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Zett

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Z<br />

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hdk<br />

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Zürcher Hochschule der Künste<br />

<strong>Zett</strong><br />

Zürcher Fachhochschule<br />

2–14<br />

Das Magazin der Zürcher Hochschule der Künste<br />

Nummer 2, September 2014<br />

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09<br />

Tage der offenen Tür im Toni-Areal<br />

—<br />

Fotosonderteil<br />

Metamorphose von der<br />

Toni-Molkerei zur Kunsthochschule<br />

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36<br />

Creative City – das ZHdK-Fest<br />


2 <strong>Zett</strong> 2–14<br />

ZUM COVER<br />

TAGE DER OFFENEN TÜR<br />

09 Tage der offenen Tür im Toni-Areal<br />

Ein Überblick über das Eröffnungswochenende.<br />

Laura Saller<br />

10 Im Scheinwerferlicht: die Darstellenden Künste<br />

Kino, Tanz und Theater im Toni-Areal. Judith Hunger<br />

12 Einblicke in die Forschung an einer<br />

Kunsthochschule<br />

Forschende präsentieren ihre Projekte. Catherine Nuber<br />

und Dieter Mersch<br />

13 Kunst für die Kleinen<br />

Das Kinderprogramm. Eva Brüllmann<br />

Jetzt wird eröffnet! Die Szenografiestudierenden Johannes Heydrich,<br />

Elke Mulders, Sina Knecht und Aurelia Buchli (von links) beim Ausprobieren<br />

von Farben und Materialien, mit denen sie den Eingangsbereich des<br />

Toni-Areals an den Tagen der offenen Tür in Szene setzen werden (siehe auch<br />

Beitrag Seite 10). Foto: Betty Fleck<br />

EDITORIAL<br />

03 Vorhang auf! Willkommen im Toni-Areal<br />

Heike Pohl<br />

04 Das Toni-Areal wird den Hochschulplatz Zürich<br />

verändern<br />

Thomas D. Meier<br />

05 Bye-bye Baustelle, hallo Toni! Ein Dankeschön<br />

Matthias Schwarz<br />

06 Who is Who<br />

Mitarbeitende und Fachleute aus dem Projektteam<br />

Toni-Areal ZHdK. Eva Brüllmann<br />

14 Offen für Neues? Das Zentrum Weiterbildung<br />

lädt ein<br />

Kurzkurse und Beratung. Katharina Rengger<br />

15 Zu Besuch in der Fälscherwerkstatt<br />

In einem Workshop kann man sein eigenes Diplom<br />

fälschen. Ivan Becerro und Joshua Schenkel<br />

16 Interactive Design handfest erlebbar gemacht<br />

Interaction Designer geben ihr Wissen weiter.<br />

Luke Francke, Moritz Kemper und Clemens Winkler<br />

17 An der Schnittstelle Design/Produktentwicklung<br />

Ausstellung zum Design & Technology Lab. Reto Togni<br />

18 Wie klingt denn das? Musik in neuen Räumen<br />

Musikklub Mehrspur, Konzert- und Kammermusiksäle<br />

im Toni-Areal. Daniela Huser<br />

21 Am Anfang von Kunst und Gestaltung<br />

Ausstellung von Studienarbeiten aus dem gestalterischen<br />

Propädeutikum. Ursula Bosshard<br />

23 Marathon mit Interventionen und Walk im Rhizom<br />

Kulturvermittlung zweimal anders. Paolo Bianchi<br />

26 Startschuss fürs Schaudepot<br />

Das Museum für Gestaltung eröffnet seinen neuen<br />

Standort. Leona Veronesi<br />

28 Praxisrundschau: soziale Arbeit rund ums<br />

Toni-Areal<br />

Das Departement Soziale Arbeit der ZHAW stellt sich<br />

vor. Nicole Barp<br />

30 Von Eye Tracking bis Laufbahndiagnostik<br />

Das Departement Angewandte Psychologie der ZHAW<br />

stellt sich vor. Tanja von Rotz<br />

33 Der ehemalige Milchverarbeitungsbetrieb<br />

im Toni-Areal<br />

Infografik<br />

34 Visual Identities für die Toni-Eröffnungsanlässe<br />

Zwei junge Gestaltungsduos realisierten ihre Ideen.<br />

Heike Pohl


Inhaltsübersicht / Editorial <strong>Zett</strong> 2–14 3<br />

Vorhang auf!<br />

Willkommen im<br />

Toni-Areal<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Es ist vollbracht. Die ZHdK ist im neuen Hochschulcampus<br />

in Zürich-West angekommen. Mitte September beginnen<br />

2500 Studierende sowie 1400 Dozierende und Mitarbeitende<br />

das erste Studienjahr im Toni-Areal.<br />

Dieses Magazin widmet sich ganz dem neuen Campus und<br />

den Anlässen, die zu seiner Eröffnung stattfinden, bevor<br />

im «Toni» der Alltag einkehrt. Im Fotosonderteil blicken<br />

wir zurück auf die Wandlung des Toni-Areals von einem<br />

Milchverarbeitungsbetrieb in eine Kunsthochschule. Aus<br />

der Dokumentation des Umbaus haben wir eine Serie von<br />

Bildern ausgewählt, die wir für so bedeutend halten, dass wir<br />

sie mit Ihnen teilen wollen.<br />

HEFTMITTE<br />

Metamorphose von der Toni-Molkerei zur<br />

Kunsthochschule<br />

Fotosonderteil<br />

Verpflegungsmöglichkeiten im und ums Toni-Areal<br />

Infografik von Lea Huser<br />

CREATIVE CITY<br />

36 «Mir schwebt ein kreativer Ausnahmezustand vor»<br />

Interview mit dem künstlerischen Leiter Matthias<br />

Ziegler. Caroline Süess<br />

38 Segen für die Creative City<br />

Alpaufzug auf der Rampe. Isabelle Vloemans<br />

39 Toni-Areal in Full Swing<br />

Musikklub Mehrspur verwandelt sich in den Broadway.<br />

Andrea Zeller<br />

40 17ZWEI – Kunstwerke mit rauer Vergangenheit<br />

Kunstwerke vom Bahnhof Hardbrücke werden ausgestellt.<br />

Ulrich Görlich<br />

43 Baustellensinfonie: Ein Konzertsaal wird erobert<br />

Baustellenfotos treffen auf Klangräume. Heike Pohl<br />

44 5 Quartiere = 5× Party<br />

Die Quartierfeste der Creative City<br />

46 Impressum<br />

In den weiteren Beiträgen stellen wir Menschen, Projekte und<br />

Veranstaltungen vor, die Sie an den Eröffnungsanlässen selbst<br />

erleben können. Wir möchten Ihnen damit einen baldigen<br />

Besuch im Toni-Areal schmackhaft machen. Zu den beiden<br />

folgenden Anlässen sind alle Studierenden, Dozierenden,<br />

Mitarbeitenden und die Öffentlichkeit herzlich eingeladen:<br />

Tage der offenen Tür,<br />

Samstag, 27., und<br />

Sonntag, 28. September, ab 10 Uhr<br />

ZHdK und ZHAW haben ein zweitägiges Programm mit über<br />

70 Stationen konzipiert, an denen sich die beiden Hochschulen<br />

vorstellen und Einblick in Unterricht, Ateliers, Konzertproben,<br />

Werkstätten und vieles mehr geben. Detailinfos zu<br />

diesem reichhaltigen und familienfreundlichen Programm<br />

finden Sie ab Seite 9.<br />

Creative City – das ZHdK-Fest,<br />

Samstag, 25. Oktober, ab 17 Uhr<br />

Ende Oktober weiht die ZHdK ihren neuen Hauptsitz mit<br />

einem rauschenden Fest ein. Da gibt es alles, was sich kreative<br />

Köpfe zur Einweihung ihrer neuen «Heimat» ausgedacht<br />

haben: Design Carnival, Toni-Show, Dancefloors, Shot-Bar,<br />

Quartierfeste, Baustellensinfonie, Alpaufzug und ganz viel<br />

Party! (Ab Seite 36)<br />

Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit und laden Sie Ihre<br />

Familien, Freunde und Bekannten zu einer Tour durchs Toni-<br />

Areal ein. Sie wird mit vielen Überraschungen und Highlights<br />

(auch architektonischen) gespickt sein, das versprechen wir<br />

Ihnen.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Heike Pohl,<br />

Leiterin Hochschulkommunikation


4<br />

<strong>Zett</strong> 2–14<br />

Die unmittelbare Nähe der Disziplinen<br />

macht Nachbarschaften deutlich,<br />

vermittelt Anschlüsse und fördert<br />

Durchlässigkeiten.<br />

Das Toni-Areal<br />

wird den Hochschulplatz<br />

Zürich<br />

verändern<br />

Am 26. Mai hat das Rektorat sein Grossraumbüro im Toni-<br />

Areal bezogen. Woche für Woche ziehen neue Leute ein. Man<br />

trifft sich in der Eingangshalle, in den Gängen, auf der Kaskadentreppe,<br />

auf Erkundungstouren quer durchs Haus. Man<br />

geht lustvoll verloren, findet dank ausgezeichneter Signaletik<br />

aber immer wieder einen Aus- oder Durchgang und damit<br />

seinen Weg. Erste Anlässe werden gemeinsam begangen, wie<br />

die feierliche Übergabe der Orgel auf Ebene 7, an der neben<br />

Musikerinnen und Musikern, Vertretern von Bauherrschaft<br />

und Architekten, der kantonalen Ämter und der Medien auch<br />

Interessierte aus anderen Departementen zu Gast waren. Die<br />

Wege sind kurz und die Teilhabe ist einfach geworden.<br />

In Ansätzen zeichnet sich ab, wie das Toni-Areal nicht nur die<br />

ZHdK, sondern auch den Hochschulplatz Zürich verändern<br />

wird. Sichtbarkeit, Durchlässigkeit und Emergenz sind die<br />

Stichworte dafür. Das Toni-Areal macht die ZHdK nicht grösser,<br />

als sie bereits heute ist. Der Zusammenzug von 35 Standorten<br />

macht diese Grösse aber sichtbar. Es wird unmittelbar<br />

klar, welche Bedeutung die schweizweit grösste Hochschule<br />

der Künste und des Designs für den Standort Zürich, für die<br />

Schweiz insgesamt und über deren Grenzen hinaus hat. Unsere<br />

internationalen Partner haben das bereits erkannt, das<br />

Interesse am neuen Campus ist gross. Sichtbarkeit wird aber<br />

nicht nur gegen aussen, sondern auch gegen innen hergestellt.<br />

Die unmittelbare Nähe der Disziplinen macht Nachbarschaften<br />

deutlich, vermittelt Anschlüsse und fördert Durchlässigkeiten.<br />

Was früher unter dem Titel Transdisziplinarität unter<br />

grossen Anstrengungen von oben nach unten implementiert<br />

werden sollte, erschliesst sich nun neu und unangestrengt.<br />

Emergent kann entstehen, was bottom-up Sinn macht, unsere<br />

Disziplinen vorantreibt, relevante Lösungen hervorbringt<br />

und das Entstehen neuer Lehr- und Lernformen begünstigt.<br />

In einem Begrüssungsmail an mich bringt die Komponistin<br />

Isabel Mundry, nachdem sie während zweier Stunden durch<br />

das Gebäude flaniert war, das Potenzial des Toni-Areals präzise<br />

auf den Punkt: «Ich finde die Idee, anhand der Räumlichkeiten<br />

die Differenzen zwischen den Künsten einerseits zu<br />

würdigen, sie andererseits jedoch gegenseitig einsichtig und<br />

transparent zu machen und vor allem zwischen ihnen Leerräume<br />

für Umschichtungen oder Neudeutungen zu lassen,<br />

wirklich intelligent und einfach grandios umgesetzt.»<br />

Die Fusion von 2007 wird jetzt endgültig vollzogen. Die ZHdK<br />

ist bereit für die Zukunft.<br />

Thomas D. Meier,<br />

Rektor ZHdK


<strong>Zett</strong> 2–14<br />

5<br />

Gemeinsam können wir an<br />

neuer Stätte die ZHdK weiterentwickeln<br />

und die zeitgemässe Infrastruktur im<br />

Dienste unserer Studierenden einsetzen.<br />

Bye-bye<br />

Baustelle,<br />

hallo Toni!<br />

Ein Dankeschön<br />

Nach langen Jahren der Planung, Umplanungen, Verschiebungen,<br />

nach Tagen der Vorfreude und schlaflosen Nächten<br />

des Haareraufens, technischen, terminlichen und anderen<br />

Problemen ist es jetzt geschafft: Wir sind im Toni-Areal! Zeit<br />

also, zurückzublicken und denjenigen zu danken, die massgeblich<br />

dazu beigetragen haben, dass wir so weit gekommen<br />

sind. Gemeinsam können wir an neuer Stätte die ZHdK weiterentwickeln<br />

und die neue, zeitgemässe Infrastruktur im<br />

Dienste unserer Studierenden einsetzen.<br />

Natürlich wäre es vermessen, an dieser Stelle all den Personen<br />

gerecht werden zu wollen, die (zum Teil Jahre zurück)<br />

ihren Beitrag zu diesem Grossprojekt geleistet haben. Die<br />

Rede soll hier dafür nicht primär von den Visionären und<br />

Politikerinnen sein, die das Projekt Toni-Areal auf den Weg<br />

gebracht haben, nicht vom Eigentümer, von den Architekten<br />

von EM2N, Planerinnen und Umsetzern, sondern von den<br />

Beteiligten in den Projektteams des Kantons (Hochbauamt,<br />

Immobilienamt, Bildungsdirektion) und den zahlreichen Beteiligten<br />

in der ZHdK selber, sei es als Vertreterinnen und<br />

Vertreter der Departemente, im Rektorat oder in den Services.<br />

Die Liste der durch sie abgedeckten Themen ist nahezu<br />

endlos. Einige Beispiele: Planung von Theorie- und Praxisräumen,<br />

neue Bürolayouts, Realisierung der Werkstätten für<br />

eine gemeinsame Nutzung, hoch spezialisierte akustische und<br />

technische Anforderungen in Spezialräumen, Einführung<br />

der Campus Card, IT-Netzwerk, Signaletik, Vertrags- und<br />

Finanzverhandlungen, Umplanungen, Reinigung, Bewachung<br />

und Sicherheit, Kommunikation und Information, Orte des<br />

Informellen, Umzug und so weiter und so fort.<br />

Ihnen allen gebührt mein Dank, denn ohne sie, ihr Engagement,<br />

ihren Dauereinsatz (und die unzähligen Überstunden)<br />

über viele Jahre wäre es unmöglich gewesen, dieses Riesenprojekt<br />

unter Dach und Fach zu bringen. Stellvertretend für<br />

alle Beteiligten nenne ich drei Namen: Wolfgang Annighöfer<br />

hat als Leiter Finanzen und Immobilien im Generalsekretariat<br />

der Bildungsdirektion das Projekt von Anfang an mit<br />

wohlwollendem, aber immer auch scharfem Auge begleitet<br />

und unterstützt. Bruno Schulthess hat als Leiter Gesamtprojekt<br />

im Hochbauamt akribisch Qualität, Kosten und Termine<br />

überwacht und sich nie gescheut, wo notwendig mit eiserner<br />

Härte die Interessen des Kantons durchzusetzen. Alessandra<br />

Zanotelli hat als Projektleiterin der ZHdK unermüdlich die<br />

Anliegen der ZHdK mitentwickelt, vertreten und umgesetzt;<br />

sie hat sich durch (fast) nichts aus der Ruhe bringen lassen.<br />

Sie alle waren mitentscheidend für den Erfolg des Projekts<br />

und hätten dennoch ohne die Unterstützung ihrer Teams<br />

wenig erreichen können. Daher nochmals: Grossen Dank an<br />

alle Beteiligten!<br />

Das Haus ist gebaut. Jetzt gilt es, das Toni-Areal mit Leben zu<br />

füllen und die neuen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung<br />

der Kunsthochschule zu nutzen. In diesem Sinne: Bye-bye<br />

Baustelle, hallo Toni! – Jetzt gehts erst richtig los.<br />

Matthias Schwarz,<br />

Verwaltungsdirektor ZHdK


6 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Who is Who: Mitarbeitende und<br />

Fachleute aus dem Projektteam<br />

Toni-Areal ZHdK<br />

16<br />

18<br />

3<br />

28<br />

24<br />

30<br />

6<br />

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9<br />

8<br />

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Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

7<br />

Unzählige ZHdK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wichtige Beiträge für das Projekt Toni-Areal geleistet, sei es bei der Planung,<br />

Realisierung, Kommunikation, Dokumentation oder beim Umzug. Das Kernteam hat sich fürs Who is Who auf der Kaskadentreppe versammelt:<br />

Marian Algar (1), Regula Bearth (2), Adrian Brazerol (3), Nicole Burchard (4), Marco Castellano (5), Tommy De Monaco (6), Felix Falkner (7),<br />

Betty Fleck (8), Tobias Gugg (9), Caroline Gürber (10), Mike Honegger (11), Cornelia Kälin (12), Stefan Kreysler (13), Claudia Kuhwald (14),<br />

Samuel Marty (15), Jan Melissen (16), Augusta Meyer (17), Renata Pakosta (18), Maya Penasa (19), Heike Pohl (20), Matthias Schwarz (21),<br />

Silvia Siegrist (22), Werner Ulrich (23), Susanne Walter (24), Simone Welti (25), Ralph Wetli (26), Stefan Wettstein (27), Martin Weyermann (28),<br />

Christian Wildhaber (29) und Moritz Wolf (30).<br />

Leider fehlen auf dem Foto: Barbara Berger, Fredy Bohner, Christian Brändle, Peter Eberhard, Peter Färber, Franziska Müller-Reissmann,<br />

Marcello Rosenberger, Alex Stierli, Werner Triet, Daniel Waeber, Rolf Wolfensberger, Alessandra Zanotelli und Andrea Zeller.<br />

Foto: Umberto Romito<br />

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1<br />

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<strong>Zett</strong> 2–14<br />

Tage der offenen Tür<br />

Zürcher Hochschule der Künste<br />

Infotage<br />

MUSIK FILM ESIGN ART E EDUCATIO<br />

TRANSDISZIPLINARITÄT KUNST DESIG<br />

MUSI ART EDUCATION DESIGN<br />

17. – 21.11. 2014<br />

im Toni-Areal<br />

www.zhdk.ch/infotage<br />

THEATER FILM KU TANZ


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

9<br />

N<br />

Tage der offenen<br />

Tür im Toni-Areal<br />

Am 27. und 28. September öffnen die ZHdK<br />

und die ZHAW den neu bezogenen Campus<br />

Toni-Areal für die Öffentlichkeit: eine<br />

ausgezeichnete Gelegenheit, selbst zu entdecken,<br />

was sich hinter der goldgrauen Fassade in<br />

Zürich-West verbirgt. Laura Saller*<br />

Auf besonderes Interesse stossen dürfte, was für gewöhnlich<br />

der Öffentlichkeit vorenthalten bleibt: Werkstätten, Proben<br />

und Unterricht. Die wissenschaftlichen Illustratorinnen führen<br />

in ihre Kunst ein, die Industrial Designer zeigen ihre<br />

Modellbauwerkstatt und führen ihre 3D-Drucker vor. Und<br />

was sich hinter dem Namen Physical Computing Lab verbirgt,<br />

lässt sich beim Herstellen interaktiver Gegenstände selbst<br />

herausfinden (siehe Seite 16).<br />

Filmen und fälschen<br />

Bei einem Besuch der Ateliers des Departements Kunst &<br />

Medien sieht man, wie sich die Studierenden eingerichtet<br />

haben. Einblick in den Unterricht bietet die Vertiefung Cast/<br />

Audiovisuelle Medien: Ihre Studierenden lassen sich bei<br />

ersten Versuchen zur Produktion eines Stop-Motion-Films<br />

über die Schulter schauen. Wer Lust<br />

bekommen sollte, selbst Hand anzulegen,<br />

ist in einem der verschiedenen<br />

Workshops am richtigen Platz, zum<br />

Beispiel in der Fälschwerkstatt (siehe<br />

Seite 15).<br />

Ballett mit Aussicht<br />

Auf Ebene 7 proben die Schülerinnen<br />

und Schüler der Tanz Akademie Zürich<br />

in Tanzsälen mit atemberaubender<br />

Aussicht über Zürich-West<br />

(siehe Seite 10). Auch die Konzertsäle<br />

und Probebühnen stehen Interessierten<br />

offen: Hier erfährt man, wie angehende<br />

Dirigentinnen, Schauspieler,<br />

Regisseurinnen und Musikpädagogen<br />

ihr Handwerk lernen.<br />

Debbie Zedi, Leiterin Marketing, und Stefan Kreysler, Projektleiter Tage der offenen Tür, koordinieren die<br />

Vorbereitungen für die Tage der offenen Tür. Foto: Johannes Dietschi<br />

Im Turm stellen sich die Departemente<br />

der ZHAW vor: Die Psychologen<br />

bieten unter anderem Minicoachings<br />

an (siehe Seite 30), die Sozialarbeiterinnen<br />

stellen Institutionen rund ums<br />

Toni-Areal vor (siehe Seite 28) und in<br />

der Info-Lounge erfährt man Wissenswertes<br />

rund um Studium, Weiterbildungen<br />

und Dienstleistungen.<br />

Für zwei Tage können die Öffentlichkeit, Studierende, Mitarbeitende,<br />

deren Freunde und Familien nach Herzenslust<br />

erkunden, was aus der ehemaligen Molkerei geworden ist. Ein<br />

bunter Strauss an Veranstaltungen lädt auch dazu ein, sich ein<br />

Bild der Tätigkeiten der beiden Hochschulen zu machen. Im<br />

Flachbau, in dem die ZHdK residiert, und im Turm, in welchem<br />

die Departemente Angewandte Psychologie und Soziale<br />

Arbeit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

angesiedelt sind, finden öffentliche Proben und<br />

Unterricht bei offenen Türen statt, warten Ausstellungen auf<br />

Besucher, sind Informationsstände verteilt, können Ateliers<br />

besichtigt werden. Das Museum für Gestaltung führt durch<br />

Ausstellung und Sammlung (siehe Seite 26).<br />

Selbst die Mensa lässt sich testen<br />

Zur Erholung kann man sich für eine Stunde ins Kino setzen<br />

oder die Gastronomie im Toni-Areal geniessen: vom Bistro<br />

Chez Toni bis zur Mensa Molki. Ein ruhiges Plätzchen ist auch<br />

die Dachterrasse, der «Pausenplatz» des Hochschulcampus.<br />

Hier kann man einen Zwischenstopp einlegen, die Aussicht<br />

geniessen oder sich via Twitter über Geheimtipps und Entdeckungen<br />

austauschen. Der Hashtag lautet #tonitage.<br />

* Dr. Laura Saller ist Praktikantin in der Hochschulkommunikation<br />

(laura.saller@zhdk.ch).<br />

Tage der offenen Tür<br />

Samstag, 27. September, 10–18 Uhr, und Sonntag, 28. September, 10–16 Uhr,<br />

Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich<br />

Detaillierte Informationen zum Programm sind auf www.toni-tage.ch zu finden.


10 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Alles in Bewegung: Ballett, Kino, Theater und zeitgenössischer Tanz sind vier Gründe, das Toni-Areal zukünftig auch nach Feierabend zu besuchen.<br />

Foto unten rechts: Jan Hordijk<br />

Im Scheinwerferlicht:<br />

die Darstellenden Künste<br />

Kino, Ballettsäle mit Blick auf die Stadt, Filmstudio<br />

… : Im Toni-Areal wird alles anders. Das<br />

Departement Darstellende Künste und Film<br />

öffnet am 27. und 28. September die neuen<br />

Räume. Zu sehen ist ein Potpourri verschieden s-<br />

ter Arbeitssituationen. Ein breiter Einblick in das<br />

Tun und Schaffen in den Darstellenden Künsten<br />

und im Film ist garantiert. Judith Hunger*<br />

Wer dem Programm des Departements Darstellende Künste<br />

und Film an den Tagen der offenen Tür folgt, erhält auch<br />

einen Gesamteindruck des Gebäudes: Beginnend mit einer<br />

Installation im Eingangsbereich, geht die Tour weiter in die<br />

Proberäume auf Ebene 1 und endet auf Ebene 7 in den Tanzsälen,<br />

«The Rooms with a View», wie sie auch genannt werden.<br />

Schleuse in eine andere Welt<br />

Bei der Tramhaltestelle Toni-Areal entführt ein wolkenartiges<br />

Gebilde aus farbigem Stoff die Besucherinnen und Besucher<br />

in eine andere Welt. Die riesige Installation ist unter<br />

der Leitung von Dozent Daniel Hunziker in einem Modul<br />

der Vertiefung Szenografie im Bachelor Theater entstanden.<br />

Auf der Ebene 1 sind vier Probebühnen geöffnet: Auf der grossen<br />

Probebühne erhält man einen Einblick in die Proben zum<br />

Stück «Der grosse Marsch» von Wolfram Lotz. Es ist das<br />

Master-Projekt von Michaela Flück (Bühnenbild, Kostüm),<br />

Franz-Xaver Mayr (Regie) und Moritz von Schurer (Dramaturgie).<br />

Im Stück experimentiert Wolfram Lotz tabulos mit<br />

allen bekannten Varianten des heutigen Theaters und korrumpiert<br />

dieses. Eine Herausforderung für die Protagonisten,<br />

denn es steht die Frage im Raum: «Wenn das Theater nichts<br />

mehr verändert, wie steht es dann um die Wirklichkeit?»<br />

In den beiden kleineren Probebühnen bereiten sich einerseits<br />

Studierende auf das Intendantenvorsprechen vor, andererseits<br />

proben Kommilitoninnen und Kommilitonen unter der Anleitung<br />

eines Regiestudenten Szenen und Texte. Das Intendantenvorsprechen<br />

bildet für die Schauspielstudierenden den<br />

Abschluss ihres Studiums und ist gleichzeitig der Übergang<br />

ins Berufsleben. Die Intendantinnen kommen von Theatern<br />

aus dem In- und Ausland, auf der Suche nach neuen Talenten.<br />

Also wird intensiv geprobt, Passagen werden repetiert, bis<br />

sie sitzen, denn es geht es um die Zukunft, ein mögliches Engagement<br />


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

11<br />

Inszenieren die Eingangssituation an den Tagen der offenen Tür (von links): die Szenografiestudierenden Elke Mulders, Aurelia Buchli, Johannes Heydrich<br />

und Sina Knecht. Foto: Betty Fleck<br />

Auf einer weiteren Probebühne ist die zwanzigminütige<br />

Lichtinstallation «Licht lebt» zu sehen. Sie ist das Ergebnis<br />

des gleichnamigen Bühnenbildmoduls. In diesem Modul erforschten<br />

die Studierenden die Spielfähigkeit des Lichts und<br />

entwickelten daraus eine Installation, in der einzig Objekte<br />

und Licht agieren.<br />

Unterhaltung und Selbstversuch im Kino<br />

Für die Filmausbildung ist das hauseigene Kino ein Meilenstein.<br />

In unterschiedlichen Blöcken à 50 Minuten sind dort im<br />

Rahmen der Tage der offenen Tür Kurzfilme der vergangenen<br />

15 Jahre zu sehen. Das Programm verspricht Filme, die es so<br />

kein zweites Mal gibt.<br />

Das Kino erlebt derzeit einen fundamentalen Umbruch: Die<br />

über hundertjährige analoge Technik wird durch digitale<br />

Verfahren ersetzt. Bislang war weitgehend unerforscht, ob<br />

dieser Wandel Auswirkungen auf das Publikum hat. Das Forschungsprojekt<br />

«Analog/Digital» ist dieser Frage nachgegangen.<br />

Besucherinnen und Besucher können sich im Selbstversuch<br />

ein Bild machen (siehe auch Seite 12).<br />

Tänzerinnen und Tänzern beim Proben zusehen<br />

Die ZHdK bietet zwei unterschiedliche Tanzausbildungen an,<br />

eine an der Tanz Akademie Zürich (taZ) und den Bachelor-<br />

Studiengang Contemporary Dance. Die taZ bildet Tänzer in<br />

Klassisch Akademischem Tanz aus. Die Jugendlichen beginnen<br />

in der Fachrichtung Klassisches Ballett die Ausbildung im<br />

Alter von 11 bis 12 Jahren, besuchen gleichzeitig die schulische<br />

Bildung und schliessen mit etwa 18 bis 19 Jahren mit einem<br />

Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. Damit haben<br />

sie die Bühnenreife erreicht.<br />

Der Bachelor Contemporary Dance ist im Gegensatz dazu<br />

auf Hochschulstufe angesiedelt. Der Fokus liegt auf zeitgenössischem<br />

Tanz mit all seinen Facetten und Techniken.<br />

Einen vielseitigen Tänzertyp auszubilden ist das Credo des<br />

neuen Studiengangs, der im September 2014 beginnt. Die<br />

zwei Tanzausbildungen der ZHdK richten sich demnach an<br />

unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen und bedienen oft<br />

verschiedene Berufsfelder.<br />

Die Studios sind an beiden Tagen geöffnet. Zu sehen sind<br />

alle Altersstufen und Klassen der Tanz Akademie. Von den<br />

Kleinsten (Vorbereitungsklasse) bis zur Abschlussklasse. Der<br />

Bachelor Contemporary Dance ist zwar noch nicht lange aktiv,<br />

aber zu sehen gibt es doch auch schon einiges, so etwa<br />

das tägliche Training in den beiden Disziplinen Klassisches<br />

Ballett und Contemporary Dance. Ein kleiner Einblick in die<br />

erst angelaufenen Proben mit einem Choreografen rundet<br />

das Programm ab.<br />

* Judith Hunger ist Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit des Departements<br />

Darstellende Künste und Film ( judith.hunger@zhdk.ch).<br />

www.toni-tage.ch/c/tanz<br />

www.toni-tage.ch/c/theater<br />

www.toni-tage.ch/c/film


12 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Einblicke in<br />

die Forschung<br />

an einer Kunsthochschule<br />

Am 27. und 28. September stellen Forschende<br />

der ZHdK ihre Arbeit vor. Doch wie kann<br />

Forschung visuell erfahrbar gemacht werden?<br />

Mittels unterschiedlicher Formate wie Posterund<br />

Videopräsentationen wird Interessierten<br />

an den Tagen der offenen Tür die künstlerischwissenschaftliche<br />

Forschung nähergebracht.<br />

Catherine Nuber und Dieter Mersch*<br />

Anfang der 1960er-Jahre mietete der Künstler Bruce Nauman<br />

ein leer stehendes Lebensmittelgeschäft, um sich im Schaufenster<br />

tagelang allein auf einem Stuhl sitzend zu präsentieren.<br />

Indem er sich als Künstler inszenierte, der über Kunst<br />

sinniert, machte er das ästhetische Denken zum Gegenstand<br />

«Immersive Lab». Foto: Jan Schacher<br />

seiner Performance. Zudem verwies er auf die Schwierigkeit,<br />

Prozesse wie das geistige Denken einem Objekt der Kunst<br />

gleich auszustellen.<br />

Anlässlich der Tage der offenen Tür stellt sich für manche<br />

Besucherinnen und Besucher ebenso die Frage, wie die künstlerisch-wissenschaftliche<br />

Forschung an der ZHdK als konzentrierte<br />

Form des Denkens in einer Ausstellungssituation<br />

sichtbar gemacht werden könnte. Oft gibt sich Forschung ja<br />

allein im Medium der Sprache zu erkennen: Fragestellungen<br />

werden formuliert, Thesen aufgestellt, Textanalysen vorgenommen,<br />

Archivmaterial ausgewertet. Mit der Veröffentlichung<br />

werden die erarbeiteten Forschungsergebnisse in<br />

den bereits bestehenden Diskurs eingespeist. Dieses Wissen<br />

wird im Modus der mündlichen und schriftlichen Sprache<br />

verhandelt, zuweilen begleitet von Illustrationen und Visualisierungen.<br />

Poster-Session und Videoloop<br />

Die Kombination von Text und Bild nutzt die sogenannte<br />

Poster-Session, ein gängiges Kongressformat, welches im<br />

Gegensatz zu Referaten Inhalte in komprimierter Form zur<br />

Verfügung stellt. Im Kunstraum auf Ebene 5 werden mittels<br />

solcher Posterpräsentationen Fragen, Strategien, Methoden<br />

und Grenzen der verschiedenen an der ZHdK angesiedelten<br />

Forschungsprojekte visuell erfahrbar gemacht. Dabei<br />

liefern die auf den Postern abgedruckten Abbildungen und<br />

Texte einen informativen Einstieg in die einzelnen Projekte.<br />

Gleichzeitig stehen vor Ort die Forschenden selber Rede und<br />

Antwort – sie erklären, argumentieren und diskutieren. Ein<br />

Videoloop, der im angrenzenden Raum 5.G02 abgespielt<br />

wird, vermag aufzuzeigen, wie vielfältig die Forschung an<br />

der ZHdK sein kann.<br />

Lecture Performance<br />

Am Samstagnachmittag wird ebenfalls im Seminarraum<br />

5.G02 eine Lecture Performance stattfinden, mittels deren<br />

«unerwartete Situationen» hervorgerufen werden sollen. Im<br />

Unterschied zum klassischen Vortrag wenden sich hier die<br />

Forschenden performativ an ihr Publikum und bringen dabei<br />

verschiedene Medien zum Einsatz: eine Arbeit an und mit<br />

akustischen Interventionen, mit Diagrammen und Filmausschnitten,<br />

deren Herstellungs- und Präsentationsweise häufig<br />

mitreflektiert wird, gelegentlich durch gezieltes Opponieren<br />

von Wort und Bild.<br />

Test im Kino, «Immersive Lab», Windkanal<br />

Satellitenstationen der Forschung befinden sich im Kino, in<br />

einem Laborraum sowie auf der Dachterrasse. Bei der Präsentation<br />

des Forschungsprojekts «Analog/Digital» wirken<br />

die Besucher als Probanden mit: Anhand eines Tests wird<br />

eruiert, ob das Kinopublikum die technisch bedingten Differenzen<br />

zwischen analogen und digitalen Filmaufnahmen<br />

wahrnehmen kann. Im ICST Labor/Raum 3.D24 ist die Infrastruktur<br />

«Immersive Lab» aufgebaut, in welcher Realisationen<br />

interaktiver künstlerischer Arbeiten gezeigt werden.<br />

Dabei wird das Ziel verfolgt, in einer räumlich umhüllenden<br />

Situation neue Erfahrungen zu generieren. Auf der Dachterrasse<br />

treffen ausdauernde Besucherinnen schliesslich auf den<br />

Windkanal des Forschungsschwerpunkts Transdisziplinarität<br />

– einen Ort der Formfindung, ein aerodynamisches Labor,<br />

eine wissenschaftshistorische Einrichtung und künstlerische<br />

Metaphernmaschine.<br />

* Catherine Nuber ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Dossier Forschung<br />

der ZHdK (catherine.nuber@zhdk.ch). Prof. Dr. Dieter Mersch ist Vorsitzender<br />

der Forschungskommission der ZHdK und Leiter des Instituts für Theorie,<br />

Departement Kulturanalysen und Vermittlung (dieter.mersch@zhdk.ch).<br />

www.toni-tage.ch/c/forschung


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

13<br />

Klappe und … Action!<br />

An den Tagen der offenen Tür<br />

gibt es viel zu tun für Kinder<br />

(Archivbild).<br />

Foto: Regula Bearth<br />

Kunst für<br />

die Kleinen<br />

Die Zürcher Hochschule der Künste ist für einmal<br />

nicht nur für studiumsreife Zeitgenossinnen<br />

und Zeitgenossen interessant, auch die Kleinen<br />

können sich an den Tagen der offenen Tür auf<br />

eine Entdeckungsreise begeben. Ein spezielles<br />

Kinderprogramm wartet auf sie. Eva Brüllmann*<br />

Am 27. und 28. September sind auch Kinder auf dem Hochschulcampus<br />

in Zürich-West willkommen. Das Programm<br />

für sie ist so vielfältig wie die ZHdK selbst. Es kann aus einer<br />

Fülle von Angeboten, die auf das Alter und die Interessen<br />

der Kinder eingehen, individuell ausgewählt werden – im<br />

Folgenden ein paar Vorschläge. Sämtliche Programmpunkte<br />

sind auf www.toni-tage.ch/c/kinder zu finden.<br />

Gestalten<br />

In der offenen Museumswerkstatt können Familien «Blickwinkelbrillen»<br />

gestalten und damit das neue Schaudepot des<br />

Museum für Gestaltung auf spezielle Art und Weise entdecken.<br />

Jedes Kind kann sich seine eigene Brille gestalten und<br />

so seine Optik und seine Wahrnehmung der ausgestellten<br />

Designobjekte individuell verändern.<br />

Digital<br />

Die digitale Welt öffnet der Kunst neue Türen. Im Informationstechnologie-Zentrum<br />

(ITZ) erhalten die Kinder einen<br />

Einblick in die digitale Bildbearbeitung und ins Universum<br />

der digitalen Musik. Es braucht nicht immer einen Pinsel<br />

oder eine Gitarre, um kreativ zu sein: Auch mithilfe von einfachen<br />

Computerprogrammen können Bilder entstehen oder<br />

kann Musik komponiert werden. Ausserdem kann die ganze<br />

Familie im ITZ an einem Wettbewerb teilnehmen oder sich<br />

im neu eröffneten ITZ-Shop etwas kaufen.<br />

Schauspiel<br />

Einmal auf einer Bühne stehen und vor grossem Publikum<br />

auftreten, das wünschen sich viele Kinder. Was unter Kindern<br />

oft ein Spiel ist, ist für die Schauspielstudierenden an der<br />

ZHdK Berufung. Um zu sehen, wie es während einer Probe<br />

zu- und hergeht, können Eltern mit ihren Kindern an den<br />

Tagen der offenen Tür in ein öffentliches Probeschauspiel<br />

reinschauen und miterleben, was es braucht, um eine Meisterin<br />

oder ein Meister des Bühnenfachs zu werden.<br />

* Eva Brüllmann ist Assistentin des Verwaltungsdirektors<br />

(eva.bruellmann@zhdk.ch).<br />

www.toni-tage.ch/c/kinder


14 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Durch die Weiterbildung<br />

in Kinderchorleitung<br />

kann ich meiner breit<br />

gefächerten Ausbildung als<br />

Musik- und Bewegungspädagogin<br />

ein klares<br />

Profil geben und mich in<br />

Zusammen arbeit mit praxiserprobten<br />

Dozierenden<br />

und Mitstudierenden gezielt<br />

auf ein spezifisches<br />

Berufsfeld vorbereiten.<br />

Ange Tangermann,<br />

CAS Kinderchorleitung advanced<br />

Offen für Neues?<br />

Das Zentrum<br />

Weiterbildung<br />

lädt ein<br />

Die ZHdK konzipiert eine breite Palette an<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten für Personen, die<br />

ihr erstes Studium bereits hinter sich haben.<br />

An den Tagen der offenen Tür können sich<br />

Besucherinnen und Besucher einen Überblick<br />

zum Thema verschaffen, sich in kurzen Kursen<br />

praktisches Wissen aneignen oder sich beraten<br />

lassen. Katharina Rengger*<br />

Angebote aus allen Departementen sowie departementsübergreifende<br />

Konzepte bilden eine Weiterbildungsplattform,<br />

auf der eine individuell gestaltete Navigation möglich ist. Diese<br />

lässt sich entsprechend den Bedürfnissen der Interessierten<br />

nach Vertiefung oder Erweiterung der beruflichen Tätigkeit<br />

gestalten.<br />

Foto: Betty Fleck<br />

Exklusive Einblicke in Kurse<br />

An den Tagen der offenen Tür informiert Elisabeth Danuser,<br />

Leitung Zentrum Weiterbildung ZHdK, über die Angebotspalette<br />

sowie die Möglichkeiten der Gestaltung individueller<br />

Lernformen in unterschiedlichen Formaten und zeitlicher<br />

Staffelung. Im Anschluss dazu erhalten Interessierte auf<br />

Wunsch individuelle Auskünfte oder sie können ausführlichere<br />

Beratungsgespräche vereinbaren.<br />

Wer neugierig ist auf Themen wie «Die Aristoteles-Formel<br />

für erfolgreiche Webvideos», «Stimme & Sprechen – ein sinnliches<br />

Live-Erlebnis» oder gar «Fehlende Buchstaben – was<br />

nun?», erhält in dreissigminütigen Kursfenstern exklusive<br />

Einblicke in die Angebote der Weiterbildung.<br />

«Toni-Sounds» für Kinder und Jugendliche<br />

Auch Kinder und Jugendliche sollen Toni-Luft schnuppern<br />

können. Im «Interaction Lab – Design des Alltäglichen» werden<br />

aus einfachen Materialien interaktive Objekte zum Mitnachhausenehmen<br />

entwickelt. Sensoren und elektronische<br />

Feedbackelemente bringen die selbst geschaffenen Smart<br />

Objects zum Leuchten und Klingen. Im Workshop «Toni-<br />

Sounds» werden Hip-Hop-Beats gebaut. Vom Entdecken und<br />

Aufnehmen der Sounds auf dem Toni-Areal bis zur eigenen<br />

Beatproduktion am Computer wird alles selbst gemacht. In<br />

«Musik & Rhythmus mit Alltagsgegenständen» können Kinder<br />

Klänge, Geräusche und Effekte erforschen, die sich mit<br />

verschiedensten Materialien und Alltagsgegenständen erzeugen<br />

lassen. Daraus werden Musik und Rhythmen produziert<br />

und eigene Tonaufnahmen gemacht.<br />

* Katharina Rengger ist Mitglied der Leitung Zentrum Weiterbildung ZHdK<br />

(katharina.rengger@zhdk.ch).<br />

www.toni-tage.ch/c/weiterbildung


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

15<br />

Ivan Becerro und Joshua Schenkel führen in ihrem Workshop in die hohe Kunst des Fälschens ein. Foto: Goran Basic<br />

Zu Besuch<br />

in der Fälscherwerkstatt<br />

An den Tagen der offenen Tür findet ein<br />

Workshop statt, in dem die Teilnehmenden<br />

ihr eigenes Bachelor-Diplom fälschen<br />

können. Unterstützt werden sie dabei von<br />

zwei Absolventen der Vertiefung Visuelle<br />

Kommunikation, die sich während ihrer<br />

Bachelor-Arbeit mit der Fälschungssicherheit<br />

wertvoller Druck-Erzeugnisse beschäftigt haben.<br />

Ivan Becerro und Joshua Schenkel*<br />

Ivan Becerro und Joshua Schenkel haben zusammen Visuelle<br />

Kommunikation studiert und schon während ihrer Ausbildungszeit<br />

gemeinsam an Projekten gearbeitet, sowohl innerhalb<br />

wie ausserhalb des Studiums. Sie teilen das Interesse am<br />

experimentellen Gestalten und erkunden gerne unerforschte<br />

Territorien. Während ihrer Diplomarbeit haben sie sich auf<br />

experimentelle Weise mit Sicherheitsmerkmalen auseinandergesetzt,<br />

wie sie auf Banknoten, Schecks, Ausweisen,<br />

Gutscheinen und anderen wertvollen Druck-Erzeugnissen<br />

vorkommen.<br />

Basisschrift und vier visuell kryptischen Modifikationen. Den<br />

kryptischen Schriftmodifikationen liegen unterschiedliche<br />

Techniken zugrunde, die ihren Ursprung in der Herstellung<br />

von Sicherheitsmerkmalen haben. Während gängige<br />

Schriften um optimale Lesbarkeit bemüht sind, entziehen<br />

sich ihre Schriften dem Auge des Betrachters. Die Lesbarkeit<br />

der Schriften ist von unterschiedlichen Parametern abhängig.<br />

Erst wenn alle diese erfüllt sind, kann die dargestellte<br />

Information entziffert werden. In einem Specimen – einem<br />

Muster – haben die beiden Absolventen alle Schriften und<br />

Schnitte aufgeführt und mit Informationen zur Herkunft<br />

und Funktionsweise ergänzt. Anwendungsbeispiele sollen<br />

Möglichkeiten zu deren Weiterverarbeitung aufzeigen. Die<br />

entwickelten Schriften sind frei verfügbar und können auf<br />

www.illegibletype.org heruntergeladen werden.<br />

Den Spass am Fälschen entdecken<br />

Nach ihrem Abschluss haben Ivan Becerro und Joshua Schenkel<br />

zusammen mit Samuel Linder das Grafikstudio UFO<br />

(www.ufo.ch) gegründet, um auch in Zukunft gemeinsam an<br />

Aufträgen und eigeninitiierten Projekten arbeiten zu können.<br />

Ihr Workshop an den Tagen der offenen Tür soll die Freude<br />

am Fälschen verbreiten, die Antrieb für ihre Diplomarbeit<br />

war. In der «Fälscherwerkstatt» sollen Besucherinnen und<br />

Besucher erst mit dem nötigen Basiswissen versorgt werden,<br />

um dann in wenigen Arbeitsstufen ihr eigenes hundert Prozent<br />

authentisches Diplom anfertigen zu können.<br />

* Ivan Becerro und Joshua Schenkel sind Absolventen 2014 der Vertiefung Visuelle<br />

Kommunikation, Bachelor Design, Departement Design (info@ufo.ch).<br />

Eine unlesbare Schrift<br />

Das Kondensat ihrer Auseinandersetzung ist das Illegible<br />

Type Program, ein neues Schriftsystem, bestehend aus einer<br />

Fälscherwerkstatt<br />

Samstag, 27. September, 15–16 Uhr, Toni-Areal, Raum 4.E12, Ebene 4<br />

www.toni-tage.ch/c/design


16 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Im Physical Computing Lab<br />

der Vertiefung Interaction<br />

Design lassen sich interaktive<br />

Artefakte realisieren.<br />

Foto: Moritz Kemper<br />

Interactive Design<br />

handfest erlebbar gemacht<br />

Smartphone, Tablet & Co. sind aus dem Alltag<br />

nicht mehr wegzudenken. Doch was geschieht<br />

an der Schnittstelle User/Objekt und wie gestaltet<br />

man diese sinnvoll? Im Workshop «Micro<br />

Interactions», den Interaction Designerinnen und<br />

Designer an den Tagen der offenen Tür anbieten,<br />

erfährt man mehr. Luke Francke, Moritz Kemper<br />

und Clemens Winkler*<br />

Heutige Kuscheltiere, Radios und Mobiltelefone sind in der<br />

Lage, sich ihren Nutzerinnen und Nutzern mitzuteilen. Sie<br />

zeigen ihnen an, wie viel Strom sie verbrauchen, ob eine<br />

Verbindung zum Internet besteht oder dass die Jalousie im<br />

Wohnzimmer eben automatisch heruntergefahren wird. Teils<br />

agieren diese Objekte als blosse Werkzeuge, teils werden ihnen<br />

gar emotionale Qualitäten zugeschrieben. Sie machen<br />

sich hauptsächlich durch Licht, Ton, Bild und Text bemerkbar.<br />

Wer kontrolliert hier wen?<br />

Auf der anderen Seite kontrollieren die Nutzerinnen und<br />

Nutzer diese Objekte und speisen sie mit Informationen. Sie<br />

drehen an einem Regler, um die Lautstärke zu verändern,<br />

sprechen mit ihnen, um eine Nachricht zu verfassen, oder<br />

klatschen in die Hände, um das Licht ein- oder auszuschalten.<br />

Alle Mensch-Objekt-Interaktionen machen aus den Objekten<br />

Schnittstellen zur Kommunikation. Im Interaction Design<br />

werden diese Schnittstellen – Input und Output – unter Berücksichtigung<br />

des Kontexts und der Gewohnheiten und<br />

Erfahrungen der Menschen gestaltet. Interaction Designer<br />

beziehen die Wahrnehmung der Produktwelt stark in ihre<br />

Arbeit mit ein und hinterfragen: Soll ein Objekt liebenswert<br />

sein? Soll es seriös wirken? Soll es eigenständig sein?<br />

Wie man es legt, so leuchtet es<br />

Wie viele veränderliche Parameter benötigt ein Objekt, damit<br />

es den Nutzerinnen und Nutzern als Schnittstelle zu ihrer<br />

Umgebung oder anderen Menschen dienen kann? Besitzt ein<br />

Objekt mit nur einer Möglichkeit, Input zu verarbeiten, noch<br />

das Potenzial, als Schnittstelle für emotionale Qualität zu<br />

fungieren? Im Workshop «Micro Interactions» bieten Interaction<br />

Designer den Besucherinnen der Tage der offenen Tür<br />

die Möglichkeit, diesen Fragen praxisnah nachzugehen. Dazu<br />

erstellen die Gäste ihr eigenes interaktives Objekt im Physical<br />

Computing Lab der Vertiefung Interaction Design. Der Input<br />

wird auf die relative Lage eines Gegenstands beschränkt.<br />

Der Output zeigt sich in unterschiedlichen Lichtfarben. So<br />

entstehen kleine, leuchtende Tools, die durch Bewegungen<br />

jeglicher Art – alleine oder auch im Verbund mit mehreren<br />

Objekten – dazu einladen, überraschende und faszinierende<br />

Möglichkeiten der Interaktion auszuloten.<br />

* Luke Francke, Moritz Kemper und Clemens Winkler sind Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter in der Vertiefung Interaction Design, Bachelor Design, Departement<br />

Design (luke.francke@zhdk.ch, moritz.kemper@zhdk.ch,<br />

clemens.winkler@zhdk.ch).<br />

Micro Interactions<br />

Samstag, 27. September, 11–17 Uhr, und Sonntag, 28. September, 11–16 Uhr,<br />

Toni-Areal, Elektrotechnik/Raum 2.E20, Ebene 2<br />

www.toni-tage.ch/c/design


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

17<br />

An der Schnittstelle<br />

Design/Produkt entwicklung<br />

Resultat eines eintägigen<br />

Workshops im Design &<br />

Technology Lab: Florian<br />

Jurt auf seinem skizzenhaft<br />

optimierten Snowbike, mit<br />

dem er den Geschwindigkeitsweltrekord<br />

brechen will.<br />

Foto: Roman Jurt<br />

Das Design & Technology Lab ist ein<br />

Kooperationsprojekt der Vertiefung Industrial<br />

Design und der Product Development Group der<br />

ETH Zürich. Im gemeinsamen Labor werden<br />

für Industriepartner innovative Produkte<br />

entwickelt. An den Tagen der offenen Tür<br />

schafft eine Ausstellung Einblicke in solche<br />

Entwicklungsprozesse. Reto Togni*<br />

Nur schon dieses Wort: «Design»! Allein der Begriff bedeutet<br />

für Ingenieurinnen meist etwas anderes als für Designer,<br />

obschon er beiden sehr geläufig ist. Während Ingenieurinnen<br />

darunter technische Anordnungen und Systeme verstehen,<br />

denken Designer an den lebensweltlichen Kontext eines<br />

Produkts, an Formen und Materialien. Für eine produktive<br />

Zusammenarbeit sind also erst einmal sprachliche Hürden<br />

zu nehmen.<br />

Interdisziplinäres Labor im Technopark<br />

Das Design & Technology Lab im Zürcher Technopark nimmt<br />

sich solcher Hindernisse an. Als Kooperationsprojekt zwischen<br />

der Vertiefung Industrial Design und der Product Development<br />

Group der ETH Zürich hat das Lab Anfang dieses<br />

Jahrs seinen Betrieb aufgenommen. Es bildet einen Ort, an<br />

dem Studierende der beiden Disziplinen bereits frühzeitig in<br />

ihrer Ausbildung zusammenarbeiten und Brücken schlagen.<br />

Dazu werden in projektorientierten Teams reale Aufgabenstellungen<br />

von namhaften Industriepartnern bearbeitet.<br />

Stiftplotter und Animationen<br />

Die Ausstellung im Toni-Areal, die an den Tagen der offenen<br />

Tür ein erstes Mal gezeigt wird, präsentiert erste Resultate<br />

aus dieser nun intensivierten Zusammenarbeit und lässt dazu<br />

unterschiedliche Medien und Methoden aufeinandertreffen:<br />

Ein Stiftplotter skizziert Projekte auf eine endlose Papierbahn<br />

und erstellt Platzhalter, die mit grafischen Markern versehen<br />

werden. Diese lösen in der Folge projizierte Animationen aus,<br />

die die Platzhalter mit Inhalten füllen. Die verschiedenen<br />

Darstellungsformen werden so in Einklang gebracht und erzählen<br />

gemeinsam facettenreiche Geschichten aus der Produktentwicklung.<br />

Sie stehen aber auch stellvertretend für das<br />

Analoge und das Digitale, für das Alte und das Neue oder das<br />

Skizzenhafte und das Präzise. Denn: Die unterschiedlichen<br />

Sprachen, die im Lab gesprochen werden, stellen nicht nur<br />

Hürden dar, sondern bergen auch ein gewaltiges Potenzial<br />

für die Produkte von morgen.<br />

* Reto Togni ist Unterrichtsassistent der Vertiefung Industrial Design, Bachelor<br />

Design, Departement Design (reto.togni@zhdk.ch).<br />

Design & Technology Lab<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, Toni-Areal, Kaskadenhalle, Ebene 5<br />

www.toni-tage.ch/c/design


18 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

19<br />

Gewaltige Töne in ungewohnten Räumen: Kontrabass-Studentin Fiona Cairns mit<br />

ihrem Instrument im Toni-Areal. Bildmontage: Regula Bearth<br />

Wie klingt denn das?<br />

Musik in neuen Räumen<br />

Neuer Campus, neue Säle, neue Umgebung:<br />

Der Einzug der ZHdK ins Toni-Areal beendet<br />

eine Ära – aus 35 Standorten wird einer. Allein<br />

das Departement Musik, dessen neue Räume<br />

hier beleuchtet werden, war auf acht Häuser in<br />

Winterthur und Zürich verteilt. Nun endlich<br />

wächst zusammen, was zusammengehört.<br />

Daniela Huser*<br />

Was sich im Gegensatz zum Standort nicht ändern wird, ist<br />

die exzellente Ausbildung. Musik in Theorie und Praxis wird<br />

praktisch pausenlos in Einzelunterrichts- und Klassenzimmern<br />

auf mehreren Etagen gelehrt oder in unterschiedlich<br />

ausgestatteten Sälen eingeübt und aufgeführt. Diese Räume<br />

müssen verschiedenartigsten Anforderungen gerecht werden:<br />

Eine Orgelstudentin benötigt eine Orgel und diese wiederum<br />

einen Raum, der der Monumentalität ihres Klanges gerecht<br />

wird (Konzertsaal 2). Ein Symphonieorchester, das unter anderem<br />

mehrmals jährlich in der Tonhalle Zürich gastiert,<br />

muss proben und konzertieren können (Konzertsaal 3**).<br />

Bands brauchen einen Klub mit entsprechender Ausstattung<br />

samt Bar (Musikklub Mehrspur), Tonmeister ein Tonstudio,<br />

und elektronische Musik braucht einen Saal, der den besonderen<br />

Ansprüchen an Akustik und Aufführungspraktiken<br />

gerecht wird (Konzertsaal 1). Dirigierstudentinnen sind für<br />

den praktischen Unterricht auf ein Ensemble angewiesen,<br />

und auch die zahlreichen Kammermusikensembles brauchen<br />

Räume, in denen das Zusammenspiel perfektioniert werden<br />

kann (Kammermusiksaal 1 und 2), um den Anforderungen auf<br />

dem internationalen Parkett gewachsen zu sein.<br />

Was sich in all diesen Unterrichtslokalitäten abspielt, zeigt<br />

das Departement Musik an den Tagen der offenen Tür: Es<br />

öffnet die Türen zu kleinen und grossen Räumen, in denen<br />

gelernt, geübt und gerungen wird um die Wirkung der Musik.<br />

Ein Rundraum zum Eintauchen<br />

Im Departement Musik wird nicht nur gelehrt und performt,<br />

es findet auch Forschung statt – im Forschungsschwerpunkt<br />

Musikalische Interpretation sowie zentral am Institute for<br />

Computer Music and Sound Technology (ICST). Exemplarisch<br />

hierfür zeigt das ICST sein laufendes Projekt «Immersive<br />

Lab», eine installative Anordnung für die Erforschung<br />

von künstlerischen Arbeiten, die Klang, Bild und Interaktion


20 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Was sich in all seinen Unterrichtslokalitäten<br />

abspielt, zeigt das Departement Musik an den Tagen<br />

der offenen Tür: Es öffnet die Türen zu kleinen<br />

und grossen Räumen, in denen gelernt,<br />

geübt und gerungen wird um die Wirkung der Musik.<br />

in einer gemeinsamen räumlichen Form vereinen. Interessierte<br />

können in diesem Rundraum in Werke verschiedener<br />

Kunstschaffender eintauchen und über die unterschiedlichen<br />

Sinne Erfahrungen und Eindrücke von algorithmischer, das<br />

heisst regelbasierter elektronischer Kunst sammeln (siehe<br />

auch Seite 12).<br />

Musik bewegt<br />

Wie vielfältig die Ausbildung Musik- und Bewegungspädagogik/Schulmusik<br />

ist, zeigen die zahlreichen Veranstaltungen<br />

in den Räumen 7.B auf Ebene 7. Tanz und Anatomie, Musikund<br />

Bewegungsgestaltung, Band/Bandleitung, Fachdidaktik<br />

Musikunterricht, Physical Theatre und Bewegungstraining,<br />

Theorie der Erwachsenenarbeit und viele weitere Angebote<br />

erwarten das interessierte Publikum.<br />

Die Frühstarter – Nightlife im Mehrspur<br />

Der Musikklub Mehrspur feiert seine Eröffnung bereits am<br />

Vorabend der Tage der offenen Tür. Am Freitag, 26. September,<br />

20.30 Uhr, präsentiert das Zurich Jazz Orchestra mit<br />

seinem neuen musikalischen Leiter Steffen Schorn ein Programm,<br />

das in seiner Vielfalt perfekt zum neuen Klubdomizil<br />

passt. Sozusagen als Ouvertüre hat Schorn mit «Some Moments<br />

in Life» einen Ausschnitt aus seinem umfangreichen<br />

Repertoire zusammengestellt: emotionale, farbenfrohe, swingende<br />

Big-Band-Musik aus seiner Feder, eine Art Autobiografie<br />

und Reisetagebuch im klassischen Jazzformat der letzten<br />

25 Jahre. Im Anschluss heisst es dann um 23.30 Uhr: «Dress<br />

up and Swing Like 1930!» in der Goldenera Electro Swing Late<br />

Night mit Special Guest DJ Incontrol aus Paris.<br />

Weiter gehts am Samstagabend mit der siebenköpfigen Kapelle<br />

Šuma Covjek Orkestar (übersetzt Waldmannstrasse-<br />

Orchester) und der Balkan Late Night im Anschluss mit akustischen<br />

und elektronischen Klängen aus dem Balkan, Gypsy<br />

Music und Klezmer Breaks.<br />

* Daniela Huser ist zuständig für die Kommunikation im Departement Musik<br />

(daniela.huser@zhdk.ch).<br />

** Anspruchsvolle Akustik fordert ihren Tribut: Der Konzertsaal 3 wird erst<br />

nach den Tagen der offenen Tür zugänglich sein. Erstes Orchesterkonzert in<br />

der Tonhalle Zürich, Montag, 20. Oktober, 19.30 Uhr: Orchester der ZHdK<br />

und der Haute Ecole de Musique de Genève; Pierre-André Valade, Leitung.<br />

Strawinskys «Petruschka» und Varèses «Amériques». 18.30 Uhr Einführung<br />

durch Dominik Sackmann. www.zhdk.ch/ameriques<br />

Musikklub Mehrspur, Förrlibuckstrasse<br />

Freitag, 26. September, 20.30 Uhr: Zurich Jazz Orchestra;<br />

23.30 Uhr: Goldenera Electro Swing Late Night mit<br />

DJ Incontrol, Mirk Oh<br />

Samstag, 27. September, 22 Uhr: Šuma Covjek Orkestar;<br />

23 Uhr: Balkan Late Night mit DJs Alain Ford, Oli Garch<br />

Musikunterricht/Räume Ebenen 1, 5 und 6<br />

Einzelunterricht auf diversen Instrumenten<br />

ICST Labor/Raum 3.D24, Ebene 3<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, 10–12 und 14–16 Uhr:<br />

«Immersive Lab», ICST<br />

Raum 6.K04, Ebene 6<br />

Samstag, 27. September, 13.30–14 Uhr: Einführung in die<br />

Film- und Medienmusik, André Bellmont<br />

Tonregie/Raum 3.D09, Ebene 3<br />

Samstag, 27. September, 16.30–17.45 Uhr, und Sonntag,<br />

28. September, 11–12.15 Uhr: Film «Talents», Komposition<br />

für Film, Theater und Medien<br />

Raum 6.F06, Ebene 6<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, 10–15 Uhr:<br />

Audiovisual Art-Gaming<br />

Kammermusiksaal 1, Ebene 5<br />

Samstag, 27. September, 14–17 Uhr: Dirigierunterricht<br />

mit Ensemble<br />

Räume 5.F und Raum 5.H02, Ebene 5<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, ganztägig:<br />

Installation «Luigi Nonos Utopien des Möglichen»,<br />

Felix Baumann und Julia Wolf<br />

Raum 5.F11, Ebene 5<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, 14–15 Uhr:<br />

«Musik Szene Sprache», Till Löffler<br />

Konzertsaal 1, Ebene 7<br />

Samstag, 27. September, 10–16 Uhr:<br />

Neue Kompositionen – Proben, Aufnahmen und Konzert<br />

Musik und Bewegung/Räume 7.B, Ebene 7<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, ganztägig: zahlreiche<br />

Aktivitäten des Profils Musik- und Bewegungspädagogik<br />

Details und weitere Veranstaltungen siehe www.toni-tage.ch/c/musik


Am Anfang<br />

von Kunst und<br />

Gestaltung<br />

Im gestalterischen Propädeutikum der ZHdK<br />

bereiten sich jährlich rund 130 Studierende<br />

auf ein Studium in den Bereichen Kunst und<br />

Design vor. Doch was sind die persönlichen<br />

Voraussetzungen, die für eine Teilnahme<br />

erfüllt werden müssen? Was genau wird wie<br />

vermittelt? Aufschluss gibt ein Besuch der<br />

Tage der offenen Tür. Ursula Bosshard*<br />

Das Propädeutikum vermittelt in einem ersten Semester<br />

grundlegende gestalterische Kompetenzen und orientiert<br />

über die Ausbildungsmöglichkeiten. Im zweiten Semester<br />

bereiten sich die Studierenden gezielt auf bestimmte Fachrichtungen<br />

vor. Nach Abschluss ihrer Vorbildung bewerben<br />

sich fast alle erfolgreich für ein Studium an der ZHdK oder<br />

einer anderen Kunsthochschule im In- und Ausland.<br />

Einblicke in die Vorbildung<br />

An den Tagen der offenen Tür im Toni-Areal präsentiert das<br />

Propädeutikum im Raum 4.D14 auf Ebene 4 eine Auswahl<br />

von studentischen Arbeiten, die im aktuellen zweiten Semester<br />

in vierwöchigen Fachprojekten entstanden sind. Zu sehen<br />

gibt es Arbeiten aus den Feldern Visuelle Kommunikation,<br />

Objekt/Raum, Bild, Film/Fotografie und Digitale Medien.<br />

Informationen zu Inhalt, Aufbau und Ziel des Propädeutikums<br />

ergänzen die Ausstellung. Dozierende und Studierende<br />

sind vor Ort, erteilen Auskunft und beantworten die Fragen<br />

der Gäste.<br />

Grundlagen der Gestaltung<br />

Zudem liegt die kürzlich erschienene Publikation «Gestaltung<br />

der Grundlagen» auf. Ueli Binder, Autor und Dozent<br />

im Propädeutikum, geht darin auf essayistische Art Fragen<br />

nach, die in der Ausbildung auftauchen: Brauche ich Talent,<br />

um aufgenommen zu werden? Brauche ich einen eigenen Stil?<br />

Warum gibt es für Gestaltung keine Rezepte? Die Lektüre<br />

bietet anregenden Lesestoff für alle, die sich für gestalterische<br />

Grundlagen interessieren und diese im Studium an<br />

der ZHdK erlernen möchten. Die chronologisch geordneten<br />

Abbildungen aus Gestaltungslehrbüchern vermitteln ein<br />

aufschlussreiches und zugleich historisches Bild. Sie zeigen<br />

die Zeitgebundenheit der Auffassungen über elementare gestalterische<br />

Fertigkeiten. Franziska Burkhardt, Grafikerin<br />

und Dozentin im Propädeutikum, hat aus dem Büchlein ein<br />

editorisches Schmuckstück gemacht, es wurde als eines der<br />

schönsten Schweizer Bücher 2014 ausgezeichnet. Ruedi Wyss,<br />

bis anhin Leiter des Propädeutikums, hat als Herausgeber<br />

eine sprechende Form gefunden für die nie endende Auseinandersetzung<br />

damit, was gestalterische Grundlagen sind<br />

oder sein könnten.<br />

Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

Eleonor Denervaud, «Kopie» (Einzelblatt aus einer Serie), 2009,<br />

Fachbereich Bild. © Gestalterisches Propädeutikum der ZHdK<br />

21<br />

* Ursula Bosshard ist Leiterin des gestalterischen Propädeutikums,<br />

Departement Kulturanalysen und Vermittlung (ursula.bosshard@zhdk.ch).<br />

www.toni-tage.ch/c/kunst<br />

Haidi Marburger, «Portrait» (Einzelbild aus einer Serie), 2013,<br />

Fachbereich Fotografie. © Gestalterisches Propädeutikum der ZHdK


22 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

23<br />

Die Dauerausstellung des Joods Historisch Museum in Amsterdam. Foto: Joods Historisch Museum<br />

Marathon mit<br />

Interventionen<br />

und Walk im<br />

Rhizom<br />

Der an den Tagen der offenen Tür stattfindende<br />

«Arts & Culture Marathon» macht mit<br />

kurzen Interventionen Wissen aus der Lehre<br />

und Forschung aus dem Departement<br />

Kulturanalysen und Vermittlung erfahrbar.<br />

Der «Arts & Culture Walk» führt anhand eines<br />

Plans auf eine Entdeckungstour durch Büros,<br />

Ateliers, Unterrichtsräume und Werkstätten.<br />

Paolo Bianchi*<br />

Durch die Aufführung von insgesamt über zwanzig individuellen<br />

Präsentationen im Halbstundentakt sollen die Gäste<br />

im Rahmen des «Arts & Culture Marathon» in den Genuss<br />

einer intensiven und kompakten Auseinandersetzung mit<br />

vielfältigen Inhalten aus dem breiten Themenspektrum eines<br />

Departements kommen, das Angebote für die gesamte ZHdK<br />

generiert.<br />

Jüdische Geschichte greifbar machen<br />

Als Interventionsbeispiel sei hier die Fallstudie «Der Rintel-<br />

Leuchter – Von der Synagoge ins Museum» von Angeli Sachs<br />

(Master Art Education, ausstellen & vermitteln) erwähnt, die<br />

den historischen und aktuellen Kontext eines der wichtigsten<br />

Exponate des Joods Historisch Museum (Jüdischen Historischen<br />

Museums) in Amsterdam erforscht. Während der<br />

Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen im Zweiten<br />

Weltkrieg wurden nicht nur über 100 000 niederländische<br />

Juden deportiert und ermordet, sondern auch jüdische Zeremonialgegenstände<br />

beschlagnahmt und verschleppt. Diese<br />

Objekte wurden 1946 zurückgebracht, ungefähr die Hälfte<br />

von ihnen blieb allerdings unauffindbar. Inzwischen gehört<br />

auch der Rintel-Leuchter zur Sammlung des Joods Historisch<br />

Museum. Solche und weitere Geschichten werden durch die<br />

Akteurinnen und Akteure** der Interventionen handelbar,<br />

bewegbar und lebbar gemacht.<br />

Auf Entdeckungsreise<br />

Zusätzlich zum «Arts & Culture Marathon» kann das Departement<br />

Kulturanalysen und Vermittlung auf dem sogenannten<br />

«Arts & Culture Walk» entlang definierter Routen<br />

im Toni-Areal per pedes mithilfe eines (Stadt-)Plans entdeckt<br />

werden. Der rhizomatische Weg führt zu Büros, Ateliers, Unterrichtsräumen<br />

und Werkstätten für Metall, Holz, Keramik,<br />

Textil, Papier, Modellbau und Drucktechnik.<br />

* Paolo Bianchi ist Dozent im Departement Kulturanalysen und Vermittlung<br />

und Kurator des «Arts & Culture Marathon» und des «Arts & Culture Walk»<br />

(paolo.bianchi@zhdk.ch).<br />

** Teilnehmende am «Arts & Culture Marathon» (in der Reihenfolge ihres<br />

Auftretens): Carmen Mörsch; Peter Truniger; Hannah Horst, Heinrich Lüber,<br />

Sigrid Schade; Haseeb Ahmed, Florian Dombois, Julie Harboe, Kaspar König,<br />

Mirjam Steiner, Sarine Waltenspül; Sigrid Adorf, Irene Chabr, Vera Harder,<br />

Noëmie Stähli; Angeli Sachs, Elke Bippus; Basil Rogger, Ruedi Widmer und<br />

Gäste; Dorothee Richter; Irène Hediger; Dieter Mersch; Florian Bachmann,<br />

Kaspar König, Rahel Neuenschwander, Denise Widler, Angela Witwer;<br />

Kathrin Passig; Aldo Mozzini; Judit Villiger; Sascha Willenbacher; Monica<br />

Gaspar, Steffen Schmidt u.a.m. Moderation: Paolo Bianchi, Katrin Stowasser,<br />

Stefan Wettstein und Andrea Zimmermann. Kurator: Paolo Bianchi. Gesamtverantwortung:<br />

Christoph Weckerle.<br />

Arts & Culture Marathon<br />

Samstag, 27. September, zwischen 11 und 17.30 Uhr, zur vollen und halben<br />

Stunde, Toni-Areal, Raum 5.K08, Ebene 5, und Sonntag, 28. September,<br />

zwischen 11 und 15.30 Uhr, zur vollen und halben Stunde<br />

Arts & Culture Walk<br />

Samstag/Sonntag, 27./28. September, Toni-Areal<br />

www.toni-tage.ch/c/kunstvermittlung


24 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

novotelcafé<br />

Internationale Küche,<br />

Schweizer Gerichte<br />

Schiffbaustrasse 13<br />

VERPFLEGUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

IM UND UMS TONI-AREAL<br />

2<br />

Quartier 5<br />

Take-away, Salate, Pasta,<br />

Pizza, klassische Gerichte<br />

Hardturmstrasse 126<br />

3<br />

Läbis<br />

Griechische Spezialitäten,<br />

einheimische Produkte, Salate<br />

Hardturmstrasse 126<br />

11<br />

12<br />

Swiss Restaurant<br />

Internationale Küche,<br />

Schweizer Gerichte, Rösti<br />

Schiffbaustrasse 11<br />

Villaggio<br />

Fleischspezialitäten, Wok,<br />

vegetarisches Buffet<br />

Technoparkstrasse 1<br />

St. Joseph’s Pub<br />

26<br />

Saisonale Küche, Burger,<br />

Salate, Fish & Chips<br />

Fabrikstrasse 23<br />

Antonio Pizza & Pasta<br />

Take-away, Pizza, Pasta,<br />

Piadine, Panini, Salate<br />

Hardturmstrasse 133<br />

Les Amis<br />

Italienische, türkische,<br />

griechische Küche<br />

Förrlibuckstrasse 110<br />

13<br />

21<br />

26<br />

22<br />

Hitzberger<br />

Max & Moritz<br />

Fleischspezialitäten, Fajitas,<br />

klassische Gerichte<br />

Hardturmstrasse 125<br />

33<br />

34<br />

Route twenty-six<br />

Grillspezialitäten,<br />

Schweizer Gerichte<br />

Pfingstweidstrasse 100<br />

Nuovo<br />

Salate, Sandwiches,<br />

Pasta, Pizza, Risotto<br />

Pfingstweidstrasse 100<br />

14<br />

Restaurant Lunch 5<br />

Wechselnde Mittagsmenüs,<br />

klassische Gerichte<br />

Förrlibuckstrasse 62<br />

4<br />

Sphères<br />

Suppen, Salate, Tapas,<br />

Sandwiches, Kuchen<br />

Hardturmstrasse 66<br />

4<br />

14<br />

2<br />

11<br />

3<br />

13<br />

10<br />

8<br />

12<br />

36<br />

1<br />

5<br />

6<br />

7<br />

menüfoif<br />

Sandwiches, Ciabatta, Salate,<br />

heisse Pizzataschen<br />

Hardstrasse 320<br />

Escherwyss Restaurant<br />

Mittagsmenüs, Gemüsebuffet<br />

Salatbuffet, Sandwiches<br />

Hardstrasse 305<br />

4. Akt<br />

Fleischspezialitäten, Pizza,<br />

Panini, Salate, Burger<br />

Heinrichstrasse 262<br />

5<br />

15<br />

Wraps, Sandwiches, Salate,<br />

Suppen, Curries, Smoothies<br />

Giessereistrasse 18<br />

Hokkaido<br />

16<br />

Take-away, Teppan,<br />

Sushi, Sashimi<br />

Giessereistrasse 18<br />

Noodle House<br />

17<br />

Nudelgerichte, Suppen,<br />

asiatische Spezialitäten<br />

6<br />

7<br />

19<br />

20<br />

15<br />

16<br />

23<br />

24<br />

25<br />

23<br />

17<br />

18<br />

24<br />

25<br />

35


Metamorphose<br />

von der Toni-Molkerei zur<br />

Kunsthochschule<br />

Toni-Areal, Förrlibuckstrasse, 2008


Das Toni-Areal<br />

ist fertig.<br />

Sieben Jahre wurde abgerissen,<br />

umgebaut, neu gebaut. Sieben Jahre<br />

begleiteten Regula Bearth und<br />

Betty Fleck diesen Transformationsprozess<br />

im Auftrag der ZHdK<br />

fotografisch. Seit 2008 sind so über<br />

5000 Fotos entstanden, die<br />

1000 besten stehen nun im Medien archiv<br />

der Künste der ZHdK online zur<br />

Verfügung.<br />

Über die reine Baustellendokumentation<br />

hinaus haben die Fotografinnen die<br />

Architektur, die Schönheit der Räume und<br />

die Vergänglichkeit des Augenblicks<br />

mit künstlerischer Sensibilität erfasst<br />

und festgehalten.<br />

Auf den folgenden Seiten ist eine<br />

kleine Auswahl von Impressionen der<br />

gewaltigen Metamorphose des<br />

Toni-Areals von der Molkerei zur<br />

Kunsthochschule zu sehen.<br />

Peter Eberhard, Heike Pohl<br />

medienarchiv.zhdk.ch/sets/metamorphose<br />

Impressum:<br />

Herausgeberin: ZHdK, Zürcher Hochschule der Künste © 2014<br />

Fotografie, Konzept, Redaktion, Gestaltung: Hochschulkommunikation,<br />

Regula Bearth, Betty Fleck, Peter Eberhard, Heike Pohl, Moritz Wolf


Ehemalige Produktionshalle, 2007


Von der Decke gelöstes Dämmungsmaterial, Kühlraum, 2008


Abbruch Haustechnik, 2008


Club Tonimolkerei, 2009


Bauschutt im Flachtrakt, 2009


Abbau Hochkamin, 2009


Stützenprovisorium aus Baumstämmen, 2010


Eisenbetonskelett Silotrakt, 2010


Durchbruch Stahlbetondecke, 2010


Anlieferung, 2011


Kaskadentreppe im Rohbau, 2012


Stadtraumentwicklung, 2012


Wendeltreppe im Bibliothekssaal, 2013


Materialzusammenspiel IT-Raum, 2013


Fassade Duttweilerstrasse, 2013


Dachgarten und Konzertsaal, 2014


Einbau Orgel im Konzertsaal 2, 2014


Toni-Areal, Pfingstweidstrasse, 2014


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

25<br />

1<br />

10<br />

Peking Garden<br />

Take-away, Sushi,<br />

thailändische Gerichte<br />

Hardturmstrasse 161<br />

8<br />

Salotto<br />

Klassische Gerichte, Salate,<br />

Suppen, Piadine, Kuchen<br />

Hardturmstrasse 169<br />

Brasserie Bernoulli<br />

Vegetarischer Schwerpunkt,<br />

saisonale Küche, Pasta<br />

Hardturmstrasse 261<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

Neni<br />

Israelische, persische,<br />

spanische Weltküche<br />

Pfingstweidstrasse 102<br />

coppolini<br />

Salate, Antipasti,<br />

Pizza, Pasta, Burger<br />

Pfingstweidstrasse 102<br />

Caffè Pascucci<br />

Caffè, Brioche,<br />

italienisches Gebäck<br />

Pfingstweidstrasse 102<br />

Läbis Grill<br />

Griechische Spezialitäten,<br />

Gyros, Burger, Focaccia<br />

Pfingstweidstrasse 110<br />

naanu<br />

Take-away, indische,<br />

nepalesische Küche<br />

Pfingstweidstrasse 104<br />

Arno’s Bistro<br />

Salate, Focaccia,<br />

Ravioli, Risotto<br />

Pfingstweidstrasse 102b<br />

45<br />

46<br />

Migros<br />

Sandwiches, Salate,<br />

Lebensmittel<br />

Pfingstweidstrasse 101<br />

Migros Restaurant<br />

Warmes Buffet, Salatbuffet,<br />

Mittagsmenüs<br />

Pfingstweidstrasse 101<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

Bar Mehrspur<br />

Sandwiches, Kuchen,<br />

Kaffee, Cocktails<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Kafi Z<br />

Take-away, Salate,<br />

kalte Snacks<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Momento<br />

Take-away, Sandwiches,<br />

warme Snacks<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Mensa Molki<br />

Tagesmenüs, Tagessuppe,<br />

Tagesdessert<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Bistro Chez Toni<br />

Daily Menu Bowls, Barista,<br />

After-Work-Apéro<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

40<br />

41<br />

43<br />

44<br />

Equinox Restaurant<br />

Urban Cuisine, Burger,<br />

Grillspezialitäten<br />

Turbinenstrasse 20<br />

Lucid Bar<br />

Apéro Plättli, Salate,<br />

Flammkuchen, Burger<br />

Turbinenstrasse 20<br />

les halles<br />

Plat du Jour, Muscheln,<br />

Quartierladen<br />

Pfingstweidstrasse 6<br />

Big Ben Westside<br />

Fleischspezialitäten,<br />

Burger, Salate<br />

Hardstrasse 234<br />

Bistro k2<br />

Saisonale Mittagsmenüs,<br />

Maag Schnitzel<br />

Zahnradstrasse 22<br />

18<br />

Giessereistrasse 18<br />

Angkor<br />

Japanische, thailändische,<br />

indische Küche<br />

Giessereistrasse 18<br />

Migros M-Express<br />

Take-away, Sandwiches,<br />

Salate, Lebensmittel<br />

Hardturmstrasse 11<br />

19<br />

La Penisola<br />

Take-away, Panini,<br />

Piadine, Pasta, Salate<br />

Giessereistrasse 18<br />

Gnüsserei<br />

Gourmetladen, Tatar,<br />

Fleischspezialitäten<br />

Giessereistrasse 18<br />

Ristorante Toscano<br />

Italienische Spezialitäten,<br />

Pasta, Pizza<br />

Giessereistrasse 18<br />

MITTAGSMENÜ<br />

IM DURCHSCHNITT<br />

Bis 10.00 CHF<br />

10.00 –20.00 CHF<br />

20<br />

21<br />

22<br />

42<br />

9<br />

9<br />

Westend<br />

Grillspezialitäten,<br />

Hot Stone, Burger<br />

Förrlibuckstrasse 180<br />

28<br />

27<br />

20.00 CHF und mehr<br />

GEHDISTANZ<br />

1 min 2 min 3 min<br />

4 min 5 min 6 min<br />

7 min und länger<br />

30<br />

31<br />

29<br />

32<br />

33<br />

34<br />

37<br />

38<br />

46<br />

45<br />

39<br />

44<br />

43<br />

42<br />

41<br />

40<br />

RABATTE<br />

Besondere Angebote für<br />

alle mit Campus Card.<br />

Details unter:<br />

www.zhdk.ch/essen oder<br />

intra.zhaw.ch/campuscard<br />

Diese Arbeit wurde von der Studentin<br />

Lea Huser im Grundlagenmodul<br />

Informationsdesign, Bachelor Design,<br />

Vertiefung Visuelle Kommunikation,<br />

zweites Semester, erarbeitet.<br />

Trotz sorgfältiger Recherche wird kein<br />

Anspruch auf Vollständigkeit oder<br />

Fehlerfreiheit erhoben. Stand Juli 2014.<br />

Dozent: Cybu Richli<br />

Assistenz: Beatrice Kaufmann<br />

© 2014<br />

ZHdK, Zürcher Hochschule der Künste


26 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

einer global vernetzten Entwerfergeneration. Alltägliche Dinge<br />

wie Lichtschalter oder Sparschäler sowie herausragende<br />

Möbelikonen von Le Corbusier, Max Bill, Willy Guhl oder Jörg<br />

Boner sind in Form von Skizzen, Prototypen, Modellen und<br />

Fotografien zu sehen und eröffnen damit neue Perspektiven<br />

auf das Designland Schweiz. «100 Jahre Schweizer Design»<br />

ist die Eröffnungsausstellung im Schaudepot und gleichzeitig<br />

die erste umfassende Schau von Schweizer Designleistungen.<br />

Auf Interessierte, die nach den Führungen noch mehr über<br />

Design oder Grafik erfahren möchten, warten im Museumsshop<br />

zwei druckfrische Referenzwerke: «100 Jahre Schweizer<br />

Design» und «100 Jahre Schweizer Grafik».<br />

Startschuss<br />

fürs Schaudepot<br />

Es ist so weit: Im Toni-Areal eröffnet das<br />

Museum für Gestaltung seinen neuen Standort,<br />

das Schaudepot mit Wechselausstellungen und<br />

öffentlich zugänglichen Sammlungsarchiven.<br />

Leona Veronesi*<br />

Über 40 Jahre lang hat sich das Museum dafür engagiert,<br />

seine vier Sammlungen unter einem Dach zu vereinen. Endlich<br />

finden nun im Toni-Areal alle Objekte zusammen. Doch<br />

nicht nur das: Im neuen Schaudepot geben thematische Führungen<br />

täglich Einblick in die international bedeutenden<br />

Sammlungen des Museums und machen diese somit für die<br />

Öffentlichkeit erstmals in ihrer fast 140-jährigen Geschichte<br />

sichtbar. An der Eröffnung am 26. September und den darauffolgenden<br />

Tagen der offenen Tür liegt der Fokus dieser<br />

Führungen auf dem Sammeln und den eindrücklichen neuen<br />

Archiven. Wie werden über 500 000 Objekte gelagert? Nach<br />

welchen Kriterien ordnen Sammlungsmitarbeitende die Objekte<br />

und welche konservatorischen Anforderungen müssen<br />

erfüllt werden? Die vier Sammlungen – Design, Kunstgewerbe,<br />

Plakat und Grafik – werden in Zukunft nicht mehr nach<br />

Bereichen getrennt, sondern nach klimatischen Anforderungen<br />

gelagert. Die geführte Reise geht auch ins Herzstück der<br />

Sammlungsarchive: ein doppelstöckiges, 6 Meter hohes Regal,<br />

in welchem Stühle, Lampen, ein Plakatturm, Schränke oder<br />

Keramiken aus der Nähe studiert werden können.<br />

Nicht weniger als 100 Jahre Design<br />

Doch im Herbst wird es einige Lücken geben in diesem Regal,<br />

denn über 800 Designobjekte stehen in den drei Ausstellungshallen<br />

des Schaudepots und erzählen eine Geschichte. Die Geschichte<br />

des Schweizer Designs der letzten 100 Jahre. Diese<br />

führt entlang lokal verankerter Traditionen über die Gestaltungsansätze<br />

der Moderne bis hin zu den aktuellen Aufgaben<br />

Unter Druck<br />

In einer spektakulären Aktion, die nur an den Eröffnungstagen<br />

stattfinden wird, drucken die beiden Grafiker Dafi Kühne<br />

und Jonas Wandeler mit einer Dampfwalze Plakate, die an<br />

den ersten Tagen vor Ort von über 25 Gestalterinnen und<br />

Gestaltern entworfen werden. Nach dem Gestaltungsprozess<br />

kommt die wuchtige Dampfwalze zum Einsatz. Die Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer können sich an Bar und Wurststand<br />

verpflegen. Schliesslich werden die Plakatunikate an den<br />

Tagen der offenen Tür zum Verkauf angeboten. Es ist das<br />

erste Mal, dass in der Schweiz Plakate mit einer Dampfwalze<br />

gedruckt werden, und gleichzeitig ist es der hoffentlich letzte<br />

Auftritt einer Dampfwalze im Toni-Areal. Denn dieses soll<br />

nun endlich von Studentinnen und Studenten bevölkert werden,<br />

statt von tonnenschweren Baumaschinen.<br />

Fast 4000 ZHdK-Angehörige studieren und arbeiten im Toni-<br />

Areal. Der gemeinsame Schaffensraum wird sowohl für das<br />

Museum wie auch die Studierenden und Forschenden etliche<br />

Vorteile bringen und den gegenseitigen Austausch fördern.<br />

Sei es, weil die Sammlungen als Mustervorlagen oder Orte<br />

der Inspiration dienen, Studierende bei Ausstellungen und<br />

deren Vermittlung mitwirken oder Mitarbeitende ihre Forschungsgrundlage<br />

in den Archiven des Schaudepots finden.<br />

Die Aussichten sind durchs Band erfreulich. Das historische<br />

Ereignis soll gebührend gefeiert werden, mit grossem Trommelwirbel<br />

und vielen Besucherinnen und Besuchern.<br />

* Leona Veronesi ist Assistentin in der Kommunikation des Museum für<br />

Gestaltung Zürich (leona.veronesi@zhdk.ch).<br />

Eröffnungsaktivitäten des Museum für Gestaltung<br />

Eröffnung Schaudepot und Ausstellung «100 Jahre Schweizer Design»:<br />

Freitag, 26. September, 19 Uhr<br />

Tage der offenen Tür im Toni-Areal: Samstag, 27. September, 10–18 Uhr,<br />

und Sonntag, 28. September, 10–16 Uhr<br />

Ausstellung «100 Jahre Schweizer Design»: bis Sonntag, 8. Februar 2015<br />

Sammlungen: täglich öffentliche Führungen auf Anmeldung, Daten siehe<br />

www.museum-gestaltung.ch<br />

Publikationen: erhältlich im Museumsshop und eShop für je CHF 50<br />

Der Standort an der Ausstellungsstrasse 60 des Museum für Gestaltung bleibt<br />

ab Montag, 29. September 2014, wegen umfassenden Renovierungsarbeiten<br />

geschlossen.<br />

www.toni-tage.ch/c/museum


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

27<br />

Zwei Klassiker, die an der Ausstellung «100 Jahre Schweizer Design» zu sehen sind: der Kippbalkenschalter der Firma Feller nach einem Entwurf von 1952 und<br />

die Schreibmaschine Hermes Baby von 1938. Fotos: Franz Xaver Jaggy, Umberto Romito


28 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Praxisrundschau:<br />

soziale Arbeit rund ums Toni-Areal<br />

Angefangen bei der frühen Kindheit über die<br />

Jugend bis ins hohe Alter – kaum ein Berufsfeld<br />

beschäftigt sich mit einer derart grossen<br />

Altersspanne wie die soziale Arbeit. Welche<br />

Organisationen rund ums Toni-Areal soziale<br />

Arbeit leisten, zeigen Studierende und Dozierende<br />

des Departements Soziale Arbeit der ZHAW an<br />

den Tagen der offenen Tür. Nicole Barp*<br />

Wer Einblick in die Aufgaben und Themen der sozialen Arbeit<br />

gewinnen möchte, hat an den Tagen der offenen Tür auf<br />

vielfältige Weise Gelegenheit dazu: anhand von anschaulichen<br />

Referaten zu Kernthemen, musikalisch untermalten<br />

Kurzgeschichten von Guy Krneta, spontanen Einlagen des<br />

Eidgenössischen Improvisationstheaters EIT und vieler Möglichkeiten<br />

für Kreativität und Partizipation.<br />

Studierende geben Einblick in die Praxis<br />

Eine der zahlreichen Stationen am zweitägigen Anlass ist die<br />

Praxisrundschau. Sie macht deutlich, wie vielseitig die Handlungsfelder<br />

der sozialen Arbeit sind und wie eng die Hochschule<br />

in Lehre, Weiterbildung und Forschung mit der Praxis<br />

zusammenarbeitet. Dafür werden ausgewählte sozial tätige<br />

Organisationen rund um das Toni-Areal auf einem Stadtplan<br />

lokalisiert und vorgestellt. Der Plan vermittelt einen Eindruck<br />

davon, wie viele soziale Organisationen im Raum Zürich in<br />

den verschiedensten Feldern tätig sind. Beteiligt sind unter<br />

anderem die Fachstelle für Migrationsfragen AOZ, die Offene<br />

Jugendarbeit Zürich OJA, die Rheumaliga Zürich sowie die<br />

Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme (ZFA). Studierende<br />

der Hochschule verleihen den Organisationen Gesicht und<br />

Stimme. Sie alle arbeiten im Rahmen ihres Studiums in einer<br />

sozialen Einrichtung ihrer Wahl. In Kurzfilmen werden die<br />

Studierenden porträtiert und geben Einblick in den Alltag und<br />

die Aufgaben ihrer Organisation. Dozierende der Hochschule<br />

freuen sich darauf, weiterführende Auskünfte zu geben und<br />

sich mit den Besucherinnen und Besuchern auszutauschen.<br />

Vom Spielplatz bis ins Altersheim<br />

Soziale Arbeit ist als Thema präsent: in den Köpfen der Leute<br />

– und in den Medien sowieso. Doch was sie genau beinhaltet,<br />

wie viele Bereiche sie abdeckt, davon haben wohl die<br />

wenigsten eine klare Vorstellung. Spielplatzanimation für<br />

Kinder, Jobcoaching für erwerbslose junge Erwachsene und<br />

soziale Gerontologie sind nur einige Beispiele. Die Themenund<br />

Aufgabenvielfalt ist enorm: Gewaltschutz, Suchtprävention,<br />

Integrationsförderung und mehr gehören zu den<br />

Handlungsfeldern sozial Arbeitender.<br />

Soziale Arbeit ist eine Profession, die den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt fördert und Brücken baut, wo das soziale Netz<br />

brüchig geworden ist. Das bedeutet zum einen Fallarbeit unter<br />

Einbezug des Umfelds der Betroffenen – beispielsweise mit<br />

Familien oder in Heimen –, zum anderen Gemeinwesenarbeit<br />

in Quartieren und Gemeinden. Zu solchen Aufgaben befähigt<br />

das Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit. Aber auch die Konzeption<br />

oder die Weiterentwicklung von unterstützenden<br />

Angeboten für Menschen in schwierigen Lebenslagen gehören<br />

zur sozialen Arbeit. Wer eine solche Karriere anstrebt<br />

oder entsprechende Forschung betreiben möchte, absolviert<br />

typischerweise zusätzlich das konsekutive Master-Studium,<br />

das die ZHAW im Verbund mit drei weiteren Hochschulen<br />

anbietet. Neben den beiden Studiengängen stehen Fachleuten<br />

zahlreiche praxisbezogene Weiterbildungen offen, die<br />

Soziale Arbeit ist eine Profession,<br />

die den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt fördert und Brücken baut,<br />

wo das soziale Netz<br />

brüchig geworden ist.<br />

ihnen spezifische Methoden und gezieltes Know-how für<br />

ihr Berufsfeld an die Hand geben. Beispiele hierfür sind ein<br />

Lehrgang zum neuen Kindes- und Erwachsenenschutzrecht<br />

oder ein Weiterbildungs-Master in Soziokultur und Gemeinwesenentwicklung.<br />

Forschung und Dienstleistungen<br />

Neben der Ausbildung von Fachleuten kommt der Forschung<br />

und Entwicklung in der sozialen Arbeit grosse Bedeutung<br />

zu: Das Departement konzipiert und evaluiert Praxisinnovationen,<br />

erstellt Bedarfs- und Wirkungsanalysen, bietet<br />

wissenschaftliche Begleitung und forscht in Kooperation<br />

mit Praxispartnern zu aktuellen Fragen. Erkenntnisse aus<br />

Forschungsprojekten fliessen in die Aus- und Weiterbildung<br />

ein und finden von dort Eingang in die tägliche Arbeit. Daneben<br />

entwickelt das Departement massgeschneiderte und<br />

integrierte Lösungen für Entwicklungsvorhaben für Einzelpersonen,<br />

Teams und Organisationen. Die Angebote umfassen<br />

Inhouseweiterbildungen, Konzeptberatung, Organisationsberatung,<br />

Evaluation, Supervision und Coaching. Eine bekannte<br />

Dienstleistung ist die Infostelle, eine Online-Plattform für das<br />

Sozialwesen. Sie enthält über 3000 Adressen von Institutionen<br />

im Kanton Zürich sowie aktuelle Presseartikel und Publikationen<br />

zu allen möglichen Themen der sozialen Arbeit –<br />

von der Frühförderung bis zur Altersarbeit.<br />

* Nicole Barp ist Projektleiterin Marketing und Kommunikation im Departement<br />

Soziale Arbeit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

(nicole.barp@zhaw.ch).<br />

www.sozialearbeit.zhaw.ch<br />

www.toni-tage.ch/c/soziale_arbeit


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

29<br />

Die Soziokultur als Handlungsfeld der sozialen Arbeit will Menschen aktiv an Kunst und<br />

Kultur beteiligen, um auf diesem Weg gesellschaftliche Teilhabe und das tägliche Miteinander zu fördern.<br />

Foto: © ZHAW, Departement Soziale Arbeit


30 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />

Unter dem Motto «Psychologie<br />

entdecken und erleben» bietet das<br />

Departement Angewandte<br />

Psychologie an den Tagen der offenen<br />

Tür einen Erlebnisweg mit<br />

abwechslungsreichem Programm an.<br />

Von Eye Tracking<br />

bis Laufbahndiagnostik<br />

Willkommen in der Welt der Angewandten<br />

Psychologie! Wer schon immer wissen und<br />

erleben wollte, was es mit dieser Disziplin auf<br />

sich hat, wird an den Tagen der offenen Tür<br />

im Toni-Areal beim Departement Angewandte<br />

Psychologie der ZHAW Zürcher Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften auf seine Kosten<br />

kommen. Tanja von Rotz*<br />

Psychologie ist bekannt als die Wissenschaft, die sich mit<br />

unserem Erleben und Verhalten auseinandersetzt. Doch<br />

womit beschäftigt sich die Angewandte Psychologie? In der<br />

Angewandten Psychologie werden Erkenntnisse aus der Forschung<br />

in unterschiedlichen Teildisziplinen auf die Praxis angewendet.<br />

Studien klären mit wissenschaftlichen Methoden<br />

psychologische Problemstellungen aus dem Alltag und tragen<br />

zu Innovation und besserer Qualität von Dienstleistungen,<br />

Prozessen und Produkten bei. Bekannte Disziplinen der Angewandten<br />

Psychologie, die auch an der ZHAW gelehrt werden,<br />

sind Arbeits- und Organisationspsychologie, Entwicklungsund<br />

Persönlichkeitspsychologie und Klinische Psychologie.<br />

Das Auge und die Gefahr<br />

Im Rahmen der Tage der offenen Tür bieten das Departement<br />

Angewandte Psychologie und das IAP Institut für Angewandte<br />

Psychologie Interessierten einen Erlebnisweg mit<br />

einem abwechslungsreichen Programm an. Das Motto lautet:<br />

Psychologie entdecken und erleben.<br />

Interessierte können sich mit Eye Tracking, einem Blickverfolger<br />

für Gefahrensituationen, auf einen Perspektivenwechsel<br />

einlassen: Wie reagiert das Auge auf Gefahren?<br />

Wohin schaut es in bestimmten Gefahrensituationen? Ein<br />

spannendes Thema, präsentiert mit Filmen und einer Eye-<br />

Tracking-Brille, die den Blickverlauf der Probandin oder des<br />

Probanden festhält und so eine detaillierte Auswertung einer<br />

Gefahrensituation ermöglicht.<br />

Mit mentalem Training besser treffen<br />

Gäste können zudem die Wirkung mentalen Trainings im<br />

Sport erleben. Exemplarisch wird anhand des Baseballsports


Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />

31<br />

Menschen in ihrem Alltag: Die Angewandte Psychologie macht Psychologiewissen im Lebens- und Arbeitsumfeld nutzbar.<br />

Foto: © ZHAW, Departement Angewandte Psychologie<br />

aufgezeigt, wie mit Visualisierung (einer der drei Grundtechniken<br />

des mentalen Trainings) die Treffsicherheit gesteigert<br />

werden kann. Wer sich schon immer mal im Baseball versuchen<br />

wollte – in der Schweiz existieren dafür nicht allzu viele<br />

Möglichkeiten –, kann dies in der Baseball Cage tun.<br />

Kurzberatung und Kommunikationskompetenz<br />

Im Laufbahndiagnostik-Corner sind Besucherinnen und Besucher<br />

eingeladen, von sich selbst ein Profil anzulegen oder<br />

von einer Kurzberatung (Laufbahn-, Studien- oder Berufsberatung)<br />

zu profitieren. Welchen Nutzen hat eine Coachingberatung?<br />

In einem Minicoaching erfahren Besucherinnen und<br />

Besucher mehr. Oder sie stellen ihre Kommunikationskompetenz<br />

auf die Probe. Ein Fragebogen gibt Aufschluss darüber,<br />

wie kommunikativ sie in Alltagssituationen sind. Kurzreferate<br />

informieren unter anderem über den sicheren Umgang mit<br />

digitalen Medien, über die Wirkung von Schockkampagnen<br />

im Verkehr, Burnout, Herausforderungen für Eltern, glückliche<br />

Partnerschaft und Cybermobbing. Zudem gibt es Informationen<br />

zu Studiengängen, Weiterbildungen, aktuellen<br />

Forschungsprojekten und vieles mehr.<br />

* Tanja von Rotz ist Leiterin Marketing & Kommunikation im Departement<br />

Angewandte Psychologie der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften (tanja.vonrotz@zhaw.ch).<br />

Departement Angewandte Psychologie der ZHAW<br />

Das Departement Angewandte Psychologie der ZHAW ist das führende<br />

Kompetenzzentrum für wissenschaftlich fundierte Angewandte Psychologie in<br />

der Schweiz. Mit dem Bachelor- und dem konsekutiven Master-Studiengang,<br />

dem Bereich Forschung & Entwicklung sowie dem Beratungs- und Weiterbildungsangebot<br />

des Hochschulinstituts IAP Institut für Angewandte Psychologie<br />

macht es wissenschaftlich fundiertes Wissen für Menschen und Unternehmen<br />

in ihrem Lebens- und Arbeitsumfeld nutzbar.<br />

www.psychologie.zhaw.ch<br />

www.toni-tage.ch/c/psychologie


32 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür


Der ehemalige Milchverarbeitungsbetrieb<br />

im Toni-Areal<br />

Abbildung aus der Einweihungsschrift Toni-Molkerei Zürich, ca. 1977.


34 <strong>Zett</strong> 2–14 Creative City<br />

Visual Identities für<br />

die Toni-Eröffnungsanlässe<br />

Zur Bewerbung der Tage der offenen Tür und des ZHdK-Fests Creative City wurden von Studierenden<br />

und Ehemaligen zwei unterschied liche visuelle Auftritte entworfen, die sich interessanterweise in<br />

ihrer Grundkonzeption ähneln. Die Gestaltungsideen und wer dahintersteckt. Heike Pohl*<br />

Oben links: Lukas Ackermann (links)<br />

und Andreas Spörri.<br />

Oben rechts: Inserat für das<br />

Theaterspektakel-Programm.<br />

Unten: Visualisierung Plakatwände.<br />

Bilder: www.badesaison.ch<br />

Ein Gestaltungsbausatz für Creative City<br />

Andreas Spörri und Lukas Ackermann studieren Visuelle<br />

Kommunikation im fünften Semester. Ihr Vorschlag ging aus<br />

einem zweistufigen Wettbewerb hervor, den Studienleiter<br />

Jonas Vögeli zusammen mit der Hochschulkommunikation<br />

unter seinen Studierenden ausgeschrieben hatte. «Unser<br />

Gestaltungskonzept verbindet Elemente aus Architektur und<br />

Planästhetik mit Farben, die den Festcharakter unterstreichen»,<br />

sagt Andreas Spörri. Das Gestalterduo, das unter dem<br />

Namen Badesaison auftritt, hat sich durch die Formensprache<br />

von Elementen aus herkömmlichen Architekturplänen inspirieren<br />

lassen. Diese wurden mit abstrakten Raumkonstrukten<br />

kombiniert und mit fünf frischen Farben ergänzt – je einer für<br />

jedes der fünf Departemente der ZHdK. «Von diesem Bausatz<br />

gehen wir aus, um alle gewünschten Produkte wie Plakate,<br />

Inserate, Postkarten, Kinodias, eine Migros-Tasche und -Zuckersäckli<br />

zu realisieren», ergänzt Lukas Ackermann. Damit<br />

ist ihnen ein prägnanter visueller Auftritt gelungen, der sich<br />

in der Werbelandschaft Zürichs abhebt und auf spielerische<br />

Weise neugierig macht auf das ZHdK-Fest Creative City.<br />

www.badesaison.ch


<strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür 35<br />

Türen und Rampe für die Tage der offenen Tür<br />

Die neuen Räume des Toni-Areals stehen – stark vereinfacht –<br />

im Zentrum der Gestaltung von Rahel Arnold und Esther Rieser.<br />

Die beiden visuellen Gestalterinnen haben vor rund zehn<br />

Jahren ihr Studium an der ZHdK abgeschlossen und sind<br />

seither erfolgreich selbstständig tätig. Ihr Entwurf wurde von<br />

der ZHdK-ZHAW-Jury unter anderem deshalb ausgewählt,<br />

weil er eine attraktive Form für den gemeinsamen Auftritt von<br />

Künsten, Design, Sozialarbeit und Psychologie darstellt. Rahel<br />

Arnold sagt dazu: «Wir haben Ecken, Wände, Winkel und<br />

als identitätsprägendes Element die Toni-Rampe visualisiert.<br />

Ganz im Sinne des Anlasses öffnen sich Türen, Klappen und<br />

Schubladen und machen neugierig auf die Welt dahinter, ohne<br />

jedoch konkret zu werden.» Eine Vielfalt unterschiedlicher<br />

Farbverläufe im Hintergrund führt zu einer plakativen und<br />

leuchtend strahlenden Wirkung. Die Typografie fügt sich<br />

dabei spielerisch ins Gesamtbild ein. Esther Rieser: «Diese<br />

drei Elemente ermöglichen es uns, durch Veränderung der<br />

Bildausschnitte, der Schriftanordnung und des Farbspektrums<br />

gestalterische Variationen zu erstellen, welche sich<br />

gegenseitig zu einem in sich schlüssigen visuellen Auftritt<br />

ergänzen.» Zu sehen sein wird dieser einladende Auftritt auf<br />

Plakaten, Postkarten, Inseraten, T-Shirts, in Tram, Kino, Web<br />

und einem Programm.<br />

* Heike Pohl ist Leiterin Hochschulkommunikation (heike.pohl@zhdk.ch).<br />

www.estherrieser.ch<br />

www.rahelarnold.com<br />

Esther Rieser (oben) und Rahel Arnold<br />

Plakat<br />

Postkarten. Bilder: © Esther Rieser/Rahel Arnold


36 <strong>Zett</strong> 2–14 Creative City<br />

«Mir schwebt ein<br />

kreativer Ausnahmezustand vor»<br />

Kaum hat Matthias Ziegler das neu eröffnete<br />

Bistro Chez Toni betreten, hat er dessen<br />

Potenzial für das ZHdK-Fest Creative City<br />

auch schon ausgelotet. Der Musiker und<br />

Architekt ist künstlerischer Leiter des Anlasses.<br />

Am 25. Oktober strebt er nichts Geringeres<br />

an als den kreativen Ausnahmezustand im Toni-<br />

Areal, wie er Caroline Süess* im Gespräch erklärt.<br />

Caroline Süess: Wie kommt es, dass Sie die künstlerische Leitung<br />

von Creative City übernommen haben?<br />

Matthias Ziegler: 2012 gab es einen Aufruf, man suchte Ideen<br />

für die Einweihung des Toni-Areals. Ich skizzierte zwei. Daraufhin<br />

fragte mich Michael Eidenbenz, der Direktor des<br />

Departements Musik, an. Nach einer Besprechung mit Heike<br />

Pohl, der Leiterin Hochschulkommunikation, wurde ich von<br />

der Hochschulleitung zum künstlerischen Leiter gewählt.<br />

Das war Anfang Herbst 2012. Ich wusste: Ein Jahr Vorlaufzeit<br />

wird eng.<br />

Was hat es mit dem Namen des Fests auf sich?<br />

Creative City spielt auf die Science City der ETH Zürich auf<br />

dem Hönggerberg an. Hier unten haben wir die Creative City.<br />

Das Toni-Areal ist eine Stadt in der Stadt mit Boulevards und<br />

Kaskade.<br />

Wie war es für Sie als Musikdozent, mit anderen kreativen<br />

Disziplinen zu tun zu haben?<br />

Ich unterrichte zwar seit zwanzig Jahren Querflöte, Improvisation<br />

und Kammermusik an der ZHdK, doch ich habe seinerzeit<br />

mein Architekturstudium erst kurz vor dem Abschluss<br />

zugunsten des Musikstudiums aufgegeben. Dadurch bin ich<br />

es gewohnt, verschiedene Künste miteinander zu verbinden.<br />

In den 1990er-Jahren habe ich in verschiedenen Projekten<br />

Architektur mit Musik bespielt, von Staumauern über Bahnviadukte<br />

bis zu Palladio-Villen. Von 2003 bis 2008 leitete ich<br />

dann das Festival Flims Klang, bei dem Musik und Landschaften<br />

zusammenkamen. Bei Creative City reizte mich das<br />

Toni-Areal als Moloch.<br />

Welche Phasen gab es in der Vorbereitung?<br />

Zuerst gingen wir davon aus, dass wir nur ein Jahr für die<br />

Vorbereitungen zur Verfügung hätten. Das wäre zwar machbar<br />

gewesen, aber ich war sehr erleichtert, als der Umzug und<br />

damit das Fest um ein Jahr verschoben wurden. Dank der<br />

gewonnenen Zeit wurden ganz neue Dinge möglich. Die Baustellensinfonie<br />

war das allererste Projekt, das ich andachte,<br />

als ich mit dem Architekten Peter Eberhard im Toni-Areal<br />

unterwegs war.<br />

Wer unterstützte Sie noch?<br />

Mit Heike Pohl und Stefan Kreysler von der Hochschulkommunikation<br />

stand mir ein wunderbares Team zur Seite. Mit<br />

Heike Pohl besprach ich Konzeptionelles und die Kommunikation.<br />

Über sie lief der Kontakt zur Hochschulleitung.<br />

Mit Stefan Kreysler arbeite ich bei den konkreten Projekten<br />

zusammen, er ist der Verbindungsmann zu allen Ebenen der<br />

Hochschule. Es ist eine grosse Hilfe, mit jemandem zusammenzuarbeiten,<br />

der die Prozesse und die Personen im Haus<br />

so gut kennt.<br />

Aus welchen persönlichen Ressourcen konnten Sie schöpfen?<br />

Sicher aus meinen Erfahrungen in der Auseinandersetzung<br />

mit Räumen. Ich nehme Räume gesamthaft, visuell und auditiv<br />

wahr – hier im Chez Toni sitzen wir neben einer der lautesten<br />

Tramhaltestellen Zürichs. Wegen der tief hängenden<br />

Lampen kann man diesen Raum beispielsweise nicht für einen<br />

Stehapéro nutzen.<br />

Was waren die Überraschungen?<br />

Obwohl ich es geahnt hatte, war ich überrascht, wie unterschiedlich<br />

die Kulturen in den Departementen sind. Es wurde<br />

sehr schnell klar, dass wir nicht einfach eine geeinte Hochschule<br />

sind, über die nun ein Dach gespannt wurde und zu<br />

deren Eröffnung wir ein Band durchschneiden und sagen<br />

können: Es ist eröffnet. Ich bevorzuge das Bild, dass wir auf<br />

einem gemeinsamen Fundament stehen. Das spüre ich viel<br />

stärker als das gemeinsame Dach, und so verstehe ich auch<br />

die Architektur des Toni-Areals.<br />

Wie gingen Sie die inhaltliche Planung des ZHdK-Fests an?<br />

Das Konzept geht von der Architektur aus, von der Stadt in<br />

der Stadt. Diese Vorgehensweise ist das Gegenteil von dem,<br />

was ich kenne, wenn ich als Musiker von Ort zu Ort reise<br />

und meine Stücke raumunabhängig spiele. Bei Creative City<br />

kommt zuerst der Raum, dann der Inhalt. Ich ging durchs<br />

Toni-Areal und überlegte mir, wie eine Stadt funktioniert.<br />

Ich wusste, Creative City wird ein Fest und kein Festival, kein<br />

Nummernprogramm, bei dem man nichts verpassen darf, weil<br />

man sonst in einen Rückstand gerät. Ich kam auf das Konzept<br />

der Stadtquartiere. In der Stadt gibt es Nachbarschaften. So<br />

macht nun jedes Departement ein Quartierfest. Im Toni-Areal<br />

ist etwas Neues erst am Entstehen, von dem ich nicht von Anfang<br />

an behaupten will, dass es schon da sei. Creative City ist<br />

keine Leistungsschau, sondern lässt den Moloch mal «fräsen».<br />

Mir schwebt ein kreativer Ausnahmezustand vor.<br />

Sie verzichten bewusst auf ein klassisches Programmheft.<br />

Wie findet sich das Publikum zurecht?<br />

An verschiedenen Orten wird das Programm projiziert, zum<br />

Beispiel auf die zum Gang gelegenen Fenster der Seminarräume.<br />

Auch hier wird die Struktur des Raums genutzt. Die<br />

Projektionen lassen einen innehalten und sorgen für eine<br />

Richtungsänderung. Gewisse Sachen werden offensichtlich<br />

sein, wie das Catering draussen, andere wird man suchen<br />

müssen, zum Beispiel den Windkanal auf der Dachterrasse


Creative City <strong>Zett</strong> 2–14<br />

37<br />

Creative City<br />

ist keine<br />

Leistungsschau,<br />

sondern lässt<br />

den Moloch mal<br />

«fräsen».<br />

Lässt die Architektur des Toni-Areals mit Kunst bespielen: Matthias Ziegler, künstlerischer Leiter von<br />

Creative City – das ZHdK-Fest. Foto: Betty Fleck<br />

oder die Klanginstallationen in den Lichthöfen. Das Herumgehen<br />

schafft Orientierung.<br />

Wie soll Creative City nachwirken?<br />

Indem sich die ZHdK-Angehörigen beim alltäglichen Gang<br />

durchs Gebäude an Creative City erinnern, zum Beispiel an<br />

den Alpaufzug auf der Rampe. Und nach dem Fest sollen<br />

auch alle wissen, dass jeden Abend etwas läuft im Musikklub<br />

Mehrspur. Die ZHdK-Angehörigen sollen eine Reihe<br />

von Eindrücken mitnehmen, die sie die ZHdK ausserhalb<br />

ihrer üblichen Tätigkeit wahrnehmen lässt. Dies scheint mir<br />

wichtig für die Identifikation.<br />

Was macht Creative City für die Öffentlichkeit besuchenswert?<br />

Am 25. Oktober wollen wir allen Interessierten zeigen, was<br />

der neue Ort an Kreativem zu bieten vermag, welche verschiedenartigen<br />

kulturellen Ereignisse im Toni-Areal gleichzeitig<br />

gefunden werden können.<br />

Was empfehlen Sie Besucherinnen und Besuchern von Creative<br />

City?<br />

Offen auf den Campus ZHdK Toni-Areal zu kommen und<br />

bereit zu sein, sich überraschen zu lassen. Etwas sei jetzt<br />

schon verraten: Am Ende des Fests, um zwei Uhr nachts, wird<br />

auf die Winterzeit umgestellt, und Creative City geht in die<br />

Verlängerung …<br />

* Caroline Süess ist Projektleiterin Hochschulkommunikation<br />

(caroline.sueess@zhdk.ch).<br />

Prof. Matthias Ziegler ist künstlerischer Leiter von Creative City – das ZHdK-<br />

Fest und Dozent für Querflöte und Kammermusik im Profil Klassik, Departement<br />

Musik (matthias.ziegler@zhdk.ch).<br />

Creative City – das ZHdK-Fest<br />

Samstag, 25. Oktober, 17–2 Uhr, Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich<br />

www.zhdk.ch/fest


38 <strong>Zett</strong> 2–14 Creative City<br />

Naturklang im Industriequartier: Der Alpaufzug über die Rampe dürfte eines der Highlights des ZHdK-Fests werden. Fotomontage: MAS Spatial Design<br />

Segen<br />

für die Creative<br />

City<br />

Ein Alpaufzug, bei dem Kühe, Sennenhund<br />

und Bergbach nur als Sound präsent sind – damit<br />

weihen Spatial-Design-Studierende das Toni-<br />

Areal ein. Wer beim rituellen Einzug mitmachen<br />

will, halte sein Handy bereit. Isabelle Vloemans*<br />

1979 besuchte Prinz Charles die zwei Jahre zuvor eröffnete<br />

Toni-Molkerei. Sie war damals der grösste Milchverarbeitungsbetrieb<br />

Europas, technisch State of the Art. Auf alten<br />

Schwarzweissfotos sieht man Kinder in Trachten, die den<br />

Prinzen scheu anlächeln. Auf einem ist zu sehen, wie der<br />

Thronfolger ein Joghurt isst.<br />

Das Einziehen als zeremonieller Akt<br />

Die Architektin Anne-Chantal Rufer sagt zu dieser Geschichte:<br />

«Die Symbolik des Tonis oszillierte schon immer zwischen<br />

Gegensätzen, zwischen Tradition und Fortschritt.» Im<br />

Rahmen ihrer Weiterbildung in Spatial Design an der ZHdK<br />

hat sie mit ihren Mitstudierenden den Auftrag erhalten, eine<br />

Soundperformance zur Eröffnung des Toni-Areals zu gestalten<br />

– weil Raum auch durch Klang entsteht. Mit der Geschichte<br />

des Prinzen im Hinterkopf, für den die Milchfabrik<br />

als Alpkäserei inszeniert wurde, ist im Workshop mit dem<br />

Musiker und Künstler Andres Bosshard die Idee eines Alpaufzugs<br />

entstanden. Eines Alpaufzugs, der von einem urigen<br />

Alpsegen beschlossen wird. Um Rituale sei es ihnen gegangen,<br />

erzählt Rufer, um das Einziehen als zeremoniellen Akt.<br />

Kommt zahlreich!<br />

Das Urige ist auch 35 Jahre nach Prinz Charles’ Besuch nur<br />

der eine Teil der Zeremonie. Die Spatial-Designerinnen und<br />

-Designer werden beim Aufzug über die Rampe eine digitale<br />

Klangwolke vor sich her treiben. Echte Kühe wird es eher<br />

keine zu streicheln geben. Wie die Soundperformance genau<br />

funktioniert, erfährt man vor Ort. Um beim neu interpretierten<br />

Ritual mitzumachen, reicht ein Handy. Teilnehmen<br />

sollen möglichst viele: «Je mehr Leute beim Alpaufzug mitlaufen,<br />

desto mehr Kraft hat das Ritual», sagt Anne-Chantal<br />

Rufer. Apropos Kraft: Der Senn, der den Alpsegen sprechen<br />

wird, ist echt, in Fleisch und Blut anwesend.<br />

Übrigens: Es gehen Gerüchte um, zur Einweihung der Creative<br />

City am 25. Oktober werde zwar nicht Prinz Charles,<br />

dafür aber sein Sohn, Partyprinz Harry, erscheinen. Wer ihn<br />

in der Menschenmenge entdeckt, schiesse bitte ein Bild mit<br />

seinem Handy und twittere es @zhdk!<br />

* Isabelle Vloemans ist Projektleiterin Hochschulkommunikation<br />

(isabelle.vloemans@zhdk.ch).<br />

Alpaufzug «Ranz des Vaches»<br />

Samstag, 25. Oktober, 24 Uhr, Toni-Areal, Abmarsch am unteren Ende der<br />

Rampe. Bei jeder Witterung.


Creative City <strong>Zett</strong> 2–14<br />

39<br />

Inspiriert von Glamour und Entertainment alter Broadway-Filme: die Studierenden, die seit Wochen für die «Show for Toni» proben. Foto: Regula Bearth<br />

Toni-Areal<br />

in<br />

Full Swing<br />

Wenn in der Creative City die «Show for Toni»<br />

losgeht, verwandelt sich der Musikklub Mehrspur<br />

in den New Yorker Broadway der 40er- bis<br />

70er-Jahre. Sieben Sängerinnen, fünf Bläser, ein<br />

Conférencier und eine Band verzaubern<br />

das Publikum mit einer Produktion aus Swing,<br />

Blues, Funk und südamerikanischen<br />

Rhythmen. Andrea Zeller*<br />

Mit Liedern wie «I Got Rhythm», «Manteca» und «Kissing<br />

in the Dark» bietet die 25-minütige Show eine Mini-Jazzgeschichte,<br />

inszeniert von Studierenden des Profils Jazz & Pop.<br />

«Vorbild sind die alten Broadway-Filme, in denen alle plötzlich<br />

aufstehen, singen, tanzen und Feststimmung verbreiten.<br />

Entertainment pur», schwärmt Dozentin Marianne Racine,<br />

die die Show initiiert hat und für die Vocal Arrangements<br />

verantwortlich ist.<br />

Glitzer, Glamour und rote Lippen<br />

Die beteiligten Studierenden haben viel Zeit und Energie<br />

inves tiert, damit an der grossen Eröffnungsshow alles passt.<br />

Dazu gehörten wöchentliche Proben, Extraproben am Wochenende<br />

und Üben zu Hause anhand von Filmaufnahmen,<br />

damit nicht nur der Gesang, sondern auch die Choreografie<br />

sitzt. ZHdK-Mitarbeiterin Sara Hidalgo hat diese geschrieben.<br />

Sie war es auch, die die Kostüme auswählte. «Paillettenkleider<br />

in Rot und Schwarz und Haarteile verleihen den<br />

Sängerinnen showmässigen Glamour», erklärt sie, die selbst<br />

ausgebildete Sängerin und Tänzerin ist. Die Choreografie sei<br />

angelehnt an den Stil des Choreografen und Regisseurs Bob<br />

Fosse, der Broadway-Hits wie «Chicago» oder «Cabaret» zur<br />

Uraufführung brachte.<br />

Klassiker und Ungehörtes<br />

Für die Show wurden nicht nur Klassiker neu arrangiert,<br />

Pius Baschnagel, Dozent an der ZHdK, steuerte auch zwei<br />

Neukompositionen bei. Mit einer stimmigen Mischung aus<br />

Balladen und mitreissenden Stücken ist die «Show for Toni»<br />

damit ein Highlight, das man nicht verpassen sollte. Egal<br />

ob als Abschluss des Tages oder als Auftakt des Abends: Let<br />

them entertain you!<br />

* Andrea Zeller ist Projektleiterin Hochschulkommunikation<br />

(andrea.zeller@zhdk.ch).<br />

«Show for Toni»<br />

Samstag, 25. Oktober, 21 Uhr, Toni-Areal, Musikklub Mehrspur, Förrlibuckstrasse.<br />

Mit Andrina Bollinger, Miriana Hochreutener, Yumi Ito, Lena Minder,<br />

Fernanda Ramos, Karin Stucki, Nuria Thie (voc), Daniel Affentranger<br />

(Conférencier, voc), Paul Amareller (dr), Lukas Brügger (bs), Fortunat Häfliger,<br />

Raphael Kalt (trp), Tome Iliev (clar), Tobias Pfister (ts), Pascal Rüegger (b, e-b),<br />

Joscha Schraff (p), Noam Szyfer (git).


40 <strong>Zett</strong> 2–14 Creative City<br />

17ZWEI –<br />

Kunstwerke<br />

mit rauer<br />

Vergangenheit<br />

auch die Kommunikation mit den Künstlerinnen und Künstlern<br />

sowie deren Betreuung in Zürich. Für die internationalen<br />

Kunstschaffenden bestand die Herausforderung darin – neben<br />

dem ungewöhnlichen Format, der ungewöhnlichen Grösse –,<br />

für einen Ort, den sie nur von Fotografien und Beschreibungen<br />

kannten, einen Entwurf zu erarbeiten. Diesen dann gedruckt<br />

und installiert zu sehen, war selbst in Zeiten der perfekten<br />

Simulation mithilfe von Photoshop jedes Mal eine Überraschung.<br />

* Ulrich Görlich ist Leiter des Studiengangs Master Fine Arts,<br />

Departement Kunst & Medien (ulrich.goerlich@zhdk.ch).<br />

www.17zwei.ch<br />

www.zhdk.ch/fest<br />

Seit 2012 empfängt Kunst die Reisenden am<br />

Bahnhof Zürich Hardbrücke. Das Projekt<br />

17ZWEI ist eine Kooperation des Studiengangs<br />

Master Fine Arts, der Deutschen Bank und<br />

internationaler Kunstschaffender. Eine Schau<br />

im Rahmen von Creative City zeigt die Werke<br />

so, wie sie abgehängt worden sind – Abnützung,<br />

Graffiti und Schäden inklusive. Ulrich Görlich*<br />

«My concept is to portray the feelings of love, care and happiness<br />

through cultural motifs and colors. A traditional form of<br />

art, which is very common in Pakistan, is Truck Art. Mostly<br />

trucks, busses, rickshaws, qingqis, vans and food carts are<br />

customized and decorated by their owners in [the] form of<br />

truck art.» Ein Zitat von Shahzad Khan aus Pakistan, der als<br />

14. Künstler die Werbefläche in der Fussgängerunterführung<br />

am Bahnhof Zürich Hardbrücke gestalten durfte. In starkem<br />

Kontrast dazu steht der Ende 2013 realisierte Vorschlag von<br />

Jessica Pooch, damals Studentin des Masters Fine Arts, alle<br />

Seiten des Schweizerischen Strafgesetzbuchs abzudrucken.<br />

Kunst statt Plakatwerbung<br />

Die beiden Arbeiten zeigen das Spannungsfeld und die inhaltliche<br />

Vielfalt dieses Gemeinschaftsprojekts auf, welches der<br />

Studiengang Master Fine Arts zusammen mit der Deutschen<br />

Bank Schweiz durchführte. Der Titel 17ZWEI nimmt Bezug<br />

auf die ungewöhnlichen Masse von 17 × 2 Metern der von<br />

der Deutschen Bank gemieteten Werbefläche, die sie dem<br />

Studiengang zur Verfügung stellte. Im ersten Jahr wurden<br />

sieben Arbeiten von Studierenden und Alumni realisiert, die<br />

eine Fachjury ausgewählt hatte.<br />

3<br />

Das Team 17ZWEI (von links): Bettina Diel, Stefan Baltensperger, Aurèle Ferrier,<br />

David Siepert, Kathrin Aeschlimann (Deutsche Bank) und Barbara Hauser.<br />

Foto: Bettina Diel<br />

Studenten betreuen internationale Künstlerinnen<br />

Für die Fortsetzung in den kommenden Jahren entwarf eine<br />

Arbeitsgruppe von Studierenden (Bettina Diel, Barbara Hauser,<br />

Aurèle Ferrier, David Siepert, Stefan Baltensperger) ein<br />

Konzept für eine internationale Ausschreibung und wählte<br />

zusammen mit Fachleuten aus den über sechshundert Einsendungen<br />

zehn Arbeiten aus. Die Studierenden übernahmen


Creative City <strong>Zett</strong> 2–14<br />

41<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

1 – Liao Wenfeng, Anti Mona Lisa, 2013. 2 – Shahzad Khan, Daikh Magar Payar Say (Watch with Love), 2014. 3 – Patrick Cipriani, 24, 2012.<br />

4 – Stefanie Brottrager, Durch die Bank, 2012. 5 – Susana Perrottet, (Un)scanny, 2012. 6 – Marieke Gelissen, Parallel Paper Tunnel, 2014.<br />

7 – Jessica Pooch, ohne Titel (Schweizerisches Strafgesetzbuch), 2012. 8 – Carlo Zanni, Localhost, 2013.<br />

Fotos: Pascal Pazanda, © Deutsche Bank (Schweiz) AG


Deutsche 42 <strong>Zett</strong> 2–14 Asset Creative City<br />

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www.DeAWM.com<br />

Dieses Werbematerial wurde durch die Deutsche Asset & Wealth Management genehmigt und kommuniziert. Deutsche Asset & Wealth Management steht für die Asset- und Wealth-Management Aktivitäten<br />

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Creative City <strong>Zett</strong> 2–14<br />

43<br />

Baustellensinfonie:<br />

Ein Konzertsaal wird erobert<br />

Toni-Areal, 2009, Szenografie am Bau: Die Architektur schafft einen Bildrahmen, doch dahinter öffnet sich ein neuer, dreidimensionaler Raum. So entstehen<br />

Räume in Räumen. Foto: Regula Bearth<br />

1000 Fotos vom Umbau des Toni-Areals, eine<br />

Handvoll ausgewählter Studierender aus Klassik,<br />

Jazz und Szenografie, der grosse Konzertsaal:<br />

Mit diesem vielversprechenden Mix starten die<br />

beiden Dozenten Georg Bringolf und Lucas Niggli<br />

zur Baustellensinfonie, die am Fest Creative City<br />

uraufgeführt wird. Heike Pohl*<br />

«Was entsteht, wenn Musik- und Szenografiestudierende<br />

neugierig aufeinander zugehen und gemeinsam einen Dialog<br />

entwickeln?», fragten sich der Szenograf Georg Bringolf und<br />

der Musiker Lucas Niggli. Dieses Zwiegespräch von Klang<br />

und Raum wollen sie im September im Unterrichtsmodul<br />

«Baustellensinfonie – Klangräume versus Bildräume» in Gang<br />

bringen. Die Zusammenarbeit hat für die ZHdK wegweisenden<br />

Charakter, verbindet sie doch zwei Studienrichtungen,<br />

die sich im Hochschulalltag kaum begegnen würden, und<br />

schafft dadurch ein Experimentierfeld für künstlerisches<br />

Arbeiten über die Disziplinengrenzen hinaus – ein Versuch<br />

mit offenem Ausgang.<br />

Beamer und Schlagzeug im Dialog<br />

Am Projekt beteiligen sich fünf Szenografinnen und Szenografen<br />

und neun Musikerinnen und Musiker aus Klassik und<br />

Jazz, die von den beiden Dozenten aktiv gescoutet wurden.<br />

Bereits im Sommer haben die Teilnehmenden aus den rund<br />

1000 Baustellenfotos der ZHdK-Dokumentation eine Auswahl<br />

von Bildern getroffen.<br />

Diese Bilder werden projiziert, geschichtet und überlagert.<br />

Die Studierenden sollen mit ihren eigenen Instrumenten darauf<br />

reagieren – sei es mit Harfe, Kamera, Trompete, Beamer<br />

oder Schlagzeug – und auf diese Weise einen Dialog aufnehmen<br />

und eine Komposition entwickeln. An dieser Stelle<br />

kommt auch Lucas Niggli ins Spiel, der mit den Studierenden<br />

Musikimprovisation übt.<br />

Klänge und Bilder sollen «aufeinanderkrachen»<br />

Gespielt wird im grossen Konzertsaal, der voraussichtlich<br />

Ende September fertiggestellt sein soll. Für Bringolf ist auch<br />

dies Teil der offenen Versuchsanlage: «Wir treten dort auf,<br />

egal in welchem Zustand der Saal ist. Wir streben keine geschliffene<br />

Performance an. Viel wichtiger ist der rohe und<br />

laborartige Charakter des Anlasses.» Geht es nach ihm, sollen<br />

dabei die Klang- und Bildräume «aufeinanderkrachen» und es<br />

soll etwas Freies, Sperriges und Unkonventionelles entstehen.<br />

* Heike Pohl ist Leiterin Hochschulkommunikation (heike.pohl@zhdk.ch).<br />

Baustellensinfonie<br />

Samstag, 25. Oktober, Toni-Areal, Konzertsaal 3, Ebene 7, www.zhdk.ch/fest


44 <strong>Zett</strong> 2–14 Creative City<br />

Das Toni-Areal kommt am 25. Oktober so richtig in Fahrt,<br />

in allen Quartieren der Creative City sind Fest- und Jahrmarktstimmung angesagt (Archivbild).<br />

Foto: Regula Bearth<br />

5<br />

Quartiere<br />

=<br />

5×<br />

Party<br />

Natürlich hat die Creative City auch Stadtquartiere, und in diesen ist am Samstag, 25. Oktober,<br />

so richtig was los. Jedes der fünf Quartiere hat seinen eigenen Stil, jedes erwartet die Gäste mit einem<br />

unschlagbaren Angebot. «<strong>Zett</strong>» zeigt, wo welche Party steigt und weshalb es sich lohnt, überall<br />

vorbeizuschauen.<br />

Surprise Modular<br />

Dancefloor mit Ausblick, Essen und Trinken, Chillout-Zone<br />

und modulare Festatmosphäre dank Europaletten, LED-Licht<br />

und Wassersprudelsäulen – der Stadtteil Kulturanalysen und<br />

Vermittlung bietet ein Quartierfest in Do-it-yourself-Ästhetik.<br />

Glanzpunkte sind, wenn alles klappt, die Auftritte des DJ-<br />

Duos Bonny & Clyde und des VJ-Kollektivs Magic Shadow<br />

Boys 2000.<br />

Toni-Areal, Rampe und rund um den Kunstraum, Ebene 5<br />

Der erste Toni-Fez<br />

Theater, Szenografie, Film und Tanz laden zum ersten Fez im<br />

Toni ein, unter anderem mit der Projektgruppe Friction und<br />

der Vegan Kitchen: Die Köstlichkeiten zaubert Lauren Wildbolz,<br />

Initiantin des Cateringunternehmens Vegan Kitchen,<br />

aus frisch «getauchten» Lebensmitteln, die aufgrund ihres<br />

Haltbarkeitsdatums in den Containern der Grossverteiler in<br />

Zürich gelandet sind, auf den Tisch.<br />

Toni-Areal, Atelier Darstellende Künste und Film/Raum 3.C06, Ebene 3,<br />

und weitere Orte<br />

Musikklub: Party, Party, Party!<br />

«Music for Everybody» heisst das Motto im Musikklub Mehrspur:<br />

ein Programm mit vielen musikalischen Highlights<br />

zum Mitmachen, Mitspielen und Wünschen. Mit Karaoke,<br />

Wunschkonzert und vielen Livebands. Um 21 Uhr Premiere<br />

der «Show for Toni» mit Glitzer und Glamour (siehe Beitrag<br />

Seite 39, «Toni-Areal in Full Swing»).<br />

Toni-Areal, Musikklub Mehrspur, Förrlibuckstrasse<br />

Design Carnival<br />

Wer gerne Jahrmarkt, Schiessbuden und Spiele hat, ist beim<br />

Design Carnival an der richtigen Adresse. Mit Balloninstallationen,<br />

grossformatigen Lichtobjekten und Projektionen<br />

schafft das Design eine eigene Welt für sein Quartierfest.<br />

Wieso soll man hingehen? «Wir wissen, wie man sich spielerisch<br />

und stilvoll vergnügt!», sagen die Organisatoren. Mit<br />

Spiegelkabinett-Club, lebendiger Discokugel, Tombola, Shot-<br />

Bar, Ego-Prestige-Design-Quiz, interaktiver Jukebox und den<br />

besten DJs in Town … Kommen, staunen, Bier fischen, tanzen!<br />

Toni-Areal, Räume 4.K22 und 4.K13, Ebene 4<br />

The Secret One<br />

Für das Quartierfest von Kunst & Medien wird die Architektur<br />

des Toni-Areals genutzt und einer der fünf Lichthöfe<br />

künstlerisch inszeniert. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten<br />

... ausser dass in einem der angrenzenden Ateliers ein<br />

rauschendes Fest mit Bar und Musik steigt.<br />

Toni-Areal, Atelier BA Medien & Kunst/Raum 7.C03, Ebene 7<br />

Creative City – Quartierfeste im Toni-Areal<br />

Samstag, 25. Oktober, 17–2 Uhr<br />

www.zhdk.ch/fest


Creative City <strong>Zett</strong> 2–14<br />

45


46 <strong>Zett</strong> 2–14<br />

Impressum<br />

«<strong>Zett</strong>», das Magazin der Zürcher Hochschule der Künste, erscheint<br />

dreimal jährlich (Mai, September, Dezember).<br />

Herausgeberin: Zürcher Hochschule der Künste, Zürcher Fachhochschule<br />

Redaktion: Heike Pohl (hpo, Chefredaktion), Caroline Süess (csü, stv. Chefredaktion),<br />

Hochschulkommunikation, Eva Brüllmann (ebr), Services, Barbara<br />

Draeyer (bdr), Kunst & Medien, Daniela Huser (dhu), Musik, Elisabeth Krüsi<br />

(ekr), Design, Judith Hunger ( jhu), Darstellende Künste und Film, Janine<br />

Schiller ( jsc), Kulturanalysen und Vermittlung, Leona Veronesi (lve), Museum<br />

für Gestaltung Zürich, Fernando Scarabino (SturZ)<br />

Lektorat: Lektorama Zürich<br />

Gestaltung und Produktion: Regula Bearth, Betty Fleck, Rita Lehnert,<br />

Moritz Wolf<br />

Fotos: Seiten 3 und 4 Johannes Dietschi, Seite 5 Regula Bearth<br />

Papier: PlanoArt hochweiss FSC 170 gm² (Umschlag), RePrint FSC, gestrichen<br />

matt weiss 90 gm² (Inhalt), Lessebo Smooth White FSC 120 gm² (Sonderteil)<br />

Schriften: Neue Helvetica LT Com, Mercury, Areal Black<br />

Druck: Ropress Genossenschaft Zürich<br />

Auflage: 10 000<br />

Copyright: Der Nachdruck von Artikeln ist unter Quellenangabe gestattet.<br />

Belegexemplare erwünscht.<br />

«<strong>Zett</strong>» ist auch als E-Paper und PDF-Datei erhältlich:<br />

www.zhdk.ch/publikationen<br />

cc.zhdk.ch/zett.html<br />

ISSN 2296-6021<br />

Redaktionsschluss «<strong>Zett</strong>» 3–2014:<br />

18. September 2014<br />

Das nächste «<strong>Zett</strong>» erscheint Mitte Dezember 2014.<br />

Feedback und Anregungen zu «<strong>Zett</strong>»:<br />

heike.pohl@zhdk.ch<br />

caroline.sueess@zhdk.ch<br />

Zürcher Hochschule der Künste<br />

Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich<br />

Telefon Redaktion +41 43 446 44 20<br />

www.zhdk.ch<br />

Infografik<br />

Verpflegungsmöglichkeiten<br />

Seite 24/25: Diese Infografik wurde von der Studentin Lea Huser im<br />

Grundlagenmodul Informationsdesign, Bachelor Design, Vertiefung Visuelle<br />

Kommunikation, zweites Semester, zusammen mit der Verwaltungs -<br />

direktion (Projektleiterin Nadja Keller) erarbeitet. Dozent: Cybu Richli.<br />

Assistenz: Beatrice Kaufmann<br />

Die Toni-Schrift<br />

Die im vorliegenden «<strong>Zett</strong>» verwendete Titelschrift heisst «Areal». Sie wurde<br />

für das Toni-Areal von Claudio Barandun, Hi – Visuelle Gestaltung, Luzern,<br />

gezeichnet. Die Planergemeinschaft Bringolf Irion Vögeli, Visuelle Gestaltung,<br />

Zürich, hat mit Hi die Signaletik für das Toni-Areal erarbeitet. Die Textversion<br />

der Schrift ist seit Mai 2014 bei Binnenland, Bern, zu kaufen. Natalie Bringolf,<br />

Kristin Irion und Megi Zumstein (Hi) sind Absolventinnen der ZHdK, Visuelle<br />

Kommunikation, Claudio Barandun studierte Graphic Design an der Hochschule<br />

Luzern – Design & Kunst. Den Auftrag, die Signaletik für das Toni-Areal zu<br />

entwickeln, haben sie über einen Wettbewerb erhalten.<br />

Wer die Schrift innerhalb der ZHdK verwenden möchte, kann sich an Samuel<br />

Marty aus der Hochschulkommunikation wenden: samuel.marty@zhdk.ch.<br />

www.bivgrafik.ch<br />

www.hi-web.ch<br />

www.binnenland.ch


Creative City <strong>Zett</strong> 2–14<br />

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www.zhdk.ch

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