Överblick Oktober und November 2014
Die Ausgabe für Oktober/November 2014 des Kulturmagazins Överblick für den Landkreis verden.
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Garten | Dörverden<br />
Schönes für<br />
den Garten<br />
Pflanzenflohmarkt auf dem EhmkenHoff<br />
Am Sonntag, 12. <strong>Oktober</strong>, ab<br />
11.00 Uhr findet bereits zum<br />
vierten Mal der beliebte Dörverdener<br />
Pflanzenflohmarkt statt.<br />
An verschiedenen Ständen bieten<br />
Hobbygärtner Ableger ihrer<br />
Pflanzen an. Außerdem werden<br />
auch wieder einige Kunsthandwerker<br />
den Markt mit Schönem<br />
<strong>und</strong> Nützlichem für Haus <strong>und</strong><br />
Garten bereichern. Weitere private<br />
Aussteller/Hobbygärtner<br />
können sich anmelden bei Heike<br />
Henze unter Tel. 04234 409<br />
oder zu den Öffnungszeiten im<br />
Büro des Kulturgutes unter Tel.<br />
04234 9433009. Zur Stärkung<br />
werden auf dem Pflanzenflohmarkt<br />
Kleinigkeiten zum Essen<br />
<strong>und</strong> Trinken angeboten. (ln)<br />
Auf dem EhmkenHoff bieten am 12. <strong>Oktober</strong> wieder Hobbygärtner Ableger<br />
aus dem eigenen Garten an. Foto: pf<br />
Zum Apfeltag bei der<br />
Mosterei Finkenburg<br />
werden am Freitag, 3. <strong>Oktober</strong><br />
auch wieder r<strong>und</strong> 50 Apfelsorten<br />
aus der Region<br />
ausgestellt. Auch der absolute<br />
Local Hero wird dabei<br />
zu bew<strong>und</strong>ern sein: Der<br />
Uphuser Tietjenapfel. Bis<br />
Ende der 90er Jahre war dieser<br />
Apfel über sein regionales<br />
Verbreitungsgebiet in<br />
AchimUphusen <strong>und</strong> BremenMahndorf<br />
hinaus so<br />
gut wie unbekannt.<br />
Als im Jahr 1999 der BUND in<br />
Bremen einen Apfelmarkt veranstaltete,<br />
fragten die Organisatoren<br />
bei dem Apfelexperten<br />
Eckart Brandt nach, ob man diese<br />
Veranstaltung nicht zu einem<br />
Suchaufruf nach einer verschollen<br />
geglaubten Apfelsorte nutzen<br />
sollte. Man einigte sich auf den<br />
in einer Sortenempfehlung aufgeführten<br />
„Uphuser Tietzenapfel“,<br />
von dem allerdings außer<br />
dem Namen (der sich später<br />
überdies noch als falsch herausstellte)<br />
bis dahin nur sehr wenig<br />
bekannt war.<br />
Suchaufruf in der Presse<br />
In den Ankündigungen zum<br />
Apfelmarkt <strong>und</strong> in der Presse<br />
wurde daraufhin als Preis eine<br />
Kiste Äpfel für denjenigen ausgelobt,<br />
der als Erster einen „Tietzenapfel“<br />
präsentieren könne.<br />
„Ich fand das damals etwas gewagt“,<br />
erzählt Eckart Brandt heute.<br />
Da wenig über den Apfel<br />
Uphuser Ti<br />
Wiederentdeckung des "Local<br />
bekannt war, hätte man ja auch<br />
einem Hochstapler aufsitzen<br />
können, der einen beliebigen Apfel<br />
als den gesuchten ausgeben<br />
würde.<br />
Die Familie Mühlenbruch<br />
vermehrte die Sorte<br />
Tatsächlich meldete sich ein<br />
Uphuser mit einem rotbäckigem<br />
Apfel aus dem eigenen Garten,<br />
der seit jeher in seiner Familie<br />
als Tietjenapfel bezeichnet wurde<br />
<strong>und</strong> bekam tatsächlich seinen<br />
Preis ausgehändigt. Sicher, dass<br />
es sich dabei tatsächlich um den<br />
gesuchten Apfel handelt, war<br />
sich Brandt erst, als kurze Zeit<br />
später ein Herr Mühlenbruch mit<br />
einem nahezu identischen Apfel<br />
aus seinem Garten in Mahndorf<br />
auftauchte <strong>und</strong> die besondere<br />
Verbindung seiner Familie zum<br />
Tietjenapfel zu erzählen wusste.<br />
Immer wenn erwachsene Kinder<br />
im Hause Mühlenbruch eine<br />
eigene Familie gründeten, bekamen<br />
sie von ihren Eltern einen<br />
Apfelbaum mit auf den Weg.<br />
Dieser wurde jedoch nicht in irgendeiner<br />
Baumschule gekauft,<br />
sondern selbst gezogen <strong>und</strong> veredelt<br />
mit dem in der Familie beliebten<br />
Tietjenapfel. Auf diese<br />
Weise haben die Mühlenbruchs<br />
vermutlich einen wesentlichen<br />
Beitrag dazu geleistet, dass diese<br />
Sorte verbreitet <strong>und</strong> erhalten<br />
wurde.<br />
Nachdem die Sorte nun wiederentdeckt<br />
war, bekamen Apfelk<strong>und</strong>ler<br />
wie Brandt <strong>und</strong> der in<br />
Bülstedt lebende Vorsitzende<br />
Nach der Wiederentdeckung des Tietjenapfels lies sich Michael Ruhnau<br />
vom Pomologenverein (links) von dem inzwischen verstorbenen Ehepaar<br />
Mühlenbruch etwas über Geschichte der Sorte erzählen. Foto: privat<br />
8 <strong>Överblick</strong> ∙ Das Kulturmagazin www.oeverblick.de