Umweltbericht NRW 2009 - Ministerium für Klimaschutz, Umwelt ...
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1 Luft, Lärm und Licht<br />
Planungen und Genehmigungen besonders im Verkehrsbereich<br />
stützen sich hingegen in der Regel auf<br />
Prognoserechnungen, denn das diesbezügliche gesetzliche<br />
Regelwerk stellt zumeist auf die mittlere<br />
Belastung über einen längeren Beurteilungszeitraum<br />
ab. Punktuelle Messungen sind in diesem Bereich nicht<br />
sinnvoll, da sie immer nur eine Momentaufnahme<br />
liefern, die für den Gesamtzeitraum nicht repräsentativ<br />
sein muss. Lediglich an Großflughäfen sind die<br />
Betreiber zur ständigen Überwachung der Lärmsituation<br />
durch Fluglärmmessanlagen verpflichtet.<br />
Auch an großen Industrieanlagen werden teilweise<br />
Dauermessungen durchgeführt, da sich so neben<br />
unzulässigen Geräuschemissionen auch Störungen an<br />
Anlagenteilen frühzeitig erkennen lassen.<br />
Flächenhafte Modellrechnungen der Lärmbelastung, auf<br />
denen z. B. die Lärmkartierung nach der EU-Richtlinie<br />
zum Umgebungslärm basiert, sind ein wichtiges<br />
Planungsinstrument für die Kommunen. In der Karte<br />
1.6-1 ist beispielhaft die flächenhafte Belastung eines<br />
Dorfgebietes durch Straßenverkehrslärm einer den Ort<br />
durchschneidenden Bundesstraße und der Haupterschließungsstraßen<br />
aufgetragen. Die Lärmbelastung<br />
folgt jeweils dem Verlauf der Verkehrsachsen. Die<br />
Breite des verlärmten Korridors ist abhängig von der<br />
Verkehrsdichte von vorhandenen Schallschutzmaßnahmen<br />
wie z. B. Lärmschutzwänden oder<br />
Gebäuden in Straßenrandlage, die den Schall ebenfalls<br />
abschirmen können.<br />
Das dichte Straßennetz in Nordrhein-Westfalen verursacht<br />
in vielen Bereichen fast flächendeckende<br />
Belastungen durch Verkehrslärm. Erwartungsgemäß<br />
sind die Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte<br />
(Rhein-Ruhr-Schiene, Aachen und Münster) besonders<br />
belastet, während die eher ländlichen Gebiete vergleichsweise<br />
wenige Lärmquellen und damit mehr<br />
ruhige Bereiche aufweisen.<br />
Abbildung 1.6-3:<br />
Geräusch-<br />
Straßenverkehr > 55 bis < 60 > 65 bis < 70 > 75 Gebäude<br />
L den<br />
/dB(A)<br />
> 60 bis < 65 > 70 bis < 75 = 70<br />
dauermess-<br />
station GBASS Karte 1.6-1: Flächenhafte Darstellung der Verkehrslärmbelastung eines Dorfgebietes<br />
Lärmquellen, Untersuchungsräume 1. Stufe bis 30.6.2007 2. Stufe bis 30.6.2012<br />
Straßenverkehr auf Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen > 6.000.000 Kfz/a > 3.000.000 Kfz/a<br />
Schienenverkehr > 60.000 Züge/a > 30.000 Züge/a<br />
Flugverkehr an Großflughäfen > 50.000 Flugbewegungen/Jahr > 50.000 Flugbewegungen/Jahr<br />
Ballungsräume > 250.000 Einwohner > 100.000 Einwohner<br />
Tabelle 1.6-1:<br />
Zweistufige Lärmkartierung nach EU-Umgebungslärmrichtlinie<br />
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