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Regenbogenfamilien - wenn Eltern lesbisch, schwul, bi- oder ...

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Töchter und Söhne von Lesben und Schwulen<br />

„Feigheit“ ihrer <strong>Eltern</strong>. Credo der Diskussion war, dass sie sich wünschen,<br />

dass ihre <strong>Eltern</strong> offensiver mit ihrer Homosexualität umgehen, sich offener<br />

im Familienkreis, in der Schule und in der gesamten Umwelt zeigen. So hätten<br />

sie auch selbst die Möglichkeit, offener über ihre Familie zu reden und<br />

sich mit anderen darüber auseinander zu setzen. Auch könnten sie dann<br />

leichter erkennen, welche Jugendlichen in der gleichen Situation sind.<br />

Mit Problemen und Vorurteilen, die ihnen entgegenschlagen, gehen sie<br />

offensiv um. Die Jugendlichen meinen, dass die meisten Vorurteile – vorwiegend<br />

von Gleichaltrigen in der Schule – auf Grund von Unwissenheit<br />

bestehen. Sie haben keine Lust, ständig Homosexualität zu erklären und<br />

wünschen sich, dass viel mehr Aufklärung durch die Erwachsenen geschieht.<br />

Statements der Jugendlichen:<br />

Was uns ärgert:<br />

– dass ich nicht mit allen Jugendlichen über meine Probleme und mein<br />

Leben reden kann.<br />

– dass ich nicht mit meinem Vater und meinen Großeltern über<br />

meine Probleme reden kann.<br />

– dass ich für meine Omi lügen muss, weil sie nicht will (es ihr peinlich<br />

ist), dass ihre Freunde davon erfahren.<br />

– dass mein Vater sich nie mit der Freundin von meiner Mutter bekannt<br />

machen will.<br />

– dass meine Mutter sich manchmal mir gegenüber zickig benimmt, <strong>wenn</strong><br />

sie bei ihrer Freundin ist.<br />

– Ich find’s dumm von meiner Mutter und ihrer Freundin, dass es ihnen<br />

peinlich ist und sie sich nicht trauen, einen Regenbogenaufkleber auf das<br />

Auto zu kleben. Sie haben Angst, dass es von Nazis <strong>oder</strong> anderen demoliert<br />

wird.<br />

Was wir uns wünschen:<br />

– dass das Privatleben von jedem Menschen akzeptiert wird!<br />

– dass jeder Mensch gleiche Rechte und Pflichten hat, egal in welcher<br />

Situation.<br />

– dass die Lesben und Schwulen akzeptiert werden und nicht mehr kritisiert<br />

werden.<br />

– dass man überall und mit jedem über Schwule und Lesben reden kann!<br />

Dass es normal wird, homosexuell zu sein.<br />

– ich würde es gerecht finden, <strong>wenn</strong> auch Homosexuelle heiraten dürften.<br />

– ein <strong>schwul</strong>er Bundeskanzler / eine <strong>les<strong>bi</strong>sch</strong>e Bundeskanzlerin.<br />

– dass es einen Bezirk für Homosexuelle in Berlin gibt, so wie in Las Vegas.<br />

– dass in Deutschland besser mit Homosexuellen umgegangen wird.<br />

– dass Homosexualität in allen Medien als „normal“ dargestellt wird.<br />

– ein Antidiskriminierungsgesetz.<br />

– dass es neben dem bereits existierenden Bundestag noch einen zweiten<br />

homosexuellen Bundestag gibt, der diesen kontrolliert und korrigiert.<br />

1 Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Echt krass <strong>oder</strong> mega-cool ? <strong>wenn</strong> <strong>Eltern</strong> andersrum sind – eine Gruppe für<br />

Töchter und Söhne ab ca. 10 Jahren“ auf der Fachveranstaltung <strong>Regenbogenfamilien</strong> am 30.9.2000. Die<br />

Leitung der AG hatten Ingrid Schellhorn und Andreas Ketterl. Die Einladung zu dieser AG, die über die<br />

<strong>les<strong>bi</strong>sch</strong>-<strong>schwul</strong>en Medien, aber auch über Medien und Einrichtungen der Jugendhilfe verbreitet wurde,<br />

ist im Anhang Seite 99 dokumentiert.<br />

2 In den USA gibt es eine Jugendorganisation „Colage = Children of Les<strong>bi</strong>ans and Gays Everywhere“<br />

(Adresse und website siehe Anhang).<br />

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