die eigene neue Herbst/Winter- kollektion mit Sonderposten
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Das Gesicht einer Stadt prägen<br />
Architekturbüro „Fritzen + Müller-Giebeler“ erhielt Städtebaupreis<br />
Anfang Oktober ist das<br />
hiesige Architekturbüro „Frit-<br />
zen + Müller-Giebeler“ in ei-<br />
ner Feierstunde auf der Zeche<br />
Zollverein <strong>mit</strong> dem deutschen<br />
Städtebaupreis für sein Projekt<br />
Stubengasse und den Umbau<br />
des anliegenden Parkhauses<br />
ausgezeichnet worden. Voran-<br />
gegangen war <strong>die</strong> Bewerbung<br />
des Architekturbüros in Zusam-<br />
menarbeit <strong>mit</strong> der Stadt Mün-<br />
ster und dem Architekturbüro<br />
Deilmann und Kresing, das für<br />
den Bau des Hanse-Karrees<br />
verantwortlich zeichnete. Der<br />
deutsche Städtebaupreis gilt<br />
als einer der renommiertesten<br />
Architekturpreise. Stadtfenster-<br />
Redakteurin Vera Geisler sprach<br />
<strong>mit</strong> Architekt Matthias Fritzen.<br />
Was verstehen Architekten<br />
unter dem Begriff Städtebau?<br />
Matthias Fritzen: Beim Städ-<br />
tebau geht es nicht nur um <strong>die</strong><br />
Architektur eines einzelnen Ge-<br />
bäudes, sondern immer sehr<br />
stark auch um Außenräume,<br />
Wege, Plätze und Sichtbezie-<br />
hungen. Städtebau hat nicht nur<br />
<strong>mit</strong> Gestaltung, sondern gerade<br />
in Innenstädten <strong>mit</strong> Kundenströ-<br />
men, Aufenthaltsräumen und in<br />
den letzten Jahren immer mehr<br />
10 | Das Stadtfenster<br />
<strong>mit</strong> <strong>neue</strong>n Wohnformen zu tun.<br />
Die Wohnnutzung <strong>mit</strong> dem Ho-<br />
tel in der Stubengasse und den<br />
Wohnungen auf dem Parkhaus<br />
und im Hanse-Karree tragen<br />
dazu bei, dass Innenstädte auch<br />
nach Ladenschluss belebt blei-<br />
ben. Durch <strong>die</strong> Umnutzung des<br />
Parkhauses wird Parkraum für<br />
<strong>die</strong> Stadt als Wohn- und Gewer-<br />
befläche <strong>mit</strong> einer Fahrradstati-<br />
on zurückgewonnen.<br />
Welche architektonischen Ei-<br />
genschaften zeichnen das Pro-<br />
jekt Stubengasse aus?<br />
Matthias Fritzen: Das Projekt<br />
Stubengasse besteht aus zwei<br />
eigenständigen Baukörpern.<br />
Charakteristisch geprägt wer-<br />
den beide von tiefen Einschnit-<br />
Ausgezeichnet: Die Architekten Matthias<br />
Fritzen und Anke Müller-Giebeler.<br />
ten. Bei der Farbigkeit und der<br />
Materialität haben wir uns von<br />
dem für Münster typischen roten<br />
Ziegel inspirieren lassen: In der<br />
Fassade, <strong>die</strong> aus massivem Mu-<br />
schelkalk besteht, wirken <strong>die</strong><br />
klaren, roten Ziegellinien wie<br />
ein Hologramm. Bäume finden<br />
sich nicht nur in der Platzgestal-<br />
tung, sondern auch in den ein-<br />
geschnittenen Dachgärten und<br />
auf dem Dach wieder.<br />
Wie verändert ein <strong>neue</strong>s Ge-<br />
bäude eine Stadt wie Münster?<br />
Matthias Fritzen: Früher gab<br />
es in Münster im Prinzip drei<br />
stark frequentierte Einkaufs-<br />
straßen: Die Ludgeristraße, den<br />
Prinzipalmarkt und <strong>die</strong> Salzstra-<br />
ße. Jetzt ist es so, dass sich <strong>die</strong><br />
Laufwege in der Stadt komplett<br />
geändert haben. Die Besucher<br />
laufen nicht mehr einzelne Stra-<br />
ßen hoch und runter, sondern<br />
gehen Rundwege, durch <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
Gassen im Umfeld der großen<br />
Einkaufsstraßen deutlich aufge-<br />
wertet wurden. Wir haben das<br />
ehemalige Parkplatz-Gelände in<br />
der Stubengasse nicht komplett<br />
überbaut, sondern einen <strong>neue</strong>n<br />
Platz geschaffen, der sehr gut<br />
angenommen wird.<br />
Was bedeutet es für Sie, <strong>mit</strong><br />
dem Städtebaupreis ausge-<br />
zeichnet zu werden?<br />
Matthias Fritzen: Das ist für<br />
uns schon eine große Ehre. Wir<br />
haben seit sieben Jahren <strong>mit</strong><br />
dem Projekt Stubengasse zu<br />
tun. In unserem Büro arbeiten<br />
insgesamt 15 Mitarbeiter, von<br />
denen in der Spitze bis zu elf<br />
am Projekt Stubengasse und am<br />
Umbau des Parkhauses beteiligt<br />
waren. Dafür <strong>mit</strong> einem Preis<br />
ausgezeichnet zu werden, ist<br />
eine schöne Anerkennung. (vg)