Zett
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Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14<br />
23<br />
Die Dauerausstellung des Joods Historisch Museum in Amsterdam. Foto: Joods Historisch Museum<br />
Marathon mit<br />
Interventionen<br />
und Walk im<br />
Rhizom<br />
Der an den Tagen der offenen Tür stattfindende<br />
«Arts & Culture Marathon» macht mit<br />
kurzen Interventionen Wissen aus der Lehre<br />
und Forschung aus dem Departement<br />
Kulturanalysen und Vermittlung erfahrbar.<br />
Der «Arts & Culture Walk» führt anhand eines<br />
Plans auf eine Entdeckungstour durch Büros,<br />
Ateliers, Unterrichtsräume und Werkstätten.<br />
Paolo Bianchi*<br />
Durch die Aufführung von insgesamt über zwanzig individuellen<br />
Präsentationen im Halbstundentakt sollen die Gäste<br />
im Rahmen des «Arts & Culture Marathon» in den Genuss<br />
einer intensiven und kompakten Auseinandersetzung mit<br />
vielfältigen Inhalten aus dem breiten Themenspektrum eines<br />
Departements kommen, das Angebote für die gesamte ZHdK<br />
generiert.<br />
Jüdische Geschichte greifbar machen<br />
Als Interventionsbeispiel sei hier die Fallstudie «Der Rintel-<br />
Leuchter – Von der Synagoge ins Museum» von Angeli Sachs<br />
(Master Art Education, ausstellen & vermitteln) erwähnt, die<br />
den historischen und aktuellen Kontext eines der wichtigsten<br />
Exponate des Joods Historisch Museum (Jüdischen Historischen<br />
Museums) in Amsterdam erforscht. Während der<br />
Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen im Zweiten<br />
Weltkrieg wurden nicht nur über 100 000 niederländische<br />
Juden deportiert und ermordet, sondern auch jüdische Zeremonialgegenstände<br />
beschlagnahmt und verschleppt. Diese<br />
Objekte wurden 1946 zurückgebracht, ungefähr die Hälfte<br />
von ihnen blieb allerdings unauffindbar. Inzwischen gehört<br />
auch der Rintel-Leuchter zur Sammlung des Joods Historisch<br />
Museum. Solche und weitere Geschichten werden durch die<br />
Akteurinnen und Akteure** der Interventionen handelbar,<br />
bewegbar und lebbar gemacht.<br />
Auf Entdeckungsreise<br />
Zusätzlich zum «Arts & Culture Marathon» kann das Departement<br />
Kulturanalysen und Vermittlung auf dem sogenannten<br />
«Arts & Culture Walk» entlang definierter Routen<br />
im Toni-Areal per pedes mithilfe eines (Stadt-)Plans entdeckt<br />
werden. Der rhizomatische Weg führt zu Büros, Ateliers, Unterrichtsräumen<br />
und Werkstätten für Metall, Holz, Keramik,<br />
Textil, Papier, Modellbau und Drucktechnik.<br />
* Paolo Bianchi ist Dozent im Departement Kulturanalysen und Vermittlung<br />
und Kurator des «Arts & Culture Marathon» und des «Arts & Culture Walk»<br />
(paolo.bianchi@zhdk.ch).<br />
** Teilnehmende am «Arts & Culture Marathon» (in der Reihenfolge ihres<br />
Auftretens): Carmen Mörsch; Peter Truniger; Hannah Horst, Heinrich Lüber,<br />
Sigrid Schade; Haseeb Ahmed, Florian Dombois, Julie Harboe, Kaspar König,<br />
Mirjam Steiner, Sarine Waltenspül; Sigrid Adorf, Irene Chabr, Vera Harder,<br />
Noëmie Stähli; Angeli Sachs, Elke Bippus; Basil Rogger, Ruedi Widmer und<br />
Gäste; Dorothee Richter; Irène Hediger; Dieter Mersch; Florian Bachmann,<br />
Kaspar König, Rahel Neuenschwander, Denise Widler, Angela Witwer;<br />
Kathrin Passig; Aldo Mozzini; Judit Villiger; Sascha Willenbacher; Monica<br />
Gaspar, Steffen Schmidt u.a.m. Moderation: Paolo Bianchi, Katrin Stowasser,<br />
Stefan Wettstein und Andrea Zimmermann. Kurator: Paolo Bianchi. Gesamtverantwortung:<br />
Christoph Weckerle.<br />
Arts & Culture Marathon<br />
Samstag, 27. September, zwischen 11 und 17.30 Uhr, zur vollen und halben<br />
Stunde, Toni-Areal, Raum 5.K08, Ebene 5, und Sonntag, 28. September,<br />
zwischen 11 und 15.30 Uhr, zur vollen und halben Stunde<br />
Arts & Culture Walk<br />
Samstag/Sonntag, 27./28. September, Toni-Areal<br />
www.toni-tage.ch/c/kunstvermittlung