Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Inhalt der Dissertation<br />
Seit dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation im Jahre 2001 steigt die weltweite<br />
Investitionstätigkeit chinesischer Unternehmen rasant an. In Industriestaaten zeigt sich<br />
diese Entwicklung vor allem in Form von Fusionen und Übernahmen, die meist mit dem<br />
Ziel getätigt werden, möglichst schnell technisches Know-how oder etablierte Markennamen<br />
zu erwerben.<br />
<strong>Dies</strong>es vergleichsweise junge ökonomische Phänomen wurde bisher vor allem aus wirtschaftlicher,<br />
politischer oder juristischer Perspektive bearbeitet. „Eine kulturwissenschaftliche<br />
Auseinandersetzung mit möglichen ‚interkulturellen’ Komponenten dieser<br />
Entwicklung steckt noch in den Anfängen“, sagt Michael Poerner. Vor diesem Hintergrund<br />
konzentriert sich seine Dissertation auf die Frage, wie sich die Konfrontation mit<br />
kultureller Fremdheit aus chinesischer Perspektive darstellt.<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen folgende drei Leitfragen. Erstens: Welche Rolle spielen<br />
mögliche interkulturelle Unterschiede bei der internationalen Expansion chinesischer<br />
Unternehmen in Industriestaaten? Zweitens: Welche anwendungsorientierten Lösungsmöglichkeiten<br />
und Bewältigungsstrategien werden im Zuge dessen innerhalb Chinas<br />
formuliert? Wie werden etwa deutsche Geschäftsleute in chinesischen Managementratgebern<br />
beschrieben beziehungsweise wie sollte man sich am besten verhalten, um in<br />
einer Verhandlung erfolgreich zu sein? Drittens: Welche Rolle spielen dabei die kulturelle<br />
Renaissance und das gestiegene nationalkulturelle Selbstbewusstsein der Chinesen in<br />
den vergangenen Jahren? Wirtschaften chinesische Unternehmen etwa anders als westliche<br />
und steht dem Westen tatsächlich eine chinesische Managementrevolution bevor?<br />
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