Frymark - Hochschule Darmstadt
Frymark - Hochschule Darmstadt
Frymark - Hochschule Darmstadt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 8 -<br />
Gefragt ist also nicht der toleranzwahrende Wille zur Integration betriebswirtschaftlichen<br />
Wissens in das Ingenieurstudium, sondern die wissentliche Akzeptanz betriebswirtschaftlicher<br />
Situationen (ökonomische Bedingungen) als hochschuldidaktische Schwerpunkte, weg von<br />
hilfswissenschaftlichen Beiwerkverständnisses im technischen Studium. Insoweit schadet es<br />
auch der Betriebswirtschaftslehre nicht, technische Bedingungen und Abhängigkeiten in ihre<br />
Kostenplanungen aufzunehmen.<br />
Die hochschuldidaktisch Entwicklung der Lehre hat insoweit Konsequenzen einzulösen. Die teils<br />
theoretischen und vielfach auch abstrakten Lehrbuchvorgaben sind mehr mit exemplarischen<br />
Steilvorgaben zu durchmengen. Zumindest (vgl. Warnecke./Bullinger u.a. „Kostenrechnungen<br />
für Ingenieure“, oder W. Jorasz / „Kosten und Leistungsrechnung“ wie auch P. Hobbs:<br />
„Professionelles Projektmanagement“) sind für das technische Studium mehr berufspraktische<br />
Vorgaben zu leisten (z.B. durch Projektgestaltung, Thematisierung sozialen und ökonomischen<br />
Managements, Prototypkalkulation, Produktkosten und personelle, wirtschaftliche,<br />
zeitökonomische wie vertragsrechtliche Risikenabschätzung, inner- und außerbetriebliche<br />
Logistikvorgaben und schließlich auch marketingspezifische Prozesse des<br />
Zielkostenmanagements u.a.m.).<br />
Kapitel 5:<br />
Berufsakademie und Fachhochschule Befragung von<br />
Ingenieurstudenten/innen.<br />
Befragt wurden im Jahr 2006 70 Studenten/innen der Staatlichen Berufsakademie Baden-<br />
Württemberg (BA Mosbach) und 90 Studenten/innen der Fachhochschule <strong>Darmstadt</strong> (jetzt<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Darmstadt</strong>) – jeweils Viertsemesterstudenten/innen. Anlaß war die Frage der<br />
Studierenden nach der Zielperspektive von Bwl-Stoff in ihren Ingenieurstudiengängen.<br />
Dabei war es völlig unerheblich, ob z.B. die BA-Studenten via Duales System bereits mit der<br />
Betriebspraxis konfrontiert wurden oder – wie die FH-Studenten – per Volontariat oder<br />
praktische Projektbearbeitung das Eingebettetsein von Ingenieurpraxis in die<br />
Unternehmensrealität kennenlernen. Durchgeführt wurden diese Befragungen in Lehr- und<br />
Vorlesungsveranstaltungen des Autors (<strong>Frymark</strong>).<br />
Folgende Fragen wurden gestellt:<br />
Bwl-Kenntnisse müssen zunehmend Inhalt ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge sein. 2.<br />
Entwicklung von Kostenbewußtsein gehört zum Ingenieurstudium. 3. Im technischen<br />
Vertrieb (Verkauf) sind Kenntnisse zur Produkt- bzw. Projektkalkulation von Vorteil. 4. In<br />
der Projektentwicklung sind Kenntnisse über Arbeitstechniken des Projektmanagements von<br />
Vorteil. 5. Kenntnisse zur Investition und Finanzierung eines Projekts bzw. Produkts sind in<br />
das Ingenieurstudium einzubringen. 6. Es müssen auch Kenntnisse zur Kreditbeschaffung<br />
gelehrt werden: 7. Ich will Kreditprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau kennenlernen.<br />
8. Ich will Investitionskosten berechnen können. 9. Das Kennenlernen von Methoden der<br />
Kostenrechnung von Produkten ist nicht nur sinnvoll, sondern zwingend. 10. Risikoanalysen zu<br />
Projekten nicht nur projektförderlich, sondern (mängel-) haftungskonkludent.<br />
- 9 -