aktuell | pop 6 7 pop | aktuell THE HIGH KINGS Irish Folk’n‘Rock ANzEIGE © Foto: Universal Music In den USA wie in seiner Heimat Irland gehört das Quartett The High Kings seit seiner Gründung 2008 zu den Folk-Superstars. Kein Wunder, denn die vier Vollblut-Musiker sind allesamt Multi-Instrumentalisten und darüber hinaus Meister im Harmoniegesang. Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung FRIENDS FOR LIFE plus einer Tournee will die Formation jetzt auch die Herzen im Rest der Welt erobern. © Foto: Marcos Hermes Maria Gadú Federleichter Samba-Pop Vier Jahre mussten die Hörer hierzulande warten, ehe ihnen ein beeindruckendes Debüt-Album nun endlich zugänglich gemacht wird. Die Sängerin Maria Gadú hat mit ihrer gleichnamigen Einspielung in ihrer Heimat Brasilien längst Platin- und in Italien Gold-Status erreicht sowie eine Latin Grammy Nominierungen erhalten. Höchste Zeit also, dieses kleine Wunderwerk zu entdecken. © Foto: Lili Forberg Maria Gadú ist das junge Gesicht der brasilianischen Musik, ein Klang gewordener Blick in die Zukunft. Es ist ihr in bis dahin nicht gekannter Perfektion gelungen, die Wurzeln des Samba und Bossa Nova in einen Pop-Kontext von internationalem Rang zu stellen, ohne dabei beliebig zu werden. Im Gegenteil: Sie hat eine alte Tradition in beigeisternder Weise nicht nur neu interpretiert, sondern neu profiliert. Lob von Ikone Caetano Veloso Selbst einer brasilianischen Legende wie Caetano Veloso bleibt nur, sich vor dieser Wirkungs-Macht der gerade mal 27-Jährigen zu verbeugen: „Maria Gadús Popularität in ihrer Generation ist ein absolutes Phänomen.“ Kurzerhand ging der Altmeister mit ihr auf eine Tour, aus der ein Album und eine DVD hervorgingen, und zeigte sich wiederum beeindruckt: „Als ich sie das erste Mal singen hörte, konnte ich es kaum glauben. Es war einfach spektakulär.“ Erste Versuche in Sao Paulo Mit dreizehn begann sie in den Bars ihrer Geburtsstadt Sao Paulo aufzutreten. Da hatte sie bereits zahlreiche eigene Songs geschrieben, u.a., im Alter von zehn Jahren, ‘Shimbalaiê‘, das nun als Single ausgekoppelt und gleich ein Nummer-eins-Hit wurde. Maria Gadú, die den Song als Kind übrigens nicht mochte, kommentiert das ganz gelassen: „Ideen fliegen mir meist aus dem Nichts zu, und es dauert normalerweise nicht lange, bis ich einen Song fertig habe.“ Und weiter: „Als ich klein war, hörten meine Eltern viel klassische Musik. Zu meinen ersten Lieblingsmusikern zählten Chico Buarque, Marisa Monte und der alte Samba-Komponist Adoniran Barbosa.“ Ihren Durchbruch allerdings verdankt Sie nicht etwa ihren brasilianischen Vorbildern, sondern Jacques Brel, der sich in Brasilien nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Als die Gadú eines Abends den Brel-Klassiker „Ne Me Quitte Pas“ sang, den sie auch auf ihrer CD brillant interpretiert, saß zufällig ein TV-Produzent im Publikum, der ihr daraufhin zum ersten Fernseh-Auftritt verhalf. Von da an war der Erfolg nicht mehr aufzuhalten. Die Faszination, die in der Musik von Maria Gadú liegt, ist Bestimmung: „Das ist alles, was ich kann“, konstatiert die Sängerin lapidar. „Schon als kleines Kind hatte ich keine anderen besonderen Fähigkeiten.“ Diese Selbstverständlichkeit hat sie auf ihrem Debüt-Album in einen Klang verwandelt, der nicht nur eine enorme Musikalität offenbart. Er hat etwas zutiefst menschliches. Er bedient eine Sehnsucht. Eine Qualität, die bis heute die Musik von Maria Gadú begleitet. Angesichts dieser federleichten Melodien, einem inspirierten, technisch blitzsauberen Gitarrenspiel und einer Stimme, in der jugendliche Frische und überzeitliche Stilsicherheit eine perfekte Symbiose bilden, darf, nein, muss man wirklich von einer Entdeckung sprechen. Volker Doberstein II „Unser Hauptanliegen ist es”, erklärt Finbarr Clancy den Anspruch seiner Band, „dass wir die Seele der alten Irish Folk-Tradition aufrecht erhalten, diese aber bei allem gebotenem Respekt mit fester Hand ins 21. Jahrhundert führen. Nicht umsonst bezeichnen wir unseren Sound als „Folk’n’Rock”. Wir lieben das Ergreifende der Lieder unserer Heimat. Aber bei dieser Erkenntnis bleiben wir nicht stehen.” Im Weißen Haus bei Obama Finbarr Clancy ist ein Viertel von The High Kings - für US-Präsident Barack Obama, der den Vierer im vergangenen Jahr für einen Auftritt zum „St. Patrick’s Day” ins Weiße Haus lud, neben U2 seine „absolute irische Lieblingsband”. Während das Quartett in den Vereinigten Staaten wie in Großbritannien bereits mit mehreren Platin-Alben ausgezeichnet wurde und ausverkaufte Tourneen absolviert hat, erschien jetzt mit dem neuen dritten Studiowerk zum ersten Mal auch in Deutschland eine Platte der Combo. Dass das Quartett gestandene Spielleute sind, versteht sich beinahe von selbst: Alle vier Musiker entstammen legendären irischen Musiker-Clans, etwa den Clancy Brothers und den Fureys um Finbar Furey, alle singen seit ihrer Kindheit und spielen Instrumente. So verwundert es nicht, dass die Songs auf FRIENDS FOR LIFE bei aller Wehmut über gehörig Vitalität und Spielfreude irgendwo zwischen den Pogues, Dubliners und Runrig liegen. Very charming ! Michael Fuchs-Gamböck II CD-Tipp | Pop Maria Gadú Maria Gadú Vertigo/Universal Music 00602537479719 CD-Tipp | Folk - Rock The High Kings Friends For Life Sony Classical 88883746842/Sony Music 3 | 2013 www.tonartmagazin.de