einzige Mädchen im Fanclub. Obwohl er "<strong>Stuttgarter</strong> <strong>CVJM</strong>-<strong>Buaben</strong>" heißt, ist<br />

mittlerweile rund ein Drittel der knapp 90 Mitglieder weiblich. Dann biegt ein schwarzer<br />

BMW mit dem Schriftzug "Jesus" auf der Heckscheibe um die Ecke. Fußball-Profi Cacau,<br />

seine Frau und das kleine Töchterchen steigen aus. Julia zückt ihren Fotoapparat, dann ist<br />

Cacau im Gebäude verschwunden. Sie macht sich auf den Weg in die Porsche-Arena - im<br />

Vereinshaus ist jetzt kein Stehplatz mehr frei.


<strong>Stuttgarter</strong> <strong>CVJM</strong> <strong>Buaben</strong><br />

Leinenweberstraße 27 • 70567 Stuttgart<br />

www.stuttgarter-buaben.de<br />

info@stuttgarter-buaben.com<br />

FAX: 0711 / 693 68 67<br />

Die Scheiben sind beschlagen, doch die Stimmung ist bestens. Lobpreisen und Mitsingen<br />

kann man schließlich auch im Stehen. Dann tritt Cacau auf die Bühne, fast ein bisschen<br />

schüchtern, doch er taut schnell auf und berichtet von der Kindheit in Brasilien, wo er in<br />

einem kleinen Dorf bei Sao Paolo mit seinen beiden Brüdern Fußball spielte - manchmal<br />

auch im Wohnzimmer, womit sie den Ärger der Mutter auf sich zogen. "Es war eine schöne<br />

Zeit", so Cacau. Dabei hatte er nicht einmal Geld, um eines der begehrten<br />

Nationalmannschafts-Trikots zu kaufen. Cacau spricht auch über schwierige Erlebnisse,<br />

etwa als der alkoholabhängige Vater in einer von mehreren Entziehungskuren war, die<br />

Mutter als Putzfrau schuftete und der 13-Jährige sein erstes Engagement in einem großen<br />

Verein verlor, weil ein neuer Trainer Spieler mitbrachte und es plötzlich zu viele Fußballer<br />

gab. "Er hat einfach ein paar Kinder nach Hause geschickt - ich war leider dabei." Zu jener<br />

Zeit schien nicht nur der große Traum vom Fußball geplatzt, Cacau konnte auch die<br />

Familie nicht mehr mit Geld unterstützen. In dieser verzweifelten Situation erzählte ihm der<br />

Bruder von seinem Glauben. Jesus sei mehr als Weihnachten und Ostern, habe dieser zu<br />

ihm gesagt, und Cacau fing an, in der Bibel zu lesen. "Ich habe mich damals entschieden,<br />

mit Jesus zu leben", sagt er. Erst ein paar Jahre später, als er bereits 18 Jahre alt war und<br />

kaum noch Hoffnung hatte, Fußball-Profi zu werden, wendete sich das Blatt. Cacau wurde<br />

in einen türkischen Verein nach München vermittelt, wo er zunächst weder Türkisch noch<br />

Deutsch verstand. Später kam er zum 1. FC Nürnberg. "Alles, was ich bekommen habe,<br />

kam von Gott", sagte Cacau gestern. Diese Zeit sei eine tolle Möglichkeit gewesen, Gott zu<br />

danken. Und deshalb habe er das T-Shirt mit dem Aufdruck "Jesus liebt dich" getragen.<br />

Heute wisse er, dass Erfolge, Tore und Pokale vergehen: "Doch wenn einmal niemand<br />

mehr Cacau kennt, wird Gott mich noch lieben.

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