Willkommen in Genf! - UITP
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<strong>Genf</strong> und die Schweiz, Modelle unter Druck<br />
E<strong>in</strong>e Herausforderung für die tpg<br />
Photo: © photos Pierre Albouy<br />
<strong>Willkommen</strong> <strong>in</strong> der Schweiz! <strong>Willkommen</strong> <strong>in</strong> <strong>Genf</strong> und willkommen bei den Transports publics genevois (tpg)!<br />
Die Verwaltungsratsmitglieder, Direktoren, Führungskräfte und Mitarbeiter der tpg s<strong>in</strong>d äußerst stolz und geehrt,<br />
Sie anlässlich des 60. Weltkongresses und der Ausstellung der <strong>UITP</strong> vom 26. bis zum 30. Mai 2013 auf dem<br />
Palexpo-Messegelände <strong>in</strong> <strong>Genf</strong> zu empfangen.<br />
E<strong>in</strong> paradoxes Beispiel<br />
Sie werden bei Ihrem Besuch schnell<br />
erkennen, dass man <strong>in</strong> <strong>Genf</strong> <strong>in</strong> konzentrierter<br />
Form all das f<strong>in</strong>det, was die<br />
Schweiz im Bereich der Mobilität und<br />
des Verkehrs so besonders macht. Dazu<br />
gehört zunächst e<strong>in</strong>e wunderbare, allerd<strong>in</strong>gs<br />
gebirgige Landschaft zwischen<br />
See, Flüssen und Bergen, die das Gebiet<br />
selten und damit wertvoll, aber auch<br />
schwer erschließbar macht. Als nächstes<br />
s<strong>in</strong>d die Geschichte, das bauliche<br />
Kulturerbe und die hyperdemokratischen<br />
Institutionen zu erwähnen, die<br />
e<strong>in</strong> unkompliziertes Bauen oder e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>fache Entwicklung der Infrastruktur<br />
unmöglich machen. Des Weiteren<br />
hat der ÖPNV e<strong>in</strong>e lange Tradition. Das<br />
gilt für alle Verkehrsmittel (Bahn, Nahverkehr,<br />
Postautobusse, Seilbahnen,<br />
usw.), die überall <strong>in</strong> aller Sicherheit<br />
zugänglich s<strong>in</strong>d, mit Taktfahrplänen<br />
koord<strong>in</strong>iert und pünktlich funktionieren<br />
und dank der komb<strong>in</strong>ierten Fahrkarten<br />
und der attraktiven Tarifverbunde sehr<br />
benutzerfreundlich s<strong>in</strong>d. Diese Spitzenleistung<br />
ist auf e<strong>in</strong>e Qualität zurückzuführen,<br />
die man ebenfalls sowohl <strong>in</strong><br />
<strong>Genf</strong> als auch <strong>in</strong> der übrigen Schweiz f<strong>in</strong>det:<br />
den E<strong>in</strong>fallsreichtum. Die Schweiz,<br />
die bekanntermaßen über ke<strong>in</strong>erlei<br />
Rohstoffe verfügt, war bis Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts e<strong>in</strong>es der ärmsten Länder<br />
Europas. Ihren Wohlstand verdankt sie<br />
der Agilität, der Kreativität und dem Unternehmergeist<br />
ihrer Bewohner. So viel<br />
zum Beispiel.<br />
Die Lebensqualität im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
und jene der Infrastruktur im Besonderen<br />
machen <strong>Genf</strong> und die Schweiz<br />
zu e<strong>in</strong>er der dynamischsten Regionen<br />
Europas. In den letzten Jahren war e<strong>in</strong><br />
außerordentlich starkes Bevölkerungswachstum<br />
zu beobachten, das <strong>in</strong> den<br />
nächsten 15 Jahren weiter zunehmen<br />
soll. Um nur e<strong>in</strong> Beispiel zu nennen: Im<br />
Jahr 2000 verzeichnete die Bahnl<strong>in</strong>ie<br />
zwischen Lausanne und <strong>Genf</strong> 25 000<br />
Fahrgäste pro Tag. Im Jahr 2010 waren<br />
es mit 50 000 bereits doppelt so viele<br />
und für das Jahr 2030 rechnet man mit<br />
100 000! Der Perfektionsgrad unseres<br />
ÖPNV-Systems wird übrigens nur von<br />
den immer höheren Erwartungen der<br />
Nutzer übertroffen. E<strong>in</strong>e hohe Bedienungshäufigkeit,<br />
neue klimatisierte<br />
Fahrzeuge und Echtzeit<strong>in</strong>formationen<br />
gehören zu den Standarderwartungen<br />
der Fahrgäste und zu den Argumenten,<br />
die man vorbr<strong>in</strong>gen muss, um sie<br />
davon zu überzeugen, auf den Luxus<br />
ihres Privatfahrzeugs zu verzichten.<br />
Womit wir beim Paradoxon angelangt<br />
wären: E<strong>in</strong>es der reichsten Länder der<br />
Welt fragt sich, wie es den unvermeidlichen<br />
Anstieg der Mobilitätsnachfrage<br />
<strong>in</strong> quantitativer und qualitativer<br />
H<strong>in</strong>sicht f<strong>in</strong>anzieren soll!<br />
Ziele: Qualität und Produktivität<br />
In diesem Zusammenhang und während<br />
auf Bundesebene und <strong>in</strong> den<br />
Kantonsparlamenten heftig über die<br />
16 PTI 1/2013