21.10.2014 Aufrufe

Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhalt der Dissertation<br />

Die zunehmende Verbreitung des Internets hat zu grundlegenden Veränderungen der<br />

etablierten Kommunikationsprozesse geführt. So ermöglichen die „sozialen“ Netze und<br />

Medien wie Facebook inzwischen nutzergenerierten Informationsaustausch, der in der<br />

Ära der unidirektionalen Massenkommunikation nicht möglich war. In nur wenigen Jahren<br />

haben diese Prozesse dazu geführt, dass sich das Phänomen des „User-generated<br />

Content“ (UGC) entwickeln konnte, welches mitunter erheblichen Einfluss auf die öffentliche<br />

Meinungsbildung nimmt und damit eine große Bedeutung nicht nur für die<br />

Marketingdisziplin erlangt hat. Allerdings existiert bisher nur begrenztes Wissen darüber,<br />

welche Faktoren dazu führen, dass bestimmte dieser Inhalte eine überdurchschnittlich<br />

große Verbreitung erfahren.<br />

Mark Elsners Dissertation fokussiert die Charakteristika der egozentrischen Netzwerke<br />

von Autoren (Größe, Struktur der Beziehungen und Aktivität der Netzwerkmitglieder),<br />

um die Verbreitung von UGC zu erklären. „Die statistische Modellierung erfolgt mit<br />

Cox-Modellen und nutzt detaillierte Datensätze von mehreren hunderttausend Nachrichten<br />

sowie damit verknüpften Informationen zu den Netzwerken der jeweiligen Autoren“,<br />

erläutert Elsner. Die Ergebnisse seiner Studie zeigen zum einen, dass im Internet<br />

die Struktur der egozentrischen Netzwerke der Autoren von zentraler Bedeutung für<br />

die Verbreitung von Inhalten ist. Zum anderen wird deutlich, dass inhaltliche Faktoren<br />

der Nachrichten in den frühen Phasen des Informationsdiffusionsprozesses eine nur untergeordnete<br />

Rolle zu spielen scheinen. „<strong>Dies</strong> weist darauf hin, dass im Internet eine<br />

neue, verdeckte Form von Meinungsführerschaft entsteht, die im Wesentlichen von der<br />

sozialen Position der Autoren abhängt.“<br />

Insgesamt liefert Elsners Arbeit Einblicke in die neuen Prozesse der Meinungsbildung<br />

in sozialen Medien und deutet an, dass das internetbasierte Konzept der „Wisdom of<br />

Crowds“ weniger qualitätszentriert ist, als häufig argumentiert wird.<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!