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Zett

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38 <strong>Zett</strong> 2–14 Creative City<br />

Naturklang im Industriequartier: Der Alpaufzug über die Rampe dürfte eines der Highlights des ZHdK-Fests werden. Fotomontage: MAS Spatial Design<br />

Segen<br />

für die Creative<br />

City<br />

Ein Alpaufzug, bei dem Kühe, Sennenhund<br />

und Bergbach nur als Sound präsent sind – damit<br />

weihen Spatial-Design-Studierende das Toni-<br />

Areal ein. Wer beim rituellen Einzug mitmachen<br />

will, halte sein Handy bereit. Isabelle Vloemans*<br />

1979 besuchte Prinz Charles die zwei Jahre zuvor eröffnete<br />

Toni-Molkerei. Sie war damals der grösste Milchverarbeitungsbetrieb<br />

Europas, technisch State of the Art. Auf alten<br />

Schwarzweissfotos sieht man Kinder in Trachten, die den<br />

Prinzen scheu anlächeln. Auf einem ist zu sehen, wie der<br />

Thronfolger ein Joghurt isst.<br />

Das Einziehen als zeremonieller Akt<br />

Die Architektin Anne-Chantal Rufer sagt zu dieser Geschichte:<br />

«Die Symbolik des Tonis oszillierte schon immer zwischen<br />

Gegensätzen, zwischen Tradition und Fortschritt.» Im<br />

Rahmen ihrer Weiterbildung in Spatial Design an der ZHdK<br />

hat sie mit ihren Mitstudierenden den Auftrag erhalten, eine<br />

Soundperformance zur Eröffnung des Toni-Areals zu gestalten<br />

– weil Raum auch durch Klang entsteht. Mit der Geschichte<br />

des Prinzen im Hinterkopf, für den die Milchfabrik<br />

als Alpkäserei inszeniert wurde, ist im Workshop mit dem<br />

Musiker und Künstler Andres Bosshard die Idee eines Alpaufzugs<br />

entstanden. Eines Alpaufzugs, der von einem urigen<br />

Alpsegen beschlossen wird. Um Rituale sei es ihnen gegangen,<br />

erzählt Rufer, um das Einziehen als zeremoniellen Akt.<br />

Kommt zahlreich!<br />

Das Urige ist auch 35 Jahre nach Prinz Charles’ Besuch nur<br />

der eine Teil der Zeremonie. Die Spatial-Designerinnen und<br />

-Designer werden beim Aufzug über die Rampe eine digitale<br />

Klangwolke vor sich her treiben. Echte Kühe wird es eher<br />

keine zu streicheln geben. Wie die Soundperformance genau<br />

funktioniert, erfährt man vor Ort. Um beim neu interpretierten<br />

Ritual mitzumachen, reicht ein Handy. Teilnehmen<br />

sollen möglichst viele: «Je mehr Leute beim Alpaufzug mitlaufen,<br />

desto mehr Kraft hat das Ritual», sagt Anne-Chantal<br />

Rufer. Apropos Kraft: Der Senn, der den Alpsegen sprechen<br />

wird, ist echt, in Fleisch und Blut anwesend.<br />

Übrigens: Es gehen Gerüchte um, zur Einweihung der Creative<br />

City am 25. Oktober werde zwar nicht Prinz Charles,<br />

dafür aber sein Sohn, Partyprinz Harry, erscheinen. Wer ihn<br />

in der Menschenmenge entdeckt, schiesse bitte ein Bild mit<br />

seinem Handy und twittere es @zhdk!<br />

* Isabelle Vloemans ist Projektleiterin Hochschulkommunikation<br />

(isabelle.vloemans@zhdk.ch).<br />

Alpaufzug «Ranz des Vaches»<br />

Samstag, 25. Oktober, 24 Uhr, Toni-Areal, Abmarsch am unteren Ende der<br />

Rampe. Bei jeder Witterung.

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