Juli - THW-historische Sammlung
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Dipl.-Volkswirt Helmut Meier<br />
Auszeichnung für<br />
Bremer <strong>THW</strong>- Helfer<br />
Am 2. Juni 1962 fand im Kaminsaal<br />
des <strong>historische</strong>n Bremer Rathauses<br />
in Anwesenheit des Direktors<br />
der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk,<br />
Dipl.-Ing. Z i e I J. n ski, des<br />
Senators für Inneres der Hansestadt<br />
Bremen, Bürgermeister Eh I e I' s ,<br />
sowie vieler weiterer Gäste der Kommunalverwaltung,<br />
der Bundeswehr,<br />
befreundeter Organisationen und<br />
rund 150 Helfern des Landesverbandes<br />
Bremen eine Feierstunde statt.<br />
33 <strong>THW</strong>-Helfer, die sich im Verlauf<br />
der Flutkatastrophe vom 16./17. Februar<br />
1962 besonders bewährt hatten,<br />
wurden mit dem Helferzeichen in<br />
Gold ausgezeichnet. Sie tragen diese<br />
Auszeichnung zugleich auch für alle<br />
die Helfer, die während der Katastrophentage<br />
im Einsatz gestanden<br />
haben.<br />
Die Feierstunde wurde eingeleitet<br />
mit Variationen aus dem Kaiserquartett<br />
von Joseph Haydn. Landesbeauftragter<br />
K ö s t er dankte mit<br />
herzlichen Worten den vielen Gästen<br />
für ihr Erscheinen, durch das sie ihre<br />
Verbundenheit mit dem Technischen<br />
Hilfswerk dokumentierten. Der besondere<br />
Dank des Landesbeauftragten<br />
galt dem Senat der Hansestadt<br />
und Bürgermeister Ehlers, in seiner<br />
Eigenschaft als Senator für Inneres,<br />
für das Vertrauen und für die große<br />
Unterstützung, die der Landesverband<br />
in den zurückliegenden Jahren<br />
erfahren habe. Als die vom Bund zur<br />
Verfügung gestellte Organisation sei<br />
das <strong>THW</strong> zum Nutzen des Landes<br />
Br·emen nicht nur gefördert worden,<br />
sondern man habe sich auch ihrer zu<br />
bedienen gewußt.<br />
Der Sena.tor für Inneres, Ehlers, überreicht die <strong>THW</strong>-Helferzeichen<br />
Der Dank des <strong>THW</strong> gegenüber dem<br />
Senat konnte während der Flutkatastrophe<br />
durch die Tat untermauert<br />
werden. 451 Helfer des L andesverbandes<br />
III standen während dieser<br />
Tage der Bewährung im Einsatz. Ungeachtet<br />
eigener Gefährdung, beseelt<br />
von einem hohen Maß von Einsatzwillen<br />
und Mut, oftmals bis zur Brust<br />
durch das eiskalte, aufgepeitschte<br />
Wasser watend, um Menschen in<br />
Sicherheit zu bringen, leisteten die<br />
Helfer ihren Einsatz bis an die Grenze<br />
physischer Erschöpfung. Selbst eine<br />
Woche nach der Katastrophe waren<br />
<strong>THW</strong>-Helfer tätig und brachten unter<br />
anderem 19 in die Deiche eingekolkte<br />
Fischkutter mit einem Gewicht bis<br />
zu 40 t wieder an Jhr Element.<br />
Bürgermeister Ehlers, Träger des<br />
goldenen <strong>THW</strong>-Helferzeichens, brachte<br />
in seiner Festrede den Dank für<br />
die gute Zusammenarbeit zwischen<br />
Senat und <strong>THW</strong> in Bremen, vertreten<br />
durch den Landesbeauftragten, zum<br />
Ausdruck.<br />
"In Stunden der Gefahr kann ein<br />
Mann nicht alles alleine machen. Wir<br />
können in Bremen stolz darauf sein,<br />
in unserem Katastrophenausschuß<br />
neben anderen bewährten Mitarbeitern<br />
den Landesbeauftragten Köster<br />
mit seiner Ruhe und Sicherheit und<br />
mit der hinter ihm stehenden Organisation<br />
des Technischen Hilfswerkes<br />
als Berater für Fachfragen des Bergungsdienstes<br />
zu uns zählen zu dürfen."<br />
Seit 1954 wurde eine sich ergänzende<br />
Zusammenarbeit zwischen der<br />
Landesregierung und den Hilfsorganisationen<br />
angestrebt und _ erreicht.<br />
In vielen Planbesprechungen, Stadtanalysen<br />
und in der Koordination der<br />
verschiedenen Organisationen wurden<br />
in den vergangenen Jahren die<br />
Grundlagen für den Katastrophenschutz<br />
gelegt, der nun seine große<br />
Bewährungsprobe bestanden hat .<br />
. "Idealismus allein genügt nicht",<br />
sagte Bürgermeister Ehlers, "deshalb<br />
gebührt der Dank vor allem den vielen<br />
treuen Helfern, die sich unermüdlich<br />
auf ihre große Aufgabe vorbereitet<br />
haben, getreu dem Motto: Helfen<br />
will gelernt sein! In diesen Dank sind<br />
auch die Frauen und Bräute eingeschlossen,<br />
die an so vielen Abenden,<br />
Sonn- und Feiertagen auf ihre Männer<br />
verzichteten und dadurch mit beigetragen<br />
haben, das.gesteckte Ziel zu<br />
erreichen."<br />
Einen aboluten Schutz gegen Katastrophen<br />
gibt es nicht, das Ziel ist,<br />
den bestmöglichen Schutz zu erreichen.<br />
Dazu ist das Zusammenwirken<br />
vieler Kräfte notwendig, die sich in<br />
den Hilfsorganisationen auf ihre Aufgaben<br />
vorbereiten. Die Einsatzbereitschaft<br />
der freiwilligen Helfer zeigte<br />
eine soziale Verhaltensweise, die die<br />
Grundlage der Demokratie ist.<br />
Nach Verlesung des Dankschreibens<br />
des Bundesinnenministers H ö c her I<br />
und des Schreibens des Präsidenten<br />
des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz<br />
überreichte Bürgermeister<br />
Ehlers den Helfern die goldenen<br />
Ehrennadeln.<br />
Zum Abschluß der Feierstunde<br />
wurde der <strong>THW</strong>-Film "Die Knechtsandübung"<br />
vorgeführt, der sowohl<br />
bei den Gästen als auch bei den Helfern.<br />
einen guten und nachhaltigen<br />
Anklang fand.<br />
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