6 Nicht tragende Innenwände - Kalksandstein
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V 01/2005<br />
KALKSANDSTEIN – <strong>Nicht</strong> <strong>tragende</strong> <strong>Innenwände</strong><br />
a) Stahlprofil außen liegend<br />
≤ 30<br />
≥ 20<br />
b) Stahlprofil innen liegend<br />
≤ 30<br />
≥ 20<br />
Dämmschicht<br />
Bei Anforderungen an den Brandschutz:<br />
Stahl<br />
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 3<br />
Blende aus Aluoder<br />
Stahlprofil<br />
Stahlwinkel<br />
65 x 6<br />
a ≤ 600<br />
Bild 8: Gleitende Deckenanschlüsse mit Stahlwinkel,<br />
oberer Rand gehalten<br />
Dämmschicht<br />
Bei Anforderungen an den Brandschutz:<br />
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 3<br />
Beton<br />
Dämmschicht<br />
Ankerschiene<br />
Gleithülle<br />
Bei Anforderungen an den Brandschutz:<br />
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,<br />
Rohdichte ≥ 30 kg/m 3 Einbetonierte<br />
Bild 10: Gleitender Wandanschluss<br />
Senkrecht/horizontal<br />
verschiebbarer<br />
Anschlussanker<br />
Fugendichtung<br />
Dichtstoff<br />
Bild 9: Gleitender Deckenanschluss bei dreiseitig<br />
gehaltener Wand, oberer Rand frei<br />
7. BESCHRÄNKUNG DER DECKEN-<br />
DURCHBIEGUNG<br />
Wenn durch zu große Durchbiegungen der<br />
Stahlbetondecke Schäden an nicht <strong>tragende</strong>n<br />
<strong>Innenwände</strong>n entstehen können, so<br />
ist die Größe dieser Durchbiegungen durch<br />
gezielte Maßnahmen zu beschränken, oder<br />
es sind andere bauliche Vorkehrungen zur<br />
Vermeidung derartiger Schäden zu treffen.<br />
Der Nachweis der Beschränkung der Deckendurchbiegung<br />
kann durch die Begrenzung<br />
der Biegeschlankheit geführt werden.<br />
Die Biegeschlankheit von biegebeanspruchten<br />
Bauteilen, an die normale Anforderungen<br />
nach Abschnitt 11.3.1 in<br />
DIN 1045-1 [5] gestellt werden und die mit<br />
ausreichender Überhöhung der Schalung<br />
hergestellt sind, darf nicht größer sein als<br />
l i<br />
/d 35.<br />
Bei Deckenplatten, an die höhere Anforderungen<br />
gestellt werden, weil sie beispielsweise<br />
nicht <strong>tragende</strong> <strong>Innenwände</strong> zu tragen<br />
haben, sollte die Schlankheit wie folgt<br />
gewählt werden:<br />
l i<br />
/d 150/l i<br />
bzw. d l i2<br />
/150<br />
l i<br />
d<br />
α<br />
= Ersatzstützweite l · α in m<br />
= Statische Höhe des biegebeanspruchten<br />
Bauteils in m<br />
= Beiwert, abhängig vom statischen<br />
System, nach DIN 1045-1, Abschnitt<br />
11.3.2, Tabelle 23 [5].<br />
DIN 1045-1, Abschnitt 11.3 sieht für den<br />
Fall, dass die nach dem Einbau von angrenzenden<br />
Bauteilen auftretenden Durchbiegungen<br />
einschließlich der zeitabhängigen<br />
Verformungen übermäßig groß sind, eine<br />
Durchbiegungsbegrenzung vor. Um Schäden<br />
an den angrenzenden Bauteilen (z.B.<br />
an leichten Trennwänden) zu vermeiden,<br />
darf als Richtwert für die Begrenzung der<br />
Durchbiegung 1/500 der Stützweite angenommen<br />
werden.<br />
8. VERMÖRTELUNG DER STOSSFUGEN<br />
Die in Tafel 1 und 2 aufgeführten Grenzmaße<br />
gelten grundsätzlich für Mauerwerk<br />
mit vermörtelten Stoßfugen und Überbindemaß<br />
ü 0,4 · h, da ein kreuzweiser<br />
Abtrag der auf die nicht <strong>tragende</strong> Wand<br />
wirkenden horizontalen Linienlast vorausgesetzt<br />
wird.<br />
Wenn der Lastabtrag ausschließlich über<br />
die kürzere, vertikale Richtung erfolgt,<br />
kann auf eine Vermörtelung der Stoßfugen<br />
verzichtet werden. Das ist gegeben, wenn<br />
KS-<strong>Innenwände</strong> vierseitig oder dreiseitig<br />
mit einem freien vertikalen Rand gehalten<br />
sind und die zulässigen Wandlängen 12 m<br />
betragen.<br />
Auf eine Stoßfugenvermörtelung kann in<br />
beiden Einbaubereichen verzichtet werden,<br />
wenn bei<br />
KS-Mauerwerk in Dünnbettmörtel [6]<br />
vierseitiger Halterung die Wanddicke<br />
– ohne Auflast d 17,5 cm,<br />
– mit Auflast d 11,5 cm und bei<br />
dreiseitiger Halterung (freier vertikaler<br />
Rand) die Wanddicke d 24 cm<br />
beträgt.<br />
In allen anderen Fällen sind die Stoßfugen<br />
zu vermörteln. Das gilt insbesondere auch<br />
für dreiseitig gehaltene Wände mit oberem<br />
freien Rand.<br />
9. SCHADENSFREIE AUSFÜHRUNG<br />
Zur schadensfreien Ausführung der nicht<br />
<strong>tragende</strong>n <strong>Innenwände</strong> sind folgende Konstruktions-<br />
und Ausführungshinweise zu<br />
beachten:<br />
Begrenzung der Deckendurchbiegung<br />
durch Einhalten einer Grenzschlankheit<br />
von l i<br />
/d 150/l i<br />
und 1/500 der<br />
Stützweite (siehe Abschnitt 7).<br />
Verringerung der Deckendurchbiegung<br />
aus Kriechen und Schwinden durch Beachtung<br />
der Ausschalfristen und sorgfältige<br />
Nachbehandlung des Betons nach<br />
DIN 1045. Bei kurzen Ausschalfristen<br />
sind wirksame Notstützen zu setzen.<br />
<strong>Nicht</strong> <strong>tragende</strong> <strong>Innenwände</strong> möglichst<br />
spät, d.h. nach Fertigstellung des Rohbaus,<br />
aufmauern und ggf. verputzen.<br />
Um feuchtebedingte Verformungen gering<br />
zu halten, sollten auf der Baustelle<br />
die Materialien – Mauersteine, Bauplatten<br />
– trocken gelagert bzw. vor starker<br />
Durchfeuchtung geschützt werden.<br />
Durchbiegungen der unteren Decke<br />
können bei nicht <strong>tragende</strong>n <strong>Innenwände</strong>n<br />
zu einer Lastabtragung als<br />
Gewölbe oder Biegeträger führen. Es<br />
wird empfohlen, die <strong>Innenwände</strong> als<br />
selbsttragend (z.B. als Dünnbettmauerwerk)<br />
auszubilden. Es ist abzuwägen,<br />
ob die Wandscheibe durch Einlage von<br />
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