Download Heft 07 / Juli 2013 - Tutzinger Nachrichten
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NACHLESE<br />
Leserbriefe<br />
Zu: TN 6 „Durchbohrte Flur“ Geothermie, TN 6/<strong>2013</strong><br />
Eine Anlage dieser Größe in dieser Lage hat nur am Rande<br />
mit grüner Energiegewinnung zu tun, hauptsächlich geht<br />
es um persönliche Profitmaximierung auf Kosten der Allgemeinheit.<br />
Im EEG ist festgelegt, dass nicht nur die Energie, die am<br />
Ende der Gemeinschaft zur Verfügung steht vom Bund bezuschusst<br />
wird, sondern die gesamt produzierte Energie – auch<br />
wenn diese zum Großteil von der Anlage selbst verbraucht<br />
wird. Das bedeutet:Für 100% erzeugte Energie erhält der<br />
Betreiber 23ct/kWh vom Staat.Für den Anteil davon, der für<br />
die Erzeugung verbraucht wird, zahlt er aber nur 9ct/kWh.<br />
Die Differenz ist sein Gewinn auf Kosten der Allgemeinheit.<br />
Denn diese Energie ist verbraucht, steht der Allgemeinheit<br />
nicht zur Verfügung, wird aber trotzdem teuer bezahlt.<br />
Bei dem Geothermie-Kraftwerk werden satte 2/3 der produzierten<br />
Energie aber vom Kraftwerk selbst verbraucht. Das<br />
macht die Anlage natürlich für den Betreiber interessant,<br />
aber nicht für den Stromabnehmer = Bürger. Dass er die<br />
anfallende Wärme „großzügig“ an die Gemeinde Bernried<br />
abgibt, ist kein Wunder – er hat ja schon Kasse gemacht. Feigenblatt<br />
Wärmeerzeugung!<br />
Der Betreiber macht also Gewinn auf Kosten des Staates<br />
= die Allgemeinheit = jeder einzelne von uns.Dass dies die<br />
wahre Motivation ist, wird auch deutlich, da das Projekt ja<br />
anscheinend nicht umgesetzt wird, falls diese Lücke vom Gesetzgeber<br />
noch geschlossen wird.<br />
Der Gigantismus, der hier betrieben wird, ist bezeichnend.<br />
Je mehr Energie verbraucht wird, desto mehr Verdienst für<br />
den Betreiber (s.o.). Und hier wird richtig Energie umgesetzt.<br />
Es soll nicht etwa eine übliche Anlage entstehen, sondern es<br />
wird hier eines der größten Geothermiekraftwerke Europas<br />
(!) gebaut.Haben wir hier in unserer ländlichen Region tatsächlich<br />
so einen exorbitanten Energieverbrauch oder soll<br />
einfach mehr Geld für den Betreiber erwirtschaftet werden?<br />
In eigener Sache:<br />
• Ab der Oktoberausgabe suchen wir für Traubing eine<br />
neue Austrägerin / einen neuen Austräger. Wenn Sie<br />
Interesse daran haben, einmal monatlich die <strong>Tutzinger</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong> zu verteilen und die Bedingungen erfahren<br />
möchten, melden Sie sich bitte bei Hermann Buncsak<br />
Tel. 08158 / 2050. Sie können auch eine Email an die Redaktion<br />
schicken: redaktion@tutzinger-nachrichten.de.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit bei unserem Magazin<br />
für Tutzing und seine Bürger.<br />
• Immer öfter bekommen wir von unseren Lesern Ansichtsexemplare<br />
von Büchern, die sie geschrieben haben.<br />
Leider mangelt es an Zeit, diese kurzfristig zu lesen und<br />
in den TN zu besprechen. Wir bitten um Ihr Verständnis.<br />
• Aus gegebenem Anlass noch einmal die Bitte:<br />
Schicken Sie Ihre Beiträge unbedingt als word doc und<br />
die Bilder als jpg (und nicht als scan in den Text eingefügt),<br />
da wir sie sonst u.U. nicht veröffentlichen können.<br />
Wir bitten auch darum, Beiträge erst dann zu schicken,<br />
wenn sie ihre endgültige Form haben, da Änderungen<br />
immer sehr zeitaufwändig sind.<br />
Die Befürworter argumentieren, dass man sich den Strandort<br />
nicht aussuchen kann, sondern dort bauen muss, wo es<br />
die geologischen Voraussetzungen gibt.<br />
Das ist nicht ganz richtig, denn dieser Standort wurde ausgesucht!<br />
Durch eine abgelenkte (!) Bohrung wurde der Standort<br />
gezielt gewählt. Genauso gut könnte man die Anlage<br />
aus dem Landschaftsschutzgebiet heraus lenken. Aber dann<br />
würde dieser Koloss ja stören und eventuell Emissionsobergrenzen<br />
überschreiten. Da baut man doch lieber mit privilegierter<br />
Genehmigung ins Landschaftsschutzgebiet.Die<br />
Gemeinde Bernried könnte ja auch näher an ihr Wohngebiet<br />
heran rücken. Man müsste ja auch viel weniger Fernwärmerohrkilometer<br />
verlegen. Aus verständlichen Gründen wollen<br />
sie das aber nicht. Lärmbelästigung / Schäden an Gebäuden<br />
/ Schwerlastverkehr / etc. Da baut man nach dem St. Florianprinzip<br />
doch lieber so nah am Nachbarn wie möglich.<br />
Übrigens: Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der<br />
Bundesregierung hat ganz klar formuliert, dass das Westufer<br />
des Starnberger Sees von Geothermie frei zu halten ist!<br />
Aber wenn so viel Geld ins Spiel kommt, spielt das anscheinend<br />
keine Rolle. Warum hält man sich nicht an die Ratschläge?<br />
Warum gibt es diesen Sachverständigenrat der Bundesregierung<br />
überhaupt, wenn man sich nicht an die Ratschläge<br />
hält?<br />
Wir müssen weg von den fossilen Energien und brauchen<br />
zukunftsfähige Energieformen. Ein Geothermie-Kraftwerk<br />
mit einem sehr geringen Nutzungsgrad ist in dieser Form allerdings<br />
keine zukunftsfähige Energie.<br />
Fazit: Ein cleverer Investor schöpft das Geld ab und wir zahlen<br />
mit unseren Steuergeldern, aber vor allem mit unserer<br />
Umwelt den Preis für diesen Irrsinn. Und lassen uns auch<br />
noch vormachen, dass das irgendwas mit Umweltschutz zu<br />
tun hat. Wir werden an der Nase herumgeführt und für<br />
dumm verkauft. Natürlich steht es jedem frei eine Gesetzeslücke<br />
auszunutzen und seinen Gewinn zu maximieren.Aber<br />
müssen wir dafür die Bühne bieten und unsere schönsten<br />
Plätze im Landschaftsschutzgebiet opfern? Gerhard Huber<br />
Zu: „Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern“,<br />
TN <strong>Heft</strong> 5/ <strong>2013</strong><br />
Ganz herzlichen Dank an Sie, dass Sie dem Thema Blutstammzellspende<br />
einen so großen Raum in den <strong>Tutzinger</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong> geschenkt haben. Seit 13 Jahren arbeite ich nun<br />
für die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern und ich<br />
kann ihr Wachstum und den medizinischen Erfolg dieser Behandlung<br />
beinahe täglich spüren und erfahren.Wir würden<br />
uns sehr freuen, wenn es Ihnen möglichwäre, uns den Artikel<br />
als PDF zu senden, da wir ihn sehr gerne auf unsere<br />
Homepage stellen würden.<br />
Verena Spitzer, Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern<br />
Korrekturen: Artikel Kum Nye TN 6 / 13<br />
Irrtümlicherweise wurde die Webadresse von Frau<br />
Zirngibl angegeben. Die richtige Adresse ist jedoch<br />
www.kumnye-meditation.de<br />
»Die Natur braucht sich nicht anzustrengen,<br />
bedeutend zu sein. Sie ist es.«<br />
Robert Walser<br />
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