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Magazin Ausgabe Februar 02 - Funwithmusic

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28 Oldie Markt <strong>02</strong>/04 Plattenkritiken IV<br />

Gitarrissima<br />

Melange<br />

Acoustic Music/<br />

Zomba 319.1291.2<br />

Optisch macht das fünf<br />

Gitarristinnen-Projekt eine<br />

Menge her und akustisch<br />

ist der Reiz kaum geringer<br />

– obwohl klassische Gitarrenmusik<br />

selten verführerischer<br />

aussah als hier. Denn<br />

was die fünf um die Ungarin<br />

Krisztina Dobo, die die<br />

meisten der Arrangements<br />

schrieb, bieten, ist Klassik<br />

pur. Die Idee, zum Beispiel<br />

die Overtüre zum Barbier<br />

von Sevilla von Gioaccino<br />

Rossini genauso wie einen<br />

Walzer von Chopin auf<br />

akustischen Gitarren zu<br />

spielen, muss man erst einmal<br />

haben.<br />

Joscho Stephan<br />

Django Forever<br />

Acoustic Music/<br />

Zomba 319.1301.2<br />

Dasselbe wie für seine<br />

Label-Kolleginnen oben<br />

trifft auch auf den Mann<br />

zu, der sich an die wohl<br />

größte Gitarrenlegende<br />

des Jazz heranwagt. Doch<br />

der Titel bedeutet nicht,<br />

dass er nur den Zigeuner<br />

covert, sondern auch, dass<br />

er eigene Kompositionen<br />

in seinem Stil bringt. Das<br />

ist aufgrund der großen<br />

technischen Fähigkeiten<br />

wie der Ausdrucksstärke<br />

kein Problem. Da glaubt<br />

man wirklich, das große<br />

Vorbild zu hören, obwohl<br />

auch andere Gitarristen des<br />

Jazz auftauchen.<br />

Tobias Burger<br />

Und die Erde ist<br />

noch warm<br />

Ac.M./Zomba .319.1315.2<br />

Meines Wissens hat es das<br />

auf dem Label von Peter<br />

Finger noch nicht gegeben<br />

– obwohl es eigentlich im<br />

Zusammenhang mit der<br />

akustischen Gitarre völlig<br />

nahe liegt: Einen aus der<br />

Gattung Liedermacher, der<br />

sich selbst auf seiner Gitarre<br />

begleitet und dazu singt.<br />

Dazu gehören zwei Sachen<br />

unverzichtbar dazu: Eine<br />

gute Stimme und Lieder, die<br />

das Rezept über 44 Minuten<br />

hinweg interessant erhalten.<br />

Beides hat er und dazu ist<br />

er ein guter Gitarrist, der<br />

nur seine Finger sprechen<br />

lassen kann.<br />

Franco Morone<br />

The First Collection<br />

Acoustic Music/<br />

Zomba 319.1317.2<br />

Der Italiener ist in der<br />

Fingerstyle-Szene einer der<br />

ganz großen Namen und<br />

präsentiert hier eines seiner<br />

ersten Alben, das er 1990<br />

aufnahm. Schon damals<br />

überzeugte er durch die Verbindung<br />

von Virtuosität und<br />

Melodik, die für ihn seitdem<br />

typisch geworden ist. Das ist<br />

sehr gut, aber bei 14 Titeln<br />

ist es logisch, dass nicht<br />

jeder singulär sein kann<br />

und deswegen plätschert<br />

die Musik manchmal auch<br />

am Ohr des Hörers vorbei<br />

– da ändert auch all das<br />

beindruckende Können des<br />

Italieners nichts daran.<br />

Nora Buschmann<br />

Suite Orientale<br />

Acoustic Music/<br />

Zomba 319.1298.2<br />

Ob Thessaloniki zu der<br />

orientalischen Welt gehört<br />

– darüber kann man sicher<br />

streiten. Doch dort bekam<br />

die in Ostberlin geborene<br />

Gitarristin einen Eindruck<br />

von einer für sie fremden<br />

und faszinierenden Welt<br />

und der führte sie zu den<br />

klassischen Stücken von<br />

Dusan Bogdanovic und<br />

Carlo Domeniconi, wobei<br />

letzterer sogar ein Stück<br />

extra für sie schrieb. Die<br />

verbinden E-Musik mit<br />

den Einflüssen des Balkans<br />

und die setzt die Virtuosin<br />

fingerfertig um, ohne dass<br />

der Ausdruck leidet.<br />

Britta Medeiros/Michael<br />

Sagmeister<br />

Way We Feel About It<br />

Ac./Zomba 319.1308.2<br />

Der vielleicht berühmteste<br />

Jazzgitarrist aus unseren<br />

Gefilden hat Gesellschaft<br />

gerne – zumindest im Studio.<br />

Nach seinem Duo mit<br />

dem Altmeister Pat Martino<br />

suchte er diesmal eine<br />

ganz andere Richtung auf:<br />

Die Kooperation mit einer<br />

Sängerin. Und das klappte<br />

vorzüglich, weil die Mischung<br />

aus den klassischen<br />

Liedern aus dem Jazz- und<br />

Pop-Bereich beiden Partnern<br />

die Chance gab, sich<br />

im besten Licht zu zeigen.<br />

Die Gitarre improvisiert<br />

und begleitet begnadet, die<br />

Dame singt ebenso.<br />

Yan Vagh<br />

U And Eye<br />

Acoustic Music/<br />

Zomba 319.13<strong>02</strong>.2<br />

Bekannt wurde der Mann<br />

aus Frankreich vor allem<br />

als Partner von Jean-Félix<br />

Lalanne, doch als Solist<br />

macht er keine schlechtere<br />

Figur. Das liegt zum einen<br />

an seiner ungewöhnlichen<br />

stilistischen Offenheit, die<br />

ihn Jazz-Klassiker ebenso<br />

covern ließ wie Rocksongs<br />

und zum zweiten an seiner<br />

erstaunlichen Spielweise,<br />

die die üblichen Gesetze<br />

der Virtuosität durchbricht:<br />

Er hat die schnellen Läufe<br />

nicht, sondern sein Können<br />

zeigt sich darin, dass er die<br />

jeweilige Melodie filigran<br />

umspielt.<br />

Rotterdam Ska<br />

Jazz Foundation<br />

Shake Your Foundation<br />

Grover SPV 083-127172<br />

Es ist kein Zufall, das die<br />

holländische Ska-Big Band<br />

denselben Namen trägt wie<br />

die Kollegen aus New York<br />

– nur mit dem neuen Ortsnamen.<br />

Denn hier wie dort gibt<br />

es fast nur die instrumentale<br />

Seite des Stils, bei dem vor<br />

allem die Bläser das Sagen<br />

haben und die Saiteninstrumente<br />

das sind, was auch<br />

ihre Sammelbezeichnung<br />

im englischen aussagt: Die<br />

Rhythm Section, die den<br />

Klang auffüllt. Genau das<br />

ist der Punkt, aus dem die<br />

CD ihre Spannung bezieht:<br />

Aus dem Wechselspiel von<br />

Melodie und Rhythmus.<br />

Vicki Genfan<br />

Live<br />

Acoustic Music/<br />

Zomba 319.1306.2<br />

Was die Amerikanerin von<br />

Tobias Burger trennt, sind<br />

vor allem 2 Dinge: Zum<br />

einen die schlichte Tatsache,<br />

dass sie ihre Musik im<br />

Konzert bringt, zum zweiten<br />

aber, dass sie im anglo-amerikanischen<br />

Folk zuhause ist.<br />

Und das ist, auch und gerade<br />

von ihrem Gitarrespiel her,<br />

etwas ganz anderes als bei<br />

dem Deutschen. Während<br />

bei dem die Lieder und die<br />

Gitarre eine Einheit bilden,<br />

ist das Instrument bei ihr<br />

entweder reine Begleitung<br />

oder steht im Vordergrund<br />

– ganz in der großen Tradition<br />

des Stils.<br />

Dr. Woggle<br />

Bigger Is Tough<br />

Grover SPV 083-127142<br />

Der Löwe auf dem Cover<br />

ist nicht irgendein Tier,<br />

sondern steht in der Ska-<br />

und Reggae-Szene für den<br />

Löwen von Juda und ist das<br />

Symbol der Rastas. Zumindest<br />

vom äußeren her hat<br />

das Septett aus Weinheim<br />

im Odenwald damit nichts<br />

am Hut – musikalisch um<br />

so mehr, denn das ist klassischer<br />

Reggae, bei dem der<br />

oft dreistimmige Gesang<br />

von den Instrumenten bestens<br />

unterstützt wird, wobei<br />

die Orgel genauso in den<br />

Vordergrund tritt wie die<br />

Bläsersektion. Nur bei den<br />

Songs hapert es noch.

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