04|13 Akademie för uns kölsche Sproch SK Stiftung Kultur
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LOUWRENS<br />
LANGEVOORT<br />
PHILHARMONIE-INTENDANT<br />
FAHRENDES VOLK<br />
FESTIVALS UND BAUSTELLEN<br />
Foto: © KölnMusik GmbH<br />
Herr Langevoort, wie kommt man als Jurist zu einer Karriere im<br />
Musikbetrieb?<br />
Ich habe immer fürs Theater und Konzert arbeiten wollen. Nach meinem<br />
Abitur hätte ich Regieassistent werden können, im Opernhaus, da sagten<br />
meine Eltern »Kind, mach’ doch was Vernünftiges, studier’ doch noch.«<br />
Also habe ich Jura studiert – und ein bisschen Italienisch und ein bisschen<br />
Musikwissenschaft.<br />
Sie spielen Geige.<br />
[lacht] Na ja, das Geigespielen habe ich mit sechs Jahren begonnen und<br />
immer mit sehr viel Vergnügen gemacht. Im Nachhinein finde ich es schade,<br />
dass ich nicht auch Klavier gelernt habe.<br />
Sie kennen den europäischen Musikbetrieb sehr gut. Sie waren an der Oper<br />
in Brüssel, bei »Philips Classics« in den Niederlanden, bei den Fest spielen<br />
in Salzburg, dann an der Oper in Leipzig, für kurze Zeit an der Oper Köln,<br />
dann wieder in den Niederlanden, an der Oper in Hamburg und jetzt wieder<br />
in Köln. Eigentlich war es immer die Oper, die Sie gefesselt hat.<br />
Richtig.<br />
Die Oper ist etwas völlig anderes als ein Konzerthaus: Inszenierung,<br />
Bewegung, Bühnenbild. Vermissen Sie das Szenische?<br />
Nein. Es gab auch ein Jahr, in dem ich keine Oper gemacht habe, das war die<br />
Zeit bei Philips. Dort habe ich ein paar Opernaufnahmen initiiert und geleitet<br />
– also produziert, wie das so schön heißt –, aber auch sehr viel Konzertmusik,<br />
Kammermusik und Sinfonisches. Dass ich nur »Oper« gemacht habe,<br />
stimmt so nicht wirklich. In Salzburg habe ich zum Beispiel das Betriebsbüro<br />
für das Schauspiel geleitet und hatte so den Kontakt zu Schauspielern und<br />
Schauspiel-Regisseuren. Wenn man das macht, erlebt man eine total andere<br />
Welt. Beides ist Theater, aber wie Opernsänger funktionieren und wie Schauspieler<br />
ticken, das sind zwei Welten. Das festzustellen, war ganz interessant.<br />
Wo sind die Unterschiede?<br />
Ein Schauspieler ist ab dem Moment, wenn er aufsteht, bis zum dem<br />
Moment, wenn er schlafen geht, in seiner Rolle. Sänger sind vielleicht von<br />
zehn bis eins in der Rolle und denken darüber hinaus nicht daran. Das ist<br />
eine andere Welt. Ein Sänger achtet unbedingt darauf, dass er gut singen<br />
kann. Wenn das durch die Darstellung in Gefahr gerät, gibt es nur sehr wenige,<br />
die sagen, okay, dann singe ich ein bisschen anders, erreiche dadurch<br />
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