Juli - THW-historische Sammlung
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ltI onat8Zeltschrlft des TDW<br />
N R. 7 - J U LI 1 9 6 2 - 9. J A H R G A N G<br />
Dl'Uck und VerLag: Rhenania Druck- und Verlags-GmbH., KOblenz, Roonstmße 20-24. Redaktion: Dr. Hans Berenbrok, Bruno<br />
Reimuth; Anzeigen: Horst Janke. Fernruf: Koblenz Sarnmel-Nr. 2301. Fernschreiber: Nr. 086817. Einzelpreis 50 Pf. Abonnement:<br />
Vierteljähl'lich 1,50 DM zuzüglich 0,25 DM Versandspesen. Postbezug: Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 9 Pf Zustellgebühr.<br />
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Zeitschriftenabteilung "Das Technische Hilfswerk". Bankkonto: Dresdner Bank AG, Koblenz. Z. Z . ist Anzeigenpreisliste Nr. 2 gültig.<br />
"<br />
INHALTS VERZEI CHNIS<br />
Gün:ter R. Schwartzkopff: AI1beiten 'an Bälurrnen / Hans-Ulrich Korenlke: AUe KJa1JastroPhen lauf einmal / Ing. Erich<br />
Wendt: Die GeräteaJUSstattung des TlHW - 7. Folge: Die Gerätekiste 9 "Schl'a'UJben, Unterlegschei:ben" / Dipl.-Vollmwirt<br />
HelJrnut Meier: Au~eichnunlg 'fiir Bremer <strong>THW</strong>-Helfer / Albert Wegener: Ausbüdung von Aubo- und M.-Bootfahrern<br />
bei der <strong>THW</strong>~Schule Hoya / Watlter Haag: Der fünfte 'Und sechste Astronaut - Bemannte und 1..1lllIbemannte Evdsate1-<br />
liiten / Werner Hübner: Neue UnterkJ1 .. mrft d lElS OV Trier / Fritz Bender: OV st. WenideI im neuen Heim / Aus den Ortsvel'bäl1!den<br />
/ lJuftschutzstreiflichter / ZeitschriftenÜlber&icht / Buchlbesprechungen / PerscmalnJachrichten / Kurz .berichtet<br />
Der Bergungsdienst stellt sich vor. Bei einer WerbeveranstaItung fiir den Luftschutzhilfsdienst zeigen <strong>THW</strong>-Helfer das<br />
Bergen aus Höhen. Und wie immer, wenn irgend etwas "los" ist, versammeln sich schnell die Neugierigen und Schaulustigen
Günter R. Schwartzkopff<br />
Arbeiten an Bäumen<br />
Das Fällen von Bäumen setzt einige<br />
Erfahrungen und Kenntnisse voraus.<br />
Immer wieder. werden in den Ortsverbänden<br />
solche Arbeiten durchzuführen<br />
sein. Je nach Gegebenheit treten<br />
dabei Schwierigkeiten auf. Um<br />
Unfälle zu verhüten und die Arbeiten<br />
erfolgreich durchzuführen, soll nachstehende<br />
Anleitung dienen.<br />
Gründe für die Beseitigung von<br />
Bäumen<br />
Die Gründe, warum ein Baum beseitigt<br />
werden muß, können verschiedener<br />
Art sein. Sie müssen dem Ausführenden<br />
aus Sicherheitsgründen bekannt<br />
sein.<br />
Die vorwiegenden Gründe sind:<br />
1. Zerstörung von Fundamenten, Mauern<br />
und Straßendecken durch Wurzelarbeit.<br />
(Heben und Reißen der<br />
Straßendecken, Kellermauern, Fundamente<br />
usw.)<br />
2. Verfilzung in Abwasserleitungen<br />
durch Faserwurzelbildung. Einschnürung<br />
von Wasserleitungen,<br />
Elektroleitungen usw.<br />
3. Verstopfung der Wasserabflüsse,<br />
wie Regenrinnen durch Laub- und<br />
Blütenfall; z.B. bei schwer zugänglichen<br />
Dächern.<br />
4. Bruchgefahr durch FaulstelIen, die<br />
durch Astamputation, Splitter- und<br />
Geschoßeinsch[/]g sowi-e BI1andstellen<br />
entstanden sein können.<br />
5. Bruchgefahr des Astwerkes, hervorgerufen<br />
durch übermächtigen<br />
Wuchs, Wind-, Blitz- und Frostrisse,<br />
dadurch Gefährdung von<br />
Personen (Verkehr!), Freileitungen<br />
und Gebäuden.<br />
6. Überalterung des Baumes. Hohler<br />
Stamm, absterbende Wurzeln, absterbende<br />
Äste, dadurch mangelnde<br />
Standfestigkeit. Die Ursachen<br />
können sein:<br />
Unsachgemäße Wurzelamputationen<br />
bei baulichen Arbeiten sowie<br />
die Einwirkung des Oberbaues von<br />
Wegen und Straßen (Teerdecken,<br />
Asphalt u. a.).<br />
Untersuchungen der Standfestigkeit<br />
In jedem Falle ist die Standfestigkeit<br />
des Baumes zu untersuchen. Das<br />
Ergebnis der Untersuchung entscheidet<br />
über die anzuwendenden Mittel,<br />
Methoden und Sicherheitsrnaßnahmen.<br />
Eine Untersuchung kann wie folgt<br />
vorgenommen werden:<br />
1. Etwa 20 cm tiefes Freilegen des<br />
Wurzelhalses und Ausdehnung der<br />
Freilegung bis ca. 1,0 bis 1,5 m zu<br />
den seitlich verlaufenden Ankerwurzeln.<br />
Das Durchtrennen von<br />
Wurzeln muß vermieden werden.<br />
Die Wurzelfäule kann durch Schläge<br />
mit dem Axtohr oder Hammer<br />
festgestellt werden.<br />
2. Die Beschaffenheit des Splint- und<br />
Kernholzes kann durch Anbohren<br />
des Wurzelhalses und des Stammes<br />
aus den anfallenden Spänen bestimmt<br />
werden. Mit einem Schlangenbohrer<br />
20-22 mm C/J wird in<br />
etwa 60-80 cm Höhe über dem<br />
Wurzelhals 50-60 % des Stammdurchmessers<br />
tief gebohrt.<br />
3. Das Absuchen nach Frost- und<br />
Windrißbildul1Jgen sowie F>aulstellen<br />
geschi€lht durch vorsichtiges<br />
Besteigen des Baumes. Fäulnis und<br />
Hohlstämmigkeit kann in verschiedenen<br />
Fällen kurz unter dem Kronenansatz<br />
auftreten.<br />
Die Besteigung des Baumes<br />
Standfeste Bäume können mittels<br />
Anlegleitern und Steckstrickleitern<br />
bis zum Kronenansatz bestiegen werden.<br />
Das weitere Einsteigen in die<br />
Krone erfolgt meistens durch das vorhandene<br />
Astwerk. Bei zu großen Astabständen<br />
kann auch die Steckstrickleiter<br />
verwendet werden. Eine Benutzung<br />
von Steigeisen ist nicht vorteilhaft.<br />
Ist eine Besteigung des Baumes mit<br />
den o.a. Mitteln nicht möglich, so ist<br />
eine mechanische Leiter einzusetzen,<br />
wobei allerdings ein öfteres Umstellen<br />
der Leiter notwendig sein wird.<br />
Begriffe<br />
Bevor die einzelnen Arbeitsgänge<br />
erläutert werden, ist es von Bedeutung,<br />
auf einige Begriffe hinzuweisen.<br />
Absetzen<br />
Abwerfen<br />
Abwurf trupp<br />
Angel<br />
Ast in die Hand<br />
schneiden<br />
Draufschnitt<br />
Einriß<br />
Fallsicherung<br />
Einschnitt<br />
Baum soll stehen<br />
bleiben, nur die<br />
Krone verkleinert<br />
werden, entspricht<br />
einer Verjüngung.<br />
freies oder gehängtes<br />
Ablassen der<br />
abgesägten Äste.<br />
Verkürzung des<br />
Baumes zum Fällen.<br />
Mannschaft, die<br />
den Abwurf des<br />
Baumes durchführt.<br />
Aufhängung des<br />
Astes an einem<br />
oder zwei Punkten<br />
und Befestigung eines<br />
Zugseiles.<br />
den Ast unangeseilt<br />
mit der Säge<br />
schneiden und mit<br />
der Hand in Fallrichtung<br />
bringen.<br />
wird mit der Säge<br />
von oben in den<br />
Ast ausgeführt.<br />
entsteht durch zu<br />
geringen Einschnitt.<br />
Spalten,<br />
Abziehen der Rinde,<br />
Bast und Splintoberfläche.<br />
(Vorwiegend<br />
bei langfaserigem<br />
Holz!)<br />
Hängung v. Ästen<br />
und Stammteilen<br />
mit Seilen, um einen<br />
freien Fall zu<br />
verhindern.<br />
von unten in den<br />
Ast durchgeführte<br />
Schnitte, auch seitlich<br />
angelegt.<br />
Hängen<br />
Seil an dem zu entfernenden<br />
Ast befestigen<br />
und über<br />
eine höher gelegene<br />
Astgabel am<br />
Stammfuß festlegen.<br />
Bei leichten<br />
Ästen auch Seilsicherung<br />
durch<br />
Hand.<br />
HängenmitFall = die gleiche Maßnahme<br />
wie unter<br />
"Hängen", wird mit<br />
1-3 m losem Seil<br />
durchgeführt.<br />
Keilschnitt entsteht bei nicht<br />
parallel verlaufendem<br />
Einschnitt und<br />
Draufschnitt.<br />
Kerbschnitt seitlich angelegt,<br />
um den Ast leichter<br />
in die gewünschte<br />
Richtung ziehen zu<br />
können.<br />
Schnitter auch Steiger genannt,<br />
ist der, der<br />
die Arbeiten im<br />
Baum durchführt.<br />
Stutzen<br />
Zugseil<br />
sind stehengebliebene<br />
Aststummel.<br />
Seil zum Ziehen in<br />
eine bestimmte<br />
Richtung.<br />
Abwurfmethoden<br />
Die verschiedenen Methoden des<br />
Abwurfes richten sich nach der Baumart,<br />
Baumbeschaffenheit (überhang,<br />
Form, Höhe) und dem zur Verfügung<br />
stehenden Platz. Grundsätzlich wird<br />
mit dem Abwurf am untersten Astkranz<br />
begonnen.<br />
Man unterscheidet:<br />
1. Ganzabwurf: Die Krone wird mit<br />
Zugseil versehen und nach Entfernen<br />
von einigen Ästen in der Fallrichtung<br />
abgezogen. Dabei ist eine<br />
Fallkerbe anzulegen.<br />
2. Freier Abwurf: Die Äste werden<br />
nicht angeschlagen, sondern fallen<br />
frei. In einigen Fällen kann das sogenannte<br />
"in die Hand schneiden"<br />
Anwendung finden.<br />
3. Abwurf mit Fallsicherung: Diese<br />
Methode kann nur unter Verwendung<br />
von Seilen durchgeführt werden.<br />
Das Ablassen von Ästen wird<br />
dann erforderlich, wenn unter dem<br />
Baum liegende Objekte geschützt<br />
werden müssen. Dasselbe trifft<br />
auch zu beim Ablassen von Teilstücken.<br />
4. Einseitiges Ablassen: Zum einseitigen<br />
Ablassen ist es notwendig,<br />
eine sogenannte Abwurfgasse zu<br />
schneiden; d. h. in der vorgesehenen<br />
Abwurfrichtung werden vom<br />
Kronenansatz bis zum Wipfel die<br />
Äste entfernt.<br />
Alle anderen Äste werden nach der<br />
nun entstandenen Abwurfgasse zugeschnitten<br />
oder hineingezogen. Dabei<br />
kann das Hängen notweniClig werden.<br />
2
Die erläuterten Methoden werden<br />
je nach Lage und Zustand der Bäume<br />
wechselseitig durchgeführt werden<br />
müssen.<br />
Die Schnittarten<br />
Die verschiedenen Schnittarten bestimmen<br />
die Fal:lrichtung des Astes.<br />
Der Einschnitt verhindert das Einreißen<br />
und Spalten des Holzes. Rinde,<br />
Bast und Splintoberfläche reißen besonders<br />
bei langfaserigem Holz leicht<br />
ein. Der Einschnitt soll etwa y. bis %<br />
tief von unten her erfolgen. Bei sehr<br />
kurzfaserigem Holz ist der Einschnitt<br />
oft nur durch Rinde und Bast erforderlich.<br />
Je nach der Länge des Einschnittes<br />
wird der Draufschnitt vollzogen. Liegt<br />
der Draufschnitt gen au über dem<br />
Einschnitt, so bricht der Ast ab und<br />
fällt etwa in seiner Lage zu Boden.<br />
Wenn der Draufschnitt zurückgesetzt<br />
wird, d. h. ca. 2-3 cm hinter den Einschnitt<br />
zum Stamm, so wird der Ast<br />
eine Fortbewegung vom Stamm machen.<br />
Der vorgesetzte Draufschnitt hat<br />
die entgegengesetzte Wirkung.<br />
Der Kerbschnitt wird vorwiegend<br />
seitlich angebracht, wenn der Ast<br />
durch Zugseil, ggf. Angel, seitlich abgezogen<br />
werden muß. Bei kleineren<br />
Ästen wird der Draufschnitt angewandt.<br />
Bei langfaserigem Holz und<br />
mittlerer Aststärke wird er wie eine<br />
Angel (Scharnier) wirken. Durch das<br />
Gewicht der Astspitzen wird sich der<br />
Ast neigen unid mach unten hängen.<br />
Nach völliger Durchtrennung der Fasern<br />
macht der Ast eine überschlagende<br />
Bewegung. Der Ast erhält eine<br />
Wendung mit seinem Schnittende<br />
vom Stamm ab.<br />
Der Keilschnitt wird angewandt,<br />
um dem Ast eine drehende Bewegung<br />
zu geben. Nach der zu drehenden<br />
Seite hin muß vom Draufschnitt zum<br />
Einschnitt mehr Holz stehen bleiben.<br />
Das richtige Ansetzen der Schnittart<br />
und das Seilanschlagen zur Fallsicherung<br />
sind eine Sache der Erfahrung<br />
und des Gefühls. Eine einwandfreie<br />
Berechnung von Gewichten und<br />
Kräften läßt sich bei Bäumen nicht<br />
aufstellen. Sie müssen geschätzt werden,<br />
wozu Erfahrung notwendig ist.<br />
Die Devise eines guten Schnitters<br />
muß sein:<br />
Sehen, überlegen, erwägen und<br />
dann erst handeln. Er muß sich stets<br />
darüber im klaren sein, wie sich der<br />
Ast und das Holz nach dem Schnitt<br />
verhalten. über den Abwurf eines<br />
Baumes kann es keine feststehende<br />
Vorschrift geben, da jeder Baum nach<br />
unterschiedlichem Wuchs und verschiedener<br />
Art entsprechend zu bearbeiten<br />
ist.<br />
Es ist zu beachten, daß bei Frosteinwirkungen<br />
über eine längere Zeit,<br />
frisch getautem, saftarmem, in Saft<br />
stehendem und abgestorbenem Holz<br />
sich bei gleicher Baumart jeder Eingriff<br />
verschieden auswirkt.<br />
Zusammensetzung eines<br />
Abwurf trupps<br />
Der Trupp, der einen Baumabwurf<br />
durchführt, erhält die Bezeichnung<br />
"Abwurf trupp". Die Stärke dieses<br />
Trupps richtet sich nach der Größe<br />
und Lage des Objektes. Im Regelfall<br />
setzt er sich zusammen aus:<br />
1 Leitenden oder Führer<br />
2 Schnittern (Steigern)<br />
4 Helfern.<br />
Zum Ablassen gehängter Ast (Hängen).<br />
a = Schnittstelle; b = Ablaßseil<br />
Mit Fallmöglichkeit gehängter Ast<br />
(Hängen mit Fall). a = Schnittstelle;<br />
b = Ablaßseil; c = Seildurchhang<br />
Durch Ablaßseil gebildete Angel ermöglicht<br />
seitliches Abziehen. a = Schnittstelle;<br />
b = Ablaßseil; c = Abzugseil;<br />
d = seitlicher Kerbschnitt<br />
Ast mit Fallmöglichkeit über eigenen<br />
Stutzen gehängt. a = Schnittstelle;<br />
b = Ablaßseil mit Durchhang<br />
Wenn erforderlich, werden noch<br />
zwei bis vier Helfer für Absperrmaßnahmen<br />
herangezogen. Die Männer<br />
des Abwurftrupps sollen in guter<br />
körperlicher und geistiger Verfassung<br />
sein, da es bei diesen Arbeiten auf<br />
schnelle Reaktion und kräftiges Zufassen<br />
ankommt.<br />
Der Leitende trägt die Verantwortung.<br />
Seine Aufgaben sind: Planung<br />
der Arbeit, Einteilung und Einsatz<br />
der Kräfte, Wahrung der Sicherheitsbestimmungen.<br />
Der Leitende muß<br />
über die entsprechenden Fähigkeiten<br />
verfügen und insbesondere Fachkenntnisse<br />
über Bäume, ihre Art, Beschaffenheit<br />
und Eigentümlichkeiten,<br />
sowie ein Beurteilungsvermögen über<br />
die auftretenden Kräfte und die Arbeitstechnik<br />
im Baum haben.<br />
Die Schnitter, die die Arbeiten im<br />
Baum durchführen, müssen besonders<br />
dafür geeignet sein, z. B. schwindelfrei,<br />
steigfähig, wendig, ausdauernd<br />
und leichtes Körpergewicht. Die Arbeiten<br />
im Baum sowie die Durchführung<br />
müssen von dem jeweiligen<br />
Schnitter weitgehend selbst entschieden<br />
werden, da eine Beurteilung vom<br />
Boden aus nicht treffsicher durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Eine Verständigung zwischen dem<br />
Leiter und dem Schnitter muß in<br />
jedem Falle gewährleistet sein (ggf.<br />
Zeichen vorher vereinbaren!). Es ist<br />
grundsätzlich nicht angebracht, zwei<br />
Schnitter im gleichen Baum Arbeiten<br />
ausführen zu lassen (siehe Unfallverhütung).<br />
Der nicht eingeteilte Schnitter wird<br />
zu leichten Arbeiten eingesetzt, z. B.<br />
Absperrung, Beobachtung des Baumes<br />
u. a., um bei der Ablösung des<br />
1. Schnitters voll einsatzfähig zu sein.<br />
Für die anfallenden Bodenarbeiten<br />
sind ausschließlich die Helfer einzusetzen.<br />
Ihre Aufgaben sind: Seilsicherung,<br />
Umstellen der Leitern,<br />
ZerkleilIlern sowie Ablage der anfallenden<br />
Äste. Erforderliche Absperrmaßnahmen<br />
werden durch weitere<br />
Helfer mit roten Warnlampen durchgeführt.<br />
Die Arbeitsstelle wird abgegrenzt<br />
durch rot-weiße Stangen auf<br />
,Böcken, IVerkehrswarnschilder "Achtung,<br />
Geiiahrenstelle" sOlWie Hinweistafeln<br />
"Achtung! Baumarbeiten,<br />
Lebensg€d'ahr !"<br />
Die Geräte und Werkzeuge des<br />
Abwurf trupps<br />
Für die durchzuführenden Arbeiten<br />
sind erforderlich:<br />
1 bis 2 Anlegeleitern 26- bis 32-<br />
sprossig<br />
2 Steckstrickleitern<br />
1 mechanische Leiter bis 20 m Auszugslänge<br />
(ggf.)<br />
2 Baumseile (Flaschenzugseile) nicht<br />
unter 20 mm (/) zum Ablassen von<br />
schweren Ästen<br />
2 Halteleinen, als Abzugleinen<br />
10 Bindeleinen<br />
1 Schrotsäge, Hobelzahnsäge, auch<br />
Bügelsäge<br />
2 Fuchsschwänze (Hobelzahnung)<br />
60 - 80 und 80 - 100 cm lang<br />
1 Baumsäge<br />
2 Äxte<br />
2 Klauenbeile<br />
2 Reißhaken mit ca. 6 - 8 m langen,<br />
dünnen Stangen<br />
8 Absperrstangen und dazu erforderliche<br />
Böcke<br />
3
4 rote VVarnlampen<br />
Die persönliche Ausrüstung des<br />
Schnitters:<br />
1 Sicherheitsgurt mit F angleine<br />
(ca. 1,0 bis 1,5 m lang)<br />
1 Fuchsschwanz (Hobelzahnung)<br />
60 - 80 cm lang<br />
Baumsäge, zur Beseitigung kleinerer<br />
Äste<br />
dünne Leine 25 m lang, zum Aufzug<br />
von Seilen, VVerkzeugen usw.<br />
1 kleines Gewicht für Aufzugleine<br />
1 Bindeleine, zur Sicherung v on Leiter<br />
u sw.<br />
Eine Maschinensäge findet bei Arbeiten<br />
im Baum nur beschränkt Verwendung,<br />
da sie das sichere Gefühl<br />
des Schnitters beim Anlegen eines<br />
Schnittes stark beeinträchtigt.<br />
Unfallverhütung<br />
Für die sichere Durchführung der<br />
Arbeiten gelten die einschlägigen Bestimmungen<br />
der Berufsgenossenschaft<br />
für F or stwirtschaft und die allgemeine<br />
Unfallverhütungsvorschrift.<br />
Eine besondere Unfallverhütungsvorschrift<br />
für diese Arbeiten besteht zur<br />
Zeit noch nicht.<br />
Festes Schuhwerk, möglichst mit<br />
gleitsicherer Sohle, und eine feste<br />
Kopfbedeckung gehören zur Ausrüstung<br />
des ganzen Trupps. Personen<br />
und Sachen sind vor fallenden Ästen<br />
oder Bäumen zu schützen (Absperrung,<br />
Entfernung aus dem Gefahrenraum).<br />
Der Aufenthalt von unbefugten<br />
Personen im Umkreis der doppelten<br />
~allänge eines Baumes ist<br />
während der ganzen Arbeitszeit untersagt.<br />
Bei Arbeiten an Bäumen, die<br />
in der Nähe von öffentlichen VVegen,<br />
Straßen und Gebäuden stehen, ist es<br />
erforderlich, die Polizeibehörde zu<br />
verständigen.<br />
Nur einwandfreie Leitern verwenden.<br />
Jede Leiter ist so anzustellen,<br />
daß sie gegen Abgleiten, Umschlagen<br />
oder Durchbrechen gesichert ist. Jedes<br />
Verlängern von Leitern durch Aufbinden<br />
einer zweiten (sog·enanntes<br />
Aufschuhen) ist untersagt.<br />
Ausweich- oder Fluchtwege dürfen<br />
nicht durch Holz- oder Geräteablagen<br />
versperrt sein. Die Ablagen des Holzes<br />
und der Geräte müssen in entsprechender<br />
Entfernung angelegt<br />
sein. Ordnung am Arbeitsplatz sei<br />
oberstes Gebot, sie sichert oft Gesundheit<br />
und Leben.<br />
Bei Arbeiten im Baum ist stets ein<br />
Sicherheitsgurt zu tragen. Bei Steigen<br />
im Baum muß eine Sicherung durch<br />
die F angleine um Stamm oder starke<br />
Äste erfolgen. Die Fangleine nie am<br />
zu bearbeitenden Ast oder direkt<br />
unterhalb einer Schnittstelle festlegen,<br />
da durch spaltendes Holz oder<br />
Einriß die Fangleine zerrissen werden<br />
kann. Unsachgemäßes Anschlagen<br />
der Fangleine kann auch zum<br />
Einschnüren des Schnitters führen.<br />
Jede Anweisung an den Schnitter<br />
soll in ruhiger Form geschehen.<br />
Ebenso sind Mitteilungen des Schnitters<br />
in sachlicher kurzer Form zu<br />
geben. Ruhe und Gelassenheit verbürgen<br />
einen sicheren Erfolg. überh<br />
astigkeit, Schreien und Durcheinanderrufen<br />
führen zu Gefahren.<br />
Feste Seile, Leinen und gutesVVerkzeug<br />
tragen ebenfalls bei richtiger<br />
Anwendung zur Sicherheit bei.<br />
Keine unübersehbaren Äste im<br />
Baum entfernen, da Gewichte und<br />
auftretende Kräfte schwer zu schätzen<br />
sind.<br />
Jeder Genuß von alkoholischen Get<br />
ränken ist vor und b ei der Durchführung<br />
der Arbeiten zu unterlassen,<br />
da Alkohol die Reaktionsfähigkeit<br />
h erabsetzt. Jede Arbeit im Baum<br />
erfordert vom Schnitter nicht nur<br />
I"<br />
Gehängte Stammvel'kürzung mit Abzugseil.<br />
Abzug auch ohne Hängung<br />
möglich. a = Ablaßseil; b = Abzug-<br />
seil; c = Fallkerbe; d = Schnitt<br />
c<br />
I<br />
., ,<br />
"<br />
: 1<br />
'':''<br />
Keilschnitt bewirkt<br />
Drehung des Astes<br />
oder Stammes.<br />
a = Draufschnitt;<br />
b = Einschnitt oder<br />
Falllterbe; c = Keilform<br />
des stehengelassenen<br />
Holzes<br />
f<br />
Ast nur durch Draufschnitt gesägt. 1 =<br />
Erste Bewegung des Astes; 2 = Bewegung<br />
nach völliger Durchtrennung der<br />
Fasern; 3 = Uberschlag des Astendes<br />
Kraft, sondern auch äußerste K onzentration.<br />
Fällen von Bäumen in Hanglage<br />
Das Fällen von Bäumen in Han g<br />
lage setzt Erfahrung voraus. Die<br />
Fällarbeiten sind die gleichen wie bei<br />
Bäumen in normalem Stand. VVesentlich<br />
in der Hanglage ist die Bestimmung<br />
der F,allrichtung. Wenn die Gegebenheiten<br />
und Erforde rnisse, z. B .<br />
Stand des Baumes, Abtransportmöglichkeiten,<br />
es gestatten , wird das<br />
Fällen h angabwärts am günstigsten<br />
sein.<br />
Ist das Fällen gegen oder schräg<br />
zum Hang notwendig, so i st besonders<br />
zu beachten, daß der gefallene Baum<br />
durch sein Gewicht eine Hangabwärtsbewegung<br />
macht und dabei<br />
mit dem Stammende leicht springt.<br />
Bei starken Unebenheiten und besonders<br />
am Böschungskopf ist größte<br />
Vorsicht geboten!<br />
Die Reihenfolge der Fällarbeiten:<br />
FestIegung der Fallrichtung<br />
Um die Fallrichtung zu bestimmen<br />
und damit die Fallkerbe richtig anlegen<br />
zu können, bedient man sich<br />
verschiedener Hilfsmittel.<br />
1. Aufgeklappter Zollstock wird wie<br />
ein Zirkel so an den Stamm gesetzt,<br />
daß die Spitze in die gewünschte<br />
Richtung zeigt. Die Enden<br />
des Zollstockes bezeichnen dabei<br />
die seitlichen Begrenzungen der<br />
Fallkerbe.<br />
2. Eine Schnur, die durch Knoten in<br />
zwei gleiche Längen geteilt wird,<br />
ist ebenso mit beiden Enden an<br />
den Stamm zu legen. Der Knoten<br />
der stramm gespannten Schnur<br />
zeigt in die Fallrichtung. Eine Korrektur<br />
der Fallrichtung geschieht<br />
durch Verschieben der Schnurenden.<br />
VVeitere Hilfsmittel können<br />
Zweige, Zweiggabeln, Draht u. a.<br />
sein.<br />
3. Der Hauer stellt sich mit dem<br />
Rücken gegen den Stamm und<br />
setzt in Mitte Stamm zwischen<br />
seine Beine die Axt aufrecht. über<br />
den Axtstiel sieht er so in die Fallrichtung.<br />
Säubern des Stammfußes<br />
Um die Schneid- und Hauwerkzeuge<br />
vor Abstumpfen zu schützen,<br />
ist eine Säuberung des Stammfußes<br />
notwendig. Das Entfernen von Unkraut,<br />
Moos, Sand- und Erdteilen ist<br />
sorgsam durchzuführen.<br />
Dabei können auch vorhandene<br />
VVurzelanläufe erkennbar werden,<br />
die vor Anlage der Fallkerbe beizuarbeiten<br />
sind. VVurzelanläufe können<br />
die Fallrichtung beeinflussen und bei<br />
VVende- und Transportarbeiten hinderlich<br />
sein. Starke VVurzelanläufe<br />
werden mit der Hobelzahnsäge geschnitten.<br />
Bei geringerem Ausmaß<br />
wird mit der Axt beigearbeitet.<br />
Fallkerbe<br />
Nach Festlegen der Fallrichtung<br />
wird die Fallkerbe angelegt. Mit der<br />
Säge wird der F allkerbboden geschnitten,<br />
1/5 bis 1J4 des Stammdurchmessers<br />
tief. Entweder wird das<br />
Kerbmaul nach dem Bodenschnitt<br />
mit der Axt gehauen oder mit der<br />
Säge geschnitten. Die Höhe der Fallkerbe<br />
soll 12 der Tiefe des Bodenschnittes<br />
sein. In die Ecken der Fallkerbe<br />
werden zwei bis drei Axthiebe
(Splinthiebe) gesetzt, um die Rinde<br />
und den Bast besser zum Bruch zu<br />
bringen.<br />
Nach Fertigstellung der Fallkerbe<br />
wird nochmals, wie oben beschrieben,<br />
die Fallrichtung kontrolliert; ggf.<br />
wird dann die Fallkerbe entsprechend<br />
nachgearbeitet.<br />
Fällschnitt<br />
Griffbereit müssen Spaltaxt und<br />
Keile liegen, bevor mit dem Fällschnitt<br />
begonnen wird. Der Fällschnitt<br />
muß parallel zum Kerbboden verlaufen<br />
und je nach Stammstärke<br />
höher liegen als der Fallkerbboden.<br />
Eine Bruchstufe von mindestens 2 cm<br />
ist erforderlich, damit der Stamm<br />
nicht einreißt.<br />
Um dem Stamm in Fallrichtung<br />
eine Spannung zu geben oder das<br />
Klemmen der Säge zu verhindern,<br />
werden Keile in den Fällschnitt gesetzt.<br />
Je nach Stammstärke werden<br />
bis zu drei Keile angesetzt, die jedoch<br />
gleichmäßig angetrieben werden müssen,<br />
um eine Drehung des Stammes<br />
zu vermeiden.<br />
Bei Anwendung einer Hobelzahnsäge<br />
mit abnehmbarem Griff kann<br />
trotz eingesetzter Keile die Säge aus<br />
dem Schnitt gezogen werden. Beim<br />
Einsatz einer Maschinensäge sollen<br />
möglichst keine, sonst aber nur Holzkeile<br />
angewandt werden.<br />
Stammverkürzung gehängt ohne Astauflage<br />
des Ablaßseiles. a = Schnitt;<br />
b = Ablaßseil; c = Fallkerbe; d = Zugseil;<br />
e = Kopfschlag<br />
\ _./r<br />
~"<br />
Baum im Hangstand. a = Fallrichtung;<br />
b = Aufschlagstelle; c = BeweguI)g des<br />
Stammendes nach dem Aufschlag; d =<br />
mögliche Abwärtsbewegung des Baumes<br />
Erfolgt der Fällschnitt nicht paral-'<br />
leI zum Fallkerbboden, so bleibt einseitig<br />
mehr Holz stehen. Es entsteht<br />
ein Keil in der Bruchstufe. Beim Fall<br />
wird der Baum hierdurch eine Drehung<br />
oder seitliche Neigung aus der<br />
gewünschten Fallrichtung machen.<br />
Der Fall<br />
Im Augenblick des Falles ist die<br />
Säge aus dem Schnitt zu entfernen.<br />
Die Hauer treten seitwärts zurück<br />
und beobachten die Krone, achten auf<br />
etwaige brechende, hängengebliebene<br />
Äste, die fallen, um rechtzeitig ausweichen<br />
zu können. Bei schlechter<br />
Bruchstufe kann langfaseriges Holz<br />
(z. B. Akazie, Esche u. a.) splittern<br />
und den Stamm spalten.<br />
Fällen von Bäumen mit tJberhang<br />
entgegengesetzt der Fallrichtung<br />
Bäume, die entgegengesetzt der erforderlichen<br />
Fallrichtung einen überhang<br />
haben, bilden bei der Fällung<br />
eine größere Gefahr, erfordern mehr<br />
Mühe und Zeit.<br />
Kronenüberhang<br />
Die genaue Bestimmung der Gewichtsverlagerung<br />
ist jedoch nicht<br />
möglich; liegt der überhang ausschließlich<br />
in der Krone durch einseitige<br />
Beastung, so kann durch entsprechenden<br />
Abwurf ein Gleichgewicht<br />
hergestellt werden.<br />
Neigung des Stammes<br />
Mit einem Senkel kann die Neigung<br />
des Stammes festgestellt werden. Hat<br />
der Baum im Stamm eine Neigung<br />
entgegengesetzt der Fallrichtung, ist<br />
es am sichersten, mit einem Zugseil<br />
den Baum in die erforderliche Richtung<br />
zu ziehen. Das Zugseil wird so<br />
hoch wie möglich, jedoch mindestens<br />
in zwei Drittel der Höhe des Baumes<br />
angeschlagen. Das Ende des Zugseiles<br />
wird in der Fallrichtung verankert<br />
(angeschlagen) so weit, daß die Zugmannschaft<br />
durch den fallenden<br />
Baum nicht gefährdet wird (mindestens<br />
doppelte Fallänge!).<br />
Eine ausreichende Mannschaft zieht<br />
im gegebenen Augenblick kräftig am<br />
Zugseil, ohne nochmals nachzulassen,<br />
bis der Baum sich neigt. Die Blickrichtung<br />
bleibt auf den Baum, um<br />
absplitternden Ästen rechtzeitig ausweichen<br />
zu können.<br />
Mechanische Zugwerkzeuge<br />
Eine größere Zugkraft wird mit<br />
dem Greifzug erreicht. Er ist aber<br />
nicht immer geeignet, da seine Zuggeschwindigkeit<br />
zu gering ist. Beste<br />
Wirkung wird beim Einsatz einer<br />
Seilwinde erzielt. Sie muß jedoch mit<br />
Gefühl bedient werden.<br />
Fallkerbe<br />
Die Fallkerbe soll nicht tiefer als<br />
1/ 5 des Stammdurchmessers sein!<br />
Fällschnitt<br />
Der Fällschnitt muß ebenfalls parallel<br />
zum Fallkerbboden verlaufen.<br />
Keilschnitte lassen den Baum trotz<br />
Zugseil aus der Richtung drehen. Der<br />
Fällschnitt soll höher als normal<br />
angesetzt werden und ebenfalls auf<br />
Bestimmung der Fallrichtung und Anriß<br />
der Fallkerbe mit dem Zollstock<br />
-<br />
~' \<br />
.,- •• " ~. ," "11('<br />
Stammneigung entgegengesetzt der erforderlichen Fallrichtung<br />
macht Anschlag eines Zugseiles erforderlich<br />
eine Bruchstufe von etwa 2 cm auslaufen.<br />
Der schräge, auf die Bruchstufe<br />
verlaufende Schnitt ermöglicht<br />
den besseren Ansatz von Keilen, die<br />
eine zusätzliche hebende Wirkung auf<br />
den Stamm haben.<br />
Die Anwendung der Keile erfolgt<br />
wie schon beschrieben.<br />
Um ein seitliches Abdrehen des<br />
fallenden Baumes zu verhindern,<br />
werden ggf. zwei Abspannseile angeschlagen.<br />
Abschließend sei gesagt: Anfänger<br />
sollen nie mit gefährlichen und<br />
schwierigen Bäumen beginnen, erst<br />
langsam - Erfahrung sammeln. Bei<br />
Unfällen trägt der Leitende in jedem<br />
Fall die Verantwortung.<br />
5
Hans-Ulrich Korenke<br />
All e Katastrophen auf ein mal<br />
"Alle Katastrophen auf einmal." -<br />
So überschrieb eine Frankfurter Zeitung<br />
ihren Bericht über eine große<br />
KS-übung des Landesverbandes Hessen<br />
in Frankfurt am Main-Niederrad.<br />
Alle Katast.rophen auf einmal -<br />
das sollte heißen: alle Aufgabenzweige<br />
des <strong>THW</strong> waren bei dieser<br />
übung vertreten. Die wichtigsten Einsatzverrichtungen<br />
waren verbunden<br />
mit den wesentlichen Schadensmerkmalen<br />
und ihrer Beseitigung.<br />
Diese umfassende KS-übung des<br />
<strong>THW</strong> in Frankfurt erhielt zudem<br />
durch Art und Zahl ihrer Gäste ein<br />
besonderes Gewicht. Für alle Beteiligten,<br />
Ortsbeauftragte wie Helfer,<br />
war es eine große Freude, zum ersten<br />
Mal den neuen Direktor der Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk, Dipl.<br />
Ing. Zielinski, in ihrer Mitte zu haben.<br />
Sie brannten darauf, ihm zu zeigen,<br />
was an Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
in den verschiedenen Einsatzgruppen<br />
steckt.<br />
Aber auch die Landesregierung<br />
hatte zahlreiche interessierte und<br />
sachkundige Beobachter entsandt, an<br />
der Spitze der Vertreter des Hessischen<br />
Innenministers, Min.-Rat Keil,<br />
und der Berater der Landesregierung<br />
für ZB-Fragen, General a. D. Hermann,<br />
und Regierungs-Vizepräsident<br />
Dr. Müller aus Wiesbaden. Vertreter<br />
der Kreis- und Stadtverwaltungen<br />
waren zugegen, deren Orts verbände<br />
aktiv an der übung beteiligt waren.<br />
Kameraden der befreundeten Hilfsorganisationen<br />
, hierbei besonders hervorzuheben<br />
die DLRG, die auch einen<br />
Rettungstrupp stellte, waren ebenfalls<br />
dabei :sowie zahll'reiche Vertreter<br />
von Presse, Funk und Fernsehen.<br />
16 Ortsverbände aus Mittel- und<br />
Südhessen waren mit über 200 Helfern<br />
an der übung beteiligt. Als<br />
übungsgelände diente der bisherige<br />
Wasserübungsplatz des LV, der, am<br />
Main gelegen, dennoch Möglichkeiten<br />
zur Durchführung auch für Aufgaben<br />
des Technischen Dienstes und des<br />
Bergungsdienstes bot.<br />
Als die Gäste um 10.00 Uhr eintrafen,<br />
waren die Vorbereitungen schon<br />
in vollem Gange. Die Begrüßung des<br />
Ortsbeauftragten für Frankfurt, Dipl.<br />
Ing. Ambrosius, und die des Landesbeauftragten,<br />
Dipl.-Ing. Dauch, waren<br />
dann der Auftakt für die eigentlichen<br />
technischen Hilfsaktionen.<br />
Im Wassernotdienst waren es fünf<br />
Ortsverbände, die ein großes übungsprogramm<br />
zu bewältigen hatten:<br />
Frankfurt, Offenbach, Lorch, Rüsselsheim<br />
und Lampertheim. Eine 4 t-Landebrücke<br />
mit fester Unterstützung<br />
und eine 4 t-Landebrücke mit schwimmender<br />
Unterstützung mußten gebaut<br />
werden. Ferner eine 4 t-Fähre<br />
und eine 2 1 12 t-Fähre und als dritte<br />
Fähre eine zum Transport von Personen.<br />
Hinzu kam das Fahren auf<br />
dem Wasser mit den verschiedenen<br />
zur Verfügung stehenden Wasserfahrzeugen;<br />
Schlauchboot, Ponton und<br />
Schaluppe.<br />
Wie immer im Wasserdienst, ist<br />
dieser Teil für die Gäste besonders<br />
attraktiv, zumal nach den Erfahrungen<br />
der norddeutschen Hochwasserkatastrophe<br />
die Herren der Landesregierung<br />
sehr daran interessiert waren,<br />
auf diesem Gebiete etwas über<br />
Einsatzmöglichkeiten und Ausbildungsstand<br />
des <strong>THW</strong> zu erfahren.<br />
Unter der bewährten Einsatzleitung<br />
von Major a. D. Paul Neumann wurde<br />
das übungsprogramm des Wassernotdienstes<br />
schnell, lautlos und präzise<br />
vollzogen.<br />
Im Allgemeinen Katastrophendienst<br />
wurde den Gästen ein überblick<br />
über die Grundausbildung gegeben;<br />
hierbei ist besonders hervorzuheben:<br />
der Bau eines Trümmersteges<br />
durch den Ortsverband Offenbach<br />
und der Bau eine Uferbefestigung mit<br />
Faschinenbau durch den Ortsverband<br />
Hanau. Einsatzgruppen der Orstverbände<br />
Gießen und Rüsselsheim übten<br />
verschiedene Hilfsmöglichkeiten im<br />
Bergungsdienst; so das Abkippen aus<br />
mittleren Stockwerken, den Bau einer<br />
Seilbahn mit dem Transport Verletzter<br />
sowie das Bergen Verletzter aus<br />
Unterflur und niedrigen Stockwerken.<br />
Unter besonderen Anforderungen<br />
stand der Technische Dienst, derRGW<br />
Wasserhochbehälter, schnell errichtet,<br />
sorgt für ausreichende Wasserzufuhr<br />
Der Gruppenführer überprüft die<br />
Arbeit seiner Helfer im RGW-Dienst<br />
Bau einer Freileitung durch den ON<br />
Darmstadt als eine der Ubungsaufgaben<br />
6
und NE umfaßte. Der Bau eines Wasserhochbehälters<br />
war die Voraussetzung<br />
für die Anlage einer Wasserringleitung<br />
durch den Ortsverband Gießen<br />
und den Ortsverband Oberursel.<br />
Helfer aus Fulda und Darmstadt waren<br />
in dieser Aufgabe mit tätig. Das<br />
Verlegen von Glas- und Kunststoff<br />
Rohrleitungen, die Behebung von<br />
Rohrschäden an Gasrohrleitungen waren<br />
weitere übungsaufgaben.<br />
Einige Gäste, die aus der Versorgungswirtschaft<br />
bzw. aus den kommunalen<br />
Versorgungsunternehmen<br />
kamen, beobachteten mit großer Aufmerksamkeit<br />
gerade diese Arbeiten.<br />
Besonderes Interesse fanden die vom<br />
OV Oberursel und Gießen gebauten<br />
Waschanlagen, ausreichend für 250<br />
Personen, mit Zufuhr von warmem<br />
und kaltem Wasser.<br />
Ein paar hundert Meter außerhalb<br />
des eigentlichen übungsgeländes hatten<br />
Helfergruppen aus Darmstadt,<br />
Frankfurt und Gießen Platz gefunden,<br />
um sich im Freileitungsbau zu<br />
üben und in der Herstellung von Kabelverschlüssen.<br />
Auch waren ein Notstromaggregat<br />
und eine vom Ortsverband<br />
Gießen gebaute Trafostation<br />
aufgefahren, um die gezogenen Freileitungen<br />
nach dem Bau unter Strom<br />
erproben zu können.<br />
Koordiniert wurde der gesamte<br />
übunjgsaJbJauf von einem aus mehrer,en.Orbsv,eroänden\21U1Sammelllg1es,teUten<br />
Fernmel1deldienst, der 'eine draihtgebu'nldene<br />
F,enooprech- und ei,ne<br />
UKW·- Stplrech,funkv€nblindiUng eill1-<br />
richtete. Hier, wie beim ailJg:emeinen<br />
oI1g"anilSa toris.ch'en Abla uf, 'Waren noch<br />
d'i'e Oxt1sivenbände Neu-J:senlbung und<br />
Konbach elingteSetzt.<br />
Kurz vor 12.00 Uhr hatten alle Einsatzgruppen<br />
die ihnen gestellten Aufgaben<br />
erfüllt. In einer kurzen Ansprache<br />
sagte der Direktor des Technischen<br />
Hilfswerks: Das <strong>THW</strong> habe<br />
eine auf das Volksganze gerichtete<br />
Funktion und sei auf die Unterstützung<br />
der Allgemeinheit, besonders jedoch<br />
der Landes- und Kommunalbehörden,<br />
dringend angewiesen. Um die<br />
zukünftigen Aufgaben erfüllen zu<br />
können, seien die Werbung neuer Helfer,<br />
aber auch die Verstärkung der<br />
Ausrüstung wesentliche Ziele der<br />
weiteren Arbeit. Der Direktor zeigte<br />
sich erfreut über die seiner Meinung<br />
nach vorzüglichen Leistungen der<br />
hessischen Helfer, die sein Vertrauen<br />
in die Fähigkeiten des <strong>THW</strong> verstärkt<br />
hätten.<br />
Der Vertreter der Hessischen Landesregierung,<br />
Min.-Rat Keil, sagte in<br />
seiner kurzen Ansprache, daß er mit<br />
seinen Herren besonders erfreut<br />
sei über den Geist der K'ameradschaft,<br />
der im <strong>THW</strong> walte und der<br />
wesentlich an den guten Leistungen,<br />
die ihn beeindruckt hätten, Anteil<br />
habe.<br />
Nach dem offiziellen Teil vereinten<br />
sich Gäste und Helfer zu einem reichlichen<br />
und schmackhaften Mittagessen,<br />
dem Frankfurter Nationalgericht<br />
"Rippchen mit Kraut". Selbst die Herren<br />
der Presse und des Fernsehens<br />
waren mit Appetit bei der Sache, was<br />
auf die Qualität der Berichterstattung<br />
zweifellos gute Auswirkungen hatte.<br />
Am Abend konnten die Helfer sich<br />
im Hessischen Fernsehen ansehen,<br />
was sie und wie sie es geleistet hatten.<br />
Die Ausbildung wa.r wichtige Vbungsaufga.be; hier Schneiden von Streckträgern<br />
Für Hygiene ist gesorgt. Die aufgeba.ute Waschanlage wird in Betrieb genommen<br />
Auch der Bau eines Trümmersteges muß geübt werden - als Teil der Ausbildung<br />
7
Ingenieur Erich Wendt<br />
Die Geräteausstattung des <strong>THW</strong><br />
7. Folge: Die Gerätekiste 9 - "Schrauben, Unterlegscheiben"<br />
Zu verschiedenen <strong>THW</strong>-Gerätesätzen<br />
gehört die Gerätekiste 9. Bis<br />
zum Jahre 1958 wurde diese G e<br />
rätekiste mit folgendem Inhalt geliefert:<br />
20 Stck. Bauschrauben mit Muttern<br />
M 12 x 240 MV DIN 6011555<br />
20 Stck. Bauschrauben mit Muttern<br />
M 20 x 360 MV DIN 601/555<br />
20 Stck. Unterlegscheiben, roh ,<br />
14 DIN 126<br />
20 Stck. Unterlegscheiben, roh,<br />
23 DIN 126<br />
Bei den Bauschrauben nach DIN 601<br />
(rohe Sechskantschrauben) ist das<br />
Gewinde nur auf eine bestimmte<br />
Länge auf den Bolzen geschnitten.<br />
Da's h at beim Zusammenfügen einiger<br />
Bauelemente gewisse Nachteile.<br />
Erst durch Unterlegen mehrerer<br />
Scheiben oder durchbohrter Holzstücke<br />
kann die Schraubenmutter in<br />
verschiedenen Fällen festgezogen<br />
werden.<br />
Bild 2<br />
MuHar<br />
PRO -
Bild 3<br />
Bild 4<br />
Bild 5<br />
. '.~.' ~<br />
.' .. : .<br />
.. - .<br />
- • • , .. I<br />
:: : : ;<br />
Bild 6: Gewinde-K~emmbackc<br />
schlossen (Bild 5). Die als Schraubenkopf<br />
vorgesehene Mutter sitzt jetzt so<br />
fest, daß sich die Mutter auch mit<br />
Gewalt nicht mehr lösen läßt.<br />
Die anfallenden Gewindestangenreste<br />
können für kürzere Schrauben<br />
verwendet werden.<br />
Nach Angaben der Lieferfirma sind<br />
die Gewindestangen aus folgendem<br />
Material hergestellt:<br />
MUK 7 - Stahlmaterial,<br />
Werkstoff- Nr. 6512<br />
genaueDIN-Bezeichnung: SEL 20-<br />
Werkstoff-Nr. 0318.<br />
DIN 17110 angelehnt, neue DIN<br />
Nr. 17006<br />
Das Gewinde is t auf das Stangenmate<br />
I1ia l aufgerollt.<br />
Weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />
zeigen obige Abbildunge n.<br />
~l<br />
Schutzraum -<br />
selbst gebaut<br />
Auf der Deutschen Bauausstellung in<br />
Essen zeigte die Sonderschau "Baulicher<br />
Luftschutz im zivilen Bevölkerungsschutz"<br />
u. a. das Modell eines<br />
Strahlenschutzraumes für den Selbstbau.<br />
Unser Bild zeigt die notwendigen<br />
Einrichtungsgegenstände und Versorgungsprodukte<br />
für drei Personen, berechnet<br />
auf 14 Tage: 90 Liter Wasser in<br />
Kanistern, 2 Kartons dauerhafter, gebrauchsfertiger<br />
Lebensmittel, 3 Teller,<br />
3 Tassen, Bettwäsche, Matratzen, Taschenlampe,<br />
Notleuchte, Abfalleimer,<br />
BehelfstoiIette, Eimer, Toilettenpapier,<br />
Desinfektionsmittel, Schaufel, Beil,<br />
Hacke, Waschwasserkübel, Medikamentenkiste,<br />
Kofferradio. Ferner gehören<br />
in den Schutzraum: Bettgestelle, Sitzgelegenheiten,<br />
ein Tisch und eine Lufterneuerungsanlage.<br />
9
Dipl.-Volkswirt Helmut Meier<br />
Auszeichnung für<br />
Bremer <strong>THW</strong>- Helfer<br />
Am 2. Juni 1962 fand im Kaminsaal<br />
des <strong>historische</strong>n Bremer Rathauses<br />
in Anwesenheit des Direktors<br />
der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk,<br />
Dipl.-Ing. Z i e I J. n ski, des<br />
Senators für Inneres der Hansestadt<br />
Bremen, Bürgermeister Eh I e I' s ,<br />
sowie vieler weiterer Gäste der Kommunalverwaltung,<br />
der Bundeswehr,<br />
befreundeter Organisationen und<br />
rund 150 Helfern des Landesverbandes<br />
Bremen eine Feierstunde statt.<br />
33 <strong>THW</strong>-Helfer, die sich im Verlauf<br />
der Flutkatastrophe vom 16./17. Februar<br />
1962 besonders bewährt hatten,<br />
wurden mit dem Helferzeichen in<br />
Gold ausgezeichnet. Sie tragen diese<br />
Auszeichnung zugleich auch für alle<br />
die Helfer, die während der Katastrophentage<br />
im Einsatz gestanden<br />
haben.<br />
Die Feierstunde wurde eingeleitet<br />
mit Variationen aus dem Kaiserquartett<br />
von Joseph Haydn. Landesbeauftragter<br />
K ö s t er dankte mit<br />
herzlichen Worten den vielen Gästen<br />
für ihr Erscheinen, durch das sie ihre<br />
Verbundenheit mit dem Technischen<br />
Hilfswerk dokumentierten. Der besondere<br />
Dank des Landesbeauftragten<br />
galt dem Senat der Hansestadt<br />
und Bürgermeister Ehlers, in seiner<br />
Eigenschaft als Senator für Inneres,<br />
für das Vertrauen und für die große<br />
Unterstützung, die der Landesverband<br />
in den zurückliegenden Jahren<br />
erfahren habe. Als die vom Bund zur<br />
Verfügung gestellte Organisation sei<br />
das <strong>THW</strong> zum Nutzen des Landes<br />
Br·emen nicht nur gefördert worden,<br />
sondern man habe sich auch ihrer zu<br />
bedienen gewußt.<br />
Der Sena.tor für Inneres, Ehlers, überreicht die <strong>THW</strong>-Helferzeichen<br />
Der Dank des <strong>THW</strong> gegenüber dem<br />
Senat konnte während der Flutkatastrophe<br />
durch die Tat untermauert<br />
werden. 451 Helfer des L andesverbandes<br />
III standen während dieser<br />
Tage der Bewährung im Einsatz. Ungeachtet<br />
eigener Gefährdung, beseelt<br />
von einem hohen Maß von Einsatzwillen<br />
und Mut, oftmals bis zur Brust<br />
durch das eiskalte, aufgepeitschte<br />
Wasser watend, um Menschen in<br />
Sicherheit zu bringen, leisteten die<br />
Helfer ihren Einsatz bis an die Grenze<br />
physischer Erschöpfung. Selbst eine<br />
Woche nach der Katastrophe waren<br />
<strong>THW</strong>-Helfer tätig und brachten unter<br />
anderem 19 in die Deiche eingekolkte<br />
Fischkutter mit einem Gewicht bis<br />
zu 40 t wieder an Jhr Element.<br />
Bürgermeister Ehlers, Träger des<br />
goldenen <strong>THW</strong>-Helferzeichens, brachte<br />
in seiner Festrede den Dank für<br />
die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
Senat und <strong>THW</strong> in Bremen, vertreten<br />
durch den Landesbeauftragten, zum<br />
Ausdruck.<br />
"In Stunden der Gefahr kann ein<br />
Mann nicht alles alleine machen. Wir<br />
können in Bremen stolz darauf sein,<br />
in unserem Katastrophenausschuß<br />
neben anderen bewährten Mitarbeitern<br />
den Landesbeauftragten Köster<br />
mit seiner Ruhe und Sicherheit und<br />
mit der hinter ihm stehenden Organisation<br />
des Technischen Hilfswerkes<br />
als Berater für Fachfragen des Bergungsdienstes<br />
zu uns zählen zu dürfen."<br />
Seit 1954 wurde eine sich ergänzende<br />
Zusammenarbeit zwischen der<br />
Landesregierung und den Hilfsorganisationen<br />
angestrebt und _ erreicht.<br />
In vielen Planbesprechungen, Stadtanalysen<br />
und in der Koordination der<br />
verschiedenen Organisationen wurden<br />
in den vergangenen Jahren die<br />
Grundlagen für den Katastrophenschutz<br />
gelegt, der nun seine große<br />
Bewährungsprobe bestanden hat .<br />
. "Idealismus allein genügt nicht",<br />
sagte Bürgermeister Ehlers, "deshalb<br />
gebührt der Dank vor allem den vielen<br />
treuen Helfern, die sich unermüdlich<br />
auf ihre große Aufgabe vorbereitet<br />
haben, getreu dem Motto: Helfen<br />
will gelernt sein! In diesen Dank sind<br />
auch die Frauen und Bräute eingeschlossen,<br />
die an so vielen Abenden,<br />
Sonn- und Feiertagen auf ihre Männer<br />
verzichteten und dadurch mit beigetragen<br />
haben, das.gesteckte Ziel zu<br />
erreichen."<br />
Einen aboluten Schutz gegen Katastrophen<br />
gibt es nicht, das Ziel ist,<br />
den bestmöglichen Schutz zu erreichen.<br />
Dazu ist das Zusammenwirken<br />
vieler Kräfte notwendig, die sich in<br />
den Hilfsorganisationen auf ihre Aufgaben<br />
vorbereiten. Die Einsatzbereitschaft<br />
der freiwilligen Helfer zeigte<br />
eine soziale Verhaltensweise, die die<br />
Grundlage der Demokratie ist.<br />
Nach Verlesung des Dankschreibens<br />
des Bundesinnenministers H ö c her I<br />
und des Schreibens des Präsidenten<br />
des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz<br />
überreichte Bürgermeister<br />
Ehlers den Helfern die goldenen<br />
Ehrennadeln.<br />
Zum Abschluß der Feierstunde<br />
wurde der <strong>THW</strong>-Film "Die Knechtsandübung"<br />
vorgeführt, der sowohl<br />
bei den Gästen als auch bei den Helfern.<br />
einen guten und nachhaltigen<br />
Anklang fand.<br />
10
Albert Wegener<br />
Ausbildung von Aubo- u. M.-Boot-Fahrern<br />
bei der <strong>THW</strong>-Schule Hoya<br />
Seit August 1960 werden an der<br />
<strong>THW</strong>-Schule Hoya neben den Grund-,<br />
Unterführer- und anderen Lehrgängen<br />
Ausbildungslehrgänge für Motorboot-<br />
und Außenbordmotorfahrer<br />
durchgeführt. Jeder Lehrgang erstreckt<br />
sich über 14 Tage und besteht<br />
aus zwei Teilen (1. und 2. Ausbildungswoche).<br />
In diesen Lehrgängen<br />
werden Helfer ausgebildet, die sich<br />
nach Besuch von Grundlehrgängen<br />
als besonders geeignet erwiesen oder<br />
sich von sich aus zu dieser Sonderausbildung<br />
meldeten.<br />
Jeder Lehrgang ist mit sechs Helfern<br />
besetzt. Auf Grund der interessanten<br />
und vielseitigen Ausbildung<br />
besteht kein Mangel an Teilnehmern;<br />
meist ist die Teilnehmerzahl stärker<br />
als vorgesehen.<br />
Ziel der Lehrgänge ist, Helfer im<br />
Schleppen von Wasserfahrzeugen,<br />
Einfahren von Brückengliedern und<br />
Drücken von Fähren im übersetzbetrieb<br />
auszubilden.<br />
Die Aubofahrer werden ausg,ebildet<br />
im Fahren von Rettungsfahrzeugen<br />
und im Drücken von LH-Fähren und<br />
Sd-Fähren,<br />
Als Ausbildungsfahrzeuge stehen<br />
der Schule zur Verfügung: Zwei<br />
Dieselboote (ehern. Zollboote), zwei<br />
Schottelschub- und Schleppboote sowie<br />
eine Anzahl von Außenbordmotoren<br />
von 18 bis 50 PS.<br />
Die Schottelboote sind auf der<br />
Schottelwerft in Oberspay gebaut und<br />
mit einem 96 PS starken Ford-V-8-<br />
Motor in Verbindung mit dem bekannten<br />
Schottelruderpropeller ausgerüstet.<br />
Dieser Spezialpropeller gibt<br />
den Booten eine hervorragende Manövrierfähigkeit,<br />
da er um 380 0 gedreht<br />
werden kann. Die Leistung ist<br />
bei Voraus- und Rückwärtsfahrt<br />
gleich stark.<br />
Bei den Lehrgangsteilnehmern sind<br />
diese Boote auf Grund der aufgeführten<br />
Vorzüge besonders beliebt.<br />
Nach der praktischen Ausbildung<br />
im Fahren auf dem Wasser werden<br />
die Lehrgangsteilnehmer eingehend<br />
in der Motorkunde, über die Binnenschiffahrtsstraßenordnung<br />
und die<br />
Sicherheitsbestimmungen unterrichtet.<br />
"überlandfahrten" mit Schleusenbenutzung<br />
und unmittelbarer Unterweisung<br />
in der Bedeutung der<br />
Schiffahrtszeiten gestalten den Dienst<br />
abwechslungsreich und interessant.<br />
Hat ein Helfer eine Anzahl dieser<br />
Ausbildungslehrgänge besucht, kann<br />
er an einem Prüfungslehrgang teilnehmen<br />
und vor einer Kommission in<br />
einer mündlichen und praktischen<br />
Prüfung den Ausweis für das Steuern<br />
von Motorfahrzeugen im <strong>THW</strong><br />
erwerben.<br />
Ein 96-PS-Schottelboot in erhöhter Fahrt<br />
Ein LH-Ganzponton mit Aubo-Antrieb beim Rettungsdienst<br />
Die M-Boot-Flottille der Schule liegt vor Anker<br />
1 t
MALCOLM SCOTT CARPENTER stellt sich vor dem Flug in Cape Canaveral der Presse<br />
.lOHN H. GLENN war der erste amerika<br />
Walter Haag<br />
Der fünfte und sechste A<br />
Bemannte und unbemannte Erdsatelliten<br />
PRÖJEKT MIRKUR<br />
DIE FRIENDSHIP 1 des Weltraumfahrers<br />
Glenn wird an Bord des Bergungsschiffes gehievt<br />
DIE SCHNITTZEICHNUNG einer Mercury-Kapsel vermittelt einen ungefähren<br />
Eindruck von der Vielseitigkeit der Steuerungs- und Navigationseinrichtungen<br />
12
stronaut, der die Erde sicher umkreiste<br />
ronaul<br />
Als fünfter und sechster Astronaut<br />
haben die Amerikaner Oberstleutnant<br />
John H. GI e n n und Korvettenkapitän<br />
Maleolm Scott C a r p e n t e r am<br />
20. Februar 1962 bzw. am 24. Mai 1962<br />
in einer Mercury-Raumkapsel die<br />
Erde dreimal umkreist. Über die Vorbereitungen<br />
(in der Zeit vom 19. Dezember<br />
1961 bis 20. Februar 1962 war<br />
Oberstleutnant Glenn zehnmal vergeblich<br />
in die Raumkapsel geklettert,<br />
und auch am 20. Februar gab es vor<br />
dem Start vier technische Störungen,<br />
so daß Glenn beinahe vier Stunden in<br />
seiner Raumkapsel auf den Start<br />
warten mußte) und den Verlauf dieser<br />
Weltraumfiüge haben Tagespresse,<br />
Rundfunk und Fernsehen ausführlich<br />
berichtet.<br />
Wir wollen uns daher darauf beschränken,<br />
die wesentlichsten Daten<br />
über diese Flüge in die Ionosphäre<br />
zusammenzustellen und zugleich in<br />
Fortsetzung und zur Ergänzung unserer<br />
bisherigen Berichte und Zusammenstellungen<br />
in Nr. 10/1958, Nr. 12/<br />
1959 und Nr. 11/1961 über oie Satellitenstarts<br />
in der Zeit vom Mai 1961 bis<br />
zum März 1962 zu berichten.<br />
(Bitte lesen Sie weiter auf Seite 14)<br />
DONNERND hebt die Atlas-Rakete vom Boden ab, an der Spitze die Raumkapsel<br />
Aurora 7, mit der Maleolm Scott Carpenter bei seinem Flug die Erde dreimal umkreiste<br />
13
Der fünfte und sechste bemannte Flug in die-Ionosphäre<br />
Bezeichn ung :<br />
Start:<br />
startort:<br />
Astronaut:<br />
Flugdauer:<br />
Flugbahn:<br />
Perigäum:<br />
Apogäum:<br />
Fl ugstrecke:<br />
Maximale Fluggeschwindigkeit:<br />
Umlaufzeit:<br />
Trägerrakete:<br />
Startgewicht der Trägerrakete :<br />
Schub:<br />
Kapsel:<br />
Startgewicht der Kapsel:<br />
Merkur-Atla s 6 - Friendship 7<br />
Merkur-Atlas 6 - Aurora 7<br />
20. Februar 1962<br />
24. Mai 1962<br />
Cape Canaveral<br />
Cape Canaveral<br />
John H. Glenn<br />
Maleolm S. Carpenter<br />
4 Stunden und 56 Minuten und 26 Sekunden 4 Stunden und 56 Minuten<br />
Satellitenbahn<br />
Satellitenbahn<br />
157 km 160 km<br />
256,6 km 260 km<br />
129000 km (drei Erdumläufe)<br />
129000 km (drei Erdumläufe)<br />
28230 km/ h<br />
etwas über 28000 km/ h<br />
88,2 Minuten rund 90 Minuten<br />
Atlas-D, zweistuflg<br />
Atlas-D, zweistuflg<br />
118000 kg<br />
162600 kg<br />
Merkur<br />
Merkur<br />
Basisdurchmesser: 1,8 m<br />
Basisdurchmesser: 1,8 m<br />
Höhe: 2,85 m<br />
Höhe: 2,85 m<br />
1857,3 kg<br />
Erdsate ll iten und Raumsonden<br />
Bezeichnung<br />
Start<br />
Apogäum<br />
Perigäum<br />
Bemerkungen<br />
Discoverer 25 - USA<br />
17. 6. 1961<br />
405 km 224 km<br />
Nach 50stündigem Umlauf wurde die Instrumentenkapsel über<br />
Alaska ausgestoßen und von Froschmännern bei Hawaii am 19. 6.<br />
1961 auf dem Pazifik geborgen.<br />
Transit 4 A - USA<br />
29. 6. 1961<br />
1003 km 859 km<br />
Drillingssatellit. Trägersatellit Transit 4 A mit Meßsatelliten Greb<br />
(24,9 kg zur Messung der Röntgenstrahlung der Sonne) und Injun<br />
(18,1 kg zur Messung der kosmischen Strahlungsintensität). Vier<br />
Sender, von denen zwei mit Kernenergie (Atombatterie SNAP III)<br />
betrieben werden.<br />
Discoverer 26 - USA<br />
7. 7.1961<br />
810 km 235 km<br />
Instrumentenkapsel ausgestoßen und aus der Luft geborgen.<br />
Tiros 3 - USA<br />
12. 7. 1961<br />
815 km 742 km<br />
Wettersatellit. Ausgerüstet mit zwei Weitwinkelkameras mit Bandspeicher<br />
für 32 Fotos. Die Stromversorgung erfolgt durch 63 Nickel<br />
Cadmium-Batterien, die von 9260 Sonnenzellen aufgeladen werden.<br />
Midas 3 - USA<br />
12. 7.1961<br />
3.536 km 3354 km<br />
Frühwarnsatellit. Gewicht 1572 kg. Länge 6 m.<br />
Discoverer 28 - USA<br />
4. 8. 1961<br />
Erreichte keine Umlaufbahn.<br />
Explorer 12 - USA<br />
16. 8. 1961<br />
77 326 km 314 km<br />
Meßsatellit. Der 37,6 kg schwere Satellit umkreist die Erde in 26,4<br />
Stunden und durchquert bei jedem Umlauf beide V.an Allensehen<br />
Strahlungsgürtel. Aufgabe: Messung des niedrigenergetischen Proc<br />
tonenflusses und des Spektrums in Entfernungen von mehr als<br />
6 Erdradien, Messung der Größe und Richtung des erdmagnetischen<br />
Feldes zwischen 3 und 10 Erdradien, Messung der Korpuskularstrahlung<br />
auf der gesamten Umlaufbahn, Messung des I onenflusses<br />
innerhalb und in der Nähe der Van-Allen-Gürtel. Zur Stromversorgung<br />
dienen 5600 Sonnenzellen auf vier paddelförmigen Trägern<br />
sowie 13 Silber-Cadmium-Batterien. Nach 112 Tagen hörten d ie<br />
Sendungen, wahrscheinlich wegen einer Störung im Bordnetz auf.<br />
übermittelte bis dahin mehr Daten a ls sämtliche übrjgen Satelliten<br />
zusammen, von denen rund 80 '/, auf etwa 4000 km Band registriert<br />
wurden. Explorer 12 wird etwa 2 Jahre die Erde umkreisen<br />
und dann verglühen.<br />
Ranger 1 - USA<br />
23. 8. 1961<br />
490 km 168 km<br />
Mondsonde. Vorgesehene Flugbahn wurde nicht erreicht, da sich<br />
Ranger 1 nicht von der zweiten Stufe der Trägerrakete (Atlas<br />
Agena-B) trennte. Gewicht 306 kg, davon 110 kg elektronische Geräte,<br />
63,5 kg wissenschaftliche Instrumente und 22,7 kg Sonnenzellen<br />
(8680).<br />
Explorer 13 - USA<br />
25. 8. 1961<br />
976 km 281 km<br />
Untersuchung von Mikrometeoriten. Lebensdauer 3 Tage.<br />
Discoverer 29 - USA<br />
30. 8. 1961<br />
555 km 225 km<br />
Die Instrumentenkapsel, in der sich u. a. lebende Zellen und<br />
Virusarten befanden, wurde nach 33 Umläufen am 1. 9. 1961 ausgestoßen<br />
und aus dem Meer geborgen.<br />
Samos 3 - USA<br />
11. 9. 1961<br />
Fehlstart. Atlas-Agena-B-Trägerrakete explodiert beim Start.<br />
Discoverer 30 - USA<br />
12. 9. 1961<br />
541 km 220 km<br />
52. erfolgreicher Satellitenstart der USA. Die 136 kg schwere, vergoldete<br />
Kapsel wird nach 33 Umläufen am 15. 9. 1961 ausgestoßen<br />
und über dem Atlantik aus der Luft geborgen.<br />
MA-4 - USA<br />
13. 9. 1961<br />
232 km 159 km<br />
Raumschifferprobung. Atlas-Trägerrakete mit Mercury-Kapsel. In<br />
. der Kapsel befand sich ein "Roboter", der atmen, schwitzen und<br />
Gprechen konnte. Spezialkameras filmten die Aussicht des Astronauten,<br />
die Erde durch ein Periskop und die Instrumente. Nach<br />
einer Umlaufbahn wurden die Bremsraketen gezündet und die<br />
1767 kg schwere Kapsel ging am F'allschirm' 370 km östlich von<br />
Bermuda - 65 km vom vorgesehenen Zielgebiet entfernt - nieder.<br />
Der Satellit erreichte eine Geschwindigkeit von 28000 km/ha.<br />
Discoverer 31 .. USA<br />
17. 9. 1961<br />
377 km 233 km<br />
Instrumentenkapsel sollte nach vier Tagen ausgestoßen und geborgen<br />
werden, jedoch versagte der Trennmechanismus.<br />
Discoverer 32 - USA<br />
13. 10. 1961<br />
283 km 205 km<br />
Die rund 140 kg schwere Kapsel, die Maiskörner und verschiedene<br />
Metalle enthielt, wurde nach dem 18. Umlauf ausgestoßen und in<br />
der Luft geborgen.<br />
14
Bezeichnung<br />
Start<br />
Apogäum<br />
Perigäum<br />
Bemerkungen<br />
Discoverer 33 - USA<br />
Midas 4 - USA<br />
17. 10. 1961<br />
21. 10. 1961<br />
3380 km<br />
2 100 km<br />
Frühwarnsatellit. Stieß 350 Millionen haarfeine Kupfernadeln als<br />
Reflexionsdipole aus (Gesamtgewicht 33 kg), die sich über die ganze<br />
Satellitenbahn verteilten und einen "passiven Nachrichtengürtel"<br />
bilden sollte. Die Kupfernadeln wurden zwar aus ihrem Behälter<br />
ausgestoßen, verteilten sich jedoch nicht, sondern blieben eng zusammen<br />
und umkreisen nunmehr die Erde als dichte Wolke. Registrierte<br />
als Frühwarnsatellit am 24. 10. 1961 den Abschuß einer<br />
Titan-Rakete 90 Sekunden nach dem Start. Der Satellit befand sich<br />
zur Zeit des Abschusses 3300 km hoch über Florlda.<br />
Discoverer 34 - USA<br />
- USA -<br />
5. 11. 1961<br />
10. 11. 1961<br />
983 km<br />
224 km<br />
Der Versuch, einen Affen in einer Mercury-Kapsel auf eine Satellitenbahn<br />
um die Erde zu schicken, scheitert. Die Atlas-Trägerrakete<br />
explodierte etwa eine Minute nach dem Start.<br />
Discoverer 35 - USA<br />
15. 11. 1961<br />
277 km<br />
232 km<br />
Die Instrumentenkapsel mit Instrumenten zur Messung der kosmischen<br />
Strahlung wird nach 18 Umläufen ausgestoßen und am<br />
17. 11. 1961 wesUich von Hawaii von einem Flugzeug in der Luft<br />
mit einem Netz aufgefangen.<br />
Transit 4 B - USA<br />
TRAAC<br />
15. 11. 1961<br />
1159 km<br />
904 km<br />
Mit einer Thor-Able-Star-Trägerrakete werden 2 satelliten, Transit<br />
4 Bund TRAAC, gestartet. Die beiden Navigationssatelliten<br />
von je rund 90 kg trennten sich ordnungsgemäß. Transit 4 B hat<br />
eine Atombatterie (SNAP). TRAAC soll Funkzeichen aus dem Weltraum<br />
empfangen und an die Erde weiterleiten. Er besitzt eine<br />
besondere Stabilisierungsvorrichtung, so daß seine Antennen stets<br />
erdwärts gerichtet sind, wodurch die Lebensdauer seiner Stromquellen<br />
erhöht wird.<br />
- USA -<br />
18. 11. 1961<br />
Mit einer Vierstufen-Feststoffrakete vom Typ ARGO D-8 wird eine<br />
40 kg schwere "Bios"-Kapsel auf eine Höhe von 1860 km gebracht.<br />
Die Rakete weicht jedoch vom Kurs ab, und die Kapsel geht weit<br />
vom vorgesehenen Aufschlagpunkt entfernt im Paziflk nieder.<br />
Such aktionen bleiben erfolglos.<br />
Ranger 2 - USA<br />
18. 11. 1961<br />
233 km<br />
151 km<br />
Mondsonde. Auch bei diesem zweiten Versuch mit der Atlas-Agena<br />
B-Trägerrakete versagte die zweite Zündung, so daß der Satellit<br />
auf einer erdnahen Umlaufbahn blieb.<br />
Samos 4 - USA<br />
23. 11. 1961<br />
Aufklärungssatellit, der nach Angaben der US-Luftwaffe mit einer<br />
Anzahl geheimer Instrumente ausgerüstet sein soll.<br />
MA-5 - USA<br />
29. 11. 1961<br />
235 km<br />
160 km<br />
Raumschifferprobung. Atlas-Trägerrakete mit Mercury-Kapsel. In<br />
der Kapsel befand sich der SChimpanse Enos, der während des<br />
Fluges bestimmte Aufgaben, so z. B. die Bedienung von drei Hebeln<br />
auf Grund bestimmter Lichtsignale zu übernehmen hatte.<br />
Vorgesehen waren drei Erdumkreisungen. Da sich in einem elektrischen<br />
Gerät der Kapsel überhitzung zeigte und das Kontrollsystem<br />
nicht mehr einwandfrei arbeitete, wurden während der<br />
zweiten Erdumkreisung die Bremsraketen gezündet. Die Kapsel<br />
wurde aus dem Atlantik geborgen.<br />
Discoverar 36 - USA<br />
12. 12. 1961<br />
Instrumentenkapsel wurde nach 64 Erdumkreisungen wieder zur<br />
Er,de zurückgehOlt und in der Nähe von Hawaii .geborgen. Elfte<br />
erfolgreiche Bergung im Rahmen des Discoverer-Programms.<br />
Oscar 1 - USA<br />
12. 12. 1961<br />
416 km<br />
240 km<br />
Zusammen mit Dlscoverer 36 trug die Atlas-Trägerrakete einen<br />
von amerikanischen Funkamateuren entwickelten 4,5 km schweren<br />
Satelliten, der die Bezeichnung Oscar (= orbiting satellite<br />
carrylng amateur nadio / Endsatellit mit Amateursender) trägt. Der<br />
Sender strahlte bis 1.1.1962 auf den Frequenzen 14285 kHz,21410 kHz<br />
und 7220 kHz Signale H und I, die von Radioamateuren der ganzen<br />
Welt empfangen werden konnten.<br />
Discoverer 37 - USA<br />
12. 1. 1962<br />
Instrumentenkapsel sollte nach vier Tagen ausgestoßen werden:<br />
Versuch mißlungen.<br />
- USA -<br />
Ranger 3 - USA<br />
Tiros 4 - USA<br />
MA-6 - USA<br />
"USA -<br />
Discoverer 38 - USA<br />
Oso 1 - USA<br />
- USA -<br />
Sputnik 11 - UdSSR<br />
24. 1. 1962<br />
26. 1. 1962<br />
8. 2. 1962<br />
20. 2. 1962<br />
21. 2. 1962<br />
27. 2. 1962<br />
7. 3. 1962<br />
7. 3.1962<br />
16. 3. 1962<br />
838 km<br />
256 km<br />
308 km<br />
577 km<br />
688 km<br />
980 km<br />
715 km<br />
157 km<br />
208 km<br />
557 km<br />
236 km<br />
217 km<br />
Gescheiterter Versuch, gleichzeitLg fünf Satelliten mit einer zweistuflgen<br />
Thor-Able-Star-Rakete auf eine Erdumlaufbahn zu brinl(en.<br />
Mondsonde. Atlas-Agena-B-Trägerrakete. Ranger 3 sollte Meßgeräte<br />
(Seismometer, Spektroskop, Temperatur- und Beschleunigungsmesser<br />
sowie einen Sender), die sich in einer Kapsel aus Balsaholz<br />
befanden, auf dem Mond absetzen. Der Raumflugkörper hatte jedoch<br />
eine zu hohe Brennschlußgeschwindigkeit und flog 36000 km<br />
am Mond vorbei.<br />
Wettersatellit. Die beiden Fernsehkameras, von denen die eine<br />
eine Fläche von 1,4 Millionen qkm, die zweite von 512000 qkm<br />
Ausdehnung aufnimmt, übermitteln die Aufnahmen per Funk an<br />
die amerikanischen Bodenstationen in Wallops Island (ViJ;ginia)<br />
und Point Mugu (Kalifornien). Außerdem enthält der Satellit ein<br />
Infrarot-Meßgerät, das die Temperaturverhältnisse in verschiedenen<br />
Höhenbereichen der Atmosphäre registriert. Die Kameras und<br />
das Infrarot-Meßgerät arbeiten einwandfrei. Die Stromversorgung<br />
erfolgt durch 9260 Sonnenzellen.<br />
Fünfter bemannter Raumflug. Siehe oben.<br />
Erfolgreicher Start eines geheimen amerikanischen Satelliten.<br />
WahrscheinliCh Aufklärungssatellit (Samos 5 ??).<br />
Strahlungsmeßsatellit. Oso = Qrblting ~olar Qbservatory. Trägarrakete:<br />
dreistuflge Thor-Delta. Gewicht: 198 kg. Bis zum 13. 3. 1962<br />
73mal die von den Meßinstrumenten des Satelliten gesammelten<br />
Daten über die von der Sonne ausgehende Ultraviolett-, Röntgenund<br />
Gammastrahlung abgerufen.<br />
Erfolgreicher Start eines zweiten geheimen Satelliten.<br />
Erdsatellit zur Untersuchung der oberen Schichten der Erdatmosphäre.<br />
15
Werner Hübner<br />
Neue UnterkunR des OY T rier<br />
Am 3. Mai 1962 übergab der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Trier, Dr.<br />
Raskin, dem Ortsbeauftragten, Dipl.<br />
Ing. Haubrich, in einer Feierstunde<br />
die von der Stadt kostenlos zur Verfügung<br />
gestellte Unterkunft. Die<br />
Stadt hatte dieselbe zuvor mit einem<br />
Kostenaufwand von rund 35000 DM<br />
herrichten lassen.<br />
Die neue Unterkunft umfaßt folgende<br />
Räume und übungsplätze:<br />
Geräte- und Kleiderkammern, Arbeitsraum,<br />
Unterrichtsraum, Geschäftszimmer,<br />
Raum für den OB und<br />
AL, Waschraum mit WC, Garage und<br />
einen Abstellraum mit insgesamt<br />
302 m 2 • Dazu kommt noch ein Landübungsplatz<br />
und ein Wasserübungsplatz<br />
mit zusammen 5400 m 2 •<br />
Der OV Trier hatte eine würdige<br />
Feierstunde in dem neuen Unterrichtsraum<br />
vorbereitet, welche durch<br />
die Anwesenheit des Oberbürgermeisters,<br />
des Landrates und des Landesbeauftragten<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Der Innenminister für Rheinland<br />
Pfalz, Wolters, und der Regierungspräsident<br />
für den Regierungsbezirk<br />
Trier, Schulte, hatten Grußbotschaften<br />
übersandt. Zahlreiche Vertreter<br />
von Behörden und befreundeten Organisationen<br />
waren der Einladung<br />
gefolgt.<br />
Vor der offiziellen Einweihung<br />
In einer Feierstunde er folgte die Schlüsselübergabe des neuen Heimes durch<br />
Oberb ürgermeister Dr. R askin an den Ortsbeauftragten, Dipl.-Ing. Haubrich<br />
wurden die Räume durch den Pfarrer<br />
der zuständigen Pfarrei St. Martin,<br />
Pastor Mentges, kirchlich eingesegnet.<br />
Der Ortsbeauftragte betonte in<br />
seinen Begrüßungsworten, er freue<br />
sich sehr, daß der Oberoürgermeister<br />
sein am 10. Gründungstag des <strong>THW</strong><br />
gegebenes Versprechen, dem OV<br />
Trier zu einer neuen Unterkunft zu<br />
venhelfen, so schnell eingelöst habe.<br />
Die Festansprache hielt der ehemalige<br />
Ortsbeauftragte des OV und<br />
verdienstvolle Leiter der früheren<br />
TN in Trier, Dr.-Ing. A. Castor. Er<br />
verglich die Männer des <strong>THW</strong> mit<br />
Heinzelmännchen, die alles machen<br />
können und müssen. Er gab einen<br />
ausführlichen Bericht über den Einsatz<br />
des <strong>THW</strong> bei der Flutkatastrophe<br />
in Norddeutschland.<br />
Als Vertreter der beiden christlichen<br />
Konfessionen erbaten die<br />
Pfarrer Mentges und Levin anschließend<br />
den Segen Gottes für das gute<br />
Werk und sprachen einige Weiheworte.<br />
Sie betonten, daß es der Wille<br />
Gottes sei, daß der Starke dem<br />
Schwächeren in der Not hilfreich zur<br />
Seite stehe.<br />
Jeder erkenne heute an, daß es<br />
Hilfsorganisationen geben müsse,<br />
sagte der Oberbürgermeister in seiner<br />
Ansprache. Dennoch sei es schwer,<br />
Bereitschaft dafür zu wecken und zu<br />
erhalten. Dieses Heim diene nicht nur<br />
der Ausbildung der freiwilligen Helfer<br />
für den Einsatz in Not und Gefahr,<br />
sondern gelegentlich auch der<br />
Pflege der Kameradschaft .und des<br />
geselligen Beisammenseins mit den<br />
Angehörigen der <strong>THW</strong>-Helfer. Der<br />
Oberbürgermeister übergab so dann<br />
die Schlüssel des Hauses an den Ortsbeauftragten<br />
und dankte ihm für die<br />
ständige Einsatz- und Opferbereitschaft<br />
der <strong>THW</strong>-Männer.<br />
Landesbeauftragter Dipl.-Ing. Bretz<br />
dankte dem Oberbürgermeister und<br />
dem Stadtrat für das dem <strong>THW</strong> geschenkte<br />
Heim, das wohl das schönste<br />
in Rheinland-Pfalz sei. Sein Dank<br />
galt auch den Kameraden des <strong>THW</strong><br />
und dem rührigen Geschäftsführer.<br />
Anschließend wurden die Räume<br />
besichtigt und allgemein Lob und<br />
Anerkennung für die Ordnung und<br />
Sauberkeit gespendet.<br />
Die Helfer des OV Trier trafen sich<br />
aus Anlaß der offiziellen Einweihung<br />
am 5. Mai 1962 mit ihren Angehörigen<br />
und den alten TN-Kameraden<br />
zu einem Kameradschaftsabend im<br />
neuen Unterrichtsraum. Herzliche<br />
Worte des Dankes richtete der Ortsbeauftragte<br />
an seine Kameraden, die<br />
in rund 1 500 Stunden Eigenarbeit<br />
unter Leitung des verdienstvollen Ausbildungsleiters<br />
Hommens die übungsanlagen<br />
erstellt haben.<br />
16
Die Vorderansicht des neuen Heimes. Große Fenster sorgen für Licht, Luft u nd Sonne in den Unterrichts- und Gei'äthä U ri'ie~<br />
Fritz Bender<br />
OY St. W end el<br />
•<br />
neuen Heim<br />
In einer schlichten Feierstunde<br />
wurde der Neubau der <strong>THW</strong>-Unterkunft<br />
des OV st. Wendel im Landesverband<br />
Saarland am Sportplatz<br />
in St. Wendel durch den Landesbeauftragten,<br />
Ob.-Ing. Jüttner, den Helfern<br />
des Ortsverbandes und damit<br />
seiner Bestimmung übergeben. Zu<br />
dieser Feierstunde, die im neuen<br />
Heim stattfand, waren neben den<br />
Helfern Vertreter des Landrates, des<br />
Bürgermeisters, der Feuerwehr, des<br />
DRK und der Presse erschienen.<br />
Als einen großen Schritt vorwärts,<br />
sowohl für den OV St. Wendel als<br />
auch für den Landesverband Saarland,<br />
bezeichnete der LB die Fertigstellung<br />
dieses Heimes. Erst jetzt sei<br />
es dem OV St. Wendel möglich, eine<br />
geregelte und intensive Ausbildung<br />
zu betreiben.<br />
Das neue Heim wurde 1961 begonnen<br />
und nach der überwinterung nun<br />
fertig ge stellt. Es umfaßt auf einer<br />
Grundfläche von 108,22 qm neben<br />
einem Unterrichtsraum und der Geräte-<br />
und Bekleidungskammer einen<br />
Werk- und übungsraum und ein Geschäftszimmer,<br />
alles helle und freundliche<br />
Räume. Neben dem Heim ist<br />
noch genügend Platz vorhanden, wo<br />
später Garagen und ein Abstellraum<br />
errichtet werden sollen. Der vor dem<br />
Heim gelegene große Platz kann für<br />
die Ausbildung benutzt werden.<br />
Eine ganz besondere Freude sei es<br />
ihm, so betonte der LB, den Helfern<br />
und Gästen am heutigen Tage den<br />
neuen Orts beauftragten, Berufsschuldin~ktor<br />
Hort, und dessen Stellvertreter,<br />
Philippi, den Leiter der Stadtwerke<br />
St. Wendel, vorstellen zu können.<br />
Er dankte dem neuen OB für<br />
seine Bereitwilligkeit, neben seinen<br />
vielen beruflichen Verpflichtungen<br />
auch noch das Amt eines Ortsbeauftragten<br />
im Technischen Hilfswerk zu<br />
übernehmen und überreichte ihm unter<br />
dem lebhaften Beifall aller Anwesenden<br />
die vom Direktor des <strong>THW</strong><br />
unterzeichnete Bestallungsurkunde.<br />
Alsdann stattete der LB dem bisherigen<br />
OB, Kreisbauoberinspektor<br />
Heidrich, seinen Dank ab für die viele<br />
Arbeit, die er sich mit dem Aufbau<br />
des Ortsverbandes und der Errichtungdes<br />
Heimes gemacht hat. Der bisherige<br />
Ortsbeauftragte hatte sein<br />
Amt wegen Arbeitsüberlastung und<br />
aus gesundheitlichen Gründen zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Seinen besonderenDank richtete der<br />
LB an den Landrat des Kreises St.<br />
Wendel, der es ermöglichte, die Inneneinrichtung<br />
des Heimes zu beschaffen.<br />
Der Vertreter des Landrates, Reg.<br />
Rat Schmitt, beglückwünschte die<br />
Helfer zu ihrer neuen Unterkunft und<br />
gab der Hoffnung Ausdruck, daß der<br />
OV st. Wendel in der Reihe der<br />
Schutzorganisationen des Kreises<br />
bald die ihm gebührende Rolle einnehmen<br />
werde. Er überbrachte die<br />
Grüße des Landrates und wünschte<br />
dem OV alles Gute und viel Erfolg<br />
für die Zukunft.<br />
Als Vertreter des Bürgermeisters<br />
überbrachte der stellvertretende OB<br />
dessen Grüße und Wünsche für eine<br />
gute Weiterentwicklung zum Wohle<br />
aller Mitbürger.<br />
Der Landesverband Saarland kann<br />
nun nach Fertigstellung der Unterkunft<br />
in St. Wendel mit Stolz auf<br />
vier eigene <strong>THW</strong>-Heime blicken.<br />
17
I AUS DEN ORTSVE RB Ä N D EN<br />
Letztes G e le it für Gerhard Schweizer<br />
fahr für die in unmittelbarer Nähe stehenden Gehöfte<br />
durchzuführen. Auf Wunsch der Forstvel'Waltun'g wurden<br />
die Baumriesen tdJarm durch Helfer des Ortsverbandes<br />
Sa1a,rwellingen beseitigt.<br />
Der Eil1lsatz stand ,unter Leitung des Gruppenführers<br />
Wilhelm Lauer, der sjch mit dem H-elfer JO!?~f Schwarz<br />
bei den Arbeiten in schwindelnder Höhe 'besonJders auszeichnete.<br />
Durch den Regen und die ,glatten iBa'Uffirinden<br />
wUI1den die Arbeiten sehr erschJwert. In mühevoller Arbeit<br />
mußte in etwa 15 Meter Höhe das Seil des Goreifzuges<br />
angebracht werden. Mit Motorsäge und Axt wurden die<br />
Fa llkenben ,a,ngebroacht, wobei iZwei Wa1dJJaeharbeiter der<br />
staatldchen Revierförsterei wertvolle Hillfe l'eisteten. Mit<br />
Hilfe der Seilwinde fielen d tie Riesen dann in die gewünschte<br />
Richtung.<br />
Oberforstmeister Dr. Kalbhenn Ul1Jd Revierförster Kaspar<br />
überzeugten sich an Ort und SteHe von dem mit aller<br />
Sorgf.alt durchgeführten Arbeitseinsatz. Die Hilfsaktion<br />
fand die volle Anerkennung des Oberforstrll!eisters, der<br />
sich persönliich bei den Helfern für die tatkräftige Hilfeleistung<br />
bedankte.<br />
Sternfahrten der B-Be re itschaften in Bayern . . .<br />
Entsprechend der vom Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz<br />
erlassenen Weisungen wurde der Luftschutzhilfsdienst<br />
auch in Bayern in diesem Jahre zum ersten<br />
Male der Öffentlichkeit vorgestellt. Vom Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern veranstaltete Sternfahrten<br />
an verschiedene Orte des Landes, vorwiegend nach den<br />
Standort-Städten, gaben der Bevölkerung ein eindrucksvolles<br />
Bild von dem Aufbau des Luftschutzhilfsdienstes<br />
in Bayern.<br />
Die verschiedenen Bereitschaften - Bergungsdienst,<br />
Branddienst, Sanitätsdienst - trafen am gleichen Tage zur<br />
festgesetzten Stunde an den Zielorten ein , wo sie von<br />
maßgeblichen Pel'sönlichkeiten des Staatsministeriums des<br />
Innern, der Regierungen, der Stadt- bzw. Kommunalverwaltungen<br />
wie auch der Basisorganisationen begrüßt<br />
wurden. Anschließend wurde die Verpflichtung der<br />
LSHD-Helfer in feierlicher Form vorgenommen, wobei<br />
Am 15. Mai trugen die Helfer des Ortsverbandes Trier<br />
ihren Kameraden Gerhard Schweizer zu Grabe. Er verunglückte<br />
am 11. Mai 1962 im Alter von 22 Jahren tödlich<br />
in Ausübung seines gefahrvollen Berufes als Taucher.<br />
Schweren Herzens nahm der Ortsverband Trier Abschied<br />
von seinem treuen Kameraden. Mit ergreifenden<br />
Worten gedachte der Ortsbeauftragte seiner Verdienste<br />
um die Aufstellung der Tauchergruppe. Selbstlos stellte<br />
Schweizer seine Taucherausrüstungen den Kameraden<br />
zur Verfügung. Er war 'allen ein Vorbild, weil er durch<br />
die Tat den <strong>THW</strong>-Wahlspruch. vorlebte.<br />
Der Ortsverband gab ihm auf seinem letzten Weg das<br />
Ehrengeleit.<br />
Den siebten Fabrikschornstein gesprengt<br />
Der SchlornstE!1'nrrese der ehemaHgen P:Ilalz,werke dn<br />
Ludwligshaf.en a. Rh. mit 70 Meter Höhe und rund 20 Meter<br />
Sockielurniang mußte mit den Ruinen des im KI1iege 06rstörten<br />
Werkes f.allen, um das alte Werksg'elände für die<br />
dr·ingend benötigte Omnibushahle für die V,erkehrsbetriebe<br />
L1.lJdwi.gshtafen~Mannheim freizumachen.<br />
Der sChwere Broücken war wieder ein willkommenes<br />
Objekt rur die unter der Ibewährten Leitung des stellvertretenden<br />
Ortsbeauftrcugten Dr. iEckaI1dt stehende Sprenggruppe<br />
des Ortsverbandes LudwLgshaf.en. Nach den notwendigen<br />
Vorarbeiten wurde der Kamin zentimetergenau<br />
in vorbestimmter Fallrichtung gesprengt. Es war dies in<br />
wenLgen Jahre.n der sjebte F.abrikschornstem der Sprel1lggruppe<br />
des ooch sonst recht aktiven Ortsv€I1bal1ldes.<br />
Mit der techlnischen HilfeLeistul1lg, an der - vor allem<br />
zum Absperren in dem dichtbewohnten Stadtgebiet -<br />
51 HeUer der OV Ludwdgshafen und Fr·ankenthal teilnahmen,<br />
war 2'!Ugleich eine Fernsprechübung der OV<br />
Na'Chrichrtengruppe mit der AnlJage einer RinJg,leitung zu<br />
den eine.elnen Absperrposten v€Tbunden.<br />
Wunsch erfüllt -<br />
Bäume gefällt<br />
Seit J 'ahren schon 'WIa,r dLe For.stverwaltung bemüht, die<br />
auf dem Albhang hinter der "Zieg.elhütte" in Saarwellingen<br />
stehenden sechs Ba Utmriesen zu beseitigen. Der Forstverwaltung<br />
standen aber nicht die erforderlichen Geräte<br />
rur Verfügung, um die Beselititgung der Bäume ohne Ge-<br />
auch die Bedeutung des Zivilen Bevölkerungsschutzes<br />
hervorgehoben und die Einsatzbereitschaft der LSHD<br />
Helfer gewürdigt wurde.<br />
Das interessierte Publikum hatte Gelegenheit, sich die<br />
Einsatzfahrzeuge des Zivilen Bevölkerungsschutzes anzusehen<br />
und konnte sich bei verschiedenen übungen der<br />
18
Bereitschaften auch ein Bild von deren Aufgaben machen.<br />
Die von den <strong>THW</strong>-Ortsverbänden aufgestellten B-Bereitschaften,<br />
vorschriftsmäßig eingekleidet und mit ihren<br />
Fahrzeugen pünktlich zur Stelle, kennzeichneten den vorbildlichen<br />
Geist, den die Helfer auch dem Anliegen des<br />
Zivilen Bevölkerungsschutzes entgegenbringen.<br />
... und in Hessen<br />
2000 Zentner Stroh brannten<br />
Spielende Kinder hatten in unmittelbarer Nähe der<br />
Stadt Amberg einen Brand verursacht, der verheerende<br />
Folgen gehabt hätte, wäre er nicht rechtzeitig entdeckt<br />
und bekämpft worden. Ein zehn Meter hoher Berg von<br />
oa. 2000 Zentner Stroh neben dem Standortlazarett war<br />
von den Kindern angezündet worden und stand in kurzer<br />
Zeit in Flammen.<br />
In Hessen, wie in allen anderen Bundesländern, fand<br />
im Monat Mai eine Sternfahrt von LSHD-Einheiten statt,<br />
bei der die Bevölkerung von den Aufgaben und von dem<br />
Wesen des LSHD Kenntnis nehmen sollte. Auch der werbende<br />
Charakter spielte eine Rolle. Zudem war Gelegenheit<br />
gegeben, die örtliche Behörde von der Leistung des<br />
LSHD zu überzeugen.<br />
So setzte sich auch eine LSHD-Abteilung in Richtung<br />
Frankfurt in Marsch. Aus dem Raume Mittelhessen strebten<br />
die Einheiten ihrem Ziel zu, unter ihnen eine Bergungsbereitschaft<br />
aus dem Raum Steinau - Gelnhausen,<br />
die aus <strong>THW</strong>-Helfern bestand. In Frankfurt angekommen,<br />
wurden die Geräte und Werkzeuge der interessierten<br />
Bevölkerung in einer Freischau gezeigt; die Vorführung<br />
verschiedener Hilfsmöglichkeiten, so das Brennschneiden,<br />
eine Abseilübung und die Anwendung der Sauerstofflanze<br />
waren ein guter Abschluß dieser Veranstaltung, die<br />
den LSHD zum ersten Male in das Blickfeld der Öffentlichkeit<br />
gerückt hatte.<br />
Mit Gitternetz und Planzeiger<br />
Eine AusbildunJgsübung, die einmal aus dem Rahmen<br />
der üblichen Ber~urugsübunJgen fiel, führte der OV Loowigshafen<br />
mit seinen Gruppenführer-Anwärtern und<br />
Kraftfahrern durch, um das bisher in der Unterkunft<br />
geübte Orientieren nach der Karte durch eine pmktische<br />
übung bei. Dunk,e~heit zu vertiefen.<br />
Es 'WuI1den insgesamt fünf Gruppen mit je einem<br />
FahrZleug, darunter vier Privatwagen der Helfer, gebildet<br />
und ,auf :liünlf verschiedenen Wegen OOrch die ~anrz;e<br />
Vor,derpfalz und Haardt über 15 auf dJe'r Karte festgelegte<br />
Orientierun.gspunkte von Ludwi,gshafen nach Kaiserslautern<br />
geleitet. Strecke und Ziel waren den Teilnehmern<br />
vorher nicht bekannt. Trotzdem verlief die übung<br />
gen au nach F\1an, und alle F1ahrtstrecken wurden gefunden<br />
und gefiahren.<br />
Die Ausbildrungsübung hat nicht nur eine Vertiefung<br />
der AusbiLdung, sondern auch des kamera,dsch·aftlichen<br />
Zusammenhaltens der beteiligten Helfer erreicht. Außerdem<br />
wUI1den die Unterkunft des befreundeten OV Kaiserslautern<br />
besichtigt und die Kontakte zu dessen H elfern<br />
und Ausblildern gefestigt.<br />
Die vom Standortlazarett aus alarmierte städtische Feuerwache<br />
veranlaßte den Großeinsatz der Feuerwehr, die<br />
auch in wenigen Minuten mit allen verfügbaren Hilfsmitteln<br />
zur Stelle war. Aber auch die Helfer des OV Amberg<br />
des <strong>THW</strong> stellten sich sofort zur Unterstützung der<br />
Feuerwehr zur Verfügung.<br />
Da die gesamte Oberfläche des Strohberges brannte<br />
und trotz Einsatzes von acht Rohren mit Wasser nichts<br />
auszurichten war, gab es nur eines: den ganzen Berg auseinanderzureißen<br />
und ausschmoren zu lassen, im übrigen<br />
zu verhindern, daß das Stroh immer wieder neu aufflammte<br />
und durch Funkenflug die Umgebung gefährdet<br />
wurde. Dies war auch deswegen notwendig, weil in einer<br />
Entfernung von etwa 50 Metern 20000-, 110000- und<br />
220 OOO-KV -Leitungen vorbeiführen,<br />
Die Schwierigkeit der Arbeit zeigt sich in der Tatsache,<br />
daß die ebenfalls eingesetzte Amberger Einheit der US<br />
Armee vergeblich versuchte, den ganz!=!n Strohberg nach<br />
Umspannung mit einem Drahtseil von zwei schweren<br />
LKW von seinem Platze fortzuziehen. Die Strohmasse<br />
ließ sich nicht bewegen. Schließlich riß das Drahtseil. So<br />
mußte man die schwelenden Strohballen einzeln mit Reißhaken<br />
aus der Masse herausziehen und löschen. Die dabei<br />
entstandene Brand- bzw, Löschfläche hatte ein Ausmaß<br />
von etwa 200 qm.<br />
Die Amberger <strong>THW</strong>-Helfer beteiligten sich nicht nur<br />
an den Löscharbeiten, sondern sorgten auch für die Beleuchtung<br />
des Einsatzortes.<br />
Vielseitige Leistungsprobe<br />
Die Montage einer Rammfähre, das Fahren mit Pontons<br />
und Schlauchboot, das Abriegeln von Hochwasser an einer<br />
bestimmten Stelle und das Leerpumpen eines "Spültobels"<br />
gehörten zu einer Einsatzübung, die der Ortsverband<br />
Fulda-Au veranstaltete. Die während des Winters in<br />
Theorie und Praxis ·erworbenen Kenntnisse:sollten erprobt<br />
und verbessert werden; ein weiterer Zweck war das<br />
Zusammenspiel der Helfer.<br />
Der Einsatzübung lag die Annahme zugrunde, durch<br />
ein schweres Unwetter mit Orkan und Wolkenbrüchen<br />
sei der Hauptschieber einer Wasserversorgungsleitung<br />
freigespült worden. Ein dadurch ausgelöster Rohrbruch<br />
19
Der Schornstein war 40 Meter hoch, hatte einen Durchmesser<br />
von 4,40 Metern und eine Trommelstärke von<br />
0,80 Metern. Es wurde nach der Fallschlitzmethode gesprengt.<br />
Die Bohrlöcher wurden in einem Winkel von<br />
30 Grad von unten nach oben gesetzt. Insgesamt wurden<br />
elf Bohrlöcher hergestellt und 22 Stück E-Zünder verwendet.<br />
Unsere Bildrnontage zeigt zwei Phasen des Einsturzes.<br />
Trotz des Regens am Vormittag verlief die Sprengung<br />
planmäßig.<br />
Zweiwöchige erfolgreiche Werbeaktion<br />
Mit einer groß an gelegten Werbeaktion rückte der OV<br />
Donauwörth Wesen und Wirken des <strong>THW</strong> in das Blickfeld<br />
der Öffentlichkeit. In den verkehrsreichsten Straßen<br />
der Stadt warben die sehr wirkungsvollen Plakate zur<br />
Mitarbeit im <strong>THW</strong>; die Presse veröffentlichte gleichzeitig<br />
Berichte über die Tätigkeit der Donauwörther <strong>THW</strong><br />
Helfer, und zwei große Schaufenster in der Hauptstraße<br />
zeigten Geräte, Werkzeuge, Bekleidung, Modelle und<br />
Großfotos.<br />
Die besonders eindrucksvoll gestalteten Schaufensterauslagen<br />
standen unter folgendem Leitgedanken: "Auch<br />
Du kannst ungeachtet Deines Berufes bei Not und Gefahr<br />
helfen und retten! Das vielseitige technische Wissen und<br />
habe zu einem Notstand geführt. Wegen des Hochwassers<br />
sei eine Reparatur zunächst nicht möglich.<br />
Es wurde der Ortsverband Fulda alarmiert. Die Helfer<br />
begannen sofort, die Bruchstelle vom Hochwasser abzuriegeln,<br />
den "Spültobel" (eine durch das Wasser entstandene<br />
Senke) auszupumpen. Die Pumpe stand auf der<br />
"Rammfähre auf Tonnen". Aus einer Häusergruppe (eine<br />
kleine Insel 1m See) mußten Menschen in Sicherheit gebracht<br />
werden. Schlauchboot und Ponton wurden eingesetzt.<br />
Die übung wurde am Nachmittag erfolgreich be endet ,<br />
unterbrochen durch das Mittagessen, das die Helfer dank<br />
der ausgezeichneten Kontakte zum Bundesgrenzschutz in<br />
dessen Speiseraum einnahmen. Viele Zuschauer, darunter<br />
auch eine Schulklasse mit ihrem Lehrer, kamen in den<br />
Vormittagsstunden und verfolgten mit Interesse das Geschehen.<br />
Er neigte sich gelassen<br />
Der OV Salzgitter konnte wieder eine besondere Fachausbildung<br />
ansetzen. Ein großer Schornstein auf dem<br />
Werksgelände der Hüttenwerke sollte gesprengt werden.<br />
So wurde für die Sprengmeister der OV Salzgitter, Cl austhaI<br />
und Goslar und ihre Sprenggehilfen diese Aktion<br />
geplant. Reste eines alten Maschinenhauses und weitere<br />
Trümmer boten sich ebenfalls für die Sprengungen an.<br />
Können hierzu vermittelt Dir das <strong>THW</strong>. Sei also Helfer<br />
der Tat, wenn der Nächste der Hilfe bedarf!"<br />
Stark beachtet wurde natürlich die Ausrüstung des<br />
<strong>THW</strong>; aber auch die von einem automatischen Bildwerfer<br />
vorgeführten Dias aus dem Wirken des <strong>THW</strong> in Donauwörth,<br />
in Bayern und im ganzen Bundesgebiet trugen<br />
ihren Teil dazu bei, die Aktion zu einem guten Erfolg zu<br />
führen. Abgesehen von dem Interesse, das in der breitesten<br />
Öffentlichkeit geweckt werden konnte, traten aufgrund<br />
dieser Werbung 15 neue Helfer dem Ortsverband<br />
bei.<br />
<strong>THW</strong> und JUH stellten gemeinsam aus<br />
Vor 100 Jahren wurde der Bezirk Wedding gegen den<br />
Willen des Magistrats und der Stadtverordneten der Stadt<br />
Berlin wiedereingemeindet. Genaugenommen sind nun<br />
schon 101 Jahre vergangen, denn durch die unvorhergesehenen<br />
Ereignisse des 13. August konnte das Heimatfest<br />
erst in diesem Jahr begangen werden.<br />
Die Festlichkeiten an der Panke dauerten vom 26. Mai<br />
bis 11. Juni. Eingeladen von Bezirksbürgermeister Mattis<br />
nahm der Bezirksverband Wedding mit 20 Helfern und<br />
zwei Fahrz·eugen - einem großen GKW mit Stahlboot auf<br />
Spezialanhänger und einem Fukow - am Festumzug teil. .<br />
Wenn auch die Regendusche nicht ausblieb, so konnten<br />
doch die Weddinger im großen und ganzen mit dem Wet-<br />
20
Bei einem Radrennen, das in einem Kaiserslauterer<br />
Stadtteil ausgetragen wurde, half der OV Kaiserslauterno<br />
Das Rennen dauerte einen ganzen Sonntagnachmittag,<br />
so daß umfangreiche Straßenabsperrmaßnahmen notwendig<br />
wurden. Die <strong>THW</strong>-Helfer sperrten die Straßen<br />
ab und sorgten dafür, daß die zahlreichen Zuschauer die<br />
Fahrbahn freihielten. Andere Helfer waren mit der Fahrerbetreuung<br />
an Start und Ziel beauftragt.<br />
Die Veranstaltung verlief reibungslos und zur Zufriedenheit<br />
aller Beteiligten. Mehrmals konnten <strong>THW</strong>-Helfer<br />
zusammen mit Helfern des ASB bei Unfällen schnelle und<br />
wirksame Hilfe leisten.<br />
Beifall für neue Wunderwaffe<br />
Wie im Vorjahr beteiligte sich auch diesmal der OV<br />
Kaiserslautern an einem festlichen Umzug durch die Stadt.<br />
Der traditionelle Umzug wird alljährlich anläßlich des<br />
Kaiserslauterer Maimarktes veranstaltet. Schon Wochen<br />
vorher verbrachten die Helfer viele Stunden beim Bau<br />
einer altertümlichen Steinschleuder. In origineller Verkleidung<br />
zogen sie diese dann unter dem Motto "Bester<br />
tergott zufrieden sein. Zum Festplatz des Weddinger<br />
Volksfestes war der Leopoldplatz erkoren. Hier war auch<br />
während der Festwochen eine Gemeinschaftsausstellung<br />
der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Technischen Hilfswerks<br />
zu sehen. Der Gemeindesaal der Nazarethkirche<br />
war zu diesem Zweck mit Bildern und Texten beider Verbände,<br />
mit einer kompletten Sanitätsstation (Sanitätszelt)<br />
de'l' JUH sowie mit verschiedenen Modellen - 4-t-Behelfsbrücke,<br />
Tonnensteg, Trümmersteg, Derrick, Beobachtungsturm<br />
- des Technischen Hilfswerks geschmackvoll<br />
hergerichtet.<br />
Eine beachtliche Zahl von Festbummlern hat sich die<br />
Ausstellung angesehen. In kameradschaftlicher Zusammenarbeit<br />
mit der JUH wurden die Besucher über Sinn<br />
und Zweck beider Hilfsorganisationen aufgeklärt.<br />
68 Interessenten haben sich während der Ausstellung<br />
in das "Gästebuch" des <strong>THW</strong> eingetragen; vier davon<br />
sind schon im Verlauf der Festtage Helfer beim Bezirksverband<br />
Wedding geworden. Die Gemeinschaftsausstellung<br />
war ein Erfolg. Wir sind der Johanniter-Unfall<br />
Hilfe dankbar, daß wir uns an der Ausstellung beteiligen<br />
konnten.<br />
Hilfe bei Radrennen<br />
Schutz im Atomzeitalter" durch die Straßen der Stadt.<br />
Sie ernteten sehr viel Beifall.<br />
Uber 14000 Stunden auf Waldbrandstreife<br />
Bevor Oberforstrat Grasselt vom Landesforstamt in<br />
Berlin seinen lehrreichen und interessant.en Vortrag begann,<br />
dankte er den anwesenden Helfern der Bezirksverbände<br />
Charlottenburg und Wilmersdorf für ihre unermüdliche<br />
und selbstlose Hilfe bei der Verhütung und<br />
Bekämpfung von Waldbränden in den Berliner Forsten.<br />
"Seit 1954 haben Berliner <strong>THW</strong>-Helfer aller Bezirksverbände<br />
bei ihren Waldbrandstreifen<br />
in 14215 freiwilligen Helferstunden<br />
mit 3 Streifenwagen 25465 km<br />
und zu Fuß<br />
17 380 km<br />
zusammen also 42 845 km zurückgelegt.<br />
Das ist mehr als der Erdumfang am Äquator.<br />
Während der angegebenen Zeit wurden gelöscht:<br />
4 große Bodenfeuer<br />
2 Entstehungsfeuer<br />
4 Schwellenbrände.".<br />
Wie nützlich die vom <strong>THW</strong> Berlin durchgeführten Streifenfahrten<br />
sind, ging aus den Ausführungen des Oberforstrates<br />
eindeutig hervor.<br />
Die Berliner sind schon immer ein lufthungriges Völk-<br />
2\
chen gewesen; beim ersten w armen Sonnenstrahl strömt<br />
alles hinaus in die nahen Waldgebiete. Das ist dann die<br />
Zeit der größten Waldbrandgefahr. Gerade im Frühjahr<br />
- d er La ie denkt, was k ann schon passier en - brennen<br />
die a usgedörrten Planzenreste auf d em Wald boden, die<br />
noch nicht von frischem Grün überdeckt sind, wie Zunder.<br />
Hat sich d ann erst einmal ein kleines Flämmchen gebildet,<br />
stehen im Nu viele Quadratkilometer in Flammen, die<br />
ein einzelner Mensch nicht mehr eindämmen kann.<br />
Die Berliner Wälder - so gab der Oberforstrat zu bedenken<br />
- sind durch Klima und Baumbestand besonders<br />
stark waldbrandgefährdet. Die Berliner sind, bedingt<br />
durch die Insellage der Stadt, auf ihre Waldgebiete als<br />
Erholungs- und Ausflugsziel angewiesen. Die Statistik<br />
weiß aber zu berichten, daß in 99 % aller Fälle der Mensch<br />
mittel- oder unmittelbar den Waldbrand verursacht. Auch<br />
die Berliner machen von dieser statistischen Feststellung<br />
keine Ausnahme.<br />
Mit dem Film "Ein Wald klagt an" fand der gelungene<br />
Vortragsabend seinen Abschluß. Besonders die neuen<br />
Helfer konnten aus Vortrag und Film viel lernen; für<br />
die alten Hasen war es eine willkommene Auffrischung<br />
ihrer K enntnisse in de r Waldbrandbekämpfung.<br />
Hand in Hand mit dem DRK<br />
Anläßlich des 60. Stiftungsfestes des Deutschen Roten<br />
Kreuzes, Ortsverein Saarwellingen, fand in Saarwellingen<br />
eine Großübung in Zusammenarbeit mit dem Technischen<br />
Hilfswerk und der Freiwilligen Feuerwehr statt. Als Unfallursache<br />
wurde der Absturz eines Düsenjägers auf die<br />
Kappelschule in Saarwellingen angenommen. Hierbei gab<br />
es zahlreiche Schwer- und Leichtverletzte, die aus dem<br />
schwerbeschädigten und einsturzgefährdeten G ebäude ger<br />
ettet w erden mußten.<br />
Was die Helfer in den zahlreichen Ausbildungsstunden<br />
gelernt haben , konnten sie hier w ährend e iner gem einsam<br />
en Ber gungsübung der B evölkerung u nd d en Gästen,<br />
unter d enen sich der Gener alinspekteu r des DRK, S anitätsrat<br />
Dr. Harlandt, Bürgermeister Puhl, der stellvertretende<br />
Landesbeauftragte für das <strong>THW</strong>, P. Marx, Kolonnenarzt<br />
Dr. Micheel, der DRK-Katastrophenbereitschaftsführer<br />
für den Kreis Saarlouis, Gräfen, sowie die Ge <br />
meinderäte von Saarwellingen befanden, vorführen.<br />
Da die R ettungsarbeiten durch die "Einsturzgefahr" erschwert<br />
wurden, hatte der Einsatzleiter des DRK auch die<br />
Helfer d es Technischen Hilfswerks alarmiert, die mit<br />
einem Gerätekraftwagen und zwei Mannschaftswagen zur<br />
Unglücksstelle ausrückten .<br />
Während aus dem rechten Flügel der Schule die Verletzten<br />
über die mechanische Ausziehleiter der Feuerwehr<br />
geborgen wurden, wurde das Hauptportal der Schule von<br />
den Helfern des <strong>THW</strong> wegen der "Einsturzgefahr" innerhalb<br />
kurzer Zeit fachgerecht abgestützt. Erst jetzt konnten<br />
die Verletzten aus dem linken Flügel der Schule geborgen<br />
und an das DRK übergeben werden. Hierzu mußten<br />
diese jedoch aus einem Fenster des oberen Stockwerkes<br />
von den <strong>THW</strong>-Helfern mit einer Trage abgeseilt werden.<br />
Die Verletzten selbst wurden von den DRK-Helferinnen<br />
betreut, die auch die ersten Verbände anlegten.<br />
Der Einsatz der <strong>THW</strong>-Helfer erfolgte rasch und zügig.<br />
Die eingesetzten Männer taten ihr Bestes. Man konnte mit<br />
den gezeigten Leistungen vollauf zufrieden sein. Dies<br />
wurde auch in der Abschlußbesprechung durch den Generaloberinspekteur<br />
des DRK, Sanitätsrat Dr. Harlandt, hervorgehoben,<br />
der den <strong>THW</strong>-Helfern für ihren Einsatz ein<br />
besonderes Lob aussprach.<br />
I<br />
LU<br />
FTSCH UTZSTRE I FliCHTER<br />
Aus der Tages- und Fachpresse<br />
I ZEITSCHRIFTENOBERSICHT<br />
Ziviler Bevölkerungsschutz ZB, Nr. 5/<br />
1962.<br />
"Die Selbstschutzwochen des BLSV";<br />
Hoffschild : "Wechsel in der Führung<br />
der dänischen Zivilverteidigung"; "Vorbildlich<br />
geplant - Schutzraumbauten in<br />
Dänemark"; "Hildesheim im Zeichen<br />
des Selbstschutzes"; Haag: "Leitung und<br />
Führung des Selbstschutzes"; Van Bomme:<br />
"Luftschutzaufklärung in den Niederlanden";<br />
"Holländischer Besuch in<br />
Waldbröl"; "Auch in Österreich fragt<br />
man: Willst du überleben?"; "Luftschutz<br />
und Schule - Kurzinformationen des<br />
BLSV für Lehrer"; Muszack: "Die Fahrzeuge<br />
des LSHD und der Hilfsorganisationen<br />
im Straßenverkehr"; "Landesstellen<br />
berichten".<br />
Bei der Stadtverwaltung Karlsruhe<br />
ist ein Amt für Zivil bevölkerungsschutz<br />
gebildet worden. Das Amt wird<br />
vorbereitende Maßnahmen für den Luftschutz<br />
treffen, doch sollen seine Einrichtungen<br />
auch für Katastrophenfälle<br />
aller Art zur Verfügung stehen.<br />
Wie Oberbürgermeister Klotz in der<br />
Stadtratssitzung mitteilte, wurde das<br />
Amt gegründet, weil der Komplex<br />
für das bisher mit dieser Aufgabe vertraute<br />
Hochbauamt zu umfangreich und<br />
zu "artfremd" wurde. Laut Bundesgesetz<br />
muß der Verwaltungs- und personelle<br />
Aufwand für den zivilen Bevölkerungsschutz<br />
von den Gemeinden<br />
getragen werden. Welche Personalkosten<br />
entstehen, ist, wie der OB erklärte,<br />
noch nicht zu übersehen, sondern<br />
hängt davon ab, in welchem Umfang<br />
der zivile Bevölkerungsschutz in die Tat<br />
umgesetzt wird.<br />
Zivilschutz, Heft 5, Mai 1962.<br />
"Aufklärung tut not"; Haase: "Aufgaben<br />
und Einsatz des LS-Lenkungsund<br />
Sozialdienstes" ; Hardt, Heuser und<br />
Rudloff: "Phosphatglas - Dosimetrie",<br />
Warnkönig: "Schwerpunkte der psychologischen<br />
Kriegführung des Weltkommunismus";<br />
Schützsack: "Die Atomversuche<br />
der UdSSR im Herbst 1961",<br />
Finsterwalder und Kern: "Die Dywidag-Halbkreisbewährung";<br />
"Luftkrieg<br />
und Landesverteidigung" ; "Aktueller<br />
Rundblick"; Patentschau; Zeitschriftenschau;<br />
Schrifttum.<br />
Beide vorliegende Hefte enthalten für<br />
die Führungskräfte und Unterführer<br />
eine Fülle wissenswerter Veröffentlichungen.<br />
Deutsches Rotes Kreuz, Heft 5, Mai<br />
1962.<br />
Dette: "Die Hilfsaktion des RK für<br />
algerische Flüchtlinge in Tunesien";<br />
Gagnebin: ,,20 Jahre im Dienst der Dunant-Forschung"<br />
; Dill: "Personalbeurteilung<br />
- ihr Nutzen, ihre Bedeutung im<br />
Leben einer Gemeinschaft"; Koschuda:<br />
,, 10 Jahre häusliche Krankenpflege";<br />
Schettler: "Der Katastropheneinsatz des<br />
DRK in Hamburg: Gelernt ist gelernt!<br />
Katastrophenhilfe - organisatorisch gesehen";<br />
"Was eine Reserve-Schwesternhelferin<br />
beim Katastropheneinsatz in<br />
Hamburg erlebte"; Dr. Stoeckel: "Erste<br />
Hilfe auf dem Sportplatz"; Sämann:<br />
"Ers)te-Hi.1(fe-UnterIiicht autfder SchuleI <br />
notwendige Ergänzung der Verkehrserziehung";<br />
Heudtlaß: "Rettungsschwimmen<br />
hat nichts mit ,Unterwasserangriffen'<br />
zu tun"; Ausbildungsbeilage<br />
5/62: "Für die Sanitätsbildung".<br />
Dräger-Hefte, Nr. 246, Januar/März<br />
1962.<br />
,,25 Jahre Hauptrettungsstelle der<br />
SaarberglWerke AG, Fri.edrichsthal/<br />
Saar", Henke: "Einrichtung einer transportablen<br />
Gasschutzstelle"; Warncke:<br />
"Druckluftaggregat Modell 5 für Sandstrahlschutzgeräte",<br />
Warncke: "Druckluftfilter<br />
für Atemschutzgeräte mit<br />
Druckluftzufuhr von 3 bis maximal 12<br />
atü", Haux: "Die neue transportable<br />
Sauerstoff-Handumfüllpumpe Modell<br />
Uh 2-T"; Dr. Bangert: "Grundsätzliche<br />
Stellungnahme zum sogenannten Rauchpulver";<br />
Dr. Großkopf: "Prüfröhrchen<br />
zur Bestimmung von Fluorwasserstoffdämpfen<br />
in Luft".<br />
Für die Atemschutzausbilder des <strong>THW</strong><br />
und LSHD .sind aH,e VerÖlffenUichungen,<br />
für B-Dienst-Ausbilder be'Sonders die<br />
von \Or. Bangert von Interesse.<br />
22
Nobel Hefte, Heft 2/1962.<br />
Dreyer: "Ladegeräte und ihr Einsatz<br />
bei der Rationalisierung von kleinen<br />
und mittleren Steinbruchbetrieben";<br />
Eitz: "über das Verhalten von Wettersprengstoffen<br />
bei Initiierung im anstehenden<br />
Gasdruck"; Friede: "Großsprengungen<br />
zum Öffnen des Unterwasserkanals<br />
eines Wasserkraftwerkes".<br />
Bohren - Sprengen - Räumen, Heft 5i<br />
1962.<br />
Mayer: "Sprengen im Straßenbau";<br />
Tölke: "Abbruch- und Felsbeseitigungsarbeiten<br />
über und unter Wasser"; Patentberichte,<br />
Gesetze und Verordnungen;<br />
Buch- und Zeitschriftenbesprechungen.<br />
Für die Sprengmeister des <strong>THW</strong> und<br />
LSHD sind die Arbeiten von Friede<br />
und von Mayer, für die Räumzugführer<br />
die Arbeit von Dreyer besonders wichtig.<br />
Soldat und Technik, Heft 5/ 1962.<br />
Von Vangerow: "Artillerie und Technik";<br />
Dismer: "Offizier und Unteroffizier<br />
in der Artillerie"; "Die USA an der<br />
Spitze - Raketenlücke des Westens ein<br />
roter Wunschtraum"; Fraas: "Feuerleitung<br />
und Feuerleitgerät der Artillerie";<br />
Gürth: "Raketenwaffen, ein neuer Zweig<br />
der Artillerie"; Kühne: "Die Artillerierakete<br />
SERGEANT"; Golla: "Das Wa!<br />
fensystem PERSHING"; Krasemann:<br />
"Aufklärende Artillerie - Beobachtungsbatterien"<br />
; Albrecht: "Die Ausstattung<br />
der Verbände des Heeres mit Karten";<br />
Skibbe: "Einführung in die Elektronik<br />
- ein Transistor-Meßverstärker"; Bauanleitung:<br />
"Wir bauen eine Meßbrücke";<br />
V. Groote : "Aus der Historie der Feldartillerie,<br />
1. Teil"; Informationen<br />
Nachrichten - Neuigkeiten.<br />
Flugwelt _ Flugkörper - Raumfahrt,<br />
Heft 6/ 1962.<br />
Dr. Rössger: "Grundlagen des Luftverkehrs<br />
innerhalb der EWG"; Dr. Augustin:<br />
"Gemeinsame Luftverkehrspolitik<br />
im vereinigten Westeuropa"; Stevens:<br />
"Die Central Flying School feiert<br />
ihr goldenes Jubiläum"; Dr. Gersten:<br />
"Aerodynamische Probleme bei Hyperschall-Flugkörpern";<br />
"Die Bergung großer<br />
Trägerraketen"; "Mit der Kamera<br />
notiert ... ".<br />
der junge ingenieur, Heft 6/ 1962.<br />
Woschek: "Wo steht der Ingenieurstudent<br />
h eute?"; Dr. Wesemann: "Gefahren<br />
des Wohlfahrtsstaates"; Woschek:<br />
"Bauen im 20. Jahrhundert";<br />
Schröder: "Wernher von Brauns Pläne<br />
sind heute noch zu teuer"; "Mikroelektronik<br />
- eine neue Aera in der Hochfrequenztechnik";<br />
Galton: "Anwendungstechniker<br />
als Wegbereiter der<br />
Vollautomatisierung" ; Revue internationaler<br />
Presse; humor international.<br />
I BUCHBESPRECHUNG<br />
ATOMGEFAHREN, von - - -. Was<br />
stimmt - was kommt - was tun? Heering-Verlag<br />
in Seebruck am Chiemsee.<br />
1962. Pappband. 240 Seiten; mit zahlreichen<br />
Abbildungen, Skizzen und Tabellen.<br />
DM 6.80.<br />
über Atomgefahren wird viel gered~t<br />
und noch mehr geschrieben. Vieles davon<br />
ist allerdings sensationell aufgebauscht,<br />
manches aber auch sehr verharmlost.<br />
Der Autor beabsichtigt, dem<br />
Leser ein klares Bild von der wirklichen<br />
Lage zu geben und will dem Leser<br />
auch ermöglichen, sich ein eigenes<br />
Urteil zu bilden. Dieser Aufgabe dient<br />
der erste Teil des vorliegenden Buches.<br />
Er gibt Antwort auf die Fragen: "Wie<br />
groß ist die Gefährdung durch radioaktive<br />
Strahlung und durch Atombomben<br />
wirklich?" und "Kann ich für mich<br />
und meine Familie gegen diese Gefahren<br />
etwas tun?"<br />
Der zweite Teil beschreibt eingehend<br />
die Maßeinheiten und Maximaldosen<br />
der radioaktiven Strahlung, behandelt<br />
die möglichen Strahlenschädigungen<br />
und die Wirkungen von Kernwaffen.<br />
Der dritte Teil des Buches soll Antwort<br />
geben auf die Frage "Welche<br />
Chancen haben wir gegen die Wirkvngen<br />
von Kernwaffen?". Der Autor stellt<br />
die Antwort wie folgt: "Wenn wir nichts<br />
hobby, Das Magazin der Technik, Nr.<br />
11/1962.<br />
Schiele: "Segelflugzeuge mit Hilfsmotor";<br />
Troebst: "Der Weltraumfahrplan<br />
ist schon fertig"; Sylver: "Schwimmendes<br />
Kraftwerk versorgt eine ganze<br />
Stadt"; "Wie funktioniert der Kreiselkompaß?";<br />
Brandecker: "Von der Gondel<br />
in die U-Bahn - kühnes Projekt<br />
soll Venedigs Verkehrsproblem lÖsen";<br />
Dr. Feige: "Stahl wird geklebt"; Kotschenreuter:<br />
"Herz auf dem Prüfstand" ;<br />
Both: "Ionenmikroskop macht Atome<br />
sichtbar"; Behrendt: "Gelähmte lernen<br />
elektronisch gehen"; Keller: "Froschmann<br />
will 1000 m tief tauchen"; "Der<br />
sparsame Lötkolben"; "Selbstbauanleitung<br />
- Familienboot für 430 DM".<br />
hobby, Nr. 12/ 1962.<br />
Raabe: "Artist am blauen Himmel";<br />
Lanek: "Zürich wächst ins Wasser";<br />
Weiershausen: "Satelit,tenjagd in Bochum";<br />
Mettke: "Baukastenhaus für<br />
20000 Mark"; Zeuch: "Die Wahrheit<br />
über das Wirtschaftswunder"; Schmidt<br />
Hildebrand: "Technik - Taktik - Theorie<br />
auf dem grünen Rasen"; Boewe:<br />
"Regiepult für Tonmixer" ; Corona:<br />
"Wem dient der Große St.-Bernhard<br />
Tunnel?"; "Die Wolke aus der anderen<br />
Welt" (Hobby-Roman).<br />
tun, ist die Chance gering. Sie verdreifacht<br />
sich, wenn wir etw:as tun, und sie<br />
verhundertfacht sich, wenn wir viel<br />
tun.<br />
Dieser Teil drei enthält Hinweise zum<br />
persönlichen Gebrauch des Lesers. Er<br />
beginnt mit der Einrichtung des Schutzraumes<br />
und dem Schutzwert verschiedener<br />
Schutzraumtypen. Er behandelt<br />
dann die allgemeine Lebensmittelbevor<br />
Ta twng undlbringto.eine Beschaffungsliste<br />
mit Lieferfirmenangaben für das zur<br />
Ausrüstung eines vollkommenen Schutzraumes<br />
notwendige Gerät und Material.<br />
Weiter werden behandelt die Fragen<br />
der Flucht aus atomverseuchten<br />
Gebieten und welche Ausrüstung zur<br />
Durchquerung notwendig ist. Eine Anweisung<br />
für die Behandlung von Verbrennungen<br />
schließt das Buch ab.<br />
Wenn auch das vorliegende Buch in<br />
einer völlig anderen Form als di·e üblichen<br />
Veröffentlichungen über die<br />
Kernwaffen und ihre Wirkungen gehalten<br />
ist, so hat es in seiner Zusammenstellung<br />
doch eine Vollkommenheit, die<br />
für den wirklich interessierten Leser<br />
recht wertvoll sein wird. Der Autor hat,<br />
aus einwandfreien Quellen schöpfend,<br />
alles das zusammengetragen, was dem,<br />
der sich ernsthaft schützen will, nützen<br />
kann. Diesem Personenkreis kann daher<br />
23
die vorliegende Veröffentlichung wärmstens<br />
empfohlen werden.<br />
MESSPRAXIS DER UKW-TECH<br />
NIK, von Helmut Schweitzer. Meßverfahren<br />
und Meßregeln für den Praktiker.<br />
Franck'sche Verlagshandlung,<br />
Stuttgart. Format DIN A 5. 129 Seiten,<br />
mit 53 Abbildungen und 7 Diagrammen.<br />
Kart. 10,80 DM.<br />
Die fachliche Betreuung technischer<br />
Disziplinen führt meist über die Meßtechnik.<br />
Im besonderen Maße hat diese<br />
Feststellung Gültigkeit im Sektor der<br />
UKW-Technik. Die verschiedenen Meßverfahren,<br />
Meßvorschriften und Meßregeln<br />
sind zum großen Teil verstreut<br />
in der Zeitschriftenliteratur. Es ist daher<br />
besonders zu begrüßen, daß der<br />
Autor eine konzentrierte Zusammenfassung<br />
der speziellen Meßfragen des<br />
UKW-Gebietes vorgenommen hat<br />
Der Verfasser, der über langjährige<br />
Industrieerfahrungen verfügt, konzentriert<br />
sich auf eine übersichtliche Behandlung<br />
der Meßprinzipien und Meßverfahren,<br />
greift typische und immer<br />
wiederkehrende Meßfälle heraus und<br />
erklärt sie so ausführlich, daß der Praktiker<br />
sofort mit der Meßarbeit beginnen<br />
kann.<br />
Nach dem ersten Kapitel über das<br />
Wesen der Meßtechnik führt das Buch<br />
zu Kapitel zwei über Spannungs-,<br />
Strom- und Leistungsmessungen.<br />
Im Kapitel drei findet die Messung<br />
von Frequenz und Wellenlänge sowie<br />
die Frequenzerzeugung ihre Würdigung.<br />
Kapitel vier behandelt die Messungen<br />
an Bauelementen, Röhren und Transistoren<br />
und Kapitel fünf Messungen<br />
an Schaltungen und Empfangsgeräten.<br />
Das Kapitel sechs bringt wichtige Diagramme<br />
für die Meßarbeit. Das Buch<br />
schließt ab mit einer ausführlichen und<br />
sorgfältig ausgewählten Literaturübersicht<br />
und einem ausführlichen Sachregister.<br />
Für den handwerklich Tätigen, jedoch<br />
auch für den Amateur, ist das Buch<br />
gleichermaßen wertvoll, da es für systematische<br />
Meßarbeit die Grundlagen gibt<br />
und die treffsichere Auswahl der für<br />
den jeweiligen Zweck angepaßten Meßeinrichtungen<br />
ermöglicht.<br />
PRAXIS DER UHF-FERNSEH-AN<br />
TENNEN, von Dipl.-Ing. E. P. Pils.<br />
Ein Leitfaden für Planung und<br />
Bau von UHF-Antennen. Franck'sche<br />
Verlagshandlung, Stuttgart. 101 Seiten.<br />
mit 36 Abhildungen. Ka'l"t. 9,80 DM.<br />
Mit der Einführung des 2. Fernsehprogramms<br />
ergaben sich für den Bau<br />
Nach wochenlanger und schwerer<br />
Krankheit vers tarb am 21. Mai 1962<br />
im A lter von 58 Jahren unser Kamerad<br />
Adam Sattler<br />
Schon früher war er in der TN als<br />
Helfer tä tig und stell te sich bei der<br />
Gründung des <strong>THW</strong> wieder zur Ver·<br />
fügung.<br />
Wir werden des Verstorbenen als<br />
eines t reuen Kameraden und Freun·<br />
des immer in Dankb arkeit gedenken.<br />
Der Ortsbeauflra gte<br />
für Offenbach<br />
von Empfangsantennen neue Probleme,<br />
weil die Dezimeterwellen sich in einigen<br />
Punkten anders verhalten als die<br />
bisher verwendeten Meterwellen. Von<br />
seiten der Fernsehgeräte-Hersteller und<br />
auch der Antennenfabrikanten wurde<br />
alles Erdenkliche getan, um dem Service-Techniker<br />
die Arbeit zu erleichtern.<br />
Will man aber UHF-Antennen oder<br />
Dezimeter-Antennen so installieren,<br />
daß sie wirklich ihren Zweck erfüllen.<br />
so ist das Vorhandensein gewisser fundamentaler<br />
Kenntnisse unerläßlich. Der<br />
Autor hat versucht, in einer leichtverständlichen,<br />
von überflüssigem Ballast<br />
befreiten Darstellung diese Kenntnisse<br />
zu vermitteln.<br />
Nach einer einleitenden Darstellung<br />
der phYSikalischen Zusammenhänge,<br />
der UHF-Sender und der Senderplanung<br />
wird kurz auf die Empfängertechnik<br />
eingegangen. Das eigentliche Thema<br />
"Empfangsantennen" behandelt die<br />
Theorie und Praxis der UHF-Antennen<br />
samt Zubehör, wobei die neuen Richtungskoppler<br />
und Ringgabelweichen besondere<br />
Beachtung finden. In getrennten<br />
Kapiteln findet die Nachrüstung<br />
vorhandener VHF-Einzelantennen und<br />
der Aufbau von Gemeinschaftsantennen<br />
seine Würdigung.<br />
Für alle Amateure und Techniker,<br />
die mit der Herstellung von Fernsehantennen<br />
zu tun haben, wurde die Darstellung<br />
der Probleme so gewählt, daß<br />
sie jedem mit der allgemeinen Fernsehtechnik<br />
vertrauten Praktiker verständlich<br />
ist. Die fachgerechte Planung der<br />
Antennenanlage wird in ihrer entscheidenden<br />
Bedeutung für einen einwandfreien<br />
Fernsehempfang klar und übersichtlich<br />
herausgestellt. Auch hier<br />
schließt ein sorgfältig ausgewähltes<br />
Literatur- und Quellenverzeichnis und<br />
ein ausführliches Sachregister das Buch<br />
ab.<br />
STRAHLENSCHUTZRECHNER,nach<br />
Prof. Dr. Bühl. Verlag Heinrich Kaess,<br />
Mayen/Eifel, Bannerberg 44, Postfach<br />
32, mit Beschreibung pro Stück 4,95 DM.<br />
Für die Berechnung des Abklingens<br />
der radioaktiven Strahlung des radioaktiven<br />
Niederschlags nach Kernwaffenexplosionen<br />
sind verschiedene Rechenscheiben<br />
im Gebrauch. Prof. Dr.<br />
Bühl, der durch seine zahlreichen Vorträge<br />
beim Bundesluftschutzverband<br />
bekannt ist, hat schon vor Jahren einen<br />
Rechenstab entwickelt, der, ähnlich wie<br />
die Rechenscheiben, aufgrund einer gemessenen<br />
Dosisleistung zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt nach der Explosion<br />
bzw. aufgrund der Bezugsdosisleistung<br />
Am 22. Mai 1962 verstarb unerwartet<br />
der Ortsbeauftragte für Korbach<br />
Franz Weiss<br />
Baumeister<br />
Er hat den OV viele Jahre erfolgreich<br />
geleitet und war allen Helfern Freund<br />
und Vorbild. Das <strong>THW</strong> verliert in ihm<br />
einen Kameraden, dem ein dankbares<br />
Gedenken gewiß ist.<br />
Die Helfer d es OV Korbach<br />
und des Landesverbandes<br />
Hesse n<br />
die notwendigen Berechnungen ermöglicht.<br />
Inwieweit einem der bekannten Verfahren<br />
der Vorzug zu geben ist, soll<br />
hier nicht erörtert werden.<br />
Der Strahlenschutzrechner nach Prof.<br />
Dr. Bühl wird als besonders narrensicher<br />
für die Hand des Laien bezeichnet.<br />
Er benötigt nur eine Einstellung<br />
auf den Meßwert, um die Dosisleistung<br />
für beliebige Zeitpunkte direkt abzulesen<br />
und nach einmaliger gedanklicher<br />
Differenzbildung sog. Kennzahlen auf<br />
der oberen Skala die jeweilige empfangene<br />
oder zu erwartende Dosis festzustellen.<br />
Die Toleranzdosis und die Gefahrenbereiche<br />
sind auf der Dosisskala<br />
durch Farbfelder markiert.<br />
Die Rückseite des Strahlenschutzrechners<br />
enthält eine kurze Gebrauchsanweisung<br />
und Angaben über die verschiedenen<br />
Gefährdungsdosen, Schutzfaktoren<br />
und die Kennzahlen für die<br />
auf der Vorderseite des Rechenstabes<br />
nicht mehr ablesbarcn Zeiten.<br />
Personalnachrichte n<br />
Zu Ortsbeauftragten der Bundesanstalt<br />
Technisches Hilfswerk wurden<br />
bestellt für<br />
Holzminden: Kraftfahrzeugmeister<br />
Paul Klappenbach<br />
Lingen: Kreisbarurat DiplOlffi-Irugeneur<br />
Ernst Bodmarun<br />
Rotenburg/Hann.: Friedrich Franz<br />
von Hugo<br />
Sarstedt: Polizeikommissar Hermann<br />
Kohlstedt<br />
Tönning: Kreisbaumeister Heinrich<br />
Dumbries<br />
I KURZ BERICHTET<br />
DeT vom <strong>THW</strong> auf dem Knechtsand<br />
errichtete Beobachtungsturm wurde<br />
von Helfern des OV B remerhaven<br />
überprüft und, wo es notwendig war,<br />
repariert.<br />
*<br />
Der Fahrer des GKW 20 und ein<br />
Helfer des OV Düsseldorf zogen in<br />
Solingen zwei ineinandergefahrene<br />
Kraftwagen auseinander. Der GKW<br />
war zufällig auf der Fahrt von Düsseldorf<br />
nach Remscheid.<br />
*<br />
Durch Hochwasser angetriebenes<br />
Material staute sich an den Stützen<br />
eines Ladens in Marburg a. d. Lahn<br />
und bildete eine Gefahrenquelle. Der<br />
OV Marburg/Lahn beseitigte dasHindernis.<br />
*<br />
Ein mit 15 Tonnen Zinkbarren beladener<br />
Lastzug war auf der Bundesstraße<br />
212 umgestürzt. Helfer des<br />
OV Oldenburg Stützpunkt B ookholzberg/Hude<br />
luden die Fracht auf einen<br />
anderen Wagen um.<br />
*<br />
Stellvertretend für alle Helfer des<br />
OV Landshut, die seit Jahren dem<br />
Landshuter Ruderverein bei der Ausrichtung<br />
von Regatten geholfen haben,<br />
konnte Geschäftsführer Hans<br />
Sellmaier die silberne Vereins-Ehrennadel<br />
entgegennehmen.<br />
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