Etwas mehr Creme, bitte! - topfit-gesund
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DAS<br />
KoStenloSe<br />
Nr. 2 / 2013 · Jahrgang 12<br />
GeSunDheitSmAGAzin<br />
www.<strong>topfit</strong>-<strong>gesund</strong>.de<br />
Gesundheit · Wellness · Beauty<br />
thema aktuell<br />
Nie wieder<br />
Schlafprobleme!<br />
diaGnose & therapie<br />
Strategien gegen<br />
Migräne<br />
rat aus der apotheke<br />
Große Kapuzinerkresse –<br />
so wirksam wie Antibiotika?<br />
Risikofaktor UV-Strahlen<br />
<strong>Etwas</strong> <strong>mehr</strong><br />
<strong>Creme</strong>, <strong>bitte</strong>!
Ihr gutes Recht<br />
Arzneimittel – Alkohol – Auto<br />
Alkohol ist ein Problem im Straßenverkehr, auch Medikamente können<br />
beim Autofahren ein Problem sein. Beides wird rechtlich innerhalb<br />
bestimmter Grenzen toleriert. Die Kombination aus Alkohol<br />
und der Einnahme von Medikamenten, insbesondere solchen, die<br />
Benzodiazepine enthalten (Tranquilizer), führt allerdings zu einer<br />
nicht kalkulierbaren Herabsetzung der Reaktionsfähigkeit und damit<br />
zu einer Einschränkung der Fahrtüchtigkeit. Wer dennoch ein Auto<br />
lenkt und dabei andere gefährdet, setzt sich der Strafbarkeit nach<br />
Paragraph 315c Absatz 1 des Strafgesetzbuches aus.<br />
Dieser Zusammenhang ist nun allgemein bekannt, nicht bekannt<br />
sind die potenziellen Folgen einer polizeilichen Verkehrskontrolle,<br />
wenn diese zur Feststellung eines erhöhten Alkoholgehalts führt.<br />
Haben die Polizeibeamten den Verdacht auf zusätzlichen Arzneimittelgebrauch,<br />
ordnen sie eine Blutuntersuchung an. Wird dabei eine<br />
wiederholte Einnahme von verkehrsriskanten Medikamenten festgestellt,<br />
müssen die Betroffenen mit erheblichen Konsequenzen rechnen,<br />
und zwar auch dann, wenn sie bisher ohne jede Beanstandung<br />
am Straßenverkehr teilgenommen haben.<br />
Das erste Ergebnis ist die Beschlagnahme des Führerscheins. Dann<br />
wird von der Führerscheinbehörde im Zweifel routinemäßig der<br />
Standpunkt vertreten, dass eine erhebliche Einschränkung der Fahrtüchtigkeit<br />
zu vermuten ist und daher vor Rückgabe bzw. Neuerteilung<br />
der Fahrerlaubnis eine medizinisch-psychologische Untersuchung<br />
(MPU) erforderlich ist. Weiter wird der Nachweis der »Entgiftung«<br />
gefordert, der nur durch – kontrollierte – Abgabe von Urinproben<br />
über Monate hinweg geführt weden kann. Dazu kann zwar<br />
niemand gezwungen werden, aber ohne erfolgreiche Durchführung<br />
einer MPU und ohne uneingeschränkte Kooperation bei den Urinkontrollen,<br />
stellt die Behörde keinen neuen Führerschein aus. Es ergibt<br />
sich so die rechtsstaatlich bedenkliche Situation, dass nicht die<br />
Staatsanwaltschaft die Fahruntüchtigkeit beweisen muss, sondern<br />
der Bürger seine Fahrtüchtigkeit. Der Grund ist der Wechsel von der<br />
Strafverfolgung, bei der alle Schutzrechte gelten, zur Prävention die<br />
keine solchen Rechte vorsieht. Es kann daher nur dringend geraten<br />
werden, sich im Zweifelsfall in der Apotheke entsprechend beraten<br />
zu lassen und bei Einnahme von Tranquilizern auf die Teilnahme am<br />
Straßenverkehr zu verzichten, mindestens aber eine vollständige Alkoholabstinenz<br />
zu üben und damit einerseits eine verkehrsrelevante<br />
Wechselwirkung zu vermeiden und andererseits bei allgemeinen Verkehrskontrollen<br />
ohne Alkoholbefund zu bleiben. So kann der Eintritt<br />
der beschriebenen Konsequenzen weiterer »präventiver« Untersuchungen<br />
vermieden werden.<br />
PD Dr. Kurt-Peter Merk ist seit<br />
1979 Rechtsanwalt in München<br />
und hat sich auf das Sozialrecht,<br />
insbesondere das Gesundheitsrecht<br />
und die Vertretung geschädigter<br />
Patienten spezialisiert.<br />
Seine Tätigkeit umfasst Verfahren<br />
gegen Ärzte und Zahnärzte, aber<br />
auch gegen Versicherungen und<br />
Sozialbehörden.<br />
Für die medizinische Fachberatung<br />
in dieser Ausgabe danken wir<br />
Dr. med. Dr. med. dent. Hans Joachim Gath<br />
Dr. med. dent. Martin Heel<br />
Landwehrstraße 9 · 80336 München<br />
Tel. 089 / 545 84 70<br />
www.drgath.com (Seite 16)<br />
Dr. med. vet. Brigitte Hentschel<br />
Tel. 0173 / 344 59 81<br />
www.tierarztpraxis-hentschel.de (Seite 20f)<br />
Prof. Dr. med. Rolf Issels<br />
Klinikum der Universität München,<br />
Medizinische Klinik III und<br />
Helmholtz Zentrum München<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistraße 15 · 81377 München<br />
Tel. 089 / 70 95-47 68<br />
www.klinikum.uni-muenchen.de (Seite 12)<br />
Dr. med. Felix Söller<br />
MVZ im Helios<br />
Helene-Weber-Allee 19 · 80637 München<br />
Tel. 089 / 15 92 77-0<br />
www.mvz-im-helios.de (Seite 7)<br />
Impressum<br />
Verlag: Letter Content Media<br />
Inhaberin: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich für<br />
Anzeigen), Sebastian-Bauer-Straße 20c, 81737 München,<br />
Tel.: 089 / 6 37 47 43, Fax: 089/67 92 01 61<br />
E-Mail: N.Schaenzler@letter-content.de<br />
Chefredaktion: Dr. Nicole Schaenzler (verantwortlich<br />
für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag<br />
Anzeigenverkauf: Ute Heuschkel <br />
Tel. 089 / 810 89 455, Mobil: 0170 / 29 30 150<br />
E-Mail: u.heuschkel@<strong>topfit</strong>-<strong>gesund</strong>.de<br />
PR und Marketing: Ursula Jürgensen,<br />
PR und Kommu nikation im Gesundheitswesen,<br />
Tel.: 089 / 43 90 94 46,<br />
E-Mail: ursula.juergensen@gmx.de<br />
Vertriebsorganisation: Herbert Schwinghammer,<br />
E-Mail: vertrieb@<strong>topfit</strong>-medizin.de<br />
Chefin vom Dienst: Dr. Elfi Ledig<br />
Redaktion: Dr. Elfi Ledig, Dr. Nicole Schaenzler<br />
Mitarbeiter: Ulrike Arlt, Dr. Brigitte Hentschel, Petra<br />
Hoch, Dr. Lena Kertag, Apotheker Thomas Knaier,<br />
Dr. Johannes Gottfried Mayer, PD Dr. Kurt-Peter Merk,<br />
Astrid Reißner, Dr. Nina Schreiber, Herbert Schwinghammer,<br />
Dr. Michael Wullinger<br />
Bildnachweis: Titelbild: Fotolia (Yuri Arcurs) —<br />
Innenteil: Walter Braun: 5; CanStockPhotos: 27, 29;<br />
Dreamstime 13; Fotolia: 4, 8, 10, 22, 25, 26; Dr. med.<br />
Dr. med. dent. Hans Joachim Gath: 16; Laternd‘l<br />
Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber<br />
Rattenberger Straße 35 · 81373 München<br />
Tel. 089 / 760 32 17<br />
www.zahnarztpraxis-dr-weber.de (Seite 13)<br />
Dr. med. Hans- Hermann Wörl<br />
Dr. med. Stefan Schmiedl<br />
Widenmayerstraße 16 · 80538 München<br />
Tel. 089 / 54 80 66 66<br />
www.plastchir.com (Seite 14)<br />
Dr. med. Michael Wullinger<br />
Rathausgasse 10 · 83011 Rosenheim<br />
Tel. 08031 / 12 342<br />
www.wullinger.de (Seite 18f)<br />
Dr. med. Werner Zirngibl<br />
MVZ im Helios<br />
Helene-Weber-Allee 19 · 80637 München<br />
Tel. 089 / 15 92 77-0<br />
www.mvz-im-helios.de (Seite 8f)<br />
Hof Nesselwängle (A): 17; Letter Content Media,<br />
München: 7 (Dr. med. Felix Söller), 9 (Dr. med. Werner<br />
Zirngibl), 13 (Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber), 14 (Dr.<br />
Hans-Hermann Wörl); Marly Products: 7; Photocase:<br />
18 (Sebastian Schubanz); Pixelio: 20 (Heike Brese u.),<br />
24 (H. D. Volz); Rooibos-Büro Deutschland: 15; Helena<br />
Schwinghammer: 9, 20 (o.); SWM: 23 (Falk Heller);<br />
Carmen Wallstein: 27<br />
Grafik + Produktion: Wolfgang Lehner<br />
Daiserstr. 6, 81371 München, Tel.: 0 89 / 50 09 48-65<br />
E-Mail: <strong>topfit</strong>-grafik@gmx.de<br />
Druck: Mayr Miesbach GmbH<br />
Am Windfeld 15, D-83714 Miesbach<br />
Geschäftsbedingungen: Zurzeit gilt die<br />
Anzeigen-Preisliste 13 vom 01.01.2013. Es gelten<br />
die »Allgemeinen Geschäftsbedingungen für<br />
Anzeigen in Zeitschriften« und die zusätzlichen<br />
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eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine<br />
Haftung übernommen. Mit der Annahme des<br />
Manuskripts erwirbt der Verlag das ausschließliche<br />
Ver wertungsrecht. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine Verwertung einschließlich<br />
des Nachdrucks ohne schriftliche Einwilligung<br />
strafbar. Die Urheberrechte der von Letter Content<br />
Media konzipierten Anzeigen liegen beim Verlag.<br />
Diese Zeitschrift kann u.a. werbliche Informationen<br />
über verschreibungspflichtige und frei verkäufliche<br />
Arzneimittel enthalten. Ihre Anwendung ersetzt<br />
keinesfalls die Inanspruchnahme des Arztes.<br />
Scannen Sie mit dem Smartphone<br />
den QR-Code (mithilfe einer kostenlosen<br />
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auf www.<strong>topfit</strong><strong>gesund</strong>.mobi<br />
Weitere Infos:<br />
Rechtsanwalt Priv. Doz. Dr. Kurt-Peter Merk<br />
Oberanger 38 · 80331 München<br />
Tel.: 089/264 555 · Fax: 089/268 609<br />
E-Mail: kanzlei@kpmerk.de
Thema aktuell<br />
4 Nie wieder Schlafprobleme!<br />
Diagnose & Therapie<br />
7 MVZ im Helios: Repetitive periphere<br />
Magnetstimulation (rPMS) –<br />
Sanfte Hilfe bei Muskelproblemen<br />
8 MVZ im Helios: Tennis- und Mausarm –<br />
Auf eine konsequente Therapie kommt es an!<br />
10 Strategien gegen Migräne<br />
12 Klinikum der LMU:<br />
Regionale Tiefenhyperthermie<br />
13 Ganzheitlich-ästhetische Zahnmedizin:<br />
Stress und Zahn<strong>gesund</strong>heit<br />
14 Ästhetisch-Plastische Chirurgie:<br />
Keine Schweißattacken dank Botox!<br />
16 Moderne Implantologie:<br />
Lösen Sie JETZT Ihr Prothesenproblem<br />
18 Traditionelle Chinesische Medizin:<br />
Allergien mit TCM behandeln<br />
<strong>gesund</strong> leben<br />
20 Ganzheitliche Tiermedizin:<br />
Globuli für Tiere<br />
22 Wenn Eltern ihre Kinder brauchen:<br />
Eltern unterstützen und pflegen<br />
26 Nachgefragt: Der Sommergrippe vorbeugen<br />
28 Sonne + Strand? Sonnenschutz!<br />
Aus der Apotheke<br />
24 Arzneipflanze des Jahres 2013:<br />
Große Kapuzinerkresse<br />
Beauty<br />
27 Fett weg ohne Operation<br />
München<br />
23 M-Bäder: Schönheitskur für das<br />
Bad Giesing-Harlaching<br />
Rubriken<br />
2 Ihr gutes Recht<br />
2 Medizinische Fachberatung<br />
2 Impressum<br />
15 News<br />
30 Buchtipp<br />
30 Gesundheitseinrichtungen in Ihrer Nähe<br />
17 Gewinnspiel (noch <strong>mehr</strong> zu gewinnen<br />
gibt es auf Seite 25)<br />
31 Veranstaltungskalender<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
klinische Studien spielen in der Patientenversorgung<br />
eine herausragende Rolle: Alle therapeutischen<br />
Verfahren – sowie alle chemischen<br />
und pflanzlichen Wirkstoffe, die als Arzneimittel<br />
zugelassen werden sollen – müssen<br />
erst einmal in einem jahrelangen Prozess den<br />
Nachweis von Wirksamkeit und Sicherheit<br />
erbringen, bevor sie zum Patienten gelangen.<br />
In dieser Ausgabe haben wir einige Beispiele<br />
aufgegriffen, etwa die Studien und Fallserien<br />
der Mediziner am Klinikum der LMU, die<br />
dazu beitragen sollen, dass die Hyperthermie<br />
als Standardtherapie bei bestimmten<br />
Krebserkrankungen anerkannt wird. Was die<br />
Migränetherapie betrifft, so haben zunächst<br />
Zulassungsstudien und später breit angelegte<br />
Beobachtungsstudien dazu geführt, dass<br />
Migränikern mit den Triptanen heute eine<br />
sichere Wirkstoffgruppe zur Linderung ihres<br />
Leidens zur Verfügung steht: Rund 90 Prozent<br />
der Patienten, bei denen die üblichen<br />
Schmerzmittel wirkungslos bleiben, können<br />
Triptane helfen.<br />
Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es<br />
jedoch nie. Gerade hat z. B. die EU-Arzneimittelbehörde<br />
auf mögliche Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen<br />
des rezeptfreien Schmerzmittels<br />
Diclofenac hingewiesen. Auch das häufig<br />
verordnete Paracetamol ist ins Visier geraten:<br />
In einer zu hohen Dosierung kann es die Leber<br />
schädigen. Dies macht deutlich, wie wichtig<br />
der besonnene Umgang mit Therapeutika<br />
ist – sei es als technische Anwendung, sei es in<br />
Medikamentenform. Auf jeden Fall sollte man<br />
sich vorab beim Arzt oder Apotheker genau<br />
über die möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen<br />
informieren – und bei Zweifeln nach<br />
einer Alternative fragen.<br />
Ich wünsche Ihnen vor<br />
allem Gesundheit!<br />
Dr. Nicole Schaenzler,<br />
Chefredakteurin<br />
P.S.: Gewinnerin des Gewinnspiels der letzten<br />
Ausgabe ist Cornelia Brunner aus München.<br />
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4 Thema aktuell<br />
Moderne Schlafhygiene<br />
Nie wieder<br />
Schlafprobleme!<br />
Kurzzeitige Schlafprobleme kennen wir wohl alle: Anspannung oder Ärger, aber<br />
auch freudige Erwartung vor einem wichtigen Ereignis oder eine beginnende<br />
Erkrankung können akute Anlässe sein, die unsere Nachtruhe für ein paar Tage<br />
empfindlich stören. Wer jedoch regelmäßig Schwierigkeiten hat, gut ein- oder<br />
durchzuschlafen, leidet vermutlich an einer chronischen Schlafstörung. Die gute<br />
Nachricht: Wer den Geboten der modernen Schlafhygiene folgt, bei dem stellt<br />
sich ein ungestörter, erholsamer Schlaf oft ganz von selbst wieder ein.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
S<br />
chlaf ist ein biologisches Grundbedürfnis<br />
wie Hunger oder Durst: Tatsächlich verbringen<br />
wir rund ein Drittel unseres Lebens schlafend.<br />
Wie viel Schlaf jeder Einzelne braucht, ist<br />
individuell unterschiedlich: Während manche<br />
mindestens acht Stunden Nachtschlaf benötigen,<br />
um am nächsten Tag ausgeruht zu sein,<br />
kommen andere mit deutlich weniger Schlaf<br />
aus. Untersuchungen zeigen jedoch: Ein Erwachsener<br />
mittleren Alters sollte in der Nacht<br />
im Durchschnitt mindestens sieben Stunden<br />
schlafen, um sich erholen zu können und <strong>gesund</strong><br />
zu bleiben.<br />
Kraft tanken für<br />
den nächsten Tag<br />
Während des Schlafs ist die Wahrnehmung<br />
der Außenwelt stark herabgesetzt und der Körper<br />
schaltet vollständig von Aktivität auf Erholung<br />
und Regeneration um. Wenn wir dann am<br />
nächsten Morgen erwachen, haben wir buchstäblich<br />
neue »Kraft getankt«: Unser Körper hat<br />
mithilfe von Wachstums- und anderen Hormonen<br />
zahlreiche Reparaturarbeiten an den Geweben<br />
geleistet, und unser Immunsystem ist für<br />
eine effektive Abwehrarbeit gut gerüstet. Zudem<br />
hat unser Gehirn das Erlebte des vorangegangenen<br />
Tages verarbeitet und ist nun aufnahmebereit<br />
für die mannigfaltigen Eindrücke, Informationen<br />
und Erfahrungen, die der neue Tag mit<br />
sich bringt. All dies vollzieht sich durch eine organisierte<br />
Abfolge von <strong>mehr</strong>eren Schlafphasen,<br />
die von der Einschlafphase über Tiefschlaf- und<br />
REM-Phase (Rapid eye movement-Phase) bis<br />
hin zur Aufwachphase reicht.<br />
So wichtig ein erholsamer Schlaf für unser körperliches<br />
und geistiges Wohlbefinden ist, so störanfällig<br />
ist er leider auch: Nach einer aktuellen<br />
Umfrage des Robert-Koch-Instituts leidet etwa<br />
jeder vierte Deutsche regelmäßig unter Ein- und<br />
Durchschlafstörungen. Während die Einschlafstörung<br />
im Wesentlichen von einem quälend<br />
langen Wachliegen am Abend gekennzeichnet<br />
ist, obwohl man beim Zubettgehen müde war,<br />
sind für Durchschlafstörungen längere Wachperioden<br />
in der Nacht charakteristisch, aus denen<br />
der Betroffene nur schwer wieder zurück in<br />
den Schlaf findet. Oder er erwacht nach zwei bis<br />
fünf Stunden vorzeitig, ohne dass er noch einmal<br />
einschlafen kann. Allen Formen gemeinsam<br />
ist, dass sich der fehlende Erholungswert des<br />
Schlafs unweigerlich am nächsten Tag bemerkbar<br />
macht: Man ist müde und unkonzentriert,<br />
nervös und gereizt. Hält der Zustand länger an,<br />
kann sich eine depressive Verstimmung entwickeln<br />
(umgekehrt geht eine Depression oft mit<br />
einer Schlafstörung einher); im Extremfall sind<br />
sogar Wahrnehmungsstörungen bis hin zu Sinnestäuschungen<br />
möglich.<br />
Ebenso kann die körperliche Gesundheit Schaden<br />
nehmen. Studien zeigen, dass Menschen, die<br />
über Monate unter einem chronischen Schlafdefizit<br />
leiden, nicht nur anfällig für Infekte werden,<br />
sondern auch ein erhöhtes Risiko für Übergewicht,<br />
einen Herzinfarkt und die Entwicklung<br />
eines Diabetes mellitus haben.<br />
Stress – Hauptauslöser<br />
Nummer 1<br />
Eine chronische Schlafstörung besteht in der Regel,<br />
wenn man seit <strong>mehr</strong> als einem Monat drei<br />
Nächte oder <strong>mehr</strong> in der Woche keinen erholsamen<br />
Schlaf finden konnte und infolgedessen<br />
tagsüber eine ausgeprägte Müdigkeit besteht.<br />
Die Ursachen sind vielfältig, bei <strong>mehr</strong> als der<br />
Hälfte der Betroffenen hängen die Schlafprobleme<br />
jedoch eng mit Problemen im Alltag, Stress,<br />
seelischen Konflikten und anderen psychischen<br />
Belastungen zusammen. Aber auch bestimmte<br />
Medikamente (insbesondere wenn sie anregende<br />
Substanzen enthalten) oder Erkrankungen<br />
können sich negativ auf den Schlaf auswirken,<br />
z. B. neurologische Erkrankungen oder chronisch-obstruktive<br />
Lungenerkrankungen. Bei<br />
Frauen können hormonelle Veränderungen,<br />
etwa während des Menstruationszyklus oder der<br />
Menopause, Schlafstörungen hervorrufen. Was<br />
nur wenige wissen: Umweltfaktoren wie eine<br />
ungünstige Schlafumgebung, der Komfort des<br />
Bettes, Lärmquellen oder eine zu niedrige bzw.<br />
zu hohe Raumtemperatur können die Qualität<br />
des Schlafs ebenfalls nachhaltig beeinträchtigen.<br />
Topfit 2 / 2013
Thema aktuell<br />
5<br />
Ein Teufelskreis droht<br />
Wer unter einer Schlafstörung leidet, kann<br />
schnell in einen Teufelskreis geraten. Die Angst<br />
davor, erneut schlecht zu schlafen und dann vor<br />
lauter Müdigkeit den anstehenden Aufgaben des<br />
nächsten Tages womöglich nicht gewachsen zu<br />
sein, erzeugt Anspannung und Nervosität, was<br />
sich nun erst recht ungünstig auf den Schlaf<br />
auswirkt. So schaukeln sich Schlafstörung und<br />
Ängste gegenseitig hoch, wodurch die Situation<br />
weiter verschärft wird. Viele Betroffene werden<br />
in der Nacht von unguten Gedanken, Befürchtungen<br />
und quälenden Sorgen heimgesucht, was<br />
das Wiedereinschlafen zusätzlich erschwert. Ursache<br />
ist ein natürliches Stimmungstief, welches<br />
wir jedoch normalerweise verschlafen. Wer allerdings<br />
genau in dieser Zeit erwacht, dem erscheint<br />
alles viel düsterer und schwerer zu bewältigen,<br />
als dies tagsüber der Fall ist. Eine wirkungsvolle<br />
Maßnahme zur Beseitigung von<br />
Schlafstörungen ist, für eine gute Schlafhygiene<br />
zu sorgen. Welche Regeln Sie dabei beachten<br />
sollten, erfahren Sie auf Seite 6.<br />
Gesundes Liegen<br />
Wie liegt man richtig? Neben psychischen,<br />
körper lichen oder klimatischen Gründen, die<br />
uns vom Schlaf abhalten, können es auch negative<br />
Einflüsse durch das Bett selbst sein. Das Zusammenspiel<br />
von Rahmen, Lattenrost und Matratze<br />
sowie das Umfeld im Schlafzimmer selbst<br />
sind ebenso von Bedeutung wie eine unbelastete<br />
Psyche. Arbeitsmedizin und Ergonomie zeigen,<br />
wie eine optimale Liegesituation auszusehen<br />
hat. Lattenrost und Matratze müssen zu unterschiedlichsten<br />
Körpertypen, Körpergewichten<br />
und Rückenlängen passen. Hinzu kommen individuelle<br />
Anforderungen wie körperliche Beeinträchtigungen<br />
oder Allergien. Ein Matratzenkauf<br />
nach Prospekt angaben oder pauschal<br />
nach Preisklasse ist also wenig sinnvoll.<br />
Matratzenexperte Walter Braun aus München<br />
weiß: »Nach dem Motto: ›Teure Matratzen sind<br />
gut, billige können nur schlecht sein‹ werden<br />
Verkäufer darauf getrimmt, möglichst ›hochwertige‹,<br />
also teure Matratzen zu empfehlen,<br />
ohne dabei wirklich auf den Kunden einzugehen.«<br />
Oft führen falsche oder zu alte Matratzen<br />
zu Beschwerden – dies ist jedoch vielen gar nicht<br />
bewusst. Diese Erfahrung hat auch der renommierte<br />
Münchner Osteopath und Inhaber der<br />
Praxis für Krankengymnastik und Osteopathie<br />
Michael Umbscheiden gemacht: »Jeder, der in<br />
meiner Praxis über Schulter- oder Nackenprobleme<br />
klagt, wird von mir aufgeklärt, wie wichtig<br />
es für den dauerhaften Behandlungserfolg ist,<br />
wenn auch im Bett eine möglichst optimale Liegesituation<br />
erreicht wird. Um aber die richtige<br />
Matratze für sich zu finden, ist unbedingt eine<br />
neutrale und ergonomisch fundierte Beratung<br />
nötig.« Mehr dazu im Kasten rechts.<br />
So vermeiden Sie Fehler beim Matratzenkauf<br />
Matratze und Lattenrost sind für einen <strong>gesund</strong>en Schlaf enorm wichtige Verbündete:<br />
Nur wenn sie optimal passen, ist ein <strong>gesund</strong>es und erholsames Liegen möglich.<br />
Eine gute Matratze passt sich perfekt den<br />
kör perlichen Gegebenheiten des Käufers an.<br />
Um sie zu finden, ist eine Top-Beratung nach<br />
ergonomischen Richtlinien nötig, d. h. man<br />
braucht etwas Zeit und einen erfahrenen<br />
Berater, der nicht nur den schnellen Gewinn<br />
im Auge hat. Die Möglichkeit, im Geschäft ca.<br />
sechs bis acht Matratzen zu testen, ist Voraussetzung.<br />
Unabdingbar ist eine Beratung, die<br />
maximalen Schlafkomfort zum Ziel hat. Doch<br />
eine solche Beratung zu erhalten ist leider<br />
keine Selbstverständlichkeit: »Viele Verkäufer<br />
oder Ma tratzenberater versuchen dem Kunden<br />
eine bestimmte Matratze einzureden,<br />
ohne auf seine individuellen Be dürfnisse<br />
einzugehen. Ergonomische Fachkenntnisse<br />
sind in vielen Geschäften nicht vorhanden«,<br />
sagt der Münchner Matratzenexperte Walter<br />
Braun. Doch auch aus ärztlicher Sicht ist<br />
die ›richtige‹ Matratze enorm wichtig. Der<br />
Münchner Arzt Dr. Martin Gschwender erläutert:<br />
»Intelligente Matratzensysteme sollten<br />
individuell anpassbar, hygienisch, nachträglich<br />
änderbar, allergikergeeignet, schadstofffrei<br />
und vor allem ergonomisch perfekt sein.<br />
Jeder gute Berater wird sich Zeit nehmen,<br />
um individuell auf Sie einzugehen. Lassen<br />
Sie sich nicht zu einem Produkt drängen, und<br />
bedenken Sie, dass nicht immer die teuerste<br />
Matratze die beste sein muss.«<br />
Matratzenexperte und -entwickler<br />
Walter Braun gibt folgende Tipps:<br />
Testen Sie verschiedene Matratzentypen!<br />
Auch wenn Sie eine bestimmte Vorstellung<br />
vom Material, von einer bestimmten Härte<br />
oder der Matratzenhöhe haben, weil Sie<br />
viele Jahre daran gewöhnt waren: Legen Sie<br />
sich nicht bereits vor dem Probeliegen fest,<br />
sondern bleiben Sie offen für die vielen anderen<br />
Möglichkeiten, die sich bieten. Nur so<br />
ist gewährleistet, dass Sie die für Sie optimal<br />
passende Matratze finden!<br />
Testen Sie ohne Plastikbezug,<br />
aber mit Lattenrost!<br />
Wenn Sie die einzelnen Matratzen testen,<br />
sollten diese ohne Plastikbezug sein, aber<br />
möglichst auf gleichen Lattenrosten mit<br />
jeweils identischer Einstellung liegen. Nur<br />
dann nehmen Sie die Unterschiede wahr, die<br />
sich für den Körper darstellen.<br />
Die Matratze sollte harmonisch<br />
auf Sie eingehen!<br />
Eine Matratze sollte sich harmonisch Ihrem<br />
Körper anpassen und dennoch sein Gewicht<br />
gut stützen: also an der Oberfläche weich,<br />
aber von unten her fester. Beim Körper sollte<br />
sich in der seitlichen Liegeposition eine Gerade<br />
von Kopf bis Fuß ziehen; die Schultern<br />
sollten gut einsinken und Ihr Rücken gut<br />
gestützt sein.<br />
Achten Sie auf das Material!<br />
Empfehlenswert: Kaltschaum- und Latexmatratzen<br />
passen sich gut dem Körper an<br />
und stützen ihn gleichzeitig; zudem sind<br />
sie luftdurchlässig. Weniger günstig: Futonund<br />
Naturmatratzen sinken auf Dauer<br />
zusammen und stützen dann den Körper<br />
nicht <strong>mehr</strong> optimal.<br />
Diese Matratze erfüllt die wichtigste Anforderung: Sie<br />
lässt Schulter und Becken nur soweit einsinken, dass<br />
die Wirbelsäule im Liegen eine Gerade bildet.<br />
Weisen Sie auf Ihre Beschwerden hin!<br />
Wenn Sie Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen<br />
haben, weisen Sie den Verkäufer<br />
darauf hin! Ein guter Berater geht auf diese<br />
Beschwerden ebenso ein wie auf Ihren<br />
Körperbau. Dies sind wichtige Aspekte einer<br />
Beratung, die nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />
erfolgt – und nur diese Form<br />
der Beratung sollten Sie akzeptieren!<br />
Lassen Sie sich nicht drängen!<br />
Lassen Sie sich vom Verkäufer nicht ein<br />
bestimmtes Modell oder eine spezielle<br />
Marke aufdrängen – erst recht nicht, wenn<br />
es Ihnen (und Ihrem Körper) eigentlich<br />
nicht zusagt.<br />
Lassen Sie sich erklären, weshalb die<br />
Matratze optimal zu Ihnen passt!<br />
Wenn der Berater meint, die optimal passende<br />
Matratze für Sie gefunden zu haben,<br />
lassen Sie sich von ihm die Argumente darlegen.<br />
Erst wenn auch Sie das Gefühl haben:<br />
»Das ist sie!« – machen Sie den Kauf perfekt.<br />
Zur Person<br />
Walter Braun beschäftigt sich seit<br />
über 30 Jahren mit dem Thema<br />
»Gesunder Schlaf« und berät in<br />
seinem Geschäft in München täglich<br />
Verbraucher, die an einer ergonomisch<br />
optimalen Matratze interessiert sind. Matratzenentwicklungen,<br />
die Erstellung von Matratzen-Beratungskonzepten,<br />
bundesweite Schulungen von Händlern und Herstellern<br />
sowie Fortbildungen mit Physiotherapeuten und Ärzten<br />
gehören ebenso zu seinem Alltag wie Fachbeiträge für Funk<br />
und Fernsehen, zuletzt z. B. für das Verbrauchermagazin<br />
Marktcheck des SWR.<br />
Infos unter: Matratzen Obermühle, Walter Braun<br />
Kirchenstr. 79, 81675 München<br />
Tel. (089) /41 90 28 46, Fax (089) /41 90 28 47<br />
E-Mail: service@elax.de <br />
www.elax.de<br />
Topfit 2 / 2013
6 Thema aktuell<br />
20<br />
Regeln für einen<br />
besseren Schlaf<br />
12 Platzieren Sie Ihren Wecker so, dass Sie<br />
nachts das Zifferblatt nicht sehen können: Wer<br />
schlaflos immer wieder auf die Uhr schaut,<br />
schürt Anspannung und Nervosität – und verhindert<br />
so ein leichtes Wiedereinschlafen.<br />
Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen,<br />
die einen <strong>gesund</strong>en Schlaf fördern, nennt<br />
man Schlafhygiene. Die Regeln der Schlafhygiene<br />
sind einfach umzusetzen und zeichnen<br />
sich durch eine hohe Erfolgsquote aus. Dabei<br />
müssen nicht alle Elemente gleichermaßen<br />
aufgegriffen werden: Prüfen Sie, was zu Ihrer<br />
persönlichen Lebenssituation am besten<br />
passt bzw. was besonders effektiv ist.<br />
1 Gehen Sie grundsätzlich erst dann schlafen,<br />
wenn Sie sich müde fühlen.<br />
2 Stehen Sie morgens möglichst immer zur selben<br />
Zeit auf – auch am Wochenende oder im Urlaub.<br />
Selbst wenn Sie schlecht geschlafen haben,<br />
sollten Sie dabei bleiben, damit Ihre »innere<br />
Uhr« nicht aus dem Rhythmus kommt.<br />
3 Treiben Sie regelmäßig Sport – aber nicht<br />
unmittelbar vor dem Zubettgehen. Abend liches<br />
Training bringt den Körper zu sehr auf Trab. Zwischen<br />
der sportlichen Betätigung und dem Zubettgehen<br />
sollten etwa sechs Stunden liegen.<br />
4 Versuchen Sie, den Abend entspannt zu gestalten.<br />
Wenn es Ihnen schwer fällt, gedanklich<br />
abzuschalten, lenken Sie sich mit einem guten<br />
Buch oder einem Gespräch mit Ihrem Partner ab.<br />
Oder schreiben Sie Ihre belastenden Gedankengänge<br />
auf ein Blatt Papier oder in einem Tagebuch<br />
nieder – auf diese Weise können Sie die Gedanken<br />
leichter loslassen.<br />
5 Essen Sie mindestens drei Stunden vor<br />
dem Schlafengehen keine schweren Mahlzeiten<br />
oder schwer verdaulichen Nahrungsmittel.<br />
Ein leichter Nachtsnack mit wenig Fett,<br />
Kohlenhydraten und Kalorien kann hingegen<br />
schlaffördernd wirken.<br />
6 Nehmen Sie ab 14 Uhr keine koffeinhaltigen<br />
Getränke oder Medikamente zu sich. Der<br />
Koffeinabbau dauert bis zu acht Stunden.<br />
7 Nikotin hat wie Koffein eine aufputschende<br />
Wirkung. Sofern Sie sich (noch) nicht dazu<br />
durchringen können, ganz auf das Rauchen zu<br />
verzichten, sollten Sie bei Schlafstörungen zumindest<br />
drei Stunden vor dem Zubettgehen nicht<br />
<strong>mehr</strong> rauchen.<br />
8 Trinken Sie vier bis sechs Stunden vor der<br />
Bettruhe keine alkoholischen Getränke. Vor<br />
allem größere Mengen Alkohol beeinträchtigen<br />
die Schlafqualität und sorgen für ein<br />
häufiges Erwachen insbesondere in der zweiten<br />
Nachthälfte.<br />
9 Vorsicht mit dem Mittagsschlaf! Zwar profitieren<br />
viele Menschen von einem »Nickerchen«<br />
während der Mittagszeit (nicht länger als 30 Minuten<br />
und nicht nach 15 Uhr), doch sollten Personen<br />
mit Schlafstörungen erst einmal ausprobieren,<br />
ob Ihr Nachtschlaf durch einen Mittagsschlaf<br />
eventuell beeinträchtigt wird.<br />
10 Falls Sie zu einem abendlichen »Nickerchen«<br />
vor dem Fernseher neigen: Schalten Sie das Gerät<br />
aus, und gehen Sie umgehend zu Bett, wenn<br />
Sie müde sind. Andernfalls kann es passieren,<br />
dass Sie wieder munter werden und dann nicht<br />
<strong>mehr</strong> einschlafen können, wenn Sie schließlich<br />
ins Bett gehen. Übrigens: Fernsehen im Bett ist<br />
nicht empfehlenswert!<br />
11 Schalten Sie potenzielle Störquellen wie<br />
Telefon und Handy aus. Auch zu helles Licht<br />
wirkt sich ungünstig aus, denn bei Licht assoziiert<br />
der Organismus »Wachsein«. Besser ist es,<br />
im Dunkeln zu schlafen.<br />
So schlafen Sie auch<br />
bei Hitze gut<br />
Die Luft im Schlafzimmer steht, kein Windhauch<br />
geht, der Körper klebt – so lässt<br />
es sich an heißen Sommertagen natürlich<br />
nicht allzu gut schlafen. Hier ein paar<br />
Tipps, wie Sie trotz nächtlicher Hitze zu Ihrer<br />
wohlverdienten Nachtruhe kommen:<br />
◾◾<br />
Lüften Sie nur spätabends oder frühmorgens<br />
mindestens zehn Minuten lang und möglichst<br />
mit Durchzug. Halten Sie tagsüber jedoch<br />
die Fenster geschlossen, lassen Sie die<br />
Rollläden bzw. Jalousien herunter oder ziehen<br />
Sie die Gardinen zu – so bleibt die Hitze<br />
draußen.<br />
◾◾<br />
Duschen Sie vor dem Schlafengehen niemals<br />
eiskalt, sondern immer lauwarm!<br />
◾◾<br />
Auch wenn es verlockend ist: Um Ihre<br />
Stromkosten zu schonen, sich störenden Lärm<br />
zu ersparen und sich vor Zugluft zu schützen,<br />
lassen Sie den Ventilator oder die Klimaanlage<br />
besser nicht die ganze Nacht laufen. Schalten<br />
Sie ihn nur kurz vor dem Zubettgehen für einige<br />
Minuten an.<br />
◾◾<br />
Ein feuchtes, mit Zitronensaft beträufeltes<br />
Handtuch oder Laken vor dem Fenster oder auf<br />
die (ausgeschaltete) Heizung gelegt, sorgt für<br />
ein frischeres Raumklima. Auch kann es helfen,<br />
einen Eimer mit kaltem Wasser aufzustellen.<br />
◾◾<br />
Eine Wärmflasche, die mit eiskaltem Wasser<br />
gefüllt ist und ans Fußende des Bettes<br />
(nicht auf den Körper!) platziert wird, kann für<br />
Abkühlung sorgen.<br />
13 Ein heißes Bad – ein bis zwei Stunden vor<br />
der Nachtruhe – wirkt manchmal Wunder. Nach<br />
dem Bad kommt es im Körper zu einem Rückgang<br />
der Kerntemperatur, was häufig eine schlaffördernde<br />
Wirkung hat. Entspannende ätherische<br />
Öle wie Baldrian oder Melisse können diesen<br />
Effekt verstärken.<br />
14 Wenn Stress oder Probleme im Alltag für Ihre<br />
Schlafstörung verantwortlich sind: Die regelmäßige<br />
Ausübung von Entspannungstechniken<br />
(z. B. autogenes Training, Muskelrelaxation nach<br />
Jacobson) hilft, Anspannung, Nervosität und Unruhe<br />
abzubauen und so auch für einen besseren<br />
Schlaf zu sorgen.<br />
15 Damit belastende oder ungeklärte Situationen<br />
Ihnen nicht den Schlaf rauben: Setzen Sie<br />
sich während des Tages bewusst mit Ihren Sorgen<br />
und Problemen auseinander, und suchen<br />
Sie nach Lösungsansätzen.<br />
16 Wenn Sie trotz aller Bemühungen nicht<br />
ein- oder durchschlafen können: Stehen Sie auf,<br />
und lenken Sie sich mit einer beruhigenden Beschäftigung,<br />
z. B. Lesen, ab. Gehen Sie erst dann<br />
wieder ins Bett, wenn Sie sich schläfrig fühlen.<br />
17 Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie den Verdacht<br />
haben, dass eine Erkrankung die Ursache<br />
für Ihre Schlafprobleme ist. Gleiches gilt, wenn<br />
nach sechs Wochen »Schlafhygieneprogramm«<br />
keine Besserung eingetreten ist.<br />
18 Wählen Sie ein Bett, das Ihnen (und Ihrem<br />
Schlafpartner) genug Freiraum lässt. Empfohlen<br />
wird eine Breite von etwa einem Meter pro<br />
Person.<br />
19 Auch die Matratze kann einen negativen Einfluss<br />
auf die Schlafqualität haben. Sie sollte weder<br />
zu hart noch zu weich sein. Ob im Einzelfall<br />
Kaltschaum oder Latex besser geeignet ist, sollte<br />
individuell, am besten durch Probeliegen in einem<br />
Fachgeschäft, geklärt werden (siehe auch<br />
Seite 5).<br />
20 Schlafmittel und Alkohol sind keine Lösung:<br />
Einerseits verringern sie die Qualität – und<br />
damit den Erholungswert – des Schlafs, andererseits<br />
sind sie mit der Gefahr einer Abhängigkeit<br />
verbunden. Hinzu kommt, dass die Wirkung von<br />
Schlafmitteln oft noch anhält, wenn Sie längst<br />
wieder hellwach sein sollten. Eine <strong>gesund</strong>e Alternative<br />
ist Kräutertee, z. B. mit Melisse und Johanniskraut<br />
(vor allem beruhigend) oder mit Hopfen<br />
und Baldrian (schlaffördernd), der als Schlummertrunk<br />
ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen<br />
getrunken wird.<br />
Topfit 2 / 2013
Diagnose & Therapie 7<br />
MVZ im Helios<br />
Sanfte Hilfe bei<br />
Muskelproblemen<br />
Wenn die Muskulatur permanent unter Spannung steht,<br />
kann dies eine schmerzhafte Muskelverhärtung und eine<br />
eingeschränkte Beweglichkeit zur Folge haben. Sanfte<br />
Hilfe verspricht die repetitive periphere Magnetstimulation,<br />
kurz rPMS: eine nicht-invasive Stimulationsmethode<br />
der orthopädischen Schmerztherapie. Über seine<br />
Erfahrungen mit dem innovativen Behandlungsverfahren<br />
sprach TOPFIT mit dem Münchner Orthopäden<br />
Dr. Felix Söller vom MVZ im Helios. Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Folgende Krankheitsbilder können mit<br />
der rPMS behandelt werden:<br />
◾ Rücken- und Nackenschmerzen<br />
◾ Bandscheibenvorfall<br />
◾ Verspannungen im Nacken- und<br />
Schulterbereich<br />
◾ Chronische, myofasziale<br />
Schmerzsyndrome<br />
◾ Muskelaufbau nach Operationen<br />
◾ Spannungskopfschmerz<br />
◾ Nervenblockaden<br />
◾ Karpaltunnelsyndrom<br />
◾ Sulcus-Ulnaris-Syndrom<br />
◾ Bewegungsstörung des Arms nach<br />
einem Schlaganfall<br />
◾ Tennisarm / Golferarm<br />
◾ Arthrose<br />
Herr Dr. Söller, Muskelverspannungen und<br />
-verhärtungen sind weit verbreitet. Wie<br />
kommt es überhaupt dazu?<br />
Dr. Söller: Ursache sind meist Über- oder Fehlbelastungen,<br />
etwa durch monotone, physiologisch<br />
ungünstige Bewegungen. Besonders oft betroffen<br />
sind Berufsgruppen mit überwiegend sitzenden<br />
oder stehenden Tätigkeiten. Aber auch Sportler<br />
oder Menschen mit Haltungsfehlern sind anfällig.<br />
Andererseits können anhaltende Muskelverspannungen<br />
und -verhärtungen selbst eine Fehlhaltung<br />
nach sich ziehen. Meist nehmen die Betroffenen<br />
nämlich unbewusst eine Schonhaltung ein, um<br />
die Schmerzen erträglich zu halten – und provozieren<br />
so nun eine Überlastung anderer Muskelpartien.<br />
Auf diese Weise entsteht ein Teufelskreis<br />
mit der Folge, dass sich die Beschwerden weiter<br />
verschlimmern.<br />
Nun setzen Sie seit kurzem die repetitive<br />
periphere Magnetstimulation zur<br />
Linderung von orthopädischen Schmerzsyndromen<br />
ein …<br />
Dr. Söller: … ja, und wir haben sehr gute Erfahrungen<br />
damit gemacht. Das Verfahren wird schon<br />
seit Jahren erfolgreich u. a. in der Rehabilitation<br />
von Lähmungserscheinungen, etwa nach einem<br />
Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen,<br />
eingesetzt. Doch hat sich gezeigt, dass<br />
auch Schmerzen, z. B. in Nacken, Rücken und Gelenken,<br />
gut auf eine Behandlung mit rPMS ansprechen.<br />
Dabei zeichnet sich die Methode durch eine<br />
hohe Tiefenwirksamkeit aus, denn auch Muskeln<br />
wie die tiefe Rückenmuskulatur oder eine ausgeprägte<br />
Nackensteifigkeit können mit der repetitiven<br />
peripheren Magnetstimulation erfolgreich behandelt<br />
werden; oft sind Medikamente und andere<br />
schmerztherapeutische Verfahren nach erfolgter<br />
Anwendung der rPMS nicht <strong>mehr</strong> notwendig.<br />
Wie genau funktioniert die Methode?<br />
Dr. Söller: Bei der repetitiven peripheren Magnetstimulation<br />
kommen Hochleistungsmagnete zum<br />
Einsatz, deren rhythmisch wiederholte (repetitive)<br />
Impulse schmerzfrei direkt auf die im Muskel<br />
mündenden Endaufzweigungen der Nerven einwirken.<br />
Die Nervenimpulse werden nun ans Gehirn<br />
und von dort wieder zurück zum Ort der Stimulation<br />
geleitet; dabei löst der nervale Reiz auf<br />
die Muskelfasern eine Kontraktion des Muskels<br />
aus. Der Körper nimmt diese Muskelstimulation so<br />
wahr, als habe er sie selbst hervorgerufen (propriozeptiv).<br />
Die Muskelkontraktionen – im Wechsel mit<br />
den Muskelrelaxationen – rufen u.a. eine Steigerung<br />
der Durchblutung sowie einen verbesserten<br />
Muskelstoffwechsel hervor, wodurch Verspannungen,<br />
Verhärtungen und Verklebungen gelöst werden<br />
und der Muskel insgesamt stabilisiert wird.<br />
Aber auch Muskeln, die nach einer längeren Ruhigstellung,<br />
z. B. nach einer Operation oder infolge<br />
einer Lähmung, geschwächt sind, können wieder<br />
aufgebaut werden. Zudem verbessert sich das Zusammenspiel<br />
von Motorik und Sensorik, sodass<br />
die Nervenfasern immer weniger Schmerzsignale<br />
aussenden. Im Idealfall ist nach Beendigung der<br />
Therapie die normale Muskelmobilität vollständig<br />
wiederhergestellt, und Bewegungen, die durch<br />
den Schmerzzustand beeinträchtigt waren, sind<br />
wieder uneingeschränkt möglich.<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Felix Söller ist<br />
Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,<br />
Sportmedizin und<br />
Akupunktur und praktiziert zusammen<br />
mit seinen Kollegen<br />
Dr. med. Heribert Konvalin, Dr.<br />
med. Werner Zirngibl und Dr. med. Steffen Zenta im<br />
MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten<br />
gehören neben minimal-invasiven Wirbelsäuleninterventionen<br />
auch die operative Behandlung von<br />
Schulter-, Hand- und Ellenbogen-Erkrankungen sowie<br />
von Knie- und Vorfuß-Erkran kungen.<br />
<br />
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />
Wie läuft die Behandlung ab?<br />
Dr. Söller: Die Behandlung erfolgt im Liegen oder<br />
Sitzen. Das Gerät wird in Position gebracht, das<br />
Stimulationsfeld, das die Magnetimpulse abgibt,<br />
wird an die betroffene Körperregion angesetzt<br />
und fixiert. Dabei wird der zu behandelnde Bereich<br />
nicht berührt. Als Nächstes wird ein Stimulationsprogramm<br />
eingestellt, das an die individuellen<br />
Bedürfnisse des Patienten angepasst wird.<br />
Eine Behandlung dauert etwa 20 Minuten, im<br />
Allgemeinen umfasst der Behandlungszyklus fünf<br />
bis sieben Sitzungen. In der Regel verspürt der<br />
Patient bereits nach zwei bis drei Anwendungen<br />
deutlich weniger Beschwerden.<br />
Muss man während der Behandlung mit<br />
Schmerzen rechnen?<br />
Dr. Söller: Nein, die repetitive periphere Magnetstimulation<br />
ist schmerzfrei und wird von unseren<br />
Patienten normalerweise als angenehm empfunden.<br />
Für einen langfristigen Therapieerfolg ist es<br />
allerdings wichtig, dass der Betroffene darauf achtet,<br />
die Faktoren auszuschalten, die zur Überbelastung<br />
der Muskulatur geführt haben.<br />
Was raten Sie zur Vorbeugung von<br />
Muskelproblemen?<br />
Dr. Söller: Ob im Beruf, im Alltag oder beim<br />
Sport: Jede monotone Tätigkeit, die mit einer<br />
einseitigen Muskelbelastung einhergeht, sollte<br />
durch ein gezieltes Muskel- bzw. Bewegungstraining<br />
ausgeglichen werden. Eine ergonomische<br />
Gestaltung am Arbeitsplatz kann Fehlhaltungen<br />
und dadurch bedingten Muskelproblemen, z. B.<br />
im Nackenbereich, vorbeugen. Sportler sollten unbedingt<br />
eine ausreichend lange Aufwärmphase zu<br />
Beginn des Trainings einplanen. Auf diese Weise<br />
wird die Muskulatur schonend auf die Belastung<br />
vorbereitet. Ein »Cool Down« nach absolviertem<br />
Training ist wichtig, um den Muskeln Zeit zur aktiven<br />
Erholung zu geben. Wer in Stresssituationen<br />
zu Muskelverspannungen neigt, kann auch vom<br />
Erlernen einer Entspannungstechnik profitieren.<br />
Topfit 2 / 2013
8 Diagnose & Therapie<br />
MVZ im Helios — fachärztliche Kompetenz unter einem Dach<br />
Tennis- und<br />
Mausarm:<br />
Auf eine<br />
konsequente<br />
Therapie<br />
kommt es an!<br />
Wer einen »Tennisarm« diagnostiziert<br />
bekommt, ist meist gar kein<br />
passionierter Tennisspieler. Sehr<br />
viel häufiger sind Menschen betroffen,<br />
bei denen das permanente<br />
Bedienen der PC-Maus zum Alltag<br />
gehört oder die sich für ein paar<br />
Tage exzessiv als Heimwerker betätigt<br />
haben. Bewährte Therapien<br />
helfen, einem chronischen Verlauf<br />
vorzubeugen – »aber nur, wenn das<br />
Leiden rechtzeitig erkannt und behandelt<br />
wird«, betont der Münchner<br />
Orthopäde Dr. Werner Zirngibl vom<br />
MVZ im Helios.<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Akute Schmerzen des Bewegungsapparats<br />
sind immer leichter zu behandeln als chronische.<br />
Dies setzt allerdings voraus, dass die<br />
Ursache rechtzeitig erkannt wird – und der Betroffene<br />
seine Beschwerden ernst genug nimmt,<br />
um möglichst bald beim Facharzt vorstellig zu<br />
werden. Anhaltende Schmerzen im Ellenbogen<br />
bzw. Unterarm werden jedoch zunächst oft erst<br />
einmal bagatellisiert – bis sogar einfache Alltagsbewegungen<br />
wie das Heben der Kaffeetasse<br />
oder Händeschütteln zur Qual werden. Wer<br />
jetzt immer noch die Zähne zusammenbeißt,<br />
anstatt einen Orthopäden aufzusuchen, wird<br />
höchstwahrscheinlich über kurz oder lang feststellen<br />
müssen, dass auch die Kraft in Arm und<br />
Hand nachgelassen hat: »Dann fällt es sogar<br />
schwer, eine feste Faust zu ballen«, erklärt Dr.<br />
Zirngibl. Spätestens jetzt ist der Besuch beim<br />
Arzt unumgänglich – andernfalls droht ein<br />
chronischer Verlauf, der dann mitunter sogar<br />
eine Operation erforderlich werden lässt.<br />
Ausgangspunkt des Tennisarms (Tennisellenbogens)<br />
– oder einer Epicondylitis humeri radialis,<br />
wie die Mediziner sagen – sind Mikroeinrisse<br />
im Sehnenansatz der Unterarm-<br />
Streckmuskulatur. Diese entstehen infolge einer<br />
Fehl- bzw. Überlastung. Dadurch wird<br />
eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt, die<br />
stark schmerzhaft ist. Typische Anzeichen sind<br />
Druckschmerzen am äußeren Ellenbogenknochen<br />
sowie Schmerzen bei Streckbewegungen<br />
des Handgelenks und Drehungen des Unterarms;<br />
oft strahlen die Schmerzen im Ellenbogen<br />
über die Außenseite bis in die Hand aus.<br />
Eine Variante ist der »Golferarm«: Hierbei treten<br />
die Beschwerden verstärkt an der inneren<br />
Seite des Ellenbogens – im Ansatzbereich der<br />
Unterarmbeugemuskeln – auf.<br />
Hobbytennisspieler sind<br />
besonders oft betroffen<br />
Veränderte Schlagtechniken, verbesserte Materialien<br />
und Bälle, die die Aufprallwucht auf die<br />
Schläger dämpfen, haben dazu geführt, dass gut<br />
trainierte Tennisspieler mit regelmäßiger Spielpraxis<br />
heute nur noch selten von einem Tennisarm<br />
betroffen sind. Meist sind es Hobbyspieler,<br />
die nur sporadisch spielen oder Saisonspieler<br />
sind, die sich einen Tennisarm zuzuziehen.<br />
Ist die Unterarmmuskulatur des Schlagarms<br />
untrainiert, ist sie der plötzlichen einseitigen<br />
Kraftanstrengung nicht gewachsen. Dann ist<br />
ein Tennisarm fast schon programmiert. Denn<br />
durch die mechanischen Stoß- und Vibrationsbelastungen,<br />
die durch die Aufprallenergie des<br />
Tennisballs auf den Schläger entstehen, werden<br />
insbesondere die Streckmuskelgruppe und deren<br />
Sehnenansatz am Ellenbogen stark beansprucht.<br />
Eine solche Überlastung kann auch<br />
Hemwerkern passieren: Da hat man tagelang<br />
geweißelt, geschraubt, Nägel in die Bretter gehämmert,<br />
Farbspritzer vom Boden geschrubbt<br />
– und dann entwickeln sich kurz darauf heftige<br />
Schmerzen im Ellenbogen.<br />
Neues Volksleiden<br />
Mausarm<br />
Winzige Verletzungen an den beteiligten Muskeln<br />
und Sehnen sind auch für den Mausarm<br />
verantwortlich. Hiervon sind vor allem Menschen<br />
betroffen, die täglich am Computer arbeiten<br />
und immer wieder die Tastatur betätigen<br />
oder mit der Maus klicken. Typisch sind<br />
zunächst ein Kribbeln und Schwächegefühl in<br />
Hand und/oder Unterarm, später dann gesellen<br />
sich meist weitere Symptome wie Schmerzen,<br />
Bewegungsbeeinträchtigungen, manchmal<br />
sogar Lähmungen hinzu. Nicht selten sind<br />
auch Oberarm, Nacken, Schulter und Rücken<br />
betroffen.<br />
Wie beim Tennis- oder Golferarm ist der Mausarm<br />
letztlich die Folge einer sich ständig wiederholenden<br />
Belastung – deshalb nennen die<br />
Ärzte die Erscheinung auch »repetitive strain<br />
injury«-syndrome (RSI-Syndrom). Zunächst<br />
treten die Beschwerden nur während der entsprechenden<br />
Tätigkeit auf, später halten sie<br />
auch im Ruhezustand weiter an. »Selbst wenn<br />
nach einer längeren Auszeit, z. B. im Urlaub, die<br />
Beschwerden vollständig abgeklungen zu sein<br />
scheinen, melden sie sich sofort zurück, sobald<br />
der Betroffene wieder die Tastatur oder Maus<br />
bedient«, erklärt Dr. Zirngibl. Deshalb gestaltet<br />
sich die Therapie oft schwierig und langwierig<br />
Topfit 2 / 2013
– und kann sogar ins Leere greifen, wenn sich<br />
die auslösenden Faktoren nicht ändern. »Umso<br />
wichtiger ist eine ergonomische Umgestaltung<br />
des Arbeitsplatzes. Damit lässt sich das Problem<br />
›Mausarm‹ in den meisten Fällen effektiv<br />
vermeiden«, sagt Dr. Zirngibl. Auf was es dabei<br />
im Einzelnen ankommt, kann man z. B. bei der<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAUA; www.baua.de) erfahren.<br />
Belastungspause ist<br />
oberstes Gebot<br />
Außerdem sind eine konsequente Schonung<br />
sowie eine orthopädische Behandlung wichtig.<br />
Das gilt auch für einen Tennis- oder Golferarm:<br />
»Oberstes Gebot ist eine strikte Ruhigstellung<br />
des betroffenen Arms – und zwar wirklich<br />
so lange, bis die Symptome vollständig abgeklungen<br />
sind. Der früher übliche Gipsverband<br />
Das MVZ im Helios<br />
Vernetzte Gesundheitsversorgung zum<br />
Wohl des Patienten — auf diesem Grundgedanken<br />
basiert das Medizini sche Versorgungs-<br />
Zentrum (kurz MVZ im Helios) in München.<br />
Gegründet wurde das MVZ für Ortho pädie,<br />
Neurochirurgie und Anästhesie Ende 2005 von<br />
den Orthopäden Dr. med. Heribert Konvalin,<br />
Dr. med. Werner Zirngibl, Dr. med. Steffen<br />
Zenta und Dr. med. Felix Söller. Die Stärke des<br />
MVZ im Helios besteht in der abgestimmten<br />
ortho pädischen Versorgung aus einer Hand:<br />
von der Vorsor ge bis zur individuellen OP-<br />
Nachbehandlung, von der Diagnostik mit moderner<br />
Medizintechnik bis zur ganzheitlichen<br />
Beratung, bei der der Mensch im Vordergrund<br />
steht.<br />
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />
wird heute im Allgemeinen jedoch nicht <strong>mehr</strong><br />
angelegt«, betont Dr. Zirngibl. Lokale Kältebzw.<br />
Wärmeanwendungen und/oder Ultraschallbehandlungen<br />
zur Tiefendurchblutung<br />
unterstützen den Heilungsprozess. Bei ausgeprägten<br />
Schmerzen werden gelegentlich auch<br />
Injektionen zur Eindämmung der Entzündung<br />
im Sehnenansatzbereich eingesetzt. »Auch die<br />
Naturheilkunde kann helfen, und zwar in Form<br />
einer Infiltrationstherapie mit Lactopurum, einer<br />
natürlichen Milchsäure. Hierbei injizieren<br />
wir dem Patienten in regelmäßigen Abständen<br />
über <strong>mehr</strong>ere Wochen Lactopurum. Das Mittel<br />
ist sehr gut verträglich und führt im Idealfall<br />
bereits nach den ersten zwei oder drei Behandlungen<br />
zu einer deutlichen Verbesserung der<br />
Beschwerden«, ergänzt Dr. Zirngibl.<br />
?<br />
?<br />
Nachgefragt<br />
Herr Dr. Zirngibl, wie gehen Sie vor,<br />
wenn ein Tennis-, Golfer- oder Mausarm<br />
einen chronischen Verlauf genommen<br />
hat?<br />
Dr. Zirngibl: Gute Erfahrungen<br />
haben wir mit der Stoßwellentherapie<br />
gemacht. Ziel der Therapie ist es,<br />
die durch die anhaltende Entzündung<br />
entstandenen kalkhaltigen Ablagerungen<br />
mittels Druckwellen zu zerkleinern.<br />
Gleichzeitig wird die Durchblutung<br />
in der behandelten Region<br />
angeregt und die Abheilung des<br />
Sehnengewebes gefördert. Die Stoßwellentherapie<br />
ist auch eine Option,<br />
wenn operative Maßnahmen im Raum<br />
stehen. Wichtig ist, dass die Ursache<br />
durch eine sorgfältige Untersuchung<br />
sicher geklärt ist. Eine Arthrose des<br />
Ellenbogengelenks, ein Nervenengpass-Syndrom<br />
oder ein Bandscheibenvorfall<br />
der Halswirbelsäule<br />
rufen oft ähnliche<br />
Symptome<br />
hervor, verlangen<br />
jedoch nach einer<br />
ganz anderen<br />
Behandlungsstrategie.<br />
»Wer anfällig ist, sollte<br />
sich nicht scheuen, auch am<br />
Arbeitsplatz eine Epikondylitisspange<br />
zu tragen!«<br />
Zur Person<br />
Diagnose & Therapie<br />
Eine bewährte<br />
Dehnübung zur<br />
Stärkung der Armmuskulatur<br />
ist die<br />
Beugung im Handgelenk<br />
bei gestrecktem<br />
Ellenbogen.<br />
Und was ist zu tun, wenn sich die<br />
Beschwerden auch auf diesem Weg<br />
nicht nachhaltig bessern lassen?<br />
Dr. Zirngibl: Ist der chronische Prozess<br />
bereits so weit fortgeschritten,<br />
dass die Beschwerden mit konservativen<br />
Maßnahmen nicht <strong>mehr</strong> erfolgreich<br />
therapiert werden können, ist<br />
tatsächlich meist nur noch eine Operation<br />
erfolgversprechend. Methode<br />
der Wahl ist die Operation nach Wilhelm,<br />
bei der die betroffene Sehne<br />
nahe ihrem Ansatz eingekerbt und<br />
die schmerzleitenden Nervenfasern<br />
rund um den Sehnenansatz durchtrennt<br />
werden. In der Regel führen wir<br />
die Operation ambulant durch. Nach<br />
dem Eingriff trägt man zur Ruhigstellung<br />
für ca. 14 Tage eine Oberarmgipsschiene.<br />
Danach kann mit<br />
vorsichtigen Bewegungsübungen im<br />
Ellenbogengelenk, am besten unter<br />
Anleitung eines Physiotherapeuten,<br />
begonnen werden.<br />
Was raten Sie zur Vorbeugung?<br />
Dr. Zirngibl: Wer anfällig<br />
ist, sollte sich überlegen,<br />
während des<br />
Spiels oder auch<br />
am Arbeitsplatz<br />
eine spezielle Armspange,<br />
eine Epikondylitisspange,<br />
zu<br />
tragen. Mit gezielten Dehnund<br />
Kräftigungsübungen stärkt man<br />
die Armmuskulatur – geeignete Übungen<br />
kann man sich von einem Physiotherapeuten<br />
zeigen lassen. Eine hilfreiche<br />
Übung ist z.B., wenn man regelmäßig<br />
einen weichen Ball in der Hand<br />
drückt. Bewährt hat sich auch eine<br />
Dehnübung, bei der bei gestrecktem<br />
Ellenbogen im Handgelenk gebeugt<br />
wird. Speziell für Tennisspieler ist<br />
außerdem ein ausreichendes Warmup<br />
wichtig, bei dem der Arm, der den<br />
Schläger hält, mit gezielten Übungen<br />
auf die bevorstehende Beanspruchung<br />
vorbereitet wird.<br />
Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin im<br />
Münchner MVZ im Helios niedergelassen. Als ehemaliger Profi -Tennisspieler war er 14-mal<br />
Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international renommierten<br />
Turnieren. Heute gehören zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum u. a. die konventionelle und<br />
operative Therapie von Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Außerdem nimmt er minimalinvasive<br />
Wirbelsäuleneingriffe vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen<br />
Verfahren. Dr. Zirngibl ist langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP-Turnier BMW Open München.<br />
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de<br />
9<br />
Topfit 2 / 2013
10 Diagnose & Therapie<br />
Mehr als acht Millionen Menschen leiden<br />
in Deutschland an Migräne, zwei Drittel<br />
davon sind Frauen. Auch wenn die<br />
Erkrankung nicht heilbar ist, besteht kein<br />
Grund, sich seinem Schicksal zu ergeben.<br />
Denn es gibt einige Mittel und Wege, die<br />
den Betroffenen helfen, Migräneattacken<br />
vorzubeugen bzw. die Auswirkungen im<br />
akuten Anfall erträglicher zu machen.<br />
<br />
Von Dr. Nina Schreiber<br />
Strategien gegen Migräne<br />
Ärzte schwören auf Triptane!<br />
K<br />
lopfend, pochend und pulsierend kündigen<br />
sie sich an, um im Verlauf einiger Stunden<br />
fast unerträglich zu werden – wer unter Migräneattacken<br />
leidet, kann sich oft nur noch ins<br />
Bett zurückziehen. Häufig werden die Kopfschmerzen<br />
von vegetativen Symptomen begleitet,<br />
insbesondere von Übelkeit, Brechreiz und<br />
Erbrechen sowie einer Überempfindlichkeit gegen<br />
Licht und Geräusche. Bei einer »Migräne<br />
mit Aura« treten vor der eigentlichen Schmerzattacke<br />
für einige Minuten bis zu einer Stunde<br />
Sehstörungen auf. Dabei werden am Rand des<br />
Gesichtsfelds Flammen, Funken, Blitze und Zacken<br />
in allen Farben und in kreisförmiger Bewegung<br />
wahrgenommen. Auch kann es zum Ausfall<br />
eines Teils des Gesichtsfelds kommen. Ebenso<br />
können (einseitige) Sensibilitätsstörungen wie<br />
Kribbeln oder Taubheit in Arm oder Bein und/<br />
oder Sprachstörungen auftreten.<br />
Bei Kindern sind die Attacken kürzer und können<br />
auch ohne Kopfschmerzen auftreten. Stattdessen<br />
leiden sie vor allem unter heftiger Übelkeit,<br />
Erbrechen und Schwindel.<br />
Einseitigkeit ist typisch<br />
Migränekopfschmerzen treten meist nur auf einer<br />
Seite auf, doch können sie auf die andere Seite<br />
wechseln.Typisch ist, dass die Kopfschmerzen<br />
durch körperliche Anstrengung, Erschütterung<br />
oder schnelle Kopfbewegungen verstärkt werden.<br />
Lassen Schmerzen und Begleitsymptome<br />
allmählich nach, fühlen sich viele oft erst einmal<br />
gerädert und brauchen einige Zeit, um wieder zu<br />
Kräften zu kommen.<br />
Manche Migränepatienten erleben nur eine Attacke<br />
pro Jahr, andere drei bis vier Attacken pro<br />
Woche. Zwischen den Attacken, die im Durchschnitt<br />
vier bis 72 Stunden andauern, klingen<br />
die Kopfschmerzen folgenlos ab.<br />
Neurologische<br />
Ursachenforschung<br />
Obwohl Migräne nach den Spannungskopfschmerzen<br />
die zweithäufigste Kopfschmerzform<br />
ist, wissen die Mediziner längst noch nicht alles<br />
über die genauen Ursachen der Erkrankung.<br />
Fest steht, dass es sich bei Migräne um eine neurologische<br />
Störung handelt, wobei die Betroffenen<br />
die Veranlagung dazu bereits in den Genen<br />
tragen: Etwa zwei Drittel der Betroffenen haben<br />
Angehörige, die ebenfalls regelmäßig unter Migräneattacken<br />
leiden. Zudem untermauern aktuelle<br />
Forschungsergebnisse die neurovaskuläre<br />
Theorie, wonach die Migräne höchstwahrscheinlich<br />
auf eine Überempfindlichkeit von bestimmten<br />
Bereichen des Hirnstamms auf Reize<br />
zurückzuführen ist. Demnach beginnt eine Migräneattacke<br />
mit einer Überaktivität von Nervenzellen<br />
im Hirnstamm, die mit einer Aktivierung<br />
des Trigeminusnervs sowie mit einer<br />
ver<strong>mehr</strong>ten Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen<br />
(Neurotransmittern) einhergeht. Die<br />
Botenstoffe bewirken eine aseptische Entzündungsreaktion<br />
an den Blutgefäßen der Hirnhäute,<br />
die die Schmerzempfindlichkeit derart<br />
steigert, dass die Pulsschlagwelle des Bluts eine<br />
schmerzhafte Dehnung der Gefäßwände bewirkt.<br />
Der Betroffene nimmt dies als den typischen<br />
pulsierenden Migräneschmerz wahr.<br />
Triggerfaktoren sind<br />
individuell verschieden<br />
Welche Auslöser eine Migränekaskade in Gang<br />
setzen, ist individuell unterschiedlich. Nach<br />
wiederholt durchlebter Leidenszeit weiß ein<br />
Migräniker meist schon selbst, wann und wodurch<br />
wieder eine Attacke droht. Er kennt seine<br />
persönlichen Triggerfaktoren, also Dinge<br />
und Situationen, die einen erneuten Anfall<br />
auslösen können. Das können z. B. bestimmte<br />
Wettereinflüsse, starke Emotionen, Stress oder<br />
Überanstrengung, aber auch Änderungen im<br />
Schlaf-Wach-Rhythmus, Medikamente, das<br />
Auslassen von Mahlzeiten, Flackerlicht und<br />
manchmal auch Alkohol sein. Bei vielen Frauen<br />
treten die Migräneattacken gleichzeitig mit<br />
der Menstruation bzw. bei hormonellen Veränderungen<br />
auf.<br />
Auffällig oft besteht unmittelbar vor Beginn eines<br />
Anfalls ein Heißhunger auf Süßigkeiten, allen<br />
voran Schokolade. Dies hat irrtümlich dazu<br />
Wie sinnvoll sind<br />
Pestwurzextrakte?<br />
Als natürliches Mittel<br />
zur Vorbeugung vor<br />
den immer wiederkehrenden<br />
Migräneattacken<br />
gilt ein Extrakt<br />
aus dem Wurzelstock<br />
der Pestwurz (Petasites<br />
hybridus, z. B. in Petasites<br />
Petadolex®). Die dauerhafte Einnahme<br />
dieses Mittels soll die Zahl der Anfälle<br />
herabsetzen und Begleitsymptome wie<br />
Übelkeit und Erbrechen deutlich lindern.<br />
Mittlerweile haben die Deutsche Migräneund<br />
Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) sowie<br />
die Deutsche Gesellschaft für Neurologie<br />
(DGN) Pestwurzextrakt in ihre Leitlinien<br />
zur Migräneprophylaxe aufgenommen.<br />
Allerdings ist bei der Einnahme Vorsicht<br />
geboten. Denn Pestwurz enthält sogenannte<br />
Pyrrolizidinalkaloide, die leberschädigend<br />
und möglicherweise krebserregend<br />
wirken. Aus diesem Grund empfehlen Experten,<br />
nur industriell hergestellte Extrakte<br />
zu verwenden. Auch diese dürfen jedoch<br />
nicht länger als vier bis sechs Wochen<br />
eingenommen werden.<br />
Topfit 2 / 2013
Diagnose & Therapie<br />
11<br />
geführt, dass der Verzehr von Schokolade lange<br />
Zeit als Migräneauslöser galt. Forscher haben<br />
jedoch herausgefunden, dass die verstärkte Lust<br />
auf Süßes vor allem ein Signal für die bevorstehende<br />
Migräne ist. Bei anderen werden eine<br />
plötzliche Änderung ihres Geruchsempfindens,<br />
ihrer Stimmung oder Leistungsfähigkeit zu Vorboten<br />
einer Migräneattacke. Und wieder andere<br />
trifft der Anfall »aus heiterem Himmel« .<br />
Medikamente bei der<br />
akuten Migräneattacke<br />
Viele Migräneanfälle sind so schwer, dass<br />
Selbsthilfemaßnahmen allein nicht reichen und<br />
der Griff zur Schmerztablette unumgänglich ist<br />
(welche Medikamente infrage kommen, sollte<br />
vorab immer mit dem Arzt besprochen werden!).<br />
Gerade hat die Deutsche Migräne- und<br />
Kopfschmerz-Gesellschaft (DMKG) zusammen<br />
mit der Deutschen Gesellschaft für Neurologie<br />
(DGN) die Leitlinien zur Therapie der Migräne<br />
aktualisiert:<br />
▸▸<br />
Bei leichten bis mittelstarken Migränekopfschmerzen<br />
sollte man vorzugsweise Monopräparate<br />
nehmen, die nur einen Wirkstoff enthalten,<br />
z. B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder<br />
Paracetamol.<br />
▸▸<br />
Für Migränepatienten, die unter Übelkeit<br />
und Erbrechen leiden, helfen Metoclopramid<br />
und Domperidon, die die Magenentleerung<br />
beschleunigen.<br />
▸▸<br />
Bei schweren Attacken sind Präparate aus der<br />
Gruppe der Triptane Mittel der Wahl. Anfälle,<br />
die früher oft tagelang anhielten, können nun<br />
innerhalb von Stunden gut kontrolliert werden.<br />
Damit haben die Triptane die früher oft verordneten<br />
Ergotamine weitgehend verdrängt, die<br />
mittlerweile nur noch in Einzelfällen verordnet<br />
werden. Wichtig ist, dass Gegenanzeigen<br />
beachtet und die Nebenwirkungen sorgfältig<br />
abgewogen werden. So sind Triptane z. B. nicht<br />
für Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />
geeignet, weil sie in seltenen Fällen die<br />
Blutgefäße verengen und den Blutdruck erhöhen<br />
können. Auch dürfen Triptane nicht in der<br />
Auraphase eingenommen werden.<br />
Viele Triptane sind verschreibungspflichtig,<br />
doch einige sind inzwischen auch ohne ärztliche<br />
Verordnung erhältlich. Rezeptfreie<br />
Triptane werden von<br />
den Apotheken in der<br />
Regel jedoch nur dann<br />
abgegeben, wenn ein<br />
Arzt die Diagnose gestellt<br />
hat. Triptane helfen<br />
nämlich nur bei Migräne,<br />
nicht aber bei anderen<br />
Kopfschmerzarten.<br />
Schmerzmittel immer nur<br />
kurzzeitig einnehmen<br />
So wirksam die medikamentöse Behandlung<br />
einer Migräneattacke oft ist: Für alle Schmerzmittel<br />
gilt, dass sie immer dann, wenn sie über<br />
längere Zeit zu häufig eingenommen werden,<br />
zu einer Verschlechterung und Chronifizierung<br />
der Migräne führen können. Deswegen dürfen<br />
normale Schmerzmittel nicht länger als zehn bis<br />
15 Tage im Monat und migränespezifische Medikamente<br />
nicht länger als maximal zehn Tage<br />
im Monat und höchstens drei Tage hintereinander<br />
eingenommen werden.<br />
Alle Medikamente<br />
wirken am besten, wenn<br />
sie möglichst frühzeitig, d. h.<br />
zu Beginn der Migräneattacke,<br />
eingenommen werden.<br />
Vorbeugen ist möglich!<br />
Bei <strong>mehr</strong> als drei Attacken im Monat empfiehlt<br />
die DMKG vorbeugende Mittel wie die Betablocker<br />
Metoprolol und Propranolol, den Kalziumantagonisten<br />
Flunarizin sowie Topiramat und<br />
Valproinsäure, die in der Epilepsiebehandlung<br />
zum Einsatz kommen. Manchen Menschen helfen<br />
auch Antidepressiva oder pflanzliche Mittel<br />
wie Pestwurz (siehe Kasten).<br />
Mindestens ebenso wichtig sind nicht-medikamentöse<br />
Maßnahmen, allen voran die regelmäßige<br />
Ausübung einer Ausdauersportart<br />
wie Radfahren,<br />
Schwimmen oder Joggen<br />
(am besten mindestens<br />
dreimal wöchentlich<br />
für 20 Minuten)<br />
sowie das<br />
Erlernen von Entspannungsübungen,<br />
z. B. progressive<br />
Muskelentspannung nach Jacobson<br />
oder autogenes Training. Studien belegen,<br />
dass die Zahl der Attacken auf diese Weise um<br />
bis zu 45 Prozent gesenkt werden kann.<br />
Einige Migränepatienten profitieren zudem<br />
von einer Behandlung mit Akupunktur oder<br />
Biofeedback.<br />
Auch das Führen eines Migränetagebuchs kann<br />
eine effektive Hilfe zur Vorbeugung sein: Spätestens<br />
dann, wenn sich beim besten Willen kein<br />
spezifischer Triggerfaktor finden lässt, macht<br />
es Sinn, für einige Zeit täglich detailliert seine<br />
Verhaltens- und Ernährungsgewohnheiten festzuhalten.<br />
Hat man erst einmal die Auslöser für<br />
die Migräne gefunden, sollte man diese, soweit<br />
es geht, vermeiden.<br />
Scheckübergabe<br />
Rotary unterstützt Dr. von Haunersches Kinderspital<br />
D<br />
as Dr. von Haunersche Kinderspital<br />
des Klinikums der Universität München<br />
freut sich über die Spende der Initiative<br />
Rotary4Hauner in Höhe von 35 000 Euro für<br />
die psychosoziale Betreuung der Kinder am<br />
Dr. von Haunerschen Kinderspital. Denn die<br />
herzliche Fürsorge eines psychosozialen Teams,<br />
zu dem in der LMU-Kinderklinik auch die<br />
beliebten Klinik-Clowns gehören, ist ein<br />
wichtiger Baustein der medizinischen Ver sorgung,<br />
der verschiedenen Studien zu folge<br />
zur Genesung der kleinen Patienten beiträgt.<br />
Zur Scheckübergabe versammelten sich verschiedene<br />
Vertreter der Kinderklinik, u. a. der<br />
Direktor der Klinik, Prof. Christoph Klein<br />
und Direktor der kinderchirurgischen Klinik,<br />
Prof. von Schwenitz, sowie Freunde des Hauses<br />
(I.K.H. Prinzessin Ursula von Bayern) und Ver<br />
V. l. n. r.: Dr. Joachim Faber, Präsident Rotarier;<br />
Prof. Dr. Christoph Klein, Direktor Kinderklinik im<br />
Dr. von Haunerschen Kinderspital; I.K.H. Ursula von<br />
Bayern; Staatsminister Thomas Kreuzer<br />
Foto: Klinikum der Universität München, M. Woelke<br />
treter der Staatsregierung. Überreicht wurde<br />
der Scheck durch den Präsidenten der Rotarier<br />
Dr. Joachim Faber.<br />
Blick in die Zukunft:<br />
Der Bau des Neuen Hauner<br />
Die Spendeninitiative ist der Auftakt für eine<br />
längerfristige Unterstützung der Rotarier für<br />
das Dr. von Haunersche Kinderspital, die letztlich<br />
zum Bau des Neuen Hauner beitragen soll.<br />
Die jetzigen Räume sind deutlich zu klein und<br />
ebenso strukturell wie baulich nicht <strong>mehr</strong> für<br />
die modernen Anforderungen in Forschung,<br />
Lehre und Patientenversorgung ausgelegt.<br />
Das neue Kinderkrankenhaus soll am Campus<br />
Großhadern entstehen, eine Einrichtung, in<br />
der kranke Kinder in einer fürsorglichen, Geborgenheit<br />
ausstrahlenden Atmosphäre und<br />
mit allen Mitteln der modernen Kinderheilkunde<br />
bzw. der Geburtsmedizin wieder <strong>gesund</strong><br />
werden können.<br />
Topfit 2 / 2013
12 Diagnose & Therapie<br />
Foto: Klinikum der Universität München (A. Steeger)<br />
Regionale Tiefenhyperthermie<br />
Mit computergesteuerter<br />
Wärme gegen Krebs<br />
Kann die gezielte Überwärmung von Tumoren ein wichtiger Baustein der<br />
Krebstherapie sein? Inzwischen lässt sich die Frage, die die Mediziner seit<br />
vielen Jahren beschäftigt, mit einem klaren »Ja!« beantworten. Studien<br />
belegen, dass die regionale Tiefenhyperthermie in Kombination mit einer<br />
Chemo- oder Strahlentherapie bei bestimmten Tumorerkrankungen wertvolle<br />
Dienste leistet – und so den Krebspatienten eine längere Lebenszeit<br />
schenkt.<br />
Dr. Nicole Schaenzler<br />
U<br />
m es gleich vorweg zu sagen: Mit der regionalen<br />
Tiefenhyperthermie (RHT) allein<br />
kann Krebs nicht geheilt werden. Dennoch sind<br />
die Mediziner fest davon überzeugt, mit dieser<br />
Methode eine weitere wichtige Waffe im Kampf<br />
gegen bösartige Tumore an der Hand zu haben:<br />
»Wird sie mit einer Chemo- oder Strahlentherapie<br />
kombiniert, ist die Hyperthermie für Patienten<br />
mit bestimmten fortgeschrittenen Tumorerkrankungen<br />
oft die letzte Option, um das sich<br />
ausbreitende Krebsgewebe doch noch für eine<br />
Weile einzudämmen«, erläutert Prof. Rolf Issels<br />
vom Helmholtz Zentrum München und von der<br />
Medizinischen Klinik III (Onkologie) am LMU-<br />
Klinikum. Prof. Issels ist Leiter des Kompetenzzentrums<br />
Hyperthermie am Klinikum Großhadern<br />
und hat die Hyperthermie in München<br />
etabliert. Dabei macht man sich vor allem zwei<br />
Effekte des Verfahrens zunutze: zum einen die<br />
direkte Wirkung von Hitze auf das Tumorgewebe,<br />
zum anderen die Tatsache, dass die beiden<br />
anderen wichtigen Säulen der Krebstherapie –<br />
Chemo- und Strahlentherapie – effektiver wirken,<br />
wenn sie in Kombination mit der Hyperthermie<br />
erfolgen.<br />
Bessere Wirkung von Chemo- und<br />
Strahlentherapie<br />
Schon lange ist bekannt, dass Krebszellen hitzeempfindlicher<br />
sind als <strong>gesund</strong>e Körperzellen.<br />
Dies hat in der Vergangenheit zu verschiedenen<br />
experimentellen Therapieansätzen<br />
geführt, darunter<br />
z. B. die naturheilkundlich<br />
orientierte »Fiebertherapie«<br />
oder die »Ganzkörperhyperthermie«,<br />
die einen Wirknachweis<br />
jedoch schuldig geblieben<br />
sind. Dagegen ist die Hyperthermie<br />
ein Verfahren, deren<br />
Wirksamkeit belegt ist und deren<br />
Wirkmechanismen gut erforscht<br />
sind.<br />
Wird das Tumorgewebe mithilfe<br />
der Hyperthermie überwärmt,<br />
werden z. B. bestimmte Eiweiße denaturiert,<br />
und auch die Blutversorgung des Tumors<br />
wird empfindlich gestört. Zudem bilden<br />
die gestressten Krebszellen Hitzeschockproteine<br />
– das Signal für die Killerzellen des Immunsystems,<br />
die angeschlagenen Zellen zu zerstören.<br />
Von noch größerer therapeutischer Bedeutung<br />
ist, dass durch eine gezielte Überwärmung z. B.<br />
Chemotherapeutika besser in die Tumorzellen<br />
gelangen und ihre Wirkung zudem deutlich<br />
verstärkt wird. Dieser Effekt wurde 2010 durch<br />
eine sogenannte klinische Phase-III-Studie belegt:<br />
Patienten mit Weichteilkrebs erhielten<br />
eine Kombination von Hyperthermie und Chemotherapie<br />
im Vorfeld einer Operation – und<br />
profitierten statistisch signifikant von dieser<br />
Therapiestrategie.<br />
Weitere Studien sind nötig<br />
Derzeit werden am Klinikum Großhadern weitere<br />
Fallserien durchgeführt, um die Wirksamkeit<br />
der Hyperthermie auch bei anderen Krebserkrankungen<br />
zu belegen. Auch wenn die Kosten<br />
enorm sind und man derzeit ohne finanzielle<br />
Unterstützung etwa durch die Deutsche<br />
Krebshilfe auskommen muss, sind Studien zur<br />
Etablierung der Hyperthermie als Standardtherapie<br />
unverzichtbar. Die Methode auf ein solides<br />
wissenschaftliches Fundament zu stellen<br />
und ihr damit zu der Anerkennung zu verhelfen,<br />
die ihr nach Ansicht der Experten gebührt,<br />
Das paSSiert während<br />
der Behandlung<br />
Die regionale Tiefenhyperthermie ist nicht<br />
nur eine wirksame, sondern auch eine<br />
vergleichsweise schonende Therapie –<br />
vorausgesetzt, sie wird an einem zertifizierten<br />
Zentrum von erfahrenen Ärzten<br />
durchgeführt, die mit dem Verfahren<br />
seit Jahren vertraut sind. Während der<br />
Behandlung, die rund 90 Minuten dauert,<br />
liegt der Patient in einem ringförmigen<br />
Applikator, der über Antennen elektromagnetische<br />
Wellen abgibt. Diese werden<br />
computergesteuert gebündelt und auf<br />
den Krebsherd gelenkt. Damit die elektromagnetischen<br />
Wellen gut leiten, ist der<br />
Patient zudem in eine Art Wasserkissen<br />
gebettet. Die Idealtemperatur von 40 bis<br />
44 °C wird nach etwa 30 Minuten erreicht.<br />
Dabei bleibt die Energie auf den Tumor<br />
beschränkt, eine Überwärmung des<br />
umgebenden <strong>gesund</strong>en Gewebes findet<br />
nicht statt. Im Durchschnitt sind etwa zehn<br />
Behandlungen vorgesehen, die (teil-)<br />
stationär durchgeführt werden.<br />
ist das erklärte Ziel von Prof. Issels und seinen<br />
Kollegen. Vielversprechende Ergebnisse wurden<br />
bereits in der pädiatrischen Onkologie bei<br />
der Behandlung von therapieresistenten Keimzelltumoren,<br />
bei einem wiederaufgetretenen<br />
Brustkrebs (in Kombination mit einer Strahlentherapie),<br />
sowie bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
(in Kombination mit einer<br />
Chemotherapie) erzielt.<br />
An der Pilotstudie zum Pankreaskrebs hatten<br />
32 Patienten teilgenommen, bei denen der Tumor<br />
nicht <strong>mehr</strong> entfernt werden konnte; außerdem<br />
hatten sich Metastasen gebildet. Ein Teil<br />
der Patienten war zusätzlich zur Chemotherapie<br />
mit Hyperthermie behandelt worden. Das ermutigende<br />
Fazit: Bei der Hälfte von ihnen ließ<br />
sich ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern.<br />
Jetzt untersucht die HEAT-Studie (Hyperthermia<br />
European Adjuvant Trial) an weiteren<br />
336 operierten Patienten, ob sich die vielsprechenden<br />
Ergebnisse bestätigen lassen.<br />
Prof. Dr.<br />
Rolf Issels<br />
Zur Person<br />
Kontakt:<br />
Klinikum der Universität München,<br />
Medizinische Klinik III und<br />
Helmholtz Zentrum München<br />
Campus Großhadern<br />
Marchioninistr. 15 · 81377 München<br />
Tel. 089 / 7095-4768<br />
E-Mail: Rolf.Issels@med.uni-muenchen.de<br />
www.klinikum.uni-muenchen.de<br />
Topfit 2 / 2013
Ganzheitlich-ästhetische Zahnmedizin<br />
Stress und Zahn<strong>gesund</strong>heit<br />
Diagnose & Therapie 13<br />
S<br />
tress – was passiert bei Anspannungsreaktionen<br />
eigentlich? Stress ist die Reaktion des<br />
Körpers auf Anforderung. Zunächst erhöht eine<br />
»Gefahrensituation« unsere Widerstandskraft<br />
und Leistungsfähigkeit, ein Erbe der Evolution.<br />
Jeder kennt das Phänomen: Kurzzeitig kann<br />
man bei einer Herausforderung, einer Prüfung,<br />
einem sportlichen Wettbewerb quasi über sich<br />
hinauswachsen. Zum Problem wird Stress, wenn<br />
er über einen längeren Zeitraum besteht. Je nach<br />
Intensität kann er physische und psychische<br />
Erkrankungen hervorrufen, wobei die jeweiligen<br />
Stress auslösenden Faktoren (Stressoren) –<br />
Lärm, Nikotin, Medikamente, Prüfungsangst,<br />
Zeitdruck, soziale Isolation, Tod eines Angehörigen,<br />
um nur einige zu nennen – individuell<br />
verschieden wahrgenommen und verarbeitet<br />
werden.<br />
Bei Stress denkt jeder zunächst an mögliche Folgen wie<br />
Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopfweh, Magenprobleme<br />
etc. Doch Stress kann sich auch direkt auf unsere<br />
Zähne auswirken. Im Mundraum kann es bei Stress zu<br />
Anpassungsreaktionen wie Abrasionen von Zähnen<br />
oder zu Zähneknirschen kommen, die ihrerseits wieder<br />
Auswirkungen auf ganz andere Bereiche unseres Körpers<br />
haben können. <br />
Von Dr. Lena Kertag<br />
Einfluss auf die Mund<strong>gesund</strong>heit<br />
Mit dem erhöhten Sympatikustonus und der<br />
hohen Adrenalinausschüttung bei Stress erhöhen<br />
sich u. a. auch Blutdruck, Puls, Blutzuckerspiegel<br />
und Durchblutung. Vermindert werden<br />
etwa Verdauungstätigkeit und Immunabwehr.<br />
Die körperlichen Folgen sind u. a. Muskelverspannungen<br />
und Verdauungsstörungen. Ist die<br />
Verdauung gestört, kommt es zu Gärungs- und<br />
Fäulnisprozessen im Darm, die beispielsweise<br />
Verdauungsenzyme und Gallensäuren und<br />
letztendlich das Immunsystem und den Säure-<br />
Basen-Haushalt des Körpers negativ beeinflussen.<br />
Dies wiederum hat auch Auswirkungen<br />
auf den Mundraum. Der Speichel wird sauer,<br />
was zu Karies und Erosionen der Zähne führen<br />
kann. Kommt dann noch der ständige Genuss<br />
von säurehaltigen Speisen und Getränken hinzu,<br />
sind die Zähne einer Doppelbelastung ausgesetzt.<br />
Sowohl der Zahnschmelz als auch das<br />
Dentin (Zahnbein) werden demineralisiert.<br />
Muskeln, Gelenke und Fehlbiss<br />
Stress verändert zudem die Muskelsteuerung.<br />
Die Gesichtsmuskeln, also auch die Kaumuskeln,<br />
reagieren darauf. Oft ändert sich der Muskelzug<br />
und damit die Unterkieferlage. Dies führt<br />
zu nächtlichem Zähneknirschen und Abrieb an<br />
den Zähnen. Zwischen Kaufunktionsstörungen<br />
und neuromuskulären Störungen besteht ein<br />
enger Zusammenhang. Schätzungsweise gehen<br />
rund 50 Prozent aller Trigeminusneuralgien auf<br />
einen Fehlbiss (oder einen Fehlbiss durch falsch<br />
sitzenden Zahnersatz) zurück. Folgeerscheinungen<br />
sind u. a. Arthritis und Arthrose.<br />
Umgekehrt kann ein Fehlbiss auf anderen körperlichen<br />
Ursachen beruhen, etwa auf einem<br />
Schleudertrauma, auf einer Beinlängendifferenz<br />
oder sogar auf falscher Atmung.<br />
Bissführungsschienen<br />
Viele Menschen quälen sich jahrelang mit Nacken-<br />
und Rückenschmerzen, aber auch mit Allergien<br />
herum, ohne zu ahnen, dass ihre Zähne<br />
(mit) daran schuld sind. Da ganzheitliche Zahnmediziner<br />
immer die Gesamt<strong>gesund</strong>heit ihrer<br />
Patienten im Blick haben, wird der Zusammenhang<br />
oft erst bei ihnen festgestellt.<br />
Bei nächtlichem Zähneknirschen etwa hilft oft<br />
schon eine speziell angepasste COPA-(Craniomandi<br />
buläre-Or thopädische-Positionierungs-<br />
Apparat)-Schiene, um die richtige Kieferfunktion<br />
wiederherzustellen und chronische Schmerzen<br />
zu beseitigen.<br />
Bissführungsschiene mit geschlossener Unterkieferfront,<br />
rechts mit offener Unterkieferfront. Oft sind nach<br />
dem Tragen einer Schiene viele Probleme behoben.<br />
Frau Dr. Weber, Zähne nutzen sich im<br />
Alter ab. Was ist normal, was nicht?<br />
Dr. Weber: Unsere Zähne müssen eine<br />
enorme Kauleistung vollbringen und<br />
werden dabei »abgenutzt«. Bei diesem<br />
Abrieb, der übrigens schon beim Zähne-<br />
Das Interview zum Thema<br />
Dr. med. dent. Ilse-Phil Weber betreibt seit 1992 eine Praxis für<br />
ganzheitlich-biologische Zahnmedizin und Ästhetik in München-<br />
Sendling (Kassen und privat). Sie ist zusätzlich in Homöopathie<br />
und in Akupunktur ausgebildet und qualifiziertes Mitglied der<br />
GZM (Internationale Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin<br />
e. V.). Laufend Fortbildungen in zahnärztlicher Naturheilkunde und ästhetischer<br />
Zahnmedizin (u. a. in Hamburg, Berlin, Würzburg, New York und Las Vegas). Frau<br />
Dr. Webers Schwerpunkte sind ganzheitlich-biologische Zahnmedizin und vor allem<br />
ästhetische metallfreie Restaurationen. Sie ist qualifiziert in Umweltzahnmedizin<br />
und zertifiziert in ästhetisch-biologischer Faltenunterspritzung bei Lippen und Mund.<br />
<br />
Infos: www.zahnarztpraxis-dr-weber.de<br />
putzen passiert, geht harte Zahnsubstanz<br />
verloren. Allerdings gibt es auch einen<br />
Substanzverlust, der viel früher einsetzt.<br />
Daran ist oft eine stressbedingte Abrasion<br />
schuld, etwa durch Zähneknirschen,<br />
und/oder eine falsche Ernährung mit zu<br />
viel säurehaltigem Essen und Getränken<br />
(von Orangen bis zu Cola und Wein).<br />
Die Abnutzung von Zähnen ist das<br />
eine, das andere ist der Zusammenhang<br />
von anderen Beschwerden und<br />
Zähnen. Wie oft kommt das vor?<br />
Dr. Weber: Recht häufig. Manche meiner<br />
Patienten waren sehr sportlich, hatten aber<br />
dennoch Nacken- und Rückenschmerzen.<br />
Diese gingen auf eine frühere Gebisssanierung<br />
zurück, bei der sich ein Unterbiss entwickelt<br />
hatte. Vor allem der Verlust von Seitenzähnen<br />
wirkt sich auf die Muskulatur der<br />
Halswirbelsäule aus — die Folgen sind oft<br />
Kopf-, HWS- und Rückenschmerzen.<br />
Wie sieht eine Bissschienentherapie<br />
gegen Zähneknirschen aus?<br />
Dr. Weber: In unserer Praxis führen wir spezielle<br />
Tests durch, um die richtige Bisslage<br />
zu finden. Wichtig sind z. B. der Muskeltest<br />
(Applied Kinesiology) und eine Analyse der<br />
Beinlängendifferenz sowie andere Abweichungen<br />
der Körperstatik. Auch ein Mersemann-Test<br />
(mit im Mund platzierten Watterollen,<br />
die zur »normotonen« Muskellage<br />
führen) wird gemacht. Wenn der Patient<br />
fünf Minuten damit herumläuft, richtet sich<br />
seine Statur nach der neuen Bisssituation<br />
aus. Oft verschwindet die Beinlängendifferenz<br />
sogar sofort. Die neue Bisslage muss<br />
anschließend in Wachs fixiert und nochmals<br />
ausgetestet werden, um die exakte<br />
Bisssituation in die Schiene umzusetzen.<br />
Wie lange muss man eine solche<br />
Schiene tragen?<br />
Dr. Weber: Oft reichen schon vier Wochen<br />
aus, manchmal dauert es jedoch ein halbes<br />
Jahr und länger. Meist sind zusätzliche<br />
Maßnahmen nötig, etwa die Sanierung von<br />
Störfeldern.<br />
Topfit 2 / 2013
14 Diagnose & Therapie<br />
Ästhetisch-<br />
Plastische<br />
Chirurgie<br />
Keine<br />
Schweiß attacken<br />
dank Botox!<br />
»Schwitzen ist doch <strong>gesund</strong>!« – Auf <strong>mehr</strong><br />
als eine Million Deutsche trifft dieser<br />
Satz so nicht ganz zu: Sie leiden an einer<br />
Überfunktion der Schweißdrüsen (Hyperhidrose).<br />
Dadurch produziert ihr Körper<br />
unkontrollierbar viel Schweiß — auch<br />
wenn es keine schweißtreibenden Auslöser<br />
wie körperliche Anstrengung oder<br />
warme Temperaturen gibt. Doch selbst,<br />
wenn man nicht zu denen gehört, die an<br />
Hyper hidrose leiden, lassen sich Schweißflecken<br />
unter den Achseln oder feuchte<br />
Handinnenflächen bei hochsommerlichen<br />
Temperaturen kaum vermeiden. Für<br />
alle, die es leid sind, an heißen Tagen<br />
Herr Dr. Wörl, bei Botulinumtoxin denken<br />
viele an Gesichtsverjüngung, da es sehr effektiv<br />
Mimikfalten glättet. Doch hat sich der<br />
Wirkstoff auch als Therapeutikum gegen<br />
Schwitzen bewährt . . .<br />
Dr. Wörl: . . . das stimmt. Seit Etablierung der intrakutanen<br />
Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin steht<br />
uns eine effektive Therapieoption zur Verfügung, mit<br />
der wir Schwitzen in allen Schweregraden bis hin zur<br />
krankhaften Hyperhidrose sicher und risikoarm behandeln<br />
können, ohne dass ein operativer Eingriff notwendig<br />
ist. Der Wirkstoff blockiert an den Schweißdrüsen<br />
gezielt die Nervenimpulse, die zur Schweißausscheidung<br />
notwendig sind, sodass die Schweißattacken<br />
gestoppt werden.<br />
Zu den Personen<br />
immer wieder verschwitzte Körperpartien<br />
trockentupfen zu müssen, oder die<br />
Wahl des Outfits danach zu richten, auf<br />
welchem Kleidungsstück Schweißflecken<br />
am wenigsten sichtbar sind, gibt es eine<br />
unkomplizierte Lösung: eine Injektionsbehandlung<br />
mit Botox. Bereits eine<br />
Anwendung genügt, und Achseln, Hände<br />
oder Füße bleiben für Monate angenehm<br />
trocken. Wie die Behandlung abläuft,<br />
darüber sprach TOPFIT mit den Münchner<br />
Fachärzten für Ästhetisch-Plastische<br />
Chirurgie Dr. med. Hans-Hermann Wörl<br />
und Dr. med. Stefan Schmiedl.<br />
<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
Welche Körperpartien lassen sich auf<br />
diese Weise behandeln?<br />
Dr. Schmiedl: Die Achselhöhlen, Handinnenflächen<br />
und Fußsohlen sprechen gut auf Injektionen von Botulinumtoxin<br />
an; auch eine Behandlung der Kopfhaut ist<br />
möglich. Nicht geeignet ist das Verfahren, wenn der<br />
ganze Körper betroffen ist.<br />
Wie läuft die Behandlung, beispielsweise zur<br />
Blockierung von Achselschweiß, ab?<br />
Dr. Wörl: Zunächst führen wir im Achselbereich einen<br />
einfachen Ninhydrintest durch, um festzustellen, welche<br />
Regionen der Achsel behandlungsbedürftig sind.<br />
Die Botox-Injektion erfolgt dann flächig in den behaarten<br />
Bereich der Achselhöhle. Wie viele Einstiche im<br />
Die Münchner Fachärzte für Plastische Chirur gie Dr. med.<br />
Hans-Her mann Wörl (links) und Dr. med. Stefan Schmiedl<br />
(rechts) blicken nicht nur auf eine lange Berufstätigkeit zurück,<br />
sondern gelten in der Fachwelt aus als »Trendsetter«, die durch<br />
Weiterentwicklungen oder innovativen Kombinationen von<br />
bewährten und neuen Methoden immer wieder Maßstäbe in der<br />
Ästhetisch-Plastischen Chirurgie setzen. Im Einzelnen umfasst ihr Behandlungsspektrum sämtliche Leistungen<br />
der Rekonstruktiven und der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie, z. B. alle (nicht-)operativen Maßnahmen<br />
zur Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung und -verkleinerung sowie Brustrekonstruktion,<br />
Fettabsaugung unter Tumeszenz-Lokalanästhesie, Venen- und Handchirurgie.<br />
Nähere Infos: www.plastchir.com<br />
Einzelfall erforderlich sind, hängt von der Größe des<br />
zu behandelnden Areals ab. Der Effekt tritt nach etwa<br />
zwei Tagen ein und hält dann bis zu sechs Monate an.<br />
Dann haben sich die Nervenendigungen wieder regeneriert,<br />
die Schweißbildung tritt erneut auf – und die<br />
nächste Behandlung steht an. Wir haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass sich bei wiederholten Botox-<br />
Gaben die Wirkungsdauer oft deutlich verlängert . . .<br />
Dr. Schmiedl: . . . manchmal genügt es aber auch,<br />
nur einmal pro Jahr eine Behandlung durchzuführen.<br />
Dies gilt vor allem für Personen, die nicht direkt von<br />
einer Hyperhidrose betroffen sind, die jedoch gerade<br />
im Sommer z. B. unschöne Schweißflecken auf ihrer<br />
Kleidung vermeiden wollen und sich deshalb einer<br />
Botox-Therapie unterziehen.<br />
Ist die Behandlung sehr schmerzhaft?<br />
Dr. Schmiedl: Im Allgemeinen genügt es, die Achseln<br />
vor der Injektion mit einer anästhesierenden<br />
Salbe zu bestreichen. Handinnenflächen oder Fußsohlen<br />
sind jedoch schmerzempfindlicher, sodass wir<br />
in diesen Fällen zu einer Regionalanästhesie raten.<br />
Hyperhidrose – Ursache unklar<br />
Manchmal tritt übermäßiges Schwitzen<br />
im Rahmen einer therapiebedürftigen<br />
Erkrankung auf, etwa bei krankhaften Veränderungen<br />
des Hormonhaushalts. Für die<br />
häufigere primäre Hyperhidrose ist vermutlich<br />
eine Fehlregulation des Nervensystems<br />
verantwortlich: Durch eine Überaktivität<br />
des Sympathikus werden die Schweißdrüsen<br />
zu einer ver<strong>mehr</strong>ten Schweißabsonderung<br />
angeregt. Welche Ursache dieser<br />
Fehlregulation zugrunde liegt, ist unklar. Es<br />
scheint aber eine erbliche Veranlagung zu<br />
bestehen. Meist beginnt eine Hyperhidrose<br />
in der Pubertät – und hält dann ein Leben<br />
lang an.<br />
Stichwort krankhaftes Schwitzen:<br />
Welche invasiven Maßnahmen kommen<br />
bei Hyperhidrose in Betracht?<br />
Dr. Wörl: Eine Möglichkeit ist, die Schweißdrüsen<br />
mithilfe spezieller Kanülen – ähnlich wie bei der Fettabsaugung<br />
– über kleine Hautschnitte abzusaugen.<br />
Dieses Verfahren bietet sich z. B. an, wenn sich Patienten<br />
ein länger anhaltendes Ergebnis wünschen.<br />
Ein dauerhafter Schweißstopp kann auch durch einen<br />
thoraxchirurgischen Eingriff gewährleistet werden,<br />
bei dem die sympathischen Nervenstränge über<br />
einen Zugang durch die Brusthöhle verödet werden.<br />
Allerdings setzt man sich bei einem solchen<br />
Eingriff ja immer auch den üblichen Operationsrisiken<br />
aus . . .<br />
Dr. Schmiedl: . . . das ist richtig. Deshalb entscheiden<br />
sich immer <strong>mehr</strong> Menschen, die unter starkem<br />
Schwitzen leiden, für eine Botox-Behandlung als<br />
unkomplizierte, risikoarme Alternative. Dabei bleibt<br />
es dann meist auch, denn die meisten Patienten sind<br />
mit dem Ergebnis hoch zufrieden.<br />
Topfit 2 / 2013
News<br />
15<br />
Insektenschutz in Miniformat<br />
Care Plus® Anti-Insect Natural von Tropicare ist ein<br />
hautschonendes Insektenabwehr-Spray, das spielend<br />
leicht ins Handgepäck oder die Hosentasche passt. Es<br />
schützt die Haut bis zu sechs Stunden vor Mücken, Zecken<br />
und anderen stechenden und beißenden Insekten.<br />
Das Spray ist verträglich für Kinder ab drei Monaten und<br />
eignet sich auch für empfindliche Haut.<br />
Care Plus® Anti-Insect Natural (8 ml) für ca. € 2,95, u. a. in<br />
Apotheken erhältlich<br />
Feuchtigkeit rund um die Uhr<br />
MOISTURIZING Intensive Skin Care aus der Pflegelinie von Vipurel soll dank ihres<br />
Wirkstoffs Moist 24 rund um die Uhr Feuchtigkeit spenden. Geeignet ist die Pflegecreme<br />
deshalb nicht nur für normale Haut, sondern auch für feuchtigkeitsarme bzw.<br />
gestresste Haut.<br />
MOISTURIZING Intensive Skin Care (50-ml-Tube) für ca. € 29,90<br />
Direktversorgung mit Magnesium<br />
Für Sportler, die sofort nach dem Training ihr Magnesiumdepot<br />
auffüllen wollen, aber keinen Mineraldrink dabei haben,<br />
ist der Xenofit Magnesium direct Stixx eine<br />
handliche Alternative zum Mineraldrink, da<br />
er sich ohne Flüssigkeit verzehren lässt. Das<br />
Direkt-Granulat enthält Magnesiumcitrat, was<br />
die Aufnahme im Organismus fördern soll. Zudem ist der Xenofit Magnesium direct<br />
Stixx frei von Zuckerzusätzen und Lactose.<br />
Xenofit Magnesium direct Stixx (1 Packung mit 30 Portionen) für ca. € 9,95, nur in Apotheken<br />
erhältlich<br />
Perfekt für heiße Sommertage:<br />
Rooibos-Eistee<br />
Mit seiner leicht herben und fruchtigen<br />
Note ist der grüne unfermentierte Rooibos<br />
ein belebendes Sommergetränk.<br />
Zutaten für 1 Liter Eistee:<br />
4 Teebeutel (ca. 20 g losen) grüner<br />
Rooibos<br />
1 Liter kochendes Wasser<br />
50 ml Agavensirup<br />
6 Aprikosen<br />
1 Limette<br />
Zubereitung<br />
4 Teebeutel (ca. 20 g) Rooibos mit 1 Liter<br />
kochendem Wasser übergießen und mindestens<br />
10 Minuten ziehen lassen.<br />
Den Agavensirup zum Süßen dazugeben.<br />
Nun die Aprikosen waschen, halbieren<br />
und entkernen. Das Fruchtfleisch pürieren<br />
und zum Tee geben. Limette auspressen<br />
und den Saft hinzugeben.<br />
Den Tee gut gekühlt und am besten in<br />
klaren Gläsern servieren, denn das Auge<br />
trinkt bekanntlich mit.<br />
Weitere Rooibos-Rezepte finden Sie auf<br />
www.rooibosforlife.com<br />
Neuer Trend:<br />
Die eigene<br />
persönliche<br />
Biographie<br />
Menschen haben zu allen Zeiten<br />
ihre Geschichte für die Nachwelt hinterlassen.<br />
Staatsmänner, Feldherren,<br />
Könige, Künstler und Philosophen.<br />
Sie alle haben ein Bild ihrer Welt<br />
gezeichnet, an dem wir uns heute<br />
erfreuen und manchmal staunend<br />
davorstehen: »So war es damals?« –<br />
Erinnerungen als der große Schatz<br />
der Menschheit.<br />
W<br />
as bis ins 20. Jahrhundert fast nur Berühmtheiten<br />
vorbehalten war, ist inzwischen ein<br />
Trend, der weite Kreise der Bevölkerung erfasst<br />
hat. In den USA und in der Schweiz ist dieser<br />
schon seit langem zu beobachten. Die Nachfrage<br />
nach professionell erstellten Lebensgeschichten<br />
steigt dort von Jahr zu Jahr.<br />
Goldapfel Biographien, ein traditioneller<br />
Münchner Verlag, hat diese Idee nun aufgegriffen<br />
und ermöglicht Privatpersonen, ihre Lebenserinnerungen<br />
für Familie und Freunde durch<br />
erfahrene und empathische Autoren schreiben<br />
zu lassen. Die Interviews finden in angenehmer<br />
Atmosphäre statt, der Kunde erzählt, der Autor<br />
notiert, und im Verlauf von wenigen Wochen<br />
entsteht das fertige Werk. Von der sicheren Auswahl<br />
des richtigen Autors über professionelle<br />
Gestaltung und hochwertigen Druck entsteht<br />
die eigene persönliche Biographie. Dabei begleitet<br />
Goldapfel Biographien Sie durch alle Phasen<br />
der Bucherstellung bis hin zum fertigen Buch.<br />
Und das alles zu einem Preis, für den man kein<br />
Millionär sein muss.<br />
Goldapfel Biographien berät Sie gern kostenlos<br />
und unverbindlich.<br />
Nähere Infos bei:<br />
Goldapfel Biographien GmbH<br />
Clemensstr. 15, 80803 München<br />
Tel.: (089) 12 01 69 94<br />
info@goldapfel-biographien.de<br />
www.goldapfel-biographien.de<br />
Topfit 2 / 2013
16 Diagnose & Therapie<br />
Moderne Implantologie<br />
Lösen Sie JETZT Ihr Prothesenproblem —<br />
damit Sie die nächste Weihnachtsgans genießen können<br />
Werfen wir einen Blick zurück: Es ist<br />
Weihnachten, die traditionelle Weihnachtsgans<br />
steht auf dem Tisch.<br />
Doch währt die Freude nur kurz.<br />
Denn Beißen und Kauen des köstlichen<br />
Gerichts sind wieder einmal<br />
mühsam — die Prothese ist locker<br />
und sitzt einfach nicht <strong>mehr</strong> richtig.<br />
»Das muss sich endlich ändern«,<br />
nehmen Sie sich nun fest vor. Und<br />
planen, Ihr Vorhaben endlich im<br />
neuen Jahr umzusetzen. Zumal Sie<br />
vor kurzem erfahren haben, dass<br />
Ihr Problem vielleicht unkompliziert<br />
mit Implantaten gelöst werden<br />
könnte ...<br />
Von Dr. Nicole Schaenzler<br />
N<br />
un ist bereits Hochsommer – und wie das<br />
bisweilen mit guten Vorsätzen ist, wartet<br />
auch dieser noch darauf, in die Tat umgesetzt<br />
zu werden. Die gute Nachricht: Noch ist es nicht<br />
zu spät, um das Prothesenproblem anzugehen.<br />
Die Lösung heißt Locator: spezielle Haftelemente,<br />
die die Prothese wie Druckknöpfe an ihrem<br />
Platz halten – ein schonendes, risikoarmes und<br />
sehr sicheres Verfahren, bei dem die Behandlung<br />
oft bereits nach drei Monaten abgeschlossen<br />
ist. Selbst wenn für eine sichere Verankerung<br />
der Implantate zunächst knochenaufbauende<br />
Maßnahmen durchgeführt werden müssen, stehen<br />
die Aussichten gut, die nächste Weihnachtsgans<br />
richtig genießen zu können.<br />
Herr Dr. Dr. Gath, was genau ist ein Locator?<br />
Dr. Dr. Gath: Der Locator ist ein innovatives, sehr<br />
gut verträgliches Halteelement, das eine Prothese<br />
mit Implantaten verbindet. Von dem System<br />
profitieren vor allem Patienten, die eine Prothese<br />
tragen, die sich jedoch gelockert hat bzw. nicht<br />
<strong>mehr</strong> richtig sitzt. Der Locator wird auf vorab in<br />
den Kiefer eingebrachte Implantate verschraubt,<br />
die Prothese rastet dann sicher und präzise in<br />
den Locator ein und wird so fest auf ihrem Platz<br />
gehalten. Je nachdem, ob Unter- oder Oberkiefer<br />
betroffen sind, genügen meist zwei bis vier<br />
Implantate, um den positiven Effekt zu erzielen.<br />
Auf diese Weise kann dem Patienten mit relativ<br />
geringem Aufwand wieder zu perfekt sitzenden<br />
Zähnen verholfen werden. So erspart er sich die<br />
Unannehmlichkeiten und die hohen Kosten, die<br />
mit der Anfertigung einer neuen Prothese verbunden<br />
sind.<br />
Patienten können in Ihrer Praxis neben der<br />
fachlichen Kompetenz auch ein hohes Maß<br />
an Sicherheit erwarten. Nutzen Sie hierfür<br />
spezielle Methoden?<br />
Dr. Heel: Sicherheit fängt bei uns bereits bei der<br />
Operationsplanung an, indem wir den Eingriff<br />
vorab am Computer mithilfe der hochmodernen<br />
digitalen Volumentomographie (DVT) im Detail<br />
simulieren. Dabei wird der Kieferknochen dreidimensional<br />
dargestellt und vermessen, sodass wir<br />
alle wichtigen Informationen erhalten, die für einen<br />
sicheren, unkomplizierten Eingriff notwendig<br />
sind. Mithilfe der DVT können wir minimal-invasiv<br />
vorgehen; oft ist sogar gar keine Naht erforderlich,<br />
weil wir das Implantat direkt durch das<br />
Zahnfleisch einsetzen können (Flapless-Technik).<br />
Dies hat den großen Vorteil, dass postoperative<br />
Schmerzen kaum zu befürchten sind; viele unserer<br />
Patienten benötigen deshalb nur ein bis zwei<br />
Schmerztabletten – falls überhaupt . . .<br />
Dr. Dr. Gath: . . . zum Thema »Sicherheit« gehört<br />
auch, dass wir zur Entscheidungshilfe für unsere<br />
Patienten eine »Implantatampel«<br />
entwickelt<br />
haben: Liegt das<br />
Untersuchungsergebnis<br />
im grünen Bereich,<br />
kann der Patient von<br />
einer schonenden, risikoarmen<br />
und sicheren<br />
Behandlung ausgehen,<br />
die ihn kaum belasten<br />
wird. Wenn der Befund<br />
»rot« signalisiert, sollte<br />
er sich fragen, ob<br />
er bereit ist, <strong>mehr</strong>ere<br />
Behandlungsschritte über einen längeren Zeitraum<br />
sowie eine längere Heilungsdauer in Kauf<br />
zu nehmen.<br />
Lassen sich die Maßnahmen der Kieferchir<br />
urgie auch mit der zahnärztlichen Betreuung<br />
des Patienten in Einklang bringen?<br />
Dr. Heel: Wir arbeiten grundsätzlich mit dem<br />
behandelnden Zahnarzt unseres Patienten zusammen<br />
– da gibt es überhaupt keine Probleme.<br />
Im Gegenteil: Weil es sich bei der implantatgestützten<br />
Prothese mit dem Locator-System<br />
um eine relativ neue Methode handelt, sind<br />
Patienteninformationstag<br />
am 12. Juli 2013, 14–18 Uhr<br />
Beim Patienteninforma tions tag (sowie jederzeit<br />
nach te le fonischer Vereinbarung) in der Praxis kli nik<br />
von Dr. Dr. Gath und Dr. Dr. Lazik (Landwehrstr. 9)<br />
bietet sich eine gute Möglichkeit zu erfahren, welcher<br />
Implantattyp Sie sind.<br />
Allen Patienten, die sich bis zum 16. Juli angemeldet<br />
haben, garantieren wir einen Behandlungstermin<br />
noch vor Beginn der Schulferien!<br />
Nähere Infos: Tel. 089 / 545 84 70<br />
auch viele Zahnärzte sehr an weiteren Informationen<br />
interessiert. Unsere Erfahrungen geben<br />
wir regelmäßig in Workshops und Fortbildungskursen<br />
weiter.<br />
Wenn ein Patient die Behandlung noch kurz<br />
vor den Sommerferien beginnen möchte —<br />
geht das zeitlich überhaupt noch?<br />
Dr. Dr. Gath: Natürlich. Spätestens eine Woche<br />
nach dem Eingriff kann man bedenkenlos in<br />
Urlaub fahren!<br />
Zu den Personen<br />
Dr. med. Dr. med. dent. Hans Joachim<br />
Gath (links) und Dr. med. dent. Martin<br />
Heel (rechts) führen in der Praxisklinik<br />
zwischen Sendlinger Tor und Stachus alle<br />
implantologischen Eingriffe durch. Hier ist<br />
alles unter einem Dach vereint: die modern<br />
ausgestatteten Behandlungs- bzw. Operationsräume, die höchsten Sicherheits- und<br />
Hygienestandards entsprechen, und das Zentrum für Digitale Volumentomographie.<br />
Wünscht der Patient eine Vollnarkose oder erfordern größere chirurgische Eingriffe<br />
eine Narkosebehandlung, wird diese von einem erfahrenen Anästhesisten durchgeführt.<br />
Für zuweisende Kollegen stehen Dr. Dr. Gath und Dr. Heel als implantatprothetische<br />
Berater zur Verfügung.<br />
Nähere Infos: www.drgath.com<br />
Topfit 2 / 2013
17<br />
Wellness & Genuss pur<br />
im Laternd’l Hof<br />
Gewinnspiel<br />
Mitte August 2013 ist es soweit: Nach aufwendigem Um- und<br />
Neubau eröffnet der Laternd´l Hof 2 mit seinen geräumigen,<br />
lichtdurchfluteten Juniorsuiten und Turmsuiten. Der Neubau<br />
fügt sich harmonisch an den bestehenden Laternd´l-Hof an.<br />
I-Tüpfelchen ist das neue SonnEN-SPA.<br />
E<br />
ntspannen, Wohlfühlen, Genießen: Das Romantische<br />
Genießerhotel Laternd’l Hof der<br />
4-Sterne-Superior-Klasse bietet seinen Gästen<br />
sowohl Wellness- und Relaxvergnügen pur als<br />
auch eine ganze Palette an sportlichen Aktivitäten<br />
im wohl schönsten Hochtal Europas: dem<br />
Tannheimer Tal mit seinen imposanten Bergen<br />
und Gebirgsgruppen. Ob im Winter als Eldorado<br />
für Skifahrer oder im Sommer als weitläufige<br />
Region für Wanderer, Kletterer oder Radfahrer<br />
– für die Gäste des Laternd’l Hofs bieten sich<br />
zahlreiche Freizeitmöglichkeiten direkt vor Ort.<br />
Und auch die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof<br />
oder Hohenschwangau, das Naturschutzgebiet<br />
Vilsalpsee, der Plansee oder die Zugspitze<br />
sind nur einen Steinwurf entfernt.<br />
Einzigartiger Panoramablick<br />
Dabei macht der in Haller am Haldensee gelegene<br />
Laternd’l Hof seinem Namen schon allein<br />
dank seiner exponierten Lage alle Ehre: ein magischer<br />
Ort, der mit seinen großen Glasfronten<br />
aus allen Winkeln einen einzigartigen Panoramablick<br />
auf die Berge bietet. Und dazu der zauberhafte<br />
Haldensee direkt vor der Tür – schöner<br />
könnte es kaum sein.<br />
Einzigartig ist auch das Ambiente des Laternd’l<br />
Hofs, das ganz der wohltuenden Atmosphäre<br />
eines Tiroler Landhauses verpflichtet ist. Dies<br />
spüren die Gäste bereits beim Betreten des Hotels:<br />
die Ausstattung mit wertvollen Naturprodukten<br />
und vielen liebevollen Details verleiht<br />
dem Hotel seinen besonderen Charme. Alle<br />
Doppelzimmer, Junior- und Turmsuiten auf<br />
vier Stockwerken entsprechen dem österreichischen<br />
4-Sterne-Superior-Komfort und blicken<br />
zum See. Bei den neuen Juniorsuiten wurden die<br />
Badezimmer so konzipiert, dass der Gast sein<br />
Dusch- und Badevergnügen mit »Fernsicht« genießen<br />
kann.<br />
Regeneration im neuen<br />
SONNEN-SPA<br />
Entspannung pur finden Gäste in König Ludwigs<br />
Märchenwelt mit finnischer Sauna, Kneipptretbecken<br />
und Solarium. Abgerundet wird die<br />
»märchenhafte« Atmosphäre des 800 Quadratmeter<br />
großen Areals durch eine Nachbildung<br />
der »Blauen Grotte« von Schloss Linderhof mit<br />
eingebautem Whirlpool und König Ludwigs<br />
Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon, Fax<br />
So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,<br />
Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken. Stichwort: Gewinnspiel.<br />
Einsendeschluss: 18. 09. 2013 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Aromadampfstüberl. Außerdem gehört zum Spa<br />
die Beautyfarm Schön und Vital. Unterschiedliche<br />
Gesichtsbehandlungen, Massagen und<br />
Streicheleinheiten aus aller Herren Länder, verschiedene<br />
Bäder wie Heu-, Fango- oder Thalasso-Anwendungen<br />
sorgen für ein ganzheitliches<br />
Wohlbefinden.<br />
Mit der Eröffnung des »Laternd’l Hofs 2« wird<br />
nun eine neue Ära eingeläutet: Dann bildet das<br />
neue SONNEN-SPA das Herzstück des Hotels,<br />
das sich mit viel Licht und herrlicher Aussicht<br />
auf die Natur präsentiert. Zum SONNEN-SPA<br />
gehören ein Innen- und Außenpool, verschiedene<br />
Saunen, eine Außensauna sowie Dampfbad,<br />
Kräuterdampfbad und ein Whirlpool. Für eine<br />
Erfrischung oder für den kleinen Hunger steht<br />
eine Tee- und Vitaminbar zur Verfügung. Die<br />
romantischen Liegeoasen dienen der Entspannung<br />
und Regeneration. Einzigartig ist auch der<br />
Sonnengarten mit dem wohl schönsten Ausblick<br />
im Tannheimer Tal – natürlich See- und Bergblick<br />
inklusive.<br />
Gewinnen Sie 4 Nächte für 2 Personen<br />
im Doppelzimmer mit Halbpension und Nutzung des SoNNEN-Spas<br />
Kontakt:<br />
Laternd‘l Hof –<br />
Das romantische<br />
Genießerhotel<br />
Familie Peter Zotz<br />
Haller 16/Tannheimer Tal<br />
A-6672 Nesselwängle<br />
Tel. +43 5675 8267<br />
Fax +43 5675 8205<br />
info@laterndlhof.com<br />
www.laterndlhof.com<br />
Topfit 2 / 2013
18 Diagnose & Therapie<br />
Allergische Erkrankungen gehören zu den<br />
am weitesten verbreiteten chronischen<br />
Krankheiten der westlichen Industrienationen<br />
— ihre Häufigkeit nimmt weiterhin<br />
rasant zu. Jeder dritte Deutsche leidet an<br />
Heuschnupfen, allergischem Asthma oder<br />
Neurodermitis. Für viele Betroffene sind<br />
die Ergebnisse der schulmedizinischen<br />
Behandlung unbefriedigend. Aus diesem<br />
Grund besteht eine große Nachfrage für<br />
Behandlungsmöglichkeiten der Komplementärmedizin.<br />
Die Behandlung von Allergien<br />
gehört zu den großen Stärken der<br />
chinesischen Medizin.<br />
<br />
Von Dr. med. Michael Wullinger<br />
Traditionelle Chinesische Medizin<br />
Allergien<br />
mit TCM behandeln<br />
Die gute Wirksamkeit der Akupunktur bei<br />
Heuschnupfen wurde aktuell in einer großen<br />
deutschen Studie wissenschaftlich nachgewiesen<br />
und im Februar 2013 in der medizinischen<br />
Zeitschrift »Annals of Internal Medicine«<br />
veröffentlicht. Die sogenannte ACUSAR-Studie<br />
wurde von Wissenschaftlern der Berliner Universitätsklinik<br />
Charité in Zusammenarbeit mit<br />
Akupunkturspezialisten der Internationalen<br />
Ge sellschaft für Chinesische Medizin (SMS)<br />
und der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur<br />
(DÄGfA) durchgeführt. Über 400 Patienten<br />
mit Heuschnupfen wurden insgesamt<br />
zwölfmal an ausgewählten Akupunkturpunkten<br />
behandelt. Die richtig durchgeführte Akupunktur<br />
war übrigens auch der Placebo- oder Schein-<br />
Akupunktur deutlich überlegen.<br />
Therapieverfahren<br />
Neben der Akupunktur gibt es in der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin als weitere Behandlungsverfahren<br />
die chinesische Arzneimitteltherapie<br />
und die Diätetik. (Hinzu kommen<br />
übrigens noch Qigong und Tuina.) Bei der Behandlung<br />
von Allergien haben diese Verfahren<br />
unterschiedlichen Stellenwert.<br />
▶ So kann etwa der Heuschnupfen in vielen Fällen<br />
allein mit der Akupunktur erfolgreich behandelt<br />
werden.<br />
▶ Die Neurodermitis hingegen erfordert unbedingt<br />
den Einsatz pflanzlicher, chinesischer<br />
Arzneimittel.<br />
▶ Allergisches Asthma wird am besten durch<br />
die Kombination von Akupunktur, chinesischer<br />
Diätetik und Arzneimitteltherapie behandelt.<br />
Krankheiten<br />
wie der Wind<br />
Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin<br />
handelt es sich bei Heuschnupfen um eine<br />
sogenannte »Wind«-Schädigung. Man versteht<br />
darunter Krankheitssymptome, die plötzlich<br />
auftreten, rasch wieder verfliegen und vor allem<br />
den Kopf betreffen. Es wirkt, als sei der Patient<br />
starker Zugluft oder dem Wind ausgesetzt gewesen.<br />
Tatsächlich werden die Pollen ja durch<br />
den Wind auf die betroffenen Schleimhäute<br />
getragen.<br />
Die charakteristischen Beschwerden des Heuschnupfens<br />
wie Niesreiz, laufende Nase, Juckreiz<br />
und Tränen der Augen oder ein kratzender<br />
Hals sind typische Symptome einer<br />
»Wind«-Schädigung.<br />
Ein weiterer wesentlicher Aspekt besteht in der<br />
Lokalisation des Beschwerdebildes, welches<br />
sich vor allem an den Schleimhäuten der Nase<br />
und den Augen abspielt. Die Schleimhäute werden<br />
in der chinesischen Medizin als »Oberfläche«<br />
bezeichnet. Das Ziel der Behandlung eines<br />
Heuschnupfens besteht also darin, die »Wind«-<br />
Schädigung aus der »Oberfläche« auszuleiten.<br />
Hierzu eignet sich in besonderer Weise die<br />
Akupunktur.<br />
Wirkungsweise der<br />
Akupunktur<br />
Unter Akupunktur versteht man die mechanische<br />
Einwirkung auf Punkte der Körperoberfläche<br />
mit Hilfe von Nadeln. Die Akupunktur<br />
wird in der chinesischen Medizin als »äußere«<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Michael Wullinger<br />
ist als Allgemeinarzt in Rosenheim<br />
niedergelassen. Er praktiziert<br />
seit 20 Jahren chinesische<br />
Medizin und unterrichtet Ärzte als Dozent der<br />
SMS – Societas Medicinae Sinensis – Internationale<br />
Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V.<br />
Dr. Wullinger ist Autor des Ratgebers Allergien<br />
behandeln mit der Traditionellen Chinesischen<br />
Medizin, Irisiana Verlag (2009).<br />
Kontakt:<br />
Rathausgasse 10, 83011 Rosenheim<br />
Tel. (08031) 12 34 2<br />
www.wullinger.de<br />
Topfit 2 / 2013
Diagnose & Therapie<br />
19<br />
Therapie bezeichnet und gilt als Gegenstück zur<br />
»inneren« Therapie, der Behandlung mit chinesischen<br />
Arzneimitteln.<br />
Bei der Akupunktur wird mit sehr feinen Edelstahlnadeln<br />
an bestimmten Punkten der Körperoberfläche<br />
eingestochen. Die Behandlung<br />
erfolgt im Liegen. Nach dem Einstich, der einen<br />
leichten Schmerz verursachen kann, werden die<br />
Nadeln für etwa 20 Minuten belassen. Pro Behandlung<br />
werden etwa sechs bis zwölf Nadeln<br />
gesetzt.<br />
Das Ziel der Behandlung besteht darin, den<br />
Energiefluss (Qi und Xue) in den Leitbahnen<br />
des Körpers (Meridianen) zu beinflussen und<br />
gestörte Körperfunktionen zu regulieren. Nach<br />
chinesischer Auffassung sind Krankheiten Störungen<br />
dieses Energieflusses.<br />
Die Akupunktur hat sich zur Behandlung von<br />
Schmerzen, bei Allergien und chronischen Entzündungen<br />
sowie zahlreichen funktionellen<br />
Erkrankungen bewährt. Bei vielen Patienten<br />
hat die Akupunktur eine spürbar beruhigende<br />
Wirkung.<br />
Die Akupunktur kann auch völlig schmerzfrei<br />
mit einem Laser durchgeführt werden – insbesondere<br />
bei kleinen Kindern.<br />
Allgemein kann man sagen, dass die Akupunktur<br />
bei allen oberflächlichen Erkrankungen die<br />
Methode der Wahl ist. Sobald eine Erkrankung<br />
weiter in die Tiefe vorgedrungen ist und auch innere<br />
Organe betroffen sind, rückt die Behandlung<br />
mit chinesischen Arzneimitteln in den Vordergrund.<br />
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn<br />
es zum gefürchteten »Etagenwechsel« kommt<br />
und zusätzlich zum Heuschnupfen allergisches<br />
Asthma auftritt.<br />
Targantwurzel<br />
für das Immunsystem<br />
Ein in jüngerer Zeit auch im Westen bekannt gewordenes<br />
chinesisches Arzneimittel ist die Targantwurzel.<br />
Sie wird als Einzelmittel zur Vorbeugung<br />
und Behandlung des Heuschnupfens<br />
beworben. In China gilt sie als Mittel der Wahl<br />
zur Stützung der Wehrenergie und des Immunsystems.<br />
Allerdings wird sie dort niemals als<br />
SMS – Societas Medicinae Sinensis<br />
Internationale Gesellschaft für Chinesische Medizin e. V.<br />
Die SMS ist eine der ältesten Ärztegesellschaften für Traditionelle Chinesische Medizin<br />
mit ihren fünf Therapieverfahren: Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Qigong, Tuina<br />
und Diätetik. Ihr Anliegen ist die Anerkennung, Verbreitung und weitere Erforschung<br />
der chinesischen Medizin.<br />
Seit <strong>mehr</strong> als 30 Jahren bildet die SMS Ärzte und Therapeuten aus und setzt dabei europaweit<br />
Standards. Sie ist an zahlreichen Studien und Forschungsprojekten beteiligt<br />
und pflegt intensiven Austausch mit medizinischen Institutionen in China, USA und<br />
dem europäischen Ausland. Sie ist ein wichtiger, angesehener Ansprechpartner für<br />
Ärztekammern, Krankenkassen, Behörden und Universitäten und trägt Sorge für die<br />
Integration in das deutsche Gesundheitswesen.<br />
Nähere Infos: www.tcm.edu<br />
Einzelarznei, sondern als Bestandteil größerer<br />
Rezepturen mit sechs bis zwölf Arzneimitteln<br />
verordnet.<br />
Grundlage für die Zusammenstellung einer derartigen<br />
Rezeptur oder auch für die Auswahl der<br />
Akupunkturpunkte ist eine chinesische Diagnose.<br />
Diese umfasst neben einer ausführlichen<br />
Befragung die Puls- und Zungendiagnose durch<br />
einen entsprechend geschulten Arzt.<br />
Die Behandlung eines Heuschnupfens kann sich<br />
von einem Patienten zum anderen durchaus unterscheiden.<br />
Dies liegt daran, dass in der chinesischen<br />
Medizin nicht ein Krankheitsbild, sondern<br />
immer der ganze Mensch behandelt wird.<br />
Diese individuelle Vorgehensweise ist eine Stärke<br />
der Traditionellen Chinesischen Medizin.<br />
Neben den krankheitsspezifischen Beschwerden<br />
fließen auch die Konstitution, Begleitsymptome<br />
und individuelle Ausprägung des Krankheitsbilds<br />
in das Therapiekonzept ein. Diese können<br />
beispielsweise mit großer innerer Reizbarkeit,<br />
lähmender Müdigkeit, ausgeprägter Verschleimung<br />
und einer Vielzahl weiterer Symptome<br />
das Krankheitsbild bestimmen.<br />
Gute Erfolge<br />
Die Erfolgsaussichten einer Behandlung bei<br />
Heuschnupfen mit Akupunktur sind als gut zu<br />
beurteilen. Sowohl die praktische Erfahrung als<br />
auch <strong>mehr</strong>ere Studien haben gezeigt, dass 70 bis<br />
90 Prozent der Patienten positiv auf eine Akupunkturbehandlung<br />
ansprechen.<br />
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Weitere Informationen zur Behandlung<br />
von Allergien mithilfe der<br />
TCM finden Sie in diesem Buch:<br />
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Traditionellen Chinesischen Medizin,<br />
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Topfit 2 / 2013
20<br />
Gesund leben<br />
Ganzheitliche Tiermedizin<br />
Globuli für Tiere<br />
Jeder Organismus — ob Mensch oder Tier — ist ein Individuum. Also muss der Heilungsimpuls auch<br />
individuell gewählt werden. Hier leistet die Homöopathie wertvolle Dienste. Denn als ganzheitliche<br />
Therapieform berücksichtigt die Homöopathie nicht nur die körperliche Symptomatik des kranken<br />
Tiers, sondern auch seine individuelle Persönlichkeit und Umwelt.<br />
Von Dr. Brigitte Hentschel<br />
Es gibt keine noch so kleine<br />
Zelle oder ein Gewebe, das nicht<br />
Lebenskraft enthielte.<br />
Dr. med. James T. Kent,<br />
Homöopath und Naturarzt<br />
wei Menschen können die gleiche Krank<br />
haben und dennoch verschieden leiden.<br />
Zheit<br />
Dasselbe gilt auch für Tiere. Nicht jedes Tier,<br />
das dasselbe Symptom produziert, benötigt dieselbe<br />
Arznei. Zudem lebt kein Haustier allein,<br />
sondern mit Menschen zusammen – in einem<br />
sozialen Gefüge also, welches ebenfalls einzigartig<br />
ist. Besonders diejenigen Symptome und<br />
Charakteristika, die den Patienten individuell<br />
auszeichnen, interessieren den homöopathisch<br />
arbeitenden Tierarzt. Sowohl bei der Fallaufnahme<br />
als auch in der Wahl des richtigen Arzneimittels<br />
sind sie essentiell. Um Heilung herbeizuführen,<br />
verwendet die Homöopathie eine<br />
Vielzahl verschiedener Arzneimittel pflanzlichen,<br />
tierischen oder mineralischen Ursprungs<br />
– aber auch Krankheitsprodukte (Nosoden).<br />
Jede Arznei hilft dem Körper, sich selbst zu helfen,<br />
indem sie ihm genau den Impuls gibt, den er<br />
in diesem Moment braucht. In der Homöopathie<br />
führt nur die Wahl des richtigen Arzneimittels –<br />
nämlich des Ähnlichsten! – zur Heilung.<br />
Similia similibus curentur<br />
Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden:<br />
Dies ist der Leitsatz der Klassischen Homöopathie.<br />
Er bedeutet, dass eine Arznei einen<br />
kranken Organismus nur heilen kann, wenn sie<br />
die Symptome derselben Krankheit bei einem<br />
<strong>gesund</strong>en Organismus hervorrufen kann. Die<br />
Formulierung dieses Ähnlichkeitsprinzips 1796<br />
durch den deutschen Arzt Samuel Hahnemann<br />
gilt als Geburtsstunde der Homöopathie.<br />
Die Homöopathie geht davon aus, dass es in jedem<br />
Körper eine übergeordnete Kraft gibt, die<br />
sowohl für Krankheit als auch für Heilung zuständig<br />
ist – die Lebenskraft. Sie verbindet Körper<br />
und Geist. Materie existiert, aber nur in<br />
Verbindung mit der Lebenskraft lebt sie. Dementsprechend<br />
versteht die Homöopathie unter<br />
Krankheit keine Funktionsstörung einzelner<br />
Körperteile, sondern eine Verstimmung der Lebenskraft.<br />
Was die Schulmedizin gemeinhin als<br />
Krankheit bezeichnet, ist also nur die Art und<br />
Weise, wie sich die verstimmte Lebenskraft des<br />
Organismus nach außen darstellt. Es genügt daher<br />
nicht, die Symptome zu behandeln, sondern<br />
die Lebenskraft muss wieder ins Gleichgewicht<br />
gebracht werden. Unter einer ganzheitlichen<br />
Therapie – also einer Therapie von Körper und<br />
Lebenskraft – kann dies geschehen.<br />
Beispiel aus der Praxis<br />
Ein Hund aus schwierigen Verhältnissen (er<br />
wurde bei seinem Vorbesitzer misshandelt) entwickelt<br />
nach einiger Zeit bei seinem neuen Besitzer<br />
hartnäckigen Durchfall, der immer dann<br />
auftritt, wenn der neue Besitzer ihn allein lässt.<br />
Der Hund ist ansonsten lieb und sehr auf seinen<br />
Besitzer fixiert. Dieser Hund bekommt gegen<br />
seinen Durchfall ein Antibiotikum. Der<br />
Durchfall verschwindet. Doch zwei Wochen<br />
später muss der Besitzer geschäftlich verreisen<br />
und lässt den Hund wieder allein. Der Durchfall<br />
tritt wieder auf und wird abermals antibiotisch<br />
behandelt. So geht es in einem fort. Eine<br />
antibiotische Behandlung folgt der nächsten –<br />
jede davon eine große Belastung für den Körper,<br />
aber ohne andauernden Heilungserfolg.<br />
Kein Wunder, denn es wurde jedes Mal einzig<br />
das Symptom behandelt (nämlich der Durchfall)<br />
und nicht die verstimmte Lebenskraft. Ein homöopathisch<br />
arbeitender Tierarzt dagegen würde<br />
die Vorgeschichte des Hundes erfragen und<br />
den traumatisch bedingten Auslöser erkennen.<br />
Topfit 2 / 2013
Gesund leben<br />
21<br />
Fünf wichtige homöopathische Arzneimittel für die »tierische Notfallapotheke«<br />
Name empfohlene Potenz und Dosierung Anwendungsbeispiele<br />
Arnica montana C30 alle 1–8 Std. bis eine Besserung eintritt Schlagverletzungen, Prellungen, Quetschungen<br />
Apis mellifica C30 1 x täglich bis eine Besserung eintritt Bienen-/Wespenstiche, lokale Entzündungen der Haut<br />
mit Schwellung und Wärme<br />
Calendula<br />
officinalis<br />
Hypericum<br />
perforatum<br />
C30 1 x täglich bis Besserung eintritt oder lokal als Salbe oder<br />
Urtinktur zum Auftragen auf die Haut (Urtinktur 1:10 verdünnen)<br />
C30 1 x täglich bis eine Besserung eintritt<br />
Infektionsprophylaxe bei Wunden, fördert die Wundheilung,<br />
wirkt blutstillend<br />
Verletzung nervenreichen Gewebes (z. B. Krallenabriss)<br />
Staphysagria C30 1 x täglich bis eine Besserung eintritt Schnitt- / Stichverletzungen, postoperativer Schmerz<br />
Achtung: Wenn nach zwei bis drei Tagen keine Besserung eintritt, <strong>bitte</strong> einen Tierarzt aufsuchen!<br />
Beides würde in die Mittelwahl miteinfließen,<br />
ebenso wie die individuellen Charaktereigenschaften<br />
des Hundes, die ihn einzigartig machen.<br />
Bei sorgfältiger Mittelwahl wäre der Hund<br />
dauerhaft durchfallfrei – und das ohne schädliche<br />
Nebenwirkungen.<br />
Vielfältige Anwendungsgebiete<br />
Die Anwendungsgebiete der Klassischen Homöopathie<br />
sind vielfältig. Klassische Homöopathie<br />
kann bei akuten und chronischen Erkrankungen<br />
Heilung bringen. Vor allem in chronischen<br />
Fällen, wie in unserem Hundebeispiel, ist<br />
unter homöopathischer Therapie meist Ruhe.<br />
Auch »schulmedizinisch austherapierte Fälle« –<br />
Fälle, die niemals richtig heilen, sondern durch<br />
Dauer therapie mit Medikamenten »in Schach«<br />
gehalten werden müssen (z. B. chronische Hauterkrankungen,<br />
Allergien, Schmerzpatienten<br />
oder neurologische Leiden) – haben unter sorgfältiger<br />
homöopathischer Therapie die Chance<br />
auf allmähliche Heilung. Ergänzend zu chirurgischen<br />
Eingriffen kann Homöopathie wertvolle<br />
Dienste leisten, um z. B. postoperative Entzündungen<br />
oder Wundheilungsstörungen zu verhindern.<br />
Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird sie<br />
ebenfalls gern eingesetzt sowie als Palliativmedizin<br />
bei Krebs.<br />
Doch auch Homöopathie hat ihre Grenzen. Da<br />
sie die Selbstheilungskräfte des Körpers ausnutzt,<br />
ist ihre Wirkung immer dann begrenzt,<br />
wenn die Lebenskraft bereits derart geschwächt<br />
ist, dass sie auf Heilungsimpulse nicht <strong>mehr</strong> ansprechen<br />
kann. Das kann bei Organversagen<br />
der Fall sein, etwa bei schweren Krebspathologien.<br />
Auch Krankheiten, die mit Fehlfunktionen<br />
diverser Organe einhergehen – z. B. Diabetes<br />
mellitus oder die chronische Nierenerkrankung<br />
bei Katzen – sind homöopathisch nicht zu<br />
heilen. Allerdings gibt es hervorragende Arzneien,<br />
mit denen man die Auswirkungen dieser<br />
Organschäden auf den Körper abfangen und<br />
die Lebensqualität der Tiere immens steigern<br />
kann!<br />
Ursprünglich für den<br />
Menschen entwickelt<br />
Da die Klassische Homöopathie ursprünglich<br />
für den Menschen entwickelt wurde, orientiert<br />
sich die Tierhomöopathie an der für den Menschen<br />
entwickelten Symptomatik. Die Kunst dabei<br />
ist, die Symptome der tierischen Patienten<br />
– insbesondere Geist- und Gemütssymptome –<br />
in das entsprechende menschliche Symptom zu<br />
übersetzen. Für einen unerzogenen Hund wäre<br />
z.B. das Symptom »Neigung zu widersprechen«<br />
zu verwenden. »Nägelkauen« beim Menschen<br />
könnte man beim Tier mit Pfotenbeißen oder<br />
Federrupfen gleichsetzen. Andererseits wäre<br />
das Fressen von Kot bei einem Kaninchen oder<br />
Pferd nichts Besonderes und würde als Symptom<br />
homöopathisch keine Beachtung finden.<br />
Ausführliche Anamnese<br />
Zur Person<br />
Mensch und Tier sind verschieden und haben<br />
verschiedenartige Eigenheiten. Besonders bei<br />
chronischen Krankheiten ist deshalb ein ausführliches<br />
Anamnesegespräch mit dem Tierbesitzer<br />
notwendig. In diesem wird der Tierarzt<br />
nicht nur die rassespezifische angeborene<br />
Krankheitsdisposition berücksichtigen, sondern<br />
auch mögliche erworbene Krankheitsdispositionen<br />
erforschen, etwa Belastungen durch frühere<br />
Erkrankungen oder Behandlungen, durch Haltung,<br />
Nutzung oder Fütterung, durch Traumata<br />
oder unbewusste Einflüsse des Tierbesitzers auf<br />
sein Tier. Ein homöopathisch arbeitender Tierarzt<br />
wird das Tier außerdem gründlich tiermedizinisch<br />
untersuchen und gegebenenfalls weiterführende<br />
Untersuchungen (z. B. Blut- und<br />
Urinprofile, Kotuntersuchungen, Röntgen oder<br />
Ultraschall) durchführen (lassen). So werden<br />
eventuell vorhandene physische Traumata erkannt<br />
(z. B. Knochenbrüche, Risse, innere Blutungen),<br />
die einer chirurgischen Versorgung<br />
bedürfen. Auch Organ defekte, z. B. eine Fehlfunktion<br />
der Bauchspeicheldrüse (bei Diabetes<br />
mellitus), der Schilddrüse oder eine chronische<br />
Herzinsuffizienz erkennt ein Tierarzt sofort.<br />
Solche Erkrankungen benötigen in jedem Fall<br />
eine entsprechende schulmedizinische Medikation<br />
(z. B. Insulinsubstitution), denn die Organe<br />
sind geschädigt und werden von allein nicht<br />
besser. Auch Homöopathie heilt keine kaputte<br />
Bauchspeicheldrüse, doch es gibt hervorragende<br />
Arzneien, um den Körper bei der Kompensation<br />
zu unterstützen, seine Lebenskraft zu stärken<br />
und so die Zufuhr chemischer Medikamente auf<br />
ein Minimum zu reduzieren. Die Lebensqualität<br />
des Tieres wird so verbessert.<br />
Ein homöopathisch arbeitender Tierarzt verknüpft<br />
also Wissen und Regeln moderner Medizin<br />
mit den Prinzipien Hahnemanns. Nach<br />
gründlicher Diag nostik und Sammlung aller<br />
wichtigen Parameter wird eine ausführliche<br />
Fall aufnahme durchgeführt. Das so entstandene<br />
Gesamtbild des tierischen Patienten verhilft zur<br />
Mittelfindung. So kann der Therapeut ihn optimal<br />
homöopathisch behandeln – und seine Genesung<br />
schnell, sanft, sicher und, wenn möglich,<br />
dauerhaft herbeiführen. Zum Wohl des Tieres.<br />
Dr. med. vet. Brigitte Hentschel ist in München in einer eigenen Hausbesuchspraxis<br />
mit Tätigkeitsschwerpunkt Klassische Homöopathie niedergelassen.<br />
Davor hat sie nach abgeschlossenem tiermedizinischen Hochschulstudium an<br />
der Ludwig-Maximillian-Universität in München mit anschließender Promotion<br />
lange Jahre in der schulmedi zinischen Tierarztpraxis gearbeitet.<br />
Nähere Infos unter: www.tierarztpraxis-hentschel.de oder unter Tel. 0173 / 344 59 81<br />
Topfit 2 / 2013
22<br />
Gesund leben<br />
Pflegebedürftigkeit kann ganz plötzlich eintreten. Deshalb ist es sinnvoll,<br />
sich schon vor dem konkreten Bedarf mit der Thematik auseinanderzusetzen,<br />
die im Alltag oft verdrängt wird. Es können viele Schwierigkeiten und<br />
Fehler vermieden werden, wenn einige Dinge vorab geklärt werden.<br />
Von Petra Hoch<br />
Vorsorgliche Aktivitäten<br />
Im Vorfeld sollte geklärt werden, welche Vorstellungen<br />
die Eltern für den Lebensabend haben,<br />
denn Pflegebedürftigkeit kann kurzfristig<br />
entstehen und dann ist das Handeln mit hohem<br />
emotionalen und zeitlichen Druck verbunden.<br />
Die Gespräche sollten sensibel angebahnt werden,<br />
da bei Entscheidungen hinsichtlich eventueller<br />
wohnlicher Veränderungen immer mit entsprechenden<br />
Emotionen zu rechnen ist.<br />
Für spätere Entscheidungsprozesse sind Patienten-<br />
und Vorsorgevollmachten oder Betreuungsverfügungen<br />
sehr hilfreich. Denn Familienangehörige<br />
sind nicht automatisch die Vertreter eines<br />
Angehörigen, wenn dieser nach einem Unfall<br />
oder krankheitsbedingt nicht <strong>mehr</strong> entscheidungsfähig<br />
ist. Ohne Vorsorgevollmacht benennt<br />
das Betreuungsgericht einen rechtlichen<br />
Vertreter. Mit einer Vorsorgevollmacht kann<br />
man bestimmte Maßnahmen festlegen: wo man<br />
in bestimmten Situationen leben möchte oder<br />
welche medizinischen Maßnahmen durchgeführt<br />
werden dürfen. Hilfreiche Vorlagen können<br />
im Internet abgerufen werden oder bei einem<br />
Notar hinterfragt werden.<br />
Situation klären und<br />
Beratung einholen<br />
Bei Eintritt eines Pflegefalles ist die Finanzierung<br />
der Pflege durch die staatliche, eine private<br />
Pflegeversicherung sowie eigene Ersparnisse<br />
zu stemmen. Genügen diese Ressourcen nicht,<br />
Wenn Eltern ihre Kinder<br />
brauchen<br />
Eltern<br />
unterstützen<br />
und pflegen<br />
kann Hilfe beim Sozialamt beantragt werden.<br />
Im ersten Schritt sollte eine mögliche Pflegebedürftigkeit<br />
geprüft und der entsprechende Antrag<br />
bei der Krankenkasse eingereicht werden.<br />
Umfassende Informationen dazu findet man im<br />
Internet oder bei professionellen Beratungsstellen.<br />
Die Zuteilung einer Pflegestufe erfolgt nach<br />
einem Gutachten des MDK (Medizinischer<br />
Dienst der Krankenversicherung), das von der<br />
Pflegekasse beauftragt und mittels eines Hausbesuchs<br />
erstellt wird. Um diese Schritte veranlassen<br />
zu können, stehen den Arbeitnehmern<br />
zehn Arbeitstage zur Verfügung. Es stellt sich<br />
Selbstbestimmtheit …<br />
Alternative<br />
Wohnformen<br />
Senioren- und<br />
Pflegeheime<br />
Seniorenresidenzen<br />
im Inund<br />
Ausland<br />
Haushaltshilfen<br />
dann die Frage, ob man als Angehöriger die<br />
Pflege selbst übernehmen möchte und kann. Arbeitnehmer<br />
können Pflegezeit in Anspruch nehmen,<br />
wenn der zu Pflegende mindestens Pflegestufe<br />
I hat. Das heißt, es kann eine bis zu sechsmonatige<br />
Freistellung von der Arbeit beantragt<br />
werden. Diese Freistellung ist unbezahlt, aber<br />
weiterhin sozialversichert.<br />
Betreuung organisieren<br />
Die Angebote für Senioren sind vielfältig. Bevor<br />
eine passende Pflege- oder Betreuungsleistung<br />
gesucht wird, sollte der entsprechende Bedarf<br />
des Pflegebedürftigen geklärt und dessen Wünsche<br />
berücksichtigt werden. Wird häusliche<br />
Pflege oder nur allgemeine Unterstützung im<br />
Alltag benötigt? Eine Versorgung zu Hause kann<br />
durch Haushaltshilfen, 24-Stunden-Alltagsbetreuer,<br />
ambulante Pflegedienste sowie Angehörige<br />
gewährleistet werden. Bei Haushaltshilfen<br />
bzw. Alltagsbetreuern handelt es sich um geschultes<br />
Personal, das bei grundlegenden Alltagssituationen<br />
unterstützt (Kochen, Haushalt,<br />
Einkaufen) und als sozialer Ansprechpartner geschätzt<br />
wird. Unterschieden werden die »rund<br />
um die Uhr« verfügbare Alltagsbetreuung und<br />
die punktuell einzubindende Haushaltshilfe.<br />
Wird ein Umzug nötig, steht zur Wahl: Betreutes<br />
Wohnen, Seniorenresidenzen im In- und<br />
Ausland, Seniorenheime oder auch alternative<br />
Wohnformen, wie z. B. Seniorenwohngemeinschaften.<br />
Wird vom MDK eine Pflegestufe gewährleistet,<br />
stehen zur anteiligen Abdeckung<br />
der Pflegekosten Pflegegeld und / oder Pflegeleistungen<br />
zur Verfügung.<br />
Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen. Die Voraussetzung<br />
für ein selbständiges Einleiten der<br />
notwendigen Maßnahmen ist die Kenntnis über<br />
alle Optionen in der Pflege und Unterstützung.<br />
Nähere Infos unter: www.z-s-b.com<br />
…setzt die Kenntnis über alle<br />
Wohnmöglichkeiten und Optionen<br />
in der Pflege voraus.<br />
Ambulante<br />
Pflege<br />
zsb-Leistungsangebote<br />
• Von der Haushaltshilfe…<br />
• der ambulanten Pflege,<br />
• den Seniorenresidenzen,<br />
• und Senioren- und<br />
Pflegeheimen,<br />
• bis zu den alternativen<br />
Wohnformen.<br />
Topfit 2 / 2013
München<br />
23<br />
Schönheitskur für das<br />
Bad Giesing-Harlaching<br />
Eineinhalb Jahre dauerte die Umbauzeit, jetzt ist das Bad Giesing-Harlaching mit vielen Neuerungen wieder geöffnet.<br />
H<br />
eller und größer – so wirkt das Bad<br />
Giesing-Harlaching nach der Sanierung.<br />
Dazu wurden die abgehängte<br />
Decke in der Schwimmhalle und<br />
der Sichtschutz zwischen dem Sport -<br />
becken und dem Lehrschwimmbecken<br />
entfernt. Auch die neuen Fenster der<br />
komplett verglasten Südfassade schaffen<br />
<strong>mehr</strong> Helligkeit. Von dort geht der<br />
Blick direkt auf das benachbarte Trainingsgelände<br />
des FC Bayern. Doch<br />
letztlich ist das Bad geblieben, was es<br />
schon immer war: ein klassisches Stadtteilbad,<br />
bei dem Schwimmen im Vordergrund<br />
steht.<br />
Besseres Wohlfühlklima<br />
Um den Badegästen einen noch besseren<br />
Komfort bieten zu können, haben<br />
die SWM die gesamte Badewasserund<br />
Haustechnik saniert. Das 25-Meter-Becken<br />
wurde – wie das neue Kursbecken<br />
und das Lehrschwimmbecken<br />
Lust auf Sport im Wasser?<br />
Im Bad Giesing-Harlaching und in<br />
den anderen M-Bädern können Sie<br />
sich mit Aqua-Kursen fit halten. Die<br />
Broschüre »Besser in Form mit M.«<br />
bietet einen Überblick über das<br />
Angebot. Erhältlich in den M-Bädern<br />
oder unter www.swm.de/<br />
aquakurse. Hier melden Sie sich<br />
auch bequem online an.<br />
für Vereine und Schulen – mit Edelstahl<br />
ausgekleidet. Seine sanfte Unterwasserbeleuchtung<br />
schafft ein wahres<br />
Wohlfühlklima.<br />
Mehr Aqua-Kurse<br />
Mit der Modernisierung hat das<br />
Bad Giesing-Harlaching ein zusätzliches,<br />
vom restlichen Badebetrieb<br />
abgetrenn tes Kurs- und Bewegungsbecken<br />
für bis zu zwölf Personen erhalten.<br />
Damit ist das Angebot an Kursen<br />
größer geworden: Ob Aqua-Jogging,<br />
Aqua-Workout, Aqua-Fatburner, Senioren-Gymnastik,<br />
Schwimmkurse für<br />
Anfänger und Fortgeschrittene und für<br />
Kinder sowie Erwachsene – kaum ein<br />
Kurs, der im Bad Giesing-Harlaching<br />
nicht auf dem Plan steht. Sogar Kurse<br />
speziell für ältere Gäste in der Gruppe<br />
70+ und 80+ sowie für Schwimmer mit<br />
Handicap werden angeboten.<br />
Auf dem neusten Stand<br />
Auch hinter den Kulissen hat sich einiges<br />
getan: Die SWM haben die knapp<br />
40 Jahre alte Technik modernisiert. So<br />
wurde das Bad an die umweltschonende<br />
Fernwärme angeschlossen. Zudem<br />
erhielt es eine neue Fassade mit Sonnenschutzelementen<br />
sowie neue technische<br />
Anlagen für Lüftung, Badewasserbereitung<br />
und Elektrotechnik. Dank<br />
einer hocheffizienten Gebäudeautomation<br />
kann die Energienutzung im Bad<br />
nun optimal gesteuert werden. Dadurch<br />
sinkt der Wasserverbrauch pro<br />
Besucher von früher 120 Liter auf jetzt<br />
unter 50 Liter.<br />
Adresse: Klausener Straße 22, 81547<br />
München. Anfahrt: U1, StadtBus 147,<br />
Regionalbus 220 »St.-Quirin-Platz«,<br />
Tram 15 oder 25 »Kurzstraße«.<br />
Topfit 2 / 2013
24 Rat und Hilfe aus der Apotheke<br />
Arzneipflanze des Jahres 2013<br />
Große Kapuzinerkresse<br />
Akute Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis und Blasenentzündung<br />
— dagegen gibt es mittlerweile eine neue Waffe aus<br />
der Natur: die Große Kapuzinerkresse, ursprünglich eine aus<br />
Südamerika stammende Zierpflanze. Ihre antibiotisch wirkenden<br />
Inhaltsstoffe geben zur Hoffnung Anlass, dass sie vielleicht<br />
bestimmte synthetische Antibiotika ersetzen könnte.<br />
Von Apotheker Thomas Knaier und Dr. Johannes Gottfried Mayer<br />
Der Studienkreis für Entwicklungsgeschichte<br />
der Arzneipflanzenkunde an der Universität<br />
Würzburg hat im vergangenen<br />
Herbst eine vom Menschen schon lange genutzte<br />
Heilpflanze zur Arzneipflanze des Jahres 2013<br />
gewählt. Dieses Mal erfolgte die Anregung aus<br />
der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg<br />
von Prof. Frank sowie aus Gießen, wo<br />
derzeit an den medizinischen Instituten umfangreiche<br />
Studien mit Extrakten aus dem Kraut<br />
der Großen Kapuzinerkresse und Meerrettich<br />
durchgeführt werden. Das ursprünglich aus<br />
Südamerika stammende, wunderschön orangerot<br />
blühende Ziergewächs kann man vom Mai<br />
bis in den Herbst oft in Bauerngärten und auf<br />
Komposthaufen finden.<br />
Wissenswertes zur<br />
Botanik<br />
Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)<br />
aus der Familie der Tropaeolaceae (Kapuzinerkressengewächse)<br />
stammt ursprünglich aus Peru<br />
und ist bei uns ein beliebtes Ziergewächs. An einem<br />
fleischigen Stängel finden sich sattgrüne<br />
schildförmige, runde Blätter, die in der Mitte<br />
des Blattrückens am Stängel befestigt sind. Die<br />
großen, zarten Blüten sind helmförmig angeordnet.<br />
Die schildförmigen Blätter und helmförmigen<br />
Blüten führten zum wissenschaftlichen Namen<br />
»Tropaeolum«. Das Wort ist eine Verkleinerungsform<br />
von »tropaeum«, was in etwa mit »gestutzter,<br />
mit Waffen behängter Baum« übersetzt<br />
werden kann – ein Zeichen des Sieges.<br />
Für die Kapuzinerkresse hat die Komission E<br />
eine Positivmonographie erlassen. Geerntet<br />
wird das Kraut in der Blütezeit, die von Mai bis<br />
in den Herbst dauert. Geruch und Geschmack<br />
erinnern an Brunnenkresse.<br />
Verwendung in Garten<br />
und Küche<br />
Die über Mauern kletternde oder am Boden<br />
kriechende Pflanze mit ihren leuchtend gelborangen<br />
bis roten Blütenblättern findet sich in<br />
vielen Gärten. In der Küche werden die essbaren<br />
Blüten der Kapuzinerkresse, oft auch die<br />
frischen, kreisrunden Blätter, gern auf Salat angerichtet.<br />
Beide sind essbar, ebenso die Samen.<br />
Der deutsche Name bezieht sich übrigens auf<br />
die Form der Blüten, die an die Kapuzen von<br />
Mönchskutten erinnert.<br />
Kleine Medizin geschichte<br />
der Kapuzinerkresse<br />
Die Kapuzinerkresse gehört zur Familie der<br />
Kapuzinerkressengewächse, diese wiederum<br />
zur Gattung der Kreuzblütlerartigen (Brassicales)<br />
– sie ist also kein Kreuzblütler. Es handelt<br />
sich viel<strong>mehr</strong> um einen Neophyten. So werden<br />
Pflanzenarten bezeichnet, die erst nach den großen<br />
Entdeckungen, also nach 1500, nach Europa<br />
gekommen sind.<br />
Die ursprüngliche Heimat der Kapuzinerkresse<br />
ist das Andengebiet Perus und Boliviens, sie<br />
wurde aber auch in den kühleren Regionen Mittel-<br />
und Südamerikas angebaut. Bereits die Inkas<br />
nutzten sie als Garten- und Heilpflanze, vor<br />
allem als Schmerz- und Wundheilmittel. Mönche<br />
wie der Jesuit Bernabé Cobo (1582–1657)<br />
haben sich mit der Heilkunde der Indianer befasst<br />
und dabei auch die Kapuzinerkresse beschrieben.<br />
In der Volksmedizin der Indianer<br />
Südamerikas wird die Pflanze heute noch bei<br />
Hautkrankheiten, Skorbut, Vergiftungen, Kopfschmerzen,<br />
Husten und Bronchitis verwendet.<br />
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />
wurde die Kapuzinerkresse auch in Europa bekannt.<br />
Der berühmte Hortus Eystettensis von<br />
1613 bietet ein Bild der Kleinen Kapuzinerkresse.<br />
Zunächst galt sie vorwiegend als Zierpflanze.<br />
Im 18. Jahrhundert wurde sie vor allem gegen<br />
Skorbut eingesetzt, was aufgrund des hohen<br />
Vitamin-C-Gehalts durchaus sinnvoll ist. Eine<br />
intensivere wissenschaftliche Beschäftigung mit<br />
der Kapuzinerkresse erfolgte jedoch erst im 20.<br />
Jahrhundert.<br />
Wirksame Inhaltsstoffe<br />
Kapuzinerkresse enthält viel Vitamin C, für die<br />
medizinische Wirkung sind jedoch vor allem<br />
ihre Glucosinolate von Bedeutung. Glucosinolate<br />
finden sich sonst vor allem in Kreuzblütlern<br />
(Brassicaceen), etwa im Meerrettich. Sie sind für<br />
den scharfen Geschmack verantwortlich und<br />
werden bei der Einnahme enzymatisch in Senföle<br />
(Isothiocyanate = ITC) umgewandelt, die<br />
die Ver<strong>mehr</strong>ung von verschiedenen Bakterien,<br />
Viren und Pilzen hemmen können und zudem<br />
Topfit 2 / 2013
Rat und Hilfe aus der Apotheke<br />
25<br />
einen hyperämisierenden (durchblutungsfördernden)<br />
Effekt aufweisen. Dies zeigten bereits<br />
Untersuchungen aus den 1950er Jahren. Sie belegten<br />
eine antibakterielle Wirkung des Benzylsenföls<br />
aus der Kapuzinerkresse gegen Entero-<br />
und Staphylokokken, Escherichia coli und<br />
Haemophilus influenzae.<br />
Die essbaren Blüten der Kapuzinerkresse sind in einem<br />
Wildkräutersalat <strong>mehr</strong> als nur ein farblicher Akzent.<br />
Antibakterielle Wirkung<br />
Seit Jahrzehnten wird die Kapuzinerkresse bei<br />
der Therapie und zur Prophylaxe von Infekten<br />
der Atemwege und der Harnwege eingesetzt. Die<br />
positiven Erfahrungen konnten in den letzten<br />
Jahren durch viele Studien und experimentelle<br />
Daten zum antimikrobiellen Wirkspektrum<br />
der Senföle auch wissenschaftlich untermauert<br />
werden.<br />
Meerettich als Verstärker<br />
Groß angelegte Studien in den letzten Jahren kamen<br />
zu dem Ergebnis, dass Kapuzinerkressenkraut<br />
zusammen mit Meerrettichwurzel bei Nasennebenhöhlenentzündung<br />
(Sinusitis), Bronchitis<br />
und akuter Blasenentzündung wirksam<br />
und gut verträglich ist. Das eingesetzte Präparat<br />
erwies sich als gleichwertig gegenüber einer<br />
Standardtherapie mit Antibiotika.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Die Große Kapuzinerkresse ist eine Heilpflanze,<br />
die eine stark antimikrobielle Wirkung zeigt<br />
und im medizinischen Bereich derzeit gegen<br />
Blasenentzündungen, akute Sinusitis und Bronchitis<br />
bereits wirkungsvoll eingesetzt wird. Die<br />
antimikrobielle Wirkung wird dabei u. a. durch<br />
Benzylisothiocyanat, das Abbauprodukt des Inhaltsstoffs<br />
Glucotropaeolin, erzielt.<br />
Seit 2010 durchgeführte Untersuchungen legen<br />
auch eine hemmende Wirkung bei dem pandemischen<br />
Influenzavirus H1N1 nahe. Zudem<br />
besteht die Hoffnung, dass künftig die Senföle<br />
der Kapuzinerkresse den in Deutschland immer<br />
noch steigenden Einsatz von Antibiotika mit der<br />
Problematik einer zunehmenden Resistenz von<br />
immer <strong>mehr</strong> Keimen senken könnten.<br />
Rat des Apothekers<br />
Das einzige auf dem deutschen Markt über<br />
Apotheken für den Verbraucher erhältliche<br />
Arzneimittel ist Angocin®. Es enthält eine<br />
Kombination aus einem standardisierten<br />
Kapuzinerkressen- und Meerrettichwurzelextrakt.<br />
Bei einem Infekt der oberen Atemwege wie<br />
einer Sinusitis und einer akuten Bronchitis<br />
sowie bei einer Harnblaseninfektion sollten<br />
Anwender dreimal täglich zwei bis drei Dragees<br />
des Phytotherapeutikums mit Wasser<br />
über einen Zeitraum von mindestens einer<br />
Woche einnehmen.<br />
Die Firma Repha® in Langenhagen, welche<br />
das Präparat auf dem deutschen Markt<br />
vertreibt, hat umfangreiche, wissenschaftliche<br />
klinische Studien an den Universitäten<br />
Heidelberg, Freiburg und Gießen in Auftrag<br />
gegeben, die teilweise noch andauern.<br />
Es besteht angesichts der zunehmenden<br />
Resistenzproblematik herkömmlicher<br />
synthetischer Antibiotika die begründete<br />
Hoffnung, hier ein wirkungsvolles Phytoantibiotikum<br />
gegen resistente Keime zu<br />
erhalten.<br />
Die erste Waage, die auf Ihr Herz hört!<br />
Der Smart Body Analyzer von Withings<br />
ist die einzige intelligente Waage, die<br />
nicht nur das Körpergewicht im Auge behält,<br />
sondern auch Körperfettanteil, Herzfrequenz<br />
und Luftqualität misst.<br />
Mit einem einfachen Schritt auf den Smart<br />
Body Analyzer werden die Messdaten erfasst<br />
und gleichzeitig wahlweise via WLAN<br />
oder Bluetooth an das Smartphone, Tablet<br />
oder den heimischen PC weitergeleitet. Dabei<br />
erkennt die Waage automatisch bis zu<br />
acht verschiedene Benutzer. Zusätzlich zu<br />
den physischen Daten des Benutzers misst<br />
der Smart Body Analyzer die Luftqualität<br />
seiner Umgebung durch Temperatur- und<br />
Kohlendioxid-Überwachung.<br />
Der Smart Body Analyzer lässt sich mit wenigen<br />
Klicks mit einem Smartphone oder<br />
Tablet (iOS oder Android) installieren. Die<br />
Benutzer brauchen sich nur zu wiegen, damit<br />
die Daten automatisch an die kostenlose<br />
Gesundheitsbegleiter‐App von Withings<br />
übertragen werden. Die Entwicklung von<br />
Gewicht, BMI (Body Mass Index), Körperfett<br />
und Herzfrequenz werden anschaulich visualisiert<br />
und mit den von der Welt<strong>gesund</strong>heitsorganisation<br />
(WHO) empfohlenen Werten<br />
abgeglichen. Der Zugang zu den Daten<br />
erfolgt mit dem vom Nutzer gewählten Gerät<br />
(iPhone, Android-Telefon, Tablet oder Computer).<br />
Jeder Benutzer hat ein eigenes, passwortgeschütztes<br />
Konto.<br />
Nähere Infos auf withings.com sowie<br />
in allen Apple Stores.<br />
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schicken Sie eine ausreichend frankierte Postkarte<br />
oder einen Brief mit dem Stichwort »Smart Body<br />
Analyzer« an:<br />
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81737 München<br />
Einsendeschluss: 18. September 2013 (Datum des<br />
Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Topfit 2 / 2013
26 Gesund leben<br />
NACHGEFRAGT<br />
Ulrike Arlt ist Heilpraktikerin<br />
mit Praxis in<br />
München-Giesing. Die<br />
Schwerpunkte ihrer<br />
Behandlung liegen auf<br />
Akupunktur und klassischer<br />
Homöopathie. Im<br />
ganzheitlichen Sinn kommen<br />
auch Methoden wie Pflanzenheilkunde<br />
oder Schüßler-Salze zur Anwendung.<br />
Frau Arlt, vor welchen Infekten sollte man<br />
im Sommer auf der Hut sein?<br />
Besonders leicht verbreiten sich Magen-<br />
Darm-Infekte. Keime auf Nahrungsmitteln<br />
können sich bei Wärme sehr schnell ver<strong>mehr</strong>en<br />
und erreichen dann die kritische Menge,<br />
die Durchfall und Erbrechen auslöst. Aber<br />
auch Halsschmerzen, Schnupfen oder die<br />
Sommergrippe können zuschlagen.<br />
Wie kann das passieren — sind die<br />
Abwehrkräfte im Sommer nicht stärker?<br />
In der Regel schon, doch gerade im Sommer<br />
gibt es auch Situationen, in denen das<br />
Immunsystem geschwächt wird. Zugluft ist<br />
Der Sommergrippe vorbeugen<br />
Virusinfekte gibt es nicht nur im Winter. Er käl tungen verbreiten sich im Sommer zwar nicht so schnell,<br />
dafür greifen immer wieder Magen-Darm-Infektionen um sich, auch die schwächende Sommergrippe<br />
findet regelmäßig ihre Opfer. Das gilt für zu Hause — und vor allem bei Urlaubsreisen. Wie man vorbeugen<br />
kann und was hilft, wenn es einen erwischt hat, weiß Heilpraktikerin Ulrike Arlt.<br />
beispielsweise so ein Faktor – oder feuchte<br />
Badebekleidung. Ganz gefährlich ist es,<br />
wenn man verschwitzt einen Raum mit<br />
Klima anlage betritt oder diese im Auto zu<br />
hoch dreht. Dann können sich Keime auf<br />
den Schleimhäuten schnell ausbreiten.<br />
Kann man da vorbeugen?<br />
Ja, es gibt einige Tipps. Zum einen ist Hygiene<br />
durch regelmäßiges Händewaschen<br />
ganz wichtig, zum anderen sollte man starke<br />
Temperaturschwankungen vermeiden. Das<br />
gilt übrigens auch beim Trinken: Eisgekühlte<br />
Getränke kühlen die Schleimhäute zu stark<br />
aus.<br />
Und wenn es einen doch erwischt hat?<br />
Gibt es Tipps zur Selbsthilfe?<br />
Das hängt von der Schwere der Erkrankung<br />
ab. Gerade bei Magen-Darm-Infekten<br />
sollte man bei schweren Symptomen<br />
auf jeden Fall schnell zum Arzt gehen. In<br />
leichten Fällen werden oft die homöopathischen<br />
Mittel Okoubaka (im Urlaub bei<br />
Beschwerden durch unbekannte oder verdorbene<br />
Speisen) oder Veratrum Album<br />
(bei Brechdurchfall mit Kreislaufschwäche)<br />
verordnet. Außerdem sollte man<br />
genug trinken und die verlorenen Elektrolyte<br />
wieder zuführen. Das geht z. B. mit<br />
speziellen Präparaten aus der Apotheke<br />
oder mit einem selbstgemischten Drink<br />
aus 1 Liter Wasser mit Orangensaft (1:1),<br />
in dem 1 TL Kochsalz und 8 TL Traubenzucker<br />
gelöst sind.<br />
Wie ist das mit der Sommergrippe?<br />
Neben Ruhe und kalten Wickeln bei Halsschmerzen<br />
oder Fieber hängt eine homöopathische<br />
Behandlung von den individuellen<br />
Symptomen ab. Oft wird hierbei das<br />
Mittel Gelsemium verschrieben. Generell<br />
sollte bei häufigem Schnupfen im Sommer<br />
aber auch an Allergien gedacht werden.<br />
Diese behandelt man dann am besten<br />
homöopathisch in der symptomfreien Zeit<br />
im Herbst und Winter.<br />
Schutzformel für die grauen Zellen<br />
Endlich <strong>gesund</strong> altern?<br />
Wie können wir ein langes und vor allem <strong>gesund</strong>es Leben führen? Das ist die zentrale<br />
Frage zahlreicher Forschungen. Auf der Suche nach einer Gesundheitsformel<br />
sind Wissenschaftler jetzt auf ein erstaunliches Ergebnis gestoßen.<br />
D<br />
emenz, Schlaganfälle und Bluthochdruck<br />
sind oft Zeichen des Alterns. Mit unserer<br />
erhöhten Lebenserwartung steigt auch die Angst<br />
vor Krankheiten oder dem Verlust der geistigen<br />
Leistungsfähigkeit. Jetzt ist es Forschern<br />
der Universitäten Hamburg und New England<br />
(USA) gelungen, einen wichtigen Altersmarker<br />
zu definieren. Sie entdeckten den Zusammenhang<br />
zwischen dem <strong>gesund</strong>en Eiweißbaustein<br />
Arginin (körpereigene Aminosäure) und seinem<br />
Gegenspieler, dem Asymmetrischen-Di-Methyl-<br />
Arginin, kurz ADMA genannt. Aus Arginin<br />
wird ein Botenstoff gebildet, der für die Adern,<br />
die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung<br />
unseres gesamten Körpers und besonders für<br />
die geistige Leistungsfähigkeit essentiell ist. Das<br />
ADMA dagegen hemmt die Produktion der natürlichen<br />
Botenstoffe und führt zu einem Mangel.<br />
Dramatische Folgen sind verengte Gefäße,<br />
ein geschwächtes Herz, schlechte Durchblutung<br />
und Demenz. Die besondere Gefahr: Im Alter<br />
steigt der ADMA-Spiegel auf das Vierfache an –<br />
und entsprechend auch der Arginin-Bedarf.<br />
Lebensnotwendiges Arginin<br />
Wie entscheidend die Arginin-Aufnahme für<br />
uns ist, haben Wissenschaftler am Beispiel der<br />
japanischen Insel Okinawa nachgewiesen. Nirgendwo<br />
sonst leben <strong>mehr</strong> Hundertjährige, und<br />
nirgendwo sonst leben Menschen bis ins hohe<br />
Alter so <strong>gesund</strong> wie dort. Der Zusammenhang<br />
zwischen der argininreichen Ernährung der<br />
Inselbewohner und ihrer Gesundheit<br />
ist offensichtlich. Auch wir nehmen Arginin mit<br />
unserer Nahrung auf, beispielsweise mit Hülsenfrüchten<br />
oder Nüssen. Doch gerade in der zweiten<br />
Lebenshälfte kann der Bedarf auf diese Weise<br />
nicht annähernd gedeckt werden. Eine zusätzliche<br />
Arginin-Aufnahme ist dann besonders<br />
wichtig (z. B. mit Telcor Arginin plus kombiniert<br />
mit Folsäure, Vitamin B6 und B12, rezeptfrei in<br />
der Apotheke). Die Aminosäure Arginin ist der<br />
aktuell am meisten erforschte Naturstoff – insbesondere<br />
seitdem 1998 seine gefäßweitende<br />
Wirkung mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet<br />
wurde. Er wird in dieser Funktion vor<br />
allem zur Pflege und Reparatur der Blutgefäße<br />
und damit auch zur Verhinderung von Herzinfarkten,<br />
Schlaganfällen, Schwindel und Sehstörungen<br />
eingesetzt.<br />
Perfekte Kombination für die Gefäße<br />
Eine perfekte Ergänzung findet Arginin in<br />
den Vitaminen Folsäure, B6 und B12. Das<br />
Trio senkt den Spiegel des »Aderngiftes« Homocystein,<br />
das die Bildung von Gefäßablagerungen<br />
fördert und als Risikofaktor für geistigen<br />
Abbau gilt. »Aktuelle Studien belegen,<br />
dass sich durch die Einnahme der B-Vitamine<br />
Folsäure, B6 und B12 die altersbedingte Rückbildung<br />
des Gehirns und das Fortschreiten von<br />
Demenzsymptomen verlangsamen lässt«, erläutert<br />
Prof. Dr. Horst Robenek, Arterioskleroseforscher<br />
am Uniklinikum Münster.<br />
Topfit 2 / 2013
Beauty<br />
27<br />
Fett weg ohne Operation<br />
Fettdepots per Injektion wegschmelzen<br />
Schönheitspflege<br />
ist Vertrauenssache.<br />
Carmen Wallstein und ihr Institut, die<br />
<strong>Creme</strong>bar, sind für ästhetisch orientierte<br />
Münchner und Münchnerinnen<br />
längst eine Institution. Seit vielen<br />
Jahren verschönert und berät Frau<br />
Wallstein ihre Kundinnen und Kunden<br />
als Heilpraktikerin und Fachkosmetikerin<br />
gemeinsam mit ihrem Team.<br />
Von Astrid Reißner (Doctor‘s Delight)<br />
ie neuen Räumlichkeiten in der Kaiserstra-<br />
61 tragen dem Konzept von Kosmetik<br />
Dße<br />
und Medical Beauty unter einem Dach besondere<br />
Rechnung. Statt klassischen Kosmetikkabinen<br />
wurden luftige Wohlfühlräume für Gesichtsund<br />
Körperbehandlungen inklusive einer eigenen<br />
Dampfkabine geschaffen.<br />
Auf den breiten und bequemen Wellnessliegen<br />
lässt es sich bei Aloe Vera-Gesichtbehandlungen<br />
oder straffenden Körperanwendungen herrlich<br />
entspannen. Medizinisch-ästhetische Behandlungen<br />
werden in einem eigens dafür eingerichteten<br />
Raum durchgeführt. Die Faltenunterspritzung<br />
mit Hyaluronsäure sowie die flächige<br />
Hautverjüngung gehören dabei zum Standardrepoirtaire<br />
der erfahrenen Behandlerin. Den mimischen<br />
Falten, wie der Zornesfalte, wird mit Botulinum<br />
zu Leibe gerückt. Diese Behandlungen<br />
führt der versierte Mediziner Dr. Klaus Meyer<br />
durch. Egal wo der »ästhetische« Schuh drückt<br />
– Natürlichkeit ist Trumpf! Das ist beiden Behandlern<br />
ein großes und wichtiges Anliegen.<br />
Eingefrorene Gesichter und Schlauchbootlippen<br />
à la Holly wood sind hier nicht zu bekommen.<br />
Das Konzept wird seit kurzem noch mit einer<br />
weiteren Dienstleistung ergänzt. Ungeliebte<br />
Fettpölsterchen können nun mittels Injektionslipolyse<br />
aufgelöst werden. Dank einer neuen Formulierung<br />
der weitläufig als »Fett-Weg-Spritze«<br />
bekannten Anwendung, geschieht dies auf besonders<br />
sanfte und nebenwirkungsarme Art und<br />
Weise. Mit hauchdünnen Kanülen wird die synthetisch<br />
hergestellte Substanz – eine sekundäre<br />
Gallensäure, die auch von unserem Körper selbst<br />
produziert wird – direkt in das störende Fettdepot<br />
injiziert. Dort fängt sie an, die Membran<br />
der Fettzellen aufzulösen, bis die Zelle so instabil<br />
wird, dass sie ihren Inhalt, die Triglyceride,<br />
freigibt. Die Zellreste werden über das körpereigene<br />
Abwehr- und Entsorgungssystem beseitigt,<br />
die freien Triglyceride über das Lymphsystem<br />
ausgeschieden.<br />
Eine Diät, Sport oder <strong>gesund</strong>e und ausgewogene<br />
Ernährung kann durch diese Behandlung nicht<br />
ersetzt werden. Sie dient nicht der Gewichtsabnahme,<br />
sondern lediglich der Optimierung<br />
einzelner Problemzonen, die sich hartnäckig<br />
jedweder diätischen oder sportlichen Maßnahme<br />
verweigern. Häufig werden das Doppelkinn,<br />
der Hüftspeck oder die Reiterhosen nachgefragt.<br />
Aber auch kleine Areale wie die Hängebäckchen<br />
oder die lästigen Polster entlang der BH-Träger<br />
sind Gegenstand von Behandlungen.<br />
Ein kleiner Wermutstropfen hängt leider auch<br />
dieser Methode an: Es geht nicht alles auf einmal<br />
weg. Die Behandlung muss je nach Ausprägung<br />
des Fettdepots und dem Ansprechen auf die<br />
Injektionssubstanz mindestens zwei- bis hin zu<br />
fünfmal wiederholt werden. Zwischen den einzelnen<br />
Behandlungen sollte ein zeitlicher Abstand<br />
von drei Wochen liegen. Dafür spart man<br />
sich aber invasivere Maßnahmen, die eventuell<br />
mit längeren Ausfallzeiten verbunden wären.<br />
Dr. med. Klaus Meyer<br />
Heilpraktikerin Carmen Wallstein<br />
Für Carmen Wallstein und ihr Team<br />
ist Ihre Zufriedenheit und Ihr<br />
Wohlbefinden ausschlaggebend.<br />
Neben der professionellen Anwendung<br />
kosmetischer Präparate ist<br />
vor allem die kompetente und<br />
ausführliche Beratung seit über<br />
drei Jahrzehnten erfolgreich.<br />
Zur Person<br />
Seit <strong>mehr</strong> als drei<br />
Jahrzehnten führt die<br />
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Carmen Wallstein<br />
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zur Hautregeneration und Schönheitspflege<br />
durch, so z. B. dauerhafte Haarentfernung<br />
mit dem Pulslicht-Enthaarungssystem,<br />
Permanent Make-up, Mikro-Derm-Abrasion<br />
oder die Falten unterspritzung mit biologischen<br />
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Fax 089-271 06 82<br />
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Carmen Wallstein<br />
Medical Beauty München<br />
Topfit 2 / 2013
28<br />
Gesund leben<br />
D<br />
ie Zahl der Hautkrebsfälle in Deutschland<br />
hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.<br />
Derzeit erkranken etwa 234 000 Menschen<br />
pro Jahr neu an einem Tumor der Haut: Rund<br />
207 000 an einem weißen Hautkrebs (Basalzellkarzinom:<br />
137 000, Plattenepithelkarzinom:<br />
70 000) und etwa 28 000 am schwarzen Hautkrebs,<br />
dem malignen Melanom. Größter Risikofaktor<br />
ist die UV-Strahlung. Dabei ist nicht nur<br />
die Gesamtmenge der UV-Belastung im Lauf<br />
des Lebens entscheidend: Untersuchungen haben<br />
gezeigt, dass auch die Häufigkeit von Sonnenbränden<br />
– insbesondere in Kindheit und Jugend<br />
– der Entartung der Hautzellen Vorschub<br />
leistet. Hierbei sind hellhäutige Menschen und<br />
Kinder besonders gefährdet, sich einen Sonnenbrand<br />
zuzuziehen. Zwar bildet auch ihre Haut<br />
als Schutz vor intensiver Sonneneinwirkung das<br />
Pigment Melanin, welches das UV-Licht absorbiert<br />
und der Haut ihren bräunlichen Teint verleiht<br />
– allerdings in deutlich geringerer Menge<br />
als bei Menschen, die von Natur aus eine dunklere<br />
Haut haben.<br />
Gleichwohl sollten auch weniger Sonnenempfindliche<br />
die Selbstverteidigungsmöglichkeiten<br />
ihrer Haut nicht überschätzen. So beträgt<br />
etwa die Eigenschutzzeit von mittelheller Haut<br />
(Typ 3) maximal 30 Minuten – nicht viel, wenn<br />
man an einem Sonnentag einen ausgiebigen Besuch<br />
im Freibad geplant hat. Selbst der Einsatz<br />
eines Sonnenschutzmittels mit einem hohen<br />
Lichtschutzfaktor (LSF) bietet keinen »Rund-<br />
Lassen Sie sich den Spaß in<br />
der Sonne nicht verderben<br />
Jeder weiß, dass die Haut immer gut vor den UV-Strahlen der Sonne geschützt sein<br />
sollte, wenn man sich im Sommer im Freien aufhält. Wer allerdings den ganzen Tag am<br />
See verbringt, stundenlang wandert, Tennis spielt oder Rad fährt, ist der UV-Strahlung<br />
extrem ausgesetzt. Dann passiert es manchmal eben doch, dass die Haut sich wehrt<br />
und mit einem Sonnenbrand reagiert.<br />
Dr. Nina Schreiber<br />
Sonne + Strand? Sonnenschutz!<br />
Topfit 2 / 2013
Gesund leben<br />
29<br />
um-die-Uhr-Schutz«: Mit einer Sonnencreme,<br />
die z. B. über einen mittleren LSF von 20 verfügt,<br />
lässt sich das ungetrübte Sonnenbad lediglich<br />
um 20 Minuten × Eigenschutzzeit (siehe Kasten)<br />
verlängern, ohne dass ein Sonnenbrand zu befürchten<br />
ist. Falls danach nicht erneut sorgfältig<br />
mit einem höheren LSF gecremt oder – noch<br />
besser – der Schatten aufgesucht wird, passiert<br />
es unvermeidlich: Unbedeckte Hautpartien sind<br />
gerötet, überwärmt und spannen – die Haut<br />
»brennt«.<br />
Schmerzende<br />
Entzündungsreaktion<br />
Ein Sonnenbrand ist immer Ausdruck einer<br />
heftigen körperlichen Abwehrreaktion: Die UV-<br />
Strahlen sind so tief in die Haut eingedrungen,<br />
dass sie dort das Zellgewebe geschädigt haben.<br />
Die Folge ist eine lokale Entzündungsreaktion,<br />
die durch die Freisetzung von Entzündungsstoffen<br />
ausgelöst wird. Damit einher geht eine Erweiterung<br />
der Gefäße (= Hautrötung), eine erhöhte<br />
Durchblutung (= Haut erwärmung) und<br />
mitunter auch ein Austritt von Flüssigkeit ins<br />
Gewebe (= Blasenbildung).<br />
Das sollten Sie beim Eincremen<br />
beachten<br />
◾◾<br />
<strong>Creme</strong>n Sie sich mindestens 20 Minuten vor<br />
dem Sonnenbad ein.<br />
◾◾<br />
Mehr ist auch <strong>mehr</strong>: Tragen Sie immer ausreichend<br />
Sonnencreme auf - nur so kann sie ihre<br />
Schutzwirkung voll entfalten.<br />
◾◾<br />
<strong>Creme</strong>n Sie sich <strong>mehr</strong>mals am Tag ein! Je geringer<br />
die Eigenschutzzeit (siehe: »Welchen LSF<br />
braucht Ihre Haut?«) und je niedriger der LSF,<br />
desto öfter sollten Sie nachcremen.<br />
◾◾<br />
Wasserfeste Sonnencreme schützt zwar während<br />
des Badens, doch nach dem Schwimmen<br />
sollten Sie sich unbedingt erneut eincremen.<br />
◾◾<br />
Um sicher zu gehen, dass die Wirkstoffe für<br />
ausreichend Schutz sorgen, sollte die Sonnencreme<br />
nicht älter als ein Jahr sein.<br />
◾◾<br />
Zum umfassenden Sonnenschutz gehören<br />
auch Kopfschutz, T-Shirt oder Hemd sowie Bermudas<br />
aus leichtem, aber sonnendichtem Gewebe,<br />
Schuhe, die den Fußrücken ausreichend bedecken,<br />
und eine gute Sonnenbrille.<br />
◾◾<br />
Kinderhaut reagiert besonders empfindlich<br />
auf UV-Strahlen. Babys sollten im ersten<br />
Lebensjahr nicht der direkten Sonne ausgesetzt<br />
werden. Danach sollte die Kinderhaut<br />
durch kurze Aufenthalte langsam an die Sonne<br />
gewöhnt werden. Und natürlich: Achten Sie<br />
grundsätzlich darauf, dass Ihr Kind keinen Sonnenbrand<br />
bekommt!<br />
Weitere Infos:<br />
Die Deutsche Krebshilfe bietet zusammen mit<br />
der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention<br />
kostenlose Ratgeber und Faltblätter an,<br />
die unter der Tel. 02 28/7 29 90-0 und auf www.<br />
krebshilfe.de bzw. www.unserehaut.de bestellt<br />
werden können.<br />
Das können Sie tun<br />
Sobald sich die ersten Anzeichen eines Sonnenbrands<br />
bemerkbar machen, heißt die Devise:<br />
»Ab in den Schatten«. Leichte Hautrötungen<br />
können mit kühlenden Umschlägen, einer<br />
After-Sun-<strong>Creme</strong> oder einem Gel behandelt<br />
werden. Sie enthalten viel Wasser und wenig<br />
Fett und wirken dadurch kühlend und beruhigend.<br />
Zusätze wie Dexpanthenol, aber auch Aloe<br />
Vera helfen, die Haut zu reparieren. Bei einem<br />
leichten Sonnenbrand ohne Blasenbildung bringen<br />
auch kühle Duschen (ca. 25 °C) Linderung.<br />
Ebenso hilft Quark oder Joghurt aus dem Kühlschrank<br />
– diese sollte man aber nur anwenden,<br />
wenn die Haut unversehrt ist. Wichtig ist, viel<br />
zu trinken, um den Flüssigkeitshaushalt stabil<br />
zu halten.<br />
Der Lichtschutzfaktor<br />
Der Lichtschutzfaktor wird nach zwei Faktoren<br />
ausgewählt: nach dem Hauttyp und nach dem<br />
UV-Index. Dieser gibt die Intensität der aktuellen<br />
UV-Strahlung wieder. In Deutschland<br />
erreicht der UV-Index in der Regel Werte zwischen<br />
0 und 9. In südlichen bzw. tropischen Ländern<br />
können Werte bis 12 erreicht werden. Einige<br />
Faktoren können die UV-Strahlung verstärken,<br />
z. B. Wasserflächen oder Schnee. Zudem ist<br />
die Intensität der UV-Strahlung von Tageszeit,<br />
Bewölkung und Luftreinheit abhängig. Vereinfacht<br />
lässt sich der UV-Index einteilen in: niedrig<br />
(3–4), mäßig (5–6), hoch (7–8) und sehr hoch<br />
(9 und <strong>mehr</strong>).<br />
Welchen LSF braucht Ihre Haut?<br />
Der empfohlene LSF ist auf den UV-Index »hoch« abgestimmt.<br />
Typ 1: sehr helle Haut, viele Sommersprossen, extrem empfindliche Haut, helle Augen,<br />
rotblondes oder hellblondes Haar; keine Bräunung<br />
Eigenschutzzeit: 5 – 10 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 30<br />
Typ 2: helle Haut, oft Sommersprossen, empfindliche Haut, helle Augen, blondes<br />
Haar; langsame Bräunung<br />
Eigenschutzzeit: 10 – 20 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 25<br />
Typ 3: mittelhelle, mäßig empfindliche Haut, helle oder dunkle Augen, dunkelblondes<br />
oder braunes Haar; einfache und langsame Bräunung<br />
Eigenschutzzeit: 20 – 30 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 20<br />
Typ 4: bräunliche, wenig empfindliche Haut, dunkle Augen, dunkelbraunes oder<br />
schwarzes Haar; schnelle und tiefe Bräunung<br />
Eigenschutzzeit: 30 – 45 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 15<br />
Typ 5: dunkle, wenig empfindliche Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar<br />
Eigenschutzzeit: 45 – 60 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 15<br />
Typ 6: schwarze, wenig empfindliche Haut, schwarze Augen, schwarzes Haar<br />
Eigenschutzzeit: 60 – 90 Minuten | Empfohlener LSF: mindestens 15<br />
Wenn Sie wissen möchten, wie lange Sie unbedenklich Ihr Sonnenbad mit Sonnenschutz<br />
genießen können, rechnen Sie die oben angegebene »Eigenschutzzeit« x LSF –<br />
dies ergibt dann die mögliche Verweilzeit in der Sonne.<br />
VoRSicHT: Da sich die Schutzdauer durch das Auftragen desselben LSF-Faktors nicht<br />
<strong>mehr</strong> verlängert, kann nur ein höherer Faktor am selben Tag noch etwas Schutz bieten.<br />
Topfit 2 / 2013
30 Gesundheitseinrichtungen in Ihrer Nähe<br />
www.<strong>topfit</strong>-<strong>gesund</strong>.de<br />
Wo auch immer Sie sind – TOPFIT ist nur<br />
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Für Smartphone-User:<br />
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So bleibt Ihre Leber <strong>gesund</strong><br />
Der neue Ratgeber enthält alle wichtigen Informationen zur Funktion<br />
von Leber und Galle, zur Diagnose von Lebererkrankungen<br />
und zur Umsetzung einer naturheilkundlichen Selbstbehandlung,<br />
die den Körper entgiftet und zu <strong>mehr</strong> Energie und Wohlbefinden<br />
beiträgt. Außerdem beantworten die Autoren die Frage, wie man<br />
Leber und Galle bei ihrer umfangreichen Entgiftungsarbeit unterstützen<br />
kann.<br />
Neben einer leberfreundlichen Lebens- und Ernährungsweise –<br />
fettarm essen, Gewicht reduzieren, Verzicht auf Alkohol, <strong>mehr</strong><br />
Bewegung etc. – bietet die Naturheilkunde eine breite Palette<br />
an unterstützenden Maßnahmen: Phytotherapie, Homöopathie,<br />
Schüßler-Salze, Nahrungs ergänzung, Akupressur und Leberwickel.<br />
Die kleine Leberschutzkur am Ende des Buchs sorgt in kurzer Zeit<br />
für spürbar <strong>mehr</strong> Energie und Vitalität: Man kann sie bequem zu<br />
Hause durchführen und gut mit den täglichen Alltagspflichten<br />
vereinbaren. Konzipiert ist die Leberschutzkur für vier Wochen,<br />
wobei die Autoren empfehlen, sie einmal im Jahr, am besten im<br />
Frühjahr oder Herbst, durchzuführen.<br />
Der beiliegende Folder enthält die wichtigsten<br />
leberschützenden Heilpflanzen von A bis Z.<br />
Dr. Nicole Schaenzler,<br />
Dr. Christoph Koppenwallner<br />
Leber und Galle reinigen und revitalisieren<br />
Gräfe und Unzer Verlag, 2012,<br />
128 S., 12,99 €<br />
Gesundheitseinrichtungen in Ihrer Nähe<br />
Kieferorthopädie<br />
Mund-, Kiefer- und<br />
Gesichtschirurgie<br />
Plastische Operationen<br />
Faltenbehandlungen<br />
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80336 München<br />
Tel.: 089-545 84 70<br />
Fax: 089-545 84 72<br />
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Telefon 089 - 54806666<br />
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Topfit 2 / 2013
31<br />
Klinikum der<br />
Universität München<br />
Campus Großhadern:<br />
Marchioninistraße 15,<br />
81377 München.<br />
Campus Innenstadt:<br />
Lindwurmstraße 2a,<br />
80337 München.<br />
17. Juli · 15 Uhr<br />
Physiotherapeutische Atem- und<br />
Bewegungstherapie für Menschen<br />
mit Pulmonaler Hypertonie<br />
Tipps für den Alltag mit Pulmonaler<br />
Hypertonie sowie Erklärung der Hintergründe<br />
der Erkrankung. Tipps zur<br />
Verbesserung des allgemeinen Trainingszustands,<br />
der Leistungs fähigkeit<br />
und der Atemmuskulatur unter<br />
Vermeidung einer Rechtsherzbelastung<br />
und damit Erhöhung der Lebensqualität.<br />
Ort: Campus Großhadern, Physiotherapieschule,<br />
Würfel IK, 1. UG,<br />
Marchioninistr. 15.<br />
Kontakt: 089 / 7095-3101.<br />
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.<br />
22. Juli · 18 —19.30 Uhr<br />
Demenz und Recht –<br />
die Vorsorgevollmacht<br />
Veranstalter: Institut für Schlaganfall-<br />
und Demenzforschung.<br />
Referent: Martin Lang, Fachanwalt<br />
für Erbrecht.<br />
Infos zu neuen Forschungsansätzen,<br />
Studien am ISD, Medikation und<br />
Diagnostik sowie zur Rechtslage von<br />
Patientenverfügungen und Vollmachten.<br />
Ort: Campus Großhadern, Seminarraum,<br />
Max-Lebsche-Platz 30 (2. OG).<br />
Kontakt: 089 / 7095-8319.<br />
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.<br />
Harlachinger Gesundheitsforum<br />
Klinikum Harlaching,<br />
Sanatoriumsplatz 2a,<br />
81545 München.<br />
12. Juli · 16.30 Uhr<br />
Beckenbodensenkung und<br />
Blasenschwäche – was tun?<br />
Referent: Dr. Georg Bachholz,<br />
Oberarzt der Frauenklinik.<br />
Ort: Hörsaal Krankenhaus für Naturheilweisen.<br />
Eintritt frei, keine Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
20. September · 16.30 Uhr<br />
Personalisierte Krebsmedizin<br />
Referent: Dr. Ludwig Lutz, Standortleiter<br />
der Klinik für Hämatologie,<br />
Onkologie und Palliativmedizin.<br />
Ort: Hörsaal Krankenhaus für<br />
Naturheilweisen.<br />
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.<br />
Schwabinger Gesundheitsforum<br />
Klinikum Schwabing<br />
Kölner Platz 1, 80804 München.<br />
9. Juli · 17.30 — 19.30 Uhr<br />
Aktuelles von den Jahrestagungen<br />
der Deutschen und Amerikan.<br />
Diabetesgesellschaften 2013<br />
Referenten: Prof. Dr. med. Robert<br />
Ritzel, CA der Klinik für Endokrinologie,<br />
Diabetologie und Suchtmedizin,<br />
Katrin Weiser, Diätassistentin, Diabetesberaterin<br />
(DDG) im Klinikum<br />
Schwabing,Doktores Zschau und<br />
Neumann, Schwerpunktpraxis für<br />
Diabetologie in München.<br />
Ort: Hörsaal der Kinderklinik,<br />
Eingang über Parzivalstr. 16.<br />
Eintritt frei.<br />
23. Juli · 17.30 — 19.30 Uhr<br />
Neue Therapiemöglichkeiten<br />
bei Hauttumoren<br />
Referenten: Prof. Dr. med. Wilhelm<br />
Stolz, CA der Klinik für Dermatologie,<br />
Allergologie und Umweltmedizin,<br />
Eva Kreling, Selbsthilfezentrum<br />
München, Monika Lehnert, Selbsthilfegruppe<br />
für Menschen mit<br />
Malignem Melanom, BRK München.<br />
Ort: Hörsaal der Kinderklinik,<br />
Eingang über Parzivalstr. 16.<br />
Eintritt frei.<br />
Klinikum rechts der Isar<br />
Ismaninger Straße 22,<br />
81675 München.<br />
16. Juli · 17.30 —19 Uhr<br />
Sprechstunde Lebensstil und<br />
Gesundheit: »Wissenswertes zum<br />
Thema Impfen«<br />
Veranstalter: Kompetenzzentrum für<br />
Komplementärmedizin und Naturheilkunde<br />
(KoKoNat).<br />
Ort: Hörsaal Pavillon, Klinikum<br />
rechts der Isar, Ismaninger Str. 22.<br />
Eintritt frei.<br />
4. Sept. · 17.30 —18.15 Uhr<br />
Maly-Meditation für Patienten<br />
und Angehörige<br />
Veranstalter: Seelsorge des Klinikums<br />
rechts der Isar.<br />
Bei der Maly-Meditation handelt es<br />
sich um eine Methode, bei der<br />
(schwer) kranke Menschen zusammen<br />
mit einem Angehörigen meditieren.<br />
Bringen Sie daher nach Möglichkeit<br />
einen Menschen Ihres<br />
Vertrauens zur Meditation mit. Sollte<br />
dies nicht möglich sein, ist eine<br />
Teilnahme dennoch möglich. Die<br />
Maly-Meditation beruht zwar auf<br />
Elementen christlicher Spiritualität,<br />
ist aber offen und einladend für alle.<br />
Im Anschluss wird um 18.30 Uhr<br />
eine Messe abgehalten.<br />
Ort: Katholische Kirche, Klinikum<br />
rechts der Isar, Ismaninger Str. 22.<br />
Eintritt frei.<br />
Rotkreuzklinikum<br />
Nymphenburger Straße 163,<br />
80634 München.<br />
17. Juli · 18 Uhr<br />
Infotreff Gesundheit<br />
Dickdarmkrebs: Vorbeugemöglichkeiten<br />
und moderne Diagnoseverfahren<br />
Referent: Prof. Dr. med. Peter Born,<br />
Internist, Gastroenterologe, Diabetologe,<br />
Endokrinologe, Chefarzt am<br />
Rotkreuzklinikum.<br />
Ort: Aula der Schwesternschaft<br />
München vom BRK, Rotkreuzplatz 8<br />
(Eingang Hochhaus).<br />
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.<br />
jeweils 1. Do im Monat · 16 Uhr<br />
Infoabend »Schmerzarme Geburt«<br />
Die Anästhesieabteilung des Klinikums<br />
bietet Informationen über die<br />
Möglichkeiten der Schmerzlinderung<br />
unter der Geburt. Die so genannte<br />
Periduralanästhesie (PDA) hat sich<br />
dabei als eine besonders wirksame<br />
Form erwiesen. Informieren Sie sich<br />
bereits im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
über den Ablauf und die Risiken<br />
einer PDA. Ebenso erhalten Sie<br />
Informationen über die verschiedenen<br />
Narkoseverfahren bei einem<br />
eventuellen Kaiserschnitt.<br />
Ort: Frauenklinik Taxisstraße 3,<br />
Info-Raum 3. Stock.<br />
Anmeldung: 089 / 157 06–670.<br />
KLINIKUM<br />
DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />
Gesundheitsladen München e. V.<br />
Waltherstr. 16a, 80337 München.<br />
11. Juli · 19.30 Uhr<br />
Podiumsdiskussion zur Gesundheitspolitik:<br />
Deutschland und<br />
Bayern vor der Wahl<br />
Veranstalter: Gesundheitsladen München,<br />
Selbsthilfezentrum München,<br />
Verein Demokratischer Ärztinnen<br />
und Ärzte.<br />
Bürgerversicherung? DRG‘s? PEPP?<br />
Patientenrechte? Patientenberatung?<br />
. . .<br />
Ort: BR Veranstaltungssaal Foyer<br />
Rundfunkhaus, Arnulfstr. 42/44.<br />
30. Juli · 14 Uhr<br />
Gesundheit, Krankheit, Kassen<br />
und Geld – Rechte und Möglichkeiten<br />
für Seniorinnen / Senioren<br />
mit geringen finanziellen Mitteln<br />
Referentin: Adelheid Schulte-<br />
Bocholt, Patientenberaterin im<br />
Gesundheitsladen München e. V.<br />
Infoveranstaltung mit Diskussion zu<br />
den Themen: Welche Änderungen<br />
durch Reformen sind für ältere Menschen<br />
von besonderer Bedeutung?<br />
Auf welche Leistungen gibt es einen<br />
Anspruch? Belastungsgrenze und<br />
Härtefallregelung. Thema Zahnersatz.<br />
Wie und wo kann ich sparen?<br />
Tipps und Hinweise.<br />
Ort: Altenservicezentrum,<br />
Gravelottestr. 8.<br />
Infos: 089 / 45 83 20.<br />
CAMPUS GROSSHADERN<br />
CAMPUS INNENSTADT<br />
KLINIK UND POLIKLINIK<br />
FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE<br />
INFORMATIONSABEND FÜR WERDENDE ELTERN<br />
KREISSSAALFÜHRUNGEN<br />
REGELMÄSSIG AN BEIDEN STANDORTEN<br />
(jeden Donnerstag 18 Uhr, außer an Feiertagen)<br />
Campus Großhadern<br />
Frauenklinik Großhadern<br />
Würfel IK, Wartezone Poliklinik, Erdgeschoss<br />
Info: (089) 7095-3800<br />
Campus Innenstadt<br />
Frauenklinik Innenstadt<br />
Maistraße 11<br />
Großer Hörsaal<br />
Info: (089) 5160-4263<br />
Wechselnde Vortragsthemen:<br />
http://www.frauenklinik-maistrasse.de/AK_info-abend.html<br />
(Anmeldungen sind nicht erforderlich)<br />
Klinikum der Universität München – Wir machen Medizin<br />
www.uniklinikum-muenchen.de<br />
Topfit 2 / 2013
KLINIKUM<br />
DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN<br />
200<br />
I<br />
KLINIK NMEDIZINISCHE<br />
MEDIZINISCHE<br />
JAHRE<br />
+ 1 8 1 3 - 2 0 1 3<br />
+<br />
NENSTADT<br />
INNENSTADT<br />
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
MEDIZINISCHE KLINIK INNENSTADT<br />
25. OKTOBER 2013<br />
Ziemssenstr.<br />
Klinikführungen<br />
Präsentationen<br />
Symposien<br />
Aktionen<br />
Ausstellungen<br />
Vorträge<br />
WIR MACHEN MEDIZIN