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Frymark - Hochschule Darmstadt

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Hans J. <strong>Frymark</strong><br />

Technische Betriebswirtschaftslehre im globalen Zeitalter:<br />

Befragung von Ingenieurstudenten/innen in Hessen und Baden-Württemberg zu<br />

Lehrveranstaltungen (siehe Anhang)<br />

1/2010<br />

Abstrakt und Info-Nachweise im Anhang<br />

Kapitel 1<br />

Einführung: Anlaß und Ziel des Beitrages – Nachdenkliches: Die Absatzmärkte<br />

Kapitel 2<br />

Rückblick: Technisches Projektmanagement: Nutzwert, Kosten, Planung der Spezifikationen<br />

Kapitel 3<br />

Bisherige Befragungen von Studenten am Fachbereich EIT <strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong> (ehem.FH)<br />

Kapitel 4<br />

Betriebswirtschaftliche Ausrichtung des Ingenieurstudiums?:<br />

Wirtschaftlichkeitsdenken/Kostenbewußtsein/Produkt-/Prototypenkalkulation!<br />

Kapitel 5 (Hauptteil)<br />

Meinungen aus Dualer <strong>Hochschule</strong> Baden-Württemberg (BA Mos.)und <strong>Hochschule</strong> DA (FB<br />

Elektrotechnik/EIT und SUK)<br />

Befragung von 451 Ingenieurstudenten/innen zu Bwl im technischen Studium<br />

Kapitel 6<br />

Teamgeist und Kooperation im Betrieb: Meinungen junger (leitender) berufstätiger Ingenieure<br />

Kapitel 7<br />

Befragung von berufstätigen Informatikstudenten des Darmstädter CNAM-Kontaktstudiums<br />

in Kooperation mit dem Conservatoire Nationale ..(Staatliche <strong>Hochschule</strong> Paris)<br />

Kapitel 8<br />

Befragung von Industrie-Designer- und Kommunikationsdesigner-Studenten, <strong>Hochschule</strong> DA<br />

Kapitel 9<br />

Weitere Konsequenzen für das technische Studium?<br />

Zusammenfassung (S.16`), Kritische Schlußbemerkung (S.15)<br />

Anhang (10): ab Seite 17, Praxiserprobte Leitfäden zu Bwl-Lehrveranstaltungen speziell für<br />

Ingenieure. Ein Ergebnis langjähriger Hochschullehre. ( Informationen und Textwiedergaben im<br />

Anhang sollen Alternativen einer „technischen Betriebswirtschaftlehre“ aufzeigen, die sich an der industriellen<br />

Projektpraxis einerseits und an der unternehmerischen Agenturpraxis von Ingenieuren/innen andererseits orientiert<br />

und die die mehr theoretischen Lehrbuchangebote der BWL - eben für Betriebswirte gemacht - relativieren.<br />

Zunächst Hinweis auf das Studienbuch (vgl.Anhang ab Seite 13)<br />

„Projektmanagement“ (Studienbrief zu Darmstädter Fernstudiengang zum Masterexamen im FB Elektrotechnik)<br />

hrsg. von der ZFH in Koblenz, Ersterscheinung Nov. 2008, 120 Seiten. Die Studienunterlage ist ausgerichtet an<br />

technischen Studiengängen und bietet eine Breite von Arbeitstechniken des Projektmanagements,<br />

Autor: Hans J. <strong>Frymark</strong>, Dr. & Mag. der Verwiss. (ehem. Ref. an Deutscher <strong>Hochschule</strong> für Verwiss Speyer), M.A.rer.pol.<br />

(Uni.MR), Lic.rer.oec., Cert.ccs Paris, HS-Doz. i.R., ehemals Dozentur an VerwaltungsFH in Wiesbaden, dann Staatl.<br />

Berufsakademie BW (Duale <strong>Hochschule</strong> BW) u. <strong>Hochschule</strong> DA (h-da). SC.: PROFESS. TEC. PROJECTMANAGEMENT, zstl.<br />

PROJEKTPLANUNG : Technische BWL, Kostenrechnung., Kalkulation, Risikoanalyse., Marketing. Zahlreiche Publikationen<br />

u.a. zu BWL im Ingenieurstudium, Verwaltungsbürokratie und Effizienz, Projektmanagement, Finanzkrise und Bankenmoral.,<br />

EC-Kartensicherheit und Bankenattitüden, Universitäre Erwachsenenbildung/Education permanente, Internetvorlesungen (h-da).<br />

Sodann Verweis auf 2 Internet(video)Vorlesungen des Autors zu wirtschaftswissenschaftlichen. (u.a. zu<br />

„kultureller Kompetenz“ und Außenhandel) und finanzwissenschaftlichen Themen (u.a. Kreditklemme und<br />

„Projektklemme“ in Kapitalturbulenzen der Weltfinanzkrise) des Ingenieurs im 21. Jahrhundert der Globalisierung<br />

(Vorlesungsreihe einer Darmstädter Professorengruppe zertifiziert am Staatl. Conservatoire Nationale (CNAM)<br />

Paris.<br />

Kontaktvermittlung auch über 06207-82136 Kanzleisekretariat der Anwältin und Notarin Gabriele Fromm-<strong>Frymark</strong>. (Über<br />

die zudem erwähnten Kreditkartenprozesse der Anwältin wurde bereits vor 10 Jahren in Arte/RTL und USA Reportagen<br />

ausgestrahlt. Zur Automatenkartenkriminalität wird demnächst ein historisch-empirischer Beitrag vorliegen.)<br />

-2-


- 2 -<br />

Abstrakt:<br />

Der Beitrag präsentiert Einschätzungen von zukünftigen Ingenieuren zu Sinn<br />

und Zweck des Angebots einer „Technischen Betriebswirtschaftslehre“, einem<br />

zu „verstärkenden“ (VDI, BDI u.a.) Querschnittsfach in technischen<br />

Studiengängen. Befragt wurden Studenten/innen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong> (hda)<br />

aus den FBs Elektrotechnik, Informatik Industrie- und<br />

Kommunikationsdesign (Matthildenhöhe) und FBs Wirtschaftsingenieur u.<br />

Internat. Projektengineering der Dualen <strong>Hochschule</strong> Baden-Württ. (ehem.<br />

Staatl. Berufsakademie) Abt. Mosbach. Fazit: Es besteht allgemeine<br />

studentische Zustimmung mit besonderem Interesse an Themen zu<br />

Produktionskosten, Projektinvestitionen und Finanzierung. (Vgl. auch<br />

Zusammenfassung auf Seite 17). Befragungen in den H-DA-FBs Chemie und<br />

Energiewirtschaft wurden 2006/2007 bereits veröffentlicht. Außerdem<br />

präsentiert der vorliegende Beitrag Infos zu Lehrveranstaltungen (im Anhang).<br />

Die Materialien im Anhang sind untrennbar mit dem Bericht verbunden.<br />

Studentische Zustimmung betrifft unmittelbar die Präsentation der<br />

Veranstaltungsinhalte. Studentische Urteile können also nicht losgelöst vom<br />

Stoff reflektiert werden.<br />

3 -


- 3 -<br />

Info-Nachweise im Anhang (Konzeptionelle Beiträge des Autors):<br />

S.18 Studienbuch/Studientext „Projektmanagement“ zum Master -Fernstudium der ZFH-Koblenz<br />

an.der<strong>Hochschule</strong> DA (h-da) u. HS Aschaffenburg, Koblenz 2008<br />

S.18/1 Gliederung des Studienbuchs „Projektmanagement“<br />

S.18/2 bis 18/5 Auszüge aus dem o.g. Studienbuch zu den Arbeitstechniken<br />

S.18/6 Beispiel einer Arbeitstechnik zur Risikoanalyse (Formblatt/Kriterienraster aus Studienbuch)<br />

S.18/7 Arbeitstechnik zur technischen Spezifikationsliste<br />

S.18/8 Veranstaltungsablauf zu „Projektmanagement“ im ehem. Diplomstudiengang (h-da)<br />

S.19 Quellenhinweise zu Projektmanagement (..ein erster Überblick)<br />

S.20 Auflistung ausgewählter Projektmanagementsoftware<br />

S.21 Projektmanagementsoftware im analytischen Vergleich (Tabellarische Übersicht)<br />

S.22 Kopienskript-Info zur Bachelor-Vorlesung „Projektplanung“ (mit Übungen) an H-DA<br />

S.23 Thematischer Ablaufplan zu „Projektplanung“, FB EIT an H.DA<br />

S.24 Internet-Video-Vorlesung „Der Ingenieur im 21. Jahrhundert“(FBI/ZAI an H-DA)<br />

Thema: „Ingenieurkompetenz zwischen globalem Vertrieb und Fremdstandort - Interkulturelle<br />

Kompetenz zur Standortrealsierung - Der West-Ost-West-Absatz-Tsunamie“ (Doz. <strong>Frymark</strong>, h-da)<br />

S.25 Abstrakt zur 2. Videovorlesung zum Thema „Standort von Ingenieuren zwischen<br />

Investitionskredit und Projektrisiko - Das West-Ost-Engagement in Kapitalströmen“,(h-da)<br />

S.26 Infoblatt zu Kopienskript zur „Kosten-/Leistungsrechnung“ (mit Übungen) an DH-BW<br />

S.27 Thematischer Ablauf der Lehrveranstaltung „Kosten I“ für Ingenieure (BA)<br />

S.28 Gruppenreferate zu Lehrveranstaltung „Kosten I“ für Ingenieure (DH-BW)<br />

S.29 Infoblatt zu Kopienskript „Kosten II und Finanzierung“ (mit Übungen) an DH-BW<br />

S.30 Thematischer Ablauf von „Kosten II und Finanzierung“ DH-BW<br />

S.31 Kopienskript-Info Lehrveranstaltung „BWL: Marketing, Investitionen“ (FB Design, h-da)<br />

S.32 Thematischer Ablauf zu „BWL: Marketing und Investitionen“ (u.a. für Existenzgründer<br />

S.33 Infoblatt zu Kopienskript „Ökono.u.soziales Management“, CNAM,Staatl.<strong>Hochschule</strong> Paris<br />

S.34 Thematischer Ablauf zu „Ökonomisches u. soziales Management“ H-DA-CNAM Paris<br />

S.35 Hinweis auf das interdisziplinäre Verwaltungslexikon (NOMOS), Mitautor <strong>Frymark</strong><br />

S.35 Hinweis auf Arte-Television-Reportage zur „Scheckkartenkriminalität“mit der<br />

prozessführenden Anwältin Gabriele Fromm-<strong>Frymark</strong>, Prozessgutachen: Dr.H.J.<strong>Frymark</strong>,<br />

S.36 Hinweise auf ältere (aber noch aktuelle) Literaturbeiträge des Autors zu „Education<br />

permanente“ .(Uni.Mainz) „Staat und Verwaltung“ (<strong>Hochschule</strong> Speyer), „Im Netz der<br />

Organisation von Weiterbildungseinrichtungen“ Landesinstitut Soest<br />

S. 36 Beitrag in „Management und Verwaltung“ (Kösel-Verlag/Universität Mainz)<br />

-4 -


- 4 -<br />

Kapitel 1: Einführung: Anlaß und Ziel des Beitrages<br />

„Nichts ist so beständig wie der Globalisierungsprozeß, ob man ihn akzeptiert oder nicht“ (zit.<br />

nach Weltgeist anno domini 2010): Unternehmen agieren nach prozessualen Vorgaben. Das<br />

System steuert sich selbst. Der Produzent agiert, der Kunde reagiert – in Übersee. Er kauft oder<br />

produziert zunehmend selbst. Mit oder ohne ausländische Produktionsstätten. Mit fremdem oder<br />

erlangtem Knowhow. Die Anforderungen sind international Fakt:<br />

-<br />

Gerade auch der Ingenieur wird zunehmend vorort beim Kunden das Produkt „maßgeschneidert“<br />

weiterentwickeln müssen, auf die Belange des Kunden anpassen und mit den dortigen<br />

Mitarbeitern abstimmen. Ein Projekt ist entstanden, die Projektentwicklung beginnt, die Risiken<br />

sind bekannt, der Zeitplan erstellt, die Zeitpuffer eingeplant, der Kostenvoranschlag abgestimmt,<br />

der Arbeitseinsatz kooperativ im Team, Innovation durch Praxisorientierung an den<br />

Kundenanforderungen kreativ eingebracht:<br />

Technisches Projektmanagement (hier nur noch „PM“) wird so zur systematischen und<br />

transparenten Erreichung eines Zweckes unter gruppendynamischen, wirtschaftlichen und<br />

betrieblichen Bedingungen. Projektentwicklung verbleibt nicht im stillen Kämmerlein, wenn<br />

auch von dort in Grundentwicklung mitgesteuert. Es entsteht eine Einzelfertigung oder auch zur<br />

Serienfertigung.<br />

Internationale Absatzmärkte tragen das IHRE dazu bei: Nationale und regionale Eigenarten in<br />

den globalen Kulturbereichen sind zu berücksichtigen. Der globale Markt erweitert die<br />

Konkurrenzbedingungen. Der weltweite Wettbewerb „zwingt“ zu kostenbedingten<br />

Kompensationsstrategien, auch zu nicht<br />

greifbaren außernationalen Kartellen und Konzentrationen, Preise entwickeln sich<br />

absatzfreundlich oder auch weniger freundlich.<br />

In diesen globalen Märkten agiert das Unternehmen, seine Ingenieure und Kaufleute. Die<br />

Marketingabteilung gibt Strategien vor. Der Einkauf beschafft kostengünstig. Die Entwicklung<br />

arbeitet kostenbewußt. Die Produktion rationalisiert die Kostenrenner. Das Engineering und der<br />

Absatz passen die Kosten kundenorientiert an. Ingenieure werden Verkäufer und Einkäufer. Die<br />

Marketingabteilung erkundigt sich nach der Kundenzufriedenheit und beäugt die Konkurrenz.<br />

Der Kreislauf beginnt aufs Neue.<br />

Ein ganz normaler Prozeß dem nicht nur die Arbeitnehmer und Konsumenten unterliegen,<br />

sondern auch das Unternehmen und der Markt selbst. Ohne diese Leistung läuft nichts mehr.<br />

Qualität wird selbst zum Produkt. Der Produzierende kennt seine Grenzen. Zudem „zertifiziert“<br />

mittlerweile jeder den anderen, „raten“ ist normal, „akkreditieren“ gehört zum guten Ton in<br />

Bildung wie in Wirtschaft, examiniert wird auch in der Fortbildung. Selbst Fortbildung wird zum<br />

Produkt, zur Ware, zum Konkurrenzobjekt.<br />

Wissenschaft, die Wissen schafft, erhält einen Marktwert. Forschung gerät in die<br />

Marketingschleife. Der Wert relativiert. Empirische Untersuchungen sind wieder gefragt. Ziel<br />

hier: Der Gebrauchswert der Untersuchungen liegt in den Studentenaussagen als Vorgaben für<br />

das Studium. Sodann auch in den Aussagen von Berufstätigen: Vorgaben für die<br />

Kontaktstudiengänge, ferner in den Aussagen junger Ingenieure: Vorgaben für den<br />

Berufseinstieg. Sodann das Integrationsmodell: Vorgaben für die Praxisnähe. Und in den PM-<br />

Arbeitstechniken als Vorgaben für ein professionelles Projektmanagement, abgesehen von PM-<br />

Software, die – wie vielerorts kritisiert – den sozialen Kontakt im Projektteam schmälern kann.<br />

-5-


- 5 -<br />

Kapitel 2:<br />

Rückblick „Technisches Projektmanagement“<br />

Projektmanagement in der Hochschullehre hat viele didaktische Facetten und abweichende<br />

methodische Unterweisungsverfahren. Für die einen stehen die Softskills und Teamarbeit im<br />

Vordergrund, andere sehen insbesondere die Managementformen, dritte bevorzugen die<br />

Führungsstile unter besonderer Beachtung von gruppendynamischen Widerständen in den<br />

Projektgruppen.<br />

Andererseits gelangt die Nutzwertanalyse (NWA) und die Morphologische<br />

Entscheidungstechnik in den Vordergrund. Wiederum andere beachten mehr ablauf- und<br />

aufbauspezifische Probleme der Projekte (Matrixorganisation), gehen vorwiegend auf<br />

zeitökonomische Fragen (Ablaufdiagramme und Netzpläne) ein und unterweisen in Methoden<br />

der Risikoanalysen.<br />

Schließlich sind Kostenfragen hinsichtlich Projektinvestitionen und Prototypenentwicklung<br />

gleichsam zu beachten. Die Lehre vom „Projektmanagement“ gestaltet sich interdisziplinär, so<br />

interdisziplinär wie auch die betriebliche Projektgruppe zusammengesetzt sein wird. Die<br />

traditionlle Aufstellung von Pflichtenheften mit all ihren technischen Spezifikationen ist<br />

unabdingbare Grundlage.<br />

Zudem ist die in die studentische Projektbearbeitung integrierte Projektmanagement-<br />

Unterweisung nicht nur Hilfeleistung zur systematischen und transparenten Projektentwicklung,<br />

sondern auch Hinführung in die unternehmerische bzw. betriebliche Welt der Berufspraxis. Die<br />

organisatorischen und ökonomischen Bedingungen von Projektgestaltung im Betrieb ergänzt die<br />

primäre Hilfeleistung bzw. Projetkunterstützung. (Im Anhang werden drei Paper zum<br />

Integrationsmodell rein informationshalber vorgestellt. Der Stein der Weisen wird damit nicht<br />

provoziert.)<br />

Die Lehrveranstaltung „Projektmanagement“ (PM) ist der Verwendung nach ein<br />

Querschnittsfach quer durch die verschiedensten Fachbereiche. Am FB EIT der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Darmstadt</strong> (ehem. FH) hat „Techisches Projektmanagement“ studentische Projektbearbeitung<br />

unterstützende Funktion und ist als solches didaktisch-methodischer Teil der Projektbearbeitung<br />

selbst. Das Lehrfach „PM“ wird dadurch aber nicht sekundär, sondern setzt Priorität auf die<br />

Unterstützung studentischer Arbeit in den Projektgruppen ohne das professionelle<br />

Projektmanagement der Unternehmenspraxis aus dem Blick zu verlieren – im Gegenteil – das ist<br />

zumindest der Anspruch des Autors als hier gerne engagierter PM-Dozent!<br />

- 6 -


- 6 -<br />

Kapitel 3: Bisherige Befragungen von Studenten<br />

Befragungsergebnisse von 451 Studenten/innen gehen in die bisher vorliegenden SUK-<br />

Forschungsberichte ein. Erstmalig wurden vom Autor an der FH <strong>Darmstadt</strong> zum Verlauf von<br />

PM-Veranstaltungen Befragungen im Fachbereich Chemie und Biologie durchgeführt. Anlaß<br />

war das studentische Engagement bei der Anfertigung von Projektberichten aus Sicht ihrer<br />

Berufserfahrungen. Es zeigte sich ein starkes studentisches Interesse der bereits berufstätigen<br />

Studenten/innen (der Fa. Merck und Röhm/Degussa) an Kostenfragen und Methoden von<br />

Risikoanalysen in Projekten. Die Veranstaltungsmethode fand Zustimmung.<br />

Danach durchgeführte „offene“ SUK-PM-Lehrveranstaltungen zeigten sich grundsätzlich<br />

verschieden zu den „geschlossenen „ PM-Lehrveranstaltungen in den beteiligten<br />

Ingenieurfachbereichen Elektromechanik. Mikroelektronik, Antriebstechnik und<br />

Elektrizitätswirtschaft u.a.m.. Erste Umfragen zu studentischen Erwartungen an das Fach wurden<br />

hier im Jahr 2004 durchgeführt, weitere folgten. Die Untersuchungsergebnisse sind in den Suk-<br />

Forschungsberichten 5 und 7 dargelegt. Der Methodenwechsel, „Vorlesung-Übung-<br />

Gruppenarbeit-Bericht“, motiviert/e die Ingenieurstudenten.<br />

Zwischenzeitlich wurden gleiche Befragungen von BA-Studenten an der Staatl.<br />

Berufsakademie Baden-Württemberg (in den Fachbereichen Engineering und<br />

Wirtschaftsingenieurwesen BA Mosbach) eingeleitet. Es handelte sich stets um Dritt- bis<br />

Viertsemester (Befragungsergebnisse im FB Bauwirtschaft der BA Mosbach fallen hier<br />

mangels Populationsstärke unter den Tisch). Abgehoben war neben kosten- und<br />

finanzierungsspezifischen Fragen ein Teil der Befragungen auch auf die studentische<br />

Einschätzung von Projektmanagement im technischen Studium. PM in (staatl.) BA-<br />

Studiengängen gestalten sich dabei etwas divergierend als in nichtdualen technischen FH-<br />

Studiengängen. Die mehr schulischen BA-Lehrveranstaltungen, durch Methodenwechsel<br />

aufgelockert, werden begrüßt.<br />

Die projektintegrierten PM-Veranstaltungen in den o.g. Fachgebieten an der FH <strong>Darmstadt</strong>,<br />

jetzt <strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong> (h-da) leisten Hilfestellung im Mikrokosmos der studentischen<br />

Projektbearbeitung und zugleich Reflexionen in den Makrokosmos späterer Berufspraxis in den<br />

Wirschaftsunternehmungen. Das Interesse an der praktischen Anwendung von PM-<br />

Arbeitstechniken („AT“) entwickelte und entwickelt sich zunehmend. Das Duale System<br />

dagegen bietet Projektmitarbeit in den jeweiligen Ausbildungsbetrieben.<br />

Aus den PM-Veranstaltungen resultierende Befragungen von Studenten zu grundlegenden Bwl-<br />

Inhalten im Ingenieurstudium waren Konsequenz der pädagogischen Situation.<br />

Ingenieurstudenten wollen praktische Projekte bearbeiten. Projektmanagement unter Anwendung<br />

von Arbeitstechniken ist zunächst zweitrangig. Mit Dauer und Problempotenzierung der<br />

studentischen Projektbearbeitung entstand und entsteht aber zunehmend Akzeptanz der AT-<br />

Anwendungen. Auf einige Arbeitstechniken („At‘s“) wird im Anhang des Berichtes verwiesen.<br />

- 7 -


- 7 -<br />

Es zeigt sich, daß Ingenieurstudenten anwendungsorientiertes Projektmanagement als geradezu<br />

notwendig einschätzen, solange es nicht im sozialwissenschaftlichen Ansatz stecken bleibt,<br />

sondern auch betriebswirtschaftliche (Kostenaspekt) und vertragsrechtliche (Werkvertrag,<br />

Kaufvertrag sogar Rechtsformen von Unternehmungen), wie auch zeitökonomische<br />

Problemebenen berücksichtigt. Hier sind die Meinungen von BA- und FH-Studierenden nahezu<br />

gleich.<br />

-<br />

Das Interesse der BA-Studenten an betriebswirtschaftlichen Inhalten im Ingenieurstudium ist<br />

hier gleichermaßen vorhanden. Investitionsfragen treten zwar (noch) etwas in den Hintergrund,<br />

dafür stößt Kostenrechnung und Produktkalkulation auf stärkeres Interesse. Die FH-Studenten,<br />

noch nicht im sicheren Boot des Unternehmens sehen Finanzierung aber auch Rechtsfragen<br />

(Mängelhaftung und Rechtsformen) als Grundproblematik gerade bei Existenzgründung aus<br />

einem eigenen Projekt heraus.<br />

Die Hochschulsysteme manifestieren sich in den Inhalten. So hat Technisches<br />

Projektmanagement in den Schwerpunkten divergierende Inhalte, die ökonomischen<br />

Stoffgebiete (Projekt- und Prototypen-Kostenrechnung z.B.) in den Ingenieurstudiengängen<br />

haben in der Tendenz insgesamt aber ähnliche Ausprägungen wenn auch bei Berufsakademien<br />

mit noch mehr betriebswirtschaftlicher Gestaltung. Professionelles Projektmanagement an der<br />

FH bietet aber die Chance der Entdeckung stoffichen Neulands. Betriebliche Bezüge werden<br />

erwartet.<br />

Kapitel 4:<br />

Betriebswirtschaftliche Ausrichtung des Ingenieurstudiums?<br />

Ob die Verantwortlichen in der Gestaltung der Ingenieurstudiengänge dies so sehen oder nicht<br />

wird die Praxis unbeeindruckt lassen. Sozialwissenschaftliche Inhalte hier belächelt und dort<br />

beäugt sind bekanntlich längst Fakt. Darüber hinausgehende betriebsorganisatorische<br />

Fragestellungen werden auch nichts mehr Neues sein. Ökonomische Probleme werden gerne<br />

noch eher auf volkswirtschaftlicher Ebene erörtert. Betriebswirtschaftliche Problemstellungen<br />

zwingen sich seit Jahren geradezu auf – und dies unwiderruflich an der Nahtstelle zu<br />

makroökonomischen Alltäglichkeiten im globalen Zeitalter.<br />

Die mikroökonomischen Themen aus den Lehrbüchern werden zu aktualisieren sein – orientiert<br />

an makroökonomischen Zwängen. Wie die Handelsgeschäfte galoppieren, die Finanzmärkte<br />

flukturieren, die Weltmarktpreise schwanken, die Beschaffungsmärkte wanken, die<br />

Absatzmärkte unberechenbarer werden, die Produktion JIT-orientierter agiert, die Entwicklung<br />

marketingabhängiger manövriert und die Finanzabteilungen Kostenauflagen machen – in dem<br />

Maße werden Ingenieure betriebswirtschaftlicher mitdenken müssen .... und nicht nur die im<br />

Engineeringbereich!<br />

- 8 -


- 8 -<br />

Gefragt ist also nicht der toleranzwahrende Wille zur Integration betriebswirtschaftlichen<br />

Wissens in das Ingenieurstudium, sondern die wissentliche Akzeptanz betriebswirtschaftlicher<br />

Situationen (ökonomische Bedingungen) als hochschuldidaktische Schwerpunkte, weg von<br />

hilfswissenschaftlichen Beiwerkverständnisses im technischen Studium. Insoweit schadet es<br />

auch der Betriebswirtschaftslehre nicht, technische Bedingungen und Abhängigkeiten in ihre<br />

Kostenplanungen aufzunehmen.<br />

Die hochschuldidaktisch Entwicklung der Lehre hat insoweit Konsequenzen einzulösen. Die teils<br />

theoretischen und vielfach auch abstrakten Lehrbuchvorgaben sind mehr mit exemplarischen<br />

Steilvorgaben zu durchmengen. Zumindest (vgl. Warnecke./Bullinger u.a. „Kostenrechnungen<br />

für Ingenieure“, oder W. Jorasz / „Kosten und Leistungsrechnung“ wie auch P. Hobbs:<br />

„Professionelles Projektmanagement“) sind für das technische Studium mehr berufspraktische<br />

Vorgaben zu leisten (z.B. durch Projektgestaltung, Thematisierung sozialen und ökonomischen<br />

Managements, Prototypkalkulation, Produktkosten und personelle, wirtschaftliche,<br />

zeitökonomische wie vertragsrechtliche Risikenabschätzung, inner- und außerbetriebliche<br />

Logistikvorgaben und schließlich auch marketingspezifische Prozesse des<br />

Zielkostenmanagements u.a.m.).<br />

Kapitel 5:<br />

Berufsakademie und Fachhochschule Befragung von<br />

Ingenieurstudenten/innen.<br />

Befragt wurden im Jahr 2006 70 Studenten/innen der Staatlichen Berufsakademie Baden-<br />

Württemberg (BA Mosbach) und 90 Studenten/innen der Fachhochschule <strong>Darmstadt</strong> (jetzt<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong>) – jeweils Viertsemesterstudenten/innen. Anlaß war die Frage der<br />

Studierenden nach der Zielperspektive von Bwl-Stoff in ihren Ingenieurstudiengängen.<br />

Dabei war es völlig unerheblich, ob z.B. die BA-Studenten via Duales System bereits mit der<br />

Betriebspraxis konfrontiert wurden oder – wie die FH-Studenten – per Volontariat oder<br />

praktische Projektbearbeitung das Eingebettetsein von Ingenieurpraxis in die<br />

Unternehmensrealität kennenlernen. Durchgeführt wurden diese Befragungen in Lehr- und<br />

Vorlesungsveranstaltungen des Autors (<strong>Frymark</strong>).<br />

Folgende Fragen wurden gestellt:<br />

Bwl-Kenntnisse müssen zunehmend Inhalt ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge sein. 2.<br />

Entwicklung von Kostenbewußtsein gehört zum Ingenieurstudium. 3. Im technischen<br />

Vertrieb (Verkauf) sind Kenntnisse zur Produkt- bzw. Projektkalkulation von Vorteil. 4. In<br />

der Projektentwicklung sind Kenntnisse über Arbeitstechniken des Projektmanagements von<br />

Vorteil. 5. Kenntnisse zur Investition und Finanzierung eines Projekts bzw. Produkts sind in<br />

das Ingenieurstudium einzubringen. 6. Es müssen auch Kenntnisse zur Kreditbeschaffung<br />

gelehrt werden: 7. Ich will Kreditprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau kennenlernen.<br />

8. Ich will Investitionskosten berechnen können. 9. Das Kennenlernen von Methoden der<br />

Kostenrechnung von Produkten ist nicht nur sinnvoll, sondern zwingend. 10. Risikoanalysen zu<br />

Projekten nicht nur projektförderlich, sondern (mängel-) haftungskonkludent.<br />

- 9 -


-9-<br />

Bwl-Kenntnisse müssen (Frage 1) nach 89 Prozent der BA-Studenten Inhalt des<br />

Ingenieurstudiums sein. Dies meinen immerhin noch 64 Prozent der FH-Studenten. 20 Prozent<br />

haben dazu keine Meinung und 16 Prozent sagen „nein“. Nur 6 Prozent der BA-Studenten haben<br />

hier gleichsam keine Meinung und 13 Prozent verneinen die BWL-Inhalte.<br />

Kommentar: BA-Studenten haben zunächst noch ein stärkeres Interesse an der Integration von<br />

BWL-Stoffgebieten im Technischen Studium. Dies heißt wohl nicht, dass FH-Studenten hier<br />

weniger Interesse aufwiesen. Es ist unüberschaubar, wie sich BA-Studenten im Betrieb bereits<br />

orientieren und FH-Studenten eher zeitversetzt mit dem Makrokosmos des wirtschaftlichen<br />

Betriebs konfrontiert werden.<br />

Kaum unterschiedlich sind die Aussagen hinsichtlich der nötigen Entwicklung von<br />

Kostenbewußtsein (Frage 2 ) im Ingenieurstudium. Kostenbewußtsein bejahen 93 Prozent der<br />

BA-Studenten und 87 Prozent der FH-Studenten.<br />

Kommentar: VDI, BDI und IHK fordern den kostenbewußten Ingenieur. Ob Kostenbewußtsein<br />

im Beschafftunsmarkt des Globalisierungsprozesses, ob Kostenbewußtsein im<br />

Entwicklungsbereich des Engineering oder ob Kostenbewußtsein in der Projektierung von<br />

Prototypen und folgenden Serienproduktionen – das Bewußtsein von den Kosten dessen was<br />

man macht stößt offensichtlich schon bei jungen Menschen auf Zustimmung und Aktzeptanz.<br />

So sind nach Einschätzung von 90 Prozent der FH-Studenten im technischen Vertrieb<br />

Kenntnisse zur Projekt bzw. Produktkalkulation von Vorteil und dies sehen so auch 93 Prozent<br />

der befragten BA-Studenten. Fünf bis sechs Prozent haben dazu nichts zu sagen.<br />

Kommentar: Technische Entwicklungen und Neuprodukte wollen verkauft werden. So liegt es<br />

bereits im Ansatz von Projekten begründet, über die Marktakzeptanz zu reflektieren, die Frage<br />

nach der „Verkäuflichkeit“ zu stellen, Absatzrisiken richtig einzuschätzen – und dies nicht nur<br />

den Kaufleuten zu überlassen.<br />

Grundsätzlich ist festzustellen, daß in der Tendenz die Aussagen beider (BA/FH) Befragungen<br />

ähnlich bzw. nahezu gleich ausfallen. Auffallend aber ist, wenn (Frage 5 ) BA-Studenten zu 84<br />

Prozent sich mehr für Investitionen und Finanzierung von Produkten bzw. Projekten<br />

interessieren und dies nur 58 Prozent der FH-Studenten. Rund 42 Prozent der FH-Studenten<br />

sagen hierzu „nein“. Kenntnisse zur Kreditbeschaffung (Frage 6) sind insoweit für 90 Prozent<br />

der FH-Studenten nicht wichtig und bei den BA-Studenten immerhin noch 66 Prozent.<br />

Kreditprogramme de KfW sind daher auch für 85 Prozent der FH-Studenten von Desinteresse<br />

und ganze 77 Prozent der BA-Studenten vertreten die gleiche Meinung.<br />

Kommentar: Das Duale System scheint in gleichem Maße wie das Nicht-duale System den<br />

Blick auf die Kapitalbeschaffung des Unternehmens für technische Projekte und<br />

Produktentwicklungen nicht ausreichend genug zu schärfen. Dabei wird deutlich, dass BA-<br />

Studenten – im Betrieb größtenteils bereits sicher verankert – eher monetäres<br />

Beschafftungsbewußtsein entwickeln als sich noch extern befindliche FH-Studenten. Es mag<br />

aber auch zutreffen, wenn junge Studenten ganz allgemein noch wenig<br />

Finanzierungsüberlegungen aus Gründen der Unbetroffenheit anstellen.<br />

-10 -


- 10 -<br />

Investitionskosten berechnen können wollen immerhin 57 Prozent der FH-Studenten, 17 Prozent<br />

verneinen dies und 26 Prozent stellen die Frage „wozu ?“ Die befragten BA-Studenten haben zu<br />

81 Prozent ein Interesse an der Berechnung von Investitionskosten, 6 Prozent sagen verneinen<br />

dies und 13 Prozent sehen hierin keinen Sinn.<br />

Kommentar: Der Techniker wird im Betrieb die Investitionskosten (für Produktionsmittel)<br />

nicht übersehen können, hat er doch ein Interesse an der Weiterbetreibung seines Projektes. Er<br />

wird hierfür gute Argumente finden müssen, Belege die die Notwendigkeit von Investitionen in<br />

die Projekt- und Produktionstechnik dokumentieren.<br />

Anderseits wird der Ingenieur auch die Stückkostenberechnung von Einzel- oder aus<br />

Serienfertigungen nicht einzig der Finanzabteilung oder der Produktionsplanung überlassen<br />

wollen, wenn es um Argumente für die Weiterführung oder Neueinführung bestimmter Produkte<br />

geht. Er wird die Kostenträgerrechnung zumindest nachvollziehen und die sein Produkt<br />

belastenden Gemeinkostenzuschläge aus dem Betriegsabrechnungsbogen verstehen wollen.<br />

So meinen 96 Prozent der BA-Studenten, das Kennenlernen von Methoden der Kostenrechnung<br />

ist sinnvoll gegenüber 65 Prozent der FH-Studenten. Gar 19 Prozent der FH-Studenten äußern<br />

„ist mir egal“ und 13 Prozent sagen „nein“.<br />

Schließlich finden 82 Prozent der FH-und 87 Prozent der BA-Studenten Risikoanalysen zu<br />

Projekten „ sind projektförderlich“. Fünf Prozent der FH-Studierenden sagen „nein“, der Rest<br />

beider Studentenkategorien meint „ ist mir egal“.<br />

Fazit:<br />

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass zumindest eine Grundtendenz des Interesses an<br />

betrieblichen Kenntnissen besteht. Nicht nur oberflächliche Grundlagenvermittlung wird<br />

erwartet, sondern auch tiefergehende Stoffpassagen, die wenigstens im Ansatz der Unterweisung<br />

bedürfen. Das Studienfach Bwl leistet unabhängig davon das seine: „Die Vorlesung ist ... für<br />

die spätere Berufspraxis sehr nützlich“ (Evaluierung H-DA, 2/2008). Die Dozentenleistung<br />

als gut bis sehr gut benotet (Evaluierg. BA-Mos., 2009+H-DA,2008 ebd.) trägt wohl dazu bei.<br />

Der erfreulich große BWL-Stoffanteil (Kosten / Kalkulation / Investition / Finanzierung u.a.) im<br />

technischen BA-Studium (z.B. Engineering und Wirtschaftsingenieurstudium an der BA<br />

Mosbach) und auch die ausgeprägten und projektbegleitenden Veranstaltungen zum technischen<br />

Projektmanagement an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong> (ehem. FH), zusätzlich die dortigen<br />

Kostenübungen, entsprechen den studentischen Befragungsergebnissen weitestgehend. FH und<br />

BA haben hier zwar divergierende Schwerpunkte, bieten jedoch BWL-Stoffanteile, die es<br />

zumindest zu stabilisieren gilt.<br />

Kapitel 6: Teamarbeit und Kooperation im Betrieb – Meinungen<br />

junger Berufstätiger<br />

Es ist nicht sonderlich erwähnenswert, dass neben Kostenbewußtsein und Befähigung zur<br />

Anwendung von Arbeitstechniken im Projektmanagement (Vgl. Forschungsberichte des Autors<br />

aus SUK-Berichten aus der Forschung 5 (2004) und vor allem aus SUK-Berichten 7 (2006)<br />

u.a.) die Qualifizierung zu Teamarbeit und Kooperation am Arbeitsplatz eine besondere<br />

Voraussetzung effektiver Ingenieurleistung ist. Der Ingenieur im stillen Kämmerlein ist nur noch<br />

bedingt gefragt. Eine ausgewählte Kommentare belegen dies (aus Staufenbiel, Berufsberater<br />

Technik, 2006/07):<br />

- 11 -


-- 11 -<br />

1.) Entwicklungsingenieur von Rhode & Schwarz GmbH & Co. KG:<br />

„Der Ingenieur, der im stillen Kämmerlein allein vor sich hin entwickelt, ist Vergangenheit.<br />

Viele unserer Aufgaben werden im Team gelöst, denn zu den internen Grundsätzen gehört,<br />

dass die Teamergebnisse besser sind als die Summe von Einzelergebnisse, wenn die Kreativität<br />

aller entfaltet wird"“<br />

2. Dr. Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automubilindustrie:<br />

„Für den gelungenen Karrierestart spielen neben der fachlichen Expertise weitere Faktoren eine<br />

wichtige Rolle: Teamgeist und Flexibilität, vernetztes und interdisziplinäres Denken“.<br />

3. Konstruktionsingenieur von Stihl AG 6 Co. KG:<br />

„Daher rate ich Berufseinsteigern sich frühzeitig in Soft Skills wie Teamfähigkeit und<br />

Präsentationstechniken zu schulen“.<br />

4.Global-Managerin bei ALSTROM Switzerland:<br />

„Was macht diese Person aus? Besonders sind es die Verhaltensweisen eines Menschen und die<br />

Interaktion mit seinem Umfeld. Diese Eigenschaften werden durch Persönlichkeit und<br />

Erfahrungen gebildet.“<br />

5.Chief Technology Officer bei Brunel GmbH<br />

„Kooperation wirkt sich positiv auf die fachübergreifende Zusammenarbeit der Mitarbeiter aus.“<br />

6. Chemieingenieurin bei Unilever Deutschland:<br />

„Vor allem (durch) die Zusammenarbeit mit der Marketingabteilung (.....) (hat man d.V.) eine<br />

ganz andere Sichtweise auf das Produkt ....... und lernt, worauf der Konsument wirklich achtet.“<br />

7. Bildungspolitische Referentin beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenhersteller:<br />

„Neue Lehr- und Arbeitsformen, wie z.B. Projekte, bieten die Möglichkeit, verschiedenen<br />

Wissens – und Fähigkeitsbereiche parallel zu entwickeln“.<br />

Kapitel 7:<br />

Befragung berufstätiger Informatikstudenten (CNAM-Paris-DA)<br />

Eine Befragung (im WS 2007/08 von 15 Weiterbildungsstudenten des CNAM-Studienganges<br />

(französisches Diplom) am Fachbereich Informatik der <strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong> (in Kooperation<br />

mit dem „Conservatoire National des Arts et Metiers“, Paris) zeigt Chancen und<br />

betriebsklimatische Hindernisse zu diesbezüglicher Realisierung (Arbeitsformen) im<br />

Unternehmen. (Verwendung RKW-Schulung).<br />

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- 12 -<br />

Die Befragung wurde im WS 2207/08 unter Leitung des Autors (<strong>Frymark</strong>) in seiner<br />

Lehrveranstaltung „Soziales und ökonomisches Management“ durchgeführt. Die Befragten<br />

waren überwiegend Mitarbeiter aus Banken, Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern:<br />

-<br />

1.)<br />

Ein Drittel der befragten (bereits berufstätigen) Weiterbildungsstudenten meint, dass sie in ihrem<br />

Unternehmen die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung haben und zwei Drittel nicht.<br />

2.)<br />

40 Prozent meinen, Mitarbeiter der unteren Ebene hätten eine geringe Verantwortung den<br />

Unternehmenszielen gegenüber 60 Prozent sind gegenteilige Meinung.<br />

3)<br />

60 Prozent sehen keine partizipative Willensbildung und 40 Prozent bestätigen diese<br />

Willenbildungsmöglichkeit.<br />

4.)<br />

Jeweils 50 Prozent sehen eine geringe und anderseits umfangreiche Kommunikation von oben<br />

nach unten und unten nach oben.<br />

5.)<br />

Prozent bestätigen, dass Entscheidungen auf wesentlich höheren Stellen getroffen werden und<br />

35 Prozent bestätigen dies nicht – im Gegenteil.<br />

6.)<br />

70 Prozent diagnostizieren eine große psychologische Nähe der Vorgesetzten und 30 Prozent<br />

registrieren eher eine große Distanz.<br />

7.)<br />

86 Prozent der Befragten erfahren eine sehr umfangreiche Kooperation im gesamten<br />

Unternehmen und 14 Prozent verneinen dies, sehen keinen Teamgeist und kein gutes<br />

Organisationsklima.<br />

8.)<br />

67 Prozent meinen, die formale Organisation könne großen Einfluß auf die Aktivitäten in den<br />

Abteilungen haben. 33 Prozent sehen dies nicht so und meinen eher die informelle Information<br />

könne hier noch Einfluß ausüben.<br />

9.)<br />

53 Prozent sehen in den Beurteilungsdaten eher Kontrolldaten, die sie ablehnen und 47 Prozent<br />

erkennen in diesen Datenmethoden vielmehr ein Korrekturpotential für ihre Leistungsverhalten.<br />

10.)<br />

Auch 53 Prozent der Berufstätigen bemerken die Ausübung der Kontrollfunktion hauptsätzlich<br />

auf oberster Ebene und 47 Prozent sehen diese verteilt im gesamten Unternehmen.<br />

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- 13 -<br />

Kapitel 8: Befragung von Industrie- u. Kommunikationsdesignern<br />

Das Designerstudium endet mit Diplom- bzw. Bachelorexamen. Der Designerabsolvent geht<br />

i.d.R. entweder in das Industriedesign oder in das Kommunikationsdesign, als Festangestellter<br />

oder als Selbständiger, als Gewerbetreibender oder Freiberufler, als befristet oder unbefristet<br />

angestellter Projektmitarbeiter, tätig in einer Fremdfirma oder in einer eigenen Agentur bzw.<br />

eigenen Firma mit verschiedensten Rechtsformen mit buchhalterischen wie steuerlichen<br />

Konsequenzen.<br />

Diese arbeitsspezifischen Sonderformen mit ihren jeweils eigenen betrieblichen<br />

Rahmenbedingungen „sorgen“ für soziale, kaufmännische und betriebs-verwaltungs-spezifische<br />

Umstände, die den HS-Absolventen mit Aufgaben, Problemen und Zwängen konfrontieren, die<br />

dem Prinzip nach nicht zu den ureigenen Themen seines Studiums gehören, aber längst als<br />

Gegenstand der Ausbildung erörtert werden (BDI, IHK, Innungen).<br />

Frage nur, ob Lehrbuchwissen, für Betriebswirte geschaffen, geeignet ist, oder ob andere<br />

praxisnähere Inhalte einer Technischen BWL vermittelt werden müssen. Die beruflichen<br />

Überlebenschancen unter Konkurrenzbedingungen des Mitbewerbermarktes einerseits und die<br />

unternehmerische Selbstmanagementkompetenz sind angesprochen.<br />

Inhalte einer demgemäßen Lehrveranstaltung waren auch im WS 2009/2010 Didaktik einer<br />

Lehrveranstaltung im FB Gestaltung auf der Darmstädter Matthildenhöhe. Studentische<br />

Einschätzungen sind hier wiedergegeben. Sie finden überwältigende Zustimmung:<br />

Ergebnisse: Die übungshalber vorgenommene Erstellung eines Businessplanes (z.B. zur Bankenvorlage<br />

bei Kreditantragstellung) ist nach 100 Prozent der Befragten sinnvoll. Die Erstellung eines<br />

Werbeplanes ist für 67 Prozent lehrreich, für 3 Studies nicht. Das Kennenlernen eines<br />

Investitionsplanes für eine Existenzgründung schätzen wiederum 100 Prozent für sinnvoll . Alle<br />

Befragten sehen die Notwendigkeit, eine Investitionsrechnung kennen zu lernen. Erste Hinweise zur<br />

Methode einer Einnahme-/Überschußrechnung (zur Vorlage bei dem Finanzamt) sind auch für 100<br />

Prozent lehrreich.<br />

Die verschiedensten Kreditarten und Sonderformen der Finanzierung (Leasing, Franchising) sind für<br />

83 Prozent der Studierenden von Bedeutung. Für Produkt- und /oder Dienstleistungskalkulation zeigen<br />

auch 83 Prozent Interesse. Die Cashflowrechnung (Liquiditätsrückfluß) zur Existenzgründung<br />

(Bankenvorlage !!) ist für nur für 33 Prozent interessant, für 55,5 Prozent nicht. Noch besteht daran<br />

geringes studentisches Interesse.<br />

89.Prozent der Designerstudenten finden eine solche Veranstaltung für besuchenswert. Demgemäß<br />

empfehlen 94 Prozent der Studenten/innen dem Fachbereich Gestaltung eine solche BWL-Veranstaltung<br />

auch im Bachelorstudium beizubehalten bzw. einzuplanen. 61 Prozent der stud. Besucher würden<br />

ungern „mehr theoretisches Lehrbuchwissen der BWL“ aufnehmen. 33 Prozent meinen das Gegenteil.<br />

Einer hat kein Urteil, 60 Prozent finden, der Dozent ist auf die Studenteninteressen eingegangen, 39<br />

Prozent nicht, wobei unklar bleibt was die subjektiven Interessen tatsächlich sind - abgesehen von den<br />

großen bzw. absoluten Stoffzustimmungen wie hier analysiert. (Ein studentischer Kommentar lautet:<br />

„Sehr praxisnah, sehr gute Praxistipps, sehr gute Erklärungen komplizierter Rechnungen, sympathisches<br />

und nettes Auftreten, ruhige Stimme des Dozenten, sehr gute Tipps für Internet und sonstige Recherchen.<br />

Verständnisvoll gegenüber Austauschstudenten. Das fand ich sehr gut. Es gibt ganz viele Infos.)<br />

Selbst erklären 22 .Prozent der Designerstudenten/innen, daß Sie in die Industrie als Festangestellte<br />

gehen, .auch 22 .Prozent wollen sich eher selbständig machen, .50 Prozent wissen noch nicht was sie<br />

nach dem Examen machen werden. Der Rest will „jobben“ gehen.<br />

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- 14 -<br />

Kapitel 9:<br />

Weitere Konsequenzen für das Studium?<br />

Im Anhang wiedergegeben werden – quasi als Erfahrungswert aus langjähriger Lehrpraxis –<br />

BWL-Veranstaltungsleitfäden, die überwiegend speziell auf das Ingenieurstudium ausgerichtet<br />

sind. Es handelt sich um Ablaufmuster und Hinweise zu Skripten. Diese sind Lehrunterlagen<br />

einer „Technischen Betriebswirtschaftslehre, die Grundlagenwissen an nationalen und<br />

internationalen Problemsituationen in Projektentwicklungen ausrichtet bzw. Ausdruck<br />

praktischer Projektplanung und Projektmanagement sind.<br />

1.)<br />

Kosten / Kalkulation und Leistungsrechnung (Kostenträgerrechnung, Zuschlagskalkulation,<br />

Stückkostenkalkulation/Prototypenkalkulation, Kostenträgerrechnung allgemein.) an BA bzw.<br />

DHBW<br />

Kostenrechnung in Japan (TargetCosting) und USA (DirectCosting), wie auch Sonderformen der<br />

Finanzierung im Außenhandel (Document by Payment) u.a.m.. Zielgruppen: Engineeringstud.<br />

und Wirtschaftsingenieurstud. an DHBW/BA.<br />

2.)<br />

Finanzierung, Investition (Finanzierungsformen, Investitionsrechnung, Sonderformen der<br />

Finanzierung, aktienrechtliche und einkommenssteuerrechtliche Kapitalfreisetzung Kreditarten<br />

und – beschaffung u.a.m.<br />

3.)<br />

Technisches Projektmanagement (allgemeine, besondere und spezielle Arbeitstechniken im<br />

Mikrokosmos der hochschuldidaktischen Projektbearbeitung und im Makrokosmos der<br />

Unternehmenspraxis)in Masterfernstudium ZFH Koblenz.<br />

4.)<br />

Lehrfach „Projektplanung“ im FB Elektrotechnik an H-DA (Plan der Pläne,<br />

Zeitplanung/Netzplan, Kostenplanung, Auftragsplanung, Spezifikationsplan/Pflichtenheft,<br />

Investitionsplan, Matrixorganisationsplan, Finanzplan. Risikoanalyse/-Einplanung etc.).<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Recht.<br />

5.)<br />

Marketing, Businessplan/Werbeplan, Investitionsplanung, Kostenplanung/Finanzplan (h-da)<br />

6.)<br />

Soziales und ökonomisches Management (französisches CNAM-Kontaktstudium)<br />

Ende der Auswertung. Siehe jetzt Anhang mit praktizierten Didaktikmodellen u.a.<br />

- 15 -


- 15 -<br />

Schlußbemerkung:<br />

Dieser Bericht ist Abschluß einer langjährigen Arbeit mit Studenten/innen<br />

verschiedenster Fachrichtungen diverser <strong>Hochschule</strong>n. Ein weiterer Bericht zu der<br />

genannten Thematik wird nicht folgen. Mir lag daran, einer didaktischmethodisch<br />

engagierten Hochschulaktivität eine gewisse Öffentlichkeit zu<br />

verleihen, die den jungen Menschen dient und nicht irgendwelch sonstigen<br />

Absichten. Der Gebrauchswert steht im Vordergrund, nicht der Publikationswert.<br />

Der junge Student steht nach dem Examen stets vor der Frage der Wahl oder der<br />

Qual, in diesen kriselnden Zeit selten vor der Qual der Wahl. Ein<br />

berufspraxisnahes Studium liegt in seinem Interesse. Ob Bachelorstudiengänge<br />

hier Besserungen zeitigen werden wird die Zukunft erweisen. Aufgesetzte<br />

Masterstudiengänge werden berufliche Eingangschancen erhöhen, sind aber<br />

nicht unbedingt Garant von mehr Praxisnähe.<br />

Ein Studiengang mit interdisziplinären Stoffsegmenten ist keine neue Erkenntnis,<br />

doch aber auch auszurichten an betrieblichen und unternehmerischen<br />

Bedingungen, mit denen die meisten Berufstätigen eines Tages konfrontiert sein<br />

werden.<br />

Ob Naturwissenschaftler oder Sozialwissenschaftler, ob Ingenieur oder<br />

Geisteswissenschaftler, selbst Volkswirte werden an betriebswirtschaftlichem<br />

Wissen nicht vorbeikommen. Sie alle werden mit betrieblichen<br />

Rahmenbedingungen, die einen mit jenen von Projekten, die anderen mit jenen von<br />

Unternehmensgründungen o.ä. konfrontiert.<br />

Der eine ist im Unternehmen, der andere wird Unternehmer. Darauf vorzubereiten<br />

ist Absicht einer „Technischen Betriebswirtschaftlehre“, die die grundlegenden<br />

betriebsrelevanten Themenaspekte aufgreift, thematisiert und vermittelt.<br />

Eine solche Betriebswirtschaftlehre umfasst dann auch kreditspezifische wie<br />

investitionsspezifische Themenaspekte der Finanzierung und auch rechtliche<br />

Aspekte der Unternehmens-Rechtsformen, deren Wahl und<br />

Buchhaltungsverpflichtungen.<br />

Es folgen zunächst noch eine Zusammenfassung und Einschätzung der Ergebnisse<br />

und beleghalber auszugsweise Materialien zu Abläufen von Lehrveranstaltungen<br />

wie Inhalten von Studienbuch, Lexikon und sonstigen Literaturteilen des Autors.<br />

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