Zett
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16 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür<br />
Im Physical Computing Lab<br />
der Vertiefung Interaction<br />
Design lassen sich interaktive<br />
Artefakte realisieren.<br />
Foto: Moritz Kemper<br />
Interactive Design<br />
handfest erlebbar gemacht<br />
Smartphone, Tablet & Co. sind aus dem Alltag<br />
nicht mehr wegzudenken. Doch was geschieht<br />
an der Schnittstelle User/Objekt und wie gestaltet<br />
man diese sinnvoll? Im Workshop «Micro<br />
Interactions», den Interaction Designerinnen und<br />
Designer an den Tagen der offenen Tür anbieten,<br />
erfährt man mehr. Luke Francke, Moritz Kemper<br />
und Clemens Winkler*<br />
Heutige Kuscheltiere, Radios und Mobiltelefone sind in der<br />
Lage, sich ihren Nutzerinnen und Nutzern mitzuteilen. Sie<br />
zeigen ihnen an, wie viel Strom sie verbrauchen, ob eine<br />
Verbindung zum Internet besteht oder dass die Jalousie im<br />
Wohnzimmer eben automatisch heruntergefahren wird. Teils<br />
agieren diese Objekte als blosse Werkzeuge, teils werden ihnen<br />
gar emotionale Qualitäten zugeschrieben. Sie machen<br />
sich hauptsächlich durch Licht, Ton, Bild und Text bemerkbar.<br />
Wer kontrolliert hier wen?<br />
Auf der anderen Seite kontrollieren die Nutzerinnen und<br />
Nutzer diese Objekte und speisen sie mit Informationen. Sie<br />
drehen an einem Regler, um die Lautstärke zu verändern,<br />
sprechen mit ihnen, um eine Nachricht zu verfassen, oder<br />
klatschen in die Hände, um das Licht ein- oder auszuschalten.<br />
Alle Mensch-Objekt-Interaktionen machen aus den Objekten<br />
Schnittstellen zur Kommunikation. Im Interaction Design<br />
werden diese Schnittstellen – Input und Output – unter Berücksichtigung<br />
des Kontexts und der Gewohnheiten und<br />
Erfahrungen der Menschen gestaltet. Interaction Designer<br />
beziehen die Wahrnehmung der Produktwelt stark in ihre<br />
Arbeit mit ein und hinterfragen: Soll ein Objekt liebenswert<br />
sein? Soll es seriös wirken? Soll es eigenständig sein?<br />
Wie man es legt, so leuchtet es<br />
Wie viele veränderliche Parameter benötigt ein Objekt, damit<br />
es den Nutzerinnen und Nutzern als Schnittstelle zu ihrer<br />
Umgebung oder anderen Menschen dienen kann? Besitzt ein<br />
Objekt mit nur einer Möglichkeit, Input zu verarbeiten, noch<br />
das Potenzial, als Schnittstelle für emotionale Qualität zu<br />
fungieren? Im Workshop «Micro Interactions» bieten Interaction<br />
Designer den Besucherinnen der Tage der offenen Tür<br />
die Möglichkeit, diesen Fragen praxisnah nachzugehen. Dazu<br />
erstellen die Gäste ihr eigenes interaktives Objekt im Physical<br />
Computing Lab der Vertiefung Interaction Design. Der Input<br />
wird auf die relative Lage eines Gegenstands beschränkt.<br />
Der Output zeigt sich in unterschiedlichen Lichtfarben. So<br />
entstehen kleine, leuchtende Tools, die durch Bewegungen<br />
jeglicher Art – alleine oder auch im Verbund mit mehreren<br />
Objekten – dazu einladen, überraschende und faszinierende<br />
Möglichkeiten der Interaktion auszuloten.<br />
* Luke Francke, Moritz Kemper und Clemens Winkler sind Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter in der Vertiefung Interaction Design, Bachelor Design, Departement<br />
Design (luke.francke@zhdk.ch, moritz.kemper@zhdk.ch,<br />
clemens.winkler@zhdk.ch).<br />
Micro Interactions<br />
Samstag, 27. September, 11–17 Uhr, und Sonntag, 28. September, 11–16 Uhr,<br />
Toni-Areal, Elektrotechnik/Raum 2.E20, Ebene 2<br />
www.toni-tage.ch/c/design