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4. Agrar und Umwelt - FDP Fraktion Niedersachsen

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Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

in einer gemeinsamen Sitzung haben die <strong>Fraktion</strong>en von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong><br />

die Änderungen für den Landeshaushalt 2011 beschlossen.<br />

Schwerpunkte des Haushaltes sind Bildung, Familien <strong>und</strong> Infrastruktur.<br />

Ebenso ist es gelungen, die Nettokreditaufnahme um 350 Mio. Euro zu<br />

reduzieren. Die Koalition hat damit unterstrichen, dass eine solide<br />

Haushaltspolitik der Markenkern von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> ist. Der Haushalt<br />

2011 wird schließlich im Dezember Plenum verabschiedet.<br />

Im Plenum wurde auch die Schulpolitik diskutiert. Hier hat Christian<br />

Dürr deutlich gemacht, dass die neue niedersächsische Oberschule<br />

viele Chancen bietet. Die <strong>FDP</strong> setzt bei sinkender Schülerzahl auf eine<br />

wohnortnahe Beschulung <strong>und</strong> vor allem auf mehr Bildungsqualität.<br />

Viele Grüße!<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Soziales, Familie, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit u. Integration<br />

1.1 Forschung zu Ursachen kindlicher Leukämien<br />

fortsetzen ........................................................... 2<br />

1.2 Stärkung der Gestaltungsmöglichkeiten der<br />

Länder in Bezug auf die flächendeckende<br />

medizinische Versorgung .................................. 2<br />

2. Haushalt <strong>und</strong> Finanzen, Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong><br />

Verkehr<br />

2.1 Haushaltsklausurtagung der <strong>Fraktion</strong>en............ 3<br />

2.2 Maßnahmen zur Stabilität der Finanzmärkte in<br />

Europa ............................................................... 3<br />

2.3 Große Anfrage JadeWeserPort ......................... 4<br />

3. Innen-, Rechts- <strong>und</strong> Sportpolitik<br />

3.1 Sport in <strong>Niedersachsen</strong> .................................... 5<br />

Ausgabe November 2010<br />

<strong>4.</strong> <strong>Agrar</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

Christian Grascha MdL<br />

Parlamentarischer Geschäftsführer<br />

Haushalts- <strong>und</strong> Finanzpolitischer Sprecher<br />

<strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im<br />

Niedersächsischen Landtag<br />

Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1<br />

30159 Hannover<br />

Tel. (0511) 30 30 34 11<br />

Fax (0511) 30 30 48 63<br />

christian.grascha@lt.niedersachsen.de<br />

www.fdp-fraktion-nds.de<br />

<strong>4.</strong>1 EU-<strong>Agrar</strong>politik II ............................................... 6<br />

<strong>4.</strong>2 Castor-Transport ............................................... 6<br />

<strong>4.</strong>3 Stromhandel ...................................................... 7<br />

5. Bildung, Europa <strong>und</strong> Medien<br />

5.1 Weiterentwicklung der Berufsbildenden Schulen<br />

zu Regionalen Kompetenzzentren (ProReKo) .. 8<br />

5.2 Schulstruktur................................................... 8-9


17. November 2010, Seite 2<br />

1. Soziales, Familie, Frauen, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Integration<br />

Wissenschaftliche Fachreferentin: Nadine Passenheim; Telefon 0511 3030-4306<br />

1.1 Forschung zu Ursachen kindlicher Leukämien fortsetzen<br />

Die Regierungsfraktionen haben einen Antrag eingebracht, wonach die Ursachenforschung<br />

kindlicher Leukämien auf b<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> europäischer Ebene koordiniert <strong>und</strong> fortgesetzt<br />

werden soll. Seit mehr als 20 Jahren wird an den Ursachen kindlicher Leukämie geforscht. Allerdings haben die bisher<br />

in Auftrag gegebenen Studien <strong>und</strong> Untersuchungen auf die Frage, was die Ursachen für Leukämieerkrankungen bei<br />

Kindern sind, bisher keine schlüssigen Antworten gegeben. Es ist nicht bewiesen, dass das Kernkraftwerk in Krümmel<br />

tatsächlich die Ursache von kindlicher Leukämie im Bereich der Elbmarsch ist oder andere Faktoren ausschlaggebend<br />

bzw. mitverantwortlich sind. Zu dem Leukämiecluster in der Elbmarsch sind in den vergangenen Jahren im Landtag<br />

verschiedene Anhörungen mit nationalen <strong>und</strong> internationalen Experten durchgeführt worden. In den Ausschüssen <strong>und</strong><br />

im Landtag wurde die Frage kindlicher Leukämien umfassend erörtert, diskutiert <strong>und</strong> beraten. Die Ursachen für die<br />

Erkrankungen bleiben allerdings weitgehend unbekannt. Es gibt verschiedene Hypothesen <strong>und</strong> Studien zu diesem<br />

Thema, allen gemeinsam ist jedoch, dass es bisher keine klare Antwort auf die Ursache kindlicher Leukämien gibt. Mit<br />

dem Antrag wollen die <strong>Fraktion</strong>en von CDU/<strong>FDP</strong> das komplexe Thema der Ursachenforschung kindlicher Leukämien<br />

voranbringen. Dass weitere Forschungen nötig sind, haben auch das B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz <strong>und</strong><br />

Reaktorsicherheit als auch die Strahlenschutzkommission dargelegt.<br />

1.2 Stärkung der Gestaltungsmöglichkeiten der Länder in Bezug auf die flächendeckende<br />

medizinische Versorgung<br />

Der Landtag hat einstimmig eine Entschließung zur Stärkung der Gestaltungsmöglichkeiten der Länder in Bezug auf<br />

die flächendeckende medizinische Versorgung angenommen. Der Entschließungsantrag geht auf einen Beschluss der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsministerkonferenz vom 01.07.2010 zurück, der von allen B<strong>und</strong>esländern in der Sondersitzung der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsministerkonferenz vom 25.10.2010 angenommen wurde. Inhalt des Beschlusses der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsministerkonferenz ist u. a., bei der Bedarfsplanung künftig die Demografie <strong>und</strong> Morbiditätsentwicklung zu<br />

berücksichtigen <strong>und</strong> sich am tatsächlichen Versorgungsbedarf zu orientieren, die Bedarfsplanung künftig flexibler <strong>und</strong><br />

kleinräumiger zu gestalten <strong>und</strong> eine sektorenübergreifende (Rahmen-)Planung zu ermöglichen. Ein weiterer Punkt des<br />

Beschlusses ist, dass die Länder an den Beratungen des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses (G-BA) zu Fragen der<br />

Bedarfsplanung in der ambulanten Versorgung <strong>und</strong> zu sektorenübergreifenden Qualitätsindikationen zwingend<br />

mitbeteiligt werden. Die Länder erhalten bei den in ihrer Zuständigkeit liegenden Punkten ein Mitberatungsrecht.<br />

Ferner werden die Länder ermächtigt, ihre Beteiligungsrechte im Landesausschuss nach Maßgabe des Landesrechts<br />

auszugestalten <strong>und</strong> wahrzunehmen.<br />

Zur Umsetzung des Beschlusses wurde auf Ankündigung des B<strong>und</strong>esministeriums für Ges<strong>und</strong>heit eine Kommission<br />

zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Deutschland gebildet. Erste Ergebnisse sind für das Frühjahr 2011<br />

angekündigt.


2.1 Haushaltsklausurtagung der <strong>Fraktion</strong>en<br />

17. November 2010, Seite 3<br />

2. Haushalt <strong>und</strong> Finanzen<br />

Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong> Verkehr<br />

Wissenschaftlicher Fachreferent: Fabian Fischer; Telefon 0511 3030-4305<br />

Vor Beginn der Plenarwoche fand am Montag, 08. November 2010, die gemeinsame<br />

Haushaltsklausurtagung der <strong>Fraktion</strong>en von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> statt. Für die<br />

Koalitionsfraktionen war dabei klar, dass der konsequente Konsolidierungskurs weiter beschritten wird. CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong><br />

in <strong>Niedersachsen</strong> werden auch im kommenden Jahr zu Gunsten der nächsten Generationen weiter sparsam<br />

wirtschaften. Darüber hinaus war es möglich, wichtige Schwerpunkte zu setzen <strong>und</strong> diese auch mit finanziellen Mitteln<br />

zu unterstützen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Bildung, Familie <strong>und</strong> Infrastruktur.<br />

Insgesamt sehen die Beschlüsse der Koalitionsfraktionen von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> Maßnahmen im Umfang von r<strong>und</strong> 52<br />

Mio. Euro vor. Einzelheiten zu diesen Beschlüssen finden Sie in unserer Pressemitteilung vom 09.11.2010 unter<br />

www.fdp-fraktion-nds.de.<br />

2.2 Maßnahmen zur Stabilität der Finanzmärkte in Europa<br />

Am 11. November 2010 fand im Landtag die erste Beratung eines Antrages der <strong>Fraktion</strong>en von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> zum<br />

Thema „Maßnahmen zur Stabilität der Finanzmärkte in Europa“ statt. Hintergr<strong>und</strong> des Antrages ist, dass die EU-<br />

Kommission aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen der weltweiten Finanzkrise, eine Harmonisierung der Einlagensicherung in der<br />

europäischen Kreditwirtschaft herbeizuführen plant.<br />

Das damit einhergehende Ziel, die Sicherungssysteme der Kreditinstitute in Europa zu verbessern <strong>und</strong> eine EU-weite<br />

Mindestsicherung von Einlagen zu erreichen, ist gr<strong>und</strong>sätzlich zu begrüßen.<br />

Der Vorschlag der EU-Kommission verstößt aber aus Sicht der <strong>Fraktion</strong>en gegen das Subsidiaritätsprinzip. Die<br />

weitreichenden Auswirkungen auf den gesamten Bankensektor würde die nationale Entscheidungs- <strong>und</strong><br />

Handlungsfähigkeit zu stark einschränken.<br />

Auch inhaltlich bestehen Bedenken. So wurde die institutsbezogene Einlagensicherung bei dem Entwurf der Richtlinie<br />

bisher nicht berücksichtigt. Zudem ist der Vorschlag, dass die Deckungssumme für die Gesamtheit der Einlagen<br />

desselben Anlegers 100.000 € betragen soll, nicht akzeptabel. Eine Umsetzung dieser Vorgabe bedeutet, dass sich<br />

das Schutzniveau der die in Deutschland bestehenden Sicherungssysteme dadurch verschlechtern würde.


3.3 Große Anfrage JadeWeserPort<br />

17. November 2010, Seite 4<br />

2. Haushalt <strong>und</strong> Finanzen<br />

Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong> Verkehr<br />

Wissenschaftlicher Fachreferent: Fabian Fischer; Telefon 0511 3030-4305<br />

Ebenfalls am 11. November fand die Besprechung einer Großen Anfrage der <strong>Fraktion</strong><br />

Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „Fortlaufender Ärger <strong>und</strong> Mehrkosten beim<br />

JadeWeserPort – Landesregierung beim Projektmanagement überfordert?“ statt.<br />

Der JadeWeserPort ist das zurzeit bedeutsamste Infrastrukturprojekt entlang der deutschen Nordseeküste. Die drei<br />

Punkte auf die häufig der Schwerpunkt der Kritik gelegt wird – es handelt sich herbei um die bei Infrastrukturprojekten<br />

üblichen Problemfelder Wirtschaftlichkeit, Zeit <strong>und</strong> Kosten – konnte die Landesregierung im Rahmen der<br />

Beantwortung der Anfrage entkräften.<br />

Was den ersten möglichen Kritikpunkt, die Wirtschaftlichkeit, angeht kann festgehalten werden, dass, im Gegensatz<br />

zur Mehrzahl von Infrastrukturprojekten, der Hafen langfristig gesehen schwarze Zahlen schreiben wird.<br />

Ein zweiter häufiger Kritikpunkt ist die Frage der Fertigstellung. Hier steht fest, dass der JadeWeserPort wird<br />

insgesamt gesehen sogar vorzeitig fertig werden wird. Nach dem Betreibervertrag war für die Gesamtfertigstellung<br />

Oktober 2013 vorgesehen. Die Ergänzungsvereinbarung sieht demgegenüber eine Gesamtfertigstellung zum 5.<br />

August 2013 vor.<br />

Der dritte Kritikpunkt ist die Kostenfrage. Auch hier gibt es beim konkreten Projekt JadeWeserPort keinen Gr<strong>und</strong> für<br />

Beschwerden. Als 2005 die Kosten ermittelt wurden ging man von einem Gesamtbetrag von knapp einer Milliarde<br />

Euro aus. Der Betreiber sollte davon r<strong>und</strong> 350 Mio. Euro tragen <strong>und</strong> der Rest, r<strong>und</strong> 650 Mio. Euro, sollte von den<br />

Ländern <strong>Niedersachsen</strong> <strong>und</strong> Bremen geschultert werden. Momentan ist für den Hafen von Gesamt-Investitionskosten<br />

bis zur Inbetriebnahme von weniger als 660 Mio. Euro auszugehen. Eine Kostenexplosion liegt somit nicht vor.<br />

Ein weiteres Thema in Bezug auf den JadeWeserPort ist die Hinterlandanbindung. Auch die bedarfsgerechte<br />

Verkehrsanbindung des Hafens ist von großer Bedeutung. Sie soll durch die Weiterführung der A29 <strong>und</strong> auf der<br />

Schiene durch den Ausbau der Strecke Oldenburg – Wilhelmshaven sicher gestellt werden. Hier ist nicht<br />

unproblematisch, dass die durchgehende Zweigleisigkeit der Strecke für 2014 vorgesehen ist <strong>und</strong> die Elektrifizierung<br />

erst 2017 abgeschlossen sein soll. Dies ist umso mehr der Fall, da erst zu diesem Zeitpunkt der zugesagte<br />

Lärmschutz kommen kann, da erst mit der Elektrifizierung ein Rechtsanspruch auf Lärmschutz entsteht. Hier wäre<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich eine schnellere Umsetzung wünschenswert.<br />

Im Ergebnis kann also bereits jetzt davon gesprochen werden, dass der JadeWeserPort ein Erfolgsprojekt ist.


3.1 Sport in <strong>Niedersachsen</strong><br />

17. November 2010, Seite 5<br />

3. Innen-, Rechts- <strong>und</strong> Sportpolitik<br />

Wissenschaftliche Fachreferentin: Nicole Gerlach; Telefon 0511 3030-4314<br />

Im November-Plenum wurde der Entschließungsantrag „Sport in <strong>Niedersachsen</strong>“<br />

verabschiedet. Ziel des Antrags ist es, eine breite Förderung des Sports sicherzustellen.<br />

Der Landessportb<strong>und</strong> (LSB) wird weiterhin jährlich 27,5 Millionen vom Land erhalten, die er eigenverantwortlich<br />

verteilen kann. Die Landesregierung hat damit im Haushalt 2011 für den Sportbereich keinerlei Kürzungen<br />

vorgesehen.<br />

Der sportpolitische Sprecher der <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, Hans-Werner Schwarz, machte in seiner Rede deutlich, dass es bei<br />

dem Antrag insbesondere darum geht, den besonderen Stellenwert des Sports in der Gesellschaft herauszustellen.<br />

„Sport ist in allen Lebenslagen präsent“, so Schwarz.<br />

Mit Sport verbinden wir gr<strong>und</strong>sätzlich etwas Positives, eine ges<strong>und</strong>e Lebensführung, das Erleben <strong>und</strong> Erlernen von<br />

sozialen Kompetenzen sowie Integration. Gerade im Bereich der Integration übernehme Sport für den Respekt<br />

gegenüber dem Mitmenschen, unabhängig davon, ob er ges<strong>und</strong> oder behindert ist, eine Vorbildfunktion.<br />

Der sportpolitische Sprecher hob besonders das Engagement der niedersächsischen Sportjugend hervor. Dabei<br />

spielten zwar auch finanzielle Aspekte eine Rolle, sehr viel entscheidender sei jedoch die Wertschöpfung des Sports<br />

für mehr Lebensqualität im sportlichen Umfeld.<br />

Allerdings offenbare Sport auch Schattenseiten unseres Alltags. In Erinnerung an den ersten Todestag von 96 Torwart<br />

Robert Enke forderte Schwarz, dass es gerade auch die Aufgabe des Sports als Meinungsführer sei, offensiv mit den<br />

Themen Depression, Homosexualität <strong>und</strong> Angst umzugehen.


<strong>4.</strong> <strong>Agrar</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

<strong>4.</strong>1 EU-<strong>Agrar</strong>politik II<br />

17. November 2010, Seite 6<br />

Wissenschaftlicher Fachreferent: Axel Rehwinkel; Telefon 0511 3030-4312<br />

Im November-Plenum ist erneut die Europäische <strong>Agrar</strong>politik thematisiert worden. Die<br />

zweite Beratung des Entschließungsantrages zur Gemeinsamen <strong>Agrar</strong>planung (GAP) von<br />

<strong>FDP</strong> <strong>und</strong> CDU wurde hierbei mit der Einbringung eines SPD-Antrages zusammengelegt. <strong>FDP</strong> <strong>und</strong> CDU hatten ihre<br />

Positionen zur GAP bereits im April-Plenum eingebracht. Der ländliche Raum in <strong>Niedersachsen</strong> umfasst 75 Prozent<br />

der Landesfläche, 60 Prozent der Bevölkerung, 20 Prozent der Arbeitsplätze <strong>und</strong> generiert über 7,5 Mrd. Euro pro<br />

Jahr. Neben Nahrungsmitteln werden wichtige Rohstoffe <strong>und</strong> Energieträger hergestellt. Die Produktion geht einher mit<br />

der Pflege der Kulturlandschaft <strong>und</strong> dem verantwortungsvollen Umgang mit Natur <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>, ganz nebenbei prägen<br />

sie die unternehmerische Landwirtschaft, das Dorfbild <strong>und</strong> das Dorfleben. <strong>Niedersachsen</strong> ist ohne die Land-, Forst-<br />

<strong>und</strong> Fischwirtschaft nicht vorstellbar. Um die Qualität des ländlichen Raumes zu erhalten müssen Infrastrukturen an<br />

den heutigen Bedarf angepasst werden. Dies gilt für die Verkehrswege, das Breitbandnetz, die Energieversorgung<br />

u.v.m. Um all dies leisten zu können, bedarf es auch künftig einer angemessenen finanziellen Ausstattung der GAP.<br />

Jan-Christoph Oetjen forderte für die kommende Förderperiode den Erhalt der ersten Säule <strong>und</strong> eine Flexibilisierung<br />

der zweiten Säule. Hierdurch wird der fortlaufende Strukturwandel unterstützt <strong>und</strong> die Einkommensdiversifizierung<br />

vorangebracht. Der gesamte Prozess ist durch die Errichtung eines Sicherheitsnetzes mittels Interventionen<br />

abzusichern. Die Regionalisierung der Geldmittel sollte künftig gemäß dem Primat der Subsidiarität folgen, denn vor<br />

Ort weiß man besser was der ländliche Raum braucht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Steigerung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit durch stärkere Marktorientierung, bei gleichzeitigem Auslaufen der Exportsubventionen. Auf<br />

diesem Weg sind planungssichere Direktzahlungen unabdingbar, ebenso wie der Abbau der Bürokratie <strong>und</strong> der<br />

Verzicht auf Modulation.<br />

<strong>4.</strong>2 Castor-Transport<br />

Der zwölfte Castor-Transport hat neben vielen Demonstranten <strong>und</strong> Polizisten auch die Parlamente in Berlin <strong>und</strong><br />

Hannover beschäftigt. Im Rahmen einer Regierungserklärung nahm Dr. Gero Hocker zu den Vorgängen Stellung.<br />

Dieser Transport, mit 25 Millionen Euro der bisher teuerste, hat 19.992 Polizeibeamte geb<strong>und</strong>en. 131 Polizisten sind<br />

durch Flaschen- <strong>und</strong> Steinwürfen verletzt <strong>und</strong> 172 Strafverfahren sind eingeleitet worden. Grünen-<strong>Fraktion</strong>schefin<br />

Renate Künast hat die Castor-Proteste als «Sternst<strong>und</strong>e der Demokratie» gelobt, ob dies angesichts der genannten<br />

Zahlen uneingeschränkt zutrifft, darf bezweifelt werden. Dies ist insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Aussagen des<br />

ehemaligen B<strong>und</strong>esumweltministers Jürgen Trittin zu sehen, als in seiner Amtszeit Castor-Transporte durchgeführt<br />

wurden. O-Ton Jürgen Trittin: „Gegen diese Transporte sollten Grüne in keiner Form, sitzend, stehend, singend,<br />

tanzend, demonstrieren.“ Darüber hinaus wurden unter rot-grün 13 Zwischenläger für hochradioaktive Abfälle, verteilt<br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik, geschaffen. Grünes Regierungshandeln unterscheidet sich hier massiv von grüner Parteipolitik.<br />

Gegenüber der Partei DIE LINKEN führte Gero Hocker aus, dass es unerträglich ist, wenn man sich im<br />

<strong>Umwelt</strong>ausschuss nach der Strahlenbelastung der Polizisten erk<strong>und</strong>igt, um dann durch Sitzblockaden<br />

Transportverzögerungen zu Lasten der Polizisten <strong>und</strong> Demonstranten herbeizuführen. Anders als die Grünen<br />

verhalten sich die LINKEN nicht nur scheinheilig, sondern zusätzlich schamlos.


<strong>4.</strong> <strong>Agrar</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

<strong>4.</strong>3 Stromhandel<br />

17. November 2010, Seite 7<br />

Wissenschaftlicher Fachreferent: Axel Rehwinkel; Telefon 0511 3030-4312<br />

Die Energiepolitik war auch im vergangenen Plenum wieder auf der Tagesordnung. Die<br />

Regierungskoalition hat eine Entschließung zur Förderung des grenzüberschreitenden<br />

Stromhandels eingebracht. Der Ausbau des europäischen Netzverb<strong>und</strong>systems zur Stromverteilung in Europa <strong>und</strong> zu<br />

Absicherung von Stromschwankungen, Stichwort Netzstabilität, ist das primäre Ziel des Antrages. Darüber hinaus wird<br />

der grenzüberschreitende Stromaustausch <strong>und</strong> –handel verbessert. Als beispielgebendes Projekt wird hier das<br />

Seekabel „NorGer“ zwischen Norwegen <strong>und</strong> Deutschland genannt. Norwegische Wasserkraft wird mit dem<br />

europäischen Erzeugungsmix aus Kern-, Kohle- <strong>und</strong> Gaskraftwerken <strong>und</strong> einem wachsenden Windenergieanteil<br />

gekoppelt. Die Windenergie aus der Nordsee wird über die Wasserkraft in Norwegen gr<strong>und</strong>lastfähig. Das Ergebnis ist<br />

eine „win-win-Situation“ aller Beteiligten. Allerdings darf der Bau einer Höchstspannungsleitung nicht zum Trugschluss<br />

führen, dass damit konventionellen Kraftwerke gänzlich überflüssig werden. Die Wasserkraft könnte auf diesem Wege<br />

Netzschwankungen ausgleichen <strong>und</strong> den Energiemix auffächern. Da der Neubau von Pumpspeicherkraftwerken auch<br />

in Norwegen umstritten ist, wird der norwegische Beitrag allerdings begrenzt bleiben. Damit hält wieder ein Stück<br />

Realität Einzug in die Energiepolitik <strong>und</strong> weist auf die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen, ähnlich wie bei der Biomasse <strong>und</strong><br />

Photovoltaik, „grüner“ Energiepolitik hin. Gero Hocker hob hervor, dass das NorGer-Kabel ein Bestandteil ist, der<br />

neben der Stabilität des Netzes auch für Preisstabilität sorgt, einen Beitrag zur Versorgungsicherheit für die Menschen<br />

in Deutschland leistet <strong>und</strong> zu mehr <strong>Umwelt</strong>verträglichkeit führt.


17. November 2010, Seite 8<br />

5. Bildung, Europa <strong>und</strong> Medien<br />

Wissenschaftlicher Fachreferent: Patrick Schlupp; Telefon 0511 3030-4313<br />

5.1 Weiterentwicklung der Berufsbildenden Schulen zu Regionalen<br />

Kompetenzzentren (ProReKo)<br />

Der Niedersächsische Landtag hat in seiner Sitzung vom 12. November 2010 einen<br />

Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> zur Änderung des Niedersächsischen Schulgesetzes<br />

beschlossen. Mit der Gesetzesnovelle wird der Schulversuch „Berufsbildende Schulen in <strong>Niedersachsen</strong> als regionale<br />

Kompetenzzentren (ProReKo)“ auf alle berufsbildenden Schulen in <strong>Niedersachsen</strong> ausgedehnt. Ursprünglich waren<br />

an dem Schulversuch ProReKo 19 öffentliche berufsbildende Schulen über einen Zeitraum von fünf Jahren beteiligt.<br />

Durch ein geändertes Steuerungs- <strong>und</strong> Unterstützungssystem konnten die beteiligten Schulen erfolgreich zu regional-<br />

<strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierten Dienstleistern der beruflichen Bildung weiter entwickelt werden, wodurch sich insgesamt die<br />

Qualität der schulischen Arbeit dort entscheidend verbessert hat.<br />

Diese Gesetzesänderung bringt aus liberaler Sicht entscheidende Vorteile mit sich, von denen künftig alle<br />

berufsbildenden Schulen in <strong>Niedersachsen</strong> profitieren werden. Hierzu zählt die Öffnung des Schulvorstands für<br />

außerschulische, z.B. wirtschaftliche Vertreter, um die regionale Verankerung der berufsbildenden Schulen zu festigen<br />

sowie eine bessere Verzahnung mit der Wirtschaft vor Ort zu gewährleisten. Insbesondere die berufsbildenden<br />

Schulen, die den Bereich der Dualen Berufsausbildung abdecken, werden hierdurch besser auf die Bedürfnisse der<br />

Wirtschaft eingehen können.<br />

Ein weiterer für die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Niedersächsischen Landtag zentraler Punkt der Gesetzesnovelle ist die<br />

Errichtung eines gemeinsamen Budgets, wodurch die Gr<strong>und</strong>lage für eine gemeinsame Bewirtschaftung der Mittel des<br />

Landes <strong>und</strong> der Mittel des Schulträgers geschaffen wird. Die <strong>FDP</strong> hat sich im Zuge der parlamentarischen Beratungen<br />

dafür eingesetzt, dass den berufsbildenden Schulen eine flexible gemeinsame Bewirtschaftung ermöglicht wird, die<br />

ihnen auch den nötigen Freiraum lässt, um das ständige Hin <strong>und</strong> Her an den berufsbildenden Schulen, was aus<br />

welchem Topf zu bezahlen ist, ein für allemal zu beenden. Diese Gesetzesänderung bedeutet also ebenfalls die<br />

konsequente Umsetzung des Konzeptes der Eigenverantwortlichen Schule, nämlich den Handlungsspielraum für<br />

Entscheidungen in der Schule zu erweitern <strong>und</strong> nicht durch zusätzliche Bürokratie zu erschweren.<br />

Außerdem wird durch die mit der Änderung des Schulgesetzes beschlossene Einrichtung von Bildungsgang- <strong>und</strong><br />

Fachgruppen an den berufsbildenden Schulen eine zielgerichtete Steuerung der einzelnen Bildungsgänge verankert<br />

werden, da diese in hohem Maße eigenverantwortlich arbeiten sollen. Die sprachliche Umbenennung des<br />

Fachgymnasiums in „Berufliches Gymnasium“ wird schließlich auch nach außen hin deutlich machen, dass das<br />

Berufliche Gymnasium die allgemeine Hochschulreife vermittelt.<br />

5.2 Schulstruktur<br />

In der letzten Plenarwoche hat sich der Niedersächsische Landtag sowohl in einer Regierungserklärung des<br />

Kultusministers zum Thema „Die Weichen für <strong>Niedersachsen</strong>s Schulen richtig stellen“ als auch im Rahmen der<br />

Aktuellen St<strong>und</strong>e mit dem Thema Schulstruktur beschäftigt sowie die neue Schulform Oberschule debattiert. Mit der<br />

Oberschule reagiert die schwarz-gelbe Landesregierung auf den demographischen Wandel <strong>und</strong> insbesondere die<br />

rückläufigen Schülerzahlen in <strong>Niedersachsen</strong>, die landesweit bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zurückgehen werden.<br />

Auch das veränderte Anwahlverhalten der Eltern ist hierbei ein entscheidender Faktor, da vor allem die Hauptschulen<br />

darunter zu leiden haben: Trotz guter Arbeit an den Schulen liegt die durchschnittliche Anwahl der Hauptschule<br />

inzwischen bei unter 12 Prozent.


17. November 2010, Seite 9<br />

5. Bildung, Europa <strong>und</strong> Medienpolitik<br />

Wissenschaftlicher Fachreferent: Patrick Schlupp; Telefon 0511 3030-4313<br />

Aus liberaler Sicht ist zunächst einmal erfreulich, dass die Oberschule maßgeblich auf dem<br />

Konzept der <strong>Niedersachsen</strong>schule aufbaut, welches die <strong>FDP</strong>-<strong>Fraktion</strong> Mitte September<br />

vorgestellt hatte. Die <strong>FDP</strong> hat sich mit folgenden Zielen an den schulpolitischen<br />

Diskussionen der vergangenen Wochen <strong>und</strong> Monate beteiligt: Erstens ein wohnortnahes<br />

Schulangebot vorzuhalten, zweitens mehr Perspektiven für den Einzelnen zu eröffnen <strong>und</strong> seine Möglichkeiten <strong>und</strong><br />

Chancen auf Förderung zu erhöhen <strong>und</strong> damit drittens die Bildungsqualität in <strong>Niedersachsen</strong> zu verbessern.<br />

Mit der neuen Schulform Oberschule bleiben r<strong>und</strong> 400 weiterführende Schulen mit zwei oder drei Parallelklassen<br />

erhalten. Insbesondere die Möglichkeit der Zweizügigkeit ermöglicht es den Schulträgern, auch kleinere<br />

Schulstandorte langfristig zu erhalten. Mit der Möglichkeit der Einrichtung eines gymnasialen Angebots, wenn es<br />

genügend Schüler dafür gibt, eröffnen CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> die Chance, auch im ländlichen Raum ein entsprechendes<br />

Angebot bereit zu stellen. So wird die neue Oberschule einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, das<br />

niedersächsische Schulsystem langfristig an die Herausforderungen des demographischen Wandels anzupassen.<br />

Auch qualitativ bedeutet die Oberschule einen gewaltigen Sprung nach vorne. In diesem Zusammenhang sind die<br />

Ausstattung der Oberschulen mit ausreichend Sozialpädagogen sowie die Möglichkeit, Oberschulen als teilweise<br />

verpflichtende Ganztagsschulen zu führen, zu nennen. Hierfür haben die Regierungsfraktionen von CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong><br />

zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 10 Mio. Euro für die Oberschulen sowie weiterer zwei Mio. Euro für<br />

Ganztagsschulen bereit gestellt.<br />

Die <strong>FDP</strong> hat sich zu jederzeit konstruktiv an der aktuellen Diskussion beteiligt <strong>und</strong> versucht, einen Beitrag zu einem<br />

Schulkonsens zu leisten. Wir wollen die Integrierten Gesamtschulen als Ergänzung zum Regelschulsystem. Auch eine<br />

Ausnahmeregelung hinsichtlich der Fünfzügigkeit bei Integrierten Gesamtschulen tragen wir mit. Aber aus liberaler<br />

Sicht entscheidend ist das beste Angebot für Kinder <strong>und</strong> Eltern vor Ort. Mit der Oberschule sichern CDU <strong>und</strong> <strong>FDP</strong> im<br />

Interesse der Eltern auch die Gymnasien. Der Forderung der Grünen, die Gymnasien durch Integrierte<br />

Gesamtschulen zu ersetzen, wird sich die <strong>FDP</strong> immer entgegenstellen.

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