Zentrum für Prävention im Kindes - Herzzentrum
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Aktuelles aus dem Kölner <strong>Herzzentrum</strong><br />
Kathetergestützter Aortenklappenersatz<br />
Ein neues Behandlungsverfahren <strong>im</strong><br />
<strong>Herzzentrum</strong> der Uniklinik Köln<br />
Eine Vielzahl von Patienten entwickelt<br />
<strong>im</strong> höheren Lebensalter eine so genannte<br />
Aortenklappenstenose. Hierunter versteht<br />
man eine Verengung der Aortenklappe,<br />
die den Blutstrom von der linken<br />
Herzkammer zur Hauptschlagader<br />
behindert. Charakteristisch für die<br />
Aortenklappenstenose ist die Verkalkung<br />
der Klappe, die in einer Einschränkung<br />
der Öffnungs- und Schließbewegung<br />
resultiert. Muss die Aortenklappe<br />
aus diesen Gründen ausgewechselt werden,<br />
so ist bisher die Operation mit dem<br />
Einsatz der Herz-Lungen-Maschine das<br />
hierfür angewandte langzeitig bewährte<br />
Operationsverfahren. Diese Operation<br />
wird mit großer Sicherheit bereits seit<br />
ca. 50 Jahren durchgeführt und auch<br />
die verwandten Herzklappenprothesen<br />
haben einen extrem hohen Qualitätsstandard<br />
erreicht.<br />
Mit der zunehmenden Änderung der<br />
Demographie tritt bei sehr viel mehr<br />
Patienten <strong>im</strong> hohen Lebensalter eine<br />
behandlungsbedürftige Aortenklappenstenose<br />
auf. Verschiedene Studien<br />
zeigen, dass trotz des Fortschreitens der<br />
Krankheit nur etwa die Hälfte der symptomatischen<br />
Patienten in Europa einer<br />
Operation zugeführt werden, da oftmals<br />
die Patienten von ihrem behandelnden<br />
Arzt als zu krank eingestuft werden oder<br />
das Operationsrisiko, insbesondere bei<br />
den älteren und schwerkranken Patienten<br />
als zu hoch eingestuft wird.<br />
Seit etwa drei Jahren haben wir so genannte<br />
kathetergestützte Aortenklappen<br />
zur Verfügung, die entweder über die Gefäße<br />
(transfemoral) oder über einen kleinen<br />
Hautschnitt unter der linken Brustwarze<br />
(transapikal) ohne den Einsatz der<br />
Herz-Lungen-Maschine eingesetzt werden<br />
können. Die Herz- und Thoraxchirurgie<br />
sowie die Kardiologie haben sich<br />
sehr früh mit der Weiterentwicklung dieser<br />
Therapieform beschäftigt, so dass das<br />
<strong>Herzzentrum</strong> zu den führenden Institutionen<br />
in der Bundesrepublik mit<br />
dieser Behandlungsform gehört. Das<br />
Behandlungsverfahren wird derzeit bei<br />
all den Patienten zur Anwendung<br />
gebracht, die für eine konventionelle<br />
Herzoperation als zu alt, respektive zu<br />
krank eingestuft werden. Diese neue<br />
Behandlungsform kann nicht bei allen<br />
Patienten zur Anwendung gebracht werden,<br />
da wir derzeit leider noch keine Langzeitergebnisse<br />
mit den verwandten Klappen<br />
besitzen und zum anderen nach den<br />
ersten nationalen und internationalen<br />
Erhebungen das Operationsrisiko mit der<br />
neuen Operationstechnik als deutlich<br />
höher einzustufen ist. Zur Erläuterung<br />
sind für den Leser <strong>im</strong> Weiteren die beiden<br />
Wege, wie die Klappen eingebracht<br />
werden, beschrieben.<br />
Fortsetzung auf Seite 10<br />
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