28 <strong>Zett</strong> 2–14 Tage der offenen Tür Praxisrundschau: soziale Arbeit rund ums Toni-Areal Angefangen bei der frühen Kindheit über die Jugend bis ins hohe Alter – kaum ein Berufsfeld beschäftigt sich mit einer derart grossen Altersspanne wie die soziale Arbeit. Welche Organisationen rund ums Toni-Areal soziale Arbeit leisten, zeigen Studierende und Dozierende des Departements Soziale Arbeit der ZHAW an den Tagen der offenen Tür. Nicole Barp* Wer Einblick in die Aufgaben und Themen der sozialen Arbeit gewinnen möchte, hat an den Tagen der offenen Tür auf vielfältige Weise Gelegenheit dazu: anhand von anschaulichen Referaten zu Kernthemen, musikalisch untermalten Kurzgeschichten von Guy Krneta, spontanen Einlagen des Eidgenössischen Improvisationstheaters EIT und vieler Möglichkeiten für Kreativität und Partizipation. Studierende geben Einblick in die Praxis Eine der zahlreichen Stationen am zweitägigen Anlass ist die Praxisrundschau. Sie macht deutlich, wie vielseitig die Handlungsfelder der sozialen Arbeit sind und wie eng die Hochschule in Lehre, Weiterbildung und Forschung mit der Praxis zusammenarbeitet. Dafür werden ausgewählte sozial tätige Organisationen rund um das Toni-Areal auf einem Stadtplan lokalisiert und vorgestellt. Der Plan vermittelt einen Eindruck davon, wie viele soziale Organisationen im Raum Zürich in den verschiedensten Feldern tätig sind. Beteiligt sind unter anderem die Fachstelle für Migrationsfragen AOZ, die Offene Jugendarbeit Zürich OJA, die Rheumaliga Zürich sowie die Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme (ZFA). Studierende der Hochschule verleihen den Organisationen Gesicht und Stimme. Sie alle arbeiten im Rahmen ihres Studiums in einer sozialen Einrichtung ihrer Wahl. In Kurzfilmen werden die Studierenden porträtiert und geben Einblick in den Alltag und die Aufgaben ihrer Organisation. Dozierende der Hochschule freuen sich darauf, weiterführende Auskünfte zu geben und sich mit den Besucherinnen und Besuchern auszutauschen. Vom Spielplatz bis ins Altersheim Soziale Arbeit ist als Thema präsent: in den Köpfen der Leute – und in den Medien sowieso. Doch was sie genau beinhaltet, wie viele Bereiche sie abdeckt, davon haben wohl die wenigsten eine klare Vorstellung. Spielplatzanimation für Kinder, Jobcoaching für erwerbslose junge Erwachsene und soziale Gerontologie sind nur einige Beispiele. Die Themenund Aufgabenvielfalt ist enorm: Gewaltschutz, Suchtprävention, Integrationsförderung und mehr gehören zu den Handlungsfeldern sozial Arbeitender. Soziale Arbeit ist eine Profession, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert und Brücken baut, wo das soziale Netz brüchig geworden ist. Das bedeutet zum einen Fallarbeit unter Einbezug des Umfelds der Betroffenen – beispielsweise mit Familien oder in Heimen –, zum anderen Gemeinwesenarbeit in Quartieren und Gemeinden. Zu solchen Aufgaben befähigt das Bachelor-Studium in Sozialer Arbeit. Aber auch die Konzeption oder die Weiterentwicklung von unterstützenden Angeboten für Menschen in schwierigen Lebenslagen gehören zur sozialen Arbeit. Wer eine solche Karriere anstrebt oder entsprechende Forschung betreiben möchte, absolviert typischerweise zusätzlich das konsekutive Master-Studium, das die ZHAW im Verbund mit drei weiteren Hochschulen anbietet. Neben den beiden Studiengängen stehen Fachleuten zahlreiche praxisbezogene Weiterbildungen offen, die Soziale Arbeit ist eine Profession, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert und Brücken baut, wo das soziale Netz brüchig geworden ist. ihnen spezifische Methoden und gezieltes Know-how für ihr Berufsfeld an die Hand geben. Beispiele hierfür sind ein Lehrgang zum neuen Kindes- und Erwachsenenschutzrecht oder ein Weiterbildungs-Master in Soziokultur und Gemeinwesenentwicklung. Forschung und Dienstleistungen Neben der Ausbildung von Fachleuten kommt der Forschung und Entwicklung in der sozialen Arbeit grosse Bedeutung zu: Das Departement konzipiert und evaluiert Praxisinnovationen, erstellt Bedarfs- und Wirkungsanalysen, bietet wissenschaftliche Begleitung und forscht in Kooperation mit Praxispartnern zu aktuellen Fragen. Erkenntnisse aus Forschungsprojekten fliessen in die Aus- und Weiterbildung ein und finden von dort Eingang in die tägliche Arbeit. Daneben entwickelt das Departement massgeschneiderte und integrierte Lösungen für Entwicklungsvorhaben für Einzelpersonen, Teams und Organisationen. Die Angebote umfassen Inhouseweiterbildungen, Konzeptberatung, Organisationsberatung, Evaluation, Supervision und Coaching. Eine bekannte Dienstleistung ist die Infostelle, eine Online-Plattform für das Sozialwesen. Sie enthält über 3000 Adressen von Institutionen im Kanton Zürich sowie aktuelle Presseartikel und Publikationen zu allen möglichen Themen der sozialen Arbeit – von der Frühförderung bis zur Altersarbeit. * Nicole Barp ist Projektleiterin Marketing und Kommunikation im Departement Soziale Arbeit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (nicole.barp@zhaw.ch). www.sozialearbeit.zhaw.ch www.toni-tage.ch/c/soziale_arbeit
Tage der offenen Tür <strong>Zett</strong> 2–14 29 Die Soziokultur als Handlungsfeld der sozialen Arbeit will Menschen aktiv an Kunst und Kultur beteiligen, um auf diesem Weg gesellschaftliche Teilhabe und das tägliche Miteinander zu fördern. Foto: © ZHAW, Departement Soziale Arbeit