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Jüdisches | Nr. 34 - Chabad Lubawitsch - Berlin

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Im Wochenabschnitt Schmini<br />

geht es um die Regeln, was rein<br />

und unrein ist. Was darf gegessen<br />

werden, was nicht?<br />

Die jüdische, sprich koschere<br />

Ernährung, ist<br />

Teil einer großen<br />

Idee. Wer ihr folgt,<br />

hat die geistige<br />

Bedeutung der<br />

Gesetze verinnerlicht.<br />

In<br />

dieser Parascha<br />

lässt sich<br />

das Grundlegendenachlesen.<br />

Tiere die<br />

wiederkäuen<br />

und gespaltene<br />

Hufe haben,<br />

also Rinder und<br />

Schafe, sind koscher,<br />

Fische brauchen<br />

Flossen und<br />

Schuppen. Niemand<br />

solle verspeisen, was untersagt<br />

wird. Die Tora gibt dafür<br />

keine Erklärung. Diese Gebote genügen<br />

sich selbst.<br />

<strong>Jüdisches</strong><br />

<strong>Berlin</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | Adar 5772 | März 2012 | Euro 1,18<br />

Alles koscher<br />

Gesunde Ernährung für Körper und Seele - von Yossi Goldman<br />

küche Seite 4 einkauf Seite 6<br />

Ich wurde jüdisch erzogen. Das<br />

hieß, diese Regeln sind zu beachten.<br />

Unsere Küche kannte folglich<br />

nur Koscheres. Das ist mir<br />

so selbstverständlich,<br />

dass ich nicht darüber<br />

nachdenke. Ich weiß<br />

aber, dass meine<br />

Lebensweise<br />

anderen Juden<br />

veraltet erscheint.<br />

Sie argumentieren,<br />

die Gesetze<br />

der Wüste<br />

sind überholt.<br />

Zwar hätten<br />

unsere Vorfahren<br />

wegen<br />

der strengen<br />

Speise- und Hygienevorschriften<br />

länger gelebt als ihre<br />

Zeitgenossen, aber in<br />

der Ära des Kühlschranks<br />

und staatlicher Hygienevorschriften<br />

wirkten diese archaisch,<br />

anachronistisch und überflüsu<br />

kaviar Seite 17


u Fortsetzung von Seite 1<br />

sig. Sie sagen also, geht es ums Essen,<br />

solle nicht auf die Tora, sondern auf<br />

die moderne Ernährungswissenschaft<br />

vertraut werden.<br />

Diese Überlegung ist in sich logisch,<br />

aber nicht für mich. Auch aus<br />

religiöser Sicht ist die eigene Gesundhaltung<br />

ein Gebot, aber nicht<br />

im Rahmen der Speisegesetze. Wäre<br />

Gesundheitsvorsorge der Grund der<br />

Speiseregeln, würden manche Rabbiner<br />

weder zu mager noch zu dick sein,<br />

dann müsste, wer nicht koscher lebt,<br />

ständig kränkeln. Natürlich bedeutet<br />

diese Nachrangigkeit der Gesundheit<br />

im Rahmen der Speisegesetze nicht,<br />

dass das einseitige Essverhalten richtig<br />

ist. Unsere Speisegesetze enthalten<br />

bereits eine Vielzahl moderner<br />

ökologischer Überlegungen, aber bisher<br />

beachten wir das zu wenig. Auch<br />

ungesundes Essen schmeckt leider<br />

gut.<br />

Der Zweck des koscheren Essens,<br />

die Einhaltung der Speisegesetze,<br />

dient, das ist mein Argument, nicht<br />

dem Körper, sondern der Seele. Auch<br />

sie will gespeist sein. Ich nenne das<br />

die spirituelle Gesundheit. Aus dieser<br />

Perspektive kommt der jüdischen<br />

Nahrung, also der Einhaltung koscherer<br />

Grundsätze, eine andere Bedeutung<br />

zu als die, die gemeinhin<br />

angenommen wird. Das koschere<br />

Leben hilft dem jüdischen Volk, sei-<br />

2 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

ne Jiddischkeit als geistige Kraft zu<br />

erhalten.<br />

Die Rabbiner und jüdischen Philosophen<br />

haben viel über die Speisegebote<br />

nachgedacht. Was auch immer<br />

dazu geschrieben wurde, sie sind<br />

eine Barriere gegen jede Form der<br />

Assimilation. Warum? Weil, wer koscher<br />

lebt, koschere Produkte kauft,<br />

in koscher geführte Geschäfte geht,<br />

mit anderen Juden am Tisch sitzt und<br />

privat in einer ihm gleichgesinnten<br />

jüdischen Gemeinschaft verkehrt.<br />

Auch diese Überlegungen werden<br />

nicht jeden überzeugen. Darum<br />

komme ich noch einmal auf den<br />

Ausgang zurück, auf die körperliche<br />

Gesundheit, ergänzt durch die der<br />

Seele. Für mich gibt es noch eine<br />

weitere spirituelle Ebene. Diese sagt,<br />

dass koschere Leben ist identisch mit<br />

dem jüdischen Leben, so wie ich es<br />

mir dem Gesetzen folgend vorstelle.<br />

Vielleicht klingt das mystisch. Aber<br />

wo wären wird Menschen ohne den<br />

Glauben an das vor uns Verborgene?<br />

Es gibt viel mehr zu erkennen als nur<br />

das Materielle!<br />

Wir wissen alle, dass zu viel Fett<br />

den Cholesterinspiegel erhöht, was<br />

zur Verstopfung der Arterien führt<br />

und verstopfte Arterien den Blutkreislauf<br />

unterbrechen, was die Sauerstoffversorgung<br />

verhindern kann.<br />

Ich bleibe in diesem Bild. Nicht-ko-<br />

schere Speisen sind schlecht für die<br />

Neschama, für die jüdische Seele.<br />

Wenn die Spiritualität nicht fließen<br />

kann, dann leidet und schwächelt die<br />

Seele.<br />

Vieles ist wichtig. Eine Mesusa an<br />

der Tür zeigt, dass ein Haus jüdisch<br />

ist. Das Eigentliche am jüdischen<br />

Heim ist aber die Küche. Eine koschere<br />

Küche macht das jüdische<br />

Haus jüdisch. Diese Küche ist eine<br />

herzliche und beredte Einladung.<br />

Hier können alle so unbesorgt essen<br />

wie zu Hause.<br />

Das Lieblingsessen mag für einen<br />

gesunden Körper sorgen, aber koschere<br />

Speisen sorgen für eine gesunde<br />

Seele. Ein koscheres Lieblingsessen<br />

ist gut für beides.<br />

Worte deS rebben<br />

Wenn die Menschen<br />

erfahren,<br />

dass koscheres Essen<br />

schmackhaft<br />

ist, werden sie feststellen,<br />

dass sich<br />

koschere Ernährung<br />

gar nicht so<br />

sehr von ihren derzeitigen Ernähnungsgewohnheiten<br />

unterscheidet. Und wenn<br />

sie beginnen, sich koscher zu ernähren,<br />

wird es viel einfacher für sie sein, auch<br />

ihre Küchen koscher zu machen.


Obwohl die Zahl der Menschen<br />

jüdischen Glaubens<br />

in der Welt bestenfalls<br />

gleich bleibt, vielleicht sogar abnimmt,<br />

deutet ein überraschender<br />

Trend auf das Gegenteil hin: Das<br />

Interesse an koscherer Nahrung<br />

nimmt seit Jahren zu.<br />

Die wachsende Zahl der Juden,<br />

die sich an die Tradition halten, ist<br />

dafür nur zum Teil verantwortlich.<br />

Ein weiterer Grund ist der Wunsch<br />

von Nichtjuden, koscher zu essen.<br />

Die Zahl der Kunden, die in Supermärkten<br />

nach Kaschrut suchen,<br />

dürfte sich in den nächsten Jahren<br />

verdoppeln!<br />

Ist das Neugier? Nicht, wenn wir<br />

an das Bild denken, das der Begriff<br />

“koscher” wachruft. Die Menschen<br />

sind heutzutage aus gutem Grund<br />

misstrauisch, was die Qualität des<br />

Fleisches angeht, und sie fühlen<br />

sich sicherer, wenn ein Experte (der<br />

Für alle Zeiten<br />

Kaschrut: Alte Regeln und ihre neue Bedeutung<br />

einer höheren Macht gehorcht) auf<br />

den richtigen Umgang mit dem<br />

Fleisch achtet.<br />

Außerdem erinnert uns das Wort<br />

“koscher” seit langer Zeit an etwas<br />

Gutes und Anständiges. Darum sagt<br />

der Detektiv im Fernsehkrimi: “Irgendetwas<br />

ist hier nicht koscher!”<br />

Natürlich gibt es auch Leute, die<br />

behaupten, Kaschrut sei altmodisch<br />

und unnötig: “In der alten Zeit war<br />

das angebracht. Es war ein Schutz<br />

vor unreinen Tieren. Aber heute<br />

brauchen wir das nicht mehr.”<br />

Diese Menschen haben es nicht<br />

verstanden.<br />

Im Wochenabschnitt Reeh bereitet<br />

Mosche das Volk auf den Einzug<br />

ins Gelobte Land vor, indem er<br />

viele Gesetze aufzählt, die es befolgen<br />

muss – über den G-ttesdienst,<br />

die Regierung, das Strafrecht, das<br />

häusliche Leben und so weiter.<br />

Mosche erklärt genau, welche Tiere<br />

koscher sind: Tiere mit gespaltenen<br />

Hufen, die wiederkäuen; Fische mit<br />

Flossen und Schuppen; Vögel, die<br />

keine anderen Vögel fressen.<br />

Geht es dabei um Sauberkeit?<br />

Vielleicht. Aber wenn wir annehmen,<br />

dass G–tt diese Gebote für<br />

alle Zeiten erlassen hat, wissen wir,<br />

dass noch viel mehr im Spiel ist.<br />

Koscher essen heißt, eine rituelle<br />

Ordnung einhalten, gehorsam sein<br />

und sich identifizieren — zum Zeichen<br />

dafür, dass wir den Willen G–<br />

ttes achten. Er will etwas von uns.<br />

Außerdem verbessern wir dadurch<br />

unser tägliches Leben, und das<br />

kann nie schaden.<br />

Die Leute, die nach koscheren<br />

Nahrungsmitteln suchen, wollen<br />

also mehr als sorgfältige Zubereitung.<br />

Sie fühlen sich wie wir von<br />

Ordnung und Achtsamkeit im Leben<br />

getröstet. Das ist eine weitere<br />

wohlschmeckende Zutat der Tora.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 3


Es gibt Bücher, Zeitschriften,<br />

Fernsehformate, sogar Berufe,<br />

die sich ausschließlich<br />

mit dem befassen, was wir essen :<br />

Wie man es kocht, wo man es bekommen<br />

kann, und wie man es<br />

würzt. Weniger Fett, ohne Fett;<br />

Weißmehl oder Vollkorn. Sogar unsere<br />

Frühstücksflockenschachteln<br />

erzählen die Geschichte, wohin sich<br />

das menschliche Verhältnis zur Ernährung<br />

entwickelt hat. Früher bestimmte<br />

die Kultur das Essen. Heute<br />

bestimmt das Essen die Kultur.<br />

Für Juden wird, was wir zu uns nehmen,<br />

ein Teil unserer Seele. Es nährt<br />

unseren Körper und unseren Geist.<br />

Und es kann eine direkte Verbindung<br />

zum G-ttlichen sein.<br />

Ich bin nicht in einem koscheren<br />

Haushalt aufgewachsen. Tatsächlich<br />

war meine erste richtige Begegnung<br />

mit koscherem Essen in der High<br />

School Zeit, als ich eine Woche lang<br />

von zuhause weg war, um auf Long<br />

Island an den Maccabee Games teilzunehmen.<br />

Die Maccabee Games<br />

waren eine Art Jüdische Olympische<br />

Spiele, und ich stand im Basketballteam<br />

eines Jewish Community Centers<br />

aus New Jersey. Meine gastgebende<br />

Familie lebte koscher und auch<br />

bei der Sportveranstaltung wurden<br />

wir rundherum koscher versorgt.<br />

Diese Spiele haben mir in vielfacher<br />

Hinsicht die Augen geöffnet. Es war<br />

das erste Mal, dass ich meinen jüdischen<br />

Namen gedruckt sah. Ich war<br />

froh, da zu sein und stolz, an den koscheren<br />

Mahlzeiten teilzunehmen.<br />

Um die Wahrheit zu sagen, das<br />

Essen war nun nichts Großartiges.<br />

Trotzdem hatte ich bei jedem Bissen<br />

das Gefühl, etwas Gutes zu tun. Dies<br />

war lang bevor ich eine jüdische Erziehung<br />

genossen habe, und doch erwachte<br />

dort meine Seele gerade weit<br />

4 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

Du bist, was Du isst<br />

Suche nach einer koscheren Lebensweise - von Angela Goldstein<br />

genug, dass ich mir darüber klar wurde,<br />

dass in eine jüdische Umgebung<br />

einzutauchen und koscher zu essen<br />

das Richtige für mich sind. Später<br />

fand ich heraus, dass koscheres Essen<br />

absolut köstlich sein konnte.<br />

Seit dem sind viele Jahre vergangen.<br />

Ich bin aufs College gegangen, habe<br />

geheiratet, habe Kinder bekommen,<br />

und diese kleine koschere Erfahrung<br />

wurde in eine hintere Ecke meiner<br />

Erinnerung gedrängt. Das heißt, bis<br />

ich vor einem Jahr anfing, zu lernen.<br />

Dann kam sie wieder nach vorne gesprungen,<br />

und rollte vorweg in der<br />

Flut meiner ganzen jüdischen Erfahrung.<br />

Und lustigerweise war der erste<br />

Kurs, den ich besuchte, einer über die<br />

Speisegesetze. Dieser hat nicht nur<br />

meine Neugier gepiekst, er erleuch-<br />

tete mich auch in der Frage und forderte<br />

mich heraus, mit ihr zu ringen :<br />

Was ist Nahrung ?<br />

Diese Frage beantwortet vielleicht<br />

ein jeder anders. Und die Anwort<br />

wird noch verzwickter, wenn du jüdisch<br />

bist. Ganz einfach gesprochen<br />

ist Nahrung etwas, das Menschen<br />

brauchen, um zu überleben. Sie versorgt<br />

unseren Körper, so dass unsere<br />

Sinne scharf bleiben und wir Tag für<br />

Tag funktionieren können. Tatsächlich<br />

haben sich im Verlauf der letzten<br />

Jahren viele Leute über bestimmte<br />

Ernährungsweisen – wie zum Beispiel<br />

Bio- oder Vollwertkost – klug<br />

gemacht, um somit ihre Gesundheit<br />

und Vitalität zu stärken. Für einen<br />

Juden nimmt Nahrung eine zusätzliche<br />

Rolle ein, zur Stärkung der See-


le. Ja, sie lässt uns laufen, springen<br />

und sprechen, jedoch, wenn wir uns<br />

mit koscherer Nahrung verpflegen<br />

anstelle ihrer nicht-koscheren Varianten,<br />

dann ist das so ähnlich, wie<br />

Obst und Gemüse aus biologischem<br />

Landbau solchem mit Pestiziden und<br />

Chemikalien behandeltem vorzuziehen.<br />

Mit anderen Worten, ein Jude<br />

hat Nahrung gegenüber eine besondere<br />

Empfindsamkeit, die uns bei unserem<br />

Versuch, unserem Schöpfer zu<br />

dienen und ihn zu verstehen entweder<br />

behindern oder helfen kann.<br />

Auf einer philosophischen Ebene<br />

betrachtet ist Nahrung eine Brücke,<br />

welche Körperlichkeit und Spiritualität<br />

der Juden miteinander verbindet.<br />

Für jeden ist Essen ein körperliches<br />

Erlebnis. Manchmal ist es nicht mehr<br />

als einen Arm zu heben, um Senf auf<br />

einen Hot Dog zu streichen, hinein zu<br />

beißen, zu kauen und zu schlucken.<br />

Für einen Menschen jüdischen Glaubens<br />

sind die körperlichen Handgriffe<br />

zu Vorbereitung und Verzehr<br />

der Mahlzeit nur die eine Hälfte der<br />

Gleichung, die zu lösen ist, um den<br />

ganzen Ertrag, der in unserer Nahrung<br />

steckt, zu ernten. Zum Beispiel,<br />

anstatt bloss einen Hot Dog zu essen,<br />

bereiten wir uns unser koscheres<br />

Frankfurter auf bestimmte Weise.<br />

Wir essen mit dafür bestimmtem<br />

Besteck und Geschirr. Dann, in dem<br />

Moment bevor wir herzhaft hineinbeißen,<br />

danken wir G-tt, indem wir<br />

einen entsprechenden Segen sprechen.<br />

Warum ? Weil die Kaschrut-<br />

Vorschriften eine Notwendigkeit<br />

darstellen im Leben eines praktizierenden<br />

Juden. Ihnen zu folgen erhält<br />

uns aufmerksam und empfänglich<br />

auf spiritueller Ebene. Und das ist<br />

es, was mich an der Idee koscher zu<br />

essen angezogen hat. Man nimmt<br />

eine ganz gewöhnliche Handlung und<br />

nutzt sie dazu, die schlummernde Gttliche<br />

Seele aufzuwecken.<br />

Es versteht sich, dass mir klar wurde,<br />

dass koscher zu sein ein wichtiger<br />

Teil einer jüdischen Erfahrung sei. Es<br />

ist eine besonders wichtige Kompo-<br />

nente im Leben einer jüdischen Frau,<br />

denn wir müssen nicht nur beim Essen<br />

achtsam sein, sondern auch beim<br />

Kochen und Ordnung halten. Und<br />

hier beginnt meine Suche.<br />

Meine Küche ist nicht koscher, und<br />

ich sehe jetzt, dass vor mir noch ein<br />

langer Weg liegt. Es kann nur Schritt<br />

für Schritt voran gehen, ganz wie<br />

bei anderen Änderungen der Lebensweise.<br />

Das Schwierigste daran<br />

ist, denke ich, dass es etwas ist, was,<br />

über deinen Haushalt hinaus, die gesamte<br />

Familie betrifft. Zum Beispiel<br />

: Die Hälfte meiner Familie ist nicht<br />

jüdisch, alldieweil die Hälfte, die jüdisch<br />

ist, nicht koscher lebt. Ich frage<br />

mich, wie das die Familiendynamik<br />

beeinflussen wird. Werden sie uns<br />

noch besuchen und bei uns essen<br />

mögen ? Ehrlich gesagt, glaube ich,<br />

wird das Essen dabei das geringste<br />

Problem sein. Die Erklärungen und<br />

das Verständnis sind es, die eine Weile<br />

brauchen werden.<br />

Inzwischen haben mein Mann und<br />

ich angefangen, erste Baby-Schritte<br />

auf unser großes Ziel hin zu machen :<br />

eine vollständig koschere Küche. Wir<br />

lieben es, in den Supermarkt zu gehen<br />

und das ‚koscher-Spiel’ zu spielen<br />

( auf den Produkten, die wir immer<br />

kaufen, nach „koscher“-Symbolen<br />

suchen, und, wenn sie keine haben,<br />

Alternativen finden ). Wir haben<br />

jetzt den Ansatz, als erstes nur noch<br />

koschere Produkte zu benutzen und<br />

die anderen loszuwerden. Wenn das<br />

geschafft ist, geht’s weiter zu Töpfen,<br />

Geschirr, Spülen und Küchenarbeitsflächen.<br />

Ich vermute, der Prozess, koscher<br />

zu werden, verläuft für jeden anders.<br />

Der praktische Teil hängt davon ab,<br />

wo ihr lebst, wieviel ihr wisst, und<br />

wie ihr euch Unterstützung holen<br />

wollt für die Tage, an denen koscher<br />

werden so weit weg zu sein scheint.<br />

Der spirituelle Teil hängt davon ab, zu<br />

erkennen, was wirklich wichtig ist für<br />

das körperliche und spirituelle Überleben,<br />

und das alles zusammenwirken<br />

zu lassen. Es liegt ein gigantischer<br />

Schritt darin, jene Balance zu finden.<br />

Heute weiß ich diese eine koschere<br />

High School Erfahrung aus vielen<br />

Gründen zu würdigen. Nein, wir haben<br />

keine Meisterschaft errungen,<br />

und nein, ich habe dann auch später<br />

niemals in der WNBA gespielt. Doch<br />

eine Woche lang in eine jüdische Umgebung<br />

einzutauchen und koscher zu<br />

leben hat eine bedeutsame Auswirkung<br />

auf mein Leben gehabt, und ich<br />

bleibe immer auf der Suche nach genau<br />

diesem Zugehörigkeitsgefühl und<br />

spirituellem Glück. Auf die Zukunft<br />

orientiert sind meine größten Einflüsse<br />

die Leute in meinem Leben, vor<br />

allem mein Mann und meine Kinder.<br />

Auch wenn für mich heute eine koschere<br />

Lebensweise einzuhalten noch<br />

weit entfernt scheint : Der Blick auf<br />

meine Familie gibt mir den Ansporn,<br />

jeden Tag einen weiteren Schritt zu<br />

machen, uns alle mit solchen Speisen<br />

zu versorgen, die Nahrung sind für<br />

Körper und Seele zugleich.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 5


Unter "koscher in <strong>Berlin</strong>" listet<br />

das Internet mehrere Läden,<br />

Restaurants, eine Fischräucherei,<br />

zwei Bäcker, Imbissstuben,<br />

Caterer und Online-Bestelldienste<br />

auf. Alle werben mit ihren jüdischen<br />

und israelischen Spezialitäten. Im<br />

Prenzlauer Berg scheint derzeit der<br />

Appetit auf Humus, Tahina und Israels<br />

Minztee marktbestimmend<br />

zu sein. Trotzdem ist nicht alles,<br />

was in <strong>Berlin</strong> unter Jewish Style<br />

firmiert, zwingend jüdisch - und<br />

Kosher Style ist in jedem Fall nicht<br />

koscher. Den dafür erforderlichen<br />

Hechscher, das rabbinische Zertifikat,<br />

führen in dieser Stadt nur sehr<br />

wenige.<br />

Dass koscher und kulinarisch nicht<br />

identisch sind, versteht sich von<br />

selbst, auch, dass in jüdischen Kreisen<br />

über beides sehr unterschiedlich<br />

geurteilt wird. Den Grundsatz<br />

6 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

Koscheres <strong>Berlin</strong><br />

Das Angebot wird immer vielfältiger - von Olga Belzer<br />

des Koscheren richtet das religiöse<br />

Regelwerk, das Kulinarische hat andere<br />

Kriterien. Zu den Wundern in<br />

der Gegenwart gehört, dass solche<br />

Überlegungen heute auch in <strong>Berlin</strong><br />

üblich sind. Noch vor zwanzig Jahren<br />

brachte sich ein reisender Rabbiner<br />

sicherheitshalber getrocknete<br />

Früchte, harte Wurst, Tütensuppen,<br />

Reiswaffeln und das scharfe Messer<br />

mit, wenn er im Hotelzimmer Gäste<br />

bewirten wollte, für die er mit dem<br />

Tauchsieder auch Wasser für Tee oder<br />

Pulverkaffee erhitzte. Er hätte schon<br />

damals im „Schalom“ einkaufen können,<br />

dem koscher geführten Geschäft<br />

der Familie Kalisch, aber welcher Reisende<br />

fährt allein durch eine große<br />

fremde Stadt, wenn er sich durch<br />

Mitgebrachtes versorgen kann?<br />

Seither hat sich das Koschere in und<br />

mit der Stadt <strong>Berlin</strong> zum Besseren<br />

verändert. Das Produktangebot ist<br />

vervielfacht, es gibt mehrere koscher<br />

geführte Geschäfte, den Supermarkt<br />

Nah und Gut, der in Wilmersdorf<br />

das Entsprechende erkennbar anbietet,<br />

auch KaDeWe, Galeria Kaufhof,<br />

Metromarkt und Discounter Ullrich<br />

führen im Sortiment erheblich mehr<br />

koschere israelische Weine als früher.<br />

Das alles ist aber erst der Anfang für<br />

jene jüdische Normalität, wie sie beispielsweise<br />

in Manhattan selbstverständlich<br />

ist.<br />

Nicht zufriedenstellen kann hingegen<br />

<strong>Berlin</strong>s koschere Gastronomie.<br />

Gegenwärtig gibt es nur ein glatt koscheres<br />

Restaurant, das LeChaim bei<br />

<strong>Chabad</strong> in der Münsterschen Straße.<br />

Über das neueröffnete Restaurant<br />

in der Ostberliner Auguststraße, das<br />

unter Aufsicht von Rabbiner Ehrenberg<br />

steht, lässt sich kulinarisch noch<br />

nichts sagen, und das Beth Café ist<br />

kein Speiserestaurant.


Die religiöse Ordnung ist in dieser<br />

Sache das bestimmende Eine, die<br />

nichtkoschere Konkurrenz etwas anderes,<br />

die noch immer bescheidene<br />

Nachfrage nach koscheren Restaurants<br />

muss einem weitgefächerten<br />

Angebot jedoch enge wirtschaftliche<br />

Grenzen setzen.<br />

In der deutschen Alltagssprache<br />

meint das Wort koscher unverbindlich<br />

alles irgendwie Einwandfreie.<br />

Was die nichtjüdische Neugier auf<br />

das koschere Essen weckt, sei hier<br />

dahingestellt, aber das jüdische Interesse<br />

sollte definitiv anders begründet<br />

sein. Zum einen gibt es das<br />

Koscher-Gebot, untrennbar mit der<br />

gesetzestreuen Lebensweise verbunden,<br />

und andererseits globalisieren<br />

die überlieferten familiären Kochgeschichten<br />

auch den jüdischen Alltag.<br />

Zu diesem historischen Panorama<br />

gehört auch Ostberlins staatlich subventionierte<br />

koschere Fleischerei der<br />

Jüdischen Gemeinde <strong>Berlin</strong> (DDR).<br />

Regelmäßig reiste dort der ungarische<br />

Schächter an. Bis 1990 wurde<br />

in der Eberswalder Straße an Mittwochvormittagen<br />

an die Gemeindemitglieder<br />

koscheres Fleisch und<br />

Wurst verkauft, nachmittags an muslimische<br />

Diplomaten. Zu Pessach war<br />

das Angebot um ungarische Mazzen<br />

und koscheren Wein erweitert.<br />

Nach der Vereinigung der <strong>Berlin</strong>er<br />

Einheitsgemeinden schloss man den<br />

Laden, der Versorgung mit koscheren<br />

Produkten kam damals keine gesteigerte<br />

Aufmerksamkeit zu. Wer Koscheres<br />

suchte, fand es wie bisher im<br />

Westberliner Zentrum, wo Geschäfte<br />

wie „Schalom“ dank der Nachfrage<br />

durch Neuberliner und Reisende<br />

wuchsen. In Ostberlin eröffnete 1991<br />

die Gemeinde Adass Jisroel in der<br />

Auguststraße das nicht mehr vorhandene<br />

Kolbo, inzwischen gibt es das<br />

KosherLife in der Fehrbelliner Straße<br />

40. Im Umfeld der Lauder-Jeschiwa<br />

decken sich hier vor allem junge Juden<br />

mit koscheren Produkten ein.<br />

Die Zunahme an koscheren Angeboten<br />

spiegelt auch demographische<br />

Veränderungen wider. In <strong>Berlin</strong> sollen<br />

heute bereits über 50 000 Jüdinnen<br />

und Juden leben, aber es ist<br />

nicht mehr die postsowjetische Einwanderung,<br />

die hier den Ton angibt.<br />

Mehr und mehr haben sich jüdische<br />

Studenten, Akademiker und Kreative<br />

größere Ecken der Stadt erobert.<br />

Sie kommen meist aus Israel, den<br />

USA und Europa, sie wollen hier auf<br />

Zeit oder Dauer ihren Lebensmittelpunkt<br />

finden. Sie wissen, wie koscher<br />

schmeckt, für sie transportieren die<br />

koscheren Produkte auch manche<br />

Heimatgefühle, nicht nur, aber besonders<br />

an den jüdischen Feiertagen.<br />

Koscher ist in, heißt es daher, und<br />

das Vergnügen scheint anzustecken.<br />

Der Erfolg des Koscheren liegt wie der<br />

Frühling in der Luft. Im März werden<br />

jung und alt auf <strong>Chabad</strong>s großem Koscher<br />

Festival genussvoll und lehrreich<br />

erleben, wie sich das neue koschere<br />

<strong>Berlin</strong> einrichtet und schmeckt.<br />

Die Palette des Koscheren verändert<br />

sich im Verhältnis von Angebot<br />

und Nachfrage und wird zunehmend<br />

auch den jüdischen Lebensstil in<br />

<strong>Berlin</strong> prägen. Häagen Dasz Eis und<br />

Coca Cola sind als koscher bekannt,<br />

wer aber weiß, dass das bayrische<br />

Backhaus Hofpfisterei ein strenges<br />

Koscherzertifikat für Brot und Brötchen<br />

führt? Wer genaueres wissen<br />

will, sollte www.chabad<strong>Berlin</strong>.de<br />

aufrufen.<br />

Während es hoch oben in der Luft<br />

auf Vorbestellung längst koscheres<br />

Essen gibt, sollte es auch am neuen<br />

<strong>Berlin</strong>er Flughafen heißen: Koscher<br />

and good. Das Interesse einiger <strong>Berlin</strong>er<br />

Hotels an der Einführung koscherer<br />

Standards ist bereits heute<br />

gegeben. Sicher ist auf jeden Fall,<br />

dass das kleine k für koscher und das<br />

umrandete u für under rabbinical supervision<br />

sich auf den Weg nach <strong>Berlin</strong><br />

gemacht haben. Koscher heißt übrigens<br />

nicht nur schmecken, sondern<br />

ist gesund und ökologisch sinnvoll,<br />

was dieses Markenzeichen global immer<br />

populärer macht.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 7


Es ist interessant, dass zu den<br />

Bräuchen um Chanukka und<br />

Purim auch ein sich drehendes<br />

Spielzeug gehört. An Chanukka<br />

ist es üblich, mit einem Dreidel<br />

zu spielen, der sich dreht und auf<br />

dem das Akronym des hebräischen<br />

Satzes „Ein großes Wunder ist hier<br />

geschehen“ steht. An Purim versetzen<br />

wir einen lauten Gegenstand<br />

namens Raaschan in Drehung,<br />

um den Namen des bösen<br />

Haman hinaus zu schleudern.<br />

Bemerkenswert ist auch der<br />

Unterschied zwischen dem<br />

Dreidel und dem Raaschan: Der<br />

eine wird von oben her gedreht, der<br />

andere von unten her.<br />

Haman ist „zur falschen Zeit am falschen<br />

Platz“. An Chanukka verletzte<br />

G–tt alle Gesetze der Natur, um uns<br />

zu retten, als eine kleine Gruppe von<br />

8 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

Der heimliche Dreh<br />

Wie wir den Namen des bösen Haman hinausschleudern<br />

… Haman am dritten Tag Pessach<br />

gehenkt wurde? (Purim ist der Jahrestag<br />

der Siegesfeier der Juden nach<br />

dem Krieg gegen ihre Feinde 11 Monate<br />

später)<br />

… Esthers hebräischer Name Hadassa<br />

lautete? (Esther ist Persisch)<br />

… Mordechaj der erste Mensch in<br />

der Geschichte war, der als Jude bezeichnet<br />

wurde? (Bis dahin nannte<br />

man Juden Hebräer oder Israeliten)<br />

… König Achaschwerosch vier Jahre<br />

lang nach einer Königin suchte und<br />

Esther aus über 1400 Bewerberinnen<br />

auswählte?<br />

… Königin Waschti, die erste Frau<br />

von Achaschwerosch, die Urenkelin<br />

von Newuchadnetzar war, dem<br />

Kämpfern eine<br />

der größten<br />

Heere auf<br />

Erden<br />

besiegte<br />

und eine<br />

Schale Öl<br />

acht Tage<br />

langbrannte.<br />

An Purim<br />

kam die Rettung<br />

in Gestalt von mehreren<br />

„glücklichen Zufällen“:<br />

König Achaschwerosch ist zor-<br />

Wussten Sie, dass …<br />

Babylonischen Herrscher, der den<br />

ersten Heiligen Tempel in Jerusalem<br />

zerstörte?<br />

… Haman es war, der Achaschwerosch<br />

riet, Waschti zu töten?<br />

… Esther nach einer Meinung im<br />

Talmud gar nicht schön war und eine<br />

grünliche Gesichtsfarbe hatte?<br />

… Mordechaj, der sich nicht vor<br />

Haman verbeugte, ein Nachfahre von<br />

Binjamin war, dem einzigen Sohn<br />

Jaakows, der sich nicht vor Hamans<br />

Vorfahren Essaw verbeugte?<br />

… Esther den Plan hatte,<br />

Achaschwerosch durch die Aufmerksamkeit,<br />

die sie Haman schenkte, eifersüchtig<br />

zu machen, so dass er sie<br />

beide töten würde?<br />

nig über seine Frau und ersetzt sie<br />

durch Esther. Mordechai belauscht<br />

Verschwörer und rettet dem König<br />

das Leben. Haman ist „zur falschen<br />

Zeit am falschen Platz“, als Mordechais<br />

Tat dem schlaflosen König vorgelesen<br />

wird. Esther nutzt ihren Einfluss,<br />

um den König gegen Haman zu<br />

wenden ... und so weiter. Man merkt<br />

kaum, dass G–ttes Name im Buch<br />

Esther gar nicht erwähnt wird!<br />

Mit anderen Worten: An Chanukka<br />

kam die g-ttliche Erlösung „von<br />

oben“, an Purim „von unten“, in Gestalt<br />

normaler Ereignisse.<br />

An Chanukka feiern wir die Tatsache,<br />

dass unsere Hingabe an G–tt<br />

und seine Hingabe an uns alle natürlichen<br />

Bindungen übersteigt. An<br />

Purim feiern wir, dass diese Beziehung<br />

auch die gewöhnlichen, alltäglichen<br />

Dinge unseres Lebens erfasst.<br />

Interessantes aus der Purimgeschichte - von Yisrael Pinson<br />

… das Dekret von Haman, alle Juden<br />

zu ermorden, nie zurückgenommen<br />

wurde? (Achaschwerosch erliess<br />

nur ein zweites Dekret, in dem er den<br />

Juden das Recht gab, sich zu verteidigen)<br />

… Mordechaj zur Zeit der Purim-<br />

Geschichte schon ein sehr alter Mann<br />

war? (Er hatte bereits 79 Jahre vor<br />

dem Purim-Wunder dem Sanhedrin,<br />

dem obersten jüdischen Gericht in<br />

Jerusalem, angehört)<br />

… alle Juden in der damaligen<br />

Welt in Achaschweroschs Königreich<br />

lebten?<br />

… der Name G”ttes im ganzen<br />

Buch Esther kein einziges Mal erwähnt<br />

wird?


Purim-Kalender 5772<br />

Schabbat, 3. März 2012<br />

Schabat Zachor<br />

Beim Schabbat-G-ttesdienst wird<br />

in der Synagoge ein besonderer Abschnitt<br />

verlesen, den man „Zachor“<br />

(Erinnern) nennt. Wir werden dabei<br />

an die Taten des Volkes Amalek<br />

erinnert (Hamans Vorfahren),<br />

das die Juden vernichten wollte.<br />

Mittwoch, 7. März 2012<br />

Fastentag Esther<br />

Am Mittwoch, dem 7. März, fasten<br />

wir, um an das Fasten der Juden in<br />

der Geschichte von Purim zu erinnern.<br />

Am Nachmittag ist es unsere<br />

Tradition, Machazit Haschekel (heute<br />

drei halbe Euromünzen) zu spenden<br />

und damit arme Leute zu unterstützen.<br />

Dieser Brauch wird beim Nachmittagsgebet<br />

in der Synagoge durchgeführt.<br />

Am Abend hören wir die<br />

Megilla-Lesung. Es ist eine alte Tra-<br />

dition, dass die Kinder sich an Purim<br />

mit Kostümen verkleiden. Am Abend<br />

sagen wir im Gebet das Al Hanissim,<br />

welches das Wunder von Purim beschreibt.<br />

Während aller Gebete zu<br />

Purim wird dieses Gebet gesagt.<br />

Donnerstag, 8. März 2012<br />

Purim<br />

Um die Wunder von Purim noch<br />

einmal zu erleben, sollte man die<br />

Megilla (die Rolle Esther) auch noch<br />

einmal am Purim-Tag selbst hören.<br />

An den Stellen des Textes, an denen<br />

Hamans Name genannt wird,<br />

ist es Brauch, Lärm zu machen, um<br />

seinen Namen auszulöschen. Während<br />

des Purim-Tages essen wir die<br />

Purim-Mahlzeit, verteilen Geschenke<br />

an arme Leute und Essen an andere.<br />

Es ist eine Mizwa, alkoholische Getränke<br />

zu trinken.<br />

Freitag, 9. März 2012<br />

Schuschan Purim<br />

In uralten Städten, wie zum Beispiel<br />

in Jerusalem, wird Schuschan Purim<br />

normalerweise an diesem Tag begangen,<br />

um an die Stadt Schuschan<br />

zu erinnern.<br />

b'h<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 9


10 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong>


Das Lesen der Megilla<br />

Sowohl Männer als auch Frauen sind<br />

aufgefordert, der Lesung der Megilla<br />

zweimal zuzuhören; am Abend des 7.<br />

März und am darauffolgenden Tag,<br />

am Donnerstag, dem 8. März. Viele<br />

folgen dem Brauch, jedes Mal, wenn<br />

der Name Hamans erwähnt wird,<br />

Lärm zu machen oder „Ratschen“<br />

(lärmendes Spielzeug) herumzuwirbeln.<br />

Geschenke für Freunde<br />

Purim ist ein Fest der Einheit<br />

und der Freundschaft,<br />

durch die es gelungen war,<br />

das Wunder geschehen zu<br />

lassen. Dieser Einheit und<br />

Freundschaft wird gedacht,<br />

indem man Freunden und<br />

Angehörigen Speisen zum<br />

Geschenk macht. Um<br />

dieser Verpflichtung<br />

nachzukommen, sendet<br />

man ein Geschenk,<br />

das aus mindestens zwei<br />

verschiedenen Sorten von<br />

Lebensmitteln besteht, an mindestens<br />

eine Person. Diese Geschenke<br />

sollten durch einen Dritten überreicht<br />

werden,denn sie werden in der<br />

Megilla Mischloach Manot genannt<br />

(„Das Senden von Geschenken“).<br />

Geschenke für Bedürftige<br />

Sich um Bedürftige zu kümmern ist<br />

während des ganzen Jahres Pflicht<br />

des Juden. Doch dem Purim-Fest<br />

wird eine besondere Bedeutung verliehen,<br />

wenn wir armen Menschen<br />

helfen, ihr eigenes Purim feiern zu<br />

können, und so zeigen, dass wir immer<br />

noch ein Volk sind, das durch<br />

einen gemeinsamen Bund vereint<br />

ist. Mordechai und Esther haben bestimmt,<br />

dass Purim auf diese Weise<br />

gefeiert werden soll. Die Mizwa ist<br />

Total Purim<br />

Megilla, Geschenke, Kostüme: Wegweiser für ein tolles Fest<br />

erfüllt, wenn man mindestens zwei<br />

bedürftigen Menschen Geschenke<br />

macht. Maimonides hat festgehalten,<br />

dass man für die Mizwa, Bedürftige<br />

zu beschenken, höhere Aufwendungen<br />

machen soll als für alle<br />

a n d e r e n Mizwot von Purim.<br />

Man sollte auch kleine Kinder<br />

anhalten, diese Mizwa zu erfüllen.<br />

Machazit Ha-Schekel<br />

Zusätzlich zur Verteilung von Geschenken<br />

an Bedürftige ist es auch<br />

üblich, die Zeremonie Machazit Ha-<br />

Schekel (halber Schekel) zu zelebrieren.<br />

In der Tora (Exodus 30:11–16)<br />

wird uns geboten, dass jeder Mensch<br />

ab dem zwanzigsten Lebensjahr einmal<br />

jährlich einen halben Schekel<br />

für den Tempel spenden soll, um<br />

die Kosten der öffentlichen Opfer zu<br />

decken. Die Talmud-Weisen legten<br />

fest, dass diese Spenden während<br />

des Monats Adar zu leisten seien, des<br />

Monats, in dem wir Purim feiern. Als<br />

Erinnerung an die halben Schekel,<br />

die zum Tempel gebracht worden<br />

sind, spenden wir auch heute noch<br />

eine ähnliche Summe für einen besonderen<br />

wohltätigen Zweck. Um<br />

das Konzept des halben Schekels aufrechtzuerhalten,<br />

haben spätere Gelehrte<br />

vorgeschlagen, dass die Hälfte<br />

der aktuellen finanziellen Einheit<br />

verwendet werden soll, auch wenn<br />

die zeitgenössischen Währungen<br />

abweichen: zum Beispiel ein halber<br />

Euro, ein halber Dollar, ein halbes<br />

Pfund Sterling, usw. Da die Tora in<br />

diesem Zusammenhang die Worte<br />

,,halber Schekel“ drei Mal nennt,<br />

geben wir drei Münzen, die den<br />

oben genannten entsprechen.<br />

Das Purim-Festmahl<br />

Ein vierter Purim-Brauch<br />

lautet: ,,Esst, trinkt (laut Talmud<br />

soll man Alkohol trinken)<br />

und seid fröhlich.“ Man sollte am<br />

Purim-Tag ein festliches Familienmahl<br />

veranstalten. Üblicherweise<br />

beginnt die Mahlzeit am Nachmittag<br />

und dauert bis in die Abendstunden.<br />

Das Fasten der Esther<br />

Vor dem Purim-Feiertag, am 13.<br />

Adar, war es den Juden in Persien<br />

durch ein königliches Dekret gestattet,<br />

jeden von Hamans Verbündeten<br />

zu bekämpfen, der versuchte, ihnen<br />

zu schaden. Sie begleiteten ihre<br />

Kämpfe mit Gebeten und Fasten. In<br />

Erinnerung an ihr Fasten ist es üblich,<br />

jedes Jahr am 13. Adar zu fasten.<br />

In diesem Jahr fällt es auf Mittwoch,<br />

den 7. März. Das Fasten beginnt vor<br />

Sonnenaufgang (4:56 Uhr) und endet<br />

etwa 35 Minuten nach Sonnenuntergang<br />

(18:30 Uhr).<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 11


Sein Stetl mitten in <strong>Berlin</strong><br />

Erinnerung an Alexander Kalisch sel. A. - von Herschel Wolf<br />

Mit 90 Jahren wurde Alexander<br />

Shmuel Shimon<br />

Kalisch sel. A. am 23. November<br />

2011 abberufen. Für ihn war<br />

die alte Jüdischkeit wichtig, das koschere<br />

Essen, die Gewissheit einer<br />

Kultur, in die er 1921 bei Bratislava<br />

hineingeboren wurde. Wie in einer<br />

religiösen ungarisch-slowakischen<br />

Familie üblich, lernte er im Cheder<br />

und später in der Jeschiwa. Der Vater<br />

hatte eine kleine Druckerei, so<br />

wurde Alexander Drucker. Irgendwann<br />

gelangte er nach Wien, dort<br />

war Familie. Über die Jahre der<br />

Verfolgung mochte er nicht sprechen.<br />

Als er 1965 mit seiner 2001<br />

verstorbenen Frau und Tochter Susi<br />

nach Westberlin kam, brachten sie<br />

die koschere Lebensweise mit. Bald<br />

übernahm er eine Druckerei, druck-<br />

12 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

te auch für Bar<br />

Mizwa-Feiern,<br />

jüdische<br />

Hochzeiten<br />

und Todesfälle.<br />

Das Leben<br />

hieß arbeiten,<br />

sie führten<br />

auch einen<br />

Falafel-Imbiss<br />

in der Kantstraße,natürlich<br />

koscher. Daraus wurde das<br />

„Schalom“, erst in der Wielandstraße,<br />

dann in der Sybelstraße.<br />

Für Alexander Kalisch war die Welt<br />

koscher oder treife, und sein „Schalom“<br />

mehr als ein Lebensmittelgeschäft.<br />

Hier trafen sich über Jahrzehnte<br />

die Zeitgenossen, und selbst<br />

wenn sie nichts kauften, blieben sie<br />

Im Hotel "Marriott"<br />

zum Reden über <strong>Jüdisches</strong> auf Jiddisch,<br />

Ungarisch, Slowakisch, Hebräisch<br />

oder Deutsch. Kalisch liebte sein<br />

Geschäft, weil er nicht nur Händler,<br />

sondern auch Ratgeber und Helfender<br />

war. Alexander Kalisch blieb, der<br />

er war: hilfsbereit, aufmerksam für<br />

die Probleme anderer, gutherzig, und<br />

nachsichtig, falls jemand eine Rechnung<br />

nicht sofort begleichen konnte.<br />

„Schalom“ war seine Lebensart,<br />

sein Stetl, mitten in <strong>Berlin</strong>, in dessen<br />

Gegenwart ihn so manches auch<br />

betrübte, vor allem die Brüche der<br />

Tradition. Jetzt ist er gegangen, und<br />

wenn Menschen uns verlassen, verblasst<br />

jene alte Jüdischkeit, die auch<br />

sein Leben bestimmte. Im „Schalom“<br />

gibt es weiterhin die koscheren Produkte,<br />

nur die Gespräche sind andere<br />

geworden.<br />

Freitag, Sonntag, den<br />

20.<br />

06.04.2012 April 2008<br />

Um um 19. 19.30Uhr 45 Uhr<br />

Genießen Sie den Feiertag<br />

der Freiheit mit Ihrer Familie<br />

bei einem inspirierenden<br />

Seder, komplett mit der<br />

original handgemachten<br />

Schmura-Mazza, vier Bechern<br />

exquisitem koscheren Wein und<br />

einem erlesenen Pessach-Mahl<br />

– all dies in einer königlichen und<br />

traditionellen Umgebung.<br />

Ort: Hotel InterContinental, Hotel "Marriott" Budapester - Potsdamer Str. Platz 2, 10787 ( Inge-Beisheim-Platz <strong>Berlin</strong>-Charlottenburg: 1, 10785 <strong>Berlin</strong>)<br />

Info Reservierungen: und Ticket-Reservierung <strong>Chabad</strong> <strong>Lubawitsch</strong> unter 030-21280832 <strong>Berlin</strong> Tel. – 030 Die - 212 Anzahl 808 der 30 Kontakt@chabadberlin.de<br />

Plätze ist begrenzt!<br />

ה¢ב


Mehr als 300 Produkte<br />

Koscheres bei "nah und gut" in der Güntzelstraße - von Anja Liesner<br />

„Wir sind spezialisiert auf Lebensmittel<br />

aus aller Welt und sehr experimentierfreudig.<br />

Das war wohl der<br />

Grund, warum Rabbiner Teichtal auf<br />

uns aufmerksam wurde. Er fragte, ob<br />

es mich interessiere, koschere Produkte<br />

zu führen. Und er hat mich<br />

überzeugt“. Das sagt Stefan Völker.<br />

Der Rabbiner hat seither die Oberaufsicht<br />

über das Angebot, gibt den<br />

Hechscher, erteilt das Koscherzertifikat.<br />

Stefan Völker ist Geschäftsführer<br />

des Discounters Nah und Gut in<br />

der Wilmersdorfer Günzelstraße 40.<br />

Seitdem er im letzten Herbst das Sortiment<br />

seines Delikatessen-Geschäfts<br />

um mehr als 300 koschere Produkte<br />

erweitert hat - weiß er, wie lebenswichtig<br />

das für seine jüdische Kunden<br />

ist, und wie intensiv die nichtjüdische<br />

Kundschaft die Angebote studiert<br />

und kauft. Die Nachfrage steigt, aber<br />

die koschere Ernährung, so Völker,<br />

ist in <strong>Berlin</strong> noch kein Trend wie in<br />

den USA. Hier beginnt sich die Philosophie<br />

des Koscheren erst langsam<br />

neben dem Bio-Hype einzurichten.<br />

Bei Völker ist die jüdische Kundschaft<br />

zufrieden, und die nichtjüdische<br />

will mehr über die koschere<br />

Ernährung wissen. Das verlangt nach<br />

jüdischen Kochbüchern im Angebot,<br />

nach Handzetteln und Informationsabenden.<br />

Völker hätte es gern, wenn<br />

alle Kunden die richtigen Antworten<br />

bekämen. Für seine Geschäftsidee<br />

wäre das ein weiteres Plus. Der Geschäftsführer<br />

zieht eine positive Bilanz.<br />

Völkers Discounter spricht sich herum.<br />

Einige Delikatessen werden zu<br />

günstigeren Preisen als anderswo angeboten,<br />

vor allem aber gibt es keinen<br />

zweiten Supermarkt in <strong>Berlin</strong>, der<br />

auf sechs Metern Regalfläche tiefgefrorenes<br />

Fleisch und Fisch, und eine<br />

gewisse Vielfalt an koscheren Keksen,<br />

Gewürzen, Brot, Cornflakes, Schokoladen,<br />

Wein und Molkereiprodukten<br />

führt. Die koschere Frischmilch im<br />

Tetrapack ist der absolute Renner.<br />

Die Produkte werden überwiegend<br />

aus den USA, Israel und Europa importiert.<br />

Für Geschäftsführer Völker<br />

ist das der Wermutstropfen. Der Um-<br />

welt und den Kunden zuliebe würde<br />

er lieber auf regionale Produkte zurückgreifen,<br />

auf koschere Waren, die<br />

in Deutschland hergestellt werden,<br />

aber der Großhandel ist darauf nicht<br />

vorbereitet. Die kleinen Anbieter<br />

sind teurer und können nachgefragte<br />

Mengen oft nur unregelmäßig liefern,<br />

sie sind nicht in der Lage, das Sortiment<br />

zu bevorraten. Völkers Resümee<br />

lautet daher, <strong>Berlin</strong> muss sich sputen.<br />

Das Projekt Koscher geht den ganzen<br />

Handel an, nicht nur für ihn ist das<br />

eine gewaltige Herausforderung- Mit<br />

der Globalisierung kommen neue<br />

<strong>Berlin</strong>er in die Stadt, die koscher leben<br />

wollen,der absehbar wachsende<br />

Bedarf erfordert daher die Aufstockung<br />

des speziellen Sortiments und<br />

entsprechende Planungen. Koscher<br />

ist für <strong>Berlin</strong>s junge nichtjüdische<br />

Bevölkerung heute ebenso ein Markenzeichen<br />

wie für die jüdische. Wer<br />

gesundheitsbewusst lebt, interessiert<br />

sich dafür: wie die Jurastudentin Marie<br />

Richter, seit der Eröffnung der<br />

Koscher-Abteilung eine Stammkundin<br />

bei Stefan Völker. „Mir als Vegetarierin<br />

ist wichtig zu wissen, dass die<br />

Produktion der Erzeugnisse von Anfang<br />

an streng beobachtet und kontrolliert<br />

wird“, sagt die 23-Jährige, die<br />

jede Woche mindestens einmal bei<br />

Nah und Gut einkauft. Sie lobt das<br />

Angebot, die moderaten Preise und<br />

Öffnungszeiten von 8 bis 20 Uhr.<br />

Völkers Konzept ist aufgegangen.<br />

Er ist der Bahnbrecher, doch vielleicht<br />

werden koschere Produkte bald auch<br />

im Sortiment anderer Supermärkte<br />

zu finden sein. <strong>Berlin</strong> als internationale<br />

Metropole wird darauf nicht<br />

verzichten. Geschäftsführer Völker<br />

meint, das sei, wie bei anderen Dingen,<br />

nur eine Frage der Zeit, und die<br />

Marktzahlen aus dem Ausland bestätigten<br />

diesen Trend.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 13


<strong>Berlin</strong>s Chanukka<br />

Die Unterstützung der Bezirksämter<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf und<br />

Mitte garantierte, dass im Dezember<br />

an zwölf markanten <strong>Berlin</strong>er Standorten<br />

öffentlich auf Chanukka hingewiesen<br />

werden konnte. Das Licht<br />

erinnerte weithin an die Botschaft<br />

Chanukka. Ein öffentliches Fest fand<br />

wieder am Brandenburger Tor statt.<br />

Rabbiner Teichtal zündete dabei in<br />

sechs Metern Höhe am ersten der<br />

acht Feiertage das Licht, assistiert<br />

von US-Botschafter Frank Murphy,<br />

Bundestags-Vizepräsident Wolfgang<br />

Thierse und der Grünen Fraktionsvorsitzenden<br />

Renate Künast. Hunderte<br />

jüdische und nichtjüdische,<br />

meist junge Gäste feierten ausge-<br />

lassen den Beginn des Lichterfests.<br />

Zuvor waren Verteidigungsministerium<br />

die Rabbiner Yehuda Teichtal und<br />

Shmuel Segal zu einem Gespräch mit<br />

Verteidigungsminister Dr. Thomas de<br />

Maizière und dem Generalinspekteur<br />

der Bundeswehr Volker Wieker zusammengetroffen.<br />

Sie entzündeten<br />

eine Kerze am mitgebrachten Chanukkaleuchter,<br />

der als Gastgeschenk<br />

dem Minister übergeben wurde.<br />

14 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

Panorama<br />

Kein Winter vergeht, ohne dass das<br />

<strong>Chabad</strong>-Wintercamp die 3 – 12jährigen<br />

in seinen Bann zieht. Der Andrang<br />

war in diesem Jahr größer<br />

denn je, denn immer mehr Eltern<br />

wünschen sich, dass ihre Kinder auch<br />

spielerisch mit jüdischen Traditionen<br />

vertraut werden. Genau das ist das<br />

Konzept des Wintercamps. Kinder<br />

Tu BiSchwat, der 15. Tag im Monat<br />

Schwat, das Neujahr der Bäume, wurde<br />

im Kindergarten und der Jüdischen<br />

Traditionsschule ausgiebig gefeiert. Im<br />

Jüdischen Bildungszentrum erklärte<br />

Rabbiner Shmuel Segal den vielen<br />

wissbegierigen Kindern geduldig, was<br />

das Fest bedeutet. Er sprach von Israel,<br />

der Verwurzelung in der jüdischen<br />

Tradition, vom Wachstum der Bäume,<br />

dem Regen, der die Früchte wachsen<br />

lässt, die wie gute Taten sind. So wurden<br />

nicht nur Kinder auf den Wert der<br />

Natur verwiesen, sondern sie lernten,<br />

Ferienfreuden bei <strong>Chabad</strong><br />

Das Neujahr der Bäume<br />

können mit anderen Kindern unter<br />

kompetenter Anleitung kindgemäß<br />

lernen, was das jüdische Leben in<br />

Geschichte, Gegenwart und Zukunft<br />

auch für sie bereithält. Zu der langen,<br />

an Aktivitäten reichen Woche gehörte<br />

auch diesmal das gemeinsame<br />

Schabbat-Erlebnis. Die Kinder waren<br />

mit viel Eifer und großem Spaß dabei.<br />

dass das Judentum die älteste ökologische<br />

Bewegung ist, deren Bräuche<br />

traditionell vorgeschrieben sind und<br />

Oliven, Datteln, Trauben, Feigen und<br />

Granatäpfel gegessen werden, weil<br />

das Land Israel mit diesen gesegnet<br />

wurde. Ein thematisches Puppenspiel<br />

wurde angeregt verfolgt, begeistert<br />

tauchten die Kinder israelische Früchte<br />

in ein warmes Schokoladenbad, um<br />

sie anschließend zu verspeisen. Für<br />

Erwachsene gab es einige Tage danach<br />

einen Tu B’Schwat Abend mit Früchten<br />

und Tanz.


Gratulation nach Hamburg<br />

Der neue Landesrabbiner Hamburgs<br />

heißt Shlomo Bistritzky. Seine Familie<br />

stammt aus der Hansestadt, dort<br />

wurde der Großvater geboren, von<br />

hier flohen sie vor der Nazis über Rotterdam<br />

nach New York. Es ist mehr<br />

als symbolisch, wenn Rebbezin Chana<br />

Bistritzky heute Hebräisch und Religion<br />

an der Talmud-Tora-Schule lehrt,<br />

wo schon der Großvaters lernte. Wir<br />

gratulieren Rabbiner Bistritzky und<br />

wünschen ihm und Rebbezin Chana<br />

viel Erfolg.<br />

Neuer Beth Din Erfolgreiche Lernreihe<br />

Für <strong>Berlin</strong> gibt es nunmehr ein Beth<br />

Din. Wie üblich, werden sich drei<br />

berufene Rabbiner zu anstehenden<br />

Rechtsfragen äußern, Koscherzertifikationen<br />

erteilen, sich Statusfragen,<br />

Scheidungen, Konversionen, Beerdigungsfragen<br />

und Konflikten zuwenden<br />

und im Streitfall nach Lösungen<br />

suchen. Informationen sind bei<br />

<strong>Chabad</strong> zu erhalten oder über info@<br />

bethdin.de Als erste wichtige Handlung<br />

hat das Beth Din eine Zusammenfassung<br />

aller Friedhofs-Regeln<br />

Jiskor beolet erstellt. Das kleine Heft<br />

auf Deutsch, Russisch und Hebräisch<br />

ist bei <strong>Chabad</strong> kostenlos zu beziehen.<br />

Koscher im Salzburger Land<br />

Ein großer Erfolg war <strong>Chabad</strong>s Kursreihe<br />

zur intensiven und nachhaltigen<br />

Erkundung des eigenen Ich. Gemeinsam<br />

ließ sich in sechs Lektionen darüber<br />

nachdenken, wie der Alltag funktioniert,<br />

wie Krisen auf Leitbilder und<br />

Ehe, Liebe, Intimität, Familie, Zufriedenheit,<br />

Schmerz, Verlust, Angst und<br />

Freude wirken. Das intensive Lernen<br />

öffnete hinter scheinbar verschlossenen<br />

Türen eine reiche Welt jüdischer<br />

Weisheit und Tradition. Das war ein<br />

Ziel dieser abendlichen Gespräche,<br />

die dazu beitrugen, sich im Alltag so<br />

zu orientieren, dass sinnvolles Leben<br />

auch Ausgangspunkt für das eigene<br />

Handeln ist.<br />

Ein Angebot für jüdische Urlauber – von Anja Liesner<br />

In der österreichischen Berglandschaft<br />

bietet das Alpen-Karawanserai<br />

Time Design Hotel seinen Gästen<br />

alles, was man für einen perfekten<br />

Urlaub braucht: Das Hotel in Hinterglemm<br />

im Salzburger Land stellt<br />

ein vollkommen neuartiges Hotel-Erlebnis<br />

dar. Es vereint alpenländische,<br />

ursprüngliche Gastlichkeit mit einem<br />

modernen Wohnkonzept. Gleichzeitig<br />

liegt der Fokus auf der inneren<br />

Balance und den Bedürfnissen des<br />

Jüdischen Lebens.<br />

Für jüdische Gäste bzw. Besucher<br />

die koscher leben, bietet das Hotel in<br />

den Sommermonaten Juli und August<br />

ganz besondere Möglichkeiten.<br />

In dieser Zeit wird aus dem sonst<br />

„normalen“ Vier-Sterne-Hotel, ein<br />

koscheres Haus. Rabbiner Aharon<br />

Spitzer, der neben dem Maschgiach<br />

für die strikte Einhaltung der Speisegesetze<br />

verantwortlich ist, versichert,<br />

dass dieses Hotel nicht nur in Österreich,<br />

sondern auch international<br />

einzigartig ist.<br />

Dabei wird die Wirtsstube zur<br />

hotelinternen Synagoge umfunktioniert,<br />

Thora-Rollen werden beschafft<br />

und auch eine speziell eingerichtete<br />

Bibliothek mit religiösen Schriften<br />

steht den Gästen zur Verfügung.<br />

Auch die Küche wird im Vorfeld gekaschert.<br />

Ein weiterer Höhepunkt, des in ruhiger<br />

Lage im Zentrum von Hinterglemm<br />

gelegenen Hotels ist das Spa<br />

mit separatem Bereichen für Männer<br />

und Frauen.<br />

Für alle Gäste, die auf der Suche<br />

nach einem Urlaub der besonderen<br />

Art sind, ist das Alpen-Karawanserai<br />

Time Design Hotel die perfekte<br />

Adresse.www.alpen-karawanserai.at<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 15


16 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

Der Silber-Service<br />

Die Adresse für Groß- und Einzelkunden - von Anja Liesner<br />

Schalom, Kosher Deli, KoscherLife,<br />

Plätzl und Lampari sind die Namen<br />

der <strong>Berlin</strong>er Einzelhandelsgeschäfte,<br />

in denen ausschließlich koschere Produkte<br />

verkauft werden. Das „Lampari“<br />

ist eine sehr gute Adresse. Hier<br />

ordern neben Einzelkunden auch<br />

jüdische Gemeinden, Synagogen,<br />

Restaurants und Cateringfirmen aus<br />

ganz Deutschland. Seit sieben Jahren<br />

führen Juli und Lali Silber in der Damaschkestraße<br />

31 in Charlottenburg<br />

ihr koscheres Geschäft. Auffallend ist<br />

das hervorragende Warensortiment,<br />

beeindruckend die kompetente und<br />

freundliche Beratung. Ob Großbesteller<br />

oder Einzelkonsument, alle<br />

werden gleich gut bedient, erklärt<br />

Lali Silber. Ob koschere Weine, Süßwaren,<br />

Käse, Fleisch- oder Milchprodukte,<br />

hier findet jeder, wonach<br />

er sucht. Das Ehepaar Silber, durch<br />

Enkelsohn Mishel Menasherov unterstützt,<br />

weiß welcher koschere<br />

Wein zu welcher Speise passt, wie<br />

bestimmte Produkte hergestellt wer-<br />

Die 1331 urkundlich erwähnte Münchner<br />

Ludwig Stocker Hofpfisterei ist<br />

auf Natursauerteig-Brote spezialisiert,<br />

über 700 Verkaufsstellen bieten diese<br />

in Bayern, Baden-Württemberg und<br />

<strong>Berlin</strong> an. Kaum bekannt ist, dass das<br />

Brot, die Brötchen und Baguettes unter<br />

der Aufsicht von Rabbiner Arie Folger<br />

ein koscher Zertifikat haben. <strong>Berlin</strong>s<br />

Brot wird in <strong>Berlin</strong> endgebacken. Rabbiner<br />

Yehuda Teichtal und Rabbiner<br />

Shmuel Segal haben die hiesigen Produktionswege<br />

kontrolliert. Jetzt sind<br />

rund 40 Brotsorten, Baguettes und<br />

den und woher sie kommen. Diesen<br />

zusätzlichen Service schätzen die<br />

Kunden.Um ihre Position auf dem<br />

gewachsenen Koscher-Markt zu festigen,<br />

prüfen und erweitern die Silbers<br />

das Angebot. Sie erkunden Kun-<br />

Vom Brötchen bis zum Bürli<br />

Brötchen der <strong>Berlin</strong>er Hofpfisterei-<br />

Filialen koscher, darunter Frankenlaib,<br />

Kürbiskern, Rustikal, Sonnenblumenkernbrot,<br />

Olivetto, Ciabatta Pomodo-<br />

denwünsche und Produktentwicklungen,<br />

pflegen Kontakte zu Kunden<br />

und Geschäftspartnern. Lali Silber<br />

berichtet von regelmäßigen Messebesuchen,<br />

Recherchen im Internet und<br />

dem Austausch mit anderen Anbietern.<br />

Nur so gelinge es, die Kunden<br />

abwechslungsreich und attraktiv zu<br />

versorgen.<br />

„Wir arbeiten mit den Rabbinern<br />

von <strong>Chabad</strong>, der Jüdischen Gemeinde<br />

zu <strong>Berlin</strong> und der Lauder-Foundation<br />

zusammen. Diese überprüfen<br />

und genehmigen auch alle neuen<br />

Produkte, die wir unter anderem aus<br />

Israel, USA, Kanada, Frankreich, Belgien,<br />

Holland, Italien oder aus Polen<br />

beziehen.“<br />

Die Silbers haben das Geschäft gegründet,<br />

weil ihnen das Angebot mit<br />

koscheren Lebensmitteln in <strong>Berlin</strong><br />

nicht genügte. Sie haben ihr Ziel erreicht.<br />

Durch Qualität und Leidenschaft<br />

ist ihr Laden innerhalb weniger<br />

Jahre zu einer festen Institution<br />

für koschere Produkte geworden.<br />

Die Hofpfisterei bietet jetzt auch koschere Backwaren<br />

ri, Pain de Campagne, Vollkornsemmel<br />

und Schweizer Bürli, die alle den<br />

Zusatz Pfister Öko und das Koscher<br />

Zertifikat 2012 tragen. Den Anstoß<br />

gaben Rabbiner Langnas und Rabbiner<br />

Padwa, einzelne Umstellungen<br />

im Münchner Betriebsablauf waren<br />

erforderlich, bis das Bauernbrot der<br />

Hofpfisterei im Oktober 2000 als koscher<br />

zertifiziert werden konnte. Der<br />

Familienbetrieb stellt seine Kunden<br />

seither auch im koscheren Sortiment<br />

mit der typischen Pfister-Qualität zufrieden.<br />

Anja Liesner


Ist Red Bull koscher?<br />

Frage?<br />

Ist Red Bull koscher?<br />

Ich würde meinen Vater fragen,<br />

aber wenn der wüsste, dass ich noch<br />

wach bin, müsste ich noch früher zu<br />

Bett, damit ich mehr schlafe.<br />

Antwort!<br />

Technisch betrachtet können<br />

Getränke wie Red Bull - und seine<br />

Nachahmer - koscher sein. Alle Inhaltsstoffe<br />

– Taurin, Glucuronolacton,<br />

Koffein, Zucker und Vitamine<br />

können allesamt entsprechend den<br />

jüdischen Speisegesetzen hergestellt<br />

werden. Achte also, wenn Du Red<br />

Bull trinken möchtest, darauf, dass<br />

das Getränk unter rabbinischer Aufsicht<br />

gefertigt wurde und ein Koscher-Siegel<br />

trägt.<br />

Jedoch, einen Augenblick noch :<br />

Du hast mich nicht danach gefragt,<br />

ob es koscher sei, Deinem teuren<br />

Körper Schlaf vorzuenthalten.<br />

Immerhin hast nicht Du diesen<br />

Die jüdische Sicht auf Energy Drinks<br />

erstaunlichen Körper geschaffen; also<br />

gehört er Dir auch nicht. Er ist Dir nur<br />

geliehen, Dir anvertraut von seinem<br />

Schöpfer. (Vergleiche Maimonides’<br />

Mischne Tora, Hilchot Deot 4:4)<br />

Daher, auch wenn Du mich nicht<br />

danach gefragt hast, muss ich Dich<br />

fragen : Bist Du Dir sicher, dass Du<br />

diesem Körper die Sorgfalt angedeihen<br />

lässt, die eine von G-ttes er-<br />

ein Thema: koscherer kaviar<br />

staunlichsten Schöpfungen verdient ?<br />

Hier ( www.chabad.org ) findest<br />

Du eine Liste von Getränken, die<br />

koscher hergestellt werden. Bitte<br />

beachte, dass <strong>Chabad</strong>.org die angegebenen<br />

Zertifikate nicht bestätigen<br />

kann. Anhand dieser Liste kannst Du<br />

einen orthodoxen Rabbiner zu der<br />

Zertifikation befragen, bevor Du einkaufen<br />

gehst.<br />

Hochwertiger Kaviar ist immer etwas Besonderes,<br />

aber koscherer echter Kaviar, zertifiziert<br />

von <strong>Chabad</strong> <strong>Berlin</strong>, ist eine Novität und folglich<br />

ein begehrtes Produkt der <strong>Berlin</strong>er Lemberg<br />

Lebensmittel GmbH. Das vor zehn Jahren als<br />

Kaviar-Laden gegründete Unternehmen gehört<br />

inzwischen zu den größten europäischen<br />

Kaviarlieferanten. Es verfügt über eine eigene<br />

Infrastruktur, eine Produktionskette aus Verarbeitung,<br />

Verpackung und Versand, die es<br />

ermöglicht, Kunden weltweit, saisonunabhängig,<br />

schnell und aus eigener Herstellung zu beliefern.<br />

Ruslan Volny, der erfahrene Geschäftsführer,<br />

wurde in Kanada ausgebildet und prüft<br />

dort regelmäßig die laufende Produktion. Das<br />

ist eine Voraussetzung für gleichbleibend hohe<br />

Qualität und Zufriedenheit bei der anspruchsvollen<br />

Kundschaft.<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> | <strong>Jüdisches</strong> | 17


Die „Donig Mikva“, die 2008 von Annie<br />

und Pedro Donig ermöglicht und<br />

feierlich eingeweiht wurde – im Andenken<br />

an Curt und Dr. Arthur Donig<br />

- erfreut sich stetig wachsender<br />

Besucherzahlen. Das liegt zum großen<br />

Teil auch daran, dass sie, mit Hilfe<br />

von Pedro Donig, regelmäßig gepflegt<br />

wird – eine Grundvoraussetzung dafür,<br />

dass sie koscher ist und bleibt.<br />

Nun steht dieses Zeichen jüdischen<br />

Lebens allen Nutzern nach gründlicher<br />

Überholung wieder in allerbester<br />

Qualität und mit dem nötigen<br />

Beiwerk zur Verfügung.<br />

Die Familie Koblenz (auf dem Bild:<br />

Michael Koblenz) hat nun mit einer<br />

großzügigen Spende für zahlreiche<br />

Accessoires wie Bademäntel und<br />

18 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

Großzügige Spende<br />

Die Mikwa und ihre Unterstützer<br />

Kosmetika für die Mikwa gesorgt.<br />

Im Namen aller Besucher danken wir<br />

den Sponsoren für ihre großzügige<br />

Unterstützung von ganzem Herzen.


Simcha-Report<br />

Ein herzliches Masal-Tov ...<br />

Familie Ella und<br />

Gadi Sokolowski<br />

Bar Mitzwa ihres<br />

Sohnes Yakov<br />

Familie<br />

Woldmann zur<br />

Bar Mitzwa ihres<br />

Sohnes Edward<br />

bar miTzwa baT miTzwa<br />

infoS Simcha-report<br />

E-Mail: simcha@chabadberlin.de<br />

Tel: 030 / 21 28 08 30<br />

Familie Golub<br />

zur Bar Mitzwa<br />

ihres Sohnes Felix<br />

Jhoscha<br />

Familie Olga<br />

und Alexander<br />

Joselowitsch zur<br />

Bar Mitzwa ihres<br />

Sohnes Arthur.<br />

ein mensch: andré Trojanowski<br />

Impressum<br />

Familie Diana<br />

und Eduard<br />

Meiler zur Bat<br />

Mitzwa ihrer<br />

Tochter Paolina<br />

Sara<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Jüdisches</strong> Bildungszentrum <strong>Chabad</strong><br />

<strong>Lubawitsch</strong> <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

Münstersche Straße 6, 10709 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon 030 / 21 28 08 30,<br />

Fax 030 / 21 28 08 31<br />

www.chabadberlin.de<br />

Chefredakteur: Rabbiner Shmuel Segal<br />

Spendenkonto: <strong>Chabad</strong> <strong>Lubawitsch</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, Deutsche Bank<br />

BLZ.: 100 700 24, Kto.-<strong>Nr</strong>.: 505 55 95<br />

André Trojanowski ist neuer Executive Sous Chef des Ritz-Carlton<br />

in <strong>Berlin</strong>. Am Potsdamer Platz kümmert sich der gebürtige<br />

<strong>Berlin</strong>er um die kulinarischen Kreationen des Bankett- und Cateringbereichs<br />

und steht dem 35 köpfigen Küchenteam vor. Trojanowski<br />

absolvierte im Ratskeller Glückstadt die Ausbildung<br />

zum Koch und blickt heute auf eine achtjährige Karriere in der<br />

nationalen Hotelgastronomie zurück. 1999 war er im Kempinski<br />

Bristol <strong>Berlin</strong> als Commis de Cuisine eingesetzt und kam 2002<br />

ins Hotel Palace <strong>Berlin</strong>, wo er als Küchenchef zuständig für die<br />

Verköstigung von bis zu 1000 Tagungs- und Privatgästen wurde,<br />

bis er ins Gourmetcatering aufstieg. „Leidenschaft ist das Allerwichtigste.<br />

Bei dieser Passion ist unerlässlich, dass meine Mitarbeiter<br />

und ich dieselbe Sprache sprechen und alle Herausforderungen<br />

annehmen, um unseren Gästen die weltweit bekannte<br />

Ritz-Carlton Qualität zu bieten.“ In der Freizeit treibt André<br />

Trojanowski Sport. Ob auf dem Fahrrad oder Snowboard, er<br />

nutzt diese Zeit und denkt über kulinarische Kombinationen<br />

nach - die neuerdings auch koscher zubereitet werden.<br />

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20 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

diese ausgabe wurde von<br />

johann, jeanette, amalia, jonas und Luna margulies<br />

und anderen gespendet.

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