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Automation (Fortsetzung von Seite 13) Werke in Cleveland stehen 42 gigantische Werkzeugmaschinen längs einer sogenannten Transferstraße. Keine Arbeiter sind zu sehen, aber die Maschinen rattern, stehen still, rattern wieder - wie von Geisterhand dirigiert. Hier entstehen die Motorblöcke der Ford-Wagen, ohne daß eine Menschenhand sie auch nur ein einziges Mal berührt: Die 24 Werkzeug· maschinen werden von einem Haupt· steuergerät auf einer Art Kom· mandobrücke hoch über dem Boden. auf der ein Mann sitzt, gesteuert. Untersteuergeräte an den Maschinen und an den Transportbändern sorgen dafür, daß alle Arbeitstakte reibungslos ineinandergreifen. Alle Störungen gehen automatisch an das Hauptsteuergerät. Während früher die Bearbeitung eines Rohzylinderblocks neun Stunden dauerte, jagt dieser Block heute in 15 Minuten durch diE: Transferstraße. In der riesigen HallE: sind nur noch 39 Arbeiter zur Kontrolle. Sie haben nichts anderes zu tun, als ab und zu abgenutzte Werkzeuge durch neue zu ersetzen. Aufleuchtende Lampen an den Kontrolltafeln melden, wenn ein Bohrer, ein Fräser oder ein Schneidstahl abgenutzt ist. Es sind da auf der einen Seite begeisternde Erfolge, aber sie alarmieren auch: Das drohende Gespenst der Massen-Arbeitslosigkeit verbirgt sich hinter dem Wunder der Automation. Doch das Beispiel Amerika zeigt, daß die Bäume der Automation nicht in den Himmel wachsen werden. Da ist ein riesiges Kunststoffwerk des DuPont-Konzerns. Es führte automatische Steuerungsgeräte ein und konnte seine Belegschaft von achthundert Mann je Schicht auf hundertzwanzig Mann verringern. Die Kosten für die neuen Geräte waren weit weniger als der Lohn, der für Nur mit Mühe erkennt man in dem geordneten Durcheinander dieser riesigen Maschine zwei Menschen : Es sind die hochqualifizierten und hochbezahlten Facharbeiter, die diesen AutomationskoloB überwachen und vollständig beherrschen die eingesparten 680 Arbeiter hätte bezahlt werden müssen. Mit der Anschaffung weiterer elektronischer Steuergeräte könnte die verbleibende Belegschaft bis auf zwölf Arbeiter reduziert werden, und die Produktion würde genau so hoch bleiben wie früher. Doch eine weitere Automation (Fortsetzung nächste Seite) Gerhard Escherich licht für die Feuerwehr Ein Einsatz des Ortsverbandes Aachen Am 22. März brach gegen Mittag in der Reifenfabrik Englebert in Aachen ein Brand aus, der rasch von einer MaschinenhaUe auf ein Materiallager in einem gerade erst fertiggestellten Neubau und auf ein Lager mit Rohkautschuk übergriff. Die Feuerwehr erhielt Großalarm. über dem Werk lag eine riesige schwarze Rauchwolke. Die Brandbekämpfung war nur unter Atemschutz möglich. Gegen 19.00 Uhr zerstörte die Explosion eines Behälters mit Naphthalin den größten Teil der Fabrikhalle, in der sich die Mischanlage befand. Dabei wurden vier Feuerwehrleute verletzt. Gewaltige Flammen schlugen aus den Trüm- mern, und die Feuerwehren mußten sich zeitweise damit begnügen, die umliegenden Gebäude vor den Flammen zu schützen. Nach 48 Stunden härtestem Einsatz war das Feuer so weit eingedämmt, daß der eigentliche Brandherd bekämpft werden konnte. Dieser befand sich in einem unterirdischen Lager unter der zerstörten Werkshalle. Der Raum war 1,5 m hoch mit Löschwasser gefüllt. Darauf schwamm ein Flammenmeer aus Wachs, Naphthalin, Gummi und anderen brennbaren Stoffen. Die Feuerwehr, die inzwischen Verstärkung aus der Eifel, Düsseldorf, Köln und Bonn erhalten hatte, griff nun das Feuer mit Leichtschaum an. Es war wichtig, bei Nacht an der Schadenstelle einen genauen überblick zu haben, weil man nur wenig Erfahrung mit dem neuen Verfahren hatte. Da die Feuerwehr nicht über genügend Beleuchtungsmittel verfügte, wandte sie sich an den Katastrophenschutz der Stadt Aachen. Daraufhin wurde der Bergungsdienst alarmiert. dessen Helfer dem THW angehören. Um 20.15 U:1r waren die Helfer einsatzbereit und rückten mit einem Zugführer, zwei Gruppenführern und sieben Helfern auf zwei GKW und einem KW zur Brandstelle aus. Dort wartete der Ortsbeauftragte des THW, Oberbaurat Titz, der bereits Fühlung mit der Brandschutzleitung aufgenommen hatte. Nach einer kurzen Einweisung wurde sofort mit dem Ausladen des Geräts begonnen. Der Transport zu den Einsatzstellen wurde durch die Dunkelheit und die herumliegenden Trümmer, vor allem aber durch heftiges Schneetreiben erschwert. Als das erste Licht aufflammte, atmeten die Männer der Feuerwehr an der Einsatzstelle auf, denn nun war ein planvoller Einsatz der Löscharbeiten viel leichter. Um 21.15 Uhr war die BrandsteIle von 14
10hnt sich nicht. Die neuen elektronischen Steuergeräte, die die Aufgaben der 108 Arbeiter zu übernehmen hätten, sind teurer als die Löhne für diese 108 Mann. Und eine andere tröstliche Zahl: Obwohl in Amerika immer mehr Fabriken sich auf Automation umstellen, stieg die Zahl der Industriearbeiter trotzdem zwischen 1920 und 1960 um über 25 Prozent. Warum oll es in anderen Ländern, die sich erst nach und nach auf Automation umstellen, nicht ähnlich sein? Auch die Automaten wollen ja gebaut ein. Aber nicht nur lVIaschinenhallen und Fabriken werden yon der Automation betroffen, sie hat auch schon längst in vielen Büros ihren Einzug gehalten. In Detroit beispielsweise steht eines der größten Elektronengehirne, das einen Wert von rund fünf Millionen Dollar hat. Diese Anlage ist die automatische Zentrale der US-Panzerstreitkräfte. Dieses Gehirn registriert alle Panzer- und Autoersatzteile der amerikanischen Streitkräfte in den USA und Ubersee. Will die US-Armee beispielsweise den Gesamtbestand sämtlicher Depots im In- und Ausland an Panzerkurbelwellen feststellen, kann dieses Elektronengehirn innerhalb \'on drei Minuten eine genaue Aufstellung ausarbeiten. Um einen neuen Ersatzteil-Katalog zusammenzustellen. braucht man lediglich auf einige Knöpfe zu drücken, und schon beginnen die fünfundzwanzig elektrischen Schreibmaschinen des Elektronenhirns zu hämmern und die Lochstreifen in Reinschrift umzuwandeln. Neben diesem Giganten stehen aber schon in vielen Büros von Versicherungsgesellschaften und Industriefirmen elektronische Buchungs- und Rechenmaschinen .,in Schreibtischformat" zum Preise von rund zehntausend Dollar. Und die Ingenieure messen die Leistung dieser automatischen Geräte scherzhafterweise in .. GP", das heißt .,girl power" (Mädchenstärken). Ein Gerät mit 20 .,GP '· ersetzt demnach 20 weibliche Büroangestellte. Sach \'erständige schätzen. daß die Zahl der in Büros tätigen
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