PUPPEN & Spielzeug Von Musik inspiriert (Vorschau)

Antik & Auktion • Auktionsberichterstattung
Spektakuläre Auktion bei Bonhams in London
Weltrekord
Eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Puppensammlung aus deutschem Privatbesitz sorgte am
24. September 2014 im Auktionshaus Bonhams für Furore. Bei den rund 60 Exemplaren handelte es sich um
frühe, seltene Puppen im Originalzustand. Eine Kämmer & Reinhardt 108 erzielte einen Preis von 309.983,– Euro
und ist damit die teuerste, je verkaufte Puppe.
Von Sammlern aus aller Welt wurde die Puppen-Auktion beim
namhaften Auktionshaus Bonhams mit Spannung erwartet. „Die
Sammlung bot einen einzigartigen Überblick über den Typ der
Charakterpuppe aus der Zeit von 1909 bis 1912“, kommentierte
Leigh Gotch, Leiter der Abteilung Spielzeug.
Rekordpreis
Tobias Meints
Den höchsten Preis erzielte eine 64 Zentimeter große Puppe
von Kämmer & Reinhardt (K & R 108), deren Gesicht im Vergleich
zu den anderen Puppen einen erwachseneren Ausdruck
hatte. Vermutlich handelte es sich hierbei um eine Einzelanfertigung.
Das mit einem weißen Kleid und sommerlichem Strohhut
bekleidete Biskuitkopf-Puppenkind mit Affenschaukel-Frisur
konnte nach einem aufregenden Bietergefecht einem Saalbieter
bei 242.500,– Pfund oder 309.983,– Euro zugeschlagen werden.
Das Publikum reagierte auf diese Rekordsumme für eine Puppe
(Schätzpreis 75.000,–/100.000,– Euro) von Kämmer & Reinhardt
mit tosendem Applaus.
Einen Preis von umgerechnet 217.947,– Euro erzielte diese
K & R 105. Der Bildhauer Arthur Lewin-Funcke (1866-1937)
hatte das Urbild nach einer seiner vier Töchter modelliert
Die PUPPEN & Spielzeug-Redaktion war beim Aufbau der
Auktions- Vorbesichtigung dabei und hat mit Rachel und Leigh
Gotch, den Experten für Puppen bei Bonhams gesprochen
Auch den dritthöchsten Preis erzielte eine 52 Zentimeter große
Charakterpuppe von Kämmer & Reinhardt. Kind „Heinz“, gekleidet
in Kniebundhosen, gestreiftem Hemd und mit braunem Hut. Sie
brachte mit einem Ergebnis von 115.300,– Pfund oder 147.385,–
Euro das doppelte der oberen Schätzung (50.000,–/75.000,– Euro).
Der Kopf wurde nach einer Skulptur des Neffen von Lewin-Funcke,
Heinz Burkowitz, modelliert (K & W 106) und gehört zu den ausdrucksstärksten
der 100er-Serie.
Teuerste Puppe von Simon & Halbig war ebenfalls ein Junge, 61
Zentimeter groß (S & H 150, Schätzpreis 6.300,–/10.000,– Euro). Er
zeichnete sich durch einen fein bearbeiteten Biskuitkopf sowie noble
Original-Kleidung aus und konnte so einen Preis von 22.500,– Pfund
oder 28.653,– Euro erzielen. „Das war die erfolgreichste Versteigerung
von Puppen und altem Spielzeug, die Bonhams je durchgeführt
hat“, freute sich Thomas Kamm, Repräsentant von Bonhams in München.
Weitere Informationen gibt es unter www.bonhams.de.
Unmittelbar nach dieser Losnummer gelangte eine weitere,
herausragende Puppe der 100er-Reihe von Kämmer & Reinhardt
(K & R 105) zum Aufruf. Das 55 Zentimeter große, ebenfalls
ein weißes Sommerkleid aus Baumwolle tragende Puppenkind
(Schätzpreis 50.000,–/75.000,– Euro) erzielte mit 170.500,– Pfund
oder 217.947,– Euro ein nicht weniger bemerkenswertes Ergebnis.
Seit 1909 beauftragte der Hersteller aus Thüringen Künstler mit der
lebensnahen Gestaltung seiner Puppenköpfe. In diesem Fall hatte
der Bildhauer Arthur Lewin-Funcke (1866 bis 1937) das Urbild nach
einer seiner vier Töchter modelliert.
51 Zentimeter misst diese K & R 106. Die
Jungenpuppe mit dem Namen Heinz ist sehr selten
und erhielt für 147.385,– Euro den Zuschlag
66 PUPPEN
& SPIELZEUG
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