Download Heft 07 / Juli 2013 - Tutzinger Nachrichten
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100 Jahre Bund Naturschutz<br />
Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. ist 1913 gegründet worden,<br />
mit dem Ziel, Natur und Landschaft zu bewahren. Er feiert<br />
also dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Grund genug<br />
der Ortsgruppe Tutzing hier in den <strong>Tutzinger</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
das Wort zu geben:<br />
Wir, die Ortsgruppe Tutzing, haben 220 Mitglieder, über<br />
50 Förderer und sind seit über 40 Jahren in der Gemeinde<br />
im Umweltschutz aktiv. Gegründet wurde die Ortsgruppe<br />
von Georg Daiser und Walter Henle. Anlass war damals der<br />
Schutz des Baderbichl.<br />
Tutzing ist noch reich gesegnet mit Biotopen, z.B. Streuwiesen<br />
und Kalkmagerrasen. Hier wächst noch manche Pflanzenart,<br />
die anderswo längst verschwunden ist. Der Karpfenwinkel<br />
ist Naturschutzgebiet, 13 Biotope sind Naturdenkmal,<br />
eines „Geschützter Landschaftsbestandteil“, drei sind<br />
FFH Gebiete. Der Starnberger See ist Ramsar-Gebiet und<br />
als SPA-Gebiet (Vogelschutzgebiet) besonders geschützt.<br />
Das Feuchtbiotop Voglweiher bei Deixlfurt ist Eigentum des<br />
Bundes Naturschutz.<br />
Wichtig ist uns, überhand nehmende nicht heimische Pflanzen<br />
(Neophyten) wie die Herkulesstaude (auch „Riesenbärenklau“,<br />
er ist giftig für den Menschen) oder das Indische Springkraut<br />
und den Japanischen Knöterich von den geschützten Biotopen<br />
und Bachläufen fern zu halten. Unsere „Eingreifgruppe“<br />
hat deutliche Erfolge aufzuweisen. Letztes Jahr hat eine<br />
Klasse des Gymnasiums sehr fleißig das Indische Springkraut<br />
ausgezupft. Wir brauchen aber noch mehr Mithilfe aus der<br />
Bevölkerung um das Ziel zu erreichen.<br />
Anlässlich des Jubiläums pflanzen wir heuer viele Wildobstbäume<br />
und Sträucher. Dank einer sehr großzügigen Spende<br />
wurde das möglich. Flächen dazu stellen ortsansässige private<br />
Forstbesitzer zur Verfügung. Wir hoffen, dass auch Landwirte<br />
und die Gemeinde noch Wegränder dafür melden.Jährlich<br />
führen wir Exkursionen zu den Biotopen für Erwachsene, Kinder<br />
und Schulklassen durch, auf denen wir ihnen die Schönheit<br />
unserer Natur nahe bringen. Derzeit gibt es leider keine<br />
Kindergruppe, wir würden jedoch gerne eine ins Leben rufen<br />
und bitten interessierte Eltern, Kontakt mit uns aufzunehmen.<br />
Unser Einsatz kann aber nur dann dauerhaft von Erfolg<br />
sein, wenn unsere Gesellschaft achtsam im Einklang mit der<br />
Brandorchis als Wiesenblüter<br />
Diese vielgestaltige Landschaft im Bereich der Würm-Moräne<br />
wollen wir erhalten, um auch kommenden Generationen<br />
ein Naturerlebnis zu sichern. Wir führen jährlich Pflegemaßnahmen<br />
wie Mahd, Abrechen von Mähgut und Entbuschen<br />
durch, damit die einzigartige Flora und Fauna auf diesen<br />
Flächen erhalten bleibt oder wie zum Beispiel am Osthang<br />
des Johannishügels wieder entwickelt wird. Wir danken besonders<br />
der Gemeinde und den Schülern der Realschule, die<br />
uns dabei unterstützen.<br />
Ausflug des Kindergartens zu den Kaulquappen am Voglweiher<br />
Natur wirtschaftet. Brauchen wir wirklich noch mehr Bebauung,<br />
sterile Gärten, Energiemais, Pestizide auf den Feldern?<br />
Wer hat eigentlich etwas davon, wenn Tutzing durch überwiegend<br />
Pendlerzuzug die 10.000 Einwohnermarke ohne<br />
Rücksicht auf die Natur erreicht?Jeden zweiten Dienstag im<br />
Monat ist Treffen im Sportlerstüberl am Würmseestadion in<br />
Tutzing zu einem zwanglosen Austausch von Erfahrungen<br />
und zur Vorbereitung unserer Aktionen. Gäste sind jederzeit<br />
willkommen.Kontakt: www.starnberg.bund-naturschutz.de/<br />
dort unter Ortsgruppen, oder akvak@gmx.de Klaus Hirsch<br />
Schüler beim Abrechen des Johannishügel<br />
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