Frymark - Hochschule Darmstadt
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Es zeigt sich, daß Ingenieurstudenten anwendungsorientiertes Projektmanagement als geradezu<br />
notwendig einschätzen, solange es nicht im sozialwissenschaftlichen Ansatz stecken bleibt,<br />
sondern auch betriebswirtschaftliche (Kostenaspekt) und vertragsrechtliche (Werkvertrag,<br />
Kaufvertrag sogar Rechtsformen von Unternehmungen), wie auch zeitökonomische<br />
Problemebenen berücksichtigt. Hier sind die Meinungen von BA- und FH-Studierenden nahezu<br />
gleich.<br />
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Das Interesse der BA-Studenten an betriebswirtschaftlichen Inhalten im Ingenieurstudium ist<br />
hier gleichermaßen vorhanden. Investitionsfragen treten zwar (noch) etwas in den Hintergrund,<br />
dafür stößt Kostenrechnung und Produktkalkulation auf stärkeres Interesse. Die FH-Studenten,<br />
noch nicht im sicheren Boot des Unternehmens sehen Finanzierung aber auch Rechtsfragen<br />
(Mängelhaftung und Rechtsformen) als Grundproblematik gerade bei Existenzgründung aus<br />
einem eigenen Projekt heraus.<br />
Die Hochschulsysteme manifestieren sich in den Inhalten. So hat Technisches<br />
Projektmanagement in den Schwerpunkten divergierende Inhalte, die ökonomischen<br />
Stoffgebiete (Projekt- und Prototypen-Kostenrechnung z.B.) in den Ingenieurstudiengängen<br />
haben in der Tendenz insgesamt aber ähnliche Ausprägungen wenn auch bei Berufsakademien<br />
mit noch mehr betriebswirtschaftlicher Gestaltung. Professionelles Projektmanagement an der<br />
FH bietet aber die Chance der Entdeckung stoffichen Neulands. Betriebliche Bezüge werden<br />
erwartet.<br />
Kapitel 4:<br />
Betriebswirtschaftliche Ausrichtung des Ingenieurstudiums?<br />
Ob die Verantwortlichen in der Gestaltung der Ingenieurstudiengänge dies so sehen oder nicht<br />
wird die Praxis unbeeindruckt lassen. Sozialwissenschaftliche Inhalte hier belächelt und dort<br />
beäugt sind bekanntlich längst Fakt. Darüber hinausgehende betriebsorganisatorische<br />
Fragestellungen werden auch nichts mehr Neues sein. Ökonomische Probleme werden gerne<br />
noch eher auf volkswirtschaftlicher Ebene erörtert. Betriebswirtschaftliche Problemstellungen<br />
zwingen sich seit Jahren geradezu auf – und dies unwiderruflich an der Nahtstelle zu<br />
makroökonomischen Alltäglichkeiten im globalen Zeitalter.<br />
Die mikroökonomischen Themen aus den Lehrbüchern werden zu aktualisieren sein – orientiert<br />
an makroökonomischen Zwängen. Wie die Handelsgeschäfte galoppieren, die Finanzmärkte<br />
flukturieren, die Weltmarktpreise schwanken, die Beschaffungsmärkte wanken, die<br />
Absatzmärkte unberechenbarer werden, die Produktion JIT-orientierter agiert, die Entwicklung<br />
marketingabhängiger manövriert und die Finanzabteilungen Kostenauflagen machen – in dem<br />
Maße werden Ingenieure betriebswirtschaftlicher mitdenken müssen .... und nicht nur die im<br />
Engineeringbereich!<br />
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