Herunterladen - Bundesverband Deutsche Tafel e.V.
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Die REWE Group: internationale<br />
Genossenschaft aus Köln<br />
Wer kennt den Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften?<br />
Keiner? Doch, denn<br />
es gibt wohl kaum einen <strong>Deutsche</strong>n, der<br />
nicht schon einmal in einem REWE-, nahkauf-,<br />
toom- oder PENNY-Markt war. Der<br />
Name beschreibt, wie REWE entstand und<br />
was er heute noch ist: eine genossenschaftliche<br />
Handelsgruppe aus selbstständigen<br />
Einzelhändlern und zentral gesteuerten<br />
Filialen. Dazu ist die REWE Group einer der<br />
ganz großen Arbeitgeber in unserem Land,<br />
denn die Zahl der Beschäftigten übersteigt<br />
die Marke von 220.000. Dr. Daniela Büchel<br />
ist die Bereichsleiterin Nachhaltigkeit und<br />
Konzernmarketing bei der REWE Group und<br />
weiß genau, warum sich die REWE Group seit<br />
sehr langer Zeit für die <strong>Tafel</strong>n engagiert.<br />
1<br />
1. Die REWE Märkte gehören zu den ältesten Unterstützen der lokalen <strong>Tafel</strong>n in Deutschland. 2. An der »Langen <strong>Tafel</strong>« treffen sich dank REWE jedes Jahr hunderte Gäste.<br />
3. Jessica Kupper (12) und Ricardo Hähnel (12) greifen sich das frische Obst aus der Power-Tüte.<br />
Das Engagement der Rewe Group<br />
Die REWE Group unterstützt als Großsponsor seit<br />
Jahren das jährliche Bundestafeltreffen des <strong>Bundesverband</strong>es<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Tafel</strong> e.V. Der Handelskonzern<br />
spendet dabei die Lebensmittel für die begleitenden<br />
Veranstaltungen wie die traditionelle »Lange <strong>Tafel</strong>«.<br />
Seit 2009 ermöglicht das Unternehmen mit seinem<br />
Projekt »Power-Tüte« Schulkindern in sozialen Brennpunkten<br />
ein gesundes Frühstück. Mehr als 500.000<br />
»Power-Tüten« wurden mit Hilfe der lokalen <strong>Tafel</strong>n<br />
seither in über 21 Städten verteilt. »Mithelfen. Mitspenden«:<br />
Mit diesem Namen führt REWE in seinen<br />
Filialen bundesweite »Kauf eins mehr«-Aktionen<br />
durch. Im Herbst 2012 spendeten Kunden und Kaufleute<br />
gemeinsam haltbare Lebensmittel im Wert von<br />
1, 12 Millionen Euro an die lokalen <strong>Tafel</strong>n.<br />
2 3<br />
REWE gehört zu den »Altvertrauten« der<br />
<strong>Tafel</strong>-Arbeit: Seit wann unterstützen Ihre<br />
Märkte eigentlich genau die <strong>Tafel</strong>n – und<br />
warum?<br />
Die Zusammenarbeit hat ihre Ursprünge<br />
im Jahr 1996 und das ist wirklich schon<br />
eine ganz schön lange Zeit. Der Grund für<br />
dieses frühe Engagement ist sicher in den<br />
genossenschaftlichen Wurzeln von REWE<br />
zu suchen und einer daraus resultierenden<br />
Haltung, die dafür sorgt, dass wir gesellschaftliche<br />
Verantwortung übernehmen<br />
und auch dafür werben. Als Händler von Lebensmitteln<br />
mit solchen zu helfen, lag dabei<br />
nahe. Heute ist unsere Arbeit mit den <strong>Tafel</strong>n<br />
nur ein Bereich, weil wir den Begriff Nachhaltigkeit<br />
sehr weit fassen – von möglichst<br />
umweltfreundlichen Produkten, Energie,<br />
Klima, Umwelt über unsere Mitarbeiter bis<br />
zum gesellschaftlichen Engagement. Beim<br />
letzten Punkt beschränken wir uns nicht nur<br />
auf die <strong>Tafel</strong>n in Deutschland, sondern kümmern<br />
uns auch um die Länder, aus denen wir<br />
unsere Waren beziehen.<br />
Ein Vorwurf an die Handelsunternehmen<br />
lautet, dass sie – die Unternehmen – Entsorgungskosten<br />
sparen, weil sie mit den <strong>Tafel</strong>n<br />
kooperieren. Welche Rolle spielen die<br />
<strong>Tafel</strong>n heute bei der Vermeidung von »Lebensmittel-Müll«<br />
für Ihr Unternehmen?<br />
Da ist es zuerst ganz wichtig zu sagen, dass<br />
wir eben keinen »Müll« entsorgen! Das sind<br />
Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum<br />
nahe ist oder die kleine »Schönheitsfehler«<br />
haben, wie der Apfel, der vielleicht an einer<br />
kleinen Stelle etwas angestoßen ist. Auf der<br />
anderen Seite ist es so, dass wir über 98 Prozent<br />
unserer Lebensmittel verkaufen und<br />
die restlichen zwei Prozent auch zu einem<br />
reduzierten Preis anbieten könnten. Die<br />
Menge ist natürlich in den einzelnen Warengruppen<br />
unterschiedlich. Trotzdem: Uns<br />
geht es darum, dass wertvolle Lebensmittel<br />
nicht weggeworfen werden, und gleichzeitig<br />
handeln wir nach dem schönen <strong>Tafel</strong>-Satz:<br />
Jeder gibt, was er kann.<br />
Dr. Daniela Büchel (REWE Group)<br />
In Deutschland werden Lebensmittel in erheblichem<br />
Umfang in den privaten Haushalten<br />
weggeworfen. Hängt das auch damit<br />
zusammen, dass unsere Lebensmittel<br />
zu billig sind?<br />
Nun, zum einen wollen wir als Händler für<br />
ein ganz breites Publikum, dass alle Menschen<br />
Lebensmittel zu erschwinglichen<br />
Preisen bekommen, zum anderen wird zu<br />
viel weggeworfen. Wir gehen aber davon<br />
aus, dass genau dieses Thema die Diskussion<br />
in Deutschland bestimmen wird, weil<br />
es darum geht, auch Verantwortung für die<br />
gesamte Wertschöpfungskette zu übernehmen.<br />
Das »billig, billig, billig« der vergangenen<br />
Jahre hat seine Grenzen erreicht und da<br />
werden wir uns alle dringend noch einmal<br />
Gedanken über die Wertschätzung von Lebensmitteln<br />
machen müssen – keine Frage.<br />
Und jetzt noch eine persönliche Frage: 82<br />
Kilo Lebensmittel wirft jeder <strong>Deutsche</strong> gemäß<br />
einer Studie des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
im Schnitt weg. Die Hälfte<br />
etwa wäre noch genießbar gewesen. Wie<br />
sieht Ihre ganz private Bilanz aus?<br />
(lacht) Das ist eine gute Frage! Ich habe das<br />
noch nie gewogen, aber was wir beide – mein<br />
Mann und ich – machen, ist, dass wir mit unseren<br />
Kindern darüber sprechen, wie wertvoll<br />
Lebensmittel sind, um ihnen von Beginn an<br />
das richtige Bewusstsein zu geben. Das gilt<br />
zum Beispiel auch für den Umgang mit dem<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum. Ein anderes Beispiel<br />
ist der Urlaub, vor dem wir immer den<br />
Kühlschrank ausräumen und die Lebensmittel<br />
meiner Schwägerin geben, die ein paar<br />
Häuser weiterwohnt. Mit vielen kleinen Dingen<br />
lässt sich da eine Menge sparen.<br />
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