4. Agrar und Umwelt - FDP Fraktion Niedersachsen
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17. November 2010, Seite 8<br />
5. Bildung, Europa <strong>und</strong> Medien<br />
Wissenschaftlicher Fachreferent: Patrick Schlupp; Telefon 0511 3030-4313<br />
5.1 Weiterentwicklung der Berufsbildenden Schulen zu Regionalen<br />
Kompetenzzentren (ProReKo)<br />
Der Niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung vom 12. November 2010 einen<br />
Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> zur Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes<br />
beschlossen. Mit der Gesetzesnovelle wird der Schulversuch „Berufsbildende Schulen in <strong>Niedersachsen</strong> als regionale<br />
Kompetenzzentren (ProReKo)“ auf alle berufsbildenden Schulen in <strong>Niedersachsen</strong> ausgedehnt. Ursprünglich waren<br />
an dem Schulversuch ProReKo 19 öffentliche berufsbildende Schulen über einen Zeitraum von fünf Jahren beteiligt.<br />
Durch ein geändertes Steuerungs- <strong>und</strong> Unterstützungssystem konnten die beteiligten Schulen erfolgreich zu regional-<br />
<strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten Dienstleistern der beruflichen Bildung weiter entwickelt werden, wodurch sich insgesamt die<br />
Qualität der schulischen Arbeit dort entscheidend verbessert hat.<br />
Diese Gesetzesänderung bringt aus liberaler Sicht entscheidende Vorteile mit sich, von denen künftig alle<br />
berufsbildenden Schulen in <strong>Niedersachsen</strong> profitieren werden. Hierzu zählt die Öffnung des Schulvorstands für<br />
außerschulische, z.B. wirtschaftliche Vertreter, um die regionale Verankerung der berufsbildenden Schulen zu festigen<br />
sowie eine bessere Verzahnung mit der Wirtschaft vor Ort zu gewährleisten. Insbesondere die berufsbildenden<br />
Schulen, die den Bereich der Dualen Berufsausbildung abdecken, werden hierdurch besser auf die Bedürfnisse der<br />
Wirtschaft eingehen können.<br />
Ein weiterer für die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Niedersächsischen Landtag zentraler Punkt der Gesetzesnovelle ist die<br />
Errichtung eines gemeinsamen Budgets, wodurch die Gr<strong>und</strong>lage für eine gemeinsame Bewirtschaftung der Mittel des<br />
Landes <strong>und</strong> der Mittel des Schulträgers geschaffen wird. Die <strong>FDP</strong> hat sich im Zuge der parlamentarischen Beratungen<br />
dafür eingesetzt, dass den berufsbildenden Schulen eine flexible gemeinsame Bewirtschaftung ermöglicht wird, die<br />
ihnen auch den nötigen Freiraum lässt, um das ständige Hin <strong>und</strong> Her an den berufsbildenden Schulen, was aus<br />
welchem Topf zu bezahlen ist, ein für allemal zu beenden. Diese Gesetzesänderung bedeutet also ebenfalls die<br />
konsequente Umsetzung des Konzeptes der Eigenverantwortlichen Schule, nämlich den Handlungsspielraum für<br />
Entscheidungen in der Schule zu erweitern <strong>und</strong> nicht durch zusätzliche Bürokratie zu erschweren.<br />
Außerdem wird durch die mit der Änderung des Schulgesetzes beschlossene Einrichtung von Bildungsgang- <strong>und</strong><br />
Fachgruppen an den berufsbildenden Schulen eine zielgerichtete Steuerung der einzelnen Bildungsgänge verankert<br />
werden, da diese in hohem Maße eigenverantwortlich arbeiten sollen. Die sprachliche Umbenennung des<br />
Fachgymnasiums in „Berufliches Gymnasium“ wird schließlich auch nach außen hin deutlich machen, dass das<br />
Berufliche Gymnasium die allgemeine Hochschulreife vermittelt.<br />
5.2 Schulstruktur<br />
In der letzten Plenarwoche hat sich der Niedersächsische Landtag sowohl in einer Regierungserklärung des<br />
Kultusministers zum Thema „Die Weichen für <strong>Niedersachsen</strong>s Schulen richtig stellen“ als auch im Rahmen der<br />
Aktuellen St<strong>und</strong>e mit dem Thema Schulstruktur beschäftigt sowie die neue Schulform Oberschule debattiert. Mit der<br />
Oberschule reagiert die schwarz-gelbe Landesregierung auf den demographischen Wandel <strong>und</strong> insbesondere die<br />
rückläufigen Schülerzahlen in <strong>Niedersachsen</strong>, die landesweit bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zurückgehen werden.<br />
Auch das veränderte Anwahlverhalten der Eltern ist hierbei ein entscheidender Faktor, da vor allem die Hauptschulen<br />
darunter zu leiden haben: Trotz guter Arbeit an den Schulen liegt die durchschnittliche Anwahl der Hauptschule<br />
inzwischen bei unter 12 Prozent.