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Etwas mehr Creme, bitte! - topfit-gesund

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DAS<br />

KoStenloSe<br />

Nr. 2 / 2013 · Jahrgang 12<br />

GeSunDheitSmAGAzin<br />

www.<strong>topfit</strong>-<strong>gesund</strong>.de<br />

Gesundheit · Wellness · Beauty<br />

thema aktuell<br />

Nie wieder<br />

Schlafprobleme!<br />

diaGnose & therapie<br />

Strategien gegen<br />

Migräne<br />

rat aus der apotheke<br />

Große Kapuzinerkresse –<br />

so wirksam wie Antibiotika?<br />

Risikofaktor UV-Strahlen<br />

<strong>Etwas</strong> <strong>mehr</strong><br />

<strong>Creme</strong>, <strong>bitte</strong>!


Ihr gutes Recht<br />

Arzneimittel – Alkohol – Auto<br />

Alkohol ist ein Problem im Straßenverkehr, auch Medikamente können<br />

beim Autofahren ein Problem sein. Beides wird rechtlich innerhalb<br />

bestimmter Grenzen toleriert. Die Kombination aus Alkohol<br />

und der Einnahme von Medikamenten, insbesondere solchen, die<br />

Benzodiazepine enthalten (Tranquilizer), führt allerdings zu einer<br />

nicht kalkulierbaren Herabsetzung der Reaktionsfähigkeit und damit<br />

zu einer Einschränkung der Fahrtüchtigkeit. Wer dennoch ein Auto<br />

lenkt und dabei andere gefährdet, setzt sich der Strafbarkeit nach<br />

Paragraph 315c Absatz 1 des Strafgesetzbuches aus.<br />

Dieser Zusammenhang ist nun allgemein bekannt, nicht bekannt<br />

sind die potenziellen Folgen einer polizeilichen Verkehrskontrolle,<br />

wenn diese zur Feststellung eines erhöhten Alkoholgehalts führt.<br />

Haben die Polizeibeamten den Verdacht auf zusätzlichen Arzneimittelgebrauch,<br />

ordnen sie eine Blutuntersuchung an. Wird dabei eine<br />

wiederholte Einnahme von verkehrsriskanten Medikamenten festgestellt,<br />

müssen die Betroffenen mit erheblichen Konsequenzen rechnen,<br />

und zwar auch dann, wenn sie bisher ohne jede Beanstandung<br />

am Straßenverkehr teilgenommen haben.<br />

Das erste Ergebnis ist die Beschlagnahme des Führerscheins. Dann<br />

wird von der Führerscheinbehörde im Zweifel routinemäßig der<br />

Standpunkt vertreten, dass eine erhebliche Einschränkung der Fahrtüchtigkeit<br />

zu vermuten ist und daher vor Rückgabe bzw. Neuerteilung<br />

der Fahrerlaubnis eine medizinisch-psychologische Untersuchung<br />

(MPU) erforderlich ist. Weiter wird der Nachweis der »Entgiftung«<br />

gefordert, der nur durch – kontrollierte – Abgabe von Urinproben<br />

über Monate hinweg geführt weden kann. Dazu kann zwar<br />

niemand gezwungen werden, aber ohne erfolgreiche Durchführung<br />

einer MPU und ohne uneingeschränkte Kooperation bei den Urinkontrollen,<br />

stellt die Behörde keinen neuen Führerschein aus. Es ergibt<br />

sich so die rechtsstaatlich bedenkliche Situation, dass nicht die<br />

Staatsanwaltschaft die Fahruntüchtigkeit beweisen muss, sondern<br />

der Bürger seine Fahrtüchtigkeit. Der Grund ist der Wechsel von der<br />

Strafverfolgung, bei der alle Schutzrechte gelten, zur Prävention die<br />

keine solchen Rechte vorsieht. Es kann daher nur dringend geraten<br />

werden, sich im Zweifelsfall in der Apotheke entsprechend beraten<br />

zu lassen und bei Einnahme von Tranquilizern auf die Teilnahme am<br />

Straßenverkehr zu verzichten, mindestens aber eine vollständige Alkoholabstinenz<br />

zu üben und damit einerseits eine verkehrsrelevante<br />

Wechselwirkung zu vermeiden und andererseits bei allgemeinen Verkehrskontrollen<br />

ohne Alkoholbefund zu bleiben. So kann der Eintritt<br />

der beschriebenen Konsequenzen weiterer »präventiver« Untersuchungen<br />

vermieden werden.<br />

PD Dr. Kurt-Peter Merk ist seit<br />

1979 Rechtsanwalt in München<br />

und hat sich auf das Sozialrecht,<br />

insbesondere das Gesundheitsrecht<br />

und die Vertretung geschädigter<br />

Patienten spezialisiert.<br />

Seine Tätigkeit umfasst Verfahren<br />

gegen Ärzte und Zahnärzte, aber<br />

auch gegen Versicherungen und<br />

Sozialbehörden.<br />

Für die medizinische Fachberatung<br />

in dieser Ausgabe danken wir<br />

Dr. med. Dr. med. dent. Hans Joachim Gath<br />

Dr. med. dent. Martin Heel<br />

Landwehrstraße 9 · 80336 München<br />

Tel. 089 / 545 84 70<br />

www.drgath.com (Seite 16)<br />

Dr. med. vet. Brigitte Hentschel<br />

Tel. 0173 / 344 59 81<br />

www.tierarztpraxis-hentschel.de (Seite 20f)<br />

Prof. Dr. med. Rolf Issels<br />

Klinikum der Universität München,<br />

Medizinische Klinik III und<br />

Helmholtz Zentrum München<br />

Campus Großhadern<br />

Marchioninistraße 15 · 81377 München<br />

Tel. 089 / 70 95-47 68<br />

www.klinikum.uni-muenchen.de (Seite 12)<br />

Dr. med. Felix Söller<br />

MVZ im Helios<br />

Helene-Weber-Allee 19 · 80637 München<br />

Tel. 089 / 15 92 77-0<br />

www.mvz-im-helios.de (Seite 7)<br />

Impressum<br />

Verlag: Letter Content Media<br />

Inhaberin: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich für<br />

Anzeigen), Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München,<br />

Tel.: 089 / 6 37 47 43, Fax: 089/67 92 01 61<br />

E-Mail: N.Schaenzler@letter-content.de<br />

Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich<br />

für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag<br />

Anzeigenverkauf: Ute Heuschkel
<br />

Tel. 089 / 810 89 455, Mobil: 0170 / 29 30 150<br />

E-Mail: u.heuschkel@<strong>topfit</strong>-<strong>gesund</strong>.de<br />

PR und Marketing: Ursula Jürgensen,<br />

PR und Kommu nikation im Gesundheitswesen,<br />

Tel.: 089 / 43 90 94 46,<br />

E-Mail: ursula.juergensen@gmx.de<br />

Vertriebsorganisation: Herbert Schwinghammer,<br />

E-Mail: vertrieb@<strong>topfit</strong>-medizin.de<br />

Chefin vom Dienst: Dr. Elfi Ledig<br />

Redaktion: Dr. Elfi Ledig, Dr. Nicole Schaenzler<br />

Mitarbeiter: Ulrike Arlt, Dr. Brigitte Hentschel, Petra<br />

Hoch, Dr. Lena Kertag, Apotheker Thomas Knaier,<br />

Dr. Johannes Gottfried Mayer, PD Dr. Kurt-Peter Merk,<br />

Astrid Reißner, Dr. Nina Schreiber, Herbert Schwinghammer,<br />

Dr. Michael Wullinger<br />

Bildnachweis: Titelbild: Fotolia (Yuri Arcurs) —<br />

Innenteil: Walter Braun: 5; CanStockPhotos: 27, 29;<br />

Dreamstime 13; Fotolia: 4, 8, 10, 22, 25, 26; Dr. med.<br />

Dr. med. dent. Hans Joachim Gath: 16; Laternd‘l<br />

Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber<br />

Rattenberger Straße 35 · 81373 München<br />

Tel. 089 / 760 32 17<br />

www.zahnarztpraxis-dr-weber.de (Seite 13)<br />

Dr. med. Hans- Hermann Wörl<br />

Dr. med. Stefan Schmiedl<br />

Widenmayerstraße 16 · 80538 München<br />

Tel. 089 / 54 80 66 66<br />

www.plastchir.com (Seite 14)<br />

Dr. med. Michael Wullinger<br />

Rathausgasse 10 · 83011 Rosenheim<br />

Tel. 08031 / 12 342<br />

www.wullinger.de (Seite 18f)<br />

Dr. med. Werner Zirngibl<br />

MVZ im Helios<br />

Helene-Weber-Allee 19 · 80637 München<br />

Tel. 089 / 15 92 77-0<br />

www.mvz-im-helios.de (Seite 8f)<br />

Hof Nesselwängle (A): 17; Letter Content Media,<br />

München: 7 (Dr. med. Felix Söller), 9 (Dr. med. Werner<br />

Zirngibl), 13 (Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber), 14 (Dr.<br />

Hans-Hermann Wörl); Marly Products: 7; Photocase:<br />

18 (Sebastian Schubanz); Pixelio: 20 (Heike Brese u.),<br />

24 (H. D. Volz); Rooibos-Büro Deutschland: 15; Helena<br />

Schwinghammer: 9, 20 (o.); SWM: 23 (Falk Heller);<br />

Carmen Wallstein: 27<br />

Grafik + Produktion: Wolfgang Lehner<br />

Daiserstr. 6, 81371 München, Tel.: 0 89 / 50 09 48-65<br />

E-Mail: <strong>topfit</strong>-grafik@gmx.de<br />

Druck: Mayr Miesbach GmbH<br />

Am Windfeld 15, D-83714 Miesbach<br />

Geschäftsbedingungen: Zurzeit gilt die<br />

Anzeigen-Preisliste 13 vom 01.01.2013. Es gelten<br />

die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen für<br />

Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen<br />

Geschäftsbedingungen des Verlags. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine<br />

Haftung übernommen. Mit der Annahme des<br />

Manuskripts erwirbt der Verlag das ausschließliche<br />

Ver wertungsrecht. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich<br />

des Nachdrucks ohne schriftliche Einwilligung<br />

strafbar. Die Urheberrechte der von Letter Content<br />

Media konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag.<br />

Diese Zeitschrift kann u.a. werbliche Informationen<br />

über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche<br />

Arzneimittel enthalten. Ihre Anwendung ersetzt<br />

keinesfalls die Inanspruchnahme des Arztes.<br />

Scannen Sie mit dem Smartphone<br />

den QR-Code (mithilfe einer kostenlosen<br />

App), und Sie gelangen sofort<br />

auf www.<strong>topfit</strong><strong>gesund</strong>.mobi<br />

Weitere Infos:<br />

Rechtsanwalt Priv. Doz. Dr. Kurt-Peter Merk<br />

Oberanger 38 · 80331 München<br />

Tel.: 089/264 555 · Fax: 089/268 609<br />

E-Mail: kanzlei@kpmerk.de


Thema aktuell<br />

4 Nie wieder Schlafprobleme!<br />

Diagnose & Therapie<br />

7 MVZ im Helios: Repetitive periphere<br />

Magnetstimulation (rPMS) –<br />

Sanfte Hilfe bei Muskelproblemen<br />

8 MVZ im Helios: Tennis- und Mausarm –<br />

Auf eine konsequente Therapie kommt es an!<br />

10 Strategien gegen Migräne<br />

12 Klinikum der LMU:<br />

Regionale Tiefenhyperthermie<br />

13 Ganzheitlich-ästhetische Zahnmedizin:<br />

Stress und Zahn<strong>gesund</strong>heit<br />

14 Ästhetisch-Plastische Chirurgie:<br />

Keine Schweißattacken dank Botox!<br />

16 Moderne Implantologie:<br />

Lösen Sie JETZT Ihr Prothesenproblem<br />

18 Traditionelle Chinesische Medizin:<br />

Allergien mit TCM behandeln<br />

<strong>gesund</strong> leben<br />

20 Ganzheitliche Tiermedizin:<br />

Globuli für Tiere<br />

22 Wenn Eltern ihre Kinder brauchen:<br />

Eltern unterstützen und pflegen<br />

26 Nachgefragt: Der Sommergrippe vorbeugen<br />

28 Sonne + Strand? Sonnenschutz!<br />

Aus der Apotheke<br />

24 Arzneipflanze des Jahres 2013:<br />

Große Kapuzinerkresse<br />

Beauty<br />

27 Fett weg ohne Operation<br />

München<br />

23 M-Bäder: Schönheitskur für das<br />

Bad Giesing-Harlaching<br />

Rubriken<br />

2 Ihr gutes Recht<br />

2 Medizinische Fachberatung<br />

2 Impressum<br />

15 News<br />

30 Buchtipp<br />

30 Gesundheitseinrichtungen in Ihrer Nähe<br />

17 Gewinnspiel (noch <strong>mehr</strong> zu gewinnen<br />

gibt es auf Seite 25)<br />

31 Veranstaltungskalender<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

klinische Studien spielen in der Patientenversorgung<br />

eine herausragende Rolle: Alle therapeutischen<br />

Verfahren – sowie alle chemischen<br />

und pflanzlichen Wirkstoffe, die als Arzneimittel<br />

zugelassen werden sollen – müssen<br />

erst einmal in einem jahrelangen Prozess den<br />

Nachweis von Wirksamkeit und Sicherheit<br />

erbringen, bevor sie zum Patienten gelangen.<br />

In dieser Ausgabe haben wir einige Beispiele<br />

aufgegriffen, etwa die Studien und Fallserien<br />

der Mediziner am Klinikum der LMU, die<br />

dazu beitragen sollen, dass die Hyperthermie<br />

als Standardtherapie bei bestimmten<br />

Krebserkrankungen anerkannt wird. Was die<br />

Migränetherapie betrifft, so haben zunächst<br />

Zulassungsstudien und später breit angelegte<br />

Beobachtungsstudien dazu geführt, dass<br />

Migränikern mit den Triptanen heute eine<br />

sichere Wirkstoffgruppe zur Linderung ihres<br />

Leidens zur Verfügung steht: Rund 90 Prozent<br />

der Patienten, bei denen die üblichen<br />

Schmerzmittel wirkungslos bleiben, können<br />

Triptane helfen.<br />

Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es<br />

jedoch nie. Gerade hat z. B. die EU-Arzneimittelbehörde<br />

auf mögliche Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen<br />

des rezeptfreien Schmerzmittels<br />

Diclofenac hingewiesen. Auch das häufig<br />

verordnete Paracetamol ist ins Visier geraten:<br />

In einer zu hohen Dosierung kann es die Leber<br />

schädigen. Dies macht deutlich, wie wichtig<br />

der besonnene Umgang mit Therapeutika<br />

ist – sei es als technische Anwendung, sei es in<br />

Medikamentenform. Auf jeden Fall sollte man<br />

sich vorab beim Arzt oder Apotheker genau<br />

über die möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen<br />

informieren – und bei Zweifeln nach<br />

einer Alternative fragen.<br />

Ich wünsche Ihnen vor<br />

allem Gesundheit!<br />

Dr. Nicole Schaenzler,<br />

Chefredakteurin<br />

P.S.: Gewinnerin des Gewinnspiels der letzten<br />

Ausgabe ist Cornelia Brunner aus München.<br />

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TOPFIT wird nach einem rollierenden System an Haushalte und an verschiedene Verteiler stellen<br />

(u. a. Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Arzt- und Heilpraktiker-Praxen sowie alle<br />

M-Bäder der Stadt München) kostenlos geliefert. Unsere aktuelle Verteilerliste finden Sie auf<br />

unserer Website: <br />

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Mobil +49 (0)179 520 3494 · Tel. +49 (0)89 46 35 99


4 Thema aktuell<br />

Moderne Schlafhygiene<br />

Nie wieder<br />

Schlafprobleme!<br />

Kurzzeitige Schlafprobleme kennen wir wohl alle: Anspannung oder Ärger, aber<br />

auch freudige Erwartung vor einem wichtigen Ereignis oder eine beginnende<br />

Erkrankung können akute Anlässe sein, die unsere Nachtruhe für ein paar Tage<br />

empfindlich stören. Wer jedoch regelmäßig Schwierigkeiten hat, gut ein- oder<br />

durchzuschlafen, leidet vermutlich an einer chronischen Schlafstörung. Die gute<br />

Nachricht: Wer den Geboten der modernen Schlafhygiene folgt, bei dem stellt<br />

sich ein ungestörter, erholsamer Schlaf oft ganz von selbst wieder ein.<br />

Von Dr. Nicole Schaenzler<br />

S<br />

chlaf ist ein biologisches Grundbedürfnis<br />

wie Hunger oder Durst: Tatsächlich verbringen<br />

wir rund ein Drittel unseres Lebens schlafend.<br />

Wie viel Schlaf jeder Einzelne braucht, ist<br />

individuell unterschiedlich: Während manche<br />

mindestens acht Stunden Nachtschlaf benötigen,<br />

um am nächsten Tag ausgeruht zu sein,<br />

kommen andere mit deutlich weniger Schlaf<br />

aus. Untersuchungen zeigen jedoch: Ein Erwachsener<br />

mittleren Alters sollte in der Nacht<br />

im Durchschnitt mindestens sieben Stunden<br />

schlafen, um sich erholen zu können und <strong>gesund</strong><br />

zu bleiben.<br />

Kraft tanken für<br />

den nächsten Tag<br />

Während des Schlafs ist die Wahrnehmung<br />

der Außenwelt stark herabgesetzt und der Körper<br />

schaltet vollständig von Aktivität auf Erholung<br />

und Regeneration um. Wenn wir dann am<br />

nächsten Morgen erwachen, haben wir buchstäblich<br />

neue »Kraft getankt«: Unser Körper hat<br />

mithilfe von Wachstums- und anderen Hormonen<br />

zahlreiche Reparaturarbeiten an den Geweben<br />

geleistet, und unser Immunsystem ist für<br />

eine effektive Abwehrarbeit gut gerüstet. Zudem<br />

hat unser Gehirn das Erlebte des vorangegangenen<br />

Tages verarbeitet und ist nun aufnahmebereit<br />

für die mannigfaltigen Eindrücke, Informationen<br />

und Erfahrungen, die der neue Tag mit<br />

sich bringt. All dies vollzieht sich durch eine organisierte<br />

Abfolge von <strong>mehr</strong>eren Schlafphasen,<br />

die von der Einschlafphase über Tiefschlaf- und<br />

REM-Phase (Rapid eye movement-Phase) bis<br />

hin zur Aufwachphase reicht.<br />

So wichtig ein erholsamer Schlaf für unser körperliches<br />

und geistiges Wohlbefinden ist, so störanfällig<br />

ist er leider auch: Nach einer aktuellen<br />

Umfrage des Robert-Koch-Instituts leidet etwa<br />

jeder vierte Deutsche regelmäßig unter Ein- und<br />

Durchschlafstörungen. Während die Einschlafstörung<br />

im Wesentlichen von einem quälend<br />

langen Wachliegen am Abend gekennzeichnet<br />

ist, obwohl man beim Zubettgehen müde war,<br />

sind für Durchschlafstörungen längere Wachperioden<br />

in der Nacht charakteristisch, aus denen<br />

der Betroffene nur schwer wieder zurück in<br />

den Schlaf findet. Oder er erwacht nach zwei bis<br />

fünf Stunden vorzeitig, ohne dass er noch einmal<br />

einschlafen kann. Allen Formen gemeinsam<br />

ist, dass sich der fehlende Erholungswert des<br />

Schlafs unweigerlich am nächsten Tag bemerkbar<br />

macht: Man ist müde und unkonzentriert,<br />

nervös und gereizt. Hält der Zustand länger an,<br />

kann sich eine depressive Verstimmung entwickeln<br />

(umgekehrt geht eine Depression oft mit<br />

einer Schlafstörung einher); im Extremfall sind<br />

sogar Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Sinnestäuschungen<br />

möglich.<br />

Ebenso kann die körperliche Gesundheit Schaden<br />

nehmen. Studien zeigen, dass Menschen, die<br />

über Monate unter einem chronischen Schlafdefizit<br />

leiden, nicht nur anfällig für Infekte werden,<br />

sondern auch ein erhöhtes Risiko für Übergewicht,<br />

einen Herzinfarkt und die Entwicklung<br />

eines Diabetes mellitus haben.<br />

Stress – Hauptauslöser<br />

Nummer 1<br />

Eine chronische Schlafstörung besteht in der Regel,<br />

wenn man seit <strong>mehr</strong> als einem Monat drei<br />

Nächte oder <strong>mehr</strong> in der Woche keinen erholsamen<br />

Schlaf finden konnte und infolgedessen<br />

tagsüber eine ausgeprägte Müdigkeit besteht.<br />

Die Ursachen sind vielfältig, bei <strong>mehr</strong> als der<br />

Hälfte der Betroffenen hängen die Schlafprobleme<br />

jedoch eng mit Problemen im Alltag, Stress,<br />

seelischen Konflikten und anderen psychischen<br />

Belastungen zusammen. Aber auch bestimmte<br />

Medikamente (insbesondere wenn sie anregende<br />

Substanzen enthalten) oder Erkrankungen<br />

können sich negativ auf den Schlaf auswirken,<br />

z. B. neurologische Erkrankungen oder chronisch-obstruktive<br />

Lungenerkrankungen. Bei<br />

Frauen können hormonelle Veränderungen,<br />

etwa während des Menstruationszyklus oder der<br />

Menopause, Schlafstörungen hervorrufen. Was<br />

nur wenige wissen: Umweltfaktoren wie eine<br />

ungünstige Schlafumgebung, der Komfort des<br />

Bettes, Lärmquellen oder eine zu niedrige bzw.<br />

zu hohe Raumtemperatur können die Qualität<br />

des Schlafs ebenfalls nachhaltig beeinträchtigen.<br />

Topfit 2 / 2013


Thema aktuell<br />

5<br />

Ein Teufelskreis droht<br />

Wer unter einer Schlafstörung leidet, kann<br />

schnell in einen Teufelskreis geraten. Die Angst<br />

davor, erneut schlecht zu schlafen und dann vor<br />

lauter Müdigkeit den anstehenden Aufgaben des<br />

nächsten Tages womöglich nicht gewachsen zu<br />

sein, erzeugt Anspannung und Nervosität, was<br />

sich nun erst recht ungünstig auf den Schlaf<br />

auswirkt. So schaukeln sich Schlafstörung und<br />

Ängste gegenseitig hoch, wodurch die Situation<br />

weiter verschärft wird. Viele Betroffene werden<br />

in der Nacht von unguten Gedanken, Befürchtungen<br />

und quälenden Sorgen heimgesucht, was<br />

das Wiedereinschlafen zusätzlich erschwert. Ursache<br />

ist ein natürliches Stimmungstief, welches<br />

wir jedoch normalerweise verschlafen. Wer allerdings<br />

genau in dieser Zeit erwacht, dem erscheint<br />

alles viel düsterer und schwerer zu bewältigen,<br />

als dies tagsüber der Fall ist. Eine wirkungsvolle<br />

Maßnahme zur Beseitigung von<br />

Schlafstörungen ist, für eine gute Schlafhygiene<br />

zu sorgen. Welche Regeln Sie dabei beachten<br />

sollten, erfahren Sie auf Seite 6.<br />

Gesundes Liegen<br />

Wie liegt man richtig? Neben psychischen,<br />

körper lichen oder klimatischen Gründen, die<br />

uns vom Schlaf abhalten, können es auch negative<br />

Einflüsse durch das Bett selbst sein. Das Zusammenspiel<br />

von Rahmen, Lattenrost und Matratze<br />

sowie das Umfeld im Schlafzimmer selbst<br />

sind ebenso von Bedeutung wie eine unbelastete<br />

Psyche. Arbeitsmedizin und Ergonomie zeigen,<br />

wie eine optimale Liegesituation auszusehen<br />

hat. Lattenrost und Matratze müssen zu unterschiedlichsten<br />

Körpertypen, Körpergewichten<br />

und Rückenlängen passen. Hinzu kommen individuelle<br />

Anforderungen wie körperliche Beeinträchtigungen<br />

oder Allergien. Ein Matratzenkauf<br />

nach Prospekt angaben oder pauschal<br />

nach Preisklasse ist also wenig sinnvoll.<br />

Matratzenexperte Walter Braun aus München<br />

weiß: »Nach dem Motto: ›Teure Matratzen sind<br />

gut, billige können nur schlecht sein‹ werden<br />

Verkäufer darauf getrimmt, möglichst ›hochwertige‹,<br />

also teure Matratzen zu empfehlen,<br />

ohne dabei wirklich auf den Kunden einzugehen.«<br />

Oft führen falsche oder zu alte Matratzen<br />

zu Beschwerden – dies ist jedoch vielen gar nicht<br />

bewusst. Diese Erfahrung hat auch der renommierte<br />

Münchner Osteopath und Inhaber der<br />

Praxis für Krankengymnastik und Osteopathie<br />

Michael Umbscheiden gemacht: »Jeder, der in<br />

meiner Praxis über Schulter- oder Nackenprobleme<br />

klagt, wird von mir aufgeklärt, wie wichtig<br />

es für den dauerhaften Behandlungserfolg ist,<br />

wenn auch im Bett eine möglichst optimale Liegesituation<br />

erreicht wird. Um aber die richtige<br />

Matratze für sich zu finden, ist unbedingt eine<br />

neutrale und ergonomisch fundierte Beratung<br />

nötig.« Mehr dazu im Kasten rechts.<br />

So vermeiden Sie Fehler beim Matratzenkauf<br />

Matratze und Lattenrost sind für einen <strong>gesund</strong>en Schlaf enorm wichtige Verbündete:<br />

Nur wenn sie optimal passen, ist ein <strong>gesund</strong>es und erholsames Liegen möglich.<br />

Eine gute Matratze passt sich perfekt den<br />

kör perlichen Gegebenheiten des Käufers an.<br />

Um sie zu finden, ist eine Top-Beratung nach<br />

ergonomischen Richtlinien nötig, d. h. man<br />

braucht etwas Zeit und einen erfahrenen<br />

Berater, der nicht nur den schnellen Gewinn<br />

im Auge hat. Die Möglichkeit, im Geschäft ca.<br />

sechs bis acht Matratzen zu testen, ist Voraussetzung.<br />

Unabdingbar ist eine Beratung, die<br />

maximalen Schlafkomfort zum Ziel hat. Doch<br />

eine solche Beratung zu erhalten ist leider<br />

keine Selbstverständlichkeit: »Viele Verkäufer<br />

oder Ma tratzenberater versuchen dem Kunden<br />

eine bestimmte Matratze einzureden,<br />

ohne auf seine individuellen Be dürfnisse<br />

einzugehen. Ergonomische Fachkenntnisse<br />

sind in vielen Geschäften nicht vorhanden«,<br />

sagt der Münchner Matratzenexperte Walter<br />

Braun. Doch auch aus ärztlicher Sicht ist<br />

die ›richtige‹ Matratze enorm wichtig. Der<br />

Münchner Arzt Dr. Martin Gschwender erläutert:<br />

»Intelligente Matratzensysteme sollten<br />

individuell anpassbar, hygienisch, nachträglich<br />

änderbar, allergikergeeignet, schadstofffrei<br />

und vor allem ergonomisch perfekt sein.<br />

Jeder gute Berater wird sich Zeit nehmen,<br />

um individuell auf Sie einzugehen. Lassen<br />

Sie sich nicht zu einem Produkt drängen, und<br />

bedenken Sie, dass nicht immer die teuerste<br />

Matratze die beste sein muss.«<br />

Matratzenexperte und -entwickler<br />

Walter Braun gibt folgende Tipps:<br />

Testen Sie verschiedene Matratzentypen!<br />

Auch wenn Sie eine bestimmte Vorstellung<br />

vom Material, von einer bestimmten Härte<br />

oder der Matratzenhöhe haben, weil Sie<br />

viele Jahre daran gewöhnt waren: Legen Sie<br />

sich nicht bereits vor dem Probeliegen fest,<br />

sondern bleiben Sie offen für die vielen anderen<br />

Möglichkeiten, die sich bieten. Nur so<br />

ist gewährleistet, dass Sie die für Sie optimal<br />

passende Matratze finden!<br />

Testen Sie ohne Plastikbezug,<br />

aber mit Lattenrost!<br />

Wenn Sie die einzelnen Matratzen testen,<br />

sollten diese ohne Plastikbezug sein, aber<br />

möglichst auf gleichen Lattenrosten mit<br />

jeweils identischer Einstellung liegen. Nur<br />

dann nehmen Sie die Unterschiede wahr, die<br />

sich für den Körper darstellen.<br />

Die Matratze sollte harmonisch<br />

auf Sie eingehen!<br />

Eine Matratze sollte sich harmonisch Ihrem<br />

Körper anpassen und dennoch sein Gewicht<br />

gut stützen: also an der Oberfläche weich,<br />

aber von unten her fester. Beim Körper sollte<br />

sich in der seitlichen Liegeposition eine Gerade<br />

von Kopf bis Fuß ziehen; die Schultern<br />

sollten gut einsinken und Ihr Rücken gut<br />

gestützt sein.<br />

Achten Sie auf das Material!<br />

Empfehlenswert: Kaltschaum- und Latexmatratzen<br />

passen sich gut dem Körper an<br />

und stützen ihn gleichzeitig; zudem sind<br />

sie luftdurchlässig. Weniger günstig: Futonund<br />

Naturmatratzen sinken auf Dauer<br />

zusammen und stützen dann den Körper<br />

nicht <strong>mehr</strong> optimal.<br />

Diese Matratze erfüllt die wichtigste Anforderung: Sie<br />

lässt Schulter und Becken nur soweit einsinken, dass<br />

die Wirbelsäule im Liegen eine Gerade bildet.<br />

Weisen Sie auf Ihre Beschwerden hin!<br />

Wenn Sie Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen<br />

haben, weisen Sie den Verkäufer<br />

darauf hin! Ein guter Berater geht auf diese<br />

Beschwerden ebenso ein wie auf Ihren<br />

Körperbau. Dies sind wichtige Aspekte einer<br />

Beratung, die nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />

erfolgt – und nur diese Form<br />

der Beratung sollten Sie akzeptieren!<br />

Lassen Sie sich nicht drängen!<br />

Lassen Sie sich vom Verkäufer nicht ein<br />

bestimmtes Modell oder eine spezielle<br />

Marke aufdrängen – erst recht nicht, wenn<br />

es Ihnen (und Ihrem Körper) eigentlich<br />

nicht zusagt.<br />

Lassen Sie sich erklären, weshalb die<br />

Matratze optimal zu Ihnen passt!<br />

Wenn der Berater meint, die optimal passende<br />

Matratze für Sie gefunden zu haben,<br />

lassen Sie sich von ihm die Argumente darlegen.<br />

Erst wenn auch Sie das Gefühl haben:<br />

»Das ist sie!« – machen Sie den Kauf perfekt.<br />

Zur Person<br />

Walter Braun beschäftigt sich seit<br />

über 30 Jahren mit dem Thema<br />

»Gesunder Schlaf« und berät in<br />

seinem Geschäft in München täglich<br />

Verbraucher, die an einer ergonomisch<br />

optimalen Matratze interessiert sind. Matratzenentwicklungen,<br />

die Erstellung von Matratzen-Beratungskonzepten,<br />

bundesweite Schulungen von Händlern und Herstellern<br />

sowie Fortbildungen mit Physiotherapeuten und Ärzten<br />

gehören ebenso zu seinem Alltag wie Fachbeiträge für Funk<br />

und Fernsehen, zuletzt z. B. für das Verbrauchermagazin<br />

Marktcheck des SWR.<br />

Infos unter: Matratzen Obermühle, Walter Braun<br />

Kirchenstr. 79, 81675 München<br />

Tel. (089) /41 90 28 46, Fax (089) /41 90 28 47<br />

E-Mail: service@elax.de <br />

www.elax.de<br />

Topfit 2 / 2013


6 Thema aktuell<br />

20<br />

Regeln für einen<br />

besseren Schlaf<br />

12 Platzieren Sie Ihren Wecker so, dass Sie<br />

nachts das Zifferblatt nicht sehen können: Wer<br />

schlaflos immer wieder auf die Uhr schaut,<br />

schürt Anspannung und Nervosität – und verhindert<br />

so ein leichtes Wiedereinschlafen.<br />

Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen,<br />

die einen <strong>gesund</strong>en Schlaf fördern, nennt<br />

man Schlafhygiene. Die Regeln der Schlafhygiene<br />

sind einfach umzusetzen und zeichnen<br />

sich durch eine hohe Erfolgsquote aus. Dabei<br />

müssen nicht alle Elemente gleichermaßen<br />

aufgegriffen werden: Prüfen Sie, was zu Ihrer<br />

persönlichen Lebenssituation am besten<br />

passt bzw. was besonders effektiv ist.<br />

1 Gehen Sie grundsätzlich erst dann schlafen,<br />

wenn Sie sich müde fühlen.<br />

2 Stehen Sie morgens möglichst immer zur selben<br />

Zeit auf – auch am Wochenende oder im Urlaub.<br />

Selbst wenn Sie schlecht geschlafen haben,<br />

sollten Sie dabei bleiben, damit Ihre »innere<br />

Uhr« nicht aus dem Rhythmus kommt.<br />

3 Treiben Sie regelmäßig Sport – aber nicht<br />

unmittelbar vor dem Zubettgehen. Abend liches<br />

Training bringt den Körper zu sehr auf Trab. Zwischen<br />

der sportlichen Betätigung und dem Zubettgehen<br />

sollten etwa sechs Stunden liegen.<br />

4 Versuchen Sie, den Abend entspannt zu gestalten.<br />

Wenn es Ihnen schwer fällt, gedanklich<br />

abzuschalten, lenken Sie sich mit einem guten<br />

Buch oder einem Gespräch mit Ihrem Partner ab.<br />

Oder schreiben Sie Ihre belastenden Gedankengänge<br />

auf ein Blatt Papier oder in einem Tagebuch<br />

nieder – auf diese Weise können Sie die Gedanken<br />

leichter loslassen.<br />

5 Essen Sie mindestens drei Stunden vor<br />

dem Schlafengehen keine schweren Mahlzeiten<br />

oder schwer verdaulichen Nahrungsmittel.<br />

Ein leichter Nachtsnack mit wenig Fett,<br />

Kohlenhydraten und Kalorien kann hingegen<br />

schlaffördernd wirken.<br />

6 Nehmen Sie ab 14 Uhr keine koffeinhaltigen<br />

Getränke oder Medikamente zu sich. Der<br />

Koffeinabbau dauert bis zu acht Stunden.<br />

7 Nikotin hat wie Koffein eine aufputschende<br />

Wirkung. Sofern Sie sich (noch) nicht dazu<br />

durchringen können, ganz auf das Rauchen zu<br />

verzichten, sollten Sie bei Schlafstörungen zumindest<br />

drei Stunden vor dem Zubettgehen nicht<br />

<strong>mehr</strong> rauchen.<br />

8 Trinken Sie vier bis sechs Stunden vor der<br />

Bettruhe keine alkoholischen Getränke. Vor<br />

allem größere Mengen Alkohol beeinträchtigen<br />

die Schlafqualität und sorgen für ein<br />

häufiges Erwachen insbesondere in der zweiten<br />

Nachthälfte.<br />

9 Vorsicht mit dem Mittagsschlaf! Zwar profitieren<br />

viele Menschen von einem »Nickerchen«<br />

während der Mittagszeit (nicht länger als 30 Minuten<br />

und nicht nach 15 Uhr), doch sollten Personen<br />

mit Schlafstörungen erst einmal ausprobieren,<br />

ob Ihr Nachtschlaf durch einen Mittagsschlaf<br />

eventuell beeinträchtigt wird.<br />

10 Falls Sie zu einem abendlichen »Nickerchen«<br />

vor dem Fernseher neigen: Schalten Sie das Gerät<br />

aus, und gehen Sie umgehend zu Bett, wenn<br />

Sie müde sind. Andernfalls kann es passieren,<br />

dass Sie wieder munter werden und dann nicht<br />

<strong>mehr</strong> einschlafen können, wenn Sie schließlich<br />

ins Bett gehen. Übrigens: Fernsehen im Bett ist<br />

nicht empfehlenswert!<br />

11 Schalten Sie potenzielle Störquellen wie<br />

Telefon und Handy aus. Auch zu helles Licht<br />

wirkt sich ungünstig aus, denn bei Licht assoziiert<br />

der Organismus »Wachsein«. Besser ist es,<br />

im Dunkeln zu schlafen.<br />

So schlafen Sie auch<br />

bei Hitze gut<br />

Die Luft im Schlafzimmer steht, kein Windhauch<br />

geht, der Körper klebt – so lässt<br />

es sich an heißen Sommertagen natürlich<br />

nicht allzu gut schlafen. Hier ein paar<br />

Tipps, wie Sie trotz nächtlicher Hitze zu Ihrer<br />

wohlverdienten Nachtruhe kommen:<br />

◾◾<br />

Lüften Sie nur spätabends oder frühmorgens<br />

mindestens zehn Minuten lang und möglichst<br />

mit Durchzug. Halten Sie tagsüber jedoch<br />

die Fenster geschlossen, lassen Sie die<br />

Rollläden bzw. Jalousien herunter oder ziehen<br />

Sie die Gardinen zu – so bleibt die Hitze<br />

draußen.<br />

◾◾<br />

Duschen Sie vor dem Schlafengehen niemals<br />

eiskalt, sondern immer lauwarm!<br />

◾◾<br />

Auch wenn es verlockend ist: Um Ihre<br />

Stromkosten zu schonen, sich störenden Lärm<br />

zu ersparen und sich vor Zugluft zu schützen,<br />

lassen Sie den Ventilator oder die Klimaanlage<br />

besser nicht die ganze Nacht laufen. Schalten<br />

Sie ihn nur kurz vor dem Zubettgehen für einige<br />

Minuten an.<br />

◾◾<br />

Ein feuchtes, mit Zitronensaft beträufeltes<br />

Handtuch oder Laken vor dem Fenster oder auf<br />

die (ausgeschaltete) Heizung gelegt, sorgt für<br />

ein frischeres Raumklima. Auch kann es helfen,<br />

einen Eimer mit kaltem Wasser aufzustellen.<br />

◾◾<br />

Eine Wärmflasche, die mit eiskaltem Wasser<br />

gefüllt ist und ans Fußende des Bettes<br />

(nicht auf den Körper!) platziert wird, kann für<br />

Abkühlung sorgen.<br />

13 Ein heißes Bad – ein bis zwei Stunden vor<br />

der Nachtruhe – wirkt manchmal Wunder. Nach<br />

dem Bad kommt es im Körper zu einem Rückgang<br />

der Kerntemperatur, was häufig eine schlaffördernde<br />

Wirkung hat. Entspannende ätherische<br />

Öle wie Baldrian oder Melisse können diesen<br />

Effekt verstärken.<br />

14 Wenn Stress oder Probleme im Alltag für Ihre<br />

Schlafstörung verantwortlich sind: Die regelmäßige<br />

Ausübung von Entspannungstechniken<br />

(z. B. autogenes Training, Muskelrelaxation nach<br />

Jacobson) hilft, Anspannung, Nervosität und Unruhe<br />

abzubauen und so auch für einen besseren<br />

Schlaf zu sorgen.<br />

15 Damit belastende oder ungeklärte Situationen<br />

Ihnen nicht den Schlaf rauben: Setzen Sie<br />

sich während des Tages bewusst mit Ihren Sorgen<br />

und Problemen auseinander, und suchen<br />

Sie nach Lösungsansätzen.<br />

16 Wenn Sie trotz aller Bemühungen nicht<br />

ein- oder durchschlafen können: Stehen Sie auf,<br />

und lenken Sie sich mit einer beruhigenden Beschäftigung,<br />

z. B. Lesen, ab. Gehen Sie erst dann<br />

wieder ins Bett, wenn Sie sich schläfrig fühlen.<br />

17 Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie den Verdacht<br />

haben, dass eine Erkrankung die Ursache<br />

für Ihre Schlafprobleme ist. Gleiches gilt, wenn<br />

nach sechs Wochen »Schlafhygieneprogramm«<br />

keine Besserung eingetreten ist.<br />

18 Wählen Sie ein Bett, das Ihnen (und Ihrem<br />

Schlafpartner) genug Freiraum lässt. Empfohlen<br />

wird eine Breite von etwa einem Meter pro<br />

Person.<br />

19 Auch die Matratze kann einen negativen Einfluss<br />

auf die Schlafqualität haben. Sie sollte weder<br />

zu hart noch zu weich sein. Ob im Einzelfall<br />

Kaltschaum oder Latex besser geeignet ist, sollte<br />

individuell, am besten durch Probeliegen in einem<br />

Fachgeschäft, geklärt werden (siehe auch<br />

Seite 5).<br />

20 Schlafmittel und Alkohol sind keine Lösung:<br />

Einerseits verringern sie die Qualität – und<br />

damit den Erholungswert – des Schlafs, andererseits<br />

sind sie mit der Gefahr einer Abhängigkeit<br />

verbunden. Hinzu kommt, dass die Wirkung von<br />

Schlafmitteln oft noch anhält, wenn Sie längst<br />

wieder hellwach sein sollten. Eine <strong>gesund</strong>e Alternative<br />

ist Kräutertee, z. B. mit Melisse und Johanniskraut<br />

(vor allem beruhigend) oder mit Hopfen<br />

und Baldrian (schlaffördernd), der als Schlummertrunk<br />

ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen<br />

getrunken wird.<br />

Topfit 2 / 2013


Diagnose & Therapie 7<br />

MVZ im Helios<br />

Sanfte Hilfe bei<br />

Muskelproblemen<br />

Wenn die Muskulatur permanent unter Spannung steht,<br />

kann dies eine schmerzhafte Muskelverhärtung und eine<br />

eingeschränkte Beweglichkeit zur Folge haben. Sanfte<br />

Hilfe verspricht die repetitive periphere Magnetstimulation,<br />

kurz rPMS: eine nicht-invasive Stimulationsmethode<br />

der orthopädischen Schmerztherapie. Über seine<br />

Erfahrungen mit dem innovativen Behandlungsverfahren<br />

sprach TOPFIT mit dem Münchner Orthopäden<br />

Dr. Felix Söller vom MVZ im Helios. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />

Folgende Krankheitsbilder können mit<br />

der rPMS behandelt werden:<br />

◾ Rücken- und Nackenschmerzen<br />

◾ Bandscheibenvorfall<br />

◾ Verspannungen im Nacken- und<br />

Schulterbereich<br />

◾ Chronische, myofasziale<br />

Schmerzsyndrome<br />

◾ Muskelaufbau nach Operationen<br />

◾ Spannungskopfschmerz<br />

◾ Nervenblockaden<br />

◾ Karpaltunnelsyndrom<br />

◾ Sulcus-Ulnaris-Syndrom<br />

◾ Bewegungsstörung des Arms nach<br />

einem Schlaganfall<br />

◾ Tennisarm / Golferarm<br />

◾ Arthrose<br />

Herr Dr. Söller, Muskelverspannungen und<br />

-verhärtungen sind weit verbreitet. Wie<br />

kommt es überhaupt dazu?<br />

Dr. Söller: Ursache sind meist Über- oder Fehlbelastungen,<br />

etwa durch monotone, physiologisch<br />

ungünstige Bewegungen. Besonders oft betroffen<br />

sind Berufsgruppen mit überwiegend sitzenden<br />

oder stehenden Tätigkeiten. Aber auch Sportler<br />

oder Menschen mit Haltungsfehlern sind anfällig.<br />

Andererseits können anhaltende Muskelverspannungen<br />

und -verhärtungen selbst eine Fehlhaltung<br />

nach sich ziehen. Meist nehmen die Betroffenen<br />

nämlich unbewusst eine Schonhaltung ein, um<br />

die Schmerzen erträglich zu halten – und provozieren<br />

so nun eine Überlastung anderer Muskelpartien.<br />

Auf diese Weise entsteht ein Teufelskreis<br />

mit der Folge, dass sich die Beschwerden weiter<br />

verschlimmern.<br />

Nun setzen Sie seit kurzem die repetitive<br />

periphere Magnetstimulation zur<br />

Linderung von orthopädischen Schmerzsyndromen<br />

ein …<br />

Dr. Söller: … ja, und wir haben sehr gute Erfahrungen<br />

damit gemacht. Das Verfahren wird schon<br />

seit Jahren erfolgreich u. a. in der Rehabilitation<br />

von Lähmungserscheinungen, etwa nach einem<br />

Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen,<br />

eingesetzt. Doch hat sich gezeigt, dass<br />

auch Schmerzen, z. B. in Nacken, Rücken und Gelenken,<br />

gut auf eine Behandlung mit rPMS ansprechen.<br />

Dabei zeichnet sich die Methode durch eine<br />

hohe Tiefenwirksamkeit aus, denn auch Muskeln<br />

wie die tiefe Rückenmuskulatur oder eine ausgeprägte<br />

Nackensteifigkeit können mit der repetitiven<br />

peripheren Magnetstimulation erfolgreich behandelt<br />

werden; oft sind Medikamente und andere<br />

schmerztherapeutische Verfahren nach erfolgter<br />

Anwendung der rPMS nicht <strong>mehr</strong> notwendig.<br />

Wie genau funktioniert die Methode?<br />

Dr. Söller: Bei der repetitiven peripheren Magnetstimulation<br />

kommen Hochleistungsmagnete zum<br />

Einsatz, deren rhythmisch wiederholte (repetitive)<br />

Impulse schmerzfrei direkt auf die im Muskel<br />

mündenden Endaufzweigungen der Nerven einwirken.<br />

Die Nervenimpulse werden nun ans Gehirn<br />

und von dort wieder zurück zum Ort der Stimulation<br />

geleitet; dabei löst der nervale Reiz auf<br />

die Muskelfasern eine Kontraktion des Muskels<br />

aus. Der Körper nimmt diese Muskelstimulation so<br />

wahr, als habe er sie selbst hervorgerufen (propriozeptiv).<br />

Die Muskelkontraktionen – im Wechsel mit<br />

den Muskelrelaxationen – rufen u.a. eine Steigerung<br />

der Durchblutung sowie einen verbesserten<br />

Muskelstoffwechsel hervor, wodurch Verspannungen,<br />

Verhärtungen und Verklebungen gelöst werden<br />

und der Muskel insgesamt stabilisiert wird.<br />

Aber auch Muskeln, die nach einer längeren Ruhigstellung,<br />

z. B. nach einer Operation oder infolge<br />

einer Lähmung, geschwächt sind, können wieder<br />

aufgebaut werden. Zudem verbessert sich das Zusammenspiel<br />

von Motorik und Sensorik, sodass<br />

die Nervenfasern immer weniger Schmerzsignale<br />

aussenden. Im Idealfall ist nach Beendigung der<br />

Therapie die normale Muskelmobilität vollständig<br />

wiederhergestellt, und Bewegungen, die durch<br />

den Schmerzzustand beeinträchtigt waren, sind<br />

wieder uneingeschränkt möglich.<br />

Zur Person<br />

Dr. med. Felix Söller ist<br />

Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,<br />

Sportmedizin und<br />

Akupunktur und praktiziert zusammen<br />

mit seinen Kollegen<br />

Dr. med. Heribert Konvalin, Dr.<br />

med. Werner Zirngibl und Dr. med. Steffen Zenta im<br />

MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten<br />

gehören neben minimal-invasiven Wirbelsäuleninterventionen<br />

auch die operative Behandlung von<br />

Schulter-, Hand- und Ellenbogen-Erkrankungen sowie<br />

von Knie- und Vorfuß-Erkran kungen.<br />

<br />

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />

Wie läuft die Behandlung ab?<br />

Dr. Söller: Die Behandlung erfolgt im Liegen oder<br />

Sitzen. Das Gerät wird in Position gebracht, das<br />

Stimulationsfeld, das die Magnetimpulse abgibt,<br />

wird an die betroffene Körperregion angesetzt<br />

und fixiert. Dabei wird der zu behandelnde Bereich<br />

nicht berührt. Als Nächstes wird ein Stimulationsprogramm<br />

eingestellt, das an die individuellen<br />

Bedürfnisse des Patienten angepasst wird.<br />

Eine Behandlung dauert etwa 20 Minuten, im<br />

Allgemeinen umfasst der Behandlungszyklus fünf<br />

bis sieben Sitzungen. In der Regel verspürt der<br />

Patient bereits nach zwei bis drei Anwendungen<br />

deutlich weniger Beschwerden.<br />

Muss man während der Behandlung mit<br />

Schmerzen rechnen?<br />

Dr. Söller: Nein, die repetitive periphere Magnetstimulation<br />

ist schmerzfrei und wird von unseren<br />

Patienten normalerweise als angenehm empfunden.<br />

Für einen langfristigen Therapieerfolg ist es<br />

allerdings wichtig, dass der Betroffene darauf achtet,<br />

die Faktoren auszuschalten, die zur Überbelastung<br />

der Muskulatur geführt haben.<br />

Was raten Sie zur Vorbeugung von<br />

Muskelproblemen?<br />

Dr. Söller: Ob im Beruf, im Alltag oder beim<br />

Sport: Jede monotone Tätigkeit, die mit einer<br />

einseitigen Muskelbelastung einhergeht, sollte<br />

durch ein gezieltes Muskel- bzw. Bewegungstraining<br />

ausgeglichen werden. Eine ergonomische<br />

Gestaltung am Arbeitsplatz kann Fehlhaltungen<br />

und dadurch bedingten Muskelproblemen, z. B.<br />

im Nackenbereich, vorbeugen. Sportler sollten unbedingt<br />

eine ausreichend lange Aufwärmphase zu<br />

Beginn des Trainings einplanen. Auf diese Weise<br />

wird die Muskulatur schonend auf die Belastung<br />

vorbereitet. Ein »Cool Down« nach absolviertem<br />

Training ist wichtig, um den Muskeln Zeit zur aktiven<br />

Erholung zu geben. Wer in Stresssituationen<br />

zu Muskelverspannungen neigt, kann auch vom<br />

Erlernen einer Entspannungstechnik profitieren.<br />

Topfit 2 / 2013


8 Diagnose & Therapie<br />

MVZ im Helios — fachärztliche Kompetenz unter einem Dach<br />

Tennis- und<br />

Mausarm:<br />

Auf eine<br />

konsequente<br />

Therapie<br />

kommt es an!<br />

Wer einen »Tennisarm« diagnostiziert<br />

bekommt, ist meist gar kein<br />

passionierter Tennisspieler. Sehr<br />

viel häufiger sind Menschen betroffen,<br />

bei denen das permanente<br />

Bedienen der PC-Maus zum Alltag<br />

gehört oder die sich für ein paar<br />

Tage exzessiv als Heimwerker betätigt<br />

haben. Bewährte Therapien<br />

helfen, einem chronischen Verlauf<br />

vorzubeugen – »aber nur, wenn das<br />

Leiden rechtzeitig erkannt und behandelt<br />

wird«, betont der Münchner<br />

Orthopäde Dr. Werner Zirngibl vom<br />

MVZ im Helios.<br />

Von Dr. Nicole Schaenzler<br />

Akute Schmerzen des Bewegungsapparats<br />

sind immer leichter zu behandeln als chronische.<br />

Dies setzt allerdings voraus, dass die<br />

Ursache rechtzeitig erkannt wird – und der Betroffene<br />

seine Beschwerden ernst genug nimmt,<br />

um möglichst bald beim Facharzt vorstellig zu<br />

werden. Anhaltende Schmerzen im Ellenbogen<br />

bzw. Unterarm werden jedoch zunächst oft erst<br />

einmal bagatellisiert – bis sogar einfache Alltagsbewegungen<br />

wie das Heben der Kaffeetasse<br />

oder Händeschütteln zur Qual werden. Wer<br />

jetzt immer noch die Zähne zusammenbeißt,<br />

anstatt einen Orthopäden aufzusuchen, wird<br />

höchstwahrscheinlich über kurz oder lang feststellen<br />

müssen, dass auch die Kraft in Arm und<br />

Hand nachgelassen hat: »Dann fällt es sogar<br />

schwer, eine feste Faust zu ballen«, erklärt Dr.<br />

Zirngibl. Spätestens jetzt ist der Besuch beim<br />

Arzt unumgänglich – andernfalls droht ein<br />

chronischer Verlauf, der dann mitunter sogar<br />

eine Operation erforderlich werden lässt.<br />

Ausgangspunkt des Tennisarms (Tennisellenbogens)<br />

– oder einer Epicondylitis humeri radialis,<br />

wie die Mediziner sagen – sind Mikroeinrisse<br />

im Sehnenansatz der Unterarm-<br />

Streckmuskulatur. Diese entstehen infolge einer<br />

Fehl- bzw. Überlastung. Dadurch wird<br />

eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt, die<br />

stark schmerzhaft ist. Typische Anzeichen sind<br />

Druckschmerzen am äußeren Ellenbogenknochen<br />

sowie Schmerzen bei Streckbewegungen<br />

des Handgelenks und Drehungen des Unterarms;<br />

oft strahlen die Schmerzen im Ellenbogen<br />

über die Außenseite bis in die Hand aus.<br />

Eine Variante ist der »Golferarm«: Hierbei treten<br />

die Beschwerden verstärkt an der inneren<br />

Seite des Ellenbogens – im Ansatzbereich der<br />

Unterarmbeugemuskeln – auf.<br />

Hobbytennisspieler sind<br />

besonders oft betroffen<br />

Veränderte Schlagtechniken, verbesserte Materialien<br />

und Bälle, die die Aufprallwucht auf die<br />

Schläger dämpfen, haben dazu geführt, dass gut<br />

trainierte Tennisspieler mit regelmäßiger Spielpraxis<br />

heute nur noch selten von einem Tennisarm<br />

betroffen sind. Meist sind es Hobbyspieler,<br />

die nur sporadisch spielen oder Saisonspieler<br />

sind, die sich einen Tennisarm zuzuziehen.<br />

Ist die Unterarmmuskulatur des Schlagarms<br />

untrainiert, ist sie der plötzlichen einseitigen<br />

Kraftanstrengung nicht gewachsen. Dann ist<br />

ein Tennisarm fast schon programmiert. Denn<br />

durch die mechanischen Stoß- und Vibrationsbelastungen,<br />

die durch die Aufprallenergie des<br />

Tennisballs auf den Schläger entstehen, werden<br />

insbesondere die Streckmuskelgruppe und deren<br />

Sehnenansatz am Ellenbogen stark beansprucht.<br />

Eine solche Überlastung kann auch<br />

Hemwerkern passieren: Da hat man tagelang<br />

geweißelt, geschraubt, Nägel in die Bretter gehämmert,<br />

Farbspritzer vom Boden geschrubbt<br />

– und dann entwickeln sich kurz darauf heftige<br />

Schmerzen im Ellenbogen.<br />

Neues Volksleiden<br />

Mausarm<br />

Winzige Verletzungen an den beteiligten Muskeln<br />

und Sehnen sind auch für den Mausarm<br />

verantwortlich. Hiervon sind vor allem Menschen<br />

betroffen, die täglich am Computer arbeiten<br />

und immer wieder die Tastatur betätigen<br />

oder mit der Maus klicken. Typisch sind<br />

zunächst ein Kribbeln und Schwächegefühl in<br />

Hand und/oder Unterarm, später dann gesellen<br />

sich meist weitere Symptome wie Schmerzen,<br />

Bewegungsbeeinträchtigungen, manchmal<br />

sogar Lähmungen hinzu. Nicht selten sind<br />

auch Oberarm, Nacken, Schulter und Rücken<br />

betroffen.<br />

Wie beim Tennis- oder Golferarm ist der Mausarm<br />

letztlich die Folge einer sich ständig wiederholenden<br />

Belastung – deshalb nennen die<br />

Ärzte die Erscheinung auch »repetitive strain<br />

injury«-syndrome (RSI-Syndrom). Zunächst<br />

treten die Beschwerden nur während der entsprechenden<br />

Tätigkeit auf, später halten sie<br />

auch im Ruhezustand weiter an. »Selbst wenn<br />

nach einer längeren Auszeit, z. B. im Urlaub, die<br />

Beschwerden vollständig abgeklungen zu sein<br />

scheinen, melden sie sich sofort zurück, sobald<br />

der Betroffene wieder die Tastatur oder Maus<br />

bedient«, erklärt Dr. Zirngibl. Deshalb gestaltet<br />

sich die Therapie oft schwierig und langwierig<br />

Topfit 2 / 2013


– und kann sogar ins Leere greifen, wenn sich<br />

die auslösenden Faktoren nicht ändern. »Umso<br />

wichtiger ist eine ergonomische Umgestaltung<br />

des Arbeitsplatzes. Damit lässt sich das Problem<br />

›Mausarm‹ in den meisten Fällen effektiv<br />

vermeiden«, sagt Dr. Zirngibl. Auf was es dabei<br />

im Einzelnen ankommt, kann man z. B. bei der<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

(BAUA; www.baua.de) erfahren.<br />

Belastungspause ist<br />

oberstes Gebot<br />

Außerdem sind eine konsequente Schonung<br />

sowie eine orthopädische Behandlung wichtig.<br />

Das gilt auch für einen Tennis- oder Golferarm:<br />

»Oberstes Gebot ist eine strikte Ruhigstellung<br />

des betroffenen Arms – und zwar wirklich<br />

so lange, bis die Symptome vollständig abgeklungen<br />

sind. Der früher übliche Gipsverband<br />

Das MVZ im Helios<br />

Vernetzte Gesundheitsversorgung zum<br />

Wohl des Patienten — auf diesem Grundgedanken<br />

basiert das Medizini sche Versorgungs-<br />

Zentrum (kurz MVZ im Helios) in München.<br />

Gegründet wurde das MVZ für Ortho pädie,<br />

Neurochirurgie und Anästhesie Ende 2005 von<br />

den Orthopäden Dr. med. Heribert Konvalin,<br />

Dr. med. Werner Zirngibl, Dr. med. Steffen<br />

Zenta und Dr. med. Felix Söller. Die Stärke des<br />

MVZ im Helios besteht in der abgestimmten<br />

ortho pädischen Versorgung aus einer Hand:<br />

von der Vorsor ge bis zur individuellen OP-<br />

Nachbehandlung, von der Diagnostik mit moderner<br />

Medizintechnik bis zur ganzheitlichen<br />

Beratung, bei der der Mensch im Vordergrund<br />

steht.<br />

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />

wird heute im Allgemeinen jedoch nicht <strong>mehr</strong><br />

angelegt«, betont Dr. Zirngibl. Lokale Kältebzw.<br />

Wärmeanwendungen und/oder Ultraschallbehandlungen<br />

zur Tiefendurchblutung<br />

unterstützen den Heilungsprozess. Bei ausgeprägten<br />

Schmerzen werden gelegentlich auch<br />

Injektionen zur Eindämmung der Entzündung<br />

im Sehnenansatzbereich eingesetzt. »Auch die<br />

Naturheilkunde kann helfen, und zwar in Form<br />

einer Infiltrationstherapie mit Lactopurum, einer<br />

natürlichen Milchsäure. Hierbei injizieren<br />

wir dem Patienten in regelmäßigen Abständen<br />

über <strong>mehr</strong>ere Wochen Lactopurum. Das Mittel<br />

ist sehr gut verträglich und führt im Idealfall<br />

bereits nach den ersten zwei oder drei Behandlungen<br />

zu einer deutlichen Verbesserung der<br />

Beschwerden«, ergänzt Dr. Zirngibl.<br />

?<br />

?<br />

Nachgefragt<br />

Herr Dr. Zirngibl, wie gehen Sie vor,<br />

wenn ein Tennis-, Golfer- oder Mausarm<br />

einen chronischen Verlauf genommen<br />

hat?<br />

Dr. Zirngibl: Gute Erfahrungen<br />

haben wir mit der Stoßwellentherapie<br />

gemacht. Ziel der Therapie ist es,<br />

die durch die anhaltende Entzündung<br />

entstandenen kalkhaltigen Ablagerungen<br />

mittels Druckwellen zu zerkleinern.<br />

Gleichzeitig wird die Durchblutung<br />

in der behandelten Region<br />

angeregt und die Abheilung des<br />

Sehnengewebes gefördert. Die Stoßwellentherapie<br />

ist auch eine Option,<br />

wenn operative Maßnahmen im Raum<br />

stehen. Wichtig ist, dass die Ursache<br />

durch eine sorgfältige Untersuchung<br />

sicher geklärt ist. Eine Arthrose des<br />

Ellenbogengelenks, ein Nervenengpass-Syndrom<br />

oder ein Bandscheibenvorfall<br />

der Halswirbelsäule<br />

rufen oft ähnliche<br />

Symptome<br />

hervor, verlangen<br />

jedoch nach einer<br />

ganz anderen<br />

Behandlungsstrategie.<br />

»Wer anfällig ist, sollte<br />

sich nicht scheuen, auch am<br />

Arbeitsplatz eine Epikondylitisspange<br />

zu tragen!«<br />

Zur Person<br />

Diagnose & Therapie<br />

Eine bewährte<br />

Dehnübung zur<br />

Stärkung der Armmuskulatur<br />

ist die<br />

Beugung im Handgelenk<br />

bei gestrecktem<br />

Ellenbogen.<br />

Und was ist zu tun, wenn sich die<br />

Beschwerden auch auf diesem Weg<br />

nicht nachhaltig bessern lassen?<br />

Dr. Zirngibl: Ist der chronische Prozess<br />

bereits so weit fortgeschritten,<br />

dass die Beschwerden mit konservativen<br />

Maßnahmen nicht <strong>mehr</strong> erfolgreich<br />

therapiert werden können, ist<br />

tatsächlich meist nur noch eine Operation<br />

erfolgversprechend. Methode<br />

der Wahl ist die Operation nach Wilhelm,<br />

bei der die betroffene Sehne<br />

nahe ihrem Ansatz eingekerbt und<br />

die schmerzleitenden Nervenfasern<br />

rund um den Sehnenansatz durchtrennt<br />

werden. In der Regel führen wir<br />

die Operation ambulant durch. Nach<br />

dem Eingriff trägt man zur Ruhigstellung<br />

für ca. 14 Tage eine Oberarmgipsschiene.<br />

Danach kann mit<br />

vorsichtigen Bewegungsübungen im<br />

Ellenbogengelenk, am besten unter<br />

Anleitung eines Physiotherapeuten,<br />

begonnen werden.<br />

Was raten Sie zur Vorbeugung?<br />

Dr. Zirngibl: Wer anfällig<br />

ist, sollte sich überlegen,<br />

während des<br />

Spiels oder auch<br />

am Arbeitsplatz<br />

eine spezielle Armspange,<br />

eine Epikondylitisspange,<br />

zu<br />

tragen. Mit gezielten Dehnund<br />

Kräftigungsübungen stärkt man<br />

die Armmuskulatur – geeignete Übungen<br />

kann man sich von einem Physiotherapeuten<br />

zeigen lassen. Eine hilfreiche<br />

Übung ist z.B., wenn man regelmäßig<br />

einen weichen Ball in der Hand<br />

drückt. Bewährt hat sich auch eine<br />

Dehnübung, bei der bei gestrecktem<br />

Ellenbogen im Handgelenk gebeugt<br />

wird. Speziell für Tennisspieler ist<br />

außerdem ein ausreichendes Warmup<br />

wichtig, bei dem der Arm, der den<br />

Schläger hält, mit gezielten Übungen<br />

auf die bevorstehende Beanspruchung<br />

vorbereitet wird.<br />

Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin im<br />

Münchner MVZ im Helios niedergelassen. Als ehemaliger Profi -Tennisspieler war er 14-mal<br />

Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international renommierten<br />

Turnieren. Heute gehören zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum u. a. die konventionelle und<br />

operative Therapie von Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Außerdem nimmt er minimalinvasive<br />

Wirbelsäuleneingriffe vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen<br />

Verfahren. Dr. Zirngibl ist langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP-Turnier BMW Open München.<br />

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />

9<br />

Topfit 2 / 2013


10 Diagnose & Therapie<br />

Mehr als acht Millionen Menschen leiden<br />

in Deutschland an Migräne, zwei Drittel<br />

davon sind Frauen. Auch wenn die<br />

Erkrankung nicht heilbar ist, besteht kein<br />

Grund, sich seinem Schicksal zu ergeben.<br />

Denn es gibt einige Mittel und Wege, die<br />

den Betroffenen helfen, Migräneattacken<br />

vorzubeugen bzw. die Auswirkungen im<br />

akuten Anfall erträglicher zu machen.<br />

<br />

Von Dr. Nina Schreiber<br />

Strategien gegen Migräne<br />

Ärzte schwören auf Triptane!<br />

K<br />

lopfend, pochend und pulsierend kündigen<br />

sie sich an, um im Verlauf einiger Stunden<br />

fast unerträglich zu werden – wer unter Migräneattacken<br />

leidet, kann sich oft nur noch ins<br />

Bett zurückziehen. Häufig werden die Kopfschmerzen<br />

von vegetativen Symptomen begleitet,<br />

insbesondere von Übelkeit, Brechreiz und<br />

Erbrechen sowie einer Überempfindlichkeit gegen<br />

Licht und Geräusche. Bei einer »Migräne<br />

mit Aura« treten vor der eigentlichen Schmerzattacke<br />

für einige Minuten bis zu einer Stunde<br />

Sehstörungen auf. Dabei werden am Rand des<br />

Gesichtsfelds Flammen, Funken, Blitze und Zacken<br />

in allen Farben und in kreisförmiger Bewegung<br />

wahrgenommen. Auch kann es zum Ausfall<br />

eines Teils des Gesichtsfelds kommen. Ebenso<br />

können (einseitige) Sensibilitätsstörungen wie<br />

Kribbeln oder Taubheit in Arm oder Bein und/<br />

oder Sprachstörungen auftreten.<br />

Bei Kindern sind die Attacken kürzer und können<br />

auch ohne Kopfschmerzen auftreten. Stattdessen<br />

leiden sie vor allem unter heftiger Übelkeit,<br />

Erbrechen und Schwindel.<br />

Einseitigkeit ist typisch<br />

Migränekopfschmerzen treten meist nur auf einer<br />

Seite auf, doch können sie auf die andere Seite<br />

wechseln.Typisch ist, dass die Kopfschmerzen<br />

durch körperliche Anstrengung, Erschütterung<br />

oder schnelle Kopfbewegungen verstärkt werden.<br />

Lassen Schmerzen und Begleitsymptome<br />

allmählich nach, fühlen sich viele oft erst einmal<br />

gerädert und brauchen einige Zeit, um wieder zu<br />

Kräften zu kommen.<br />

Manche Migränepatienten erleben nur eine Attacke<br />

pro Jahr, andere drei bis vier Attacken pro<br />

Woche. Zwischen den Attacken, die im Durchschnitt<br />

vier bis 72 Stunden andauern, klingen<br />

die Kopfschmerzen folgenlos ab.<br />

Neurologische<br />

Ursachenforschung<br />

Obwohl Migräne nach den Spannungskopfschmerzen<br />

die zweithäufigste Kopfschmerzform<br />

ist, wissen die Mediziner längst noch nicht alles<br />

über die genauen Ursachen der Erkrankung.<br />

Fest steht, dass es sich bei Migräne um eine neurologische<br />

Störung handelt, wobei die Betroffenen<br />

die Veranlagung dazu bereits in den Genen<br />

tragen: Etwa zwei Drittel der Betroffenen haben<br />

Angehörige, die ebenfalls regelmäßig unter Migräneattacken<br />

leiden. Zudem untermauern aktuelle<br />

Forschungsergebnisse die neurovaskuläre<br />

Theorie, wonach die Migräne höchstwahrscheinlich<br />

auf eine Überempfindlichkeit von bestimmten<br />

Bereichen des Hirnstamms auf Reize<br />

zurückzuführen ist. Demnach beginnt eine Migräneattacke<br />

mit einer Überaktivität von Nervenzellen<br />

im Hirnstamm, die mit einer Aktivierung<br />

des Trigeminusnervs sowie mit einer<br />

ver<strong>mehr</strong>ten Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen<br />

(Neurotransmittern) einhergeht. Die<br />

Botenstoffe bewirken eine aseptische Entzündungsreaktion<br />

an den Blutgefäßen der Hirnhäute,<br />

die die Schmerzempfindlichkeit derart<br />

steigert, dass die Pulsschlagwelle des Bluts eine<br />

schmerzhafte Dehnung der Gefäßwände bewirkt.<br />

Der Betroffene nimmt dies als den typischen<br />

pulsierenden Migräneschmerz wahr.<br />

Triggerfaktoren sind<br />

individuell verschieden<br />

Welche Auslöser eine Migränekaskade in Gang<br />

setzen, ist individuell unterschiedlich. Nach<br />

wiederholt durchlebter Leidenszeit weiß ein<br />

Migräniker meist schon selbst, wann und wodurch<br />

wieder eine Attacke droht. Er kennt seine<br />

persönlichen Triggerfaktoren, also Dinge<br />

und Situationen, die einen erneuten Anfall<br />

auslösen können. Das können z. B. bestimmte<br />

Wettereinflüsse, starke Emotionen, Stress oder<br />

Überanstrengung, aber auch Änderungen im<br />

Schlaf-Wach-Rhythmus, Medikamente, das<br />

Auslassen von Mahlzeiten, Flackerlicht und<br />

manchmal auch Alkohol sein. Bei vielen Frauen<br />

treten die Migräneattacken gleichzeitig mit<br />

der Menstruation bzw. bei hormonellen Veränderungen<br />

auf.<br />

Auffällig oft besteht unmittelbar vor Beginn eines<br />

Anfalls ein Heißhunger auf Süßigkeiten, allen<br />

voran Schokolade. Dies hat irrtümlich dazu<br />

Wie sinnvoll sind<br />

Pestwurzextrakte?<br />

Als natürliches Mittel<br />

zur Vorbeugung vor<br />

den immer wiederkehrenden<br />

Migräneattacken<br />

gilt ein Extrakt<br />

aus dem Wurzelstock<br />

der Pestwurz (Petasites<br />

hybridus, z. B. in Petasites<br />

Petadolex®). Die dauerhafte Einnahme<br />

dieses Mittels soll die Zahl der Anfälle<br />

herabsetzen und Begleitsymptome wie<br />

Übelkeit und Erbrechen deutlich lindern.<br />

Mittlerweile haben die Deutsche Migräneund<br />

Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) sowie<br />

die Deutsche Gesellschaft für Neurologie<br />

(DGN) Pestwurzextrakt in ihre Leitlinien<br />

zur Migräneprophylaxe aufgenommen.<br />

Allerdings ist bei der Einnahme Vorsicht<br />

geboten. Denn Pestwurz enthält sogenannte<br />

Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend<br />

und möglicherweise krebserregend<br />

wirken. Aus diesem Grund empfehlen Experten,<br />

nur industriell hergestellte Extrakte<br />

zu verwenden. Auch diese dürfen jedoch<br />

nicht länger als vier bis sechs Wochen<br />

eingenommen werden.<br />

Topfit 2 / 2013


Diagnose & Therapie<br />

11<br />

geführt, dass der Verzehr von Schokolade lange<br />

Zeit als Migräneauslöser galt. Forscher haben<br />

jedoch herausgefunden, dass die verstärkte Lust<br />

auf Süßes vor allem ein Signal für die bevorstehende<br />

Migräne ist. Bei anderen werden eine<br />

plötzliche Änderung ihres Geruchsempfindens,<br />

ihrer Stimmung oder Leistungsfähigkeit zu Vorboten<br />

einer Migräneattacke. Und wieder andere<br />

trifft der Anfall »aus heiterem Himmel« .<br />

Medikamente bei der<br />

akuten Migräneattacke<br />

Viele Migräneanfälle sind so schwer, dass<br />

Selbsthilfemaßnahmen allein nicht reichen und<br />

der Griff zur Schmerztablette unumgänglich ist<br />

(welche Medikamente infrage kommen, sollte<br />

vorab immer mit dem Arzt besprochen werden!).<br />

Gerade hat die Deutsche Migräne- und<br />

Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) zusammen<br />

mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie<br />

(DGN) die Leitlinien zur Therapie der Migräne<br />

aktualisiert:<br />

▸▸<br />

Bei leichten bis mittelstarken Migränekopfschmerzen<br />

sollte man vorzugsweise Monopräparate<br />

nehmen, die nur einen Wirkstoff enthalten,<br />

z. B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder<br />

Paracetamol.<br />

▸▸<br />

Für Migränepatienten, die unter Übelkeit<br />

und Erbrechen leiden, helfen Metoclopramid<br />

und Domperidon, die die Magenentleerung<br />

beschleunigen.<br />

▸▸<br />

Bei schweren Attacken sind Präparate aus der<br />

Gruppe der Triptane Mittel der Wahl. Anfälle,<br />

die früher oft tagelang anhielten, können nun<br />

innerhalb von Stunden gut kontrolliert werden.<br />

Damit haben die Triptane die früher oft verordneten<br />

Ergotamine weitgehend verdrängt, die<br />

mittlerweile nur noch in Einzelfällen verordnet<br />

werden. Wichtig ist, dass Gegenanzeigen<br />

beachtet und die Nebenwirkungen sorgfältig<br />

abgewogen werden. So sind Triptane z. B. nicht<br />

für Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

geeignet, weil sie in seltenen Fällen die<br />

Blutgefäße verengen und den Blutdruck erhöhen<br />

können. Auch dürfen Triptane nicht in der<br />

Auraphase eingenommen werden.<br />

Viele Triptane sind verschreibungspflichtig,<br />

doch einige sind inzwischen auch ohne ärztliche<br />

Verordnung erhältlich. Rezeptfreie<br />

Triptane werden von<br />

den Apotheken in der<br />

Regel jedoch nur dann<br />

abgegeben, wenn ein<br />

Arzt die Diagnose gestellt<br />

hat. Triptane helfen<br />

nämlich nur bei Migräne,<br />

nicht aber bei anderen<br />

Kopfschmerzarten.<br />

Schmerzmittel immer nur<br />

kurzzeitig einnehmen<br />

So wirksam die medikamentöse Behandlung<br />

einer Migräneattacke oft ist: Für alle Schmerzmittel<br />

gilt, dass sie immer dann, wenn sie über<br />

längere Zeit zu häufig eingenommen werden,<br />

zu einer Verschlechterung und Chronifizierung<br />

der Migräne führen können. Deswegen dürfen<br />

normale Schmerzmittel nicht länger als zehn bis<br />

15 Tage im Monat und migränespezifische Medikamente<br />

nicht länger als maximal zehn Tage<br />

im Monat und höchstens drei Tage hintereinander<br />

eingenommen werden.<br />

Alle Medikamente<br />

wirken am besten, wenn<br />

sie möglichst frühzeitig, d. h.<br />

zu Beginn der Migräneattacke,<br />

eingenommen werden.<br />

Vorbeugen ist möglich!<br />

Bei <strong>mehr</strong> als drei Attacken im Monat empfiehlt<br />

die DMKG vorbeugende Mittel wie die Betablocker<br />

Metoprolol und Propranolol, den Kalziumantagonisten<br />

Flunarizin sowie Topiramat und<br />

Valproinsäure, die in der Epilepsiebehandlung<br />

zum Einsatz kommen. Manchen Menschen helfen<br />

auch Antidepressiva oder pflanzliche Mittel<br />

wie Pestwurz (siehe Kasten).<br />

Mindestens ebenso wichtig sind nicht-medikamentöse<br />

Maßnahmen, allen voran die regelmäßige<br />

Ausübung einer Ausdauersportart<br />

wie Radfahren,<br />

Schwimmen oder Joggen<br />

(am besten mindestens<br />

dreimal wöchentlich<br />

für 20 Minuten)<br />

sowie das<br />

Erlernen von Entspannungsübungen,<br />

z. B. progressive<br />

Muskelentspannung nach Jacobson<br />

oder autogenes Training. Studien belegen,<br />

dass die Zahl der Attacken auf diese Weise um<br />

bis zu 45 Prozent gesenkt werden kann.<br />

Einige Migränepatienten profitieren zudem<br />

von einer Behandlung mit Akupunktur oder<br />

Biofeedback.<br />

Auch das Führen eines Migränetagebuchs kann<br />

eine effektive Hilfe zur Vorbeugung sein: Spätestens<br />

dann, wenn sich beim besten Willen kein<br />

spezifischer Triggerfaktor finden lässt, macht<br />

es Sinn, für einige Zeit täglich detailliert seine<br />

Verhaltens- und Ernährungsgewohnheiten festzuhalten.<br />

Hat man erst einmal die Auslöser für<br />

die Migräne gefunden, sollte man diese, soweit<br />

es geht, vermeiden.<br />

Scheckübergabe<br />

Rotary unterstützt Dr. von Haunersches Kinderspital<br />

D<br />

as Dr. von Haunersche Kinderspital<br />

des Klinikums der Universität München<br />

freut sich über die Spende der Initiative<br />

Rotary4Hauner in Höhe von 35 000 Euro für<br />

die psychosoziale Betreuung der Kinder am<br />

Dr. von Haunerschen Kinderspital. Denn die<br />

herzliche Fürsorge eines psychosozialen Teams,<br />

zu dem in der LMU-Kinderklinik auch die<br />

beliebten Klinik-Clowns gehören, ist ein<br />

wichtiger Baustein der medizinischen Ver sorgung,<br />

der verschiedenen Studien zu folge<br />

zur Genesung der kleinen Patienten beiträgt.<br />

Zur Scheckübergabe versammelten sich verschiedene<br />

Vertreter der Kinderklinik, u. a. der<br />

Direktor der Klinik, Prof. Christoph Klein<br />

und Direktor der kinderchirurgischen Klinik,<br />

Prof. von Schwenitz, sowie Freunde des Hauses<br />

(I.K.H. Prinzessin Ursula von Bayern) und Ver­<br />

V. l. n. r.: Dr. Joachim Faber, Präsident Rotarier;<br />

Prof. Dr. Christoph Klein, Direktor Kinderklinik im<br />

Dr. von Haunerschen Kinderspital; I.K.H. Ursula von<br />

Bayern; Staatsminister Thomas Kreuzer<br />

Foto: Klinikum der Universität München, M. Woelke<br />

treter der Staatsregierung. Überreicht wurde<br />

der Scheck durch den Präsidenten der Rotarier<br />

Dr. Joachim Faber.<br />

Blick in die Zukunft:<br />

Der Bau des Neuen Hauner<br />

Die Spendeninitiative ist der Auftakt für eine<br />

längerfristige Unterstützung der Rotarier für<br />

das Dr. von Haunersche Kinderspital, die letztlich<br />

zum Bau des Neuen Hauner beitragen soll.<br />

Die jetzigen Räume sind deutlich zu klein und<br />

ebenso strukturell wie baulich nicht <strong>mehr</strong> für<br />

die modernen Anforderungen in Forschung,<br />

Lehre und Patientenversorgung ausgelegt.<br />

Das neue Kinderkrankenhaus soll am Campus<br />

Großhadern entstehen, eine Einrichtung, in<br />

der kranke Kinder in einer fürsorglichen, Geborgenheit<br />

ausstrahlenden Atmosphäre und<br />

mit allen Mitteln der modernen Kinderheilkunde<br />

bzw. der Geburtsmedizin wieder <strong>gesund</strong><br />

werden können.<br />

Topfit 2 / 2013


12 Diagnose & Therapie<br />

Foto: Klinikum der Universität München (A. Steeger)<br />

Regionale Tiefenhyperthermie<br />

Mit computergesteuerter<br />

Wärme gegen Krebs<br />

Kann die gezielte Überwärmung von Tumoren ein wichtiger Baustein der<br />

Krebstherapie sein? Inzwischen lässt sich die Frage, die die Mediziner seit<br />

vielen Jahren beschäftigt, mit einem klaren »Ja!« beantworten. Studien<br />

belegen, dass die regionale Tiefenhyperthermie in Kombination mit einer<br />

Chemo- oder Strahlentherapie bei bestimmten Tumorerkrankungen wertvolle<br />

Dienste leistet – und so den Krebspatienten eine längere Lebenszeit<br />

schenkt.<br />

Dr. Nicole Schaenzler<br />

U<br />

m es gleich vorweg zu sagen: Mit der regionalen<br />

Tiefenhyperthermie (RHT) allein<br />

kann Krebs nicht geheilt werden. Dennoch sind<br />

die Mediziner fest davon überzeugt, mit dieser<br />

Methode eine weitere wichtige Waffe im Kampf<br />

gegen bösartige Tumore an der Hand zu haben:<br />

»Wird sie mit einer Chemo- oder Strahlentherapie<br />

kombiniert, ist die Hyperthermie für Patienten<br />

mit bestimmten fortgeschrittenen Tumorerkrankungen<br />

oft die letzte Option, um das sich<br />

ausbreitende Krebsgewebe doch noch für eine<br />

Weile einzudämmen«, erläutert Prof. Rolf Issels<br />

vom Helmholtz Zentrum München und von der<br />

Medizinischen Klinik III (Onkologie) am LMU-<br />

Klinikum. Prof. Issels ist Leiter des Kompetenzzentrums<br />

Hyperthermie am Klinikum Großhadern<br />

und hat die Hyperthermie in München<br />

etabliert. Dabei macht man sich vor allem zwei<br />

Effekte des Verfahrens zunutze: zum einen die<br />

direkte Wirkung von Hitze auf das Tumorgewebe,<br />

zum anderen die Tatsache, dass die beiden<br />

anderen wichtigen Säulen der Krebstherapie –<br />

Chemo- und Strahlentherapie – effektiver wirken,<br />

wenn sie in Kombination mit der Hyperthermie<br />

erfolgen.<br />

Bessere Wirkung von Chemo- und<br />

Strahlentherapie<br />

Schon lange ist bekannt, dass Krebszellen hitzeempfindlicher<br />

sind als <strong>gesund</strong>e Körperzellen.<br />

Dies hat in der Vergangenheit zu verschiedenen<br />

experimentellen Therapieansätzen<br />

geführt, darunter<br />

z. B. die naturheilkundlich<br />

orientierte »Fiebertherapie«<br />

oder die »Ganzkörperhyperthermie«,<br />

die einen Wirknachweis<br />

jedoch schuldig geblieben<br />

sind. Dagegen ist die Hyperthermie<br />

ein Verfahren, deren<br />

Wirksamkeit belegt ist und deren<br />

Wirkmechanismen gut erforscht<br />

sind.<br />

Wird das Tumorgewebe mithilfe<br />

der Hyperthermie überwärmt,<br />

werden z. B. bestimmte Eiweiße denaturiert,<br />

und auch die Blutversorgung des Tumors<br />

wird empfindlich gestört. Zudem bilden<br />

die gestressten Krebszellen Hitzeschockproteine<br />

– das Signal für die Killerzellen des Immunsystems,<br />

die angeschlagenen Zellen zu zerstören.<br />

Von noch größerer therapeutischer Bedeutung<br />

ist, dass durch eine gezielte Überwärmung z. B.<br />

Chemotherapeutika besser in die Tumorzellen<br />

gelangen und ihre Wirkung zudem deutlich<br />

verstärkt wird. Dieser Effekt wurde 2010 durch<br />

eine sogenannte klinische Phase-III-Studie belegt:<br />

Patienten mit Weichteilkrebs erhielten<br />

eine Kombination von Hyperthermie und Chemotherapie<br />

im Vorfeld einer Operation – und<br />

profitierten statistisch signifikant von dieser<br />

Therapiestrategie.<br />

Weitere Studien sind nötig<br />

Derzeit werden am Klinikum Großhadern weitere<br />

Fallserien durchgeführt, um die Wirksamkeit<br />

der Hyperthermie auch bei anderen Krebserkrankungen<br />

zu belegen. Auch wenn die Kosten<br />

enorm sind und man derzeit ohne finanzielle<br />

Unterstützung etwa durch die Deutsche<br />

Krebshilfe auskommen muss, sind Studien zur<br />

Etablierung der Hyperthermie als Standardtherapie<br />

unverzichtbar. Die Methode auf ein solides<br />

wissenschaftliches Fundament zu stellen<br />

und ihr damit zu der Anerkennung zu verhelfen,<br />

die ihr nach Ansicht der Experten gebührt,<br />

Das paSSiert während<br />

der Behandlung<br />

Die regionale Tiefenhyperthermie ist nicht<br />

nur eine wirksame, sondern auch eine<br />

vergleichsweise schonende Therapie –<br />

vorausgesetzt, sie wird an einem zertifizierten<br />

Zentrum von erfahrenen Ärzten<br />

durchgeführt, die mit dem Verfahren<br />

seit Jahren vertraut sind. Während der<br />

Behandlung, die rund 90 Minuten dauert,<br />

liegt der Patient in einem ringförmigen<br />

Applikator, der über Antennen elektromagnetische<br />

Wellen abgibt. Diese werden<br />

computergesteuert gebündelt und auf<br />

den Krebsherd gelenkt. Damit die elektromagnetischen<br />

Wellen gut leiten, ist der<br />

Patient zudem in eine Art Wasserkissen<br />

gebettet. Die Idealtemperatur von 40 bis<br />

44 °C wird nach etwa 30 Minuten erreicht.<br />

Dabei bleibt die Energie auf den Tumor<br />

beschränkt, eine Überwärmung des<br />

umgebenden <strong>gesund</strong>en Gewebes findet<br />

nicht statt. Im Durchschnitt sind etwa zehn<br />

Behandlungen vorgesehen, die (teil-)<br />

stationär durchgeführt werden.<br />

ist das erklärte Ziel von Prof. Issels und seinen<br />

Kollegen. Vielversprechende Ergebnisse wurden<br />

bereits in der pädiatrischen Onkologie bei<br />

der Behandlung von therapieresistenten Keimzelltumoren,<br />

bei einem wiederaufgetretenen<br />

Brustkrebs (in Kombination mit einer Strahlentherapie),<br />

sowie bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />

(in Kombination mit einer<br />

Chemotherapie) erzielt.<br />

An der Pilotstudie zum Pankreaskrebs hatten<br />

32 Patienten teilgenommen, bei denen der Tumor<br />

nicht <strong>mehr</strong> entfernt werden konnte; außerdem<br />

hatten sich Metastasen gebildet. Ein Teil<br />

der Patienten war zusätzlich zur Chemotherapie<br />

mit Hyperthermie behandelt worden. Das ermutigende<br />

Fazit: Bei der Hälfte von ihnen ließ<br />

sich ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern.<br />

Jetzt untersucht die HEAT-Studie (Hyperthermia<br />

European Adjuvant Trial) an weiteren<br />

336 operierten Patienten, ob sich die vielsprechenden<br />

Ergebnisse bestätigen lassen.<br />

Prof. Dr.<br />

Rolf Issels<br />

Zur Person<br />

Kontakt:<br />

Klinikum der Universität München,<br />

Medizinische Klinik III und<br />

Helmholtz Zentrum München<br />

Campus Großhadern<br />

Marchioninistr. 15 · 81377 München<br />

Tel. 089 / 7095-4768<br />

E-Mail: Rolf.Issels@med.uni-muenchen.de<br />

www.klinikum.uni-muenchen.de<br />

Topfit 2 / 2013


Ganzheitlich-ästhetische Zahnmedizin<br />

Stress und Zahn<strong>gesund</strong>heit<br />

Diagnose & Therapie 13<br />

S<br />

tress – was passiert bei Anspannungsreaktionen<br />

eigentlich? Stress ist die Reaktion des<br />

Körpers auf Anforderung. Zunächst erhöht eine<br />

»Gefahrensituation« unsere Widerstandskraft<br />

und Leistungsfähigkeit, ein Erbe der Evolution.<br />

Jeder kennt das Phänomen: Kurzzeitig kann<br />

man bei einer Herausforderung, einer Prüfung,<br />

einem sportlichen Wettbewerb quasi über sich<br />

hinauswachsen. Zum Problem wird Stress, wenn<br />

er über einen längeren Zeitraum besteht. Je nach<br />

Intensität kann er physische und psychische<br />

Erkrankungen hervorrufen, wobei die jeweiligen<br />

Stress auslösenden Faktoren (Stressoren) –<br />

Lärm, Nikotin, Medikamente, Prüfungsangst,<br />

Zeitdruck, soziale Isolation, Tod eines Angehörigen,<br />

um nur einige zu nennen – individuell<br />

verschieden wahrgenommen und verarbeitet<br />

werden.<br />

Bei Stress denkt jeder zunächst an mögliche Folgen wie<br />

Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopfweh, Magenprobleme<br />

etc. Doch Stress kann sich auch direkt auf unsere<br />

Zähne auswirken. Im Mundraum kann es bei Stress zu<br />

Anpassungsreaktionen wie Abrasionen von Zähnen<br />

oder zu Zähneknirschen kommen, die ihrerseits wieder<br />

Auswirkungen auf ganz andere Bereiche unseres Körpers<br />

haben können. <br />

Von Dr. Lena Kertag<br />

Einfluss auf die Mund<strong>gesund</strong>heit<br />

Mit dem erhöhten Sympatikustonus und der<br />

hohen Adrenalinausschüttung bei Stress erhöhen<br />

sich u. a. auch Blutdruck, Puls, Blutzuckerspiegel<br />

und Durchblutung. Vermindert werden<br />

etwa Verdauungstätigkeit und Immunabwehr.<br />

Die körperlichen Folgen sind u. a. Muskelverspannungen<br />

und Verdauungsstörungen. Ist die<br />

Verdauung gestört, kommt es zu Gärungs- und<br />

Fäulnisprozessen im Darm, die beispielsweise<br />

Verdauungsenzyme und Gallensäuren und<br />

letztendlich das Immunsystem und den Säure-<br />

Basen-Haushalt des Körpers negativ beeinflussen.<br />

Dies wiederum hat auch Auswirkungen<br />

auf den Mundraum. Der Speichel wird sauer,<br />

was zu Karies und Erosionen der Zähne führen<br />

kann. Kommt dann noch der ständige Genuss<br />

von säurehaltigen Speisen und Getränken hinzu,<br />

sind die Zähne einer Doppelbelastung ausgesetzt.<br />

Sowohl der Zahnschmelz als auch das<br />

Dentin (Zahnbein) werden demineralisiert.<br />

Muskeln, Gelenke und Fehlbiss<br />

Stress verändert zudem die Muskelsteuerung.<br />

Die Gesichtsmuskeln, also auch die Kaumuskeln,<br />

reagieren darauf. Oft ändert sich der Muskelzug<br />

und damit die Unterkieferlage. Dies führt<br />

zu nächtlichem Zähneknirschen und Abrieb an<br />

den Zähnen. Zwischen Kaufunktionsstörungen<br />

und neuromuskulären Störungen besteht ein<br />

enger Zusammenhang. Schätzungsweise gehen<br />

rund 50 Prozent aller Trigeminusneuralgien auf<br />

einen Fehlbiss (oder einen Fehlbiss durch falsch<br />

sitzenden Zahnersatz) zurück. Folgeerscheinungen<br />

sind u. a. Arthritis und Arthrose.<br />

Umgekehrt kann ein Fehlbiss auf anderen körperlichen<br />

Ursachen beruhen, etwa auf einem<br />

Schleudertrauma, auf einer Beinlängendifferenz<br />

oder sogar auf falscher Atmung.<br />

Bissführungsschienen<br />

Viele Menschen quälen sich jahrelang mit Nacken-<br />

und Rückenschmerzen, aber auch mit Allergien<br />

herum, ohne zu ahnen, dass ihre Zähne<br />

(mit) daran schuld sind. Da ganzheitliche Zahnmediziner<br />

immer die Gesamt<strong>gesund</strong>heit ihrer<br />

Patienten im Blick haben, wird der Zusammenhang<br />

oft erst bei ihnen festgestellt.<br />

Bei nächtlichem Zähneknirschen etwa hilft oft<br />

schon eine speziell angepasste COPA-(Craniomandi<br />

buläre-Or thopädische-Positionierungs-<br />

Apparat)-Schiene, um die richtige Kieferfunktion<br />

wiederherzustellen und chronische Schmerzen<br />

zu beseitigen.<br />

Bissführungsschiene mit geschlossener Unterkieferfront,<br />

rechts mit offener Unterkieferfront. Oft sind nach<br />

dem Tragen einer Schiene viele Probleme behoben.<br />

Frau Dr. Weber, Zähne nutzen sich im<br />

Alter ab. Was ist normal, was nicht?<br />

Dr. Weber: Unsere Zähne müssen eine<br />

enorme Kauleistung vollbringen und<br />

werden dabei »abgenutzt«. Bei diesem<br />

Abrieb, der übrigens schon beim Zähne-<br />

Das Interview zum Thema<br />

Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber betreibt seit 1992 eine Praxis für<br />

ganzheitlich-biologische Zahnmedizin und Ästhetik in München-<br />

Sendling (Kassen und privat). Sie ist zusätzlich in Homöopathie<br />

und in Akupunktur ausgebildet und qualifiziertes Mitglied der<br />

GZM (Internationale Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin<br />

e. V.). Laufend Fortbildungen in zahnärztlicher Naturheilkunde und ästhetischer<br />

Zahnmedizin (u. a. in Hamburg, Berlin, Würzburg, New York und Las Vegas). Frau<br />

Dr. Webers Schwerpunkte sind ganzheitlich-biologische Zahnmedizin und vor allem<br />

ästhetische metallfreie Restaurationen. Sie ist qualifiziert in Umweltzahnmedizin<br />

und zertifiziert in ästhetisch-biologischer Faltenunterspritzung bei Lippen und Mund.<br />

<br />

Infos: www.zahnarztpraxis-dr-weber.de<br />

putzen passiert, geht harte Zahnsubstanz<br />

verloren. Allerdings gibt es auch einen<br />

Substanzverlust, der viel früher einsetzt.<br />

Daran ist oft eine stressbedingte Abrasion<br />

schuld, etwa durch Zähneknirschen,<br />

und/oder eine falsche Ernährung mit zu<br />

viel säurehaltigem Essen und Getränken<br />

(von Orangen bis zu Cola und Wein).<br />

Die Abnutzung von Zähnen ist das<br />

eine, das andere ist der Zusammenhang<br />

von anderen Beschwerden und<br />

Zähnen. Wie oft kommt das vor?<br />

Dr. Weber: Recht häufig. Manche meiner<br />

Patienten waren sehr sportlich, hatten aber<br />

dennoch Nacken- und Rückenschmerzen.<br />

Diese gingen auf eine frühere Gebisssanierung<br />

zurück, bei der sich ein Unterbiss entwickelt<br />

hatte. Vor allem der Verlust von Seitenzähnen<br />

wirkt sich auf die Muskulatur der<br />

Halswirbelsäule aus — die Folgen sind oft<br />

Kopf-, HWS- und Rückenschmerzen.<br />

Wie sieht eine Bissschienentherapie<br />

gegen Zähneknirschen aus?<br />

Dr. Weber: In unserer Praxis führen wir spezielle<br />

Tests durch, um die richtige Bisslage<br />

zu finden. Wichtig sind z. B. der Muskeltest<br />

(Applied Kinesiology) und eine Analyse der<br />

Beinlängendifferenz sowie andere Abweichungen<br />

der Körperstatik. Auch ein Mersemann-Test<br />

(mit im Mund platzierten Watterollen,<br />

die zur »normotonen« Muskellage<br />

führen) wird gemacht. Wenn der Patient<br />

fünf Minuten damit herumläuft, richtet sich<br />

seine Statur nach der neuen Bisssituation<br />

aus. Oft verschwindet die Beinlängendifferenz<br />

sogar sofort. Die neue Bisslage muss<br />

anschließend in Wachs fixiert und nochmals<br />

ausgetestet werden, um die exakte<br />

Bisssituation in die Schiene umzusetzen.<br />

Wie lange muss man eine solche<br />

Schiene tragen?<br />

Dr. Weber: Oft reichen schon vier Wochen<br />

aus, manchmal dauert es jedoch ein halbes<br />

Jahr und länger. Meist sind zusätzliche<br />

Maßnahmen nötig, etwa die Sanierung von<br />

Störfeldern.<br />

Topfit 2 / 2013


14 Diagnose & Therapie<br />

Ästhetisch-<br />

Plastische<br />

Chirurgie<br />

Keine<br />

Schweiß attacken<br />

dank Botox!<br />

»Schwitzen ist doch <strong>gesund</strong>!« – Auf <strong>mehr</strong><br />

als eine Million Deutsche trifft dieser<br />

Satz so nicht ganz zu: Sie leiden an einer<br />

Überfunktion der Schweißdrüsen (Hyperhidrose).<br />

Dadurch produziert ihr Körper<br />

unkontrollierbar viel Schweiß — auch<br />

wenn es keine schweißtreibenden Auslöser<br />

wie körperliche Anstrengung oder<br />

warme Temperaturen gibt. Doch selbst,<br />

wenn man nicht zu denen gehört, die an<br />

Hyper hidrose leiden, lassen sich Schweißflecken<br />

unter den Achseln oder feuchte<br />

Handinnenflächen bei hochsommerlichen<br />

Temperaturen kaum vermeiden. Für<br />

alle, die es leid sind, an heißen Tagen<br />

Herr Dr. Wörl, bei Botulinumtoxin denken<br />

viele an Gesichtsverjüngung, da es sehr effektiv<br />

Mimikfalten glättet. Doch hat sich der<br />

Wirkstoff auch als Therapeutikum gegen<br />

Schwitzen bewährt . . .<br />

Dr. Wörl: . . . das stimmt. Seit Etablierung der intrakutanen<br />

Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin steht<br />

uns eine effektive Therapieoption zur Verfügung, mit<br />

der wir Schwitzen in allen Schweregraden bis hin zur<br />

krankhaften Hyperhidrose sicher und risikoarm behandeln<br />

können, ohne dass ein operativer Eingriff notwendig<br />

ist. Der Wirkstoff blockiert an den Schweißdrüsen<br />

gezielt die Nervenimpulse, die zur Schweißausscheidung<br />

notwendig sind, sodass die Schweißattacken<br />

gestoppt werden.<br />

Zu den Personen<br />

immer wieder verschwitzte Körperpartien<br />

trockentupfen zu müssen, oder die<br />

Wahl des Outfits danach zu richten, auf<br />

welchem Kleidungsstück Schweißflecken<br />

am wenigsten sichtbar sind, gibt es eine<br />

unkomplizierte Lösung: eine Injektionsbehandlung<br />

mit Botox. Bereits eine<br />

Anwendung genügt, und Achseln, Hände<br />

oder Füße bleiben für Monate angenehm<br />

trocken. Wie die Behandlung abläuft,<br />

darüber sprach TOPFIT mit den Münchner<br />

Fachärzten für Ästhetisch-Plastische<br />

Chirurgie Dr. med. Hans-Hermann Wörl<br />

und Dr. med. Stefan Schmiedl.<br />

<br />

Von Dr. Nicole Schaenzler<br />

Welche Körperpartien lassen sich auf<br />

diese Weise behandeln?<br />

Dr. Schmiedl: Die Achselhöhlen, Handinnenflächen<br />

und Fußsohlen sprechen gut auf Injektionen von Botulinumtoxin<br />

an; auch eine Behandlung der Kopfhaut ist<br />

möglich. Nicht geeignet ist das Verfahren, wenn der<br />

ganze Körper betroffen ist.<br />

Wie läuft die Behandlung, beispielsweise zur<br />

Blockierung von Achselschweiß, ab?<br />

Dr. Wörl: Zunächst führen wir im Achselbereich einen<br />

einfachen Ninhydrintest durch, um festzustellen, welche<br />

Regionen der Achsel behandlungsbedürftig sind.<br />

Die Botox-Injektion erfolgt dann flächig in den behaarten<br />

Bereich der Achselhöhle. Wie viele Einstiche im<br />

Die Münchner Fachärzte für Plastische Chirur gie Dr. med.<br />

Hans-Her mann Wörl (links) und Dr. med. Stefan Schmiedl<br />

(rechts) blicken nicht nur auf eine lange Berufstätigkeit zurück,<br />

sondern gelten in der Fachwelt aus als »Trendsetter«, die durch<br />

Weiterentwicklungen oder innovativen Kombinationen von<br />

bewährten und neuen Methoden immer wieder Maßstäbe in der<br />

Ästhetisch-Plastischen Chirurgie setzen. Im Einzelnen umfasst ihr Behandlungsspektrum sämtliche Leistungen<br />

der Rekonstruktiven und der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie, z. B. alle (nicht-)operativen Maßnahmen<br />

zur Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung und -verkleinerung sowie Brustrekonstruktion,<br />

Fettabsaugung unter Tumeszenz-Lokalanästhesie, Venen- und Handchirurgie.<br />

Nähere Infos: www.plastchir.com<br />

Einzelfall erforderlich sind, hängt von der Größe des<br />

zu behandelnden Areals ab. Der Effekt tritt nach etwa<br />

zwei Tagen ein und hält dann bis zu sechs Monate an.<br />

Dann haben sich die Nervenendigungen wieder regeneriert,<br />

die Schweißbildung tritt erneut auf – und die<br />

nächste Behandlung steht an. Wir haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass sich bei wiederholten Botox-<br />

Gaben die Wirkungsdauer oft deutlich verlängert . . .<br />

Dr. Schmiedl: . . . manchmal genügt es aber auch,<br />

nur einmal pro Jahr eine Behandlung durchzuführen.<br />

Dies gilt vor allem für Personen, die nicht direkt von<br />

einer Hyperhidrose betroffen sind, die jedoch gerade<br />

im Sommer z. B. unschöne Schweißflecken auf ihrer<br />

Kleidung vermeiden wollen und sich deshalb einer<br />

Botox-Therapie unterziehen.<br />

Ist die Behandlung sehr schmerzhaft?<br />

Dr. Schmiedl: Im Allgemeinen genügt es, die Achseln<br />

vor der Injektion mit einer anästhesierenden<br />

Salbe zu bestreichen. Handinnenflächen oder Fußsohlen<br />

sind jedoch schmerzempfindlicher, sodass wir<br />

in diesen Fällen zu einer Regionalanästhesie raten.<br />

Hyperhidrose – Ursache unklar<br />

Manchmal tritt übermäßiges Schwitzen<br />

im Rahmen einer therapiebedürftigen<br />

Erkrankung auf, etwa bei krankhaften Veränderungen<br />

des Hormonhaushalts. Für die<br />

häufigere primäre Hyperhidrose ist vermutlich<br />

eine Fehlregulation des Nervensystems<br />

verantwortlich: Durch eine Überaktivität<br />

des Sympathikus werden die Schweißdrüsen<br />

zu einer ver<strong>mehr</strong>ten Schweißabsonderung<br />

angeregt. Welche Ursache dieser<br />

Fehlregulation zugrunde liegt, ist unklar. Es<br />

scheint aber eine erbliche Veranlagung zu<br />

bestehen. Meist beginnt eine Hyperhidrose<br />

in der Pubertät – und hält dann ein Leben<br />

lang an.<br />

Stichwort krankhaftes Schwitzen:<br />

Welche invasiven Maßnahmen kommen<br />

bei Hyperhidrose in Betracht?<br />

Dr. Wörl: Eine Möglichkeit ist, die Schweißdrüsen<br />

mithilfe spezieller Kanülen – ähnlich wie bei der Fettabsaugung<br />

– über kleine Hautschnitte abzusaugen.<br />

Dieses Verfahren bietet sich z. B. an, wenn sich Patienten<br />

ein länger anhaltendes Ergebnis wünschen.<br />

Ein dauerhafter Schweißstopp kann auch durch einen<br />

thoraxchirurgischen Eingriff gewährleistet werden,<br />

bei dem die sympathischen Nervenstränge über<br />

einen Zugang durch die Brusthöhle verödet werden.<br />

Allerdings setzt man sich bei einem solchen<br />

Eingriff ja immer auch den üblichen Operationsrisiken<br />

aus . . .<br />

Dr. Schmiedl: . . . das ist richtig. Deshalb entscheiden<br />

sich immer <strong>mehr</strong> Menschen, die unter starkem<br />

Schwitzen leiden, für eine Botox-Behandlung als<br />

unkomplizierte, risikoarme Alternative. Dabei bleibt<br />

es dann meist auch, denn die meisten Patienten sind<br />

mit dem Ergebnis hoch zufrieden.<br />

Topfit 2 / 2013


News<br />

15<br />

Insektenschutz in Miniformat<br />

Care Plus® Anti-Insect Natural von Tropicare ist ein<br />

hautschonendes Insektenabwehr-Spray, das spielend<br />

leicht ins Handgepäck oder die Hosentasche passt. Es<br />

schützt die Haut bis zu sechs Stunden vor Mücken, Zecken<br />

und anderen stechenden und beißenden Insekten.<br />

Das Spray ist verträglich für Kinder ab drei Monaten und<br />

eignet sich auch für empfindliche Haut.<br />

Care Plus® Anti-Insect Natural (8 ml) für ca. € 2,95, u. a. in<br />

Apotheken erhältlich<br />

Feuchtigkeit rund um die Uhr<br />

MOISTURIZING Intensive Skin Care aus der Pflegelinie von Vipurel soll dank ihres<br />

Wirkstoffs Moist 24 rund um die Uhr Feuchtigkeit spenden. Geeignet ist die Pflegecreme<br />

deshalb nicht nur für normale Haut, sondern auch für feuchtigkeitsarme bzw.<br />

gestresste Haut.<br />

MOISTURIZING Intensive Skin Care (50-ml-Tube) für ca. € 29,90<br />

Direktversorgung mit Magnesium<br />

Für Sportler, die sofort nach dem Training ihr Magnesiumdepot<br />

auffüllen wollen, aber keinen Mineraldrink dabei haben,<br />

ist der Xenofit Magnesium direct Stixx eine<br />

handliche Alternative zum Mineraldrink, da<br />

er sich ohne Flüssigkeit verzehren lässt. Das<br />

Direkt-Granulat enthält Magnesiumcitrat, was<br />

die Aufnahme im Organismus fördern soll. Zudem ist der Xenofit Magnesium direct<br />

Stixx frei von Zuckerzusätzen und Lactose.<br />

Xenofit Magnesium direct Stixx (1 Packung mit 30 Portionen) für ca. € 9,95, nur in Apotheken<br />

erhältlich<br />

Perfekt für heiße Sommertage:<br />

Rooibos-Eistee<br />

Mit seiner leicht herben und fruchtigen<br />

Note ist der grüne unfermentierte Rooibos<br />

ein belebendes Sommergetränk.<br />

Zutaten für 1 Liter Eistee:<br />

4 Teebeutel (ca. 20 g losen) grüner<br />

Rooibos<br />

1 Liter kochendes Wasser<br />

50 ml Agavensirup<br />

6 Aprikosen<br />

1 Limette<br />

Zubereitung<br />

4 Teebeutel (ca. 20 g) Rooibos mit 1 Liter<br />

kochendem Wasser übergießen und mindestens<br />

10 Minuten ziehen lassen.<br />

Den Agavensirup zum Süßen dazugeben.<br />

Nun die Aprikosen waschen, halbieren<br />

und entkernen. Das Fruchtfleisch pürieren<br />

und zum Tee geben. Limette auspressen<br />

und den Saft hinzugeben.<br />

Den Tee gut gekühlt und am besten in<br />

klaren Gläsern servieren, denn das Auge<br />

trinkt bekanntlich mit.<br />

Weitere Rooibos-Rezepte finden Sie auf<br />

www.rooibosforlife.com<br />

Neuer Trend:<br />

Die eigene<br />

persönliche<br />

Biographie<br />

Menschen haben zu allen Zeiten<br />

ihre Geschichte für die Nachwelt hinterlassen.<br />

Staatsmänner, Feldherren,<br />

Könige, Künstler und Philosophen.<br />

Sie alle haben ein Bild ihrer Welt<br />

gezeichnet, an dem wir uns heute<br />

erfreuen und manchmal staunend<br />

davorstehen: »So war es damals?« –<br />

Erinnerungen als der große Schatz<br />

der Menschheit.<br />

W<br />

as bis ins 20. Jahrhundert fast nur Berühmtheiten<br />

vorbehalten war, ist inzwischen ein<br />

Trend, der weite Kreise der Bevölkerung erfasst<br />

hat. In den USA und in der Schweiz ist dieser<br />

schon seit langem zu beobachten. Die Nachfrage<br />

nach professionell erstellten Lebensgeschichten<br />

steigt dort von Jahr zu Jahr.<br />

Goldapfel Biographien, ein traditioneller<br />

Münchner Verlag, hat diese Idee nun aufgegriffen<br />

und ermöglicht Privatpersonen, ihre Lebenserinnerungen<br />

für Familie und Freunde durch<br />

erfahrene und empathische Autoren schreiben<br />

zu lassen. Die Interviews finden in angenehmer<br />

Atmosphäre statt, der Kunde erzählt, der Autor<br />

notiert, und im Verlauf von wenigen Wochen<br />

entsteht das fertige Werk. Von der sicheren Auswahl<br />

des richtigen Autors über professionelle<br />

Gestaltung und hochwertigen Druck entsteht<br />

die eigene persönliche Biographie. Dabei begleitet<br />

Goldapfel Biographien Sie durch alle Phasen<br />

der Bucherstellung bis hin zum fertigen Buch.<br />

Und das alles zu einem Preis, für den man kein<br />

Millionär sein muss.<br />

Goldapfel Biographien berät Sie gern kostenlos<br />

und unverbindlich.<br />

Nähere Infos bei:<br />

Goldapfel Biographien GmbH<br />

Clemensstr. 15, 80803 München<br />

Tel.: (089) 12 01 69 94<br />

info@goldapfel-biographien.de<br />

www.goldapfel-biographien.de<br />

Topfit 2 / 2013


16 Diagnose & Therapie<br />

Moderne Implantologie<br />

Lösen Sie JETZT Ihr Prothesenproblem —<br />

damit Sie die nächste Weihnachtsgans genießen können<br />

Werfen wir einen Blick zurück: Es ist<br />

Weihnachten, die traditionelle Weihnachtsgans<br />

steht auf dem Tisch.<br />

Doch währt die Freude nur kurz.<br />

Denn Beißen und Kauen des köstlichen<br />

Gerichts sind wieder einmal<br />

mühsam — die Prothese ist locker<br />

und sitzt einfach nicht <strong>mehr</strong> richtig.<br />

»Das muss sich endlich ändern«,<br />

nehmen Sie sich nun fest vor. Und<br />

planen, Ihr Vorhaben endlich im<br />

neuen Jahr umzusetzen. Zumal Sie<br />

vor kurzem erfahren haben, dass<br />

Ihr Problem vielleicht unkompliziert<br />

mit Implantaten gelöst werden<br />

könnte ...<br />

Von Dr. Nicole Schaenzler<br />

N<br />

un ist bereits Hochsommer – und wie das<br />

bisweilen mit guten Vorsätzen ist, wartet<br />

auch dieser noch darauf, in die Tat umgesetzt<br />

zu werden. Die gute Nachricht: Noch ist es nicht<br />

zu spät, um das Prothesenproblem anzugehen.<br />

Die Lösung heißt Locator: spezielle Haftelemente,<br />

die die Prothese wie Druckknöpfe an ihrem<br />

Platz halten – ein schonendes, risikoarmes und<br />

sehr sicheres Verfahren, bei dem die Behandlung<br />

oft bereits nach drei Monaten abgeschlossen<br />

ist. Selbst wenn für eine sichere Verankerung<br />

der Implantate zunächst knochenaufbauende<br />

Maßnahmen durchgeführt werden müssen, stehen<br />

die Aussichten gut, die nächste Weihnachtsgans<br />

richtig genießen zu können.<br />

Herr Dr. Dr. Gath, was genau ist ein Locator?<br />

Dr. Dr. Gath: Der Locator ist ein innovatives, sehr<br />

gut verträgliches Halteelement, das eine Prothese<br />

mit Implantaten verbindet. Von dem System<br />

profitieren vor allem Patienten, die eine Prothese<br />

tragen, die sich jedoch gelockert hat bzw. nicht<br />

<strong>mehr</strong> richtig sitzt. Der Locator wird auf vorab in<br />

den Kiefer eingebrachte Implantate verschraubt,<br />

die Prothese rastet dann sicher und präzise in<br />

den Locator ein und wird so fest auf ihrem Platz<br />

gehalten. Je nachdem, ob Unter- oder Oberkiefer<br />

betroffen sind, genügen meist zwei bis vier<br />

Implantate, um den positiven Effekt zu erzielen.<br />

Auf diese Weise kann dem Patienten mit relativ<br />

geringem Aufwand wieder zu perfekt sitzenden<br />

Zähnen verholfen werden. So erspart er sich die<br />

Unannehmlichkeiten und die hohen Kosten, die<br />

mit der Anfertigung einer neuen Prothese verbunden<br />

sind.<br />

Patienten können in Ihrer Praxis neben der<br />

fachlichen Kompetenz auch ein hohes Maß<br />

an Sicherheit erwarten. Nutzen Sie hierfür<br />

spezielle Methoden?<br />

Dr. Heel: Sicherheit fängt bei uns bereits bei der<br />

Operationsplanung an, indem wir den Eingriff<br />

vorab am Computer mithilfe der hochmodernen<br />

digitalen Volumentomographie (DVT) im Detail<br />

simulieren. Dabei wird der Kieferknochen dreidimensional<br />

dargestellt und vermessen, sodass wir<br />

alle wichtigen Informationen erhalten, die für einen<br />

sicheren, unkomplizierten Eingriff notwendig<br />

sind. Mithilfe der DVT können wir minimal-invasiv<br />

vorgehen; oft ist sogar gar keine Naht erforderlich,<br />

weil wir das Implantat direkt durch das<br />

Zahnfleisch einsetzen können (Flapless-Technik).<br />

Dies hat den großen Vorteil, dass postoperative<br />

Schmerzen kaum zu befürchten sind; viele unserer<br />

Patienten benötigen deshalb nur ein bis zwei<br />

Schmerztabletten – falls überhaupt . . .<br />

Dr. Dr. Gath: . . . zum Thema »Sicherheit« gehört<br />

auch, dass wir zur Entscheidungshilfe für unsere<br />

Patienten eine »Implantatampel«<br />

entwickelt<br />

haben: Liegt das<br />

Untersuchungsergebnis<br />

im grünen Bereich,<br />

kann der Patient von<br />

einer schonenden, risikoarmen<br />

und sicheren<br />

Behandlung ausgehen,<br />

die ihn kaum belasten<br />

wird. Wenn der Befund<br />

»rot« signalisiert, sollte<br />

er sich fragen, ob<br />

er bereit ist, <strong>mehr</strong>ere<br />

Behandlungsschritte über einen längeren Zeitraum<br />

sowie eine längere Heilungsdauer in Kauf<br />

zu nehmen.<br />

Lassen sich die Maßnahmen der Kieferchir<br />

urgie auch mit der zahnärztlichen Betreuung<br />

des Patienten in Einklang bringen?<br />

Dr. Heel: Wir arbeiten grundsätzlich mit dem<br />

behandelnden Zahnarzt unseres Patienten zusammen<br />

– da gibt es überhaupt keine Probleme.<br />

Im Gegenteil: Weil es sich bei der implantatgestützten<br />

Prothese mit dem Locator-System<br />

um eine relativ neue Methode handelt, sind<br />

Patienteninformationstag<br />

am 12. Juli 2013, 14–18 Uhr<br />

Beim Patienteninforma tions tag (sowie jederzeit<br />

nach te le fonischer Vereinbarung) in der Praxis kli nik<br />

von Dr. Dr. Gath und Dr. Dr. Lazik (Landwehrstr. 9)<br />

bietet sich eine gute Möglichkeit zu erfahren, welcher<br />

Implantattyp Sie sind.<br />

Allen Patienten, die sich bis zum 16. Juli angemeldet<br />

haben, garantieren wir einen Behandlungstermin<br />

noch vor Beginn der Schulferien!<br />

Nähere Infos: Tel. 089 / 545 84 70<br />

auch viele Zahnärzte sehr an weiteren Informationen<br />

interessiert. Unsere Erfahrungen geben<br />

wir regelmäßig in Workshops und Fortbildungskursen<br />

weiter.<br />

Wenn ein Patient die Behandlung noch kurz<br />

vor den Sommerferien beginnen möchte —<br />

geht das zeitlich überhaupt noch?<br />

Dr. Dr. Gath: Natürlich. Spätestens eine Woche<br />

nach dem Eingriff kann man bedenkenlos in<br />

Urlaub fahren!<br />

Zu den Personen<br />

Dr. med. Dr. med. dent. Hans Joachim<br />

Gath (links) und Dr. med. dent. Martin<br />

Heel (rechts) führen in der Praxisklinik<br />

zwischen Sendlinger Tor und Stachus alle<br />

implantologischen Eingriffe durch. Hier ist<br />

alles unter einem Dach vereint: die modern<br />

ausgestatteten Behandlungs- bzw. Operationsräume, die höchsten Sicherheits- und<br />

Hygienestandards entsprechen, und das Zentrum für Digitale Volumentomographie.<br />

Wünscht der Patient eine Vollnarkose oder erfordern größere chirurgische Eingriffe<br />

eine Narkosebehandlung, wird diese von einem erfahrenen Anästhesisten durchgeführt.<br />

Für zuweisende Kollegen stehen Dr. Dr. Gath und Dr. Heel als implantatprothetische<br />

Berater zur Verfügung.<br />

Nähere Infos: www.drgath.com<br />

Topfit 2 / 2013


17<br />

Wellness & Genuss pur<br />

im Laternd’l Hof<br />

Gewinnspiel<br />

Mitte August 2013 ist es soweit: Nach aufwendigem Um- und<br />

Neubau eröffnet der Laternd´l Hof 2 mit seinen geräumigen,<br />

lichtdurchfluteten Juniorsuiten und Turmsuiten. Der Neubau<br />

fügt sich harmonisch an den bestehenden Laternd´l-Hof an.<br />

I-Tüpfelchen ist das neue SonnEN-SPA.<br />

E<br />

ntspannen, Wohlfühlen, Genießen: Das Romantische<br />

Genießerhotel Laternd’l Hof der<br />

4-Sterne-Superior-Klasse bietet seinen Gästen<br />

sowohl Wellness- und Relaxvergnügen pur als<br />

auch eine ganze Palette an sportlichen Aktivitäten<br />

im wohl schönsten Hochtal Europas: dem<br />

Tannheimer Tal mit seinen imposanten Bergen<br />

und Gebirgsgruppen. Ob im Winter als Eldorado<br />

für Skifahrer oder im Sommer als weitläufige<br />

Region für Wanderer, Kletterer oder Radfahrer<br />

– für die Gäste des Laternd’l Hofs bieten sich<br />

zahlreiche Freizeitmöglichkeiten direkt vor Ort.<br />

Und auch die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof<br />

oder Hohenschwangau, das Naturschutzgebiet<br />

Vilsalpsee, der Plansee oder die Zugspitze<br />

sind nur einen Steinwurf entfernt.<br />

Einzigartiger Panoramablick<br />

Dabei macht der in Haller am Haldensee gelegene<br />

Laternd’l Hof seinem Namen schon allein<br />

dank seiner exponierten Lage alle Ehre: ein magischer<br />

Ort, der mit seinen großen Glasfronten<br />

aus allen Winkeln einen einzigartigen Panoramablick<br />

auf die Berge bietet. Und dazu der zauberhafte<br />

Haldensee direkt vor der Tür – schöner<br />

könnte es kaum sein.<br />

Einzigartig ist auch das Ambiente des Laternd’l<br />

Hofs, das ganz der wohltuenden Atmosphäre<br />

eines Tiroler Landhauses verpflichtet ist. Dies<br />

spüren die Gäste bereits beim Betreten des Hotels:<br />

die Ausstattung mit wertvollen Naturprodukten<br />

und vielen liebevollen Details verleiht<br />

dem Hotel seinen besonderen Charme. Alle<br />

Doppelzimmer, Junior- und Turmsuiten auf<br />

vier Stockwerken entsprechen dem österreichischen<br />

4-Sterne-Superior-Komfort und blicken<br />

zum See. Bei den neuen Juniorsuiten wurden die<br />

Badezimmer so konzipiert, dass der Gast sein<br />

Dusch- und Badevergnügen mit »Fernsicht« genießen<br />

kann.<br />

Regeneration im neuen<br />

SONNEN-SPA<br />

Entspannung pur finden Gäste in König Ludwigs<br />

Märchenwelt mit finnischer Sauna, Kneipptretbecken<br />

und Solarium. Abgerundet wird die<br />

»märchenhafte« Atmosphäre des 800 Quadratmeter<br />

großen Areals durch eine Nachbildung<br />

der »Blauen Grotte« von Schloss Linderhof mit<br />

eingebautem Whirlpool und König Ludwigs<br />

Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon, Fax<br />

So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,<br />

Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken. Stichwort: Gewinnspiel.<br />

Einsendeschluss: 18. 09. 2013 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Aromadampfstüberl. Außerdem gehört zum Spa<br />

die Beautyfarm Schön und Vital. Unterschiedliche<br />

Gesichtsbehandlungen, Massagen und<br />

Streicheleinheiten aus aller Herren Länder, verschiedene<br />

Bäder wie Heu-, Fango- oder Thalasso-Anwendungen<br />

sorgen für ein ganzheitliches<br />

Wohlbefinden.<br />

Mit der Eröffnung des »Laternd’l Hofs 2« wird<br />

nun eine neue Ära eingeläutet: Dann bildet das<br />

neue SONNEN-SPA das Herzstück des Hotels,<br />

das sich mit viel Licht und herrlicher Aussicht<br />

auf die Natur präsentiert. Zum SONNEN-SPA<br />

gehören ein Innen- und Außenpool, verschiedene<br />

Saunen, eine Außensauna sowie Dampfbad,<br />

Kräuterdampfbad und ein Whirlpool. Für eine<br />

Erfrischung oder für den kleinen Hunger steht<br />

eine Tee- und Vitaminbar zur Verfügung. Die<br />

romantischen Liegeoasen dienen der Entspannung<br />

und Regeneration. Einzigartig ist auch der<br />

Sonnengarten mit dem wohl schönsten Ausblick<br />

im Tannheimer Tal – natürlich See- und Bergblick<br />

inklusive.<br />

Gewinnen Sie 4 Nächte für 2 Personen<br />

im Doppelzimmer mit Halbpension und Nutzung des SoNNEN-Spas<br />

Kontakt:<br />

Laternd‘l Hof –<br />

Das romantische<br />

Genießerhotel<br />

Familie Peter Zotz<br />

Haller 16/Tannheimer Tal<br />

A-6672 Nesselwängle<br />

Tel. +43 5675 8267<br />

Fax +43 5675 8205<br />

info@laterndlhof.com<br />

www.laterndlhof.com<br />

Topfit 2 / 2013


18 Diagnose & Therapie<br />

Allergische Erkrankungen gehören zu den<br />

am weitesten verbreiteten chronischen<br />

Krankheiten der westlichen Industrienationen<br />

— ihre Häufigkeit nimmt weiterhin<br />

rasant zu. Jeder dritte Deutsche leidet an<br />

Heuschnupfen, allergischem Asthma oder<br />

Neurodermitis. Für viele Betroffene sind<br />

die Ergebnisse der schulmedizinischen<br />

Behandlung unbefriedigend. Aus diesem<br />

Grund besteht eine große Nachfrage für<br />

Behandlungsmöglichkeiten der Komplementärmedizin.<br />

Die Behandlung von Allergien<br />

gehört zu den großen Stärken der<br />

chinesischen Medizin.<br />

<br />

Von Dr. med. Michael Wullinger<br />

Traditionelle Chinesische Medizin<br />

Allergien<br />

mit TCM behandeln<br />

Die gute Wirksamkeit der Akupunktur bei<br />

Heuschnupfen wurde aktuell in einer großen<br />

deutschen Studie wissenschaftlich nachgewiesen<br />

und im Februar 2013 in der medizinischen<br />

Zeitschrift »Annals of Internal Medicine«<br />

veröffentlicht. Die sogenannte ACUSAR-Studie<br />

wurde von Wissenschaftlern der Berliner Universitätsklinik<br />

Charité in Zusammenarbeit mit<br />

Akupunkturspezialisten der Internationalen<br />

Ge sellschaft für Chinesische Medizin (SMS)<br />

und der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur<br />

(DÄGfA) durchgeführt. Über 400 Patienten<br />

mit Heuschnupfen wurden insgesamt<br />

zwölfmal an ausgewählten Akupunkturpunkten<br />

behandelt. Die richtig durchgeführte Akupunktur<br />

war übrigens auch der Placebo- oder Schein-<br />

Akupunktur deutlich überlegen.<br />

Therapieverfahren<br />

Neben der Akupunktur gibt es in der Traditionellen<br />

Chinesischen Medizin als weitere Behandlungsverfahren<br />

die chinesische Arzneimitteltherapie<br />

und die Diätetik. (Hinzu kommen<br />

übrigens noch Qigong und Tuina.) Bei der Behandlung<br />

von Allergien haben diese Verfahren<br />

unterschiedlichen Stellenwert.<br />

▶ So kann etwa der Heuschnupfen in vielen Fällen<br />

allein mit der Akupunktur erfolgreich behandelt<br />

werden.<br />

▶ Die Neurodermitis hingegen erfordert unbedingt<br />

den Einsatz pflanzlicher, chinesischer<br />

Arzneimittel.<br />

▶ Allergisches Asthma wird am besten durch<br />

die Kombination von Akupunktur, chinesischer<br />

Diätetik und Arzneimitteltherapie behandelt.<br />

Krankheiten<br />

wie der Wind<br />

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin<br />

handelt es sich bei Heuschnupfen um eine<br />

sogenannte »Wind«-Schädigung. Man versteht<br />

darunter Krankheitssymptome, die plötzlich<br />

auftreten, rasch wieder verfliegen und vor allem<br />

den Kopf betreffen. Es wirkt, als sei der Patient<br />

starker Zugluft oder dem Wind ausgesetzt gewesen.<br />

Tatsächlich werden die Pollen ja durch<br />

den Wind auf die betroffenen Schleimhäute<br />

getragen.<br />

Die charakteristischen Beschwerden des Heuschnupfens<br />

wie Niesreiz, laufende Nase, Juckreiz<br />

und Tränen der Augen oder ein kratzender<br />

Hals sind typische Symptome einer<br />

»Wind«-Schädigung.<br />

Ein weiterer wesentlicher Aspekt besteht in der<br />

Lokalisation des Beschwerdebildes, welches<br />

sich vor allem an den Schleimhäuten der Nase<br />

und den Augen abspielt. Die Schleimhäute werden<br />

in der chinesischen Medizin als »Oberfläche«<br />

bezeichnet. Das Ziel der Behandlung eines<br />

Heuschnupfens besteht also darin, die »Wind«-<br />

Schädigung aus der »Oberfläche« auszuleiten.<br />

Hierzu eignet sich in besonderer Weise die<br />

Akupunktur.<br />

Wirkungsweise der<br />

Akupunktur<br />

Unter Akupunktur versteht man die mechanische<br />

Einwirkung auf Punkte der Körperoberfläche<br />

mit Hilfe von Nadeln. Die Akupunktur<br />

wird in der chinesischen Medizin als »äußere«<br />

Zur Person<br />

Dr. med. Michael Wullinger<br />

ist als Allgemeinarzt in Rosenheim<br />

niedergelassen. Er praktiziert<br />

seit 20 Jahren chinesische<br />

Medizin und unterrichtet Ärzte als Dozent der<br />

SMS – Societas Medicinae Sinensis – Internationale<br />

Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V.<br />

Dr. Wullinger ist Autor des Ratgebers Allergien<br />

behandeln mit der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin, Irisiana Verlag (2009).<br />

Kontakt:<br />

Rathausgasse 10, 83011 Rosenheim<br />

Tel. (08031) 12 34 2<br />

www.wullinger.de<br />

Topfit 2 / 2013


Diagnose & Therapie<br />

19<br />

Therapie bezeichnet und gilt als Gegenstück zur<br />

»inneren« Therapie, der Behandlung mit chinesischen<br />

Arzneimitteln.<br />

Bei der Akupunktur wird mit sehr feinen Edelstahlnadeln<br />

an bestimmten Punkten der Körperoberfläche<br />

eingestochen. Die Behandlung<br />

erfolgt im Liegen. Nach dem Einstich, der einen<br />

leichten Schmerz verursachen kann, werden die<br />

Nadeln für etwa 20 Minuten belassen. Pro Behandlung<br />

werden etwa sechs bis zwölf Nadeln<br />

gesetzt.<br />

Das Ziel der Behandlung besteht darin, den<br />

Energiefluss (Qi und Xue) in den Leitbahnen<br />

des Körpers (Meridianen) zu beinflussen und<br />

gestörte Körperfunktionen zu regulieren. Nach<br />

chinesischer Auffassung sind Krankheiten Störungen<br />

dieses Energieflusses.<br />

Die Akupunktur hat sich zur Behandlung von<br />

Schmerzen, bei Allergien und chronischen Entzündungen<br />

sowie zahlreichen funktionellen<br />

Erkrankungen bewährt. Bei vielen Patienten<br />

hat die Akupunktur eine spürbar beruhigende<br />

Wirkung.<br />

Die Akupunktur kann auch völlig schmerzfrei<br />

mit einem Laser durchgeführt werden – insbesondere<br />

bei kleinen Kindern.<br />

Allgemein kann man sagen, dass die Akupunktur<br />

bei allen oberflächlichen Erkrankungen die<br />

Methode der Wahl ist. Sobald eine Erkrankung<br />

weiter in die Tiefe vorgedrungen ist und auch innere<br />

Organe betroffen sind, rückt die Behandlung<br />

mit chinesischen Arzneimitteln in den Vordergrund.<br />

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn<br />

es zum gefürchteten »Etagenwechsel« kommt<br />

und zusätzlich zum Heuschnupfen allergisches<br />

Asthma auftritt.<br />

Targantwurzel<br />

für das Immunsystem<br />

Ein in jüngerer Zeit auch im Westen bekannt gewordenes<br />

chinesisches Arzneimittel ist die Targantwurzel.<br />

Sie wird als Einzelmittel zur Vorbeugung<br />

und Behandlung des Heuschnupfens<br />

beworben. In China gilt sie als Mittel der Wahl<br />

zur Stützung der Wehrenergie und des Immunsystems.<br />

Allerdings wird sie dort niemals als<br />

SMS – Societas Medicinae Sinensis<br />

Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V.<br />

Die SMS ist eine der ältesten Ärztegesellschaften für Traditionelle Chinesische Medizin<br />

mit ihren fünf Therapieverfahren: Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Qigong, Tuina<br />

und Diätetik. Ihr Anliegen ist die Anerkennung, Verbreitung und weitere Erforschung<br />

der chinesischen Medizin.<br />

Seit <strong>mehr</strong> als 30 Jahren bildet die SMS Ärzte und Therapeuten aus und setzt dabei europaweit<br />

Standards. Sie ist an zahlreichen Studien und Forschungsprojekten beteiligt<br />

und pflegt intensiven Austausch mit medizinischen Institutionen in China, USA und<br />

dem europäischen Ausland. Sie ist ein wichtiger, angesehener Ansprechpartner für<br />

Ärztekammern, Krankenkassen, Behörden und Universitäten und trägt Sorge für die<br />

Integration in das deutsche Gesundheitswesen.<br />

Nähere Infos: www.tcm.edu<br />

Einzelarznei, sondern als Bestandteil größerer<br />

Rezepturen mit sechs bis zwölf Arzneimitteln<br />

verordnet.<br />

Grundlage für die Zusammenstellung einer derartigen<br />

Rezeptur oder auch für die Auswahl der<br />

Akupunkturpunkte ist eine chinesische Diagnose.<br />

Diese umfasst neben einer ausführlichen<br />

Befragung die Puls- und Zungendiagnose durch<br />

einen entsprechend geschulten Arzt.<br />

Die Behandlung eines Heuschnupfens kann sich<br />

von einem Patienten zum anderen durchaus unterscheiden.<br />

Dies liegt daran, dass in der chinesischen<br />

Medizin nicht ein Krankheitsbild, sondern<br />

immer der ganze Mensch behandelt wird.<br />

Diese individuelle Vorgehensweise ist eine Stärke<br />

der Traditionellen Chinesischen Medizin.<br />

Neben den krankheitsspezifischen Beschwerden<br />

fließen auch die Konstitution, Begleitsymptome<br />

und individuelle Ausprägung des Krankheitsbilds<br />

in das Therapiekonzept ein. Diese können<br />

beispielsweise mit großer innerer Reizbarkeit,<br />

lähmender Müdigkeit, ausgeprägter Verschleimung<br />

und einer Vielzahl weiterer Symptome<br />

das Krankheitsbild bestimmen.<br />

Gute Erfolge<br />

Die Erfolgsaussichten einer Behandlung bei<br />

Heuschnupfen mit Akupunktur sind als gut zu<br />

beurteilen. Sowohl die praktische Erfahrung als<br />

auch <strong>mehr</strong>ere Studien haben gezeigt, dass 70 bis<br />

90 Prozent der Patienten positiv auf eine Akupunkturbehandlung<br />

ansprechen.<br />

Das Buch Ihres Lebens:<br />

Wir schreiben es für Sie!<br />

Ihre Lebenserinnerungen<br />

für Ihre Familie<br />

und kommende<br />

Generationen.<br />

Informieren Sie sich unter:<br />

Goldapfel Biographien GmbH<br />

Clemensstr. 15<br />

80803 München<br />

Telefon 089 / 12016994<br />

info@goldapfel-biographien.de<br />

www.goldapfel-biographien.de<br />

Weitere Informationen zur Behandlung<br />

von Allergien mithilfe der<br />

TCM finden Sie in diesem Buch:<br />

Dr. med. Michael Wullinger:<br />

Allergien behandeln mit der<br />

Traditionellen Chinesischen Medizin,<br />

Irisiana, 2009<br />

ISBN: 978-3424150018<br />

Sie erzählen die Geschichte<br />

Ihres Lebens<br />

und zusammen mit<br />

Ihrem Wunschautor<br />

gestalten wir<br />

Ihre persönliche<br />

Biographie.<br />

Topfit 2 / 2013


20<br />

Gesund leben<br />

Ganzheitliche Tiermedizin<br />

Globuli für Tiere<br />

Jeder Organismus — ob Mensch oder Tier — ist ein Individuum. Also muss der Heilungsimpuls auch<br />

individuell gewählt werden. Hier leistet die Homöopathie wertvolle Dienste. Denn als ganzheitliche<br />

Therapieform berücksichtigt die Homöopathie nicht nur die körperliche Symptomatik des kranken<br />

Tiers, sondern auch seine individuelle Persönlichkeit und Umwelt.<br />

Von Dr. Brigitte Hentschel<br />

Es gibt keine noch so kleine<br />

Zelle oder ein Gewebe, das nicht<br />

Lebenskraft enthielte.<br />

Dr. med. James T. Kent,<br />

Homöopath und Naturarzt<br />

wei Menschen können die gleiche Krank­<br />

haben und dennoch verschieden leiden.<br />

Zheit<br />

Dasselbe gilt auch für Tiere. Nicht jedes Tier,<br />

das dasselbe Symptom produziert, benötigt dieselbe<br />

Arznei. Zudem lebt kein Haustier allein,<br />

sondern mit Menschen zusammen – in einem<br />

sozialen Gefüge also, welches ebenfalls einzigartig<br />

ist. Besonders diejenigen Symptome und<br />

Charakteristika, die den Patienten individuell<br />

auszeichnen, interessieren den homöopathisch<br />

arbeitenden Tierarzt. Sowohl bei der Fallaufnahme<br />

als auch in der Wahl des richtigen Arzneimittels<br />

sind sie essentiell. Um Heilung herbeizuführen,<br />

verwendet die Homöopathie eine<br />

Vielzahl verschiedener Arzneimittel pflanzlichen,<br />

tierischen oder mineralischen Ursprungs<br />

– aber auch Krankheitsprodukte (Nosoden).<br />

Jede Arznei hilft dem Körper, sich selbst zu helfen,<br />

indem sie ihm genau den Impuls gibt, den er<br />

in diesem Moment braucht. In der Homöopathie<br />

führt nur die Wahl des richtigen Arzneimittels –<br />

nämlich des Ähnlichsten! – zur Heilung.<br />

Similia similibus curentur<br />

Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden:<br />

Dies ist der Leitsatz der Klassischen Homöopathie.<br />

Er bedeutet, dass eine Arznei einen<br />

kranken Organismus nur heilen kann, wenn sie<br />

die Symptome derselben Krankheit bei einem<br />

<strong>gesund</strong>en Organismus hervorrufen kann. Die<br />

Formulierung dieses Ähnlichkeitsprinzips 1796<br />

durch den deutschen Arzt Samuel Hahnemann<br />

gilt als Geburtsstunde der Homöopathie.<br />

Die Homöopathie geht davon aus, dass es in jedem<br />

Körper eine übergeordnete Kraft gibt, die<br />

sowohl für Krankheit als auch für Heilung zuständig<br />

ist – die Lebenskraft. Sie verbindet Körper<br />

und Geist. Materie existiert, aber nur in<br />

Verbindung mit der Lebenskraft lebt sie. Dementsprechend<br />

versteht die Homöopathie unter<br />

Krankheit keine Funktionsstörung einzelner<br />

Körperteile, sondern eine Verstimmung der Lebenskraft.<br />

Was die Schulmedizin gemeinhin als<br />

Krankheit bezeichnet, ist also nur die Art und<br />

Weise, wie sich die verstimmte Lebenskraft des<br />

Organismus nach außen darstellt. Es genügt daher<br />

nicht, die Symptome zu behandeln, sondern<br />

die Lebenskraft muss wieder ins Gleichgewicht<br />

gebracht werden. Unter einer ganzheitlichen<br />

Therapie – also einer Therapie von Körper und<br />

Lebenskraft – kann dies geschehen.<br />

Beispiel aus der Praxis<br />

Ein Hund aus schwierigen Verhältnissen (er<br />

wurde bei seinem Vorbesitzer misshandelt) entwickelt<br />

nach einiger Zeit bei seinem neuen Besitzer<br />

hartnäckigen Durchfall, der immer dann<br />

auftritt, wenn der neue Besitzer ihn allein lässt.<br />

Der Hund ist ansonsten lieb und sehr auf seinen<br />

Besitzer fixiert. Dieser Hund bekommt gegen<br />

seinen Durchfall ein Antibiotikum. Der<br />

Durchfall verschwindet. Doch zwei Wochen<br />

später muss der Besitzer geschäftlich verreisen<br />

und lässt den Hund wieder allein. Der Durchfall<br />

tritt wieder auf und wird abermals antibiotisch<br />

behandelt. So geht es in einem fort. Eine<br />

antibiotische Behandlung folgt der nächsten –<br />

jede davon eine große Belastung für den Körper,<br />

aber ohne andauernden Heilungserfolg.<br />

Kein Wunder, denn es wurde jedes Mal einzig<br />

das Symptom behandelt (nämlich der Durchfall)<br />

und nicht die verstimmte Lebenskraft. Ein homöopathisch<br />

arbeitender Tierarzt dagegen würde<br />

die Vorgeschichte des Hundes erfragen und<br />

den traumatisch bedingten Auslöser erkennen.<br />

Topfit 2 / 2013


Gesund leben<br />

21<br />

Fünf wichtige homöopathische Arzneimittel für die »tierische Notfallapotheke«<br />

Name empfohlene Potenz und Dosierung Anwendungsbeispiele<br />

Arnica montana C30 alle 1–8 Std. bis eine Besserung eintritt Schlagverletzungen, Prellungen, Quetschungen<br />

Apis mellifica C30 1 x täglich bis eine Besserung eintritt Bienen-/Wespenstiche, lokale Entzündungen der Haut<br />

mit Schwellung und Wärme<br />

Calendula<br />

officinalis<br />

Hypericum<br />

perforatum<br />

C30 1 x täglich bis Besserung eintritt oder lokal als Salbe oder<br />

Urtinktur zum Auftragen auf die Haut (Urtinktur 1:10 verdünnen)<br />

C30 1 x täglich bis eine Besserung eintritt<br />

Infektionsprophylaxe bei Wunden, fördert die Wundheilung,<br />

wirkt blutstillend<br />

Verletzung nervenreichen Gewebes (z. B. Krallenabriss)<br />

Staphysagria C30 1 x täglich bis eine Besserung eintritt Schnitt- / Stichverletzungen, postoperativer Schmerz<br />

Achtung: Wenn nach zwei bis drei Tagen keine Besserung eintritt, <strong>bitte</strong> einen Tierarzt aufsuchen!<br />

Beides würde in die Mittelwahl miteinfließen,<br />

ebenso wie die individuellen Charaktereigenschaften<br />

des Hundes, die ihn einzigartig machen.<br />

Bei sorgfältiger Mittelwahl wäre der Hund<br />

dauerhaft durchfallfrei – und das ohne schädliche<br />

Nebenwirkungen.<br />

Vielfältige Anwendungsgebiete<br />

Die Anwendungsgebiete der Klassischen Homöopathie<br />

sind vielfältig. Klassische Homöopathie<br />

kann bei akuten und chronischen Erkrankungen<br />

Heilung bringen. Vor allem in chronischen<br />

Fällen, wie in unserem Hundebeispiel, ist<br />

unter homöopathischer Therapie meist Ruhe.<br />

Auch »schulmedizinisch austherapierte Fälle« –<br />

Fälle, die niemals richtig heilen, sondern durch<br />

Dauer therapie mit Medikamenten »in Schach«<br />

gehalten werden müssen (z. B. chronische Hauterkrankungen,<br />

Allergien, Schmerzpatienten<br />

oder neurologische Leiden) – haben unter sorgfältiger<br />

homöopathischer Therapie die Chance<br />

auf allmähliche Heilung. Ergänzend zu chirurgischen<br />

Eingriffen kann Homöopathie wertvolle<br />

Dienste leisten, um z. B. postoperative Entzündungen<br />

oder Wundheilungsstörungen zu verhindern.<br />

Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird sie<br />

ebenfalls gern eingesetzt sowie als Palliativmedizin<br />

bei Krebs.<br />

Doch auch Homöopathie hat ihre Grenzen. Da<br />

sie die Selbstheilungskräfte des Körpers ausnutzt,<br />

ist ihre Wirkung immer dann begrenzt,<br />

wenn die Lebenskraft bereits derart geschwächt<br />

ist, dass sie auf Heilungsimpulse nicht <strong>mehr</strong> ansprechen<br />

kann. Das kann bei Organversagen<br />

der Fall sein, etwa bei schweren Krebspathologien.<br />

Auch Krankheiten, die mit Fehlfunktionen<br />

diverser Organe einhergehen – z. B. Diabetes<br />

mellitus oder die chronische Nierenerkrankung<br />

bei Katzen – sind homöopathisch nicht zu<br />

heilen. Allerdings gibt es hervorragende Arzneien,<br />

mit denen man die Auswirkungen dieser<br />

Organschäden auf den Körper abfangen und<br />

die Lebensqualität der Tiere immens steigern<br />

kann!<br />

Ursprünglich für den<br />

Menschen entwickelt<br />

Da die Klassische Homöopathie ursprünglich<br />

für den Menschen entwickelt wurde, orientiert<br />

sich die Tierhomöopathie an der für den Menschen<br />

entwickelten Symptomatik. Die Kunst dabei<br />

ist, die Symptome der tierischen Patienten<br />

– insbesondere Geist- und Gemütssymptome –<br />

in das entsprechende menschliche Symptom zu<br />

übersetzen. Für einen unerzogenen Hund wäre<br />

z.B. das Symptom »Neigung zu widersprechen«<br />

zu verwenden. »Nägelkauen« beim Menschen<br />

könnte man beim Tier mit Pfotenbeißen oder<br />

Federrupfen gleichsetzen. Andererseits wäre<br />

das Fressen von Kot bei einem Kaninchen oder<br />

Pferd nichts Besonderes und würde als Symptom<br />

homöopathisch keine Beachtung finden.<br />

Ausführliche Anamnese<br />

Zur Person<br />

Mensch und Tier sind verschieden und haben<br />

verschiedenartige Eigenheiten. Besonders bei<br />

chronischen Krankheiten ist deshalb ein ausführliches<br />

Anamnesegespräch mit dem Tierbesitzer<br />

notwendig. In diesem wird der Tierarzt<br />

nicht nur die rassespezifische angeborene<br />

Krankheitsdisposition berücksichtigen, sondern<br />

auch mögliche erworbene Krankheitsdispositionen<br />

erforschen, etwa Belastungen durch frühere<br />

Erkrankungen oder Behandlungen, durch Haltung,<br />

Nutzung oder Fütterung, durch Traumata<br />

oder unbewusste Einflüsse des Tierbesitzers auf<br />

sein Tier. Ein homöopathisch arbeitender Tierarzt<br />

wird das Tier außerdem gründlich tiermedizinisch<br />

untersuchen und gegebenenfalls weiterführende<br />

Untersuchungen (z. B. Blut- und<br />

Urinprofile, Kotuntersuchungen, Röntgen oder<br />

Ultraschall) durchführen (lassen). So werden<br />

eventuell vorhandene physische Traumata erkannt<br />

(z. B. Knochenbrüche, Risse, innere Blutungen),<br />

die einer chirurgischen Versorgung<br />

bedürfen. Auch Organ defekte, z. B. eine Fehlfunktion<br />

der Bauchspeicheldrüse (bei Diabetes<br />

mellitus), der Schilddrüse oder eine chronische<br />

Herzinsuffizienz erkennt ein Tierarzt sofort.<br />

Solche Erkrankungen benötigen in jedem Fall<br />

eine entsprechende schulmedizinische Medikation<br />

(z. B. Insulinsubstitution), denn die Organe<br />

sind geschädigt und werden von allein nicht<br />

besser. Auch Homöopathie heilt keine kaputte<br />

Bauchspeicheldrüse, doch es gibt hervorragende<br />

Arzneien, um den Körper bei der Kompensation<br />

zu unterstützen, seine Lebenskraft zu stärken<br />

und so die Zufuhr chemischer Medikamente auf<br />

ein Minimum zu reduzieren. Die Lebensqualität<br />

des Tieres wird so verbessert.<br />

Ein homöopathisch arbeitender Tierarzt verknüpft<br />

also Wissen und Regeln moderner Medizin<br />

mit den Prinzipien Hahnemanns. Nach<br />

gründlicher Diag nostik und Sammlung aller<br />

wichtigen Parameter wird eine ausführliche<br />

Fall aufnahme durchgeführt. Das so entstandene<br />

Gesamtbild des tierischen Patienten verhilft zur<br />

Mittelfindung. So kann der Therapeut ihn optimal<br />

homöopathisch behandeln – und seine Genesung<br />

schnell, sanft, sicher und, wenn möglich,<br />

dauerhaft herbeiführen. Zum Wohl des Tieres.<br />

Dr. med. vet. Brigitte Hentschel ist in München in einer eigenen Hausbesuchspraxis<br />

mit Tätigkeitsschwerpunkt Klassische Homöopathie niedergelassen.<br />

Davor hat sie nach abgeschlossenem tiermedizinischen Hochschulstudium an<br />

der Ludwig-Maximillian-Universität in München mit anschließender Promotion<br />

lange Jahre in der schulmedi zinischen Tierarztpraxis gearbeitet.<br />

Nähere Infos unter: www.tierarztpraxis-hentschel.de oder unter Tel. 0173 / 344 59 81<br />

Topfit 2 / 2013


22<br />

Gesund leben<br />

Pflegebedürftigkeit kann ganz plötzlich eintreten. Deshalb ist es sinnvoll,<br />

sich schon vor dem konkreten Bedarf mit der Thematik auseinanderzusetzen,<br />

die im Alltag oft verdrängt wird. Es können viele Schwierigkeiten und<br />

Fehler vermieden werden, wenn einige Dinge vorab geklärt werden.<br />

Von Petra Hoch<br />

Vorsorgliche Aktivitäten<br />

Im Vorfeld sollte geklärt werden, welche Vorstellungen<br />

die Eltern für den Lebensabend haben,<br />

denn Pflegebedürftigkeit kann kurzfristig<br />

entstehen und dann ist das Handeln mit hohem<br />

emotionalen und zeitlichen Druck verbunden.<br />

Die Gespräche sollten sensibel angebahnt werden,<br />

da bei Entscheidungen hinsichtlich eventueller<br />

wohnlicher Veränderungen immer mit entsprechenden<br />

Emotionen zu rechnen ist.<br />

Für spätere Entscheidungsprozesse sind Patienten-<br />

und Vorsorgevollmachten oder Betreuungsverfügungen<br />

sehr hilfreich. Denn Familienangehörige<br />

sind nicht automatisch die Vertreter eines<br />

Angehörigen, wenn dieser nach einem Unfall<br />

oder krankheitsbedingt nicht <strong>mehr</strong> entscheidungsfähig<br />

ist. Ohne Vorsorgevollmacht benennt<br />

das Betreuungsgericht einen rechtlichen<br />

Vertreter. Mit einer Vorsorgevollmacht kann<br />

man bestimmte Maßnahmen festlegen: wo man<br />

in bestimmten Situationen leben möchte oder<br />

welche medizinischen Maßnahmen durchgeführt<br />

werden dürfen. Hilfreiche Vorlagen können<br />

im Internet abgerufen werden oder bei einem<br />

Notar hinterfragt werden.<br />

Situation klären und<br />

Beratung einholen<br />

Bei Eintritt eines Pflegefalles ist die Finanzierung<br />

der Pflege durch die staatliche, eine private<br />

Pflegeversicherung sowie eigene Ersparnisse<br />

zu stemmen. Genügen diese Ressourcen nicht,<br />

Wenn Eltern ihre Kinder<br />

brauchen<br />

Eltern<br />

unterstützen<br />

und pflegen<br />

kann Hilfe beim Sozialamt beantragt werden.<br />

Im ersten Schritt sollte eine mögliche Pflegebedürftigkeit<br />

geprüft und der entsprechende Antrag<br />

bei der Krankenkasse eingereicht werden.<br />

Umfassende Informationen dazu findet man im<br />

Internet oder bei professionellen Beratungsstellen.<br />

Die Zuteilung einer Pflegestufe erfolgt nach<br />

einem Gutachten des MDK (Medizinischer<br />

Dienst der Krankenversicherung), das von der<br />

Pflegekasse beauftragt und mittels eines Hausbesuchs<br />

erstellt wird. Um diese Schritte veranlassen<br />

zu können, stehen den Arbeitnehmern<br />

zehn Arbeitstage zur Verfügung. Es stellt sich<br />

Selbstbestimmtheit …<br />

Alternative<br />

Wohnformen<br />

Senioren- und<br />

Pflegeheime<br />

Seniorenresidenzen<br />

im Inund<br />

Ausland<br />

Haushaltshilfen<br />

dann die Frage, ob man als Angehöriger die<br />

Pflege selbst übernehmen möchte und kann. Arbeitnehmer<br />

können Pflegezeit in Anspruch nehmen,<br />

wenn der zu Pflegende mindestens Pflegestufe<br />

I hat. Das heißt, es kann eine bis zu sechsmonatige<br />

Freistellung von der Arbeit beantragt<br />

werden. Diese Freistellung ist unbezahlt, aber<br />

weiterhin sozialversichert.<br />

Betreuung organisieren<br />

Die Angebote für Senioren sind vielfältig. Bevor<br />

eine passende Pflege- oder Betreuungsleistung<br />

gesucht wird, sollte der entsprechende Bedarf<br />

des Pflegebedürftigen geklärt und dessen Wünsche<br />

berücksichtigt werden. Wird häusliche<br />

Pflege oder nur allgemeine Unterstützung im<br />

Alltag benötigt? Eine Versorgung zu Hause kann<br />

durch Haushaltshilfen, 24-Stunden-Alltagsbetreuer,<br />

ambulante Pflegedienste sowie Angehörige<br />

gewährleistet werden. Bei Haushaltshilfen<br />

bzw. Alltagsbetreuern handelt es sich um geschultes<br />

Personal, das bei grundlegenden Alltagssituationen<br />

unterstützt (Kochen, Haushalt,<br />

Einkaufen) und als sozialer Ansprechpartner geschätzt<br />

wird. Unterschieden werden die »rund<br />

um die Uhr« verfügbare Alltagsbetreuung und<br />

die punktuell einzubindende Haushaltshilfe.<br />

Wird ein Umzug nötig, steht zur Wahl: Betreutes<br />

Wohnen, Seniorenresidenzen im In- und<br />

Ausland, Seniorenheime oder auch alternative<br />

Wohnformen, wie z. B. Seniorenwohngemeinschaften.<br />

Wird vom MDK eine Pflegestufe gewährleistet,<br />

stehen zur anteiligen Abdeckung<br />

der Pflegekosten Pflegegeld und / oder Pflegeleistungen<br />

zur Verfügung.<br />

Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen. Die Voraussetzung<br />

für ein selbständiges Einleiten der<br />

notwendigen Maßnahmen ist die Kenntnis über<br />

alle Optionen in der Pflege und Unterstützung.<br />

Nähere Infos unter: www.z-s-b.com<br />

…setzt die Kenntnis über alle<br />

Wohnmöglichkeiten und Optionen<br />

in der Pflege voraus.<br />

Ambulante<br />

Pflege<br />

zsb-Leistungsangebote<br />

• Von der Haushaltshilfe…<br />

• der ambulanten Pflege,<br />

• den Seniorenresidenzen,<br />

• und Senioren- und<br />

Pflegeheimen,<br />

• bis zu den alternativen<br />

Wohnformen.<br />

Topfit 2 / 2013


München<br />

23<br />

Schönheitskur für das<br />

Bad Giesing-Harlaching<br />

Eineinhalb Jahre dauerte die Umbauzeit, jetzt ist das Bad Giesing-Harlaching mit vielen Neuerungen wieder geöffnet.<br />

H<br />

eller und größer – so wirkt das Bad<br />

Giesing-Harlaching nach der Sanierung.<br />

Dazu wurden die abgehängte<br />

Decke in der Schwimmhalle und<br />

der Sichtschutz zwischen dem Sport -<br />

becken und dem Lehrschwimmbecken<br />

entfernt. Auch die neuen Fenster der<br />

komplett verglasten Südfassade schaffen<br />

<strong>mehr</strong> Helligkeit. Von dort geht der<br />

Blick direkt auf das benachbarte Trainingsgelände<br />

des FC Bayern. Doch<br />

letztlich ist das Bad geblieben, was es<br />

schon immer war: ein klassisches Stadtteilbad,<br />

bei dem Schwimmen im Vordergrund<br />

steht.<br />

Besseres Wohlfühlklima<br />

Um den Badegästen einen noch besseren<br />

Komfort bieten zu können, haben<br />

die SWM die gesamte Badewasserund<br />

Haustechnik saniert. Das 25-Meter-Becken<br />

wurde – wie das neue Kursbecken<br />

und das Lehrschwimmbecken<br />

Lust auf Sport im Wasser?<br />

Im Bad Giesing-Harlaching und in<br />

den anderen M-Bädern können Sie<br />

sich mit Aqua-Kursen fit halten. Die<br />

Broschüre »Besser in Form mit M.«<br />

bietet einen Überblick über das<br />

Angebot. Erhältlich in den M-Bädern<br />

oder unter www.swm.de/<br />

aquakurse. Hier melden Sie sich<br />

auch bequem online an.<br />

für Vereine und Schulen – mit Edelstahl<br />

ausgekleidet. Seine sanfte Unterwasserbeleuchtung<br />

schafft ein wahres<br />

Wohlfühlklima.<br />

Mehr Aqua-Kurse<br />

Mit der Modernisierung hat das<br />

Bad Giesing-Harlaching ein zusätzliches,<br />

vom restlichen Badebetrieb<br />

abgetrenn tes Kurs- und Bewegungsbecken<br />

für bis zu zwölf Personen erhalten.<br />

Damit ist das Angebot an Kursen<br />

größer geworden: Ob Aqua-Jogging,<br />

Aqua-Workout, Aqua-Fatburner, Senioren-Gymnastik,<br />

Schwimmkurse für<br />

Anfänger und Fortgeschrittene und für<br />

Kinder sowie Erwachsene – kaum ein<br />

Kurs, der im Bad Giesing-Harlaching<br />

nicht auf dem Plan steht. Sogar Kurse<br />

speziell für ältere Gäste in der Gruppe<br />

70+ und 80+ sowie für Schwimmer mit<br />

Handicap werden angeboten.<br />

Auf dem neusten Stand<br />

Auch hinter den Kulissen hat sich einiges<br />

getan: Die SWM haben die knapp<br />

40 Jahre alte Technik modernisiert. So<br />

wurde das Bad an die umweltschonende<br />

Fernwärme angeschlossen. Zudem<br />

erhielt es eine neue Fassade mit Sonnenschutzelementen<br />

sowie neue technische<br />

Anlagen für Lüftung, Badewasserbereitung<br />

und Elektrotechnik. Dank<br />

einer hocheffizienten Gebäudeautomation<br />

kann die Energienutzung im Bad<br />

nun optimal gesteuert werden. Dadurch<br />

sinkt der Wasserverbrauch pro<br />

Besucher von früher 120 Liter auf jetzt<br />

unter 50 Liter.<br />

Adresse: Klausener Straße 22, 81547<br />

München. Anfahrt: U1, StadtBus 147,<br />

Regionalbus 220 »St.-Quirin-Platz«,<br />

Tram 15 oder 25 »Kurzstraße«.<br />

Topfit 2 / 2013


24 Rat und Hilfe aus der Apotheke<br />

Arzneipflanze des Jahres 2013<br />

Große Kapuzinerkresse<br />

Akute Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis und Blasenentzündung<br />

— dagegen gibt es mittlerweile eine neue Waffe aus<br />

der Natur: die Große Kapuzinerkresse, ursprünglich eine aus<br />

Südamerika stammende Zierpflanze. Ihre antibiotisch wirkenden<br />

Inhaltsstoffe geben zur Hoffnung Anlass, dass sie vielleicht<br />

bestimmte synthetische Antibiotika ersetzen könnte.<br />

Von Apotheker Thomas Knaier und Dr. Johannes Gottfried Mayer<br />

Der Studienkreis für Entwicklungsgeschichte<br />

der Arzneipflanzenkunde an der Universität<br />

Würzburg hat im vergangenen<br />

Herbst eine vom Menschen schon lange genutzte<br />

Heilpflanze zur Arzneipflanze des Jahres 2013<br />

gewählt. Dieses Mal erfolgte die Anregung aus<br />

der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg<br />

von Prof. Frank sowie aus Gießen, wo<br />

derzeit an den medizinischen Instituten umfangreiche<br />

Studien mit Extrakten aus dem Kraut<br />

der Großen Kapuzinerkresse und Meerrettich<br />

durchgeführt werden. Das ursprünglich aus<br />

Südamerika stammende, wunderschön orangerot<br />

blühende Ziergewächs kann man vom Mai<br />

bis in den Herbst oft in Bauerngärten und auf<br />

Komposthaufen finden.<br />

Wissenswertes zur<br />

Botanik<br />

Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)<br />

aus der Familie der Tropaeolaceae (Kapuzinerkressengewächse)<br />

stammt ursprünglich aus Peru<br />

und ist bei uns ein beliebtes Ziergewächs. An einem<br />

fleischigen Stängel finden sich sattgrüne<br />

schildförmige, runde Blätter, die in der Mitte<br />

des Blattrückens am Stängel befestigt sind. Die<br />

großen, zarten Blüten sind helmförmig angeordnet.<br />

Die schildförmigen Blätter und helmförmigen<br />

Blüten führten zum wissenschaftlichen Namen<br />

»Tropaeolum«. Das Wort ist eine Verkleinerungsform<br />

von »tropaeum«, was in etwa mit »gestutzter,<br />

mit Waffen behängter Baum« übersetzt<br />

werden kann – ein Zeichen des Sieges.<br />

Für die Kapuzinerkresse hat die Komission E<br />

eine Positivmonographie erlassen. Geerntet<br />

wird das Kraut in der Blütezeit, die von Mai bis<br />

in den Herbst dauert. Geruch und Geschmack<br />

erinnern an Brunnenkresse.<br />

Verwendung in Garten<br />

und Küche<br />

Die über Mauern kletternde oder am Boden<br />

kriechende Pflanze mit ihren leuchtend gelborangen<br />

bis roten Blütenblättern findet sich in<br />

vielen Gärten. In der Küche werden die essbaren<br />

Blüten der Kapuzinerkresse, oft auch die<br />

frischen, kreisrunden Blätter, gern auf Salat angerichtet.<br />

Beide sind essbar, ebenso die Samen.<br />

Der deutsche Name bezieht sich übrigens auf<br />

die Form der Blüten, die an die Kapuzen von<br />

Mönchskutten erinnert.<br />

Kleine Medizin geschichte<br />

der Kapuzinerkresse<br />

Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der<br />

Kapuzinerkressengewächse, diese wiederum<br />

zur Gattung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales)<br />

– sie ist also kein Kreuzblütler. Es handelt<br />

sich viel<strong>mehr</strong> um einen Neophyten. So werden<br />

Pflanzenarten bezeichnet, die erst nach den großen<br />

Entdeckungen, also nach 1500, nach Europa<br />

gekommen sind.<br />

Die ursprüngliche Heimat der Kapuzinerkresse<br />

ist das Andengebiet Perus und Boliviens, sie<br />

wurde aber auch in den kühleren Regionen Mittel-<br />

und Südamerikas angebaut. Bereits die Inkas<br />

nutzten sie als Garten- und Heilpflanze, vor<br />

allem als Schmerz- und Wundheilmittel. Mönche<br />

wie der Jesuit Bernabé Cobo (1582–1657)<br />

haben sich mit der Heilkunde der Indianer befasst<br />

und dabei auch die Kapuzinerkresse beschrieben.<br />

In der Volksmedizin der Indianer<br />

Südamerikas wird die Pflanze heute noch bei<br />

Hautkrankheiten, Skorbut, Vergiftungen, Kopfschmerzen,<br />

Husten und Bronchitis verwendet.<br />

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

wurde die Kapuzinerkresse auch in Europa bekannt.<br />

Der berühmte Hortus Eystettensis von<br />

1613 bietet ein Bild der Kleinen Kapuzinerkresse.<br />

Zunächst galt sie vorwiegend als Zierpflanze.<br />

Im 18. Jahrhundert wurde sie vor allem gegen<br />

Skorbut eingesetzt, was aufgrund des hohen<br />

Vitamin-C-Gehalts durchaus sinnvoll ist. Eine<br />

intensivere wissenschaftliche Beschäftigung mit<br />

der Kapuzinerkresse erfolgte jedoch erst im 20.<br />

Jahrhundert.<br />

Wirksame Inhaltsstoffe<br />

Kapuzinerkresse enthält viel Vitamin C, für die<br />

medizinische Wirkung sind jedoch vor allem<br />

ihre Glucosinolate von Bedeutung. Glucosinolate<br />

finden sich sonst vor allem in Kreuzblütlern<br />

(Brassicaceen), etwa im Meerrettich. Sie sind für<br />

den scharfen Geschmack verantwortlich und<br />

werden bei der Einnahme enzymatisch in Senföle<br />

(Isothiocyanate = ITC) umgewandelt, die<br />

die Ver<strong>mehr</strong>ung von verschiedenen Bakterien,<br />

Viren und Pilzen hemmen können und zudem<br />

Topfit 2 / 2013


Rat und Hilfe aus der Apotheke<br />

25<br />

einen hyperämisierenden (durchblutungsfördernden)<br />

Effekt aufweisen. Dies zeigten bereits<br />

Untersuchungen aus den 1950er Jahren. Sie belegten<br />

eine antibakterielle Wirkung des Benzylsenföls<br />

aus der Kapuzinerkresse gegen Entero-<br />

und Staphylokokken, Escherichia coli und<br />

Haemophilus influenzae.<br />

Die essbaren Blüten der Kapuzinerkresse sind in einem<br />

Wildkräutersalat <strong>mehr</strong> als nur ein farblicher Akzent.<br />

Antibakterielle Wirkung<br />

Seit Jahrzehnten wird die Kapuzinerkresse bei<br />

der Therapie und zur Prophylaxe von Infekten<br />

der Atemwege und der Harnwege eingesetzt. Die<br />

positiven Erfahrungen konnten in den letzten<br />

Jahren durch viele Studien und experimentelle<br />

Daten zum antimikrobiellen Wirkspektrum<br />

der Senföle auch wissenschaftlich untermauert<br />

werden.<br />

Meerettich als Verstärker<br />

Groß angelegte Studien in den letzten Jahren kamen<br />

zu dem Ergebnis, dass Kapuzinerkressenkraut<br />

zusammen mit Meerrettichwurzel bei Nasennebenhöhlenentzündung<br />

(Sinusitis), Bronchitis<br />

und akuter Blasenentzündung wirksam<br />

und gut verträglich ist. Das eingesetzte Präparat<br />

erwies sich als gleichwertig gegenüber einer<br />

Standardtherapie mit Antibiotika.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Die Große Kapuzinerkresse ist eine Heilpflanze,<br />

die eine stark antimikrobielle Wirkung zeigt<br />

und im medizinischen Bereich derzeit gegen<br />

Blasenentzündungen, akute Sinusitis und Bronchitis<br />

bereits wirkungsvoll eingesetzt wird. Die<br />

antimikrobielle Wirkung wird dabei u. a. durch<br />

Benzylisothiocyanat, das Abbauprodukt des Inhaltsstoffs<br />

Glucotropaeolin, erzielt.<br />

Seit 2010 durchgeführte Untersuchungen legen<br />

auch eine hemmende Wirkung bei dem pandemischen<br />

Influenzavirus H1N1 nahe. Zudem<br />

besteht die Hoffnung, dass künftig die Senföle<br />

der Kapuzinerkresse den in Deutschland immer<br />

noch steigenden Einsatz von Antibiotika mit der<br />

Problematik einer zunehmenden Resistenz von<br />

immer <strong>mehr</strong> Keimen senken könnten.<br />

Rat des Apothekers<br />

Das einzige auf dem deutschen Markt über<br />

Apotheken für den Verbraucher erhältliche<br />

Arzneimittel ist Angocin®. Es enthält eine<br />

Kombination aus einem standardisierten<br />

Kapuzinerkressen- und Meerrettichwurzelextrakt.<br />

Bei einem Infekt der oberen Atemwege wie<br />

einer Sinusitis und einer akuten Bronchitis<br />

sowie bei einer Harnblaseninfektion sollten<br />

Anwender dreimal täglich zwei bis drei Dragees<br />

des Phytotherapeutikums mit Wasser<br />

über einen Zeitraum von mindestens einer<br />

Woche einnehmen.<br />

Die Firma Repha® in Langenhagen, welche<br />

das Präparat auf dem deutschen Markt<br />

vertreibt, hat umfangreiche, wissenschaftliche<br />

klinische Studien an den Universitäten<br />

Heidelberg, Freiburg und Gießen in Auftrag<br />

gegeben, die teilweise noch andauern.<br />

Es besteht angesichts der zunehmenden<br />

Resistenzproblematik herkömmlicher<br />

synthetischer Antibiotika die begründete<br />

Hoffnung, hier ein wirkungsvolles Phytoantibiotikum<br />

gegen resistente Keime zu<br />

erhalten.<br />

Die erste Waage, die auf Ihr Herz hört!<br />

Der Smart Body Analyzer von Withings<br />

ist die einzige intelligente Waage, die<br />

nicht nur das Körpergewicht im Auge behält,<br />

sondern auch Körperfettanteil, Herzfrequenz<br />

und Luftqualität misst.<br />

Mit einem einfachen Schritt auf den Smart<br />

Body Analyzer werden die Messdaten erfasst<br />

und gleichzeitig wahlweise via WLAN<br />

oder Bluetooth an das Smartphone, Tablet<br />

oder den heimischen PC weitergeleitet. Dabei<br />

erkennt die Waage automatisch bis zu<br />

acht verschiedene Benutzer. Zusätzlich zu<br />

den physischen Daten des Benutzers misst<br />

der Smart Body Analyzer die Luftqualität<br />

seiner Umgebung durch Temperatur- und<br />

Kohlendioxid-Überwachung.<br />

Der Smart Body Analyzer lässt sich mit wenigen<br />

Klicks mit einem Smartphone oder<br />

Tablet (iOS oder Android) installieren. Die<br />

Benutzer brauchen sich nur zu wiegen, damit<br />

die Daten automatisch an die kostenlose<br />

Gesundheitsbegleiter‐App von Withings<br />

übertragen werden. Die Entwicklung von<br />

Gewicht, BMI (Body Mass Index), Körperfett<br />

und Herzfrequenz werden anschaulich visualisiert<br />

und mit den von der Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) empfohlenen Werten<br />

abgeglichen. Der Zugang zu den Daten<br />

erfolgt mit dem vom Nutzer gewählten Gerät<br />

(iPhone, Android-Telefon, Tablet oder Computer).<br />

Jeder Benutzer hat ein eigenes, passwortgeschütztes<br />

Konto.<br />

Nähere Infos auf withings.com sowie<br />

in allen Apple Stores.<br />

TOPFIT und WITHINGS verlosen<br />

3 Smart Body Analyzer<br />

im Wert von je 149,95 €<br />

Wenn Sie beim Gewinnspiel mitmachen möchten,<br />

schicken Sie eine ausreichend frankierte Postkarte<br />

oder einen Brief mit dem Stichwort »Smart Body<br />

Analyzer« an:<br />

Letter Content Media, Sebastian-Bauer-Str. 20 c,<br />

81737 München<br />

Einsendeschluss: 18. September 2013 (Datum des<br />

Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Topfit 2 / 2013


26 Gesund leben<br />

NACHGEFRAGT<br />

Ulrike Arlt ist Heilpraktikerin<br />

mit Praxis in<br />

München-Giesing. Die<br />

Schwerpunkte ihrer<br />

Behandlung liegen auf<br />

Akupunktur und klassischer<br />

Homöopathie. Im<br />

ganzheitlichen Sinn kommen<br />

auch Methoden wie Pflanzenheilkunde<br />

oder Schüßler-Salze zur Anwendung.<br />

Frau Arlt, vor welchen Infekten sollte man<br />

im Sommer auf der Hut sein?<br />

Besonders leicht verbreiten sich Magen-<br />

Darm-Infekte. Keime auf Nahrungsmitteln<br />

können sich bei Wärme sehr schnell ver<strong>mehr</strong>en<br />

und erreichen dann die kritische Menge,<br />

die Durchfall und Erbrechen auslöst. Aber<br />

auch Halsschmerzen, Schnupfen oder die<br />

Sommergrippe können zuschlagen.<br />

Wie kann das passieren — sind die<br />

Abwehrkräfte im Sommer nicht stärker?<br />

In der Regel schon, doch gerade im Sommer<br />

gibt es auch Situationen, in denen das<br />

Immunsystem geschwächt wird. Zugluft ist<br />

Der Sommergrippe vorbeugen<br />

Virusinfekte gibt es nicht nur im Winter. Er käl tungen verbreiten sich im Sommer zwar nicht so schnell,<br />

dafür greifen immer wieder Magen-Darm-Infektionen um sich, auch die schwächende Sommergrippe<br />

findet regelmäßig ihre Opfer. Das gilt für zu Hause — und vor allem bei Urlaubsreisen. Wie man vorbeugen<br />

kann und was hilft, wenn es einen erwischt hat, weiß Heilpraktikerin Ulrike Arlt.<br />

beispielsweise so ein Faktor – oder feuchte<br />

Badebekleidung. Ganz gefährlich ist es,<br />

wenn man verschwitzt einen Raum mit<br />

Klima anlage betritt oder diese im Auto zu<br />

hoch dreht. Dann können sich Keime auf<br />

den Schleimhäuten schnell ausbreiten.<br />

Kann man da vorbeugen?<br />

Ja, es gibt einige Tipps. Zum einen ist Hygiene<br />

durch regelmäßiges Händewaschen<br />

ganz wichtig, zum anderen sollte man starke<br />

Temperaturschwankungen vermeiden. Das<br />

gilt übrigens auch beim Trinken: Eisgekühlte<br />

Getränke kühlen die Schleimhäute zu stark<br />

aus.<br />

Und wenn es einen doch erwischt hat?<br />

Gibt es Tipps zur Selbsthilfe?<br />

Das hängt von der Schwere der Erkrankung<br />

ab. Gerade bei Magen-Darm-Infekten<br />

sollte man bei schweren Symptomen<br />

auf jeden Fall schnell zum Arzt gehen. In<br />

leichten Fällen werden oft die homöopathischen<br />

Mittel Okoubaka (im Urlaub bei<br />

Beschwerden durch unbekannte oder verdorbene<br />

Speisen) oder Veratrum Album<br />

(bei Brechdurchfall mit Kreislaufschwäche)<br />

verordnet. Außerdem sollte man<br />

genug trinken und die verlorenen Elektrolyte<br />

wieder zuführen. Das geht z. B. mit<br />

speziellen Präparaten aus der Apotheke<br />

oder mit einem selbstgemischten Drink<br />

aus 1 Liter Wasser mit Orangensaft (1:1),<br />

in dem 1 TL Kochsalz und 8 TL Traubenzucker<br />

gelöst sind.<br />

Wie ist das mit der Sommergrippe?<br />

Neben Ruhe und kalten Wickeln bei Halsschmerzen<br />

oder Fieber hängt eine homöopathische<br />

Behandlung von den individuellen<br />

Symptomen ab. Oft wird hierbei das<br />

Mittel Gelsemium verschrieben. Generell<br />

sollte bei häufigem Schnupfen im Sommer<br />

aber auch an Allergien gedacht werden.<br />

Diese behandelt man dann am besten<br />

homöopathisch in der symptomfreien Zeit<br />

im Herbst und Winter.<br />

Schutzformel für die grauen Zellen<br />

Endlich <strong>gesund</strong> altern?<br />

Wie können wir ein langes und vor allem <strong>gesund</strong>es Leben führen? Das ist die zentrale<br />

Frage zahlreicher Forschungen. Auf der Suche nach einer Gesundheitsformel<br />

sind Wissenschaftler jetzt auf ein erstaunliches Ergebnis gestoßen.<br />

D<br />

emenz, Schlaganfälle und Bluthochdruck<br />

sind oft Zeichen des Alterns. Mit unserer<br />

erhöhten Lebenserwartung steigt auch die Angst<br />

vor Krankheiten oder dem Verlust der geistigen<br />

Leistungsfähigkeit. Jetzt ist es Forschern<br />

der Universitäten Hamburg und New England<br />

(USA) gelungen, einen wichtigen Altersmarker<br />

zu definieren. Sie entdeckten den Zusammenhang<br />

zwischen dem <strong>gesund</strong>en Eiweißbaustein<br />

Arginin (körpereigene Aminosäure) und seinem<br />

Gegenspieler, dem Asymmetrischen-Di-Methyl-<br />

Arginin, kurz ADMA genannt. Aus Arginin<br />

wird ein Botenstoff gebildet, der für die Adern,<br />

die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung<br />

unseres gesamten Körpers und besonders für<br />

die geistige Leistungsfähigkeit essentiell ist. Das<br />

ADMA dagegen hemmt die Produktion der natürlichen<br />

Botenstoffe und führt zu einem Mangel.<br />

Dramatische Folgen sind verengte Gefäße,<br />

ein geschwächtes Herz, schlechte Durchblutung<br />

und Demenz. Die besondere Gefahr: Im Alter<br />

steigt der ADMA-Spiegel auf das Vierfache an –<br />

und entsprechend auch der Arginin-Bedarf.<br />

Lebensnotwendiges Arginin<br />

Wie entscheidend die Arginin-Aufnahme für<br />

uns ist, haben Wissenschaftler am Beispiel der<br />

japanischen Insel Okinawa nachgewiesen. Nirgendwo<br />

sonst leben <strong>mehr</strong> Hundertjährige, und<br />

nirgendwo sonst leben Menschen bis ins hohe<br />

Alter so <strong>gesund</strong> wie dort. Der Zusammenhang<br />

zwischen der argininreichen Ernährung der<br />

Inselbewohner und ihrer Gesundheit<br />

ist offensichtlich. Auch wir nehmen Arginin mit<br />

unserer Nahrung auf, beispielsweise mit Hülsenfrüchten<br />

oder Nüssen. Doch gerade in der zweiten<br />

Lebenshälfte kann der Bedarf auf diese Weise<br />

nicht annähernd gedeckt werden. Eine zusätzliche<br />

Arginin-Aufnahme ist dann besonders<br />

wichtig (z. B. mit Telcor Arginin plus kombiniert<br />

mit Folsäure, Vitamin B6 und B12, rezeptfrei in<br />

der Apotheke). Die Aminosäure Arginin ist der<br />

aktuell am meisten erforschte Naturstoff – insbesondere<br />

seitdem 1998 seine gefäßweitende<br />

Wirkung mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet<br />

wurde. Er wird in dieser Funktion vor<br />

allem zur Pflege und Reparatur der Blutgefäße<br />

und damit auch zur Verhinderung von Herzinfarkten,<br />

Schlaganfällen, Schwindel und Sehstörungen<br />

eingesetzt.<br />

Perfekte Kombination für die Gefäße<br />

Eine perfekte Ergänzung findet Arginin in<br />

den Vitaminen Folsäure, B6 und B12. Das<br />

Trio senkt den Spiegel des »Aderngiftes« Homocystein,<br />

das die Bildung von Gefäßablagerungen<br />

fördert und als Risikofaktor für geistigen<br />

Abbau gilt. »Aktuelle Studien belegen,<br />

dass sich durch die Einnahme der B-Vitamine<br />

Folsäure, B6 und B12 die altersbedingte Rückbildung<br />

des Gehirns und das Fortschreiten von<br />

Demenzsymptomen verlangsamen lässt«, erläutert<br />

Prof. Dr. Horst Robenek, Arterioskleroseforscher<br />

am Uniklinikum Münster.<br />

Topfit 2 / 2013


Beauty<br />

27<br />

Fett weg ohne Operation<br />

Fettdepots per Injektion wegschmelzen<br />

Schönheitspflege<br />

ist Vertrauenssache.<br />

Carmen Wallstein und ihr Institut, die<br />

<strong>Creme</strong>bar, sind für ästhetisch orientierte<br />

Münchner und Münchnerinnen<br />

längst eine Institution. Seit vielen<br />

Jahren verschönert und berät Frau<br />

Wallstein ihre Kundinnen und Kunden<br />

als Heilpraktikerin und Fachkosmetikerin<br />

gemeinsam mit ihrem Team.<br />

Von Astrid Reißner (Doctor‘s Delight)<br />

ie neuen Räumlichkeiten in der Kaiserstra-<br />

61 tragen dem Konzept von Kosmetik<br />

Dße<br />

und Medical Beauty unter einem Dach besondere<br />

Rechnung. Statt klassischen Kosmetikkabinen<br />

wurden luftige Wohlfühlräume für Gesichtsund<br />

Körperbehandlungen inklusive einer eigenen<br />

Dampfkabine geschaffen.<br />

Auf den breiten und bequemen Wellnessliegen<br />

lässt es sich bei Aloe Vera-Gesichtbehandlungen<br />

oder straffenden Körperanwendungen herrlich<br />

entspannen. Medizinisch-ästhetische Behandlungen<br />

werden in einem eigens dafür eingerichteten<br />

Raum durchgeführt. Die Faltenunterspritzung<br />

mit Hyaluronsäure sowie die flächige<br />

Hautverjüngung gehören dabei zum Standardrepoirtaire<br />

der erfahrenen Behandlerin. Den mimischen<br />

Falten, wie der Zornesfalte, wird mit Botulinum<br />

zu Leibe gerückt. Diese Behandlungen<br />

führt der versierte Mediziner Dr. Klaus Meyer<br />

durch. Egal wo der »ästhetische« Schuh drückt<br />

– Natürlichkeit ist Trumpf! Das ist beiden Behandlern<br />

ein großes und wichtiges Anliegen.<br />

Eingefrorene Gesichter und Schlauchbootlippen<br />

à la Holly wood sind hier nicht zu bekommen.<br />

Das Konzept wird seit kurzem noch mit einer<br />

weiteren Dienstleistung ergänzt. Ungeliebte<br />

Fettpölsterchen können nun mittels Injektionslipolyse<br />

aufgelöst werden. Dank einer neuen Formulierung<br />

der weitläufig als »Fett-Weg-Spritze«<br />

bekannten Anwendung, geschieht dies auf besonders<br />

sanfte und nebenwirkungsarme Art und<br />

Weise. Mit hauchdünnen Kanülen wird die synthetisch<br />

hergestellte Substanz – eine sekundäre<br />

Gallensäure, die auch von unserem Körper selbst<br />

produziert wird – direkt in das störende Fettdepot<br />

injiziert. Dort fängt sie an, die Membran<br />

der Fettzellen aufzulösen, bis die Zelle so instabil<br />

wird, dass sie ihren Inhalt, die Triglyceride,<br />

freigibt. Die Zellreste werden über das körpereigene<br />

Abwehr- und Entsorgungssystem beseitigt,<br />

die freien Triglyceride über das Lymphsystem<br />

ausgeschieden.<br />

Eine Diät, Sport oder <strong>gesund</strong>e und ausgewogene<br />

Ernährung kann durch diese Behandlung nicht<br />

ersetzt werden. Sie dient nicht der Gewichtsabnahme,<br />

sondern lediglich der Optimierung<br />

einzelner Problemzonen, die sich hartnäckig<br />

jedweder diätischen oder sportlichen Maßnahme<br />

verweigern. Häufig werden das Doppelkinn,<br />

der Hüftspeck oder die Reiterhosen nachgefragt.<br />

Aber auch kleine Areale wie die Hängebäckchen<br />

oder die lästigen Polster entlang der BH-Träger<br />

sind Gegenstand von Behandlungen.<br />

Ein kleiner Wermutstropfen hängt leider auch<br />

dieser Methode an: Es geht nicht alles auf einmal<br />

weg. Die Behandlung muss je nach Ausprägung<br />

des Fettdepots und dem Ansprechen auf die<br />

Injektionssubstanz mindestens zwei- bis hin zu<br />

fünfmal wiederholt werden. Zwischen den einzelnen<br />

Behandlungen sollte ein zeitlicher Abstand<br />

von drei Wochen liegen. Dafür spart man<br />

sich aber invasivere Maßnahmen, die eventuell<br />

mit längeren Ausfallzeiten verbunden wären.<br />

Dr. med. Klaus Meyer<br />

Heilpraktikerin Carmen Wallstein<br />

Für Carmen Wallstein und ihr Team<br />

ist Ihre Zufriedenheit und Ihr<br />

Wohlbefinden ausschlaggebend.<br />

Neben der professionellen Anwendung<br />

kosmetischer Präparate ist<br />

vor allem die kompetente und<br />

ausführliche Beratung seit über<br />

drei Jahrzehnten erfolgreich.<br />

Zur Person<br />

Seit <strong>mehr</strong> als drei<br />

Jahrzehnten führt die<br />

Fachkosmetikerin<br />

und Heilpraktikerin<br />

Carmen Wallstein<br />

in ihrer Münchner<br />

Praxis Behandlungen<br />

zur Hautregeneration und Schönheitspflege<br />

durch, so z. B. dauerhafte Haarentfernung<br />

mit dem Pulslicht-Enthaarungssystem,<br />

Permanent Make-up, Mikro-Derm-Abrasion<br />

oder die Falten unterspritzung mit biologischen<br />

Präparaten.<br />

www.carmen-wallstein.de<br />

Medical Beauty<br />

Kaiserstraße 61<br />

80801 München<br />

Tel. 089-271 22 67<br />

Fax 089-271 06 82<br />

cw@carmen-wallstein.de<br />

www.carmen-wallstein.de<br />

Carmen Wallstein<br />

Medical Beauty München<br />

Topfit 2 / 2013


28<br />

Gesund leben<br />

D<br />

ie Zahl der Hautkrebsfälle in Deutschland<br />

hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.<br />

Derzeit erkranken etwa 234 000 Menschen<br />

pro Jahr neu an einem Tumor der Haut: Rund<br />

207 000 an einem weißen Hautkrebs (Basalzellkarzinom:<br />

137 000, Plattenepithelkarzinom:<br />

70 000) und etwa 28 000 am schwarzen Hautkrebs,<br />

dem malignen Melanom. Größter Risikofaktor<br />

ist die UV-Strahlung. Dabei ist nicht nur<br />

die Gesamtmenge der UV-Belastung im Lauf<br />

des Lebens entscheidend: Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass auch die Häufigkeit von Sonnenbränden<br />

– insbesondere in Kindheit und Jugend<br />

– der Entartung der Hautzellen Vorschub<br />

leistet. Hierbei sind hellhäutige Menschen und<br />

Kinder besonders gefährdet, sich einen Sonnenbrand<br />

zuzuziehen. Zwar bildet auch ihre Haut<br />

als Schutz vor intensiver Sonneneinwirkung das<br />

Pigment Melanin, welches das UV-Licht absorbiert<br />

und der Haut ihren bräunlichen Teint verleiht<br />

– allerdings in deutlich geringerer Menge<br />

als bei Menschen, die von Natur aus eine dunklere<br />

Haut haben.<br />

Gleichwohl sollten auch weniger Sonnenempfindliche<br />

die Selbstverteidigungsmöglichkeiten<br />

ihrer Haut nicht überschätzen. So beträgt<br />

etwa die Eigenschutzzeit von mittelheller Haut<br />

(Typ 3) maximal 30 Minuten – nicht viel, wenn<br />

man an einem Sonnentag einen ausgiebigen Besuch<br />

im Freibad geplant hat. Selbst der Einsatz<br />

eines Sonnenschutzmittels mit einem hohen<br />

Lichtschutzfaktor (LSF) bietet keinen »Rund-<br />

Lassen Sie sich den Spaß in<br />

der Sonne nicht verderben<br />

Jeder weiß, dass die Haut immer gut vor den UV-Strahlen der Sonne geschützt sein<br />

sollte, wenn man sich im Sommer im Freien aufhält. Wer allerdings den ganzen Tag am<br />

See verbringt, stundenlang wandert, Tennis spielt oder Rad fährt, ist der UV-Strahlung<br />

extrem ausgesetzt. Dann passiert es manchmal eben doch, dass die Haut sich wehrt<br />

und mit einem Sonnenbrand reagiert.<br />

Dr. Nina Schreiber<br />

Sonne + Strand? Sonnenschutz!<br />

Topfit 2 / 2013


Gesund leben<br />

29<br />

um-die-Uhr-Schutz«: Mit einer Sonnencreme,<br />

die z. B. über einen mittleren LSF von 20 verfügt,<br />

lässt sich das ungetrübte Sonnenbad lediglich<br />

um 20 Minuten × Eigenschutzzeit (siehe Kasten)<br />

verlängern, ohne dass ein Sonnenbrand zu befürchten<br />

ist. Falls danach nicht erneut sorgfältig<br />

mit einem höheren LSF gecremt oder – noch<br />

besser – der Schatten aufgesucht wird, passiert<br />

es unvermeidlich: Unbedeckte Hautpartien sind<br />

gerötet, überwärmt und spannen – die Haut<br />

»brennt«.<br />

Schmerzende<br />

Entzündungsreaktion<br />

Ein Sonnenbrand ist immer Ausdruck einer<br />

heftigen körperlichen Abwehrreaktion: Die UV-<br />

Strahlen sind so tief in die Haut eingedrungen,<br />

dass sie dort das Zellgewebe geschädigt haben.<br />

Die Folge ist eine lokale Entzündungsreaktion,<br />

die durch die Freisetzung von Entzündungsstoffen<br />

ausgelöst wird. Damit einher geht eine Erweiterung<br />

der Gefäße (= Hautrötung), eine erhöhte<br />

Durchblutung (= Haut erwärmung) und<br />

mitunter auch ein Austritt von Flüssigkeit ins<br />

Gewebe (= Blasenbildung).<br />

Das sollten Sie beim Eincremen<br />

beachten<br />

◾◾<br />

<strong>Creme</strong>n Sie sich mindestens 20 Minuten vor<br />

dem Sonnenbad ein.<br />

◾◾<br />

Mehr ist auch <strong>mehr</strong>: Tragen Sie immer ausreichend<br />

Sonnencreme auf - nur so kann sie ihre<br />

Schutzwirkung voll entfalten.<br />

◾◾<br />

<strong>Creme</strong>n Sie sich <strong>mehr</strong>mals am Tag ein! Je geringer<br />

die Eigenschutzzeit (siehe: »Welchen LSF<br />

braucht Ihre Haut?«) und je niedriger der LSF,<br />

desto öfter sollten Sie nachcremen.<br />

◾◾<br />

Wasserfeste Sonnencreme schützt zwar während<br />

des Badens, doch nach dem Schwimmen<br />

sollten Sie sich unbedingt erneut eincremen.<br />

◾◾<br />

Um sicher zu gehen, dass die Wirkstoffe für<br />

ausreichend Schutz sorgen, sollte die Sonnencreme<br />

nicht älter als ein Jahr sein.<br />

◾◾<br />

Zum umfassenden Sonnenschutz gehören<br />

auch Kopfschutz, T-Shirt oder Hemd sowie Bermudas<br />

aus leichtem, aber sonnendichtem Gewebe,<br />

Schuhe, die den Fußrücken ausreichend bedecken,<br />

und eine gute Sonnenbrille.<br />

◾◾<br />

Kinderhaut reagiert besonders empfindlich<br />

auf UV-Strahlen. Babys sollten im ersten<br />

Lebensjahr nicht der direkten Sonne ausgesetzt<br />

werden. Danach sollte die Kinderhaut<br />

durch kurze Aufenthalte langsam an die Sonne<br />

gewöhnt werden. Und natürlich: Achten Sie<br />

grundsätzlich darauf, dass Ihr Kind keinen Sonnenbrand<br />

bekommt!<br />

Weitere Infos:<br />

Die Deutsche Krebshilfe bietet zusammen mit<br />

der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention<br />

kostenlose Ratgeber und Faltblätter an,<br />

die unter der Tel. 02 28/7 29 90-0 und auf www.<br />

krebshilfe.de bzw. www.unserehaut.de bestellt<br />

werden können.<br />

Das können Sie tun<br />

Sobald sich die ersten Anzeichen eines Sonnenbrands<br />

bemerkbar machen, heißt die Devise:<br />

»Ab in den Schatten«. Leichte Hautrötungen<br />

können mit kühlenden Umschlägen, einer<br />

After-Sun-<strong>Creme</strong> oder einem Gel behandelt<br />

werden. Sie enthalten viel Wasser und wenig<br />

Fett und wirken dadurch kühlend und beruhigend.<br />

Zusätze wie Dexpanthenol, aber auch Aloe<br />

Vera helfen, die Haut zu reparieren. Bei einem<br />

leichten Sonnenbrand ohne Blasenbildung bringen<br />

auch kühle Duschen (ca. 25 °C) Linderung.<br />

Ebenso hilft Quark oder Joghurt aus dem Kühlschrank<br />

– diese sollte man aber nur anwenden,<br />

wenn die Haut unversehrt ist. Wichtig ist, viel<br />

zu trinken, um den Flüssigkeitshaushalt stabil<br />

zu halten.<br />

Der Lichtschutzfaktor<br />

Der Lichtschutzfaktor wird nach zwei Faktoren<br />

ausgewählt: nach dem Hauttyp und nach dem<br />

UV-Index. Dieser gibt die Intensität der aktuellen<br />

UV-Strahlung wieder. In Deutschland<br />

erreicht der UV-Index in der Regel Werte zwischen<br />

0 und 9. In südlichen bzw. tropischen Ländern<br />

können Werte bis 12 erreicht werden. Einige<br />

Faktoren können die UV-Strahlung verstärken,<br />

z. B. Wasserflächen oder Schnee. Zudem ist<br />

die Intensität der UV-Strahlung von Tageszeit,<br />

Bewölkung und Luftreinheit abhängig. Vereinfacht<br />

lässt sich der UV-Index einteilen in: niedrig<br />

(3–4), mäßig (5–6), hoch (7–8) und sehr hoch<br />

(9 und <strong>mehr</strong>).<br />

Welchen LSF braucht Ihre Haut?<br />

Der empfohlene LSF ist auf den UV-Index »hoch« abgestimmt.<br />

Typ 1: sehr helle Haut, viele Sommersprossen, extrem empfindliche Haut, helle Augen,<br />

rotblondes oder hellblondes Haar; keine Bräunung<br />

Eigenschutzzeit: 5 – 10 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 30<br />

Typ 2: helle Haut, oft Sommersprossen, empfindliche Haut, helle Augen, blondes<br />

Haar; langsame Bräunung<br />

Eigenschutzzeit: 10 – 20 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 25<br />

Typ 3: mittelhelle, mäßig empfindliche Haut, helle oder dunkle Augen, dunkelblondes<br />

oder braunes Haar; einfache und langsame Bräunung<br />

Eigenschutzzeit: 20 – 30 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 20<br />

Typ 4: bräunliche, wenig empfindliche Haut, dunkle Augen, dunkelbraunes oder<br />

schwarzes Haar; schnelle und tiefe Bräunung<br />

Eigenschutzzeit: 30 – 45 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 15<br />

Typ 5: dunkle, wenig empfindliche Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar<br />

Eigenschutzzeit: 45 – 60 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 15<br />

Typ 6: schwarze, wenig empfindliche Haut, schwarze Augen, schwarzes Haar<br />

Eigenschutzzeit: 60 – 90 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 15<br />

Wenn Sie wissen möchten, wie lange Sie unbedenklich Ihr Sonnenbad mit Sonnenschutz<br />

genießen können, rechnen Sie die oben angegebene »Eigenschutzzeit« x LSF –<br />

dies ergibt dann die mögliche Verweilzeit in der Sonne.<br />

VoRSicHT: Da sich die Schutzdauer durch das Auftragen desselben LSF-Faktors nicht<br />

<strong>mehr</strong> verlängert, kann nur ein höherer Faktor am selben Tag noch etwas Schutz bieten.<br />

Topfit 2 / 2013


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Wo auch immer Sie sind – TOPFIT ist nur<br />

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So bleibt Ihre Leber <strong>gesund</strong><br />

Der neue Ratgeber enthält alle wichtigen Informationen zur Funktion<br />

von Leber und Galle, zur Diagnose von Lebererkrankungen<br />

und zur Umsetzung einer naturheilkundlichen Selbstbehandlung,<br />

die den Körper entgiftet und zu <strong>mehr</strong> Energie und Wohlbefinden<br />

beiträgt. Außerdem beantworten die Autoren die Frage, wie man<br />

Leber und Galle bei ihrer umfangreichen Entgiftungsarbeit unterstützen<br />

kann.<br />

Neben einer leberfreundlichen Lebens- und Ernährungsweise –<br />

fettarm essen, Gewicht reduzieren, Verzicht auf Alkohol, <strong>mehr</strong><br />

Bewegung etc. – bietet die Naturheilkunde eine breite Palette<br />

an unterstützenden Maßnahmen: Phytotherapie, Homöopathie,<br />

Schüßler-Salze, Nahrungs ergänzung, Akupressur und Leberwickel.<br />

Die kleine Leberschutzkur am Ende des Buchs sorgt in kurzer Zeit<br />

für spürbar <strong>mehr</strong> Energie und Vitalität: Man kann sie bequem zu<br />

Hause durchführen und gut mit den täglichen Alltagspflichten<br />

vereinbaren. Konzipiert ist die Leberschutzkur für vier Wochen,<br />

wobei die Autoren empfehlen, sie einmal im Jahr, am besten im<br />

Frühjahr oder Herbst, durchzuführen.<br />

Der beiliegende Folder enthält die wichtigsten<br />

leberschützenden Heilpflanzen von A bis Z.<br />

Dr. Nicole Schaenzler,<br />

Dr. Christoph Koppenwallner<br />

Leber und Galle reinigen und revitalisieren<br />

Gräfe und Unzer Verlag, 2012,<br />

128 S., 12,99 €<br />

Gesundheitseinrichtungen in Ihrer Nähe<br />

Kieferorthopädie<br />

Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgie<br />

Plastische Operationen<br />

Faltenbehandlungen<br />

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80336 München<br />

Tel.: 089-545 84 70<br />

Fax: 089-545 84 72<br />

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Topfit 2 / 2013


31<br />

Klinikum der<br />

Universität München<br />

Campus Großhadern:<br />

Marchioninistraße 15,<br />

81377 München.<br />

Campus Innenstadt:<br />

Lindwurmstraße 2a,<br />

80337 München.<br />

17. Juli · 15 Uhr<br />

Physiotherapeutische Atem- und<br />

Bewegungstherapie für Menschen<br />

mit Pulmonaler Hypertonie<br />

Tipps für den Alltag mit Pulmonaler<br />

Hypertonie sowie Erklärung der Hintergründe<br />

der Erkrankung. Tipps zur<br />

Verbesserung des allgemeinen Trainingszustands,<br />

der Leistungs fähigkeit<br />

und der Atemmuskulatur unter<br />

Vermeidung einer Rechtsherzbelastung<br />

und damit Erhöhung der Lebensqualität.<br />

Ort: Campus Großhadern, Physiotherapieschule,<br />

Würfel IK, 1. UG,<br />

Marchioninistr. 15.<br />

Kontakt: 089 / 7095-3101.<br />

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.<br />

22. Juli · 18 —19.30 Uhr<br />

Demenz und Recht –<br />

die Vorsorgevollmacht<br />

Veranstalter: Institut für Schlaganfall-<br />

und Demenzforschung.<br />

Referent: Martin Lang, Fachanwalt<br />

für Erbrecht.<br />

Infos zu neuen Forschungsansätzen,<br />

Studien am ISD, Medikation und<br />

Diagnostik sowie zur Rechtslage von<br />

Patientenverfügungen und Vollmachten.<br />

Ort: Campus Großhadern, Seminarraum,<br />

Max-Lebsche-Platz 30 (2. OG).<br />

Kontakt: 089 / 7095-8319.<br />

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.<br />

Harlachinger Gesundheitsforum<br />

Klinikum Harlaching,<br />

Sanatoriumsplatz 2a,<br />

81545 München.<br />

12. Juli · 16.30 Uhr<br />

Beckenbodensenkung und<br />

Blasenschwäche – was tun?<br />

Referent: Dr. Georg Bachholz,<br />

Oberarzt der Frauenklinik.<br />

Ort: Hörsaal Krankenhaus für Naturheilweisen.<br />

Eintritt frei, keine Anmeldung<br />

erforderlich.<br />

20. September · 16.30 Uhr<br />

Personalisierte Krebsmedizin<br />

Referent: Dr. Ludwig Lutz, Standortleiter<br />

der Klinik für Hämatologie,<br />

Onkologie und Palliativmedizin.<br />

Ort: Hörsaal Krankenhaus für<br />

Naturheilweisen.<br />

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.<br />

Schwabinger Gesundheitsforum<br />

Klinikum Schwabing<br />

Kölner Platz 1, 80804 München.<br />

9. Juli · 17.30 — 19.30 Uhr<br />

Aktuelles von den Jahrestagungen<br />

der Deutschen und Amerikan.<br />

Diabetesgesellschaften 2013<br />

Referenten: Prof. Dr. med. Robert<br />

Ritzel, CA der Klinik für Endokrinologie,<br />

Diabetologie und Suchtmedizin,<br />

Katrin Weiser, Diätassistentin, Diabetesberaterin<br />

(DDG) im Klinikum<br />

Schwabing,Doktores Zschau und<br />

Neumann, Schwerpunktpraxis für<br />

Diabetologie in München.<br />

Ort: Hörsaal der Kinderklinik,<br />

Eingang über Parzivalstr. 16.<br />

Eintritt frei.<br />

23. Juli · 17.30 — 19.30 Uhr<br />

Neue Therapiemöglichkeiten<br />

bei Hauttumoren<br />

Referenten: Prof. Dr. med. Wilhelm<br />

Stolz, CA der Klinik für Dermatologie,<br />

Allergologie und Umweltmedizin,<br />

Eva Kreling, Selbsthilfezentrum<br />

München, Monika Lehnert, Selbsthilfegruppe<br />

für Menschen mit<br />

Malignem Melanom, BRK München.<br />

Ort: Hörsaal der Kinderklinik,<br />

Eingang über Parzivalstr. 16.<br />

Eintritt frei.<br />

Klinikum rechts der Isar<br />

Ismaninger Straße 22,<br />

81675 München.<br />

16. Juli · 17.30 —19 Uhr<br />

Sprechstunde Lebensstil und<br />

Gesundheit: »Wissenswertes zum<br />

Thema Impfen«<br />

Veranstalter: Kompetenzzentrum für<br />

Komplementärmedizin und Naturheilkunde<br />

(KoKoNat).<br />

Ort: Hörsaal Pavillon, Klinikum<br />

rechts der Isar, Ismaninger Str. 22.<br />

Eintritt frei.<br />

4. Sept. · 17.30 —18.15 Uhr<br />

Maly-Meditation für Patienten<br />

und Angehörige<br />

Veranstalter: Seelsorge des Klinikums<br />

rechts der Isar.<br />

Bei der Maly-Meditation handelt es<br />

sich um eine Methode, bei der<br />

(schwer) kranke Menschen zusammen<br />

mit einem Angehörigen meditieren.<br />

Bringen Sie daher nach Möglichkeit<br />

einen Menschen Ihres<br />

Vertrauens zur Meditation mit. Sollte<br />

dies nicht möglich sein, ist eine<br />

Teilnahme dennoch möglich. Die<br />

Maly-Meditation beruht zwar auf<br />

Elementen christlicher Spiritualität,<br />

ist aber offen und einladend für alle.<br />

Im Anschluss wird um 18.30 Uhr<br />

eine Messe abgehalten.<br />

Ort: Katholische Kirche, Klinikum<br />

rechts der Isar, Ismaninger Str. 22.<br />

Eintritt frei.<br />

Rotkreuzklinikum<br />

Nymphenburger Straße 163,<br />

80634 München.<br />

17. Juli · 18 Uhr<br />

Infotreff Gesundheit<br />

Dickdarmkrebs: Vorbeugemöglichkeiten<br />

und moderne Diagnoseverfahren<br />

Referent: Prof. Dr. med. Peter Born,<br />

Internist, Gastroenterologe, Diabetologe,<br />

Endokrinologe, Chefarzt am<br />

Rotkreuzklinikum.<br />

Ort: Aula der Schwesternschaft<br />

München vom BRK, Rotkreuzplatz 8<br />

(Eingang Hochhaus).<br />

Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.<br />

jeweils 1. Do im Monat · 16 Uhr<br />

Infoabend »Schmerzarme Geburt«<br />

Die Anästhesieabteilung des Klinikums<br />

bietet Informationen über die<br />

Möglichkeiten der Schmerzlinderung<br />

unter der Geburt. Die so genannte<br />

Periduralanästhesie (PDA) hat sich<br />

dabei als eine besonders wirksame<br />

Form erwiesen. Informieren Sie sich<br />

bereits im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

über den Ablauf und die Risiken<br />

einer PDA. Ebenso erhalten Sie<br />

Informationen über die verschiedenen<br />

Narkoseverfahren bei einem<br />

eventuellen Kaiserschnitt.<br />

Ort: Frauenklinik Taxisstraße 3,<br />

Info-Raum 3. Stock.<br />

Anmeldung: 089 / 157 06–670.<br />

KLINIKUM<br />

DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />

Gesundheitsladen München e. V.<br />

Waltherstr. 16a, 80337 München.<br />

11. Juli · 19.30 Uhr<br />

Podiumsdiskussion zur Gesundheitspolitik:<br />

Deutschland und<br />

Bayern vor der Wahl<br />

Veranstalter: Gesundheitsladen München,<br />

Selbsthilfezentrum München,<br />

Verein Demokratischer Ärztinnen<br />

und Ärzte.<br />

Bürgerversicherung? DRG‘s? PEPP?<br />

Patientenrechte? Patientenberatung?<br />

. . .<br />

Ort: BR Veranstaltungssaal Foyer<br />

Rundfunkhaus, Arnulfstr. 42/44.<br />

30. Juli · 14 Uhr<br />

Gesundheit, Krankheit, Kassen<br />

und Geld – Rechte und Möglichkeiten<br />

für Seniorinnen / Senioren<br />

mit geringen finanziellen Mitteln<br />

Referentin: Adelheid Schulte-<br />

Bocholt, Patientenberaterin im<br />

Gesundheitsladen München e. V.<br />

Infoveranstaltung mit Diskussion zu<br />

den Themen: Welche Änderungen<br />

durch Reformen sind für ältere Menschen<br />

von besonderer Bedeutung?<br />

Auf welche Leistungen gibt es einen<br />

Anspruch? Belastungsgrenze und<br />

Härtefallregelung. Thema Zahnersatz.<br />

Wie und wo kann ich sparen?<br />

Tipps und Hinweise.<br />

Ort: Altenservicezentrum,<br />

Gravelottestr. 8.<br />

Infos: 089 / 45 83 20.<br />

CAMPUS GROSSHADERN<br />

CAMPUS INNENSTADT<br />

KLINIK UND POLIKLINIK<br />

FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE<br />

INFORMATIONSABEND FÜR WERDENDE ELTERN<br />

KREISSSAALFÜHRUNGEN<br />

REGELMÄSSIG AN BEIDEN STANDORTEN<br />

(jeden Donnerstag 18 Uhr, außer an Feiertagen)<br />

Campus Großhadern<br />

Frauenklinik Großhadern<br />

Würfel IK, Wartezone Poliklinik, Erdgeschoss<br />

Info: (089) 7095-3800<br />

Campus Innenstadt<br />

Frauenklinik Innenstadt<br />

Maistraße 11<br />

Großer Hörsaal<br />

Info: (089) 5160-4263<br />

Wechselnde Vortragsthemen:<br />

http://www.frauenklinik-maistrasse.de/AK_info-abend.html<br />

(Anmeldungen sind nicht erforderlich)<br />

Klinikum der Universität München – Wir machen Medizin<br />

www.uniklinikum-muenchen.de<br />

Topfit 2 / 2013


KLINIKUM<br />

DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />

200<br />

I<br />

KLINIK NMEDIZINISCHE<br />

MEDIZINISCHE<br />

JAHRE<br />

+ 1 8 1 3 - 2 0 1 3<br />

+<br />

NENSTADT<br />

INNENSTADT<br />

TAG DER OFFENEN TÜR<br />

MEDIZINISCHE KLINIK INNENSTADT<br />

25. OKTOBER 2013<br />

Ziemssenstr.<br />

Klinikführungen<br />

Präsentationen<br />

Symposien<br />

Aktionen<br />

Ausstellungen<br />

Vorträge<br />

WIR MACHEN MEDIZIN

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