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PUPPEN & Spielzeug Von Musik inspiriert (Vorschau)

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Diese hübsche Mignonnette aus französischer<br />

Produktion passt hervorragend in die antike Schatulle.<br />

Ihre Kleider sind allerdings neu nachgenäht<br />

Zusammentragen<br />

Die Sammelleidenschaft begann Anfang der 1980er-Jahre,<br />

ausgelöst durch die zufällige Begegnung mit der besagten Porzellankopfpuppe.<br />

<strong>Von</strong> nun an durchstöberten Vater und Sohn jeden<br />

Flohmarkt, jede Haushaltsauflösung, alle Antiquitätengeschäfte.<br />

Die legendäre „Encyclopedia of Dolls“ von Dorothy, Elizabeth und<br />

Evelyn Coleman (1979) wurde ihre „Bibel“.<br />

Schnell wuchs ihre Sammlung, bevölkerten die Puppen nach und<br />

nach das Haus des alleinerziehenden Vaters und seines Sohnes. Sie<br />

organisierten Ausstellungen und langsam reifte die Idee, ein Museum<br />

zu gründen. Die Suche nach einem passenden Objekt gestaltete<br />

sich schwierig, denn ein Puppenmuseum – das hielt damals außer<br />

den beiden niemand für attraktiv genug. Jahre vergingen. Samy<br />

Odin war mittlerweile nach Paris gezogen, wo er seine Doktorarbeit<br />

zum Thema Puppen in der Kinderzeitschrift „La Semaine de la<br />

Suzette“ schrieb, die Ende des 19. Jahrhundert sehr beliebt war.<br />

Die Geschichte dieser beiden 13 Zentimeter großen<br />

französischen Mignonnettes ist überliefert: Sie gehörten<br />

zwei Schwestern, Pauline und Claire. Eifrig nähten diese<br />

zwischen 1878 und 1880 die Kleider für ihre Püppchen<br />

Glücksgriffe<br />

Wie sich zeigen sollte, befand sich Samy zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort: Im Herzen der Stadt, im dritten Arrondissement und<br />

einem der ältesten Stadtteile von Paris, stand ein ehemaliges Museumsgebäude,<br />

für das der Pächter einen Nachfolger suchte. Vater und<br />

Sohn trafen nun eine kühne Entscheidung – sie verkauften ihr Hab<br />

und Gut in Italien und siedelten mit ihren Puppen in die französische<br />

Hauptstadt über. Sie setzten alles auf eine Karte und eröffnen 1994<br />

ihr Museum. Und es wuchs – nicht nur durch neue Puppen, die die<br />

Sammlung bereicherten – es kam auch ein Museumsshop hinzu.<br />

Wie ein Schatzkästchen hüten Guido und Samy Odin diese<br />

Mignonnette mit ihren zeitgenössischen Kleidern. Sowohl die<br />

Puppen als auch die mit Schnittmustern bedruckten Stoffe wurden<br />

über die Mädchenzeitschrift „La Poupée Modèle“ vertrieben<br />

Kleine Puppen kommen in einer zeitgenössischen Szene am besten<br />

zur Geltung, wie hier in einem Spielwarengeschäft. Beziehen<br />

konnte man sie um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />

tatsächlich in „echten“ spezialisierten <strong>Spielzeug</strong>geschäften<br />

www.puppen-und-spielzeug.de<br />

<strong>PUPPEN</strong> 73<br />

& SPIELZEUG

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