Magazin Ausgabe Februar 02 - Funwithmusic

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18 Oldie Markt 02/04 Simon & Garfunkel: Die stillen Stars Nichols-Film Graduate in die Kinos, der nicht nur den beginnenden Generationenkonflikt in den USA thematisierte und für Dustin Hoffman das Sprungbrett für seine Karriere wurde, sondern Nichols setzte die Lieder von Simon & Garfunkel so kongenial ein, dass sie die Handlung begleiteten und verstärkten. Dabei war das eigentlich nicht die Idee gewesen. Paul Simon: „Während ich völlig neue Arrangements für den Film schrieb, benützte Mike Nichols existierendes Material für die Szenen, wo die Musik eingesetzt werden sollte. Je länger er das tat, desto mehr war er überzeugt davon, dass die alten Lieder absolut angemessen dafür waren, so dass der einzige neue Song , der dann im Soundtrack auftauchte, Mrs. Robinson war.“ Dennoch wurde der Film für das Duo zu einer Wendemarke. Denn zum zweiten war Art Garfunkel mit dem College fertig und so wurde 1968 das Jahr, in dem man erstmals richtig tourte. Und zum dritten belegte im Sog des Films Mrs. Robinson nicht nur den ersten Platz D-Single: CBS 2045 in den USA, sondern die Platte mit der Filmmusik verkaufte sich ebenfalls prächtig und das neue Album der beiden, Bookends, verstärkte den Trend noch. So kam es beispielsweise in England dazu, dass Bookends im August 1968 auf den ersten Platz der LP-Charts kletterte und das Album The Graduate im Oktober auf Rang 3 kam. Deswegen war es kein Wunder, dass nach diesem Jahr das Duo weitaus besser dastand als zuvor, nicht nur vom kommerziellen Erfolg her, sondern weil es inzwischen einen klar definierten Sound besaß, der neben dem wunderbaren Gesang der beiden aus den ebenso behutsamen wie passenden Zugaben bestand, die die beiden inzwischen mit ihrem Tontechniker Roy Halee produzierten, „weil wir bemerkt hatten, dass die Leute, die das herstellten, was wir wollten, wir beide und Roy waren. Von da an war jeder von uns gleichberechtigt im Produktionsprozess. Aber es brauchte eine Zeit bis wir das realisiert haben.“ Fortsetzung folgt 2000 Doppel-CD: The Best Of Simon And Garfunkel China: Tracks CD 1: The Sounds Of Silence / Scarborough Fair-Canticle / El Condor Pasa (If I Could ) / Honeward Bound / Kathyʼs Song (Live) / For Emily, Whenver I May Find Her / I Am A Rock / The 59 th Street Bridge Song (Feelinʼ Groovy) / Seven OʼClock News-Silent Night / A Hazy Shade Of Winter / Wednesday Morning 3 A.M. / Mrs. Robinson / America / At The Zoo / Old Friends / Bookends Theme / Cecilia / The Boxer / Bridge Over Troubled Water / Song For The Asking / Paul Simon: The Cool, Cool River / The Boy In The Bubble / Late In The Evening / You Can Call Me Al Tracks CD 2: Paul Simon: Youʼre The One / Thatʼs Where I Belong / Mother And Child Reunion / Take Me To The Mardi Gras / Simon&Garfunkel: My Little Town / The Only Living Boy In New York / Paul Simon: Darling Lorraine / Old / The Teacher / Look At That / Senorita With A Necklace Of Tears / Love / Pigs, Sheep And Wolves / Hurricane Eye / Quiet / Graceland / Still Crazy After All These Years / 50 Ways To Leave Your Lover / The Obvious Child / Love Me Like A Rock 2001 5 CD-Box: The Columbia Studio Recordings 1964-1970 D/UK/US: Columbia Sony Music C5K 63815 Tracks CD 1: You Can Tell The World / Last Night, I Had The Strangest Dream / Bleecker Street / Sparrow / Benedictus / The Sound Of Silence / He Was My Brother / Peggy-O / Go Tell It On The Mountain / The Sun Is Burning / The Times They Are A-Changing / Wednesday Morning, 3 A.M. / Bleecker Street / He Was My Brother / The Sun Is Burning Tracks CD 2: The Sound Of Silence / Leaves That Are Green / Blessed / Kathyʼs Song / Somewhere They Canʼt Find Me / Anji / Richard Cory / A Most Peculiar Man / April Come She Will / Weʼve Got A Groovy Thing Goinʼ / I Am A Rock / Blues Run The Game / Barbriallen / Rose Of Aberdeen / Roving Gambler Tracks CD 3: Scarborough Fair-Canticle / Patterns / Cloudy / Homeward Bound / The Big Bright Green Pleasure Machine / The 59 th Street Birdge Song (Feelinʼ Groovy) / The Dangling Conversation / Flowers Never Bend With The Rainfall / A Simple Desultory Philippic / For Emily, Whenever I May Find Her / A Poem On The Underground Wall / 7 OʼClock News-Silent Night / Patterns / A Poem On The Underground Wall Tracks CD 4: Bookends Theme / Save The Life Of My Child / America / Overs / Voices Of Old People / Old Friends / Bookends Theme / Fakinʼ It / Punkyʼs Dilemma / Mrs. Robinson (From The Motion Picture The Graduate) / A Hazy Shade Of Winter / At The Zoo / You Donʼt Know Where Your Interest Lies / Old Friends Tracks CD 5: Bridge Over Troubled Water / El Condor Pasa (If I Could) / Cecilia / Keep The Customer Satisfied / So Long, Frank Lloyd Wright / The Boxer / Baby Driver / The Only Living Boy In New York / Why Donʼt You Write Me / Bye Bye Love / Song For The Asking / Feuilles-O / Bridge Over Troubled Water 2003 Doppel-CD: The Essential D/UK/US: Sony Music TV 5134702 Tracks CD 1: The Sound Of Silence / Wednesday Morning, 3 A.M. (Live) / Bye Bye Love / Bleecker Street / I Am A Rock / A Most Peculiar Man (Live) / Richard Cory / Kathyʼs Song (Live) / Scarborough Fair-Canticle / Homeward Bound / Sparrow (Live) / Leaves That Are Green (Live) / He Was My Brother / The 59th Street Bridge Song (Feelinʼ Groovy) / The Dangling Conversation / A Poem On The Underground Wall (Live) / Blessed (Live) / Cloudy / Blues Run The Game / A Hazy Shade Of WinterTracks CD 2: Mrs. Robinson / Bridge Over Troubled Water / At The Zoo / Fakinʼ It / Old Friends / Bookends Theme / Punkyʼs Dilemma / Overs (Live) / A Church Is Burning (Live) / America / El Condor Pasa (If I Could) / Cecilia / Keep The Customer Satisfied / So Long, Frank Lloyd Wright / The Boxer / Baby Driver / The Only Single: Private World / Forgive Me US: Octavia Records 8002 Die Soloplatten Art Garfunkel As Artie Garr 1960
Neil Sedaka: Die RCA-Box Piano Man Neil Sedaka war nicht der erste, der das Klavier in den RockʼnʼRoll einführte – aber auf lange Sicht der erfolgreichste. Die Verdienste der Ära, die unmittelbar auf den ersten Schub des RockʼnʼRoll folgten, sind bis heute umstritten. Für die einen war die High School Ära eine Fabrikation der großen Firmen, die damit den Erfolg der kleinen Label durch teurere Produktionen und große Publicity-Kampagnen unmöglich machen wollten. Für die anderen war die Professionalität und vor allem das Songmaterial makellos. Sei es wie es sei: Der am 13. März 1939 in Brooklyn geborene Neil Sedaka war einer der besten Vertreter dieser Ära und an seiner Karriere zeigen sich schon die Limitationen dieser Definition: Er schrieb nämlich fast alle seine Songs mit dem Texter Howard Greenfield selbst und war gewiß keine Marionette der Musikindustrie, was auch die 8 CD-Box Oh Carol (Bear Family Die Box BCD 1635 HK) beweist, die seine gesamten Aufnahmen für RCA von 1956-1966 enthält, wobei nicht nur die Songs vertreten sind, die er für die Firma aufnahm, sondern auch die ersten Songs, die nur auf kleineren Labels veröffentlicht wurden. Das Herzstück der Box und das Material, das für den Sammler die eigentliche Krönung bildet, sind sämtliche Einspielungen seiner Titel in den diversen Sprachen, die von Gastspielen auf israelisch bis portugiesisch und spanisch - für den südamerikanischen Markt – reichen. Sie beanspruchen alleine mehr als drei der acht Silberlinge. Genauso interessant ist die letzte Disc, auf der man Raritäten wie die so beliebten Botschaften an seine Fans, Stereo- Versionen etlicher Songs, die instrumentalen Backingtracks vieler Songs und Beiträge zu diversen Soundtracks findet, die bislang nur sehr schwer oder überhaupt nicht zu finden waren. Damit einher geht ein wie üblich vom Text wie von den Bildern her zu jeder Zeit überzeugendes Buch, dass diese Jahre in der Laufbahn des Mannes verfolgt und minutiös darstellt. Doch was ist mit der Musik, die ja schließlich im Mittelpunkt der Box steht? Es ist klar, dass Neil Sedaka sowohl von seiner Abstammung wie von seinen musika- Das Buch lischen Einflüssen her stärker zum Pop als zum Rock & Roll neigte, doch er war und ist ein enorm wandlungsfähiger Instrumentalist und Sänger, der deswegen relativ viel machen konnte, was limitierteren Kollegen versagt blieb. Es muss schon angemerkt werden, dass er als Kind als Wunderkind galt und die Begrenzungen, die aus seinem einfachen Elternhaus entstanden, mühelos überspringen konnte. Die dreifachen Talente Oldie Markt 02/04 als Pianist, Sänger und Songschreiber waren es denn auch, die ihn schnell zu ersten Hits wie dem Titelsong der Box, Diary, I Go Ape, Stairway To Heaven oder Calendar Girl verhalfen und dafür sorgten, dass er bis zum März 1963 in den amerikanischen Singles-Charts präsent blieb, ehe er wie so viele seiner meist weniger begabten Kollegen aus dieser Ära von den Beatles und der in ihrem Sog folgenden British Invasion aus den Hitparaden gespült wurde. Doch darü- ber wurde allzu oft übersehen, dass Sedaka eben keinen leichten Pop mit nichtssagenden Texten ablieferte, der nur zum schnellen Verzehr bestimmt war. Seine Melodien haben den Test der Zeit längst überstanden, was auch die Songs hier zeigen, die zwischen RockʼnʼRoll und Pop liegen und dank seines Gesangs, seines Klavierspiels und der Refrains im Ohr hängen bleiben, so dass sich die fruchtlose Diskussion über Verrat an der reinen RockʼnʼRoll-Lehre erledigt. Diese Box beweist einmal mehr, dass der Ausstoß des von Don Kirshner geleiteten Songver- lags zwar auf die Masse gezielt war, aber bei weitem nicht so gesichtslos und blütenweiß war, wie viele in einer schwarz-weiß Welt lebenden Kritiker meinen. Letztlich ist es egal, welche Hautfarbe ein Künstler hat. Was am Ende zählt, ist nur eines: Qualität. 19
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