Magazin Ausgabe Februar 02 - Funwithmusic
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24 Oldie Markt <strong>02</strong>/04 DVD-Kritiken<br />
Various Artists<br />
Halloween At Town<br />
Hall Party<br />
Bear Family BVD 20<strong>02</strong>6<br />
Bei DVDs vom Platten-<br />
Label aus Bremen darf<br />
man auf eines nicht allzu<br />
großen Wert legen: Die<br />
für diesen Tonträger ansonsten<br />
übliche Bild- und<br />
Tonqualität. Das hier ist<br />
nämlich Material aus<br />
einer Zeit, als auch das<br />
Fernsehen bei weitem<br />
nicht ausgereift war. Und<br />
bei der größten Country-<br />
Show Kaliforniens, die<br />
von 1952-1961 lief und<br />
im Fernsehen übertragen<br />
wurde, sind die Bilder<br />
eben dementsprechend.<br />
Das ändert freilich nichts<br />
an dem Inhalt und der ist<br />
wie bei den DVDs zu der<br />
Sendung zuvor absolut<br />
fantastisch. Zum einen<br />
wegen der beteiligten<br />
Musiker wie Joe Maphis,<br />
Tex Ritter, Jimmy Pruitt,<br />
Johnny Bond oder The<br />
Browns und zum anderen<br />
dem originalen 50er Jahre<br />
Feeling, das in jeder Szene<br />
da ʼrüberkommt, inklusive<br />
der Mode und den übrigen<br />
Accessoires. Deswegen ist<br />
das ein gefundenes Fressen<br />
für alle Fans der Musik der<br />
50er Jahre im allgemeinen<br />
und der Countrymusik im<br />
besonderen. Da war der<br />
Rockabilly ebenso präsent<br />
wie der Folk und das ist im<br />
Gegensatz zum Klang von<br />
heute etwas anderes.<br />
Various Artists<br />
Das Beste aus der ZDF<br />
Hitparade<br />
BMG 82876 55907 9<br />
Es gibt sicher keine alte<br />
Musiksendung im ZDF,<br />
die derart legendär ist wie<br />
die Deutsche Hitparade in<br />
der Moderation von Dieter<br />
Thomas Heck. Kein Wunder<br />
also, dass eine DVD<br />
wie diese sowohl dem<br />
Moderator als auch der<br />
Sendung breiten Raum<br />
einräumt. So stehen zwar<br />
im Zentrum die 30 Tracks<br />
der Stars, die im Laufe<br />
der Jahre dort aufgetreten<br />
sind – bei denen leider die<br />
70er Jahre zugunsten der<br />
80er deutlich unter Wert<br />
verkauft sind – aber das<br />
interessanteste für den<br />
Käufer dürften die zwei<br />
Dokumentationen sein, die<br />
zum einen die 30-jährige<br />
Geschichte der Hitparade<br />
verfolgen und sich zum<br />
anderen mit der Person des<br />
populärsten der Moderatoren,<br />
Dieter-Thomas Heck<br />
natürlich, beschäftigen.<br />
Dazu gibt es noch Szenen<br />
aus der ersten Sendung<br />
von 1969. Das ist sowohl<br />
von der Musik wie von der<br />
Seite der Dokumentation<br />
richtig gut, so dass man<br />
nach dem Genuss dieser<br />
DVD fast alles über die<br />
Deutsche Hitparade im<br />
ZDF weiß, was man nur<br />
wissen kann, wenn man<br />
nicht alle Sendungen im<br />
Original gesehen hat.<br />
Pink Floyd<br />
Dark Side Of The Moon<br />
Eagle EREDV 329/Edel<br />
Es gibt mit Sicherheit<br />
nur ganz wenige Alben<br />
in den letzten 60 Jahren<br />
der Rockmusik, die so<br />
erfolgreich und legendär<br />
sind wie das von John<br />
Waters, Dave Gilmour,<br />
Rick Wright und Nick<br />
Mason, für die es ebenso<br />
ein Wendepunkt in ihrer<br />
Laufbahn war wie für den<br />
Tontechniker Alan Parsons,<br />
dessen Arbeit daran<br />
ihm einen Ruf bescherte,<br />
von dem er lange zehren<br />
konnte. Das alles, die Musik<br />
und wie sie zustande<br />
kam, ist das Thema dieser<br />
DVD, die das Ganze nicht<br />
nur in den Interviews mit<br />
den daran beteiligten Menschen<br />
heute nachvollzieht,<br />
sondern auf der einzelne<br />
Teile von den Musikern<br />
in ihren Homestudios noch<br />
einmal vorgespielt werden<br />
– was das Verständnis für<br />
den Entstehungsprozess<br />
der Platte enorm erhöht.<br />
Da das Ganze für die des<br />
englischen nicht kundigen<br />
Fans auch mit Untertiteln<br />
in den meisten Sprachen<br />
Europas versehen wurde,<br />
kann das jeder verstehen<br />
und die 84 Minuten sind<br />
nicht nur musikalisch sehr<br />
schön, sondern vor allem<br />
auch von der Information,<br />
die dabei ʼrüberkommt. So<br />
sollte eine DVD sein!<br />
Tony Joe White<br />
In Concert-Ohne Filter<br />
SWF/in-akustik 016 6519<br />
Eines der Privilegien des<br />
Fernsehens ist es, dank<br />
der Möglichkeit, mit einer<br />
Show viele Zuschauer zu<br />
erreichen auch solche<br />
Musiker vorzustellen,<br />
die sonst kaum in unsere<br />
Gefilde kommen würden.<br />
Dafür ist der Swamprocker<br />
ein gutes Beispiel,<br />
denn er hat sich hierzulande<br />
live eher rar gemacht,<br />
trat aber am 8. April 1992<br />
in den Studios des Südwestfunks<br />
im Rahmen<br />
der leider seit längerem<br />
eingestellten Sendereihe,<br />
die der DVD ihren<br />
Namen gab, auf. Und er<br />
bewies einmal mehr, wie<br />
viel man mit einer Gitarre,<br />
einer unnachahmlichen<br />
Stimme und guten Songs<br />
machen kann. Ohne viel<br />
Schnickschnack rockte er<br />
seine berühmtesten Songs<br />
und einige der damals aktuellen<br />
Platte und konnte<br />
stets durch seine fast<br />
magische Ausstrahlung<br />
überzeugen. Dazu trägt<br />
auch die fantastische<br />
Güte der Bilder und des<br />
Tons bei, die aufgrund<br />
des Produktions-Orts,<br />
einem Fernsehstudio,<br />
gegeben war. Schade wie<br />
bei den anderen DVDs der<br />
Serie ist aber nach wie vor,<br />
dass es kein Interview mit<br />
dem Künstler gibt.<br />
Rick Vito & The Lucky<br />
Devils<br />
In Concert-Ohne Filter<br />
SWF/in-akustik 016 6524<br />
Sessionmusiker sind die<br />
zumeist unbesungenen<br />
Helden der Rockmusik,<br />
was solche Könner wie<br />
die, die für Motown die<br />
Backingtracks herstellten<br />
und anonym blieben, nur<br />
bestätigen können. Der<br />
Gitarrist aus Los Angeles<br />
schaffte es immerhin,<br />
dank seines Engagements<br />
bei Fleetwood Mac aus<br />
dem Schatten heraus zu<br />
treten und seine Klasse<br />
als Instrumentalist in<br />
den Scheinwerfern auf<br />
der Bühne zu zeigen, wie<br />
auch in den Bands von<br />
Bob Seger und Jackson<br />
Browne. Das war nur die<br />
Krönung einer langen<br />
Karriere als Sideman, die<br />
er seit einigen Jahren mit<br />
eigenen Platten ergänzt.<br />
Die sind zwar nicht so<br />
toll, weil ihm als Solist<br />
etwas die Identität fehlt,<br />
aber live wie hier kann er<br />
sein ganzes Können zeigen.<br />
Deswegen wurde der<br />
mitgefilmte Auftritt am<br />
25. April 2000 mit seiner<br />
Band zu einem Fest für<br />
alle Gitarrenfans, die vor<br />
allem Blues und Boogie<br />
bewundern durften. Das<br />
ist toll und die Bild- und<br />
Tonqualität ist stupend.<br />
Doch der Nachteil der Serie<br />
bleibt die Spieldauer<br />
- nur 60 Minuten!