Eurex-Strategien im KBG-Athene Portfolio -A0YJF7-
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3. HANDELSSTRATEGIEN MIT OPTIONEN IM <strong>KBG</strong>-ATHENE POTFOLIO<br />
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen <strong>Strategien</strong>, die man mit Optionen aufbauen kann. Einige sind konservativ und<br />
dienen zur Risikomin<strong>im</strong>ierung innerhalb eines Gesamtportfolios, andere sind offensiver Natur mit dem Ziel der<br />
Renditeopt<strong>im</strong>ierung. In dieser Abhandlung will ich mich auf die <strong>Strategien</strong> konzentrieren, die in dem <strong>KBG</strong>-<strong>Athene</strong><br />
<strong>Portfolio</strong> Anwendung finden. Zu den am häufigsten genutzten <strong>Strategien</strong> <strong>im</strong> <strong>KBG</strong>-<strong>Athene</strong> <strong>Portfolio</strong> zählt hierbei der<br />
Covered-Short-Call, der Short-PUT zum vorbereitenden Aktienerwerb, der Protection-Put zu Absicherungszwecken<br />
bestehender Positionen sowie <strong>im</strong> Bereich der Kombinationen der Short-Strangle um Zeitwerte und Volatilität, das<br />
sogenannte Theta zu vereinnahmen. Eine weitere Strategie die <strong>im</strong> <strong>KBG</strong>-<strong>Athene</strong> Anwendung findet ist die synthetische<br />
Long-Position sowie T<strong>im</strong>e Spreads.<br />
3.1 Covered Short Call<br />
Die Covered Call Strategie eine der meistbenutzten Handelsstrategien <strong>im</strong> <strong>KBG</strong>-<strong>Athene</strong> <strong>Portfolio</strong><br />
Sie besteht aus dem Kauf (Long-Position) des Underlying und dem Verkauf eines Calls (Short-Position) auf dieses<br />
Underlying, Ihr wird nachgesagt, dass sie vor allem bei schwach sinkenden oder mäßig steigenden Märkten<br />
erfolgversprechend sein soll. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass sie außer bei extrem steigenden Märkten<br />
(bullish markets), <strong>im</strong>mer freien Aktienpositionen überlegen ist. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass der Covered<br />
Call einen synthetischen Einkommensstrom erzeugt. Dieser resultiert vor allem aus den Optionsprämien be<strong>im</strong> Verkauf<br />
der Calls. Die Covered Call Strategie wird deshalb oft auch als eine renditesteigernde und risikomindernde<br />
Vorgehensweise bezeichnet, da sie das Gesamteinkommen des <strong>Portfolio</strong>s durch die Einnahme der Prämien erhöht und<br />
die Aussichten für unsichere Zukunftserträge in unmittelbare Cash-Flows umwandelt. Dies erklärt weshalb konservative<br />
Investoren, zu denen etwa die Pensionsfonds, Versicherungen und auch der <strong>KBG</strong>-<strong>Athene</strong> <strong>Portfolio</strong> zählen, diese<br />
Handelsstrategie bevorzugen.<br />
3.1.1 Anwendung Covered Short Call in der Praxis des <strong>KBG</strong>-<strong>Athene</strong> <strong>Portfolio</strong>s<br />
Anhand eines Beispiels soll nun aufgezeigt werden, wie sich die Covered-Short-Call Strategie in verschiedenen<br />
Szenarien bewährt. Es wird angenommen, dass der Preis für die Aktie XX (underlying) 44 Euro beträgt und der Call mit<br />
Laufzeit (Expiry Date) Januar mit einem Strike (Basispreis) von 50 Euro einen Wert von 4 Euro pro Anteil hat.<br />
Für die Umsetzung der Strategie erwerben wir 100 Anteile der Aktie zu 44 und verkaufen einen Januar Call mit dem<br />
oben genannten Basispreis von 50 (out of the money)zu einem Preis von 4,Euro. Anschließend wird eine „protective<br />
Stopp order“ gesetzt, die den Verkauf der 100 Aktien zu einem Preis von 36 Euro auslöst sofern die Aktie auf dieses<br />
Niveau fällt. Hierbei gilt es anzumerken, dass in der Regel ein Call den Erwerb von 100 Anteilen vorsieht, was jedoch<br />
von der Kontraktgröße abhängig ist. Es gibt Ausnahmen wie zum Beispiel die Allianz Aktie bei der die Kontraktgröße<br />
nur 10 Aktien ist oder eine Beiersdorf wo sich die Kontraktgröße auf St. 50 bezieht. In unserem Beispiel unterstellen wir<br />
den Regelfall von 100 Aktien pro Kontrakt. Der Fonds erhält demnach eine Prämie in Höhe von 400 Euro durch den<br />
Verkauf des Calls<br />
Szenario 1:<br />
Die Aktie steigt über 50 Euro zum Fälligkeitstermin<br />
Bei einem Anstieg des Aktienkurses über 50 Euro zum Verfallstag, wird die Option vom Käufer ausgeübt. Es müssen<br />
also 100 Anteile zu einem Preis von 50 Euro das Stück geliefert werden. Der Gesamtgewinn des Fonds würde dann<br />
1000 Euro betragen, die sich aus dem Gewinn des Kursanstiegs der Aktie (50€ - 44€)*100 und der vereinnahmten<br />
Prämie zusammensetzt. Die Transaktionskosten bleiben aus Gründen der Vereinfachung unberücksichtigt.<br />
Szenario 2:<br />
Die Aktie fällt unter 36 Euro zum Fälligkeitstermin<br />
Sinken die Aktienkurse hingegen auf unter 36 Euro, so wird die Long Position gestoppt und es entsteht ein Verlust in<br />
Höhe von (44€ - 36€)*100 = 800€. Dennoch hat der Fonds be<strong>im</strong> Verkauf der Kaufoption eine Prämie von 400 Euro<br />
erhalten, was zu einem Gesamtverlust von 800€ - 400€ = 400€ führt. Ist die Option zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />
ausgelaufen, so wird der Fonds die Short Position schließen, indem er die Option zurückkauft. Aufgrund der gefallenen<br />
Kurse und des gesunkenen Zeitwertes des Calls beträgt der Rückkaufspreis deutlich weniger als die vereinnahmten 4<br />
Euro und reduziert den entstanden Verlust um den Differenzbetrag. Die Transaktionskosten bleiben aus Gründen der<br />
Vereinfachung unberücksichtigt.<br />
Szenario 3<br />
Im letzten Szenario bewegt sich der Aktienkurs in einer Spanne zwischen 36 und 50 Euro.<br />
Die Option würde dann wertlos auslaufen und der Händler würde eine sichere Einnahme in Höhe der Prämien erzielen.<br />
Der Verlust aus der Long Position hängt dabei von dem am Verfallstag tatsächlich eingestellten Aktienkurs ab.<br />
Allerdings ergibt sich nun von neuem die Möglichkeit einen Covered-Call zu verkaufen und Prämien zu vereinnahmen.<br />
Die Transaktionskosten bleiben aus Gründen der Vereinfachung unberücksichtigt.<br />
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