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Jüdisches | Nr. 34 - Chabad Lubawitsch - Berlin

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Sein Stetl mitten in <strong>Berlin</strong><br />

Erinnerung an Alexander Kalisch sel. A. - von Herschel Wolf<br />

Mit 90 Jahren wurde Alexander<br />

Shmuel Shimon<br />

Kalisch sel. A. am 23. November<br />

2011 abberufen. Für ihn war<br />

die alte Jüdischkeit wichtig, das koschere<br />

Essen, die Gewissheit einer<br />

Kultur, in die er 1921 bei Bratislava<br />

hineingeboren wurde. Wie in einer<br />

religiösen ungarisch-slowakischen<br />

Familie üblich, lernte er im Cheder<br />

und später in der Jeschiwa. Der Vater<br />

hatte eine kleine Druckerei, so<br />

wurde Alexander Drucker. Irgendwann<br />

gelangte er nach Wien, dort<br />

war Familie. Über die Jahre der<br />

Verfolgung mochte er nicht sprechen.<br />

Als er 1965 mit seiner 2001<br />

verstorbenen Frau und Tochter Susi<br />

nach Westberlin kam, brachten sie<br />

die koschere Lebensweise mit. Bald<br />

übernahm er eine Druckerei, druck-<br />

12 | <strong>Jüdisches</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong><br />

te auch für Bar<br />

Mizwa-Feiern,<br />

jüdische<br />

Hochzeiten<br />

und Todesfälle.<br />

Das Leben<br />

hieß arbeiten,<br />

sie führten<br />

auch einen<br />

Falafel-Imbiss<br />

in der Kantstraße,natürlich<br />

koscher. Daraus wurde das<br />

„Schalom“, erst in der Wielandstraße,<br />

dann in der Sybelstraße.<br />

Für Alexander Kalisch war die Welt<br />

koscher oder treife, und sein „Schalom“<br />

mehr als ein Lebensmittelgeschäft.<br />

Hier trafen sich über Jahrzehnte<br />

die Zeitgenossen, und selbst<br />

wenn sie nichts kauften, blieben sie<br />

Im Hotel "Marriott"<br />

zum Reden über <strong>Jüdisches</strong> auf Jiddisch,<br />

Ungarisch, Slowakisch, Hebräisch<br />

oder Deutsch. Kalisch liebte sein<br />

Geschäft, weil er nicht nur Händler,<br />

sondern auch Ratgeber und Helfender<br />

war. Alexander Kalisch blieb, der<br />

er war: hilfsbereit, aufmerksam für<br />

die Probleme anderer, gutherzig, und<br />

nachsichtig, falls jemand eine Rechnung<br />

nicht sofort begleichen konnte.<br />

„Schalom“ war seine Lebensart,<br />

sein Stetl, mitten in <strong>Berlin</strong>, in dessen<br />

Gegenwart ihn so manches auch<br />

betrübte, vor allem die Brüche der<br />

Tradition. Jetzt ist er gegangen, und<br />

wenn Menschen uns verlassen, verblasst<br />

jene alte Jüdischkeit, die auch<br />

sein Leben bestimmte. Im „Schalom“<br />

gibt es weiterhin die koscheren Produkte,<br />

nur die Gespräche sind andere<br />

geworden.<br />

Freitag, Sonntag, den<br />

20.<br />

06.04.2012 April 2008<br />

Um um 19. 19.30Uhr 45 Uhr<br />

Genießen Sie den Feiertag<br />

der Freiheit mit Ihrer Familie<br />

bei einem inspirierenden<br />

Seder, komplett mit der<br />

original handgemachten<br />

Schmura-Mazza, vier Bechern<br />

exquisitem koscheren Wein und<br />

einem erlesenen Pessach-Mahl<br />

– all dies in einer königlichen und<br />

traditionellen Umgebung.<br />

Ort: Hotel InterContinental, Hotel "Marriott" Budapester - Potsdamer Str. Platz 2, 10787 ( Inge-Beisheim-Platz <strong>Berlin</strong>-Charlottenburg: 1, 10785 <strong>Berlin</strong>)<br />

Info Reservierungen: und Ticket-Reservierung <strong>Chabad</strong> <strong>Lubawitsch</strong> unter 030-21280832 <strong>Berlin</strong> Tel. – 030 Die - 212 Anzahl 808 der 30 Kontakt@chabadberlin.de<br />

Plätze ist begrenzt!<br />

ה¢ב

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