Wasserspiegel 1/11 - SVGW
Wasserspiegel 1/11 - SVGW
Wasserspiegel 1/11 - SVGW
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Aktuell<br />
1 Personenregister bringt Vorteile<br />
wasserspiegel<br />
Im Profil<br />
3 Heinrich Koller, Leiter Installationskontrolle<br />
bei Energie Wasser Bern<br />
Die blaue Seite<br />
6 Trinkwasser für Spitalpatienten<br />
Eine Publikation des <strong>SVGW</strong><br />
SBV-Nachrichten<br />
7 Ansprache des Präsidenten<br />
01 20<strong>11</strong><br />
Editorial<br />
Aufs Berufsregister hinweisen<br />
Freitag – das Wochenende rückt<br />
näher. Ich mache mich daran, liegengebliebene<br />
Arbeiten abzuschliessen.<br />
Das tun andere anscheinend auch<br />
und decken mich mit E-Mail-Anfragen<br />
zu. «Was müssen wir machen»,<br />
fragt ein deutsches Unternehmen,<br />
«damit unsere polnischen Meister in<br />
der Schweiz Haus installationen ausführen<br />
dürfen?»<br />
Ein Sanitärinstallateur klagt: «Ich<br />
habe eine Installationsbewilligung<br />
für die Gemeinde A und möchte in<br />
der Gemeinde B auch Installationsarbeiten<br />
ausführen; die dortige Bewilligung<br />
kostet mich aber nochmals<br />
200 Franken.» Oder wieder ein anderer:<br />
«Brauche ich zum Reinigen<br />
von Boilern eine Bewilligung?»<br />
Eigentlich ist es ganz einfach: es<br />
liegt in der Hoheit der Gemeinde,<br />
Arbeiten an Haustechnikanlagen für<br />
Erdgas und Trinkwasser zu reglementieren.<br />
Weil wir in der Schweiz<br />
gegen 3000 Gemeinden zählen, ist<br />
die Situation jedoch alles andere als<br />
einfach.<br />
Um diesen Knoten zu lösen, hat der<br />
Schweizerische Verein des Gas- und<br />
Wasserfaches ein Berufsregister<br />
aufgebaut. Die Gemeinden brauchen<br />
nur darauf zu verweisen, dann<br />
wird aus einem Freitag tatsächlich<br />
ein «Freitag».<br />
Dr. A. Kilchmann<br />
Aktuell<br />
Mehr Professionalität und weniger<br />
administrativer Aufwand<br />
Seit Jahresbeginn stützt sich Stadtwerk Winterthur auf das Personenregister<br />
des <strong>SVGW</strong>. Es mache die Installationskontrolle viel effizienter, finden<br />
die Winterthurer. Das zahlt sich beim Neubau des Einkaufszentrums Rosenberg<br />
aus. Daran sind sehr viele Installationsfirmen beteiligt, und es gibt<br />
für die Kontrolleure entsprechend viel zu tun.<br />
Noch ist die Rolltreppe verpackt in<br />
Plastikfolien. Noch staubt es beim<br />
Gehen, hängen Kabel von der Decke,<br />
und anstelle von flanierenden<br />
Kunden schleifen, bohren, hämmern<br />
und sägen Mitarbeiter diverser Baufirmen<br />
auf den drei Stockwerken des<br />
Einkaufszentrums, das an Ostern<br />
neu eröffnet wird. Im zukünftigen<br />
Blumenladen ist es finster; das Licht<br />
ist noch nicht installiert. Doch man<br />
erkennt Holzlatten an den Wänden<br />
und ein Waschbecken aus Chromstahl<br />
an der Rückwand.<br />
Heikle Nachbarschaften<br />
René Zellweger richtet seine Handylampe<br />
auf die Armatur. Ein Plastikbeutel<br />
mit Frischhaltemittel für Blumen<br />
ist über ein Röhrchen direkt mit<br />
der Trinkwasserleitung verbunden.<br />
«Das kann ins Auge gehen», sagt der<br />
Installationskontrolleur von Stadtwerk<br />
Winterthur. Man stelle sich vor,<br />
das Mittel gelänge ins Trinkwasser –<br />
und im Restaurant nebenan würde<br />
damit Kaffee gebraut.<br />
Jedes Geschäft bringt seine<br />
eigenen Installateure mit<br />
Damit so etwas nicht vorkommt, ist<br />
Zellweger hier. Er kontrolliert sämtliche<br />
Wasserleitungen und Sprinklersysteme<br />
des Neubaus. Haben sich<br />
die Sanitärinstallateure an die Pläne<br />
gehalten? Sind an den erforderlichen<br />
Stellen Systemtrenner eingebaut? Ist<br />
der Druck genügend hoch für alle<br />
Verbraucher?<br />
Stadtwerk Winterthur überwacht<br />
ausserdem den Einbau aller ladeneigenen<br />
Installationen. Dies bedeutet
viel Arbeit, da alle Ladenmieter ihre<br />
eigenen Sanitärinstallateure beschäftigen<br />
und Stadtwerk Winterthur die<br />
Bewilligung jedes einzelnen Installateurs<br />
prüfen muss.<br />
Die Installateure sind nur noch im<br />
nationalen Register eingetragen<br />
Darum ist man bei Stadtwerk Winterthur<br />
froh, auf die Personenzertifizierungsliste<br />
des <strong>SVGW</strong> zurückgreifen<br />
zu können. Das Unternehmen<br />
hat sie mit seiner «Verordnung über<br />
die Abgabe von Wasser» per 1. Januar<br />
20<strong>11</strong> eingeführt.<br />
Seither müssen Sanitärinstallationsfirmen<br />
nur noch im gesamtschweizerischen<br />
Branchenregister eingetragen<br />
sein, um in Wintertur tätig sein<br />
zu dürfen.<br />
Das hat laut Andreas Janisch, Abteilungsleiter<br />
Installationskontrolle bei<br />
Stadtwerk Winterthur, vieles vereinfacht.<br />
Wer eine Wasserinstallation<br />
anmeldet, braucht auf dem Antrag<br />
an Stadtwerk Winterthur lediglich<br />
die Zertifizierungsnummer anzugeben:<br />
«Dann wissen wir, dass er die<br />
dafür nötigen beruflichen Voraussetzungen<br />
erfüllt», sagt Janisch.<br />
Entscheide an professionellen<br />
Verband delegieren – ein Vorteil<br />
Weil Stadtwerk Winterthur die Installateure<br />
nicht mehr selbst überprüft,<br />
wird der administrative Aufwand<br />
geringer, und es lassen sich<br />
Zeit und Geld sparen – Faktoren, die<br />
im Bauwesen grosses Gewicht haben.<br />
Das zentrale Personenregister<br />
Im Einkaufszentrum Rosenberg baut man nicht nur eine futuristische Decke ein, sondern<br />
vor allem unzählige Trinkwasserinstallationen. Stadtwerk Winterthur kann sie dank dem<br />
<strong>SVGW</strong>-Personenregister effizienter kontrollieren. <br />
Bild: Julia Guran<br />
biete aber noch weitere Vorteile, findet<br />
Janisch: «Dass ein unabhängiger<br />
Branchenverband anstelle der Stadtbehörde<br />
die Zertifizierung übernimmt,<br />
bedeutet eine Professionalisierung.»<br />
Zuvor hätten die lokalen<br />
Behörden in einem Gebiet Entscheide<br />
fällen beziehungsweise Zulassungen<br />
freigeben müssen, in dem<br />
sie keine spezifischen Fachkenntnisse<br />
besitzen.<br />
Die Entscheidungskompetenz an<br />
eine fachlich versierte Institution delegieren<br />
zu können, habe aber auch<br />
für kleine Gemeinden Vorteile:<br />
«Dank dem Register können die Behörden<br />
sicher sein, dass ihnen die<br />
richtigen Fachleute zur Verfügung<br />
stehen», sagt Janisch.<br />
Die Installationsfirmen kommen<br />
aus der ganzen Ostschweiz<br />
Neben dem künftigen Blumenladen<br />
schleift ein Bauarbeiter im Scheinwerferlicht<br />
den Boden ab. René Zellweger<br />
dreht Staub und Lärm den<br />
Rücken und kehrt zu seinem Geschäftsauto<br />
zurück. Die Tiefgarage<br />
ist gut besetzt; die Installationsfirmen<br />
kommen aus der Umgebung<br />
von Winterthur und der gesamten<br />
Ostschweiz. Spätestens vor der Eröffnung<br />
wird Zellweger zurückkehren<br />
und beispielsweise nachsehen,<br />
ob nirgends gefährliche Armaturen<br />
eingebaut wurden. Damit die Gäste<br />
auch neben dem Blumenladen unbesorgt<br />
Kaffee trinken können.<br />
Julia Guran<br />
2<br />
Revidierte GW1: Bessere Marktchancen, vereinfachte Ausbildung<br />
Als noch die GW1 von 1977 galt, musste jeder Sanitärbetrieb eine Person mit einer Meisterprüfung beschäftigen.<br />
Nur so bekam er die Berechtigung, selbst einfachste Arbeiten auszuführen. Und wollte er ausserhalb seiner<br />
angestammten Gemeinde arbeiten, musste er sich dort kostenpflichtig registrieren lassen. Mit diesen Anforderungen<br />
hatten insbesondere kleine Betriebe Mühe, und die Zahl der absolvierten Meisterprüfungen schwand<br />
mit jedem Jahr. 2007 verabschiedete der <strong>SVGW</strong> daher eine überarbeitete Version der GW1. Sie bietet den Versorgungsunternehmen<br />
und den Installateuren entscheidende Vorteile. Die Ausbildung ist schlanker geworden,<br />
denn anstatt die Meisterprüfung abzulegen, bilden sich Lehrabgänger in fachspezifischen Modulen weiter. Wer<br />
die Bedingungen erfüllt, kann sich beim <strong>SVGW</strong> eintragen lassen und erhält die Berechtigung, in jeder Gemeinde<br />
der Schweiz Installationen auszuführen, vorausgesetzt, die Gemeinde anerkennt das Personenregister in ihrem<br />
Reglement. Auch ausländische Firmen dürfen ihre Mitarbeiter eintragen lassen, sofern der <strong>SVGW</strong> deren<br />
Qualifikationen anerkennt. Das Personenregister fördert somit die Qualität der Arbeit und hilft mit, Lohndumping<br />
zu verhindern. Für die Versorgungsunternehmen wird es wesentlich einfacher, festzulegen, welche Firmen<br />
Installationsarbeiten an Haustechnikanlagen ausführen dürfen. Aber auch die Installateure gewinnen, denn sie<br />
können ihren Markt ausdehnen und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.<br />
Kontakt: <strong>SVGW</strong>, Personenzertifizierung, Heinz Hekele, 044 288 33 33 oder h.hekele@svgw.ch
Im Profil<br />
«Eine Meisterprüfung für den<br />
Einbau einer Wanne ist übertrieben»<br />
Das Unternehmen Energie Wasser Bern hat sein Reglement bereits 2007<br />
angepasst, sodass nur noch vom <strong>SVGW</strong> zertifizierte Personen Installationsarbeiten<br />
ausführen dürfen. Heinrich Koller, der die praktische Umsetzung<br />
leitet, verspricht sich davon mehr Transparenz.<br />
3<br />
Energie Wasser Bern ist dabei, die<br />
Personenzertifizierung für<br />
Installateure einzuführen. Warum?<br />
Weil wir von ihren Vorteilen überzeugt<br />
sind. Der administrative Aufwand<br />
wird für uns als Versorger viel<br />
geringer. Wir müssen nicht mehr<br />
jede Firma unter die Lupe nehmen,<br />
bevor wir eine Bewilligung zum Installieren<br />
erteilen, sondern können<br />
bloss im <strong>SVGW</strong>-Register nachsehen.<br />
Heute ist der Zeitdruck auf den Baustellen<br />
sehr gross. Da muss man dem<br />
Installateur rasch eine Ausführungsbewilligung<br />
erteilen können. Auch<br />
für die Firmen ist die Zertifizierung<br />
vorteilhaft. Sie brauchen den fachlichen<br />
Nachweis für ihre Qualifikation<br />
nur einmal zu erbringen.<br />
War die Situation denn zuvor<br />
unbefriedigend?<br />
Wie überall in der Schweiz gibt es<br />
auch bei uns zu wenige Meister. Bis<br />
vor zehn Jahren war das noch anders.<br />
Damals konnten in der Lernwerkstätte<br />
der Stadt Bern jedes Jahr<br />
etwa 15 Sanitärmeister ausgebildet<br />
werden. Seit die Meistertagesschule<br />
nicht mehr besteht, werden in der<br />
Region Bern weniger Meister ausgebildet.<br />
Es war daher an der Zeit, das<br />
System anzupassen.<br />
Was erhoffen Sie sich von der<br />
<strong>SVGW</strong>-Zertifizierung?<br />
Gerade kleinere Firmen melden uns<br />
neue Installationen oft nicht. Die<br />
Dunkelziffer ist wahrscheinlich recht<br />
gross. Wir hoffen, dass sich mit dem<br />
neuen System mehr Firmen zertifizieren<br />
lassen und wir sie so ins System<br />
einbinden können.<br />
Wie hat Energie Wasser Bern die<br />
Personenzertifizierung umgesetzt?<br />
Als der <strong>SVGW</strong> 2007 die Richtlinie<br />
GW1 herausgab, planten wir gerade<br />
eine Revision unserer Verordnung<br />
und haben die Personenzertifizierung<br />
aufgenommen. Wir haben bisher<br />
etwa 80 Anträge von Firmen geprüft,<br />
bevor wir ihre Unterlagen an<br />
den <strong>SVGW</strong> weiterleiten. Bis alles abgeklärt<br />
ist, wird es noch etwas dauern.<br />
Ist die Personenzertifizierung für<br />
den Markt gut oder schlecht?<br />
Eine Marktöffnung ist zeitgemäss.<br />
Vor 1971 war die Lage noch ganz<br />
anders. Ein Meister musste in der<br />
Gemeinde Bern wohnen, wenn er installieren<br />
wollte. Nach 1971 hat man<br />
es auf die Region ausgeweitet. Jetzt<br />
haben wir Installateure, die aus<br />
einem Umkreis von etwa 40 Kilometern<br />
kommen. Auch solche aus<br />
Deutschland dürfen jetzt in der<br />
Schweiz installieren, wenn sie zertifiziert<br />
sind. Das scheint mir richtig. Allein<br />
das Fachliche soll für Wasserversorger<br />
zählen, nicht betriebswirtschaftliche<br />
Überlegungen.<br />
Früher musste man die Meisterprüfung<br />
bestehen, heute nur noch<br />
einige Module dieser Ausbildung.<br />
Schadet das der Qualität der Arbeit<br />
nicht?<br />
Braucht man für den Einbau einer<br />
Badewanne eine Meisterprüfung?<br />
Das ist doch unverhältnismässig.<br />
Viele kleinere Firmen waren auch<br />
gar nicht in der Lage, diesen Anforderungen<br />
zu genügen. Das war nicht<br />
immer gut für die Qualität. Jetzt ist<br />
die Situation besser, denn die Bedingungen<br />
sind erleichtert. Dies ist zeitgemäss<br />
und für das Niveau der Arbeit<br />
vertretbar.<br />
Julia Guran<br />
Heinrich Koller leitet den Bereich Installationskontrolle<br />
Gas und Wasser bei<br />
Energie Wasser Bern. Er bringt 40 Jahre<br />
Berufserfahrung mit, davon 27 Jahre<br />
bei der Energie Wasser Bern. Seine Karriere<br />
begann er als Praktiker im Sanitärbereich,<br />
später bildete er sich zum Sanitärtechniker<br />
weiter. Koller ist es wichtig,<br />
sinnvolle Aufgaben erledigen zu<br />
können. Er lege Wert auf einen fairen<br />
Führungsstil und bemühe sich, alle Mitarbeiter<br />
gleich zu behandeln. Besonders<br />
schätzt er an seiner Arbeit den<br />
Kontakt zu verschiedenen Personen.<br />
Koller ist in Liebefeld zuhause, ist verheiratet<br />
und hat zwei erwachsene Söhne.<br />
Der 56-Jährige ist sportbegeistert<br />
und interessiert sich insbesondere für<br />
Fussball.
Die <strong>SVGW</strong>-Geschäftsstelle informiert<br />
<strong>SVGW</strong> zertifiziert energieeffiziente Versorger<br />
Der <strong>SVGW</strong> an der Suisse Public<br />
Wer seine Pumpen auf ihre Effizienz<br />
testen lässt und optimiert, dem stellt<br />
der <strong>SVGW</strong> das Zertifikat «Energieeffiziente<br />
Wasserversorgung» aus.<br />
Die Aktion wird am 21. März in Bern<br />
lanciert.<br />
Wasserversorgungen sind zwar effiziente<br />
und nachhaltige Versorgungssysteme.<br />
Dennoch gehören sie in<br />
den Gemeinden zu den grössten<br />
Energieverbrauchern. Allein die Pumpen<br />
einer Wasserversorgung verbrauchen<br />
mehr Strom als alle Schulen<br />
der betreffenden Gemeinde.<br />
Bei vielen Pumpen kann noch einiges<br />
an Energie und damit an Kosten<br />
eingespart werden. Das zeigte<br />
eine Forschungsarbeit des Bundesamtes<br />
für Energie.<br />
Nutzbar für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Aktuell lohnt es sich für Wasserversorger<br />
besonders, am subventionierten<br />
Programm «Energieeffiziente<br />
Wasserversorgungen» teilzunehmen.<br />
Es wird mit einer Informationsveranstaltung<br />
am 21. März in Bern lanciert.<br />
Energieoptimierte Förderanlagen<br />
erhalten vom <strong>SVGW</strong> ein Zertifikat<br />
– dies wiederum lässt sich nutzen<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit in der eigenen<br />
Gemeinde.<br />
Mit einem Grobcheck kann jede<br />
Pumpe ohne grossen Aufwand auf<br />
ihre Effizienz untersucht werden.<br />
Der Grobcheck ermittelt, wie viel<br />
Strom und Geld mit der technisch<br />
und wirtschaftlich besten Lösung<br />
eingespart werden können. Dank<br />
der Unterstützung des Bundes kann<br />
der Verein InfraWatt diesen Grobcheck<br />
für die Wasserversorgungen<br />
kostenlos erstellen.<br />
Dank Feincheck noch mehr sparen<br />
Ein anschliessender Feincheck definiert<br />
die Wirtschaftlichkeit der Effizienzmassnahme<br />
und zeigt weitere<br />
Einsparmöglichkeiten im Gesamtsystem<br />
auf. Er schafft damit die nötigen<br />
Entscheidungsgrundlagen, um Energieeffizienzmassnahmen<br />
zu planen<br />
und zu realisieren.<br />
Die Unterlagen und weitere Informationen<br />
können auch direkt über<br />
die Adresse info@infrawatt.ch angefordert<br />
werden. Auf der Website<br />
www.infrawatt.ch kann zudem das<br />
Datenblatt für den Grobcheck heruntergeladen<br />
werden.<br />
Paul Sicher<br />
Der <strong>SVGW</strong> wird dieses Jahr wiederum<br />
an der Suisse Public, der<br />
Schweizer Fachmesse für öffentliche<br />
Betriebe und Verwaltungen,<br />
anwesend sein. Er betreut zusammen<br />
mit dem Schweizerischen<br />
Brunnenmeisterverband (SBV) einen<br />
Stand, an dem Wasserexperten<br />
fachliche Beratung vor Ort anbieten.<br />
Der Stand wird im Messebereich<br />
Pro Acqua stationiert sein.<br />
Zudem führt der <strong>SVGW</strong> am 21. Juni<br />
eine Fachtagung zum Thema Enthärtung<br />
durch (siehe Rubrik Ausbildung<br />
und Veranstaltungen).<br />
Die Suisse Public findet vom 21. bis 24. Juni<br />
20<strong>11</strong> auf dem Bea-Messegelände in Bern<br />
statt. Weitere Informationen auf www.<br />
svgw.ch und www.suissepublic.ch<br />
Empfehlung<br />
Sabotageschutz<br />
Heute stehen wir einer zunehmenden<br />
Anzahl von radikalen und<br />
oftmals professionell organisierten<br />
Gruppierungen gegenüber, die Sabotageakte<br />
aller Art durchführen<br />
können. Dadurch ist auch die potentielle<br />
Gefahr für die Wasserversorgungen<br />
gestiegen. Zwar können sie<br />
sich vor mutwilligen Eingriffen auf<br />
die Versorgungsanlagen nicht hundertprozentig<br />
schützen. Trotzdem<br />
gilt es, das Machbare umzusetzen.<br />
Der <strong>SVGW</strong> hat darum gemeinsam<br />
mit einer Gruppe von Spezialisten<br />
der Schweizer Armee eine Empfehlung<br />
zum Sabotageschutz erarbeitet.<br />
Sie beschreibt, wie Angriffe mit biologischen,<br />
chemischen oder radioaktiven<br />
Substanzen aussehen könnten,<br />
wie man sich davor schützen kann<br />
und wie eine Versorgung das Schlimmste<br />
verhindern kann, falls es dennoch<br />
zu einem Sabotagakt kommt.<br />
Das Dokument richtet sich in erster<br />
Linie an die Verantwortlichen der<br />
Wasserversorgungen und an Ingenieurbüros,<br />
die in der Planung und Beratung<br />
tätig sind.<br />
4<br />
Bei den Pumpen können Wasserversorger oft Energie einsparen. Wer seine Pumpen<br />
überprüft und optimiert, kann sich vom <strong>SVGW</strong> zertifizieren lassen. Bild: <strong>SVGW</strong><br />
Die Empfehlung (Artikelnummer 2085) kann<br />
beim <strong>SVGW</strong> unter der Nummer 044 288 33 33<br />
oder auf www.svgw.ch bestellt werden. Sie<br />
kostet 90 Franken für Mitglieder bzw. 135<br />
Franken für Nichtmitglieder.
Ausbildung und Veranstaltungen<br />
5<br />
April 20<strong>11</strong><br />
5. April 20<strong>11</strong> ¦ Jona<br />
Trinkwasserhygiene in Hausinstallationen<br />
5.–7. April 20<strong>11</strong> ¦ Schwerzenbach (ausgebucht)<br />
Wasserwart 20<strong>11</strong>/2 – 1. Block<br />
5. April 20<strong>11</strong> ¦ Sursee (ausgebucht)<br />
Lehrgang Rohrnetzmonteur – Zusatzausbildung duktile Gussrohre –<br />
Klasse A<br />
6. April 20<strong>11</strong> ¦ Sursee (ausgebucht)<br />
Lehrgang Rohrnetzmonteur – Zusatzausbildung duktile Gussrohre –<br />
Klasse B<br />
<strong>11</strong>. April 20<strong>11</strong> ¦ Lostorf<br />
Berufsprüfung Brunnenmeister 20<strong>11</strong> – 1. Teilprüfung schriftlich<br />
<strong>11</strong>.–15. April 20<strong>11</strong> ¦ Lostorf (ausgebucht)<br />
Lehrgang Brunnenmeister – 4. Unterrichtswoche<br />
<strong>11</strong>.–14. April 20<strong>11</strong> ¦ Schwerzenbach (ausgebucht)<br />
Richtlinienkurs – 4. Kurswoche (Installationskontrolle)<br />
Mai 20<strong>11</strong><br />
2.–6. Mai 20<strong>11</strong> ¦ Zürich (ausgebucht)<br />
Lehrgang Rohrnetzmonteur – 3. Unterrichtswoche<br />
10. Mai 20<strong>11</strong> ¦ Zürich<br />
Wasserversorgung für politische Entscheidungsträger<br />
16.–20. Mai 20<strong>11</strong> ¦ Lostorf (ausgebucht)<br />
Lehrgang Brunnenmeister – 5. Unterrichtswoche<br />
24. Mai 20<strong>11</strong> ¦ Schwerzenbach (ausgebucht)<br />
Wasserwart 20<strong>11</strong>/2 – 3. Block<br />
Juni 20<strong>11</strong><br />
6.–10. Juni 20<strong>11</strong> ¦ Lostorf (ausgebucht)<br />
Lehrgang Brunnenmeister – 6. Unterrichtswoche<br />
6.–10. Juni 20<strong>11</strong> ¦ Zürich (ausgebucht)<br />
Lehrgang Rohrnetzmonteur – 4. Unterrichtswoche<br />
6.–10. Juni 20<strong>11</strong> ¦ Lostorf<br />
Lehrgang Teamleiter – 1. Block<br />
9. Juni 20<strong>11</strong> ¦ Zürich<br />
Finanzierung der Wasserversorgung<br />
21. Juni 20<strong>11</strong> ¦ Bern<br />
Wasserfachtagung «Enthärtung» (parallel zur Suisse Public)<br />
Fachtagung zur Enthärtung<br />
Der <strong>SVGW</strong> führt an der Suisse Public<br />
eine Fachtagung zum Thema Enthärtung<br />
durch. Die Referenten gehen<br />
auf deren ökologische und ökonomische<br />
Aspekte ein und beschäftigen<br />
sich mit der Wirksamkeit von<br />
dezentralen Enthärtungsverfahren.<br />
Wasserversorger aus Frankreich und<br />
Holland berichten von ihren Erfahrungen<br />
mit dem Betrieb zentraler<br />
Enthärtungen.<br />
Die Veranstaltung richtet sich an<br />
Verantwortliche für Bau, Betrieb und<br />
Unterhalt bei Wasserversorgungen,<br />
spricht aber auch Vertreter von Ingenieurbüros<br />
und Unternehmen an.<br />
Fachtagung «Kalk im Trinkwasser – ein Problem?»<br />
am 21. Juni von 9.00 bis 13.30 Uhr im<br />
Stade de Suisse in Bern. Informationen und<br />
Anmeldung auf www.svgw.ch in der Rubrik<br />
«Agenda».<br />
Verkalkungen sind mehr als nur ein<br />
ästhetisches Problem.<br />
Kurse für Rohrverleger<br />
Der <strong>SVGW</strong> bietet 20<strong>11</strong> wieder Kurse<br />
für Rohrverleger an. Die Teilnehmer<br />
erwerben Grundkompetenzen im<br />
Rohrverlegen und lernen, Störungen<br />
zu beheben und das Netz instand zu<br />
halten. Sie eignen sich Kenntnisse<br />
über Sicherheit, Gesundheitsschutz<br />
und Hygiene an und lernen Materialien<br />
und Werkstoffe kennen. Der<br />
fünftägige Kurs richtet sich an Mitarbeitende<br />
von Gas- und Wasserversorgungen,<br />
die neu im Bereich<br />
Rohrnetz tätig sind oder die Ausbildung<br />
zum Rohrnetzmonteur mit eidgenössischem<br />
Fachausweis (noch)<br />
nicht absolviert haben. Kosten für<br />
Mitglieder 1900, für Nichtmitglieder<br />
2200 Franken.<br />
Auskunft zu allen <strong>SVGW</strong>-Veranstaltungen: Tel. 044 288 33 33,<br />
info@svgw.ch oder www.svgw.ch ➝ <strong>SVGW</strong> ➝ Agenda<br />
Kurs 1 16./17. <strong>11</strong>., 30. <strong>11</strong>., 1./2. 12.<br />
Kurs 2 23./24. <strong>11</strong>., 7./8./9. 12.<br />
Anmeldung: www.svgw.ch oder bei Heinz<br />
Hekele, h.hekele@svgw.ch, 044 288 33 33
Die blaue Seite<br />
Patienten trinken Hahnenwasser<br />
Das Hôpital du Jura serviert seinen<br />
Patienten seit dem Herbst Trinkwasser.<br />
Das ist ökologisch, günstig<br />
und hygienisch.<br />
Hahnenwasser für die sensiblen Spitalpatienten<br />
– undenkbar? Nicht<br />
mehr. Spitäler wie Lausanne, Genf,<br />
Zürich oder Basel haben wegen der<br />
ökonomischen und ökologischen<br />
Vorteile Mineralwasser durch Trinkwasser<br />
ersetzt. So konnte sich das<br />
Hôpital du Jura schon auf Erfahrungen<br />
stützen, als es 2010 in manchen<br />
Abteilungen probeweise Dispenser<br />
aufstellte. Seit Herbst 2010<br />
wird das Projekt nun an allen Standorten<br />
des Hôpital du Jura umgesetzt,<br />
in Delémont, Porrentruy und Saignelégier.<br />
Die Trinkwasserspender sind<br />
mit dem Leitungsnetz verbunden. Im<br />
Spender wird das Wasser mit einem<br />
Aktivkohlefilter und UV-Bestrahlung<br />
nochmals gereinigt, bevor es das Pflegepersonal<br />
abfüllt – je nach Wunsch<br />
mit oder ohne Kohlensäure.<br />
Im Hinblick auf die Hygiene steht das<br />
Trinkwasser gut da – besser als Mineralwasser<br />
aus Flaschen, die auf ihrer<br />
Reise im Harass mit Schmutz in Kontakt<br />
kommen können. Das bestätigt<br />
die Untersuchung der Hygieneverantwortlichen<br />
des Spitals, die Deckel,<br />
Gewinde und Inneres der im Spital<br />
verwendeten Trinkwasserflaschen<br />
geprüft und für einwandfrei befunden<br />
hat und sie weiterhin überwacht.<br />
Patienten äussern sich positiv<br />
Die Ökobilanz ist ebenfalls positiv:<br />
«Wir sparen pro Jahr 50 Lastwagenfahrten<br />
à 200 Kilometer ein, wenn<br />
wir statt Mineralwasser aus den Alpen<br />
Wasser aus dem regionalen Netz<br />
anbieten», sagt Noël Schnetz, Hotelleriechef<br />
und Initiant des Projekts.<br />
Ausserdem haben die Patienten stets<br />
frisches, kühles Wasser zur Verfügung<br />
und können trinken, so viel sie<br />
wollen. Das komme gut an, sagt<br />
Schnetz: «Viele Patienten äussern<br />
sich positiv, oder sie haben es gar<br />
nicht bemerkt.»<br />
Auch für das Personal wird einiges<br />
leichter: Die Logistiker müssen keine<br />
Harassen mehr schleppen und haben<br />
mehr Platz, seit die Paletten mit Mineralwasser<br />
verschwunden sind.<br />
Aufwand fürs Flaschenwaschen<br />
In der Pflege hingegen sind die Meinungen<br />
geteilt: Eine Pflegefachfrau<br />
Billiger wird es nicht sofort<br />
Zwar muss man kein Mineralwasser<br />
mehr einkaufen. Billiger wird<br />
es aber erst langfristig. Denn stellt<br />
man auf Trinkwasserspender um,<br />
muss man im ersten Jahr die Kosten<br />
für deren Installation und den<br />
Anschluss ans Trinkwassernetz<br />
einberechnen. Dazu kommen<br />
wiederkehrende Kosten für die<br />
Miete und den Unterhalt.<br />
findet die Trinkwasserflaschen eine<br />
gute Sache, die Dispenser aber aus<br />
ergonomischer Sicht ungünstig, da<br />
sie zu weit unten platziert seien. In<br />
anderen Abteilungen stört man sich<br />
am grösseren Arbeitsaufwand, weil<br />
die Flaschen täglich ausgewaschen<br />
werden müssen. «Jetzt glätten sich<br />
die Wogen langsam», sagt Schnetz.<br />
Die Erfahrung zeige ihm jedoch,<br />
dass er die Testphase der Trinkwasserbrunnen<br />
mit den Chefpflegerinnen<br />
gründlicher hätte analysieren<br />
sollen, bevor die Direktion den endgültigen<br />
Entscheid zur Umstellung<br />
fällte.<br />
Julia Guran<br />
6<br />
Seit Oktober bekommen die Patienten im Hôpital du Jura Trinkwasser statt Mineralwasser. So spart das Spital rund 10 000 Kilometer<br />
Lastwagenfahrten ein. <br />
Bild: Julia Guran
Die SBV-Nachrichten<br />
Seite des Brunnenmeister-Verbandes SBV<br />
Jahresansprache des Präsidenten<br />
Ulrich Hugi, der Präsident des Schweizerischen Brunnenmeisterverbandes,<br />
hat sich in seiner Jahresansprache zum Thema Herbizide, zur Nachfrage<br />
nach Weiterbildungskursen sowie zur Generalversammlung geäussert. Ein<br />
weiteres Thema ist der Auftritt des SBV an der Suisse Public.<br />
7<br />
«Es liegt eben in der menschlichen<br />
Natur, vernünftig zu denken und<br />
unvernünftig zu handeln.»<br />
(Anatolie France, 1844–1924, französischer<br />
Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1921)<br />
Zwei Drittel aller Gemeinden verzichten<br />
heute auf Herbizide im Unterhalt<br />
ihrer Strassen, Wege und Plätze.<br />
Demgegenüber hat die Hälfte der<br />
privaten Gartenbesitzer keine Kenntnis<br />
des Herbizidverbotes. So werden<br />
über den Handel in der Schweiz für<br />
den privaten Gebrauch jedes Jahr gegen<br />
100 Tonnen Wirkstoffe als Herbizide<br />
abgesetzt. Dies sind brisante<br />
Resultate aus der Untersuchung zur<br />
Umsetzung des Herbizidverbotes,<br />
welche die Organisation Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung (sanu) im<br />
Auftrag des Bundesamtes für Umwelt<br />
(BAFU) erstellt hat.<br />
Über 1000 Anmeldungen<br />
Während der aktuelle «<strong>Wasserspiegel</strong>»<br />
1/<strong>11</strong> zum Versand aufbereitet<br />
Brunnenmeisterkurs in Zahlen<br />
• Dieses Jahr waren 1052<br />
Teilnehmer anwesend.<br />
• Für die Kursordner wurden<br />
91300 Blätter Papier bedruckt<br />
und über 16 500 Registerblätter<br />
eingeordnet. Das ergibt<br />
aneinandergereiht eine Strecke<br />
von über 32 Kilometern.<br />
• Der am weitesten entfernt<br />
wohnende Teilnehmer musste<br />
506 Kilometer unter die Räder<br />
nehmen.<br />
• Es wurden 250 Einzel- und<br />
258 Doppelzimmer benötigt.<br />
• Die Teilnehmer haben 2006<br />
Mittag- und 298 Abendessen<br />
konsumiert.<br />
• Über die konsumierten<br />
Getränke liegen keine<br />
Angaben vor.<br />
wird, laufen in Sursee unsere diesjährigen<br />
Weiterbildungskurse (WBK).<br />
Erneut haben sich knapp über 1000<br />
Personen angemeldet. Ich danke Ihnen,<br />
werte Mitglieder, für Ihre Teilnahme<br />
an unserer Veranstaltung.<br />
Die Referate werden auf unserer<br />
Website www.brunnenmeister.ch<br />
unter Publikationen WBK 20<strong>11</strong> aufgeschaltet.<br />
Seit Herbst 2010 sind in der Schweizer<br />
Wasserbranche zusätzlich 54<br />
Brunnenmeister mit eidgenössischem<br />
Fachausweis tätig (34<br />
deutsch, 20 französisch). Auch im<br />
20<strong>11</strong> findet der Lehrgang mit 60 interessierten<br />
Personen statt. Nach<br />
wie vor kann der Lehrgang in der<br />
deutschsprachigen Schweiz doppelt<br />
geführt werden. Die Wartefrist ist<br />
jedoch kürzer geworden, da es weniger<br />
Anmeldungen gibt.<br />
GV Ende Mai in Winterthur<br />
Die diesjährige 62. Generalversammlung<br />
findet am 27. Mai 20<strong>11</strong><br />
im Casino in Winterthur statt. Der<br />
Beginn ist auf 13.30 Uhr angesetzt.<br />
Die traditionelle, feierliche Überga-<br />
be der Fachausweise an die erfolgreichen<br />
Brunnenmeister des Lehrgangs<br />
2010 (deutsch) beginnt um<br />
17 Uhr. Der Vorstand hat für Sie<br />
wieder ein spezielles Rahmenprogramm<br />
für den Freitagabend und<br />
den Samstag vorbereitet.<br />
SBV-Stand an der Suisse Public<br />
Die im Rahmen der Suisse Public in<br />
Bern stattfindende Ausstellung Pro<br />
Aqua kann erstmals in einer neuen<br />
Halle durchgeführt werden. Wir<br />
werden wieder wie 2007 und 2009<br />
zusammen mit dem <strong>SVGW</strong> mit<br />
einem Stand vor Ort sein. Kommen<br />
Sie an die Ausstellung und besuchen<br />
Sie uns, wir freuen uns.<br />
Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches<br />
20<strong>11</strong> und freue mich zusammen mit<br />
dem Vorstand, Sie an der GV in<br />
Winterthur, an der Pro Aqua in Bern<br />
oder vielleicht an der Herbstveranstaltung<br />
begrüssen zu dürfen.<br />
Ulrich Hugi, Präsident SBV
Fragen aus der Praxis<br />
Medien-Tipp<br />
Was tun, wenn das Wasser braun<br />
aus dem Hahnen fliesst?<br />
Bräunlich verfärbtes Wasser beunruhigt die Konsumenten – verständlicherweise.<br />
Meist sind es harmlose Rostspuren, doch wenn das Wasser<br />
dazu noch seltsam riecht, muss man schnell handeln.<br />
Rost ist die häufigste Ursache für<br />
rotbraun verfärbtes Trinkwasser,<br />
denn Wasser kann in gewissen Situationen<br />
Leitungen oxidieren. Auch<br />
Arbeiten an der Hausinstallation<br />
können kurzzeitig das Wasser verfärben.<br />
Spült man die Leitungen,<br />
wird das Wasser rasch wieder klar.<br />
Es kann auch Rost enthalten, wenn<br />
für die Hausinstallation unterschiedliche<br />
Rohrleitungswerkstoffe verwendet<br />
wurden und das unedlere<br />
Metall oxidiert. Selten ist das Wasser<br />
wegen Störungen in der Trinkwasserversorgung<br />
braun. Sie betreffen<br />
meist ganze Dorfteile oder Strassenzüge<br />
und äussern sich auch im Geruch<br />
oder Geschmack des Wassers.<br />
An wen kann ich mich bei<br />
Qualitätsproblemen wenden?<br />
Rostwasser deutet oft auf ein Problem<br />
in der Hausinstallation hin. Mieter<br />
sollten daher den Eigentümer verständigen,<br />
der die entsprechenden<br />
Fachleute aufbietet. Vermutet man<br />
eine Trinkwasserverschmutzung, ist<br />
sofort die Wasserversorgung zu informieren.<br />
Bei Zweifeln kann man<br />
sich an den <strong>SVGW</strong> wenden. Folgende<br />
Fragen sollten zuvor geklärt werden:<br />
Wie lange besteht das Problem<br />
schon? Worin besteht die Beeinträchtigung<br />
(Farbe, Trübung, Partikel, Geruch,<br />
Geschmack)? Betrifft sie die<br />
Kalt- oder die Warmwasserinstallation?<br />
Sind alle Hähne in der Wohnung<br />
betroffen? Wie lange muss man spülen,<br />
bis das Wasser einwandfrei ist?<br />
Haben andere Mieter im Haus dasselbe<br />
Problem? Wie alt ist die Hausinstallation?<br />
Wurde kürzlich ein Wassernachbehandlungsgerät<br />
(Enthärter<br />
etc.) eingebaut?<br />
Soll ich mein Trinkwasser<br />
analysieren lassen?<br />
Rost enthält im Wesentlichen unschädliches<br />
Eisen. Allerdings kann<br />
Rost auch auf erhöhte Keimzahlen<br />
hindeuten, etwa wenn sich in Rostblasen<br />
Bakterien ansiedeln.<br />
Wenn sich die Ursache für braunes<br />
Wasser nicht erklären und beheben<br />
lässt, kann man das Wasser bei einem<br />
Trinkwasserlabor des Kompetenznetzwerks<br />
www.aquaexpert.ch, bei<br />
einem akkreditierten privaten Wasserlabor<br />
oder beim zuständigen kantonalen<br />
Labor untersuchen lassen.<br />
Die Kosten trägt der Auftraggeber.<br />
Mietern ist deshalb empfohlen, zuvor<br />
mit ihrer Verwaltung zu sprechen.<br />
Matthias Freiburghaus<br />
Wo Wassersparen<br />
wirklich etwas bringt<br />
Wassersparen ist a priori eine gute<br />
Sache – auch im Wasserschloss Europas.<br />
Dieser Glaube hält sich bei<br />
manchem Konsumenten hartnäckig.<br />
Radio DRS hat sich des Themas<br />
Wassersparen angenommen und erläutert,<br />
wie und wo wir als Schweizer<br />
insbesondere virtuelles Wasser<br />
sparen können. Als Experte äussert<br />
sich auch Paul Sicher, Leiter Kommunikation<br />
beim <strong>SVGW</strong>. Er plädiert fürs<br />
Sparen beim Warmwasser und damit<br />
bei der Energie.<br />
Sie können die Sendung nachhören,<br />
wenn Sie folgendem Link folgen:<br />
http://www.drs.ch/www/de/drs/<br />
sendungen/wissen-aktuell/2802.<br />
sh10164959.html<br />
Herausgeber<br />
Schweizerischer Verein des<br />
Gas- und Wasserfaches <strong>SVGW</strong><br />
Grütlistrasse 44, Postfach 2<strong>11</strong>0<br />
CH-8027 Zürich<br />
Tel. +41 (0)44 288 33 33<br />
Fax +41 (0)44 202 16 33<br />
info@svgw.ch, www.svgw.ch<br />
Redaktion<br />
Julia Guran, <strong>SVGW</strong><br />
Paul Sicher, <strong>SVGW</strong><br />
Mitarbeit an dieser Nummer<br />
Brigitte Käppeli, <strong>SVGW</strong><br />
Pierre-Alain Barthe, Distributeurs d’eau romand<br />
Anton Kilchmann, <strong>SVGW</strong><br />
Matthias Freiburghaus, <strong>SVGW</strong><br />
Ulrich Hugi, SBV<br />
Cartoon<br />
Johann H. Sonderegger<br />
Copyright<br />
©<strong>SVGW</strong>/SSIGE 20<strong>11</strong><br />
Erscheint vierteljährlich<br />
Auflage: 3000 Exemplare<br />
Gestaltung: medialink, Zürich<br />
Druck: Zofinger Tagblatt AG,<br />
Medien- und Printunternehmen<br />
Jahresabonnementspreis<br />
Mitglieder <strong>SVGW</strong> und SBV: gratis<br />
Nichtmitglieder: CHF 24.–<br />
Eine Publikation des