Willkommen in Genf! - UITP

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Zügen – darunter 25 schweren Güterzügen – befahren wird, müssen die Gleise alle 15 Jahre ausgewechselt werden. Das alles hat seinen Preis Das dichte Angebot und das gut ausgebaute Netz des öffentlichen Verkehrs haben ihren Preis. Die öffentliche Hand trägt mit Mitteln aus dem ordentlichen Budget und den zwei Verkehrsfonds (FinöV-Fonds, Infrastrukturfonds) zu dessen Finanzierung bei. Der Eigenfinanzierungsgrad des öffentlichen Verkehrs liegt bei 53 %. Er finanziert sich damit zur Hälfte mit am Markt generierten Einnahmen und zur anderen Hälfte mit Abgeltungen der öffentlichen Hand und Infrastrukturbeiträgen. Aus allgemeinen Mitteln setzen Bund, Kantone und Gemeinden rund CHF 5 Mrd. (EUR 4,1 Mrd.) für den öffentlichen Verkehr ein. 6 Behörden, 8 Betreiber, 1 Tarif Photo: © Oleg Sidorenko Das Schweizer Volk steht hinter dem öV Anliegen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs haben in der Schweiz bei Volksabstimmungen generell sehr gute Erfolgschancen. Erfolgreich waren insbesondere alle Finanzierungsvorlagen für neue Bahninfrastrukturen wie Bahn 2000, die neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) zur Verbesserung des Eisenbahn-Transitverkehrs in Nord-Süd- Richtung und Hochgeschwindigkeitsanschlüsse. Des Weiteren wurden praktisch alle Abstimmungen im erweiterten Umfeld des öffentlichen Verkehrs, darunter diejenige über den Alpenschutzartikel (Alpeninitiative) oder diejenigen über die Einführung der leistungsabhängigen Schwerverkehrs-abgabe (LSVA) im Sinne des öffentlichen Verkehrs entschieden. Urs Hanselmann, Präsident Verband Öffentlicher Verkehr (VöV), Bern, Schweiz Ueli Stückelberger, Direktor VöV Mirjam Bütler, Vizedirektorin VöV Kontakt: info@voev.ch Kopie an editor@uitp.org 10 PTI 1/2013
unireso: ein grenzübergreifender integrierter Tarifverbund Seit 11 Jahren sind die Fahrgäste in Genf und Umgebung mit einem einzigen Fahrausweis (Zeitkarte oder Einzelfahrkarte) unterwegs. Ermöglicht wird dies durch den Tarifverbund unireso und die schrittweise Harmonisierung der Tarifbestimmungen seiner Partner. Die drei Gründungsmitglieder von unireso (tpg, SBB und Mouettes Genevoises) haben die Möglichkeit geschaffen, sich im Kanton Genf frei per Bus, O-Bus, Straßenbahn, Zug und Schiff fortzubewegen. Ein vierjähriger Dienstleistungsvertrag mit dem Kanton Genf legt die Leistungen fest, die vom Verbund angeboten werden. Er konkretisiert außerdem den Finanzbeitrag des Kantons. Über Genf hinaus haben sich im Lauf der Zeit fünf Unternehmen im Kanton Waadt und im benachbarten Frankreich den ursprünglichen Partnern angeschlossen und unireso damit zu einer grenzüberschreitenden integrierten Tarifgemeinschaft gemacht. Ein weiterer „regionaler“ Dienstleistungsvertrag, der an den ersten anschließt und mit sechs zuständigen Behörden unterzeichnet wurde, legt die Vorschriften hinsichtlich der Tarifgestaltung, der Einnahmenaufteilung und der finanziellen Verpflichtungen der Behörden fest. Im Jahr 2012 wurden durch die Fahrten im Kanton Genf ungefähr CHF 150 Mio. (EUR 124 Mio.) erwirtschaftet. Der fixe Verteilungsschlüssel der Einnahmen, für den man sich bei der Gründung des Verbunds entschieden hatte, wurde durch einen dynamischen Schlüssel ersetzt. Letzterer kann sich von Jahr zu Jahr unterscheiden, da er den Beitrag jedes Betreibers zur Verbesserung des Verkehrsangebots, aber auch den Nutzungsgrad der verschiedenen Linien berücksichtigt. Das Organisationsmodell von unireso beruht themenabhängig auf einstimmigen Entscheidungen oder auf qualifizierten/einfachen Mehrheitsentscheidungen. Den größten Betreibern wird ein Vetorecht zuerkannt. Dieses Modell erlaubt die Integration neuer Partner und die Anpassung an zukünftige Angebotsentwicklungen, insbesondere im Hinblick auf das S-Bahn-Netz (RER), das Ende 2017 in Betrieb gehen soll. Auf Projektseite schlägt unireso im Zusammenhang mit der substanziellen Verbesserung des ÖPNV-Angebots durch die Inbetriebnahme des RER ein neues Tarifsystem ab 2017 vor. Das neue Tarifsystem wird ebenso wie die neue strukturierende ÖPNV-Achse über die aktuellen Grenzen von unireso hinausgehen und zahlreiche Akteure mit derzeit unterschiedlichen Tarifen an einen Tisch bringen (zuständige Behörden, nationale und lokale Betreiber). Außerdem stellt sich aufgrund der bedeutenden Pendlerströme zwischen dem Kanton Waadt und Genf die Frage einer Erweiterung des Gebiets von unireso in Richtung des waadtländischen Tarifverbunds. Das Ziel der Studie, die derzeit von den Betreibern und den Behörden durchgeführt wird, ist die Verbesserung und Vereinfachung des derzeit unterschiedlichen Tarifangebots. Die Arbeit erforscht in diesem Sinn eine Lösung für die Bereitstellung eines vollständigen, gemeinsamen unireso-Sortiments, das den Bedürfnissen der immer zahlreicheren Nutzer entspricht. Unireso und seine Partner erwartet eine weitere Herausforderung. Die Einführung der kontaktlosen Karten macht den Erfolg des Tarifsystems stark von der Interoperabilität des Fahrgeldmanagements abhängig. Dazu gehört die Kapazität, sowohl die französischen als auch die Schweizer Fahrkarten zu verkaufen und zu kontrollieren. Übersetzt aus dem Französischen Christoph Stucki, Präsident unireso Rémy Burri, Manager unireso Xavier Mugnier, Geschäftsführer unireso Kontakt: stucki.c@unireso.com Kopie an editor@uitp.org PTI 1/2013 11
Seite 1 und 2: Nr. 1 2013 Willkommen in Genf! 60.
Seite 3 und 4: Inhalt Beobachtungsstelle für Besc
Seite 5: Erfolg durch Abonnemente Neben der
Seite 9 und 10: der Nutzung des Privatfahrzeugs und
Seite 11 und 12: Léman 2030: Die Bahn als Zukunft d
Seite 13 und 14: Finanzierungsmodelle diskutiert wir

Willkommen in Genf! - UITP

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?