ab-in-den-urlaub.de Magazin 10/2014: Städtereisen

Nr. 10/2014 | € 4,50
Pretty City!
Special:
Kulturmetropolen des Britischen Empires S. 34
Broadway-Shows S. 20
Musicals in Deutschland
Wochenend-Trips S. 24
Europa zum Feierabend
Tea Time S. 60
Britisch pausieren
Foto-Workshop S. 64
Licht und Schatten
Ab ins Glück!
Gewinnen Sie:
4 Nächte im 4-Sterne-Hotel auf
der Nordseeinsel Juist S. 84
5 Nächte im 4-Sterne-Hotel im
Hochsauerland S. 69
10 Tage im 4-Sterne-Hotel in
New York City S. 52
Schürze und Schleife
Wiesn-Mode S. 70
Skurril und schön
Costa Brava S. 16
Stock und Stein
Joggen durch Wildnis S. 66

EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach der »Out of Africa«-Theorie machte sich der Mensch von Afrika aus auf, um die
Welt zu besiedeln. Vor rund 60.000 Jahren hatte er Asien und Australien besiedelt.
Vor etwa 45.000 Jahren besiedelte der Homo Sapiens auch Europa. Am Ende der Eiszeit
überquerte er von Nordostasien aus die Beringstraße zum Doppelkontinent
Amerika.
Dem Britischen Empire genügten drei Jahrhunderte, um sich bis 1900 mit dem Union
Jack im Gepäck nochmals über die ganze Welt auszubreiten. Es herrschte über ein
Viertel der gesamten Landmasse, die »Global Footprints« des britischen Weltreichs
(S. 40) ziehen sich von Nordamerika über die Karibik, Afrika und Asien bis hin nach
Australien und Neuseeland. Was vom Empire übrig blieb, ist heute im Commonwealth
of Nations vereint. Commonwealth-Metropolen weltweit (S. 42) konservieren
die Mischung aus feiner englischer Art, die die Besatzer mitbrachten, und ihrer eigenen
exotischen Kultur in pulsierenden Kontrasten. Das Herz des Commonwealth jedoch
ist London geblieben. Redakteurin Claudia Löwe weiß, wie man Großbritanniens
Hauptstadt echt britisch genießt (S. 34).
Obwohl dazu immer auch ein Bier im Pub gehört, findet das wahre Fest des Gerstensaftes
in Deutschland statt: Auf das Oktoberfest Ende September bereiten wir uns mit
dem Wiesn-Dresscode vor (S. 70) – denn es gilt einige modische Hinweise zu beachten.
Weniger bekannt, aber trotzdem lohnend ist die Ewige Basler Herbstmesse (S. 28), auf
der ab 25. Oktober die Schweizer großen Jahrmarkt halten.
Wem das Feiern zu bunt wird, der findet heimelige Spazierwege auf der Deutschen
Fachwerkstraße (S. 14) oder Naturstrecken zum Auspowern beim Trailrunning (S. 66);
das stärkt auch gleich die Abwehrkräfte für die kommenden kalten Monate. Doch
manch einer bereitet sich auf grieselige Herbsttage – die Briten sollten sie am besten
kennen – lieber gemütlich vor. Wir empfehlen einen Schwenk zurück auf die Insel:
bei einer köstlichen britischen Mahlzeit (S. 76) und einer guten Tea Time (S. 60).
Mit besten Wünschen für einen gemütlichen Start in den Herbst,
Susann Lederer
IMPRESSUM
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Chefredakteur:
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Claudia Löwe, Melanie Sohn, Juliane Ziegengeist
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rastmo CC BY-SA, grand mosque in muscat |
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Bildquellen:
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http://creativecommons.org/licenses
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NR. 10/2014 3

Inhaltsverzeichnis
Empire-Cities
Kulturmetropolen des Commonwealth S. 42
Deutsche Broadways
Musicals zum Kurztrip S. 20
Foto © STARLIGHT EXPRESS
3 Editorial, Impressum
6 News
9 Nachhaltig nächtigen
WELT BEREISEN
Reportagen und Reisetipps
10 Weltwundern
Skurrilitäten um den Globus
11 Wahn-witzige US-Gesetze
Monster müssen draußen bleiben
12 Bad Harzburg
100 Kilometer Wasserkraft
14 Fachwerkstraße
99 Städte mit Flair
16 Costa Brava
Reise ins Surreale
20 Musical zum Feierabend
Deutsche Broadways
Foto © iStock.com/ChristopheLedent
24 Europa zum Wochenende
Wohin ein Kurztrip lohnt
28 Schweizer Oktoberfest
Ewige Basler Herbstmesse
30 Luxemburg
Kosmopolitisches Kleinod
SPECIAL: Empire-Cities
34 London Style
Im Herzen des Empire
40 Commonwealth
Britisches Empire damals und heute
42 Empire-Cities
Kulturmetropolen des Commonwealth
4 NR. 10/2014

Inhaltsverzeichnis
Foto © iStock.com/Chiyacat
Drinks mit Ferienfeeling
Urlaubstropfen für zu Hause S. 74
Europa zum Wochenende
Was für den Kurztrip lohnt S. 24
Foto © iStock.com/xenotar
URLAUB GENIESSEN
Ratgeber, Foto-Workshop, Urlaubssport, Lifestyle
Foto © djd Basel Tourismus
53 Langenscheidt-Sprachführer
Spanisch, italienisch, türkisch shoppen
60 It’s Tea Time
Das How-To des Nachmittagstees
62 Urlaubstyp-Test
Stadt vs. Strand vs. Erholung
64 Foto-Workshop
Teil 3: Licht und Schatten
66 Trailrunning
Joggen durch Wildnis
70 Krachlederne & Kopfputz
Wiesn-Mode für Maid und Buam
72 Stylisch in den Urlaub
Mode-Accessoires bei Shopping.de
74 Drinks mit Ferienfeeling
Urlaubstropfen für zu Hause
76 Britisch genießen
Puddings, Pies und Baked Beans
Schweizer Oktoberfest
Ewige Basler Herbstmesse S. 28
PANORAMA
78 Rätseln auf Reisen
81 Panorama
82 Ausblick
NR. 10/2014 5

NEWS
Dänemarks Perle
Kopenhagen als lebenswerteste
Stadt ausgezeichnet
Auf den Kopf gestellt
Elefant
dreht Auto um
Foto © iStock.com/fishcat007
Im südafrikanischen Krüger-Nationalpark
hatten Touristen eine verquere Begegnung
mit der einheimischen Fauna: Ein
Elefant war »in aller Seelenruhe« auf ihr
Auto zugekommen – und kippte es kurzerhand
um; so berichtete Spiegel Online. Ein
anderes sich näherndes Auto habe das Tier
schließlich vertrieben, die Urlauber sind
mit leichten Verletzungen davongekommen.
Selten, aber nicht neu habe die Parkleitung
den Vorfall genannt. Der pragmatische
Hinweis zur Vorsicht: »Versichern Sie
sich, dass Sie nicht durch ein anderes Fahrzeug
blockiert werden, wenn diese großen
Tiere sich nähern, sodass sie schnell weg
können, wenn es nötig ist«, zitierte der
Spiegel.
Zum dritten Mal kürte die News- und
Lifestyle-Zeitschrift Monocle Kopenhagen
zur lebenswertesten Stadt der Welt.
Dänemarks Hauptstadt zeichne sich
dem Magazin nach durch ein Gleichgewicht
aus Toleranz und Weltoffenheit,
effektivem Verkehrssystem, einer intelligenten
Architektur und Grünflächen
aus. Bereits 2008 und 2013 überzeugte
die Metropole das Magazin als Stadt aller
Städte. 2014 landete es unter anderem
knapp vor Tokio (Platz 2), Melbourne
Foto © iStock.com/marianorte
(Platz 3), aber auch die skandinavischen
Nachbarn Stockholm und Helsinki (Platz 4 und 5) liegen weit vorn. Über die hohe
Lebensqualität in Kopenhagen dürfen sich momentan rund 750.000 Anwohner freuen.
Mit München (Platz 8) schickt auch Deutschland eine Stadt in die Monocle-Top-Ten.
Metallener Schwarzmagier
Dubai verweigerte meistgepierctem
Mann der Welt die Einreise
Foto © iStock.com/Studio-Annika
Ralf Buchholz’ Körper ist von über 450 Piercings
durchstochen – und damit nicht genug:
Aus seiner Stirn ragen zwei implantierte Mini-
Hörner. Grenzbeamte in Dubai fanden das
scheinbar allzu unheimlich und verweigerten
ihm die Einreise. Wie die Zeitung »Al Emarat al-
Jum« berichtete, war der skurrile Reisende auf
dem Weg zu einem Hotelauftritt. Dem Managament
des Hauses sei es nicht geglückt, die Einreise
zu erwirken. Focus Online zitierte böse
Kurznachrichten von Buchholz auf Twitter: Er
wollte nie wieder in das Land kommen, in dem
die Behörden ihm angeblich der »schwarzen
Magie« verdächtigt hätten. »Stupid People«,
schimpft der gepiercte Gehörnte.
Kaum Urlaub für Amerikaner
Jobängste vermiesen die Ferien
Einer Studie des Online-Befragungsunternehmens SurveyMonkey zufolge können
zahlreiche Amerikaner keinen vollwertigen Urlaub genießen – aus Angst vor Jobverlust.
Ein Viertel aller US-Bürger habe demnach noch nie mehr als fünf Tage Urlaub am Stück
genommen. Fast die Hälfte (43,6 Prozent) nehme nicht den kompletten zustehenden Urlaub,
jeder Dritte (33,5 Prozent) habe Schuldgefühle gegenüber seinem Arbeitgeber. Und
12 Prozent der US-Amerikaner fürchten sogar den Jobverlust bei einer großzügigen Ferienplanung.
Einen Mindesturlaub gibt es in den Vereinigten Staaten weder tariflich noch
gesetzlich.
Foto © iStock.com/shironosov
6 NR. 10/2014

Schwitzen in der Premium-Lounge
Finnair eröffnet Sauna
am Airport
Foto © iStock.com/kzenon
Die Finnair-Lounge am Flughafen Helsinki ist preisgekrönt, unter anderem
als »Best Business Facility« von Priority Pass. Jetzt setzen die Nordländer nach
mit einer neuen Premium-Lounge im Nicht-Schengen-Bereich des Airports.
Bis zu 122 Besucher können die Naturoptik, deren Licht- und Farbspiele sich im
Einklang mit den Jahres- und Tageszeiten wandeln, genießen. Ein dampfendes
Highlight des Wartebereichs ist die finnische Sauna. Nach dem Schwitzen oder
zur Erfrischung zwischendurch stehen Kunden der Premium-Lounge Duschräume
zur Verführung – inklusive süßem Waldbeerenduft, der aus Shampoos,
Duschgels und Lotionen strömt. Die Lounge steht Platinum- und Goldmitgliedern
von Finnair Plus sowie Kunden der Luftfahrtallianz oneworld mit höherer
Mitgliedsstufe zur Verfügung.
Übler Duft über den Wolken
Fluggast muss aussteigen
Foto © iStock.com/belchonock
Wegen »Diskriminierung« zeigte ein
27-jähriger Franzose die US-Fluggesellschaft
American Airlines an. Wie die
Daily Mail berichtete, wurde der Passagier
der Maschine verwiesen.
Grund: Er habe schlecht gerochen. Die
Polizei untersucht den Fall des Mannes,
der weder nachlässig noch alkoholisiert
gewirkt habe. Rund zehn Stunden
dauert ein Flug von Paris nach Dallas,
welches der Flieger ansteuerte. »Die
Mannschaft und die Passagiere haben
sich über Ihren Geruch beschwert«,
zitierte die Nachrichtenagentur AFP ein
Überwachungsvideo. »Sie sind bei einer
US-amerikanischen Airline, das ist US-amerikanisches Territorium. Der Pilot
hat das Recht, Sie auszuschließen. Sie werden heute nicht fliegen.« American
Airlines habe auf Nachfrage Visumsprobleme angeführt. Eine genauere Erklärung
blieb aus.
„Schnell gefunden –
leicht gesagt!“
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Reisesituationen
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NEWS
Foto © iStock.com/extravagantni
Belgier trinken Deutsche unter den Tisch
3,73 Gläser Alkohol pro Urlaubstag
Mit 3,09 Gläsern Alkohol pro Tag im Urlaub stehen deutsche Urlauber nur auf Platz
acht einer Umfrage des Hotelbewertungsportals Zoover. Demnach trinken zwar
31 Prozent der Deutschen nur ein Glas oder weniger am Urlaubstag; elf Prozent jedoch
erheiterten sich an mehr als zehn Gläsern täglich. Unter den 4.000 befragten Urlaubern
taten sich die Belgier als trinkfreudigste Nation hervor: mit 3,73 Gläsern. Am
zurückhaltendsten gibt sich das Weinland Italien. Dabei ist ihr Nationalgetränk das
beliebteste Alkoholmedium im Urlaub: Mit 36 Prozent wird Wein am meisten konsumiert,
gefolgt von Bier mit 31 Prozent.
Foto © Hartmut910 /pixelio.de
Anglizismus im Tourismus
Post, Krone
und Linde
müssen weichen
Apple goes Air
iPhone-App für schnellen
US-Grenzüberschritt
Am Hartsfield-Jackson International Airport von Atlanta startete die US-amerikanische
Grenzschutzbehörde Customs & Border Protection (CBP) ein Pilotprojekt: Wer
sich mittels der neu entwickelten iPhone-App »Mobile Passport« vorab anmeldet,
kann Warteschlangen umgehen. Per Eingabe der Passdaten sowie der üblichen Angaben
zu Bargeld-Mitnahme oder bestimmtem Reisegepäck bereiten Nutzer den Grenzüberschritt
auf ihrem Apple-Handy vor. Mit einer QR-Code-Quittung gehen die Einreisenden
dann zur speziell eingerichteten »Mobile Passport Control«. Aktuell steht das
Programm nur Staatsbürgern der USA und Kanadas zur Verfügung. Läuft die Testphase
mit iOS erfolgreich, solle es laut CBP auch eine Android-Version geben.
Der urgemütliche »Gasthof zur Post«
und das noble, aber heimelige Hotel »Linde«
gibt es nicht mehr – und zwar an über
300 Standorten. Das Portal Holidaycheck.de
erhob 2010 und 2014 rund 28.000 Hotelnamen.
Das Ergebnis: Alte und allgemeine
Namen wie Post, Krone oder Linde mussten
in den vergangenen Jahren weichen. Hotelbetreiber
setzten vermehrt auf Bezeichnungen,
die lokale Eigenarten hervorheben,
so die Website. In Großstädten machen
sich zudem viele Anglizismen breit, von
»Boardinghouse« bis zur Hotelkette »25
hours«.
Foto © iStock.com/weareadventurers
8 NR. 10/2014

Nachhaltig nächtigen
Das Green Sign von GreenLine
Nachhaltigkeitssiegel von Studenten für Hoteliers
»Gelebte Umwelt- und Ressourcenschonung in
allen GreenLine Hotels« ist das Ziel, so Geschäftsführerin
Suzann Heinemann. Die Hotelkooperation
GreenLine hat ein eigenes Nachhaltigkeitssiegel,
das »Green Sign«, eingeführt. Es
zeichnet Mitgliedshäuser aus, die nachhaltig
wirtschaften. 50 Hotels sind bereits zertifiziert,
bis Ende des Jahres sollen alle 80 Mitgliedshäuser
mit dem Green Sign ausgezeichnet sein.
Das Siegel entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule
Heilbronn. 15 Studenten entwickelten gemeinsam
mit GreenLine das Nachhaltigkeitszertifikat. Es gründet sich auf
einer Skala von einem (grundlegendes nachhaltiges Wirtschaften)
bis fünf (Nachhaltigkeitsprofi) Green-Sign-Sternen. Die goldene
Mitte von drei Sternen wird Hotels verliehen, die in nahezu allen
Bereichen Nachhaltigkeit leben. Die bislang zertifizierten Hotels
haben zum Großteil zwei bis vier Sterne erlangt. Im Fokus der Nachhaltigkeitsprüfung
stehen die Bereiche Umwelt, Einkauf, Transport,
Qualitätsmanagement sowie soziale Verantwortung. Ein 70-Punkte-
Katalog regelt einem Bericht der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung
zufolge die Einstufung.
Warum es ein eigenes Siegel sein sollte? »Die Ergebnisse
lagen weit auseinander, sowohl im Anforderungsbereich
als auch im finanziellen«, begründet
Geschäftsführerin Heinemann gegenüber dem
Blatt. »Zusätzlich boten die Angebote für uns
nicht genügend Transparenz.« Das Green Sign
kostet die GreenLine-Mitglieder nichts – dies solle
die Mitglieder zur Teilnahme motivieren.
GreenLine ist nicht der einzige Hotelbetreiber, der
die Nachhaltigkeit zum Wachstumssegment erhoben
hat. Journalist Michael Hegenauer schlägt in der »Welt
Online« diverse Betriebe in Deutschland und weltweit vor, die umweltfreundlich
wirtschaften: Die Hotelgruppe Carlson Rezidor, zu
der das Radisson Blu Hotel Berlin gehört, wolle bis 2015 alle Hotels
mit einem eigenen Eco-Label zertifizieren. Das Raphael Hotel Wälderhaus
ist Teil eines Naturprojekts auf der Flussinsel Wilhelmsburg
in Hamburg. Weitere Positivbeispiele: Das Boutique-Hotel Stadthalle
in Wien, der Athenee Palace Hilton in Bukarest, The Peninsula
Hong Kong oder das Tivoli Ecoresort Praia do Forte in Brasilien. Die
umweltfreundlichen Konzepte beleuchten wir in den kommenden
Ausgaben des ab-in-den-urlaub.de Magazins näher. (Susann Lederer)
Foto © iStock.com/Gutzemberg
Fotos © GreenLine Hotel Landhaus Beckmann

Weltwundern | Skurrilitäten aus aller Welt
Skurrilitäten aus aller Welt
Mit mehr als als 1.600 Vogel- und rund 300 Säugetierarten
übertrifft Ecuador Nordamerika und Europa
zusammen. Es ist das artenreichste Land der Welt.
Foto © iStock.com/jenifoto
Foto © iStock.com/coward_lion
Mehr als die halbe Fläche der Niederlande liegt weniger als einen
Meter über Wasser. Das berühmte Exportgut der Niederländer, die
Tulpe, stammt ursprünglich aus der Türkei.
Ihre Hauptstadt nehmen Portugiesen nicht allzu ernst. Ein
Sprichwort in Landessprache sagt: »Braga betet, Porto arbeitet,
Coimbra studiert und Lissabon vergnügt sich.«
Von mehreren hundert Arten von Zimtbäumen
sind nur zwei im europäischen Gewürzhandel
gebräuchlich: der Cassia-Zimt aus
China und der Ceylon-Zimt aus Sri Lanka.
Mutmaßungen zufolge ist Zimt mit einer
kulinarischen Geschichte von 5.000 Jahren
eines der ältesten Gewürze der Welt.
Die heilige japanische Insel Okinoshima darf nur am 27. Mai von
etwa 250 Personen betreten werden. Frauen, denen der Zutritt
noch heute untersagt ist, werden sich gar keine Vorstellung
über das Eiland machen können: Denn was dort gesehen
und gehört wird, soll unausgesprochen bleiben.
Große Teile der Innenstadt San Franciscos stehen auf unterirdischen
Schiffswracks. Die Schiffe kamen zur Zeit des Goldrauschs
und wurden, da man keine Heimkehr beabsichtigte,
im Hafen zurückgelassen. Den füllte San Francisco mit
Schutt und Erde auf, um auf diesen
»Landfills« neue Stadtteile
anzulegen.
Der »Hamburger« wurde unter diesem Namen bereits
bei der Weltausstellung 1904 in St. Louis verkauft.
Deutsche Auswanderer aus der Hansestadt haben
angeblich das Wort auf den neuen Kontinent getragen.
Doch bereits 1842 beschreibt ein US-Kochbuch ein Steak
»nach Hamburger Art«.
Geisterhäuser sind in Thailand keine Horrorkulissen: Die »San
Phra Phum«, Schreine oder gar ganze Einfamilienhäuser für
Geister, werden zu deren Beschwichtigung beim Hausbau immer
mit errichtet.
10 NR. 10/2014

Wahn-witzige US-Gesetze
Dass Elche in Alaska keinen Alkohol trinken sollen, ist nachvollziehbar. Ebenso
wie die Entscheidung Alabamas, das Fahren mit Augenbinde zu verbieten – oder
New Yorks Verbot, Regenschirme neben Pferden aufzuspannen und zu schließen.
Andere US-amerikanische Gesetze sind nicht ganz so selbstverständlich. Besucher
sollten sie darum kennen. Nur für den Fall.
US-Gesetzeswahn | Weltwundern
Immer einen Dollar in der Tasche
Wie erkennt man einen Landstreicher? Er hat keinen Cent in der
Tasche. Das dachten sich jedenfalls die Gesetzgeber in Illinois.
Daher kommt es, dass dort Leute ohne Bargeld wegen Landstreicherei
verhaftet werden können.
Rad fahren im Pool
In Kalifornien trennen sich Radler von ihrem Bike besser, bevor
sie den Pool aufsuchen, denn Radfahren im Pool ist hier verboten.
Schade für alle, die sich noch auf zwei Rädern erfrischen wollten.
Foto © iStock.com/davincidig
Foto © iStock.com/Caner CANDEMIR
Cowboys im Süßwasser
Wer in Tennessee Cowboy spielen will, muss
strenge Einschränkungen in Kauf nehmen: Denn
mit dem Lasso darf er keine Fische fangen.
Gesang und Badehose
Sarasota im sonnigen Bundesstaat Florida hat ein
ganz besonderes Verbot für angehende Gesangskünstler.
Wollen die auf einem öffentlichen Platz singen, dann
dürfen sie nicht nur Badekleidung tragen.
Verrückte Frisuren
Punks wird es in Texas schwer
gemacht, den Lebensstil mit ihren
Kindern zu teilen. Dort sind ungewöhnilche
Frisuren für den
Nachwuchs verboten.
Rad fahren mit Speed
In Connecticut müssen sich
rasante Radfahrer zügeln.
Der Polizei ist es nämlich
gestattet, alle Radler zu
stoppen, die schneller
als 100 km/h
fahren.
Monster in der City
Wäre Tokio doch so klug gewesen wie Urbana, Illinois: Hier
brauchen Monster eine Lizenz, wenn sie ins Stadtgebiet
eindringen möchten – zumindest innerhalb von Freakshow-
Ausstellungen.
Schafe. Viele Schafe.
Die Landwirte Hollywoods haben
es schwer. Denn dort dürfen sie
maximal 2.000 Schafe auf
einmal über die Hauptstaße treiben.
Eistütentransport
Wer kennt es nicht? Man kommt von
der Arbeit, hat eine Tüte Eis gekauft
und jetzt klingelt das Handy. Weil Eistüte und
Aktentasche nicht in eine Hand passen, steckt man
das Eis in die Hose. Super Idee! Nur nicht in Alabama.
Dort ist das Tragen von Eistüten in der Hosentasche
verboten.
Elefantenparken
Geht man mit seinem Elefanten in Miami
spazieren, muss man darauf achten, wo man
ihn anleint. Geschieht es an einer Parkuhr, ist
für das Tier die gleiche Gebühr wie für ein Auto
zu entrichten.
NR. 10/2014 11

Welt bereisen | Bad Harzburg
Bad Harzburg
100 Kilometer Wasserkraft
Ausgeklügelte Systeme aus Teichen, Gräben, Rinnen, Stollen und
Wasserrädern umfasste ab dem 16. Jahrhundert das »Oberharzer
Wasserregal«. Hier, oberhalb von Bad Harzburg, entstand das größte
vorindustrielle Energieversorgungssystem. Vor vier Jahren nahm die
UNESCO die Spazierroute durch die Technikgeschichte ins Weltkulturerbe
auf. Auch die weitere Umgebung der Stadt am Nordrand des Harzes
bewahrt Denkmäler der Ingenieurskunst.
In kaum einer anderen deutschen Region liegen so viele Weltkulturerbestätten
so dicht beieinander: Rund um Bad Harzburg lässt sich ein Wanderurlaub
im National- und Naturpark Harz verbinden mit erlesenem Kulturgenuss
und Geschichte sowohl der Region als auch der Technik Mitteleuropas
seit dem Spätmittelalter.
WasserWanderWege
Heute führen die WasserWanderWege über 110 Kilometer an Gräben, Wasserläufen
und Teichen entlang durch idyllische Landstriche. Schautafeln erläutern
die Meisterwerke der Oberharzer Wasserbautechnik am Wegesrand.
Foto © djd Bad Harzburg
Riesige Wasserräder zeugen im Oberharz vom größten
vorindustriellen Energieversorgungssystem der Welt
Die Arbeit mit dem Wasser war vormals primär für die Bergwerke bestimmt.
Das Bergregal verlieh zunächst das königliche Hoheitsrecht (»Regal«) zum
Bergbau. Das Wasserregal räumte die hierfür nötige Wassernutzung ein.
Wassermühlen und andere Nutznießer mussten sich hinten anstellen. Das
Wasserregal war in Niedersachsen bis in die 1960er Jahre als Teil der Bergfreiheiten
gültig. Ein beeindruckendes Zeugnis der verknüpften Technikgeschichte
ist das Bergwerk Rammelsberg im benachbarten Goslar: Es war über
ein Jahrtausend in Betrieb, so lange wie kein anderes Bergwerk weltweit.
12 NR. 10/2014

Bad Harzburg | Welt bereisen
Die Stiftskirche St. Servatius ragt
über Quedlinburgs intakte Altstadt.
Der Ort gilt als Musterbeispiel der
mittelalterlichen Stadt.
Foto © iStock.com/Heiko119
Heute lädt es als Besucherzentrum dazu
ein, Geschichte hautnah nachzuerleben.
Nach einer spannenden Tour unter und
über Tage lockt ein Bummel durch die
Fachwerkgassen der Goslarer Altstadt –
ein weiteres historisches Kleinod unter
Denkmalschutz.
Aus dem Berg in die Stadt
Im nahen Quedlinburg gilt die intakte
Altstadt mit 1.200 Fachwerkhäusern aus
sechs Jahrhunderten als Musterbeispiel
für das mittelalterliche Stadtleben. Über
den verwinkelten Gassen thront auf dem
Schlossberg die imposante Stiftskirche St.
Servatii. Ihr berühmter Domschatz umfasst
unter anderem einen Kamm aus Elfenbein,
der ins 7. oder 8. Jahrhundert
zurückdatiert und aus Nordafrika stammt,
den Reliquienkasten Heinrichs I. und den
Kana-Krug: eine Relique aus dem 1. Jahrhundert.
Der Spaziergang durch die historische
Stadt führt Besucher auf eine Zeitreise;
ein Einkaufsbummel mit Kaffeepause
führt ins Hier und Heute zurück: beispielsweise
bei einem leckeren Käsekuchen
im Café & Restaurant Am Finkenherd.
Ein Abstecher aus Bad Harzburg
lohnt sich auch nach Hildesheim. Die tausendjährige
Michaeliskirche und der Dom
gelten als Glanzstücke romanischer Baukunst.
(djd) ■
Unter www.bad-harzburg.de gibt es
alle Informationen zu den umliegenden
Welterbestätten.
Die Altstadt von Goslar lädt zum Bummel
zwischen malerischen Fachwerkhäusern ein.
Foto © djd Bad Harzburg
NR. 10/2014 13

Welt bereisen | Deutsche FachwerkstraSSe
Deutsche Fachwerkstraße
99 Städte mit Charme
Foto © iStock.com/CaraMaria
Neidköpfe, Feuerböcke, Andreaskreuze ziehen sich durch 99 Städte
auf der Deutschen Fachwerkstraße. Auf mehr als 2.800 Kilometern von
der Elbmündung bis zum Bodensee versprühen sieben Jahrhunderte
Fachwerkkunst urdeutschen Charme.
14 NR. 10/2014

Deutsche FachwerkstraSSe | Welt bereisen
Fotos © djd/Deutsche Fachwerkstraße
99 Orte haben sich mittlerweile zur Deutschen Fachwerkstraße
zusammen geschlossen. 1990 wurde die Route offiziell benannt.
Die ARGE Deutsche Fachwerkstädte e.V. will mit ihr das historische
Erbe des Fachwerks erhalten.
Sechs Regionalrouten entdecken die lokalen Besonderheiten der
Kulturstraße; und mehr noch: Das ganze Jahr über locken die
Städte mit kulturellen Veranstaltungen, kurzweiligen Führungen
durch ihre historischen Ortskerne und kulinarischen Genüssen.
Viele von ihnen liegen inmitten herrlicher Landschaften, oftmals
in der Nähe von Flüssen und Naturparks – aktive und erholsame
Freizeitgestaltung bietet sich hier gleichermaßen an.
Mit Rad und Oldtimer durch alte Zeiten
Ob mit dem Auto, Oldtimer, Wohnmobil oder Fahrrad: Entlang
der Ferien- und Kulturstraße können Urlauber abwechslungsreiche
Touren planen. Zum Übernachten finden sich zahlreiche
Camping- und Wohnmobilstellplätze, Pensionen und Hotels.
Das Informationsmaterial der Deutschen Fachwerkstraße, das
unter www.deutsche-fachwerkstrasse.de bestellt oder als PDF
heruntergeladen werden kann, hilft bei der Reiseplanung. Für
alle Regionalrouten verzeichnen Straßenkarten Radwege und
viele Informationen zu den Sehenswürdigkeiten.
Eine der Bike-Routen ist der 850 Kilometer lange Fernradweg,
der in Baden-Württemberg 28 Fachwerkstädte miteinander
verbindet. Er ist flächendeckend mit E-Bike-Ladestationen ausgestattet.
2013 prüften Testfahrer die Route, ihre Erfahrungsberichte
von Radfahrern für Radfahrer kann man im aktuellen
Radreiseführer der Deutschen Fachwerkstraße nachlesen.
Lauterbach, Seligenstadt und Waiblingen nutzen ihr Fachwerk-
Flair zudem für besonders atmosphärische Erkundungsangebote:
Geocaching wird in diesen Orten als Teil der Erlebnisführungen
angeboten. Die interaktive Schnitzeljagd lässt die
Schönheiten dieser Städte auf ganz eigene Weise erkunden.
Fachwerkstraße auf Papier
Jede der fast 100 Fachwerkstädte entlang der Deutschen Fachwerkstraße
hat ihren eigenen Charme, bietet unterschiedliche
Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten. Der neu aufgelegte
Bildband »Deutsche Fachwerkstraße« hält die vielseitigen Reiseziele
vom Bodensee im Süden bis nach Stade im Norden in
all ihren Facetten fest, inklusive Gesamtübersichtskarte und sechs
Regionalstreckenkarten. Mehr Informationen gibt es unter
www.deutsche-fachwerkstrasse.de. (djd) ■
NR. 10/2014 15

Welt bereisen | Costa Brava
Reise ins Surreale
Costa Brava
Kataloniens reizvolle Städte sind in der
Nebensaison angenehm klimatisiert und
nicht überlaufen. Grund genug, um einen
herbstlichen Abstecher an diese Küste
voller Schönheit und Skurrilitäten zu
unternehmen.
Foto © iStock.com/JordiRamisa

Costa Brava | Welt bereisen
Die Costa Brava ist eine der beliebtesten
Urlaubsregionen Spaniens.
Ihre Touristenhochburg
Lloret del Mar zieht vor allem
feierlustige Urlauber und Sonnenbader
an – doch Katalonien hat noch andere
bezaubernde Orte zu bieten, die immer
einen Abstecher wert sind.
Viele Städtchen der Costa Brava sind
in der Nebensaison fast menschenleer.
Doch das bedeutet nicht, es gäbe kaum
etwas zu sehen. Figueres und Girona,
die Kultur-Hotspots hinter der spanischen
Küste, haben das ganze Jahr über
viel zu bieten. Das rund 100 Kilometer
von Barcelona entfernte Girona ist von
Deutschland aus bequem und mit günstigen
Flügen zu erreichen: Ryanair steuert
die katalanische Stadt unter anderem von
Köln und Frankfurt aus an.
Foto © iStock.com/fotoedu
Archäologie und
Ghetto-Geschichte
Girona beherbergt eine Fülle von Museen,
die Schätze für Kunstliebhaber und Hobbyhistoriker
ausstellen. Sie interessieren
sich für Geschichte und Archäologie?
Das Museo de Arqueología de Cataluña
an der Plaça de Santa Llúcia ist in einem
ehemaligen Benediktinerkloster untergebracht
und zeigt eine reiche Sammlung
altertümlicher Exponate. Wer von Kunst
und Filmen nicht genug bekommt, sollte
dem Kunstmuseum (Museu d’Art) in der
Pujada de la Catedral 12 einen Besuch abstatten.
Ein anschließender Bummel durch
das Kinomuseum gibt spannende Einblicke
in die Geschichte des Bewegtbildes,
technische Erfindungen und Kuriositäten
inklusive.
Lokale Geschichte wird im Museum zur
Geschichte der Juden in der Carrer de la
Força lebendig. Immerhin hatte Girona
im 12. Jahrhundert eine große jüdische
Gemeinde und war Sitz einer wichtigen
europäischen Kabbalah-Schule. Heute gehört
das alte jüdische Ghetto, genannt »El
Call«, zu einem der am besten erhaltenen
in Europa und ist eine touristische Attraktion
der Stadt. Ein weiteres bekanntes
Wahrzeichen Gironas ist die Kathedrale
Santa Maria. Der dort ausgestellte prächtige
Schöpfungsteppich Tapís de la creació
zeigt den Weltenherrscher auf 4,15 mal
3,65 Meter Seidenstickerei. ▶
NR. 10/2014 17

Welt bereisen | Costa Brava
Foto © iStock.com/Xavier Arnau
Statue von Salvador Dalí vor
seinem Museum in Figueres
Foto © iStock.com/letschert
In Dalís Heimatstadt
Rund 40 Kilometer von Girona entfernt liegt Figueres. Nicht nur
Kunstliebhaber verbinden mit diesem Ort den Namen Salvador
Dalí. Der berühmteste Sohn der Stadt ist auch mehr als zwei
Jahrzehnte nach seinem Tod noch überall präsent.
Das Herzstück von Figueres, die Flaniermeile Rambla, ist der
perfekte Ausgangspunkt für einen Stadtbummel zu Fuß. Von der
Prachtstraße mit ihren lebhaften Cafés und Shoppingmöglichkeiten
sind es nur fünf Minuten zum Aushängeschild von Figueres:
dem Teatre-Museu Dalí am Plaça Gala Dalí. Der exzentrische
Künstler baute das ehemalige Stadttheater zu einem Tempel seiner
Werke um – bereits im Alter von 14 Jahren hatte Dalí hier seine
erste Ausstellung.
Inzwischen gehört die Galerie, ihres Zeichens das größte surrealistische
Objekt der Welt, zu den meistbesuchten Museen Spaniens.
Neben Ausstellungsstücken aus Dalís Atelier sind auch
Werke von Künstlern wie Arno Breker, Ernst Fuchs, Wolf Vostell
oder Marcel Duchamp in der farbenfrohen Ausstellung zu sehen.
Nicht zuletzt ist das Teatre-Museu Dalí eine Pilgerstätte für Dalí-
Fans, weil der außergewöhnliche Künstler in der Krypta unter der
Glaskuppel beigesetzt ist. Das Museum ist das ganze Jahr über gut
besucht – wer nicht lange an der Ticketkasse anstehen möchte,
sollte sich seine Eintrittskarte unbedingt vorher online vorbestellen.
Foto © iStock.com/estivillml
Gironas Kathedrale im Abendlicht
Echte Dalí-Fans fahren noch 40 Kilometer weiter an die Küste, wo
in Cadaqués eine Statue den Surrealisten ehrt. Überhaupt ist das
ehemalige Fischerdorf ein Hotspot für Künstler und Kunstliebhaber.
Neben Dalí besuchten Federico García Lorca, Pablo Picasso
und Joan Miró den Ort, dessen Ausstrahlung und malerische
Panoramen seither zahlreiche Kollegen des Metiers anzogen.
Teil des Castell de Sant Ferran, einer der größten Festungen Europas
18 NR. 10/2014

Costa Brava | Welt bereisen
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Costa Brava
Klima:
Lufttemperaturen im Sommer zwischen 21
und 28 °C, im Winter zwischen 6 und 10 °C.
Wassertemperaturen im Sommer bis zu 24°C.
Wassersport:
Die Winde im Golf de Roses und der Bucht
von Riells ziehen im Sommer Windsurfer an.
Lohnende Tagesausflüge:
Benediktinerkloster Sant Pere de Rodes
Pals mit komplett erhaltener spätmittelalterlicher
Altstadt
Naturpark Cap de Creus mit bizarren
Küstenfelsen
Foto © iStock.com/Chiociolla
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Figueres selbst fesselt auch mit weiteren Ausstellungen seine Besucher:
Während das Katalanische Spielzeugmuseum (Carrer
de Sant Pere 1) kurzweilige Stunden für die ganze Familie verspricht,
widmet sich das Empordà-Heimatmuseum den Themen
Kunst, Archäologie und Geschichte.
Die Historie der Stadt wird auch im Castell de Sant Ferran greifbar.
Die größte Festung Europas diente im Spanischen Bürgerkrieg
als Munitionslager. Ein Spaziergang durch die Anlage wird
mit dem Audio-Guide, den Besucher ausleihen können, zu einem
Ausflug in die spanische Landesgeschichte. Einige Räume sind
für die Öffentlichkeit zugänglich, die herrliche Aussicht auf die
Stadt und auf das Mittelmeer gibt es gratis dazu. Von Ende Oktober
bis Ende März ist die Festung von 10.30 bis 15 Uhr geöffnet,
in der Osterzeit sowie zwischen Juli und Mitte September sind
Besichtigungen von 10 bis 20 Uhr möglich; für den Rest des Jahres
gelten Öffnungszeiten von 10.30 bis 18 Uhr. (Claudia Löwe) ■
NR. 10/2014 19

Welt bereisen | Musicals
Weltmusik zum Feierabend
Deutsche Broadways
Musicals erfreuen sich auch abseits des New Yorker Broadways und des Londoner West
End großer Beliebtheit. Mit welchen Shows auch in deutschen Metropolen Theaterabende
unvergesslich werden, zeigt unsere Top-Liste der Musicals.
20 NR. 10/2014

Musicals | Welt bereisen
»Tarzan«
im Stage Apollo Theater, Stuttgart
Tickets von 56,64 bis 111,84 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Dienstag & Mittwoch 18:30 Uhr,
Donnerstag & Freitag 19:30 Uhr,
Samstag 14:30 Uhr & 19:30 Uhr,
Sonntag 14:00 Uhr & 19:00 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
Von Löwen und Lianen
Tosende Reizfluten aus Farbspektakeln, Tanz und Melodien, die ans Herz gehen: Der
erfolgreiche Mix für Musical-Evergreens paart sich in Stuttgart aktuell mit der Oscarprämierten
Filmmusik von Phil Collins: Das Musical »Tarzan« erzählt die Geschichte
des jungen Dschungelmannes, der auf der Suche nach sich selbst die Liebe seines Lebens
findet. Die Vorstellung ebenso wie der gleichnamige Disney-Film aus dem Jahr
1999 basieren auf dem Roman »Tarzan bei den Affen« von Edgar Rice Burroughs. Im
Mai 2006 wurde das Stück am Broadway uraufgeführt. Seit Oktober 2008 verwandelt
es auch deutsche Bühnen in Dschungelwelten, die von Collins Hit »You’ll Be In My
Heart«, in der deutschen Fassung »Dir gehört mein Herz«, erfüllt werden.
»Der König der Löwen«
im Stage Theater Hamburg
Tickets von 50,89 bis 111,84 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Dienstag, Mittwoch 18:30 Uhr,
Donnerstag & Freitag 20:00 Uhr,
Samstag 15:00 Uhr & 20:00 Uhr,
Sonntag 14:00 Uhr & 19:00 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
Auch beim »König der Löwen« geht es wild zu. Das
Musical versprüht schon seit über zehn Jahren afrikanisches
Flair in der Perle des Nordens. Besucher
erwartet ein wahres Spektakel aus Trommelrhythmen
und -tänzen. Und die Show kann schon verzaubern,
bevor sich der Vorhang auf der Bühne hebt: Ein
Schiffsshuttle bringt Zuschauer von den Landungsbrücken
im Hamburger Hafen zum Stage Theater in
der Norderelbstraße. Die Show mit Musik von Elton
John, basierend auf dem Disney-Trickfilm von 1994,
ist jedoch der unbestrittene Höhepunkt des Abends.
Fotos © Stage Entertainment
NR. 10/2014 21

Welt bereisen | Musicals
Wer den gleichnamigen Kinofilm mit
Whoopi Goldberg mochte, wird die
Musical-Fassung von »Sister Act« lieben.
Im Mittelpunkt steht die Loungesängerin
Deloris van Cartier, die als
Zeugin eines Mordes im Kloster untertaucht
– und frisches Leben in die heiligen
Mauern bringt. Die dynamischen
Gospel-Songs der Klosterschwestern
reißen die Besucher im Oberhausener
Stage Metronom Theater über knapp
drei Stunden mit.
»Sister Act«
im Metronom Theater Oberhausen
Tickets von 50,89 bis 92,29 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Mittwoch 18:30 Uhr,
Donnerstag & Freitag 19:30 Uhr,
Samstag 14:30 & 19:30 Uhr,
Sonntag 14:00 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
Foto © Stage Entertainment
Foto © Stage Entertainment
Berliner Charme
Hut, Sonnenbrille, smarte Schmolllippen und eine
unverwechselbare Stimme sind die Markenzeichen
einer deutschen Musikerlegende: Udo Lindenberg
ist ein Unikat. Das beweist auch sein Musical »Hinterm
Horizont« in und über Berlin. Im Herzen der
Hauptstadt, im Stage Theater am Potsdamer Platz,
wird die Ost-West-Liebesgeschichte mit Songs wie
»Sonderzug nach Pankow«, »Andrea Doria« oder
dem titelgebenden »Hinterm Horizont« untermalt.
Unmittelbar dort, wo früher die Mauer Deutschland
trennte, vereint die Show Dichtung und Wahrheit zu
einer bewegenden Geschichte über das Mädchen aus
Ostberlin.
»Hinterm Horizont«
im Stage Theater am Potsdamer Platz, Berlin
Tickets von 39,39 bis 98,04 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Dienstag, Mittwoch & Donnerstag 19:00 Uhr,
Freitag 20:00 Uhr, Samstag 15:30 & 20:00 Uhr,
Sonntag 18:00 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
»Mamma Mia!« ab 28. Oktober
im Stage Theater des Westens, Berlin
Tickets von 39,39 bis 98,04 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Dienstag, Donnerstag & Freitag 19:30 Uhr,
Mittwoch 18:30 Uhr,
Samstag 14:30 Uhr & 19:30 Uhr,
Sonntag 14:30 Uhr
Dauer: ca. 3 Stunden
22 NR. 10/2014
Foto © Stage Entertainment
Ab Oktober 2014 ebenfalls in
Berlin, und ebenfalls mit legendären
Musikhits unterlegt:
»Mamma Mia!«. Das ABBA-
Musical über die alleinerziehende
Donna, die Hochzeit
ihrer Tochter Sophie und drei
potenzielle Brautväter schickt
Ohrwürmer wie »Dancing
Queen«, »The Winner Takes It
All« oder das namensgebende
»Mamma Mia!« ins Publikum.

Musicals | Welt bereisen
Rasant, bunt, spektakulär
Seit Juni 1988 begeistert Starlight Express in der eigens
dafür gebauten Starlight-Halle in Bochum. Mit
mehr als 15 Millionen Besuchern ist es das derzeit erfolgreichste
Musical der Welt an einem Standort. Zur
Musik von Andrew Lloyd Webber rasen die im Traum
eines Kindes lebendig gewordenen Loks und Zuganhänger
auf Rollschuhen durch die Halle – mit bis
zu 60 km/h! Es ist die Weltmeisterschaft der Lokomotiven,
bei der es aber nicht nur darum geht, der
Schnellste zu sein. Auch für den Zuschauer ist das
zweitranging: angesichts von 800 Scheinwerfern sowie
60 Farbwechslern und Lasern, die das Geschehen in
surreale Leuchtkulissen tauchen.
Foto © STARLIGHT EXPRESS
»Starlight Express«
im Starlight Express Theater, Bochum
Tickets von 37,40 bis 89,10 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Dienstag & Mittwoch 18:30 Uhr, Donnerstag & Freitag
20:00 Uhr, Samstag 15:00 Uhr & 20:00 Uhr,
Sonntag 14:00 Uhr & 19:00 Uhr
Dauer: ca. 2,5 Stunden
In Bremen ist ab Ende Oktober, in München ab Ende November die Show
um das berühmteste Tanzpaar der Welt stationiert: »Dirty Dancing«. 2004
feierte das Musical zum Film im australischen Sydney Premiere, zwei Jahre
später kam es nach Deutschland und brachte fast drei Jahrzehnte nach der
Filmpremiere wieder die Taschentücher zahlreicher Zuschauerinnen zum
Vorschein. Seit April 2014 ziehen Johnny und Baby im Monatsturnus über
deutsche Bühnen. Selbstverständlich fehlt hier wie im Film nicht die Hebefigur
ihres spektakulären Abschlusstanzes.
»Dirty Dancing«
im Musical Theater Bremen (30. Oktober bis 22. November) und in der Kleinen Olympiahalle
München (26. November bis 15. Dezember, anschließend in Düsseldorf)
Tickets von 24,60 bis 82,10 € in Bremen, von 30,30 bis 87,80 € in München
Reguläre Vorstellungszeiten Bremen:
Dienstag & Mittwoch 18:30 Uhr, Donnerstag 19:30 Uhr bzw. 20:00 Uhr, Freitag 20:00
Uhr, Samstag 15:00 Uhr & 20:00 Uhr, Sonntag 14:00 & 19:00 Uhr
Vorstellungszeiten München: variabel, Dauer: ca. 3 Stunden
Foto © Jens Hauer
Ebenfalls berühmt ist mittlerweile das Märchenpaar
aus Prinzessin Fiona und ihrem geliebten Oger Shrek.
Was Fans des Animationsfilms bereits im Abspann
aus den Kinositzen riss, wird bald in Musicalhallen
für tanzende Zuschauer sorgen: »I’m A Believer« ist
nur einer der Ohrwürmer, der das neue Broadway-
Musical zum unvergesslichen Erlebnis für die ganze
Familie macht. Ab Oktober 2014 rockt das ungleiche
Fantasy-Pärchen gemeinsam mit Esel und Keks das
Düsseldorfer Capitol Theater. (Claudia Löwe)
Foto © Mehr! Entertainment
»Shrek« ab 14.10. im Capitol Theater Düsseldorf
Tickets von 19,40 bis 58,30 €
Reguläre Vorstellungszeiten:
Mittwoch & Donnerstag 18:30 Uhr, Freitag 19:30 Uhr,
Samstag 15:00 Uhr & 19:30 Uhr,
Sonntag (außer 19.11.) 14:00 Uhr
NR. 10/2014 23

Welt bereisen | Wochenend-Tripps in Europa
Alltag aus!
Am Wochenende
durch Europa
Sizilianische Küche, eurasischer Schmelztiegel und
deutsche Brockenhexen: Machen Sie Urlaub einmal
anders und entdecken Sie sehenswerte Orte, die
schon für einen Wochenend-Tripp taugen.
24 NR. 10/2014

Wochenend-Tripps in Europa | Welt bereisen
Foto © iStock.com/anyaivanova
Fernweh und Abenteuerlust reizen zum Aufbruch, doch
der Jahresurlaub ist noch weit? Nur wenige Stunden per
Auto und Flugzeug entfernt finden sich aufregende Orte,
die weder teuer sind noch eine Weltreise erfordern.
Wernigerode: Herz des Harzes
Am Fuße des Brockens, mitten im Harz, liegt die bunte Stadt:
Wernigerode. Die alte Kunst der Fachwerkhäuser zeigt sich hier
an eindrucksvollen Beispielen, ist der Ort doch Teil der Deutschen
Fachwerkstraße (siehe S. 14). Ein Blickfang ist das kunstvolle
Rathaus direkt auf dem Marktplatz.
Das »Krummelsche Haus« verbirgt sein Fachwerk hinter einer
handgeschnitzten Holzfassade, welche die gesamte Front des
Gebäudes abdeckt. Am und um den Marktplatz herum gibt es
weitere interessante Bauwerke, etwa das Schiefe Haus oder das
Ältestes Haus – natürlich im Fachwerkstil.
Mitten im Nationalpark Harz, nur einen Steinwurf von Wernigerode
entfernt, liegt der höchste Berg des Nordostens. Der
Brocken macht seinem Namen alle Ehre. Wer ihn bezwungen
hat, spürt seine Leistung in den Knochen. Dennoch lohnt sich
der Aufstieg. Besucher, die den Weg nach oben nicht zu Fuß auf
sich nehmen möchten, können den Gipfel bequem mit der Brockenbahn
erreichen. Zum Versammlungsplatz der Hexen wird
der Berg zwar erst wieder 2015, Ende April zur Walpurgisnacht.
Die Brockenhexen sind jedoch das ganze Jahr über als beliebtes
Mitbringsel erhältlich.
Foto © iStock.com/xenotar
Fahrtzeit von Frankfurt am Main: ca. 3,5 Stunden
NR. 10/2014 25

Welt bereisen | Wochenend-Tripps in Europa
Wien: Kaffeemetropole mit Schmäh
Kunst und Kultur sind in kaum einer Stadt so prägend wie in der
österreichischen Metropole. In Wien treffen Museen auf Theater,
Film auf Tanz und Musik. Mehr als einhundert Kunstsammlungen
bieten Einblicke in Epochen, Stile und Künstler. Über die Stadtund
Landesgrenzen hinaus bekannt sind das Schloss Belvedere,
die Albertina und das Kunsthistorische Museum. In Wien residiert
übrigens auch die älteste Boy-Group der Welt: die Wiener
Sängerknaben.
Darüber hinaus wird in der Donau-Stadt eine ganz besondere
Tradition gepflegt – die Wiener Kaffeehauskultur. Für den Besuch
eines Kaffeehauses sollten Urlauber viel Zeit mitbringen.
Hektik und Stress sind nicht gern gesehen. Das Heißgetränk wird
demzufolge nicht aus Pappbechern »to go« heruntergeschüttet,
sondern idealerweise mit einem Stück Kuchen wie Gugelhupf,
Kipferln oder Strudl sowie viel Zeit zum Schlemmen genossen.
Lassen Sie sich nicht durch Titel wie »Schwarzer«, »Brauner«
oder »Goldener« verwirren. Diese Bezeichnungen des Kaffees
geben Auskunft über seine Herstellung und Mengen an Wasser
oder Milch, die hinzugefügt werden. Ist auf dem Getränk
eine Obershaube zu finden, handelt es sich um einen Kapuziner,
Franziskaner oder Einspänner – je nachdem, wie groß das
Getränk ist. Einen Besuch lohnt das Café Schwarzenberg in der
Wiener Innenstadt. Hier genießt man Heißgetränke im erhaltenen
Ambiente des 19. Jahrhunderts. Im Ladenbereich des Traditionshauses
gibt es frischen Kaffee, Tee sowie vielfältige Gewürze
und Köstlichkeiten als Mitbringsel zu erstehen.
Fahrtzeit von Frankfurt am Main: ca. 7 Stunden
Flugzeit von Frankfurt am Main: ca. 1,5 Stunden
Foto © iStock.com/AndreyKrav
Sizilien: Arabische Küche und Tanz auf dem Vulkan
Sizilien ist nicht nur wegen seines Vulkans Ätna berühmt. Die
größte der Mittelmeerinseln verband dereinst Europa und Afrika.
Das kommt auch in der Vielfalt ihrer Küche zum Ausdruck.
So finden sich köstliche, von der arabischen Kulinarik inspirierte
Süßspeisen wie die »Cassata« auf dem Speiseplan der Sizilianer.
Frischer Fisch sowie deftige Fleischgerichte bieten jedem Gaumen
köstliche Abwechslung.
Ein ganz besonderes Fest begehen die Sizilianer im Oktober.
Das »Sagra del Fungo« – das Pilzfest – findet in der Stadt Pedara
in der Provinz Catania statt. Hier stellen fleißige Pilzsammler
ihre beeindruckendsten Funde aus und die Köche der
Region bereiten Gerichte mit Pilzen zu, die vor Ort verkostet
werden können.
Wen es direkt in die Natur zieht, dem sei ein Besuch auf dem
Monte Pellegrino empfohlen. Der »Pilgerberg« liegt nördlich
von Palermo, der Hauptstadt Siziliens, und gewährt Hobby-
Archäologen einen Blick auf versteinerte Fossilien sowie Zeichnungen
aus der Altsteinzeit, die das Alter des 600 Meter hohen
Kalkberges eindrucksvoll bezeugen.
Flugzeit von Frankfurt am Main (nach Palermo):
ab ca. 4,5 Stunden
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26 NR. 10/2014

Wochenend-Tripps in Europa | Welt bereisen
Katalonien: Künstlerstadt und Pilgerstätte
An Frankreich grenzend und direkt mit den Pyrenäen verbunden
liegt Katalonien. Nationalparks, Strände und kulturelles Leben
in der Metropole Barcelona laden zu einem vielseitigen Urlaub
ein. Wer in die lokale Kultur eintaucht, merkt schnell, dass
die Katalanen sich als eigene Nation begreifen. Statt Spanisch
wird hier Katalanisch gesprochen.
In Barcelona, der Hauptstadt Kataloniens, finden Reisende alte
römische Ruinen, das gotische Viertel mit »La Catedral« und
Bauten der Jugendstilrichtung »Modernisme Català«. Zu ihren
Vertretern gehörte der spanische Künstler Antoni Gaudí, dessen
Werke in ganz Barcelona ihren bizarren Charme verbreiten.
Wer sich lieber im Meer vergnügt, findet an der Costa Brava
weiße Strände und azurblaues Meer. Dank des Mittelmeerklimas
bietet Katalonien auch im Herbst und Winter milde Temperaturen
und lädt so zu Erkundungstouren ein. Kunstbegeisterte
sollten einen Ausflug nach Figueres machen. Hier steht das berühmte
Salvador-Dalí-Museum (siehe S. 18). Ganz im Norden
findet sich der »Camino Catalán«, eine Etappe des berühmten
Jakobsweges.
Flugzeit von Frankfurt am Main (nach Barcelona):
ca. 2 Stunden
Foto © iStock.com/peresanz
Istanbul: Ein Kessel Buntes
Die Kulturhauptstadt 2010 ist ein Schmelztiegel von Zeiten und
Kulturen in vielerlei Hinsicht. Das einstige Konstantinopel pulsiert
heute stärker denn je und vereint Kunst, Kultur, Handel
und Medien an der Meerenge zwischen Europa und Kleinasien
– dem Bosporus. Istanbul liegt direkt am Meer von Marmara.
Seine bewegte Vergangenheit spiegelt sich noch heute im Bild
der Stadt wider.
Zahlreiche Moscheen schmücken mit ihren Gebetstürmen das
Antlitz der Metropole, üppig geschmückte Residenzen alter
Herrschaftsfamilien prägen das Bild ebenso wie die mit reichlich
Ornamenten verzierten Gemäuer alter Stadtteile. Der Yıldız-
Park im Zentrum bietet nicht nur Schatten, sondern Sehenswertes
wie Sultansvillen, exotische Pflanzen von Magnolien über
Lorbeer bis hin zu Zypressen – und einen Panormablick auf den
Bosporus.
Die Kultur im »Schmelztiegel« Istanbul pulsiert förmlich. Einkaufen
wird zum Erlebnis zwischen europäischer Moderne und
orientalischer Tradition. Basare, Märkte und Boutiquen reihen
sich nahtlos aneinander und bieten eine Flut an Eindrücken und
Verlockungen. Restaurants und Tavernen verköstigen mit türkischer
Küche sowie internationalen Gerichten. Abends verwandelt
sich Istanbul schließlich in eine schillernde Hochburg aus
Musik, Theater, Tanz und Kultur aller Art.
Flugzeit von Frankfurt am Main: ab ca. 3 Stunden
(Melanie Sohn) ■
Foto © iStock.com/Reddiplomat
NR. 10/2014 27

Welt bereisen | Basler Herbstmesse
Foto © djd/Basel Tourismus Andreas Zimmermann
Schweizer Oktoberfest
Die Ewige Basler Herbstmesse
1471, Reichstag zu Regensburg: Kaiser Friedrich III. bewilligt dem
Bürgermeister von Basel »für ewige Zeiten« die Basler Herbstmesse. Seit
mehr als 540 Jahren lockt nun der größte und traditionsreichste Jahrmarkt der
Schweiz Besucherströme in die Stadt am Rhein. Ebenso ab 25. Oktober 2014.
Pünktlich zur Mittagsstunde läutet die
Messeglocke der Kirche zu Sankt
Martin das Spektakel ein. Rund eine
Million Menschen aus dem In- und
Ausland werden erwartet – für 14 Tage ist
ganz Basel in Feierlaune.
An sieben verschiedenen Plätzen in Groß- und
Kleinbasel sowie in der Messehalle bieten hunderte
von Markt- und Kunsthandwerkständen
ihre Waren an, locken Fahrgeschäfte, Schießbuden
und kulinarische Köstlichkeiten. Ob auf
dem Barfüsser-, Münster- und Petersplatz oder
dem Kasernenareal: Jeder Standort ist nach einem
anderen Konzept gestaltet, um unterschiedlichste
Geschmäcker aus aller Welt zu
bedienen.
Der Duft von Maronen, Magenbrot und Zuckerwatte
liegt über der ganzen Stadt. Besucher
können regionale Spezialitäten wie »Rosekiechli«
und »Käskiechli« kosten, ein
Gläschen Wein genießen oder sich ins Fahrvergnügen
stürzen. Gruseln in der Geisterbahn,
Fahrten im nostalgischen Kettenkarussell
und auf tollkühnen Achterbahnen:
Die Basler Herbstmesse vereint Attraktionen
für Genießer ebenso wie für Actionfans und
einfach gesellige Zeitgenossen.
Foto © djd/Basel Tourismus
28 NR. 10/2014

Basler Herbstmesse | Welt bereisen
Anreise
Fotos © djd/Basel Tourismus
Alle Veranstaltungsplätze sind untereinander
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
(Trämli) oder auch zu Fuß erreichbar, so
dass Gäste alle Attraktionen erleben und
genießen können. Besucher der Basler
Herbstmesse reisen am besten mit öffentlichen
Verkehrsmitteln an oder lassen ihr
Auto am Bahnhof oder Stadtrand stehen.
Vom Badischen Bahnhof und dem Bahnhof
SBB/SNCF sind alle Messeplätze schnell mit
Tram und Bus erreichbar. Dazu gibt es nahe
gelegene Parkhäuser und speziell reservierte
Busparkplätze. Übernachtungsgäste können
mit dem Mobility Ticket die öffentlichen
Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Wer
möchte, kann auch eine spezielle Führung
zur »Herbschtmäss« buchen. Informationen
sowie verschiedene Pauschalangebote gibt
es unter www.basel.com.
Öffnungszeiten: an allen Messe-Standorten
außer Petersplatz (dort: Mo–So 11 bis 20
Uhr) So–Do 11 bzw. 12 bis 22 Uhr, Fr–Sa 11
bzw. 12 bis 23 Uhr
Am 25. Oktober fällt der Startschuss für den größten und
traditionsreichsten Jahrmarkt der Schweiz. Sichtbares
Wahrzeichen der Basler Herbstmesse ist das Riesenrad auf
dem Münsterplatz.
Foto © djd/Basel Tourismus
Wahrzeichen des Jahrmarkts ist das gewaltige
Riesenrad auf dem schönen Münsterplatz,
das zu einer Fahrt über die Dächer
der Stadt einlädt und einen herrlichen Ausblick
verspricht. Die Schaustellermesse
dauert bis zum 9. November, der große
Krämer- und Erlebnismarkt auf dem Petersplatz
sogar noch zwei Tage länger.
Foto © djd/Basel Tourismus Roland Zumbuehl
Ausführliche Informationen gibt es unter
www.messen-maerkte.bs.ch/herbstmesse
sowie unter www.basel.com. (djd) ■
NR. 10/2014 29

Welt bereisen | Luxemburg
Kosmopolitisches Kleinod
Luxemburg
Luxemburg zählt zu den kleineren
Hauptstädten Europas – und
ist doch eine kosmopolitsche
Perle. Alt und Neu, historische
Denkmäler und moderne Künste
reihen sich aneinander zu einer
Flaniermeile aus Kontrasten.
Gerademal 100.000 Einwohner
zählt die Hauptstadt des Großherzogtums
Luxemburg – weniger
als in der Kölner Innenstadt
leben. Dennoch verzeichnet die Kulturmetropole
einen steten Zuwachs an Besuchern.
Sie genießen die Kontraste zwischen
den Sehenswürdigkeiten, das
einzigartige Ambiente der pittoresken
Altstadt; die gewaltigen Festungsüberreste
– Luxemburg war einst als »Gibraltar das
Nordens« bekannt, seit die Stadt ab dem
16. Jahrhundert mit imposanten Wehranlagen
ausgebaut wurde; die Parkanlagen,
netten Straßencafés und internationalen
Restaurants, in denen Besucher abschalten
und sich kulinarisch verwöhnen lassen
können. So bleibt die Europastadt
trotz ihrer zahlreichen Sehenswürdigkeiten
vom Charme des Kleinen und Überschaubaren
geprägt.
Seit 20 Jahren gehören Luxemburgs Festung
und Altstadt zum UNESCO-Welterbe.
Kaum ein Besucher lässt sich eine Tour
durch die unterirdischen Befestigungsanlagen
im mächtigen Bockfelsen entgehen.
Das beeindruckende Netz unterirdischer
Gänge ist insgesamt 23 Kilometer lang.
Über der Erde strahlt das großherzogliche
Palais als eine der Hauptattraktionen der
Stadt. Seine Fassade im Stil der flämischen
Renaissance ist eine der schönsten in Luxemburgs
Hauptstadt. Während der Sommermonate
kann man auch die prachtvollen
Innenräume besichtigen.
30 NR. 10/2014

Foto © iStock.com/graffio77
Foto © djd/LCTO
Luxemburg | Welt bereisen
23 Kilometer lang ist das Netz
unterirdischer Gänge in den
Festungsanlagen im Bockfelsen.
Kunst hinter Wallmauern
In Luxemburg fasziniert vor allem der
Kontrast zwischen Geschichte und Gegenwart.
Auf dem Kirchberg-Plateau
etwa finden Besucher das moderne Luxemburg.
In der Welt aus Stahl, Beton
und Glas schufen Architekturlegenden
bedeutende Bauwerke. Banken und
wichtige europäische Institutionen haben
dort ihre Büros. Mit dem Museum
für zeitgenössische Kunst (Mudam) gelang
dem chinesisch-amerikanischen Architekten
Ieoh Ming Pei eine Brücke zwischen
gestern und heute: Er baute die
Räume direkt in die Wallmauern des Fort
Thüngen, einem Teil der mittelalterlichen
Stadtbefestigung. Im Fort ist außerdem
das Musée Dräi Eechelen zu Hause.
Seine einzelnen Kasematten veranschaulichen
jeweils einen historischen Abschnitt
der Festung und ihren Einfluss auf die Geschichte
des Staates Luxemburg – angefangen
mit der Einnahme der Stadt durch die
Burgunder 1443 bis hin zum Bau der Adolphe-Brücke
1903. Wer noch auf die Ursprünge
des Ortes blicken möchte, findet
sie in der archäologischen Krypta in den
Bock-Kasematten. Sie birgt die Burgkonstruktionen
der ersten Grafen von Luxemburg
und Überreste der Festung selbst.
Wie herrschaftlich und prunkvoll die Industrialisierung
in ihren Anfängen war,
zeigt der ehemalige Sitz des weltgrößten
Stahlkonzerns Arcelor Mittal. 1922 entstand
der imposante Bau aus vier Gebäudeflügeln
und großem Innenhof. Bis 2001
diente er als Verwaltungsgebäude. Kunstgalerien
und Museen für Naturgeschichte,
Straßenbahnen und Busse, Post- und Fernmeldegeschichte
und Banken ergänzen im
Kulturzentrum Luxemburgs den einmaligen
Mix historischer und zeitgenössischer
Attraktionen. ▶
NR. 10/2014 31

Welt bereisen | Luxemburg
Das Museum für Zeitgenössische Kunst ist
eine Brücke zwischen gestern und heute.
Foto © iStock.com/OlenaMykhaylova
Foto © djd LCTO
Bei Nacht entfaltet sich schließlich die
ganze Romantik der kleinen Hauptstadt:
Vom »schönsten Balkon Europas«, der
Corniche, geht der Blick auf die beleuchteten
Häuser der Altstadt. Der Chemine
de la Corniche verläuft auf den Wällen,
die Spanier und Franzosen im 17. Jahrhundert
entlang des Alzette-Tals errichteten.
Wer nach einem abendlichen Spaziergang
luxuriös dinieren möchte, geht ins
»Le Sud«. Eine Reservierung ist in dem
edel renovierten Brauereigebäude dringend
zu empfehlen.
Tour Luxemburg
Individualtouristen, Kulturinteressierten
und Gruppen bietet das Luxembourg
City Tourist Office eine Fülle an Pauschalangeboten
und Stadtprogrammen. Regelmäßige
Stadtführungen zu Fuß, mit
dem Rad oder Segway werden ebenso
angeboten wie Fahrten im »Hop on –
Hop off«-Bus durch Luxemburg. Museumsliebhabern
ermöglicht die »muséeskaart«
freien Zutritt zu den Dauer- und
Wechselausstellungen der Museen und
Kunstzentren der Stadt. Der Museumspass
ist für einen (acht Euro pro Erwachsener)
oder drei Tage (zwölf Euro pro
Erwachsener) erhältlich. Mehr Informationen
unter www.lcto.lu. (djd) ■
Foto © iStock.com/Tashka
32 NR. 10/2014

Wir lieben das Reisen.
Sie auch?
Ganz nach dem Motto U LOVE TRAVEL bietet der
Leipziger Reiseveranstalter ULT Urlaubstours seinen
Kunden Reisen in die ganze Welt an.
Mit über 150 Destinationen überzeugen sich täglich
mehrere Hundert Kunden von der größtmöglichen
Flexibilität und Verfügbarkeit der Reiseangebote in mehr
als 6.000 ausgewählten Hotels. Durch die tagesaktuelle
Produktion verarbeitet Urlaubstours zeitnah jede
Preisanpassung und bietet so ein hervorragendes Preis-
Leistungs-Verhältnis.
Seit August 2006 teilt Urlaubstours die Liebe zum Reisen
mit seinen Kunden und Partnern. Diese Leidenschaft und
die gute Zusammenarbeit mit dem Vertrieb stehen für den
stetig wachsenden Erfolg des Unternehmens.
Welche Art des Reisens uns auch gefällt, wir alle lieben
es. So auch die 40 Mitarbeiter des Unternehmens, die
mit Leidenschaft und Ehrgeiz maßgeblich jeden Tag zur
Erfolgsgeschichte beitragen.

Special | London Style
Im Herzen des Empire
London Style!
34 NR. 10/2014

Foto © iStock.com/fotonio
London Style | special
Claudia Löwes Herz schlägt in London. Und sie weiß,
wo Londons Herzen schlagen. Die Reiseredakteurin
steht dem ab-in-den-urlaub.de Magazin Rede und
Antwort zu den schönsten Seiten der Hauptstadt des
Vereinigten Königreiches.
Claudia, wann warst du zum ersten Mal in London?
Im August 1997, mit meinen Eltern. Ich war 14, als meine Liebe
zu London erwacht ist. Ich war auf englischen Fußball gekommen
und glühender Fan des Vereins Tottenham Hotspur.
Darum wollte ich unbedingt ihr Stadion in Nordlondon sehen.
Außerdem komme ich vom Land, und die Großstadt hat mich
natürlich gereizt. Schon am ersten Tag meiner Reise war ich
vom London-Fieber infiziert.
Was war dein erster Eindruck?
Ich erinnere mich an die Fahrt mit der Tube, der Londoner
U-Bahn – und an die Größe der Stadt. Wir haben zuerst eine
Stadtrundfahrt unternommen. Alles war so voller Menschen,
absolut überwältigend. Ein Tipp vornweg: London ist im
August unglaublich warm und unglaublich voll. Frühjahr und
Herbst sind die besseren Zeiten, um in die Stadt zu reisen: Es
geht dann wesentlich entspannter zu.
Was macht London einzigartig?
Für mich ist es der Mix aus Geschichte und Moderne. Stell dich
in die Westminster Abbey oder die St Paul’s Cathedral oder
unter den Big Ben: Du spürst einfach überall die Jahrhunderte,
die in der Stadt verstrichen sind. Und ein paar Ecken weiter,
zum Beispiel in Canary Wharf oder Hackney, ist das moderne
und jugendliche Leben zu Hause. Vom historischen Tower
überquerst du die Themse und stehst plötzlich vor diesem
riesigen futuristischen Rathaus, das aussieht wie ein Ei aus Glas
– und trotzdem passt alles zueinander, es harmoniert. Ein
unglaublich spannender Kontrast.
So spannend, um immer wieder hinzufahren?
Definitiv! Ich war inzwischen mindestens neun Mal in London.
Das tolle ist, dass du immer wieder hinfahren kannst und dabei
jedesmal etwas Neues siehst. Als ich zum ersten Mal da war, gab
es das London Eye oder den Shard noch nicht. Es schießt
ständig etwas neues aus dem Boden. Und trotzdem bleibt das
Alte erhalten.
Wenn Geld keine Rolle spielt: Wo in London würdest du wohnen?
Ich glaube, im Stadtteil Bloomsbury, nahe dem British Museum.
Dort ist es noch relativ beschaulich und doch mittendrin – eine
wunderschöne Ecke. Ich liebe die georgianischen Häuserzüge,
das Museum natürlich auch. Wenn ich dort nichts finde, würde
ich nach Greenwich ziehen. Das ist etwas weiter draußen und
versprüht ein wundervolles maritimes Flair. ▶
NR. 10/2014 35

Special | London Style
Tipps zum Brit-Trip
So geht London!
Westminster Abbey, Buckingham Palace, Piccadilly Circus, London Eye, Tower Bridge, Palace of
Westminster: Welche Londoner Monumente jeder Tourist sehen sollte, listen alle Reiseführer auf. Doch
wie erlebt man die Metropole am besten? London-Liebhaberin Claudia Löwe gibt Tipps.
Britisch genießen …...
… bei einem Picknick im Hyde Park oder Green Park:
dort auf den bereitstehenden Liegestühlen oder auf einer
Picknickdecke entspannen, mit ein paar Snacks von Fortnum
& Mason (Adresse 181 Piccadilly) oder mit Sandwiches
aus einem der zahlreichen Cafés und Sandwichbars –
aber Achtung: Die Londoner Eichhörnchen sind ziemlich
dreist und klauen gerne Leckereien
… bei einem Glas Bier in einem Pub – besser kommt man
mit Einheimischen nicht ins Gespräch.
… für gehobene Ansprüche: beim Zelebrieren einer Tea
Time, zum Beispiel im Claridge’s (Brook Street im Stadtteil
Mayfair) oder im Savoy (Strand in der Nähe von Covent
Garden), stilecht bei Sandwiches mit Gurke oder
Lachs, Scones – einem kleinen, brötchenartigen Gebäck
(siehe S. 77) – mit Sahne und Erdbeermarmelade; oder mit
anderen Süßigkeiten.
… bei einem Bummel über den Borough Market im Stadtteil
Southwark (Mi/Do 10–17 Uhr, Fr 10–18 Uhr, Sa 8–17
Uhr): Zahlreiche Lebensmittelhändler aus der Region bieten
hier ihre frischen Waren an, von Brot über Käse bis hin
zu Früchten und Fleisch ist für jeden Geschmack etwas
dabei. Selbst wer nichts kaufen möchte, kann sich hier an
jedem Stand durch die Leckereien probieren oder an einer
Imbissbude eine Kleinigkeit essen.
Köstliche Snacks gibt’s bei Fortnum & Mason.
Im Hyde Park und Green
Park stehen Liegestühle für
Erholungssuchende bereit.
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London Style | special
Britisch unterhalten werden ...
… beim Theatergenuss im National Theatre: Anstatt Unsummen
für Tickets zu einer Musicalvorstellung im West
End auszugeben, lohnt sich ein Besuch im National Theatre
am südlichen Themseufer. Die Eintrittspreise machen
nur einen Bruchteil der Ticketpreise im West End aus, dafür
bekommt man erstklassige Inszenierungen zu sehen.
Wer es traditioneller mag, begibt sich ins...
… Shakespeare’s Globe Theatre: Ebenfalls am südlichen
Themseufer gelegen, werden hier in den Sommermonaten
wie damals im 16. und 17. Jahrhundert Stücke aus dem Repertoire
des Barden gegeben. Wie zu Shakespeares Zeiten
gibt es auch Stehplätze direkt vor der Bühne. Allerdings
sollte man wetterfest sein – der Rundbau ist offen, kein
Dach schützt die stehenden Zuschauer vor Regengüssen. ▶
Im Shakespeare’s Globe Theatre wurden
schon im 16. und 17. Jahrhundert die
Stücke des Barden gespielt.
Die Ticketpreise im National Theatre betragen nur einen
Bruchteil derer im berühmten Londoner West End.
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Reiseredakteurin Claudia Löwe in ihrer Lieblingsstadt
Foto © Claudia Löwe
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Special | London Style
Foto © iStock.com/steve-goacher Foto © Claudia Löwe
Shad Thames
Westminster Abbey
Londoner Geschichte erleben ...
… in der Shad Thames, wo Londons altes Hafenflair zu
spüren ist. Die kopfsteingepflasterte Straße schlängelt sich
zwischen Gebäuden einstiger Gewürz-, Kaffee- und Teespeicher
hindurch (heute beherbergen sie hochpreisige Luxuswohnungen).
Das Flair vergangener Tage klingt hier
eindrucksvoll nach, während die Themseluft um die Nase
weht.
… auf den Spuren von Jack the Ripper: Londons berüchtigtster
Serienmörder trieb im Jahr 1888 im Londoner East
End sein Unwesen. Heute kann man die Schauplätze seines
Treibens bei geführten Touren (starten meist von der U-
Bahn-Station Tower Hill, direkt neben dem Tower of London)
besuchen, die vorrangig in den Abendstunden stattfinden.
Morbider Abschluss: Ein Gläschen Bier in einem der
Pubs, in dem Jack the Rippers Opfer schon zu Gast waren.
… in Sherlock Holmes’ Museum in der Baker Street: Londons
berühmtester Detektiv ist, ebenso wie sein Wohnhaus
in der 221B Baker Street, zwar nur fiktiv – doch gibt
es für Fans der Detektivgeschichten von Sir Arthur Conan
Doyle unter ebendieser Adresse ein Kleinod zu bestaunen:
Das Museum sieht aus, als könnte Sherlock Holmes tatsächlich
hier gewohnt haben. Das Gebäudeinnere ist beschaulich
und vollgepackt mit Devotionalien, die jedes
Fanherz höher schlagen lassen.
… in der Little Green Street in Kentish Town: Die Zeit
scheint in dieser Straße im 18. Jahrhundert stehen geblieben
zu sein. Ihre Häuserfronten versetzen Spaziergänger
sofort in die Georgianische Zeit zurück.
… in der Westminster Abbey – sie ist ein Muss für jeden
London-Besucher! Zwar ist der Eintritt mit 18 Pfund recht
teuer, dafür ballt sich an kaum einem anderen Ort so viel
britische Geschichte. Neben dem ersten englischen König
Edward dem Bekenner, Heinrich III., Maria Stuart und
Elisabeth I. sind unter dem Dach der Kirche zahlreiche
weitere gekrönte Häupter bestattet. Sehenswert ist auch die
Poets’ Corner, die an kulturelle Persönlichkeiten wie den
Schriftsteller Rudyard Kipling (»Das Dschungelbuch«),
den Dichter Geoffrey Chaucer (»Canterbury Tales«),
Charles Dickens oder Georg Friedrich Händel erinnert.
Und wer gerade dabei ist, sollte natürlich auch die anderen
historischen Stätten Londons nicht links liegen lassen: Tower
of London, Windsor Castle, Hampton Court Palace,
Kensington Palace, Royal Albert Hall, The Monument,
Jewel Tower, London Bridge, Banqueting House und viele
mehr. Der – nicht ganz billige – London Pass lohnt sich
für alle Kulturfans, die nichts verpassen möchten: Er ermöglicht
freien Eintritt zu zahlreichen Attraktionen und
erspart zudem lange Warteschlangen.
38 NR. 10/2014

London Style | special
Auszeit vom Großstadtflair ...
… in Greenwich: Hier schlug einst das Herz des maritimen
London. Ein Highlight ist der Aufstieg zum Royal Observatory,
wo der Nullmeridian verläuft. Vom Hügel aus haben
Besucher einen großartigen Blick auf das benachbarte Geschäftsviertel
Canary Wharf und die umliegenden historischen
Gebäude in Greenwich. Sehenswert für Fans der Seefahrt
ist das National Maritime Museum (Eintritt kostenlos!)
sowie die Cutty Sark: Der ehemalige Teeclipper ist heute ein
Museumsschiff.
… in der Hampstead Heath, einer ausgedehnten Grünfläche
im Norden Londons. Der Parliament Hill lockt mit einem
tollen Blick auf die Innenstadt und ihre Sehenswürdigkeiten
wie das Londoner Riesenrad, St Paul’s Cathedral
oder Canary Wharf.
… in den Kew Gardens: Die königlichen botanischen Gärten
von Kew breiten sich südwestlich der Innenstadt in
Richmond aus. Entspannt und malerisch gestaltet sich die
Anfahrt mit dem Boot von der Londoner Innenstadt aus.
Besonders sehenswert sind das Palmenhaus und andere
Gewächshäuser mit Pflanzen, die in freier Wildbahn in
England und Nordeuropa nicht gedeihen. Der großflächige
Park ist ideal zum Flanieren und Relaxen – und nur ein
wenig beängstigend durch die tieffliegenden Flugzeuge, die
im Landeanflug auf den nahegelegenen Airport Heathrow
sind.
… im Holland Park: Im Westen Londons mitten im noblen
Stadtteil Kensington gelegen, können Urlauber hier vollends
ausspannen. Der Park ist nicht so von Touristen überlaufen
wie der Hyde oder der Green Park; dafür kreuzen viele Pfauen
und Eichhörnchen die grünen Wege. Eine Pause im integrierten
Japanischen Garten oder eine Partie Riesenschach
runden den Besuch ab.
Spektakulärer Blick von The Shard
Londoner Highlife einsaugen …...
… im Canary Wharf, dem neuen Finanz- und Wirtschaftsviertel
in den Docklands im Osten Londons. Die Gegend ist
seit den 1980er Jahren auf dem ehemaligen Hafengelände
gewachsen. Die U-Bahn verläuft hier oberirdisch – eine
Fahrt durch den Distrikt, mit den Zügen, die sich durch
Wolkenkratzerschluchten schlagen, ist atemberaubend. Unter
der Woche jagen hier Scharen von Geschäftsleuten dem
Geld nach; am Wochenende ist das Viertel praktisch menschenleer.
Foto © Claudia Löwe
Foto © Claudia Löwe
Blick auf Canary Wharf von Greenwich
… von The Shard aus! Das neue Wahrzeichen Londons
ragt am südlichen Themseufer in den Himmel und bietet
von der Aussichtsplattform im 68. Stock (221 Meter) einen
tollen Blick auf die Stadt und ihre Wahrzeichen: die Houses
of Parliament, die Tower Bridge, das Londoner Riesenrad,
Buckingham Palace. Für den Besuch gibt es zeitgebundene,
nicht ganz billige Tickets (25 Pfund, im Vorverkauf
per Internet erhältlich); dafür tummeln sich nicht Unmengen
von Besuchern auf der Plattform. Per Treppe gelangen
Besucher die letzten Höhenmeter bis auf die 72. Etage.
Hier ist das Dach halb offen – und die Sicht atemberaubend.
Besonders empfehlenswert ist ein Besuch in der
Abenddämmerung; der Blick auf London in der Dunkelheit
ist unvergesslich. (Claudia Löwe) ■
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Das Britische Empire
Global Royal Footprint
Im 15. bis 17. Jahrhundert füllten sich die weißen
Flecken auf der Weltkarte. Im 18. und 19. Jahrhundert
pinselte England auf viele Flächen seinen Union Jack.
Das Britische Empire wurde das größte Weltreich der
Geschichte. Heute haben diese Kolonien ihre eigenen
Landesflaggen. Doch ein Teil des Weltreichs überdauert
noch: der Commonwealth of Nations.
Eine kurze Geschichte des Empires
Das Britische Empire herrschte auf allen Kontinenten. Ende des
19. Jahrhhunderts umfasste es ein Viertel der weltweiten Landmasse.
Queen Victoria regierte über ein Viertel der Weltbevölkerung.
Ihr Namenszug auf Ortsschildern, Nationalparks und Gebäuden
ist ein Überbleibsel der größten Kolonialmacht, die in
der Geschichte der Menschheit herrschte.
König Heinrich VIII. von England, jener Lebemann, der um eines
Sohnes Willen Frau nach Frau ehelichte, hatte in wenigen
Jahrzehnten die englische Flotte zur Marine ausgebaut. Die vormals
15 Schiffe zählende Flotte entwickelte sich unter ihm zur
Marine. 1549, in Heinrichs Todesjahr, fuhren 45 Schiffe für
Großbritannien. Seine Tochter Elisabeth I. stockte nochmals auf.
Vom Ende des 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Royal
Navy die machtvollste Marine der Erde.
Foto © iStock.com/123ArtistImages
Und mit ihr wuchs Großbritanniens Einfluss auf die Welt. Von
Amerika über Afrika und Asien bis nach Australien und Neuseeland
strömten die Briten. Rohstoffe strömten aus allen Teilen der
Welt zurück nach England. Denn die Industrialisierung war in
vollem Gange und die Handelswaren heiß begehrt.
Natürlich nicht nur bei den insularen Briten. Die britischen »Dominions«
– Kolonien, die sich bereits selbst verwalteten – strebten
nach Unabhängigkeit. Großbritannien kam der vollständigen Abspaltung
der »weißen« Gebiete Kanada, Australien, Neuseeland
und Südafrika zuvor und erklärte sie 1926 zu automomen, gleichberechtigten
Gemeinschaften innerhalb des Britischen Empires.
Die Treue zur britischen Krone verband diese ersten Mitglieder
des Commonwealth of Nations. Das Wort »Commonwealth«,
Gemeinwohl, beschreibt das hehre Ziel des Staatenbunds.
Boykotts und Spiele
Das »Colonial Empire« löste sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg
vollends auf. Schrittweise räumte Großbritannien, mal
mehr, mal weniger freiwillig, das Feld: erst in Indien und Pakistan
1947, dann in Birma und Ceylon 1948, schließlich Ende der
1950er Jahre auch in den afrikanischen Kolonien. Großbritanniens
»Colonial Office« schloss 1966.
Seitdem traten 53 Staaten dem Commonwealth of Nations bei.
16 »Commonwealth Realms« – darunter Australien, Jamaika,
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Kanada oder Papua-Neuguinea – stehen
weiterhin unter der britischen Krone. Die
übrigen Staaten soll verbinden, was der
Name ausdrückt: Gemeinwohl. Die Singapore
Declaration von 1971 erhob 14
Punkte, die alle Mitgliedsstaaten zum Engagement
für Weltfrieden, Freiheit, Menschenrechte,
Gleichheit und freien Handel
verpflichten sollen. Das inkludiert
gemeinnützige Projekte ebenso wie Sanktionen
gegen Mitgliedsstaaten. Oder auch
medienwirksame Boykotts, wie 2013, als
Indien, Mauritius und Kanada das Gipfeltreffen
in Sri Lanka wegen dessen Kriegsverbrechen
nicht besuchten.
Nicht mal ein Jahr später, in diesem
Sommer, trafen indische, kanadische
und mauritische auf sri-lankische Abgesandte
in einem ganz anderen Kontext –
zu den Commonwealth Games. Eine Art
Queen Victoria (r.) regierte zu ihrer Zeit
über ein Viertel der Menschheit. Heute
sind 1,8 Milliarden Bürger weltweit Teil des
Commonwealth unter Elisabeth II (l.).
Empire und Commonwealth | Special
Olympia des Staatenbundes: Alle vier
Jahre kommen die besten Sportler aus
sämtlichen Teilen des Commonwealth
zusammen, um sich in besonders verbreiteten
Sportarten wie Leichtathletik,
Gymnastik und Schwimmen, aber auch
in besonders britischen Sportarten wie
Cricket, Rasen-Bowl oder Rugby zu messen.
Das Ereignis verbindet auch die Bürger
innerhalb des Commonwealth. 1,8
Milliarden Menschen weltweit gehören
heute zu dem Staatenbund – fast ein
Drittel der Weltbevölkerung. Der rege
Kulturaustausch schafft das moderne Babel:
Im englischen Manchester beispielsweise
werden rund 200 Sprachen gesprochen.
Aber auch andere Metropolen des
Commonwealth tragen den Mix aus britischer
Vergangenheit und einheimischen
Traditionen zur Schau (weiter auf
S. 42). (Susann Lederer) ■
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Foto © iStock.com/chpaquette
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Victoria Station: der zweitgeschäftigste
Bahnhof Londons und Großbritanniens.
Victoria: südöstlicher Bundesstaat
Australiens.
Victoriafälle: einer der spetkakulärsten
Wasserfälle der Welt in Simbabwe und
Sambia, Afrika.
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Auf dem Kontinent liegt auch der drittgrößte
See der Welt, der Victoriasee.
British Columbia: drittgrößte Provinz
Kanadas mit der Hauptstadt Victoria.
Provinz- und Landeshauptstädte mit
demselben Namen: Victoria in Labuan,
Malaysia, Victoria auf Gozo, Malta, und
die Hauptstadt der Seychellen.
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Viktorialand heißt ein 1841 entdeckter
Landstrich in der Antarktis.
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Special | Commonwealth cities
Commonwealth-Cities
Aus dem Empire gewachsen
Parks und Gärten für sonntägliche Picknicks, historische Prachtbauten,
Victoria Streets: Einige Überbleibsel sind in fast jeder Kolonialstadt des
einstigen Britischen Empire erhalten geblieben. Gepaart mit ihrer ganz
eigenen kulturellen Entwicklung blühen diese Metropolen heute in einem
Mix aus herrschaftlicher Repräsentanz und bunter Vielfalt.
Ibisse und Kakadus beleben die Royal
Botanic Gardens. Darin steht auch das
neugotische Government House.
Der Archibald-Brunnen im Hyde Park erinnert an den
Ersten Weltkrieg. Dahinter St Mary's Cathedral, die ein
prächtiges Schöpfungsmosaik birgt.
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42 NR. 10/2014

Commonwealth cities | Special
Wer keine Scheu vor Höhen hat, überblickt Sydney vom Gipfel der Harbour
Bridge. Alle anderen schippern durch den weltgrößten Naturhafen Port Jackson.
Sydney im Schnelldurchgang: Staunen über Harbour Bridge und Opera House,
Durchatmen im Botanischen Garten, Bummeln durchs älteste Stadtviertel The
Rocks, Austoben am Bondi Beach, Ausfliegen in die Blue Mountains.
Das Sydney Opera House wurde 1973
von Queen Elizabeth II. eingeweiht.
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Sydney:
Weltschönste Strafkolonie
Das Sydney Hospital trägt den Beinamen
»Rum Hospital«: Weil Gouverneur Macquarie
kein Geld aus London annehmen wollte, finanzierte
er den Neubau 1816 mit drei Geschäftsleuten.
Sie erhielten dafür das Monopol zum
Import von Rum. Ihre historische Mentalität
hängt den »Aussies« noch heute an: Rauhe
Schale, lockerer Kern. Es wird schon gehen.
Und trinkfest. Sydneys Geschichte begann als
Strafkolonie. An der Botany Bay, wo 1770
James Cook als erster Europäer an Land ging,
liegen heute Airport und Containerhafen. 1788
erreichten 1.300 Briten, davon rund 750 Sträflinge,
die Sydney Cove und hissten den Union
Jack. Der »Australia Day« feiert ebenjenes
Gründungsdatum am 26. Januar. The Rocks,
Sydneys ältester Stadtteil, ist heute ein Kultviertel.
Hier, in Darling Harbour und in Surry
Hills, ließ sich die Arbeiterklasse nieder, der
Handel florierte in Paddington, Newtown und
Pyrmont. Prächtige Villen überdauerten in
Potts Point. 1901 wurde Australien ein Dominion,
doch erst 1986 nabelte sich auch das
Rechtssystem von der britischen Krone ab.
2000 brachte Sydney mit den Olympischen
Spielen einen weiteren Aufschwung – im folgenden
Immobilienboom verdreifachte sich
mancher Grundstückswert. ▶
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Special | Commonwealth cities
Vorn der koloniale Hafen, hinten der Tafelberg: Das ist Kapstadt. Die Metropole im
Schnelldurchgang: Hafenluft schnuppern an der Victoria & Alfred Waterfront (o.),
Bummeln am Greenmarket Square mit Straßencafés, Wochenmärkten und Old Town
House, Kunst und Museen, schauen in Company’s Gardens …...
... auf 2,6 Kilometern Fan Walk zum
Cape Town Stadium schlendern …...
Foto © iStock.com/wallix
... shoppen und spazieren in De Waterkamt und im
multikulturellen Bo-Kaap ...
44 NR. 10/2014

Kapstadt: ein langer Kampf
»Mother City«, Mutterstadt: Kapstadt war die
erste europäische Siedlung in Südafrika und
sah als solche die Jahrhunderte währenden
Konflikte der Völker. 1488 sichtete der portugiesische
Entdecker Bartolomeu Diaz als erster
Europäer das Kap der Guten Hoffnung. Über
160 Jahre später begründete der Holländer Jan
van Riebeeck 1652 eine feste Versorgungsstation
für durchfahrende Schiffe. Er kam damit
den befeindeten Engländern zuvor. Durch den
Übergriff auf ihr Land entstanden immer wieder
Konflikte mit den ansässigen Khoikhoi.
1814 lösten die Briten ihre holländischen Konkurrenten
als Kap-Herrscher ab. Englisch wurde
Amtssprache, die Sklaverei abgeschafft. Die
Burenkriege, die Kämpfe zwischen aufbegehrenden
niederländisch- und deutschstämmigen
Südafrikanern und den britischen Besatzern,
entschied das Empire grausam für
sich. Ab 1910 stellte es die Südafrikanische
Union unter Selbstverwaltung als Dominion
des Commonwealth. Doch mit seiner immer
schärferen Apartheid-Politik isolierte sich Südafrika
im 20. Jahrhundert zunehmend: Aus
dem Commonwealth musste es 1961 austreten,
die UNO strafte die Republik mit Sanktionen.
1990 wurde Nelson Mandela, Symbol der Anti-
Apartheid-Bewegung, aus 27 Jahren politischer
Haft unter anderem auf Robben Island entlassen.
An der Grand Parade vor Kapstadts City
Hall rief er zur Versöhnung auf. Vier Jahre später,
nach den ersten demokratischen Wahlen,
kehrte Südafrika unter seiner Präsidentschaft in
den Commonwealth zurück. ▶
Foto © iStock.com/ZambeziShark
Commonwealth cities | Special
Im Botanischen Garten Kirstenbosch (o.) wird nur heimische
Flora gepflanzt.
Foto © iStock.com/Pil-Art
Foto © iStock.com/michaeljung
…... und Afrikas Südspitze jenseits des
Großstadttrubels sehen: mit unverbautem
Blick auf das Kap der Guten Hoffnung
(u.) und historischen Einblicken auf der
Gefängnisinsel Robben Island (o.).
Foto © iStock.com/ZambeziShark
Foto © iStock.com/calm_eyes
NR. 10/2014 45

Special | Commonwealth cities
Singapur: Asien light
Thomas Stamford Raffles’ Erobererpose ist
in Stein gehauen: Die Statue überragt seinen
vermeintlichen Anlegeplatz auf der
Insel. Hier wollte der Leutnant Gouverneur
von Bengkulu (Sumatra) einen Handelsposten
aufbauen. Schon vorher lag auf der
Insel, glaubt man Entdecker Marco Polo,
»eine große, edle Stadt«. Eine Übertreibung
– oder eine fehlerhafte geografische
Einordnung. Denn Singapur war bis Anfang
des 17. Jahrhunderts mit dem Seehandel
in Südostasien zwar zu einem kleinen
Hafen aufgeblüht; doch fand Raffles bei
seiner Landung 1819 nur 300 Einwohner
vor. Indische Sträflinge rodeten binnen eines
halben Jahrhunderts den Dschungel,
bauten Kanäle und Wege. Chinesische und
südostasiatische Tagelöhner verdienten
sich am Transport von Gewürzen, Edelstoffen,
Tee, Elfenbein und Opium zwischen
Schiffen und Lagerhäusern. Der Mix
aus Ethnien ist heute Singapurs prägnantestes
Merkmal, gemeinsam mit seinen Klischees:
sicher und streng, multikulturell
und friedlich, modern und traditionell.
Asien für Einsteiger, weil es im Notfall immer
Hilfe gibt; aber auch, weil Buddhismus,
Christentum, Islam und Hinduismus
wie an kaum einem anderen Ort friedlich
nebeneinander bestehen. ▶
Singapurs Mix aus Geschichte und Gegenwart, asiatischer Lebensart
und modernem Komfort brachten ihm den Ruf, »Asien light« zu bieten.
Der europäische Colonial District. Als Relikt der räumlichen Trennung der Ethnien durch
Stamford Raffles finden sich Moscheen und hinduistische Tempel in anderen Stadtteilen
wie Chinatown, Little India oder dem malaiischen Viertel Kampong Glam.
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46 NR. 10/2014

Commonwealth cities | Special
Spektakuläre Abende verspricht
das Marina Bay Sands Hotel (l.) mit
seinem Sky Park im 56. Stock.
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Tipp zum Sonnenaufgang: Magische
Ausblicke am East Coast Park Beach.
Tipp nach Sonnenuntergang: eine
Nachtsafari im Singapore Zoo.
Statue von Thomas Stamford Raffles am vermuteten
Landepunkt neben dem Empress Place Building (l.).
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Am Ufer des Singapore River wacht der Merlion: Das Mischwesen aus Fischkörper
und Löwenkopf ist das Wahrzeichen Singapurs, der »Löwenstadt«.
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NR. 10/2014 47

Special | Commonwealth cities
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Oberster Gerichtshof von Kanada im Art-déco-Stil (o.).
Der Canal Rideau wird im Winter zur längsten Eislaufbahn der Welt. (u.)
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Ottawa als Einstiegspunkt ins Kanada-Abenteuer:
Nahe der Stadt (in kanadischen Maßstäben) liegt der
Algonquin Provincial Park.
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Foto © iStock.com/elder
Blick von einer Freilichtbühne auf den Glasbau der National Gallery (l.)
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Weitere Highlights in Ottawa: National Archives of Canada, die Fußgängerzone
Sparks Street Mall, Confederation Square mit dem War Memorial, das Luxushotel
Château Laurier, Canadian Museum of Civilization mit der weltgrößten Sammlung
von Totempfählen, Major's Hill Park und der Ausblick vom Nepean Point.
48 NR. 10/2014

Commonwealth cities | Special
Ottawa: Hauptstadt mit Provinzcharme
Ottawa ist die unterschätzte Hauptstadt Kanadas. Bis
1857 stritt es mit Toronto und Kingston um den
Hauptstadtstatus in der britischen Provinz Upper and
Lower Canada; die beiden Konkurrenten (und nicht
nur sie) sahen in dem 10.000-Seelen-Ort ein provinzielles
»Kaff«. Es hält sich darum bis heute die Legende,
Königin Victoria habe zum Entscheid wahllos einen
Punkt auf der Landkarte zwischen Toronto und Montréal
als Hauptstadt markiert. 1867 wurde der – vermeintliche
– Glückstreffer zum Regierungssitz des gesamten
neuen Dominion Kanada und erhielt prächtige
Regierungsgebäude, ganz nach dem Vorbild der Londoner
Houses of Parliament. Kaum Wolkenkratzer,
stattdessen neugotische Verträumtheit und viel Grün:
Die beinahe-Metropole ist ein wunderschöner Ausgangspunkt
für die Reise durch Kanada. Der Ottawa
River trägt Besucher vorbei am Art-déco-Gebäude des
Supreme Court und am altehrwürdigen Parliament
Hill ebenso wie am modernen Glaspalast der National
Gallery of Canada und der geradlinigen Ottawa City
Hall. Trotz der spannenden Kontraste und Kultur: Ottawa
bleibt, auch nach der Unabhängigkeit von Großbritannien
1982, eine kleine Hauptstadt. Zum Glück. ▶
Das Parlamentsgebäude beim kanadischen Tulpen-
Festival im Mai. Der Parliament Hill war im 18. und
frühen 19. Jahrhundert noch eine Militärbasis.
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NR. 10/2014 49

Special | Commonwealth cities
Das India Gate (hier mit Blick vom Rajpath Boulevard) in Neu-Delhi
ist dem Arc de Triomphe von Paris nachempfunden.
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Präsidentenhaus (Rashtrapati Bhavan) in
Neu-Delhi
Indiens wohl berühmtestes Bauwerk, das Mausoleum Taj Mahal, liegt rund 250 Kilometer
südlich von Delhi. Mogul Shah Jahan ließ es für seine Frau Mumtaz Mahal errichten, die bei
der Geburt ihres 14. Kindes starb.
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Delhi: Pulsierende Kontraste
Delhi, die Stadt der sieben Städte. Die
Metropolregion rund um Indiens Regierungssitz
birgt Ruinen von sieben historischen
Orten. Die Kapitale Neu-Delhi
ist der achte. 1803 besiegten britische Besatzer
die Mogulenherrscher. Doch erst
Anfang des 20. Jahrhunderts sollte Delhi
die Hafenstadt Kalkutta als Hauptstadt
des Landes ablösen. Ihr Grundstein wurde
1911 gelegt: Südlich der Altstadt errichtete
man ein Kleinbritannien auf
dem Reißbrett. Ein Spaziergang über den
mit klassischen Säulenbauten bestandenen
Connaught Place, das Herz Neu-
Delhis, über die breiten Prachtstraßen
und durch die Gärten ist ein Ausflug ins
Kolonialreich Britisch-Indien. Hier hat
auch nach der Unabhängigkeit des Landes
1947 die Regierung ihren Sitz. Dahinter
verwinkelt sich Old Delhi in engen
Gassen, zwischen Tempeln, Moscheen
und Basaren. Am Stadtrand leuchtet der
Sandstein des imposanten Roten Forts.
Vor Old Delhis Zeit lebten die Einwohner
in Lal Kot, auf dessen mittelalterlichen
Ruinen heute der muslimische Qutb-
Komplex steht. In Delhi mischen sich gestern
und heute, eine Kultur der Farben
und Gewürze mit imperialer Klassik zu
einer der faszinierendsten Städte des
Commonwealth. (Susann Lederer) ■
50 NR. 10/2014

Commonwealth cities | Special
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Gurudwara Bangla Sahib, der bedeutendste Sikh-Tempel Delhis
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Der 1986 fertiggestellte Lotustempel gilt als Muttertempel Indiens.
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Fast 200 Jahre lang residierten Mogulherrscher im Roten Fort. Zum indischen Unabhängigkeitstag hisst der Premierminister
die Nationalflagge am Tor des Forts und hält eine landesweit übertragene Rede von seinen Wällen.
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»Wie nennt man New York noch:
Big Apple oder Small Banana?«
Wann? Das Gewinnspiel läuft vom
22. September bis zum 2. November 2014
Viel Glück wünscht das ab-in-den-urlaub.de Team!

Der
ab-in-den-urlaub.de
Sprachführer
Präsentiert von Langenscheidt

Langenscheidt Sprachführer | spanisch
Einkaufen auf Spanisch
Einmal pro Woche finden in allen spanischen Dörfern die Mercadillos, Straßenmärkte, statt. Händler bieten
hier Lebensmittel, Haushaltswaren, Kleidung und vieles mehr feil. Wo, wenn nicht zwischen den einheimischen
Kaufmannsständen, kommt südländisches Flair beim Bummeln auf? Noch atmosphärischer
lässt es sich einkaufen mit einigen Brocken Spanisch. Unser Langenscheidt-Sprachführer hilft dabei.
Wie viel kostet das?
Das ist mir zu teuer.
¿Cuánto cuesta? 'kwanto 'kuesta?
Es demasiado caro.
es dema'sjado 'karo.
Haben Sie auch ¿Tiene algo más barato?
etwas Preiswerteres? 'tjene_'algo mas wa'rato?
Kann ich mit (dieser)
Kreditkarte zahlen?
¿Puedo pagar con (esta) tarjeta de
crédito? 'puedo pa'gar kon ('esta)
tar'cheta de 'kredito?
Wo bekomme ich …? ¿Dónde puedo conseguir …?
'donde 'puedo konse'gir …?
Danke, ich möchte
mich nur ein
wenig umsehen.
Ich hätte gerne …
Das gefällt mir
nicht so gut.
Das gefällt mir.
Ich nehme es.
Danke, das ist alles.
Sólo quiero mirar un poco, gracias.
'solo 'kjero mi'rar um 'poko, 'graθias.
Quisiera … ki'sjera …
No me gusta mucho.
no me 'gusta 'mutscho.
Me gusta. Me lo llevo.
me 'gusta. me lo 'jewo.
Eso es todo, gracias.
'eso_es 'todo, 'graθias.
Bitte geben
Sie mir 1 Kilo …
Kann ich probieren?
Ich suche …
Ich habe Größe …
Kann ich das
anprobieren?
Das passt mir nicht.
Por favor, déme un kilo de …
por fa'wor, 'deme un 'kilo de …
¿Podría probar un poco de eso?
po'dria pro'war um 'poko de_'eso?
Estoy buscando … es'toi wus'kando…
Tengo la talla … 'tengo la 'taja …
¿Puedo probármelo?
'puedo pro'warmelo?
No me está bien. no me es'ta wjen.
Kann ich
Ihnen helfen?
¿Le puedo ayudar en algo?
le 'puedo_aju'dar en 'algo?
Was ist das?
¿Qué es esto? ke_es 'esto?
Das passt gut.
Me queda bien. me 'keda wjen.
Foto © iStock.com/IPGGutenbergUKLtd
54 NR. 10/2014

spanisch | Langenscheidt Sprachführer
Aussprache
Bei zwei aufeinanderfolgenden Vokalen werden beide Vokale einzeln ausgesprochen.
Man sagt also z. B. nicht wie im Deutschen Euro, sondern e-uro.
Werden Wörter eng zusammenhängend ausgesprochen, haben wir sie in der Lautschrift
mit dem Zeichen _ verbunden.
Die Betonung wird in der Lautschrift mit dem Zeichen ['] vor der betonten Silbe
angegeben.
Betonungsregeln für das Spanische:
Wörter, die auf einen Vokal, auf n oder s enden, werden auf der vorletzten Silbe betont:
ocupado oku'pado besetzt.
Wörter, die auf einen Konsonanten (außer n oder s) oder auf einen Vokal mit folgendem y
enden, werden auf der letzten Silbe betont: informar imfor'mar benachrichtigen.
Alle Ausnahmen werden durch einen Akzent auf dem betonten Vokal gekennzeichnet:
quizás ki'θas vielleicht.
Schlau in den Urlaub:
Landeskunde mit dem ab-in-den-urlaub.de Magazin
· Spanisch ist die Muttersprache von rund 350 Millionen Menschen und erste
Amtssprache in 22 Ländern.
· Seefahrt hat bei den Spaniern Tradition: Vasco Núñez de Balboa erblickte als erster
Europäer den Pazifik, Juan Sebastián Elcano umsegelte als erster Europäer die
Welt, und Gabriel de Castilla gilt als erster Europäer, der die Antarktis erreichte.
· Córdoba, Herz der maurischen Herrschaft in Spanien, galt in seiner Blütezeit
unter den arabischen Regenten als modernste und wohlhabendste Stadt Europas.
· Kolumbus' versehentlicher Kurs auf Amerika machte seinen Auftraggeber
Spanien seinerzeit zu einem der mächtigsten Länder der Welt.
Foto © iStock.com/rachel dewis
· Die nordspanische El-Castillo-Höhle ist für die älteste Höhlenmalerei der Welt
bekannt: Sie wurde vor 40.000 Jahren gezeichnet.
· Die spanische Variante der Zahnfee ist eine kleine Maus: Ratoncito Pérez legt
Kindern, die einen Zahn verloren haben, eine Überraschung unters Kopfkissen.
· 2012 bestreikten zahlreiche Madrider Edelprostituierte die Banker des Landes:
Sie wollten erst wieder mit den »Finanzhaien« schlafen, wenn diese »Verantwortung
für die Gesellschaft« übernehmen.
· Der Spanier Joan Pujol García gilt als einziger Doppelagent, der im Zweiten
Weltkrieg sowohl mit dem deutschen Eisernen Kreuz als auch als »Member of the
British Empire« ausgezeichnet wurde.
Schrift Lautschrift Aussprache Beispiel
b b nach einer Sprechpause und nach m
wie b
w sonst wie w (mit leicht
aufeinanderliegenden Lippen)
c θ vor e und i wie th in thank you
in Lateinamerika wie s
un billete um bi'jete
ein Fahrschein
habitación awita'θjon
Zimmer
gracias 'graθias danke
k sonst wie k cama 'kama Bett
ch tsch fast wie tsch, dabei die Zungenspitze mucho 'mutscho viel
etwas zurücknehmen
d d nach einer Sprechpause und nach l und n
wie d
sonst weicher als im Deutschen
de de von
perdón per'don
Entschuldigung
(d) am Ende des Wortes wird d nur ganz edad e'da(d) Alter
schwach gesprochen
g g vor a, u, o oder Konsonant: weiches g gustar gus'tar gefallen
ch vor e oder i wie ch in Bach general chene'ral allgemein
g soll g vor e oder i wie g ausgesprochen alguien 'algjen jemand
werden, so wird ein „stummes u“ eingefügt
h wird nicht ausgesprochen hola 'ola hallo
j ch wie ch in Bach rojo 'rocho rot
ll j wie j in Jacke llave jawe Schlüssel
n m vor b, v, f und p wie m un vaso um 'baso ein Glas
n sonst wie n vino 'bino Wein
ñ nj wie gn in Champagner español espa'njol spanisch
qu k wie k que ke was
r rr in Schreibung rr mehrfach gerolltes jarra 'charra Krug
Zungenspitzen-r
r sonst einfach gerolltes Zungenspitzen-r puerta 'puerta Tür
s s stimmlos wie in Messe piso 'piso Etage
v, w b nach einer Sprechpause und nach m wie b enviar em'bjar schicken
w sonst wie w (mit aufeinanderliegenden lavar la'war waschen
Lippen)
x s vor Konsonanten als stimmloses s
explicar espli'kar erklären
wie in Messe
gs sonst wie gs taxi 'tagsi Taxi
y i am Wortende wie i soy soi ich bin
j sonst wie j yo jo ich
z θ wie th in thank you quizás ki'θas vielleicht
NR. 10/2014 55

Langenscheidt Sprachführer | italienisch
Einkaufen auf Italienisch
Im Land von Mailänder Modemeilen und Römischen Boutiquen gehören Einkaufsbummel
zum Urlaub dazu. Noch mehr Italienfeeling erlebt, wer im Geschäft einen italienischen
Plausch beginnen kann. Unser Langenscheidt-Sprachführer gibt die wichtigsten Phrasen
zum Einkaufen.
Wie viel kostet das?
Das ist mir zu teuer.
Quanto costa? ku'anto 'kɔßta?
È troppo caro per me.
ä 'trɔppo 'karo per me.
Haben Sie auch Ha qualcosa di più economico?
etwas Preiswerteres? a kual'kɔsa di pju eko'nɔmiko?
Kann ich mit (dieser)
Kreditkarte zahlen?
Posso pagare con (questa) carta di
credito? 'pɔßßo pa'gare kon (ku'eßta)
'karta di 'kredito?
Wo bekomme ich …? Dove posso trovare …?
'dowe 'pɔßßo tro'ware …?
Kann ich Ihnen
helfen?
Posso aiutarLa?
'pɔßßo aju'tarla?
Danke, ich möchte
mich nur ein wenig
umsehen.
Ich hätte gerne …
Das gefällt mir
nicht so gut.
Das gefällt mir.
Ich nehme es.
Danke, das ist alles.
Was ist das?
Bitte geben Sie
mir 1 Kilo …
Grazie, ma vorrei soltanto dare
un’occhiata. 'gratsje, ma wor'räi
ßol'tanto 'dare unok'kjata.
Vorrei … wor'räi …
Questo non mi piace tanto.
ku'eßto non mi 'pjatsche 'tanto.
Mi piace, lo prendo.
mi 'pjatsche, lo 'prändo.
Grazie, è tutto. 'gratsje, ä 'tutto.
Che cos'è quello? ke kɔ'sä ku'ello?
Mi dia un kilo di …, per favore.
mi 'dia un 'kilo di …, per fa'wore.
Kann ich probieren?
Ich suche …
Ich habe (die
deutsche) Größe …
Kann ich das
anprobieren?
Das passt mir nicht.
Das passt gut.
Posso assaggiare?
'pɔßßo aßßad'dschare?
Vorrei .. wor'räi …
Ho la taglia (tedescha) …
ɔ la 'talja (te'deßka) …
Lo posso provare?
lo 'pɔßßo pro'ware?
Non mi va bene. non mi wa 'bäne.
Questo va bene. ku'eßto wa 'bäne.
Foto © iStock.com/peeterv

italienisch | Langenscheidt Sprachführer
Schlau in den Urlaub:
Landeskunde mit dem ab-in-den-urlaub.de Magazin
· Italien ist, inklusive Sardinien und Sizilien, nur wenig größer als der US-Bundesstaat
Arizona.
· 2007 entdeckte der Spürhund Rocco einen Trüffel von 1,5 Kilo Gewicht. Bei einer
Auktion brachte dieser 333.000 US-Dollar ein.
· Als 1986 in Rom das erste McDonald's eröffnet wurde, protestierten mehrere
tausend Anhänger der traditionellen Küche. Unter den Demonstranten wurden
plakativ traditionelle Spaghetti verteilt.
· Pasta wurde im italienischen Mittelalter auch süß gegessen: beispielsweise mit
Honig, Zucker und Zimt.
· Neben dem Vatikan liegt auch die älteste selbstständige Republik innerhalb
Italiens: San Marino wurde offiziell im Jahr 301 gegründet.
· Italien hat die meisten Vulkane und, mit dem Mont Blanc, den mit 4.810 Metern
höchsten Berg Europas jenseits des Kaukasus.
· Auf Sardinien leben zahlreiche Hexen, die unter anderem mit Heiltränken
ansässigen Menschen helfen.
Foto © iStock.com/kasto80
· In Marostica gedenkt ein zweijährliches Fest eines legendären Lebenden Schachspiels:
1454, so die Legende, wurde ein solches um eine heißbegehrte Braut, die
Tochter des Burgherrn, ausgetragen.
Aussprache
Um Ihnen eine Hilfe bei der Aussprache des Italienischen zu geben, haben wir alle Wörter
und Sätze zusätzlich in vereinfachter Lautschrift wiedergegeben.
Zur Kennzeichnung der Betonung ist jeweils vor die betonte Silbe ein Betonungsakzent
['] gesetzt. Im Italienischen werden viele Wörter auf ihrer vorletzten Silbe betont.
Abweichungen hiervon folgen keiner festen Regel.
Doppelkonsonanten werden im Italienischen auch doppelt gesprochen: sorella ßo'rella
Schwester, bocca 'bokka Mund.
Zwei aufeinanderfolgende Vokale (ae, au, ei, eu, ie usw.) behalten jeweils ihren
ursprünglichen Klang (vgl. dt. Museum): paura pa'ura Angst, euro ä-uro Euro.
Schrift Lautschrift Aussprache Beispiel
c
tsch
k
vor e und i wie tsch
sonst wie k
ciao 'tschao hallo
come 'kome wie
ch, cch k wie k che ke was
e
g
e
ä
dsch
g
geschlossenes e wie in Beruf
offenes e wie in ändern
vor e und i wie weiches dsch
sonst wie g
forse 'forße vielleicht
senza 'ßäntsa ohne
viaggio 'wjaddscho Reise
grazie 'gratsje danke
gh g wie g, das h wird nicht gesprochen funghi 'fungi Pilze
gli lj mouilliertes l, d.h. wie in brillant taglia 'talja Größe
gn nj mouilliertes n, d.h. wie in Kognak bagno 'banjo Bad
h wird nicht gesprochen hanno 'anno sie haben
o
o
ɔ
geschlossenes o wie in Moral
offenes o wie in Wolle
non non nicht
cosa 'kᴐsa Sache
r r mit der Zungenspitze gerolltes r rosso 'roßßo rot
s
ß
s
stimmloses s wie in Messe
stimmhaftes s wie in Sonne
sale 'ßale Salz
rosa 'rᴐsa rosa
sce, sci sch wie sch in schön lasciare la'schare lassen
sch ßk wie sk pesche 'päßke Pfirsiche
v w wie w in Weg vino 'wino Wein
z
ts
ds
wie z in Zahn
wie d mit stimmhaftem s
senza 'ßäntsa ohne
zero 'dsäro Null
NR. 10/2014 57

Langenscheidt Sprachführer | Türkisch
Einkaufen auf Türkisch
Die Türkei ist ein Einkaufsparadies für Souvenirshopper: Ein Ladenschlussgesetz gibt
es nicht, Geschäfte in Küstenregionen und Großstädten haben in der Regel von 9 bis 22 Uhr
geöffnet. Sogar in ländlichen Regionen schließen viele Läden erst rund 19 Uhr. In Istanbul
haben die Flohmärkte in Aksaray, Kadıköy und Üsküdar täglich geöffnet. Grund genug,
um sich mit dem Langenscheidt-Sprachführer auf einen Einkaufsbummel in der Landessprache
vorzubereiten.
Wie viel kostet das?
Das ist mir zu teuer.
Ne kadar? né-kadar?
Benim için pahalı.
bénim itschín pachalə´ .
Haben Sie auch Ucuz birşeyler var mı?
etwas Preiswerteres? udshús bir schejlér wár-mə?
Kann ich mit (dieser)
Kreditkarte zahlen?
(Bu) Kredi kartıyla ödeyebilir
miyim? (bu) kredí kartə´ jla
ödejebilír-mijim?
Danke, ich sehe
mich nur um.
Ich hätte gerne …
Das gefällt mir
nicht so gut.
Das gefällt mir.
Ich nehme es.
Teşekkür ederim, bakmak
istiyorum sadece. teschek:ǘr éderim,
bakmák ißtíjorum ßá:dedshe.
… istiyorum. … ißtíjorum.
Bunu pek beğenmedim.
búnu pek be:énmedim.
Tamam, bunu alıyorum.
tamá:m, búnu alə´ jorum.
Kann ich probieren?
Ich suche …
Ich habe (die
deutsche) Größe …
Kann ich das
anprobieren?
Tadına bakabilir miyim?
tádəna bakabilír-mijim?
… arıyorum. … arə´ jorum.
(Alman) beden ölçüsüne göre
benimki … (almán) bedén
öltschüßüné göré benímki …
Şunu deneyebilir miyim?
schúnu denejebilír-mijim?
Wo bekomme ich …? … nerede bulabilirim?
… nérede bulabilírim?
Danke, das ist alles.
Teşekkürler, hepsi bu kadar.
teschek:ürlér, hepßí bu kadár.
Das passt mir nicht.
Bu beden bana uymadı.
bu bedén bána újmadə.
Kann ich
Ihnen helfen?
Yardımcı olabilir miyim?
jardəmdshə´ olabilír-mijim?
Was ist das?
Bitte geben Sie
mir 1 Kilo …
Bu ne? bu-né?
Lütfen bir kilo …verir misiniz?
lǘtfen bir kílo … werír-mißinis?
Das passt gut.
Bu iyi uydu. bu ijí ujdú.
Foto © iStock.com/ManuKro
58 NR. 10/2014

Türkisch | Langenscheidt Sprachführer
Schlau in den Urlaub:
Landeskunde mit dem ab-in-den-urlaub.de Magazin
· Kinder laufen nach türkischem Aberglauben besondere Gefahr, klein zu bleiben:
Zum Beispiel, wenn man sie im Kindesalter misst oder über sie springt.
· Wer nachts pfeift, ruft dem Volksglauben nach den Teufel herbei.
· Nimmt ein Türke einem anderen ein Versprechen oder einen Schwur ab, achtet
er nicht auf dessen Finger, sondern auf die Füße: Denn beim Schwur den Fuß zu
heben gilt dort als Pendant zum betrügerischen Fingerkreuzen.
· Wer schon am frühen Morgen ein Schnäppchen auf dem Markt gemacht hat,
kann sich beim Händler revanchieren und das Geld vor sich hin werfen: Das
bedeutet Glück und gute Geschäfte für den Ladeninhaber.
· Auch die Türken haben einen Nationalsport: Yaglı Güres, einen Öl-Ringkampf.
Kämpfer ziehen sich neben einem Ölfilm aus Pflanzenöl nur eine Lederhose über.
· Der christliche St. Nikolaus stammt aus der Türkei, genauer: aus Patara. Er war
Bischof in der Küstenstadt Demre, dem damaligen Myra.
· Die Arche Noah soll nach ihrer Seefahrt am Berg Ararat im äußersten Osten der
Türkei gelandet sein.
· Julius Cäsar kam, sah und siegte – in der Türkei. Seinen berühmten Ausspruch
»Veni, vidi, vici« tat er nach der Schlacht bei Zile im Norden.
Aussprache
Im Türkischen werden die Vokale grundsätzlich kurz ausgesprochen, z.B. das a wie in Dach,
nicht wie in Dame. Lang sind sie nur dann, wenn ihnen ein Längenzeichen [ː] folgt: ilave
ilaːwé zusätzlich.
Nach einem Konsonanten bedeutet das Längenzeichen, dass dieser doppelt gesprochen
werden muss, z.B. wie die zwei k in Musikkapelle: takke takːé Mütze.
Es gibt einen Vokal, der in der deutschen Sprache nicht vorkommt. Neben dem i (mit
Punkt) gibt es im Türkischen ein i ohne Punkt = ı. Es wird in der vereinfachten Lautschrift
mit [ə] wieder-gegeben und hört sich wie ein schwaches e an.
Die Betonung ist im Türkischen nicht so ausgeprägt wie im Deutschen. Im Satzgefüge wird
in der Regel das Wort betont, das im Zentrum der Aussage steht.
Um Ihnen die Aussprache zu erleichtern, haben wir in der Lautschrift die betonte Silbe im
Wort mit dem Akzentzeichen [´] markiert: otel otél Hotel.
Schrift Lautschrift Aussprache Beispiel
c dsh wie das dsch in Dschungel ceket dshekét Jacke
ç tsch wie das tsch in tschechisch çadır tschadɘr Zelt
ǧ ː ein kaum hörbares, weiches g soǧan ßoːán Zwiebel
h
ch wie das ch in Bauch
şehir schechír Stadt
h am Wortanfang wie das h in Haus havaalanı hawáːlanɘ Flughafen
ı ɘ ein kurzes, dumpfes i, fast wie das rakı rakə´ Anisschnaps
e in machen
j sh wie das j in Journalist jilet shilét Rasierklinge
s ß stimmloses s wie in Pass su ßu Wasser
ş sch stimmloses sch wie in schon şarap scharáp Wein
v w wie das w in Wasser pilav piláw gekochter Reis
y j wie das j in jeder ay aj Monat
z s stimmhaftes s wie in Reise zor sor schwierig
Foto © iStock.com/CAHKT
NR. 10/2014 59

Urlaub genieSSen | British Tea Time
Täglich um 4
How-To
der British Tea Time
Es gibt sie noch immer, die britische »Tea Time«, zu der die
Hektik des Alltags einem dampfenden Heißgetränk weichen
muss. Und nicht nur die Uhrzeit legen Englands Traditionen
fest: Vom Vorwärmen der Teekanne bis zu Beilagen und
Etikette geben wir Tipps für den korrekten »English Break«.
Foto © iStock.com/Szakaly
60 NR. 10/2014

Für viele Briten schlägt die vierte Stunde des Nachmittags
zum »Afternoon Tea«, auch »Low Tea« genannt; andere
genießen erst nach fünf Uhr ihren »High Tea«, ein üppigeres
Mahl, das mit seinen herzhaften Snacks schon fast
einem kontinentalen Abendessen gleicht. Der Tee ist eines der
wichtigsten Überbleibsel des Britischen Empires. Seit dem 17.
Jahrhundert strömen die getrockneten Blätter von Ost- und Südostasien
aus auf die Insel.
Seitdem hat sich nicht viel in Zubereitungsart und -zeit geändert.
Wer in die heimischen Gefilde ein Stücklein Großbritannien holen
möchte, findet die feine englische Art in einer »Tea Time«. Aber
aufgepasst: Wer es authentisch mag, muss einige Regeln beachten.
Foto © iStock.com/QUAYSIDE
British Tea Time | Urlaub genieSSen
1. So viel Zeit muss sein:
Die Vorbereitung
Der Brite füllt seinen Tee in eine Kanne. Der echte
Brite erwärmt das Gefäß vorher. Ein Teil des Kochwassers ist nur
dazu da, unaromatisiert für zwei bis drei Minuten in der Kanne
zu dampfen. Danach wird es ausgegossen – den Briten ist es jetzt
schon viel zu kalt für einen ordentlichen Tee. Die Kanne hingegen
ist nun bereit, frisches heißes Wasser aufzunehmen. Danach
schützt eine Teehaube sie vor allzu schnellem Abkühlen.
2. So viel Tee muss sein:
Die Zubereitung
Das alte englische Rezept verlangt einen Löffel
kräftigen, unaromatisierten Schwarztee auf eine kleine Tasse pro
Person, zwei Löffel für einen Pott. Der Tee sollte in der Kanne
vier bis fünf Minuten ziehen. Wer ganz traditionell das Teeei
nutzt oder, besser noch, die Blätter lose in die Kanne gibt, sollte
das aromatisierte Wasser anschließend durch ein Sieb abseihen.
3. So viel Weiß muss sein:
Zucker und Milch
Die Menge an Zucker und Milch ist Geschmackssache.
Ein bis zwei Teelöffel Zucker versüßen die meisten Tassen
der britischen Landsleute. Auch bei der Milch spalten sich die
Meinungen – jedoch nicht in der Frage der Quantität. »Milk-infirst«
heißen jene Genießer, die erst die Milch und danach das Teewasser
in die Tasse geben; wer jenes Überbleibsel alter Vorsicht
um das Porzellan verkehrt, trinkt seinen Tee »Tea-in-first«.
»Cream Time« heißt der Nachmittagstee, wenn man ihn mit Scones,
Clotted Cream und Erdbeermarmelade serviert.
5. So viel Etikette muss sein:
Die wichtigsten Benimmregeln
Wer die feine englische Art nicht nur schmecken,
sondern auch erleben möchte, trinkt den Tee nach bestimmten
Benimmregeln. Kurz und knapp: Erst den Gästen einschenken,
dann sich selbst. Eine Serviette auf der Hälfte falten und
auf die Beine legen. Mit dem Löffel nicht rühren, sondern nur
vor- und zurückschwenken, ohne lästiges Klimpern. Bei niedrigen
Tischen nicht nur die Tasse, sondern auch die Untertasse
aufnehmen. Die Lippen nicht zur Tasse, sondern die Tasse an die
Lippen führen – und zwar ohne abgespreizten kleinen Finger.
Schlürfen ist verpönt.
Beim Cream Tea werden zudem die Scones nicht aufgeschnitten,
sondern mit den Fingern aufgebrochen. Marmelade und Clotted
Cream geben Briten zunächst auf den Tellerrand, erst dort
setzt das Messer an, um die süßen Beilagen auf die Scones zu
bringen. Diese dann zu einem süßen Hamburger zusammen zu
klappen ist übrigens ein Sakrileg. Scones werden nicht zugedeckt
vernascht, sondern in Hälften.
So kann auch die Queen zum Tee vorbei kommen – genießen Sie
Ihre echt-britische Tea Time! (Susann Lederer) ■
4. So viel Süße muss sein:
It’s Cream Time!
Eine spezielle Art des Nachmittagstees
ist der »Cream Tea«. Während sonst verschiedenste
Mürbeteiggebäcke und auch Süßigkeiten und
Sandwiches zum Heißgetränk gereicht werden,
servieren Naschkatzen die brötchenartigen
Scones mit Clotted Cream und
Erdbeerkonfitüre (für das Rezept siehe
S. 77). Einen Streit ähnlich der Debatte
»Milk-« oder »Tea-in-first« gibt es
übrigens auch um die Scones: Die südwestenglische
Grafschaft Devon spottet
gern über Cornwalls Angewohnheit, die
Clotted Cream erst nach der Erdbeermarmelade
auf das Gebäck zu streichen.
Foto © iStock.com/Chris_Elwell
NR. 10/2014 61

Urlaub genieSSen | Typtest: Stadt oder Strand
Urlaubstyp-Test
Stadt vs. Strand vs. Erholung
Aufregender Städtetrip oder entspannter Strandurlaub? Manch
ein Urlauber kehrt wenig ausgeruht nach Haus zurück, weil er sich
für die falschen Ferien entschieden hat. Testen Sie sich selbst und
finden Sie heraus, welcher Urlaubstyp Sie sind!
Foto © iStock.com/CelsoDiniz
Der Jahresurlaub steht vor der Tür. Wie bereiten Sie sich vor?
B) Ich besorge mir einen Reiseführer, um mich über die
Urlaubsregion zu informieren und Ausflüge zu planen.
A) Hotel mit Vollpension ist gebucht – damit brauche ich mich
um nichts mehr zu kümmern.
C) Die passende Kleidung für jedes Wetter muss zusammengestellt,
die Wanderschuhe geputzt werden. Gute Vorbereitung
ist alles!
Mit welchem Verkehrsmittel reisen Sie am liebsten?
C) Mit dem Auto. Da ist man sein eigener Herr, kann auf der
Reise Pausen einlegen und vor Ort ganz mobil die Gegend
erkunden.
A) Mit dem Flugzeug. Einmal einchecken und der Rest erledigt
sich von selbst.
B) Mit dem Zug. Hier kann man sich in Ruhe die Landschaft
anschauen und mit anderen Fahrgästen ins Gespräch
kommen.
Welche Art von Hotel bevorzugen Sie?
A) Komfortable Zimmer und natürlich ein großer Pool müssen
sein! Schließlich will ich mich wohlfühlen und entspannen.
B) Mir reichen ein Bett und eine Dusche. Auf Schnickschnack
kann ich verzichten, denn ich bin ohnehin die meiste Zeit
außer Haus.
C) Es muss kein Hotel sein. Ein Zelt oder Wohnmobil tut’s
auch. So bin ich flexibel und kann jederzeit zu neuen
Abenteuern aufbrechen.
Wie verpflegen Sie sich im Urlaub?
C) Ich habe immer ein Lunchpaket dabei – für den Hunger
unterwegs. Darin ist alles, was die örtlichen Supermärkte
hergeben.
A) Mit der Vollpension im Hotel muss ich mir über nichts
Gedanken machen und kann mich einfach an den gedeckten
Tisch setzen.
B) Ich tingel durch die Bistros und Restaurants der Stadt. So
bekomme ich die ganze Vielfalt der örtlichen Lokalitäten
und Spezialitäten.
Was geht Ihnen im Alltag auf die Nerven?
A) Laute Autos, Baustellen, Menschenmassen – und der
tägliche Aufbruch zur Arbeit. Wie anstrengend.
C) Laute Autos, Baustellen, Menschenmassen – und der täglich
gleiche Trott im Alltag. Sehr ärgerlich.
B) Auf die Nerven geht mir nichts so sehr; nur der Alltag
selbst, wenn nicht etwas Spannendes passiert.
Fahren Sie mehrmals in dasselbe Hotel oder an denselben Ort?
C) Auf keinen Fall! Für mich muss es jedes Jahr etwas Neues
sein. Wo bleibt denn sonst die Spannung?
B) Kommt darauf an. Wenn es mir gefallen hat, fahre ich auch
gern noch einmal hin. In ein oder zwei Wochen hat man
ohnehin noch nicht alles von der Gegend gesehen.
A) Na klar! Hat ein Hotel einmal bei mir gepunktet, steht es auf
meiner Liste ganz oben. Da weiß ich wenigstens, was mich
erwartet.
62 NR. 10/2014

Typtest: Stadt oder Strand | Urlaub genieSSen
Was darf in Ihrem Reisegepäck nicht fehlen?
A) Bücher, Magazine, die neuesten Alben auf dem mp3-Player
– alles, was man im Alltag kaum genießen kann.
B) Reiseführer und Fotoapparat dürfen nicht fehlen – damit
mir keine Sehenswürdigkeit entgeht!
C) Ein komfortables Outfit zum Ausschwärmen in die Umgebung
– faul rumliegen kann ja jeder!
Ein Tag am Strand: Wie verbringen Sie ihn?
A) Ich nehme ein ausgiebiges Sonnenbad und plansche ein
wenig – vor allem, um mich abzukühlen.
B) Muscheln sammeln und die Strandpromenade entlang
laufen. Hier finden sich sicher ein paar tolle Souvenirs für
Zuhause.
C) Schwimmen, Wasserski, Surfen – Hauptsache, ich bin in
Bewegung und es bringt Spaß.
Was tun Sie bei schlechtem Wetter?
B) Regenschirm auf und weiter geht’s! Und wenn es richtig
gießt, verziehe ich mich einfach in ein Museum.
C) Regencape auf – oder doch im Hotel bleiben? Ein bisschen
vermiest es mir schon meine Pläne. Ein Alternativprogramm
muss her!
A) Mal sehen, was die Hotelanimateure und der Wellnessbereich
zu bieten haben. Abends geht es dann ab in die Disko.
Was bringen Sie aus Ihrem Urlaub mit nach Hause?
B) Zahlreiche Urlaubsfotos, Postkarten und landestypische
Souvenirs. Solche handfesten Erinnerungen sind doch am
schönsten.
A) Braune Haut, neue Strandkleidung und ein schickes
Urlaubsoutfit.
C) Sonnenbrand, gestärkte Muskeln und viele Erinnerungen.
Familie und Freunde warten sicher schon auf die Dia-Show.
Foto © iStock.com/edenwithin Foto © iStock.com/AndreyKrav Foto © iStock.com/wiktorbubniak
Überwiegend A)
Ruhe ist die beste Medizin
Sie brauchen Ruhe und Entspannung.
Wellness, Relaxen und Genuss stehen an
erster Stelle. Baden Sie in der Sonne und
im Pool, tanken Sie Energie bei einer
Wohlfühl-Massage – an freien Tagen sollten
Sie es sich gut gehen lassen. Hotels mit
Vollpension und gehobener Ausstattung
sind deshalb erste Wahl. Die Umgebung
müssen Sie sich deswegen ja nicht entgehen
lassen. Ein kleiner Ausflug zwischendurch
kann nicht schaden!
Überwiegend B)
Kosmopolit auf Entdeckungsreise
Sie zieht es in die Stadt! Sehenswürdigkeiten
und landestypische Traditionen
stehen auf Ihrer Urlaubscheckliste ganz
oben. Um Ihren Urlaubsort in sich einsaugen
zu können, sollten Sie vorher
wichtige Eckdaten planen, sich aber auch
Flexibilität bewahren. Ein paar Vokabeln
helfen Ihnen, sich in fremden Städten zurecht
und vielleicht sogar bald heimisch
zu fühlen. Bei aller Euphorie über das historische
Ambiente sollten Sie aber nicht
vergessen, sich auch einmal zu entspannen
und Fünfe gerade sein zu lassen.
Überwiegend C)
Kraft sammeln beim Auspowern
Ihre Wohlfühlzone ist draußen – ob beim
Wandern, Sightseeing oder Wasserski-
Fahren. Da Sie immer auf Achse sind, darf
das Hotelzimmer auch etwas spartanischer
ausfallen. Hauptsache, Sie können nachts
genug Energie tanken, um sich am nächsten
Tag in ein neues Abenteuer zu stürzen.
Das kann zwar auch in einer aufregenden
Metropole warten; aber von Stadtverkehr
und Hektik zwischen Öffnungszeiten sollten
sich Ihre freiheitsliebenden Nerven zumindest
in einem kurzen anschließenden
Strand- oder Natururlaub erholen. ■
NR. 10/2014 63

Urlaub genieSSen | Foto-Workshop
Foto-Workshop, Teil 3
Helle Lichter
Einige der schönsten Fotomotive malt das Licht: einen Sonnenuntergang, einen
strahlend blauen Ozean, leuchtende Häuserfassaden. Fotografen wissen, wie sie sich
die Sonne zunutze machen – und dass weder Gegenlicht schlecht, noch frontales
Licht gut sein muss. Der ab-in-den-urlaub.de Foto-Workshop erklärt, warum.
Fotografierte sollen, Fotografen sollen
nicht ins Licht blicken, die Sonne
muss immer im Rücken stehen und
solange der Blitz funktioniert, ist alles
gut: Nach diesen Grundsätzen knipsen
auch heute noch viele Hobbyfotografen.
Dabei sind einige dieser Regeln mit einem
»aber« verbunden, andere ganz hinfällig.
Denn Licht erzeugt Schatten – und die
gilt es gerade auf Fotos in Szene zu setzen.
Schatten geben den zweidimensionalen
Bildern gefühlt eine dritte Dimension.
Umgekehrt können sie aber auch
unerwünscht Nasen verlängern und Augen
verdunkeln.
Darum ist es wichtig, die Lichtrichtung
dem gewünschten Effekt anzupassen. Fotografen
unterscheiden hierfür zwischen
frontalem Licht – die Sonne steht im Rücken
und scheint frontal auf das Objekt –,
Seitenlicht und Gegenlicht.
Das frontale Licht sorgt für kräftige Farben
und hebt Details hervor, Schatten werden
minimiert. Dafür fallen auch Strukturen
und Tiefen weniger auf. Letztere hebt das
Seitenlicht hervor: Es eignet sich, um alle
Dimensionen des Motivs zu beleuchten,
und mutet dramatischer, wenn auch weniger
detailreich und scharf an. Das Gegenlicht
muss ebenfalls kein Tabu sein. Es umschmeichelt
Formen und Umrisse, gibt
Silhouetten in gedämpften Farben wieder.
Gern wählen viele Fotografen bei Tag ein
Mittelmaß aus Frontal- und Seitenlicht:
Die Sonne steht schräg hinter ihnen, um
sowohl Konturen klar erkennen als auch
Schatten wirken zu lassen.
64 NR. 10/2014
Frontales Licht fällt auf die
Ostfassade des Londoner
Big Ben. Der Fotograf steht
etwas seitlich zum Licht, um
Details durch den frontalen
Sonneneinfall wie auch
Schatten, die Dimension
verleihen, einzufangen.
Foto © iStock.com/peterspiro
Foto © iStock.com/wongcc
Das seitliche Licht lässt den Big Ben
weicher und malerischer erscheinen,
die Schatten rauben jedoch Details
und Konturen der Fassade.
Foto © iStock.com/fazon1
Im Gegenlicht mutet die Silhouette des
Big Ben beinahe mystisch an.
Urlaubstipp:
Silhouetten in Szene setzen
Wenn Sie mystische Motive im Gegenlicht
erzeugen möchten, lassen Sie von den Objekten
nur die Silhouetten erkennen. Dafür
richten Sie die Kamera zur Belichtungsmessung
auf den helleren Hintergrund, halten
anschließend den Belichtungsspeicher
(A-Lock-Taste) und fangen dann den
gewünschten Bildausschnitt ein.

Foto-Workshop | Urlaub genieSSen
Total diffus
Neben Frontal-, Seiten- und Gegenlicht unterscheiden Fotografen
außerdem zwischen weich und hart: Weiches Licht ist
gestreut, also diffus, erzeugt weniger Schatten und auch weniger
Details. Hartes Licht von einer punktuellen Quelle hingegen
verstärkt Kontraste, Farben und Schatten.
Diese punktuelle Quelle kann die Sonne sein – oder auch das
Blitzlicht am Fotoapparat. Wer mit hartem Licht in der Natur
fotografiert, erhält leuchtende Farben und spannende Kontraste.
Wer Personen damit ablichtet, wird hingegen enttäuscht
sein: Schatten ziehen sich über die Gesichter, Farben
wirken grell oder aufgesetzt. Frontales Blitzlicht wiederum
eliminiert jegliche Schattierungen; dadurch wirkt der Fotografierte
flach.
Urlaubstipp: Warten aufs Licht
Foto © iStock.com/GoodOlg
Für Portraits ist darum diffues Licht in leichtem Schatten geeignet.
Muss in einer dunkleren Umgebung mit Blitzlicht fotografiert
werden, sollte der Blitzkopf statt auf das Modell zur Decke
beziehungsweise einer Wand hin weisen oder mit einem Diffusor
versehen sein. Oder der Fotograf mischt das Blitz- mit dem
Umgebungslicht, indem er auf die Langzeitsynchronisation zurückgreift.
(Susann Lederer) ■
Je nach Tageszeit können Landschaften ganz unterschiedliche Reize
entfalten: mit sanften Farben am Morgen und kräftigen Leuchttönen zur
Mittagszeit, düster unter Wolken und strahlend unter der Sonne. Wer
länger an einem Ort verweilt, sollte die Zeit nutzen, um im Fotografieren
mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu experimentieren.
Hartes Licht erzeugt stärkere Kontraste und Schatten, ...
Fotos © iStock.com/danielle71
... weiches Licht hingegen vermindert Konturen und Kontraste.
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Fotografie – Blende,
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Atemberaubende Motive –
Brennweite und Bildaufbau
(9/2014)
NR. 10/2014 65

Urlaub genieSSen | Trailrunning
Auspowern auf Stock und Stein
Trailrunning
Foto © iStock.com/evaeisenlohr
66 NR. 10/2014

Spazierengehen war gestern.
Heute erleben Naturfreunde
die Landschaft im Laufschritt.
Trailrunning heißt der neue
Trendsport, der immer mehr
Anhänger findet. Buchstäblich
über Stock und Stein leiten
erfahrene Führer durch die Natur
und meist fernab bekannter Pfade.
Foto © djd/www.wfg-rd.de/Jürgen Aschenbach
Trailrunning | Urlaub genieSSen
Trailrunning ist eine Kombination
aus Langstreckenlauf und Hiking:
Es geht über Natur- und Feldwege,
vom Jogging durch den Park bis hin
zu Hochgebirgsläufen. Die Herausforderung
dabei ist nicht nur das sportliche
Tempo, sondern auch der schwierigere Untergrund,
der mitunter eine hohe Konzentration
abverlangt. Der eigentliche Reiz liegt
jedoch neben den Pfaden: im wilden und
ursprünglichen Terrain ringsum.
Ein besonders schönes Revier für Landschaftsläufe
ist der ausgedehnte Naturpark
rund um den großen Westensee. Hier, in
der anmutigen holsteinischen Landschaft
im Städtedreieck Kiel–Rendsburg–Neumünster,
ist jede Menge Raum für überraschende
Entdeckungen. Und zwischen
diesen regionalen Kleinoden sorgen zahlreiche
Trailrunning-Angebote für Adrenalin
mit Augenschmaus.
Trailrunning liegt im Trend: Auf Strecken von acht bis 25 Kilometern Länge geht es laufend
durch den Naturpark Westensee.
Geführte Lauftouren
Eva Müller-Meernach ist eine der zertifizierten
Landschaftsführer und -führerinnen
der Region. »Laufen ist wunderbar«,
erklärt sie ihre Berufswahl. »Auf schmalen
Pfaden mit wechselnden Untergründen,
Anstiegen und schönen Ausblicken
auf die hügelige Landschaft verbinde ich
Sport und Naturerlebnis.« Ihr Lauftempo
passt die Führerin durch den Naturpark
an die individuellen Wünsche der Mitstreiter
an, bei Streckenlängen zwischen
acht und 20 Kilometern. Und sie sorgt dafür,
dass Freizeitsportler so manchen Geheimtipp
der Region kennenlernen.
Denn trotz Lauftempo bleibt unterwegs
genügend Zeit, die Reize der Natur zu genießen.
Weite Panoramablicke und Landschaftserlebnisse
lassen die Läuferherzen
höher schlagen. Das Terrain am Westensee
prägen sanfte, aber auch kurze und
knackige Steigungen, neben schmalen
Singletrails locken einsame Feld- und
Waldwege. ▶
Ausrüsten für den Trailrun
Läufer brauchen:
atmungsaktive Laufbekleidung aus mehreren
warmen und kühleren Schichten
(Zwiebelprinzip)
Laufsocken gegen Blasen und Scheuerwunden
Trail-Laufschuhe mit steifer, gut
profilierter, breiter Sohle, robustem
Obermaterial, Gummikappe über den
Zehen, Knöchelschutz und – bei Einsatz
auch in feuchten Gebieten oder für den
Lauf durch Bäche – Gore-Tex-Membran
Sonnen- und Insektenschutz
besonders in den (Vor-)Alpen: Regen- und
Windschutz, auch an sonnigen Tagen –
denn das Wetter schlägt schnell um
genügend Flüssigkeit und bei längeren
Läufen auch einen Snack für unterwegs
Foto © djd/www.wfg-rd.de
Foto © iStock.com/evaeisenlohr
Die richtigen Schuhe fürs Trailrunning: steife, gut profilierte und breite
Sohle, robustes Obermaterial, Knöchelschutz
NR. 10/2014 67

Urlaub genieSSen | Trailrunning
Läufer sollten immer ausreichend Wasser mit sich führen.
Foto © iStock.com/blyjak
Die letzte Eiszeit hat die Landschaft rund
um den sieben Quadratkilometer großen
Westensee in Schleswig-Holstein geprägt.
Foto © djd/www.wfg-rd.de
Foto © djd/www.wfg-rd.de/Photo Company
Zwischen Nord- und Ostsee
Der Naturpark Westensee in Holstein am geografischen Mittelpunkt zwischen Nordund
Ostsee vereint abwechslungsreiche Schönheiten. Die Landschaft entstand mit der
letzten Eiszeit. Ausgedehnte Wälder und der sieben Quadratkilometer große See bieten
den Lebensraum für seltene Tierarten: Seeadler und Eisvögel zum Beispiel lassen sich
hier hautnah beobachten. Versteckt liegende kleine Seen und schöne Badebuchten laden
zum Entspannen ein. Trailrunner sind hier sportlich aktiv, während sich Wanderer
an der Stille der Natur erfreuen.
Deutlich gemächlicher als die Trailrunner, zudem mit historischem Touch, schaukeln
Kutschfahrer zwischen den holsteinischen historischen Gütern: Man besucht den Ortskern
von Bovenau, die zur Gemeinde gehörenden Herrenhäuser, den alten Eiderkanal
und den Nord-Ostsee-Kanal. Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch der Tierpark Arche
Warder. Hier finden seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen ein neues
Zuhause. Auf 40 Hektar leben aktuell 1.200 Tiere aus 82 Rassen – ein Besuch des Parks
ist ein Erlebnis für die ganze Familie und zugleich eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte.
(djd) ■
Weitere Informationen unter www.mittel-holstein.de
Stärken für den Trailrun
Läufer trainieren:
zunächst ihre Kondition beim normalen
Laufen
anschließend ihre Koordination und den
Bewegungsapparat für das neue Gelände
bei erst kleinen, dann immer größeren
Abstechern vom Asphalt ins Gelände
mit dem Blick etwa eine Schrittlänge
voraus auf den Untergrund
ihre Muskeln am ganzen Körper am
besten auch mit Krafttraining
zuweilen barfuß und auf dem
Balancierbrett
mit Pulsmessern, die vor Überlastung
warnen
vorsichtig und mit langsamerem Tempo
auf schwierigeren Geländen
mit Respekt vor der Natur und Naturschutzgebieten
68 NR. 10/2014

Europas erstes Hotel-Ei im Sauerland
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Urlaub genieSSen | Oktoberfest
Lederhosen-Lifestyle
Wiesn-Mode für Großstadt-Models
Die Wiesn, das größte Volksfest der Welt mit mehr als sechs Millionen Besuchern, ist zugleich die weltgrößte
Modenschau. Ab dem 20. September 2014 kramen Fans des Volksfestes Dirndl und Lederhosen aus dem
Schrank, um sich miteinander zu messen – und mit denen, die die Tracht bereits als topmodisches Ganzjahres-
Outfit erkannt haben.
Zwei Wochen dauert das Schaulaufen um die schönste
Tracht. Und nach dem Abschluss der Wiesn am 5. Oktober
2014 wird die Volksfest-Mode in den Alltag übergehen
– als Hit auf den unterschiedlichsten Events. Denn
Tracht ist IN!
Mini-Dirndl allerdings sind out: Angesagt sind knieumspielende
Outfits. Auch der trendige Petticoat, der aufgebauschte Unterrock,
sollte sein Einsatzgebiet nicht verlassen – und das ist
»drunter«. Aber auch das waden- oder knöchellange Dirndl wird
man nach wie vor sehen.
Nicht nur auf der Wiesn gilt es, sowohl ein paar wichtige Regeln
einzuhalten als auch die Tracht nicht einfach als Verkleidung
zu benutzen, sondern die eigene Persönlichkeit darin zum Ausdruck
zu bringen. Zudem sollten Mann und Frau sich wohlfühlen
im gewählten Outfit – ohne Zwicken, Zwacken oder Kneifen.
Muster-Mix und Kopfputz-Code
Ansonsten ist alles erlaubt – es muss nur gut aussehen. Die Farbpalette
reicht von leuchtenden Rottönen, Sonnengelb, Pink oder
Giftgrün über Himmelblau und Lila bis hin zu Braun, Schwarz
und Nude. Die Trachten kommen uni-in-uni oder auch bunt ge-
70 NR. 10/2014

Oktoberfest | Urlaub genieSSen
Trachten-Grundregeln ...
…
... für die »Maid«
Frau darf zwischen Dirndl oder einer Kombination aus Mieder, Rock und Schürze wählen. Das
richtige Dessous zum Dirndl-Dekolleté ist wichtig, denn Aufbetten ist angesagt. Je nach Vorliebe
darf der Ausschnitt tiefer oder höher ausfallen, wobei das Augenmerk darauf gerichtet sein
sollte, dass der Stil nicht auf der Strecke bleibt und das Erscheinungsbild keinen grenzwertigen
oder ordinären Touch erfährt. Accessoires wie Schmuck, Schuhe oder Tasche sind von äußerster
Wichtigkeit und sollten das Gesamt-Outfit gekonnt abrunden. Hierbei ist es durchaus legitim,
Modelle aus der Alltagsmode einzubeziehen.
Beim Binden der Schürzenschleife sollte die Maid auf die Regeln achten, denn sonst könnte es
Missverständnisse geben: Rechts gebunden bedeutet, dass die Trägerin gebunden beziehungsweise
verheiratet ist. Links gebunden weist darauf hin, dass die Trägerin noch zu haben ist.
Mittig sollte Frau die Schleife nicht binden.
Der Brauch der Schleifensymbolik ist zwar historisch nicht belegt; doch ist er mittlerweile so
gängig, dass mit ihm durchaus Flirtversuche vermieden oder herbeigeführt werden können.
Eine Stola, ein Poncho oder eine Weste sind wichtig und müssen zum Trachten-Outfit passen;
sie runden den Weg zum Zelt oder nach Hause stilvoll und komfortabel ab.
... für den »Buam«
Auf der Wiesn sollte die Lederhose (Krachlederne) aus Hirschleder oder Ziegenvelour zum Einsatz
kommen. Ob lang, mittellang oder kurz – das hängt von der Statur und vom Typ des Trägers
ab. Beim Hosenträger darf der Buam zwischen Zopf-, Steg- oder Wappenträger wählen, wobei
auf dieses Accessoire auch verzichtet werden kann, wenn der Herr sich mit ihm nicht wohl
fühlt. Das Trachtenhemd hat in der Regel kleine Trachtenknöpfchen und ist weiß oder kariert –
durchaus auch in einer knalligen Farbe. Der Janker oder die Trachten-Jacke gibt dem Outfit den
letzten Schliff, genauso wie die Wadlstrümpf, Loferl oder Stulpen.
Tipp: eine schöne Tracht kann auf nahezu jedem Event getragen werden!
Sonja Grau – www.sonjagrau.de
Als international tätige Personal-Shopperin
ist Sonja Grau der kompetente Geschäftspartner,
wenn es darum geht, unter Zeitmangel
das passende Outfit im Kleiderdschungel
der Boutiquen und Modehäuser zu finden
– sei es für Business, Freizeit, feierliche
oder öffentliche Auftritte. Ihr ganz besonderes
Augenmerk legt die Stilexpertin und
Zeitmanagerin auf die »Akzentuierung der
Persönlichkeit«.
Foto © iStock.com/kzenon
Foto © Agentur Sonja Grau
mixt daher. Muster werden Evergreens wie Karo, Paisleys, Streifen
und Blumenprints, aber auch Animal-Prints sein. Auch die
Materialien sind breit gefächert – sie reichen von Spitze, Samt
und Brokat bis hin zu Chiffon und Seide. Die Stilrichtungen
sind schlicht, modisch, exotisch, rockig oder gar abenteuerlich.
Details wie Stickereien, Perlen, Pailletten und Federn sind mittlerweile
salonfähig und geizen nicht mit Reizen!
Nicht fehlen sollte auch ein Kopfschmuck zur Tracht: der »Kopfputz«.
Denn schließlich sagt dieses Accessoires bei genauerem
Hinsehen wichtige Details für den möglichen Verlauf des
Abends voraus:
Die Feder zeigt nach vorn: Dies bedeutet, dass die
Feder »auf Angriff steht«. Die Trägerin lässt sich
gern von einem Herzbuben erobern!
Die Feder zeigt nach hinten: Ihr Herzbub’ hat sie
schon gefunden – bitte weitergehen! (Sonja Grau) ■
Foto © iStock.com/chrisbrignell
NR. 10/2014 71

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72 NR. 10/2014

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NR. 10/2014 73

Urlaub genieSSen | Drinks mit Flair
Urlaubstropfen
Drinks mit
Ferienfeeling
Cocktails schmecken nach Urlaub: nach karibischen
Stränden, einer Erfrischung in der Sommerhitze, nach
buntem City-Nightlife. Mit diesen Cocktailrezepten
nehmen Sie sich Ihren Urlaub mit nach Hause!
Foto © iStock.com/Jag_cz
Foto © iStock.com/ozgurcankaya
Tequila Sunrise
Zutaten:
5 Zentiliter Tequila Silver
2 Zentiliter Grenadine
10 Zentiliter Orangensaft
Tequila und Orangensaft in einen Shaker
geben, gut durchschütteln und in ein
mit Eiswürfeln gefülltes Glas abseihen.
Anschließend mit Grenadine auffüllen, gut
verrühren.
Malibu Bahama Mama
Zutaten:
1,5 Zentiliter Malibu Rum
1,5 Zentiliter Kahlua
Schuss Coco Lopez
Grapefuitsaft
Orangensaft
Man gebe alle Zutaten in ein Glas und
fülle sie mit Eis auf – fertig!
Madeira-Milch-Punsch
Zutaten:
½ Liter Milch
120 Gramm Puderzucker
2 Eigelb
4 Zentiliter Dujardin Imperial
2 Zentiliter Madeira oder Sherry
1 Messerspitze Ingwer
Milch und Puderzucker in einem Topf
verrühren, Eigelb in einer Tasse quirlen
und gemeinsam mit Dujardin zur Milch zugeben.
3 Minuten bei kleiner Hitze ziehen
lassen, anschließend Maderia unterrühren.
Foto © iStock.com/utah778
Honolulu Juicer
Zutaten:
4 Zentiliter Whiskey
3 Zentiliter Rum
2 Zentiliter Zitronensaft
2 Zentiliter Lime-Juice
6 Zentiliter Ananassaft
ein Spritzer Zuckersirup mit Crushed Eis
Crushed Ice in ein nicht zu hohes, breites
Cocktailglas füllen, Zutaten zugeben und
Mischung durch ein Barsieb ins Glas abfüllen.
Zur Dekoration sind ein Stück Ananas
und eine Kirsche gut geeignet.
Foto © iStock.com/Chiyacat
Piña Colada
Zutaten:
4 Zentiliter Rum
4 Zentiliter Kokosnusssirup
12 Zentiliter Ananassaft
2 Zentiliter Sahne
Eiswürfel
Zutaten in einem Shaker mixen und in ein
ebenfalls mit Eis gefülltes Glas abseihen. Als
Garnitur für den Glasrand wählt man ein Ananasstück,
ein Ananasblatt und eine Kirsche,
die man allesamt an den Glasrand steckt.
Babalou Flip
Zutaten:
1 Eigelb
3 Zentiliter Babalou
2 Zentiliter Cognac
2 Zentiliter Sahne
1 Messerspitze Muskat
Zutaten mit Eiswürfeln in einen Shaker
geben, kurz schütteln und anschließend in
ein Stielglas abseihen.
74 NR. 10/2014

Glaskunde für Partyprofis
Glaskunde | Urlaub genieSSen
Rotwein
Bauchige Gläser, in denen der Wein sein
Aroma entfalten kann. Die Öffnung ist
entweder groß für leichte Rotweine,
die den ganzen Mund ausfüllen sollen
– oder schmal für kräftige Tropfen, die
dann zunächst nur die Zungenspitze
berühren.
Weißwein
Schmale Gläser, deren Bauchumfang mit
kräftigeren Noten wächst. Die kleinere Form
hält das feine Aroma von Weißweinen fest.
Longdrinks
Gerade, hohe Zylinder, welche die Farbgebung
der bunten Getränke gut hervorheben
und zugleich in ihrer geraden Form Stil
ausstrahlen.
Roséwein
So wie die Tropfen selbst ein Mittelding
zwischen Rot- und Weißweinglas: Ein
leichter Bauch lässt die süßen Aromen
sich entfalten.
Champagner
und Sekt
Kegel- oder flötenförmiges,
schmales
Glas, in dem das
Aroma gemeinsam mit
den feinen Perlen aufsteigen
kann. Dank dem auslaufenden
Stiel hat die Hand genug
Grifffläche, um nicht den Kelch
zu berühren und damit
das Getränk zu
erwärmen
Martini
Glas mit breitem Kelch und
langem Stiel, das surrealistisch
anmutet und perfekt
in eine Lounge-Atmosphäre
passt.
Fotos © iStock.com/dibrova
Cognac, Whiskey,
Weinbrand, Rum
Kurzstieliges Glas
mit großem Bauch, in
dessen Inneren das
Aroma gesammelt wird
und aufsteigt.
Schnaps
Klein und kurz: Die Tropfen in den
Mini-Gläsern können in einem Zug
gelehrt oder in Schlückchen gnippt
werden. Das kräftige Aroma von
Schnäpsen braucht keinen großen
Bauch, um sich stärker zu entfalten.
NR. 10/2014 75

Urlaub genieSSen | Britische Rezepte
Satt genießen auf englische Art
Puddings, Pies und Baked Beans
Foto © iStock.com/andrearoad
Fish and Chips kennt jeder und kann (fast) jeder. Dabei hat die britische Küche ein
Sortiment aus Gaumenschmäusen für den ganzen Tag und alle Gelegenheiten parat. Mit
unseren Rezepten von der Insel lässt es sich echt englisch genießen – zum Frühstück,
Mittag, Abendbrot und Picknick.
Foto © iStock.com/mtreasure
Baked Beans
frühstück
Zutaten (für 4 Portionen):
300 g getrocknete weiße Bohnen
800 g Tomate aus der Dose, gehackt
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Lorbeerblatt
1 Gewürznelke
250 ml Gemüsebrühe
2 EL Honig
1 EL Balsamico
2 EL mittelscharfer Senf
Salz, Pfeffer
Öl
Zubereitung: Bohnen über Nacht in kaltem Wasser quellen lassen.
Am Morgen in frischem Wasser ca. 30 Minuten lang köcheln,
danach abgießen. Zwiebeln würfeln, Knoblauch fein hacken.
Alle Zutaten gemeinsam ca. 30 Minuten köcheln, bis eine
dicke Masse entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu
Spiegelei, Bratwürstchen, gebratenen Speck, gebackene Tomaten
und/oder Toast sowie Orangensaft servieren.
76 NR. 10/2014

Britische Rezepte | Urlaub genieSSen
Pfeffer-Roastbeef mit Minzsauce
und Yorkshire Puddings
Shepherd’s Pie
Zutaten für Roastbeef und Minzsauce (4 Portionen):
800 g Roastbeef
2 TL bunter Pfeffer
4 Pimentkörner
1 TL Meersalz
1 EL Butterschmalz
1 Pfefferminze
100 g Schmand
150 g Joghurt, 3,5 % Fett
1 Beutel Pfefferminztee
Salz
1 EL Obstessig
Zutaten für Yorkshire
Puddings (4 Portionen):
30 g Butterschmalz
120 g Mehl
½ TL Salz
1 Ei
6 EL kaltes Wasser
100 ml Milch
Foto © iStock.com/alle12
Zutaten für die Hackmasse (für 4 Portionen):
800 g Gehacktes vom Rind
4 EL Öl
1 EL Mehl
1 EL Paprikapulver edelsüß
400 ml Rinderbrühe
200 g Champignons
2 große Möhren
300 g Perlzwiebeln
4 EL Erbsen
Salz
Pfeffer
Zutaten für das Kartoffelpüree
(für 4 Portionen):
800 g Kartoffeln
Salz
250 ml Milch
50 g Butter
1 Eigelb
Foto © iStock.com/Lesyy
HAUPTSPEISEN
Zubereitung: Für das Roastbeef Fettrand vom Fleisch trennen.
Pfeffer, Piment und Meersalz zerstoßen und ins Fleisch reiben.
In heißem Butterschmalz bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten von
allen Seiten anbraten. Im vorgeheizten Backhofen bei 120 °C ca.
90 Minuten braten. Derweil Minzblätter von Stielen trennen und
mit Schmand pürieren. Joghurt, Teemischung, Essig und Salz unterrühren.
Kalt stellen. Für die Yorkshire Puddings Butterschmalz
in Pastetenformen geben. Im vorgeheizten Backofen bei 210 °C
ca. 5 Minuten erhitzen. Derweil Mehl und Salz mischen, Ei mit
Wasser verquirlen und unters Mehl rühren. Milch erhitzen und
dem Teig unterrühren. Teig in die Pastetenformen geben und rd.
10 bis 15 Minuten backen, bis die Puddings aufgehen und eine
hellbraune Kruste bekommen. Dazu Gemüse reichen.
Zubereitung: Hackfleisch in Öl anbraten. Mehl, Paprikapulver
und Brühe zugeben und ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln.
Champignons putzen, halbieren und mit abgetropften
Perlzwiebeln, geschälten und gehackten Möhren und Erbsen
der Fleischmasse zugeben. Weitere 5 Minuten köcheln, salzen,
pfeffern. Für das Kartoffelpüree Kartoffeln schälen und grob
würfeln. In Salzwasser ca. 30 Minuten kochen. Milch mit Butter
erhitzen (nicht aufkochen). Kartoffeln abgießen, zerstampfen
und mit der Milch geschmeidig rühren. Salzen. In eine
Auflaufform Hackmasse und darüber Pürree geben. Im vorgeheizten
Ofen backen, bis sich eine goldbraune Kruste bildet.
Foto © iStock.com/threeseven
Scones
Zutaten (für 10 Scones):
500 g Mehl
100 g Zucker
½ TL Salz
3 TL Backpulver
150 g weiche Butter in kleinen Stückchen
240 ml Milch,
2 EL Milch (zum Bestreichen)
150 g Erdbeerkonfitüre
10 Muffin-Papierformen
Schlagsahne
Zubereitung: Mehl, Zucker, Backpulver, Salz mischen. Mit Butter
und Milch kneten, bis der Teig geschmeidig ist. Arbeitsfläche
mit Mehl bestreuen und Teig zu rd. 1,5 cm dickem Fladen ausrollen.
20 Teigkreise von ca. 5 cm Durchmesser ausschneiden. Je
1 Teigtaler in eine Muffin-Form legen, mit 1,5 bis 2 TL Konfitüre
und einem weiteren Taler bedecken. Teigdecken mit Milch bestreichen,
im vorgeheizten Backhofen bei 180 °C rd. 20 Minuten
goldbraun backen. Mit Clotted Cream (einer Art dickem Rahm,
der aus roher Kuhmilch hergestellt wird) servieren.
PICKNICK & TEA TIME
NR. 10/2014 77

ätseln auf reisen
Rätseln auf Reisen
Horizontal
5. Früherer Name Myanmars
7. Hauptstadt der Seychellen
8. Höchster Berg Spaniens auf Teneriffa (Pico del ...)
9. Zweirädrige, von Menschen gezogene Kutsche
10. Älteste Wüste der Welt
12. Hauptstadt Bulgariens
13. Ehem. Herrschertitel in Indien
16. Zeit der ganztägigen Dunkelheit
17. Inselstaat in Südostasien
18. Komponist des Disney-Musicals
»König der Löwen« (ohne Leerzeichen)
19. Hinduistisches, geometrisches Schaubild
Vertikal
1. Archipel an der Südspitze Südamerikas
2. Europäische Bezeichnung des
australischen Uluru (ohne Leerzeichen)
3. Hauptstadt des Aztekenreiches
4. Nichtspanische Amtssprache um Barcelona
6. Londoner Stadtteil des ehem. Marine-Zentrums
11. Phänomen des selbstständigen
Leuchtens von Lebewesen
14. Größtes Tier der Welt
15. Urlaub in letzter Minute
19. Türkischer Gruß
20. Währung der Türkei
Vor Max liegen neun Kugeln, die sich im Aussehen gleichen.
Eine der Kugeln wiegt mehr als die anderen – welche es ist, soll
Max mit einer Balkenwaage in zwei Versuchen herausfinden.
Wie kann er das schaffen?
Finden Sie den Weg zur goldenen Mitte!
Lösung: Er vergleicht erst sechs Kugeln, auf jeder Seite liegen
drei. Entweder ist eine der Dreiergruppen auf der Waage schwerer
als die andere, oder die schwerste Kugel liegt noch in der
Dreiergruppe abseits der Waage. Aus der Dreiergruppe, welche
die schwerste Kugel enthalten muss, wiegt Max nun zwei Kugeln
– entweder ist eine von diesen beiden schwerer, oder die gesuchte
Kugel ist die dritte aus der Gruppe.
Spielevorschlag: »Teekesselchen«
Jeder Spieler erdenkt sich ein Wort, das mindestens zwei, bestenfalls
mehrere Bedeutungen hat (z.B. »Jaguar«: Raubtier und
Automarke). Nun sagt jeder Spieler zwei bis drei Sätze über sein
Wort, welches er jedoch durch »Teekesselchen« ersetzt. Mindestens
einmal muss er dabei jede der Bedeutungen anreißen. Anschließend
dürfen die anderen Spieler Ja-Nein-Fragen stellen, bis
sie das Wort erraten haben. Das Spiel eignet sich besonders für
Familien mit Kindern.
78 NR. 10/2014

ätseln auf reisen
5 4 9 2 1
1 8 3 2 9 6
6 9 1 8 3 7
2 4 6 9 7 8
3 8 2 5
9 8 1 4 6 3 2
9 5 7 8 1 4 6
3 1 6 5 8 9
2 9 4 3 1
Lösung
Wortsuchen
Finden Sie 13 Wörter, die in dieser ab-in-den-urlaub.de
Magazin-Ausgabe zu lesen sind!
Q L C R T L K D S L N E R V O K M C U T
Q M O O A A I E U B O C C C O B U K D Q
J B H X M F R B T T Z P M K K W Y S B W
F M J P F M N Z O D R B B E T C L C G D
L Z N U E A O J A O Y Q A O O F Z M U D
V M S I T S K N E N K W H E B Q Y B Z I
D U M S B E D R W M K H N I E B X C Q R
Z W I M V U Q U E E N J G B R M E Y B N
T A S X U E L L I W A O Y M F I V F M D
N Z F M U K O D U S H L Q Q E P H L N L
R P H Z T E M P G W E C T N S T G L R U
R Q M L B U J G O R N E A H T L R S E X
I V V L J W L T F F Y S A F O Y U N Z D
P E C P S G B T N D N Z K N J N B G Y R
L O N D O N Y X F L D E G I A I Z I A L
O E Z M A J V S F M U D B Q Y K R M U K
O X F G L Y P M U A R G K B N X A V P S
T S E F S K L O V I C I H I P E H X F V
B Y J Y D L X Q N I F O U U L H P R F D
Y E M L X S J K E T R P N S W D Z O T D
Commonwealth, London, Tarzan, Fachwerk, Oktoberfest, Dirndl,
3 1 6 8 7 2 5 9 4
Delhi, diffus, Sudoku, Longdrink, Harzburg, Istanbul, Volksfest
1 2 8 3
3 9 1 6
9 6 3 1 5 8
1 8 2 6 9 7 3
9 3 4 1 6
9 3 1 5
9 5 8 3
5 7 1 6 8 9
1 2 9 7 4
Lösung
4 1 2 8 6 5 3 9 7
8 5 3 7 9 2 4 1 6
7 9 6 3 1 4 5 2 8
1 8 4 2 5 6 9 7 3
9 3 5 4 7 1 8 6 2
6 2 7 9 3 8 1 5 4
2 4 9 5 8 7 6 3 1
5 7 1 6 4 3 2 8 9
3 6 8 1 2 9 7 4 5
1 8 4 3 2 7 9 5 6
2 4 5 6 3 9 7 8 1
7 9 8 1 5 4 6 3 2
9 5 7 2 8 1 4 6 3
4 3 1 7 6 5 8 2 9
8 6 2 9 4 3 1 7 5
6 2 9 5 1 8 3 4 7
5 7 3 4 9 6 2 1 8
NR. 10/2014 79

ätseln auf reisen
So geht’s: In diesem Sudoku gibt es nur Buchstaben – und zwar von a bis y. Nur das z fehlt. In
jeder Reihe und in jeder Box darf jeder Buchstabe nur einmal vorkommen. Die Lösung dieses
Riesensudokus ist im nächsten Magazin zu finden. Viel Spaß!
q x d r w u k s t o e i p
e c p w b h u v s m r l q i n x o f
m h r v s e i y o p t a x f d c w q j l k
g i n f t a u x j v s m r
s o n g i v e h a r l b u y w
d g r t l c i p s e a w m u q
c s a e n x m j t q b u g v r
x h b m i q w e g a y r v j c p
o f a b t y v h r p n e g l
e l g h j r q u t f i k c s x y
o v i t a j u s k l w h x d f
k n y x o m g d r f w v b t c u
e s w u q p m c f l k
a r l f u h k s x v n d p q i j y g m
w c g p l b j y k h i r x e n s v
p v m e b k y h l x a w n j r c d s
w k b c q v l p j d n y x u m t s a i e
l a j d i w p f c q g h y b n m
u t e j a c b o l d p x
y d r t m q a s w u p f k l g o v
y n o v x b r d g q u i h a
j t h c w m a s q l y x n
m e q y b n f l t g h o c a u p w x s
a w f g r p h l c k d b s n t o j
b g p a d o x q n j v w h c l y t
Schwierigkeitsgrad: mittel
Lösung des Riesensudokus
aus Heft 9/2014:
g l c s o t k m p d v f u w j r q x i a e b y h n
k u j h i o r w f x a g n e b t v d y p q s c l m
v w d b y a j s g n c k i m q f l h e o x p r t u
t x m a e h v c q u r d l y p j b s g n w f k o i
q f n p r l b y i e x h s o t c w k m u a d g v j
j v g l n y h e d t m o w c k p s u a i f q x b r
b q x e d m f u w i h t a j r y o v c g l n p s k
h y i m k g s o j l f e x p u n r q b t v a w d c
u a o t p k x r b c s n q v l w f e d h m y i j g
s c r f w n q p v a y b g d i l k m j x h u o e t
c n y w q u e l s v k a p b h i t f x d r g j m o
x d v j m w n b t f l s r i e k g o u y c h q p a
f b p r u d y h k m j x c g o a e w l q n t s i v
e g h o s p a i x j u q t f y m c r n v d l b k w
l i t k a q c g r o d m v n w b p j h s u x e f y
w j b n t r g f a q o u m x c d h i p e s k v y l
d s u i f e w x n y b l h q v g a t k j o r m c p
p m a c h i o d l s g j e k f v y n r b t w u q x
o k e q g b u v c p t w y r n x m l s f i j h a d
y r l x v j t k m h i p d a s q u c o w g e f n b
r o w d b c p q u k n v f s a h x y t m j i l g e
a p s g j v d t h r w y o u m e i b f l k c n x q
m h q u x f l n e b p i k t d o j g w c y v a r s
i t k v l x m a y w e c j h g s n p q r b o d u f
n e f y c s i j o g q r b l x u d a v k p m t w h

Panorama
Panorama
Kein Katzensprung –
So lange dauert Reisen
Ein Flugzeug benötigt für die Strecke Berlin–Paris rund
1 Stunde und 45 Minuten. Für tausend Kilometer. Bei
einer Schrittgeschwindigkeit von 4 km/h bedeutet das
250 Stunden Fußmarsch – 25 Tage bei sportlichen zehn
Stunden am Tag. Und die musste wohl oder übel in
Kauf nehmen, wer sich vor drei Jahrhunderten weder
die Postkutsche (gemütlicher, aber langsamer:
sie brauchte im 18. Jahrhundert rund 40 Tage) noch
ein Pferd (rund 13 Tage und
Schmerzen im Gesäß) leisten
konnte.
Reisen wie in den
guten alten Zeiten …...
…, zumindest der Geschwindigkeit nach,
können Passagiere heute noch auf Frachtschiffen.
Touristen können in Doppel- oder
Einzelkabinen mit Dusche und WC unterkommen.
Das Leben an Bord ist gemütlicher
als noch vor hundert Jahren: Neben
einer guten Küche und mitunter 4-Sterne-Komfort
stehen nicht selten Sonnendecks,
Sauna, Sporträume, Swimmingpools
sowie Video-Zimmer und
eine Bibliothek zur Verfügung. Zum
Genuss alldessen haben Reisende
genügend Zeit: Von Europa nach
Australien benötigt das Schiff im
Mindestmaß fast einen Monat, je
nach Route mitunter auch zwei.
Bei Preisen von mehreren
tausend Euro ist der Flug
darum wesentlich angenehmer:
Rund 20 Stunden
sind Passagiere in
der Luft, exklusive
Zwischenstopp in
Südostasien.
So lange brauch(t)en Reisende für die
Strecke Berlin–Paris:
Zu Fuß, auch mit Packesel: 25 Tage
Zu Pferd: rund 13 Tage
In der Postkutsche: im 18. Jh. rund
40 Tage, um 1850 nur noch 10 Tage
Per Dampfeisenbahn: um 1850 rund
1 ½ Tage – bei gerader Direktverbindung
und Fahrt über Nacht; um 1900 nur noch
einen halben Tag
Per Auto heute: Rund 10 Stunden
(ohne Verkehrsbehinderungen)
Im Hochgeschwindigkeitszug heute:
ab rund 8 ½ Stunden
Per Flugzeug: 1 Stunde und 45 Minuten
NR. 10/2014 81

Ausblick
AUSBLICK
Heft 11/2014
Foto © djd | Otterndorf Marketing
Foto © djd | Griechische Zentrale für Fremdenverkehr Artin Karakasian
Herbstliche Seebrise
Nach den Sommermonaten hat die rauhe Natur die Nord- und
Ostseeküsten fast für sich allein. Wer hier im Herbst und Winter
urlaubt, entdeckt atemberaubende Landschaften und Horizonte,
genießt heimelige Teepausen, Wellness in Solethermen oder
Saunalandschaften – ebenso wie einsame Strandabschnitte für
Herbstspaziergänge.
Inselhopping à la Odysseus
Auf den »Zwölfinseln«, so die Übersetzung der griechischen
Dodekanes, ist die Geschichte zu Hause. Vor antiken
Ausgrabungsstätten, dem Großmeisterpalast der Johanniter,
Moscheen, mittelalterlichen Gassenlabyrinthen und den
Überresten von frühgeschichtlichen Zwergelefanten liegen
herrliche Badebuchten; und der Ausblick auf die azurblaue See.
Foto © djd | Projektbüro PremiumWanderWelten
PremiumWanderWege
Um als PremiumWanderWeg zertifiziert zu sein, müssen
Rundwanderwege eine Länge von fünf bis 20 Kilometern,
naturnahe Pfade, abwechslungsreiche Landschaften und
genügend Rastmöglichkeiten aufweisen, nebst einer
perfekten Beschilderung. Sieben Regionen, die solcherlei
Wege in hoher Fülle vereinen, haben sich zum Netzwerk
»PremiumWanderWelten« zusammengeschlossen.
Schätze der Florida Keys
Schatztaucher Mel Fischer war 62 Jahre alt, als er im Radio
den Aufruf seines Sohnes Kane hörte: Ob jemand Mel Fisher
gesehen habe. Denn man habe den »Big Pile« gefunden.
Den Schatz. Nach 16 Jahren der Suche wurde die »Nuestra
Señora de Atocha« mit einer sagenhaften Schiffsladung
aus Silber- und Goldmünzen, kolumbianischen Smaragden
und anderen Kostbarkeiten vor den Florida Keys geborgen.
Das Mel Fisher Museum zeigt die Funde und Geschichte der
spanischen Galeone.
Auspowern beim Drachensteigen
An windigen Novembertagen malen vielerorts Drachen in
allen Formen und Farben bunte Punkte an den Himmel. Mit
den richtigen Kites und Techniken wird der Familienausflug
am Sonntagnachmittag zum Teamsport-Event.
Foto-Workshop:
Landschaft und Natur
Wie entstehen kalendertaugliche Tieraufnahmen? Wie
fange ich ein Panorama mit Spannung ein? Wie kommt das
gewisse Etwas in ein Landschaftsfoto? Im nächten Foto-
Workshop erklärt das ab-in-den-urlaub.de Magazin, wie Ihre
Aufnahmen vom Urlaubsort einmalig werden.
82 NR. 10/2014

© thalasso-nordsee.info, Martin Stöver
Nordseeinsel Juist - Die Insel der Gastlichkeit
Arrangement
“Juist für Genießer”
Strandhotel
JUISTER HOF
In der faszinierenden Naturlandschaft des mit dem Titel Unesco Weltnaturerbe
ausgezeichneten Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer erwartet Sie die Nordseeinsel
Juist mit ihrem vielfältigen Aktiv- und Erholungsangebot. Durch die Heilwirkung des
Meeresklimas schon seit 1840 ein Heilbad, hat auch der Gesundheits- und Wellnessurlaub an
der Nordsee eine lange Tradition. Nur 100 Meter vom traumhaften Juister Strand entfernt, ist
das komfortable Appartement-Hotel „Juister Hof“ die erste Adresse für einen Urlaub direkt am
Meer. Im gemütlichen Ambiente des 4-Sterne Hotels genießen Sie den Blick auf Dünen, Meer
und atemberaubende Sonnenuntergänge und lassen sich von den frischen und regionalen
Kreationen im Restaurant verwöhnen.
Direkt am Juister Strand
38 Appartements und Suiten
SPA mit Sauna und Sanarium
Feinschmeckerküche im Restaurant
Joggingroute gleich am Hotel
Info & Buchung
Autofrei, stressfrei, ganz frei!
Strandhotel HHHH JUISTER HOF • Büter Juist GbR • Geschäftsführer: Lars Johannsen
Strandpromenade 2 • D-26571 Juist • Tel. 0049 (0)4935 92040 • Fax 0049(0)4935 9204-33
info@juister-hof.de • www.juister-hof.de
7 Übernachtungen
+ Frühstücksbuffet
+ 5 x Dinner für Zwei
+ 3 x Teetied mit frischen Waffeln
+ Juister Hof Verwöhnpaket mit
• Langschläfer-Frühstück bis 11.30 Uhr
• Zimmerfrühstück
• Obst im SPA und an der Rezeption
• Nutzung von Sauna und Sanarium
• Wake-up Kaffee auf Ihr Zimmer
• Flasche Wasser und Leihbademantel
• Kinderspielecke
• W-LAN im ganzen Haus
• Tageszeitungen, Magazine, Bücher
• täglich 1,5 Stunden Schwimmen im
Juister Erlebnisbad
• Einkaufsservice für Getränke
ab 499 € pro Person
Fotos: Hotel Juister Hof / Gemeinde und Kurverwaltung Juist
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a) 100 m b) 1.000 m c) 10.000 m
Teilnehmer senden bis spätestens 1.11.2014 eine E-Mail an info@alpenjoy.de

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