Präsentation Beckmann - umwelttechnik.at

Bayerisches Landesamt für 

Umwelt 


Umwelt 

Photovoltaik in Deutschland 

Konsequenzen für das Recycling


Umwelt 

Inhalt 

1. PV-Module – Allgemein 

2. Photovoltaik in Deutschland 

3. Mengenszenarien 

4. PV-Recycling – Was ist jetzt zu tun? 

5. LfU-Veröffentlichungen 

6. Quellen 

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© LfU/Beckmann/Round Table green jobs Austria 06.11.2013

1. PV – Module: Allgemein 


Umwelt 

• Verschiedene Technologien 

• Gewicht: ca. 10 – 25 kg/Modul 

• Faustformel: 

1 MW = 100 t, 1 t = 10 kW 

• "Normale" Lebensdauer > 25 a 

• Zusammensetzung (Gew.-%) 

Quelle: * Roadmap Ressourceneffiziente Photovoltaik 2020 

Glas 

Rahmen 

(Alu) 

Kunststoffe 

Rückseite 

Anschlussdosen, 

Kabel 

Photoaktive 

Substanzen 

Sonstige Stoffe (Pb, 

CdTe, Ag, In, Ga) 

65 - 95 % 10 - 20% 0,1 -10 % 1 % 3 - 4% c-Si < 0,01 - 1 % 

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Quelle: www.dwd.de 



Umwelt 

• Erste PV-Installationen: 

1990s 

• Installierte Leistungen (2012): 

– Welt: 100 GWp 

– Europa: 69 GWp 

– Deutschland: 34,5 GWp (7/2013) 

1,35 Mio. Anlagen (7/2013) 

– Bayern: 10 GWp (7/2013) 

• Nr. 1 in installierter Leistung in Deutschland 

• 1. Bundesland mit Ø je 1 Modul/Einw. 

• 1. Platz beim Zubau 

• Anteil am Netto-Stromverbrauch in DE: 5,3 % 

• ca. 100.000 Beschäftigte durch PV-Technologie in DE in 2012 

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Umwelt 

35.000 

Installierte PV-Leistung (MWp) von 2003 - 6/2013 

Deutschland - Bayern 

Stand 

6/2013 

30.000 

25.000 

20.000 

Deutschland (MWp) 

davon Bayern (MWp) 

15.000 

10.000 

5.000 

0 

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 

Stand 

6/2013 

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End of Live PV modules, PV Cycle 



Umwelt 

20 - 30 Jahre 

A b f a l l 

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Umwelt 

Entsorgungsmenge = 

Produktionsausschuss + Abfall (EoL) 

PV-Menge: unbekannt ca. 7.100 t PVCycle (Europa, UK) 

davon ca. 3.800 (DE) 

ca. 2.000 t durch First Solar 

??? auf anderen Wegen 

Tendenz: 

Abhängig von: 

Produktionshöhe 

Produktionsqualität 

Förderung nach EEG 

… 

Transport-/Installationsschäden 

Garantiefälle 

Techn. Lebensdauer ≠ tatsächliche 

Nutzungsdauer 

Wirkungsgraderhöhung 

Ersatz nach Förderende 

Wiederverwendung/Zweitmarkt 

Mengen-Anfall unsicher 

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Reiling Glas Recycling GmbH und Co. KG 



Umwelt 

• Faustformel 1 MWp ≈ 100 t 

– derzeit installierte Leistung in Deutschland: ca. 34.500 MWp (Stand 7/2013*) 

Abfallpotential: ca. 3,5 Mio t 

– 2001 installierte Leistung in Deutschland: ca. 180 MWp 

18.000 t Abfall 

• Zum Vergleich E-Schrott: Ø 700.000 – 800.000 t/a 

• "Relevante" Abfallmengen kommen erst ab ca. 2020 - 2030 

* Quelle: Bundesnetzagentur 

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Reiling Glas Recycling GmbH und Co. KG 

SolarWorld AG 



Umwelt 

Studie: Bio Intelligence Service (2011, EU-27) 

Technologiespezifische Betrachtung (Anteil, Gewicht) 

Jahr 

Beispiele: Abfall in 1.000 t (Prognose)* 

2025 14 – 22 

2030 152 – 223 

2035 1.800 – 2.900 

2040 2.300 – 4.200 

2050 4.900 – 9.600 

Quellen: 

*Study On Photovoltaic Panels Supplementing The Impact Assessment For A Recast Of The WEEE Directive, Studie Bio Intelligence Service, 

European Commission DG ENV, Final Report, 14.4.2011, S. 50, 

http://ec.europa.eu/environment/waste/weee/pdf/Study%20on%20PVs%20Bio%20final.pdf 

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4. PV - Recycling – Was ist jetzt zu tun? 


Umwelt 

• Ab 2/2014 unterliegen alle PV-Anlagen der EU-RL 2012/19/EU (WEEE-2) 

– Registrierungspflicht für Hersteller vor dem In-Verkehr-Bringen 

– Bürger hat kostenlose Rückgabemöglichkeit bei Sammelstelle 

– Abholung der Altmodule an Sammelstellen durch Hersteller 

– Verwertung nach Stand der Technik 

– Quoten für Wiederverwendung, Verwertung und Recycling 

– Umfangreiche Berichtspflichten 

– … 

• Aber: Umsetzung durch Novelle ElektroG verzögert sich 

Randbedingungen sind zwar noch offen, aber trotzdem 

jetzt handeln 

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Umwelt 

• Wer ist betroffen? 

– gesamte PV-Branche in Europa, z. B. Hersteller, Importeure, Vertreiber, 

Solateure, Verbände 

– öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, nationale Registrierungsstelle, 

Vollzugsbehörden 

– Entsorgungsbranche, Systemanbieter 

– Anlagenbetreiber 

– Bürger 

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Umwelt 

Verschiedene Verpflichtungen je nach Akteur 

• Für alle Akteure gilt: 

– Informieren über gesetzliche Verpflichtungen 

– Informieren über bereits bestehende Sammel- und Verwertungssysteme 

– Bewusstseinsschaffung bei Entscheidungsträgern im eigenen 

Unternehmen/Behörde 

– Vorgaben in Geschäftsmodell implementieren 

– Entsorgungs-Markt beobachten 

– PV-Branche kann von 6 Jahren Erfahrung aus E-Schrott-Branche profitieren 

– ggfs. Beteiligung (über Interessenvertretungen/Verbände) bei Novellierung 

ElektroG, selber mitgestalten! 

– Zweitmarkt für Altmodule 

– Zusätzlicher administrativer und finanzieller Aufwand 

– Thema nicht aussitzen 

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• Für Hersteller: 

– Umfangreiche gesetzliche Pflichten beachten, z. B. Registrierungspflicht vor 

In-Verkehr-bringen neuer PV-Anlagen, insolvenzsichere Garantie, 

Kennzeichnung der Module 

– Informationen bei Stiftung ear beachten !! (in DE Stiftung Elektro-Altgeräte 

Register) 

– Zeitnahe Sicherstellung der Abholung gesammelter Altmodule 

– Kostenminimierung durch kollektive statt individuelle (Rücknahme)Systeme 

– Hochwertige Verwertung anstreben (mehr als nur gesetzl. Verwertungsquote) 

– Einhaltung von Quoten für Wiederverwendung, Verwertung und Recycling 

– Umfangreiche Berichtspflichten über PV-Absatz und Abfallmengen an 

nationale Behörden 

– Vorbereitung, Unterstützung und Kooperation beim Aufbau von 

Verwertungskapazitäten in geeigneten Behandlungsanlagen 

Quelle: Courtesy of PV Cycle and Courtesy of Kioto Photovoltaics 13 




Umwelt 

• Für Sammel- und Rücknahmesysteme, Branchenverbände 

(branchenspezifische und branchenindividuelle Systemanbieter): 

– Z. B. PV Cycle, VERE/take-e-way, E-Bell Recycling (Landbell), Zentek …?? 

– (weiterer) Zubau von Sammelstellen, Logistik 

– (Komplett-)Dienstleistung anbieten 

– Zuführung in geeignete Verwertungsanlagen sicherstellen 

• Für Vertreiber/Händler/Importeure: 

– Wichtig: Händler gelten z. B. bei Direktimport als Hersteller 

– Kenntnis über zukünftig kostenlose und ordnungsgemäße 

Entsorgungsmöglichkeit 

• Für Solateure: 

– Informieren (Eigeninformation und Betreiber aufklären) 

– Kundenbindung durch Rückbau, ggfs. Ersatzbeschaffung 

– Einbindung in Sammelsystem hilft Sammelmengensteigerung 

Quelle: Courtesy of PV Cycle and Courtesy of Kioto Photovoltaics 14 




Umwelt 

• Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger: 

– Vorüberlegungen für sukzessiven Aufbau von Sammelstellen für PV- 

Altmodule, eigene Sammelgruppe, ggfs. gebietsübergreifend 

– Bestandsaufnahme der vorhandenen PV-Anlagen im eigenen Gebiet 

z. B. www.energieatlasbayern.de, www.energymap.info 

– Kontaktaufbau zu Sammel- und Rücknahmesystemen 

– Bürger/Gewerbe informieren über Sammelstellen und kostenlose 

Rückgabemöglichkeit 

• Entsorgungsbranche/Recyclingfirmen: 

– Entwicklung und Aufbau hochwertiger Verwertungsverfahren 

– Neue Abfallmassenstrom für Sekundärrohstoffgewinnung nutzen 

– Behandlungsanlagen brauchen "Futter" 

– Beitrag zur Ressourcenschonung 

• Betreiber – Bürger: 

– Zukünftig Recht auf kostenlose Abgabemöglichkeit 

– Keine Bedenken mehr wegen Entsorgungskosten 

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Umwelt 

Fazit: 

PV-Anlagen unterliegen 2014 der EU-Richtlinie 2012/19/EU über Elektround 

Elektronik-Altgeräte 

Trotz Verzögerungen bei nationaler Umsetzung (Novelle ElektroG) sind alle 

betroffenen Akteure aufgerufen, sich der Thematik anzunehmen 

Umfangreiche Verpflichtungen für alle Akteure 

Weitere Ausbau der Sammelsysteme notwendig 

Zufuhr von Alt-PV-Modulen nur in geeignete Sammelsysteme (keine 

Deponierung, keine Entsorgung als Bauschutt) 

Aufbau hochwertiger Verwertungskapazitäten erforderlich 

Idealfall: Nicht nur gesetzliche Quoten einhalten (Glas, Rahmen), zukünftig 

auch wertvolle (Spuren-)Bestandteile (Ag …) zurück gewinnen (Ressourcen) 

Gesetzgeber muss praxisgerechte Umsetzung sicherstellen (ElektroG) 

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5. Weitere LfU-Veröffentlichungen 


Umwelt 

• Entsorgung von Photovoltaik-Anlagen 

– Wieso Abfall? Entsorgung von PV-Anlagen 

http://www.abfallratgeber.bayern.de/publikationen/doc/elektro/entsorgung_photovoltaik.pdf 

– Welche Verwertungswege gibt es für PV-Anlagen 

http://www.izu.bayern.de/faq/detail_faq.php?pid=0501020100299 

• Berechnung der Immissionen beim Brand einer CdTe-PV-Anlage 

http://www.lfu.bayern.de/luft/doc/pvbraende.pdf 

• Photovoltaik-Altanlagen auf Deponien - InfoBlätter 

http://www.lfu.bayern.de/abfall/fachinformationen/merkblaetter_deponie_info/doc/deponie_infomerkblatt.pdf 

• Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten 

– Infoblatt Elektro- und Elektronik-Altgeräte 

http://www.abfallratgeber.bayern.de/publikationen/doc/infoblaetter/elektro_altgeraete.pdf 

– Fachwissen ElektroG und Elektro(nik)geräte 

http://www.izu.bayern.de/praxis/detail_praxis.php?pid=0201010100149 

– Entsorgung von EAG, FAQ http://www.izu.bayern.de/faq/index_faq.php?pid=0501020100 

– LfU-Fachtagung 2011 http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_abfall_00182.htm 

– Entsorgung von Nachtspeicherheizgeräten 

http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_abfall_00188.htm 

• Energieatlas: PV-Anlagen (Bestand, Potenzial, Planungsgrundlagen) www.energieatlas.bayern.de 

• Schadstoffe in PV-Freiflächenanlagen - Sind sie eine Gefahr für den Boden? Bayerische 

Landesanstalt für Landwirtschaft, http://www.lfl.bayern.de/iab/boden/42814/index.php 

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6. Quellen 


Umwelt 

• www.dwd.de 

• http://www.pv-magazine.com 

• http://iet.jrc.ec.europa.eu 

• www.epia.de 

• www.solarwirtschaft.de 

• www.photon.de 

• www.bundesnetzagentur.de 

• www.oekopol.de 

• www.sunicon.de 

• www.pvcycle.de 

• www.first-solar.de 

• www.loserchemie.de 

• www.saperatec.de 

• http://ec.europa.eu/environment/waste/weee/pdf/Study%20on%20PVs%20Bio%20final.pdf 

• http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:197:0038:0071:de:PDF 

• www.bifa.de 

• www.bdew.de 

• http://www.ise.fraunhofer.de/ (08.08.2013) 

• Ventera Sachverständigenbüro, Weidenberg 

• Roadmap Ressourceneffiziente Photovoltaik 2020 

• www.solarwaste.eu 

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Umwelt 

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 

Jürgen Beckmann 

Bayerisches Landesamt für Umwelt 

Bürgermeister-Ulrich-Str. 160 

86179 Augsburg 

juergen.beckmann@lfu.bayern.de 

www.lfu.bayern.de 

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